Until the day I die... von Zoja (...I'll spill my heart for you) ================================================================================ Kapitel 1: ...I'll spill my heart for you ----------------------------------------- Mit schweren Schritten schleppe ich mich zu einem marmorweißem Grab, welches aussieht wie jedes Andere auf diesem gigantischen Platz, für mich jedoch etwas Besonderes ist. Denn es ist nicht irgendeine Beliebige, nein, es ist deine letzte Ruhestätte, deine Überreste, welche mittlerweile zu Staub geworden sind, liegen dort begraben. "Warum?...", flüstere ich in die Stille die mich umgibt hinein, wohl wissend, dass mir niemand eine Antwort geben könnte. Eine einzelne Träne bahnt sich ihren Weg meine blasse Wange herunter, als die alte, verrostete Kirchturmuhr des Friedhofes Mitternacht schlägt. Unsere Stunde ist angebrochen, auch wenn du diese nie erleben würdest. Meine zitternden Hände umgreifen die reinweißen Lilien fester, ehe ich sie auf dein Begräbnis lege, wobei sich mein Herz schmerzhaft zusammenzieht. Es sind die selben Blumen wie die, die ich dir bei unserer Hochzeit überreicht hatte. Ich erinnere mich noch genau an dein strahlendes Gesicht, die lieblichen, eisblauen Augen, welche mich voller Glückseligkeit musterten, ehe du mir einen zärtlichen Kuss aufdrücktest, an dein gerötetes, dennoch wunderschönes Gesicht und dein verlangendes Keuchen, wenn du unter mir lagst. All dies würde nie wieder passieren, denn du warst von mir gegangen, hattest mich alleine in einem Meer voller Trauer und Einsamkeit gelassen. Langsam knie ich mich herunter, entferne das Moos von der Schrift, welche in dem Stein eingemeiselt ist. Sie ist bereits mehrere Jahre alt, doch immer noch deutlich lesbar, als wäre nie auch nur ein einziger Tag vergangen. Hier ruht Link, Held der Zeit und Ehemann von Dark. Immer wird er einen Platz in unserem Herzen haben, niemals werden wir ihn vergessen, diese geliebte Person, die sich immer für uns aufopferte. Ruhe in Frieden. Ich weiß nicht wie lange ich auf diese Inschrift starrte, vielleicht waren es nur ein paar Minute, es könnten aber auch mehrere Stunden gewesen sein. Jegliches Zeitgefühl ging verloren, als ich dich sterbend in meinen Armen hielt, sah, wie all das Leben aus deinen saphirblauen Augen verschwand und sie starr in ihren Höhlen lagen. Seit diesem Vorfall ist meine Wahrnehmung von einem dichtem, grauem Nebel durchzogen, der sämtliche meiner guten Gefühle hat verschwinden lassen. Meine Hand greift unter die Ärmel des tiefschwarzen Anzuges, welchen ich ebenfalls bei unserer Hochzeit, dem glücklichstem Tag in meinem Leben, getragen hatte. Während ich mich wieder erhebe und den steinigen Kiesweg zu, früher unserem, nun meinem, Haus entlang schreite, betaste ich die Narben, welche unter dem Stoff verborgen sind. Was würdest du sagen wenn du wüsstest was ich tue? Wahrscheinlich würdest du mir eine Ohrfeige geben und mich schluchzend anflehen, damit aufzuhören, doch du bist nicht da um mich davon abzuhalten. Niemand könnte mich jetzt noch stoppen. Als ich mein Ziel erreicht habe schwinge ich die alte Eingangstür auf und steige die knarzende Treppe zu unserem Schlafzimmer herauf. Dort angekommen lege ich mich auf das ausladende, mit feinster grüner Seide bespannte Doppelbett, welches mitten im Raum steht. So viele schöne Erinnerungen verbinde ich damit. Erinnerungen von dir, mit dir... Die Trauer schien mich zu überschwemmen, schnell suche ich unter meinem Kissen nach der letzten Möglichkeit und einzigen Möglichkeit, das Alles zu beenden. Ich hole den scharfen Dolch hervor, an dem noch etwas Blut vom vorherigem Mal klebt. Vorsichtig lege ich ihn an meinem Arm, welcher trotz des wenig vorhandenen Fleisches mit Wunden nur so übersäht ist und ziehe einen geraden Schnitt. Sobald die warme, rote Flüssigkeit aus der frischen Wunde herausquellt, muss ich sofort an dich denken, wie ich dich, getränkt von deinem eigenem Lebenssaft, in meinen Händen hielt und nichts tun konnte. Alles ist meine Schuld gewesen, nur weil ich nicht stark genug gewesen war um dich zu beschützen. Erneut schneide ich zu, sehe nun ein Stück von meinem Knochen, was mich allerdings nicht weiter verwundert, da ich selbst meinen Oberarm mit einer Hand umfassen kann. Seit es dich nicht mehr gibt, ist es für mich sinnlos geworden, noch weiter Nahrung zu mir zu nehmen, Alles schmeckt wie Sand. Selbst der Schmerz, den ich eigentlich fühlen sollte wenn ich mir selber Leid zufüge, nehme ich nicht mehr wahr. Du hattest versprochen mich nie zu verlassen, ebenso wie ich dir, als du im Sterben lagst, geschworen habe für dich weiterzuleben. Doch du hast dein Versprochen gebrochen, warum sollte ich nicht auch das Recht dazu haben? Ein letztes Mal erhebe ich die Klinge , diesmal nehme ich Anschlag auf meine Pulsader. Nur eine kurze Handbewegung und ich kann beobachten wie sich das blütenweiße Laken unter mir blutrot färbt. Es ist tief genug gewesen, denn ich spüre, wie kleine Sterne vor mir herumtänzeln und ich das Bewusstsein verliere. Die Dunkelheit nimmt mich gefangen und begrüßt mich wie einen alten Freund, auf den sie schon lange gewartet hat, hüllt mich in ihren unbezwingbaren Schleier. Mir ist klar, dass ich hiermit meinen Schwur dir gegenüber aufgegeben habe, doch ich bereue nichts, insofern ich dadurch bei dir sein kann kann. Langsam lichtet sich meine pechschwarze Umgebung und ich sehe eine schlanke Gestalt, die sich mir schnell nähert. Ja, es bist du. Ich renne dir entgegen und schließe dich in eine feste, innige Umarmung, nie mehr werde ich dich loslassen. Dein tränenüberströmtes Gesicht nähert sich dem Meinen und unsere Lippen verschmelzen miteinander. Viel zu lange hatte ich darauf verzichten müssen, doch jetzt ist es endlich so weit. Nichts kann uns mehr trennen. ~Bis zu dem Tag, an dem ich sterbe, wird mein Herz für dich schlagen. Doch was ist, wenn du dann stirbst? Du weißt, dass ich dann auch sterben werde, doch mein Herz wird weiter nur für dir gehören.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)