Liar Liar von ValSEEMSlikeFiree ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Seit Tagen benahm Rin sich schon so. Gereizt, launisch und von allem und jedem genervt. Es schien so, als wäre er zurück versetzt worden, in die Zeit vor der Aussprache mit seinen alten Freunden. Ich seufzte. Der Grund dafür war leicht zu finden: Haruka Nanase. Rin's (für alle anderen außer ihm selbst offensichtliche) „große erste Liebe“. Wieder ein Seufzen meinerseits. Es war einfach zum Heulen. Denn ausgerechnet ich hatte das Glück mich in diesen Idioten zu verlieben. In meinen Mitbewohner, meinen Senpai, mein Vorbild- Rin Matsuoka. Ich verliebte mich in den Menschen, für den ich immer unsichtbar bleiben würde. Am Anfang tat es noch nicht weh. Mir war es klar, als ich ihm zum ersten mal begegnete. Ich konnte nicht genau sagen, was es war, dass mich sofort an ihm fesselte. Doch mit jedem Tag wurde es mehr. Zuerst kam seine Coolness, sein Talent, sein Aussehen, seine Art, seine Augen, seine Ausstrahlung. Und dann passierte es, er öffnete sich. Musste er, wir lebten schließlich in einem Zimmer. Er versuchte zwar so gut wie möglich seine Gefühle zu verstecken, doch gelingen wollte ihm das nicht wirklich. Es schien Rin nicht bewusst zu sein, wie offensichtlich alles, was in ihm vorging, war. Für mich. Ich sah es. Sah seinen Schmerz, seine Sehnsucht, seine Hoffnung, seine Freude, seine Trauer, seine Tränen... sein Lachen. Besonders wenn es um seine alten Freunde ging- je länger ich Zeit mit ihm verbrachte, desto klarer wurde, wie sehr er sie eigentlich vermisste. Wie sehr er Haruka vermisste. Ich saß am Fenster und sah aus diesem. Der Himmel war grau, wolkenverhangen. Kein Wetter, bei dem man gerne draußen war, doch Rin war nicht hier. Vermutlich war er bei ihnen. Und saß dort, nicht ahnend, dass sich ich hier auf ihn wartete. Ich brauchte ihn und sobald ich verstand, dass er das nicht erkannte, nicht ebenfalls empfand, tat es weh. Und dennoch blieb mein Lächeln, dennoch nahm ich seine Zeit und brachte ihm sein Handtuch. Dumm und naiv. So handelte ich, erschien ich, war ich. Meine Gefühle brachten mich dazu, so zu wirken. Und mein Wunsch, ihm nicht noch mehr Ärger zu bereiten. Es begann zu regnen. Ich musste eingeschlafen sein, doch das Knallen der Tür ließ mich erschrocken die Augen öffnen. Im Zimmer war es dunkel, doch ich erkannte eine Gestalt, welche vor der so heftig geschlossenen Tür stand. Rin. Der schmale Lichtstrahl, der aufgrund der Laterne vor unserem Fenster, in unser Zimmer fiel, streifte ihn. Er tropfte. Musste in den Regen geraten sein. Rin keuchte- war er gerannt? Was war denn passiert? Sofort stand ich auf und machte ein paar Schritte auf ihn zu. „Matsuoka-senpai?“, ich streckte eine Hand nach ihm aus. Er zuckte zusammen und sah mich erschrocken an. Als hätte er hier niemanden erwartet, als dachte er, er wäre allein. Schnell versuchte ich das Gefühl hinunterzuwürgen, dass in mir hochkam. Es verletze mich. Doch das war jetzt nicht wichtig. Hastig strich sich Rin mit der Hand über die Augen. Meine weiteten sich. Hatte er geweint? „Was? Was schläfst du denn noch nicht? Lunger doch hier nicht so im Dunkeln rum!“ Ich wusste er versuchte wütend zu klingen, doch seine Stimme war einfach nur rau und kratzig. Was zur Hölle war vorgefallen? Sprachlos starrte ich ihn an. Ließ meine Hand sinken. Dann befeuchtete ich meine Lippen kurz mit meiner Zunge, trat wieder näher an ihn heran, auch wenn er so aussah, als sollte man sich ihm jetzt besser nicht nähern. „Was- wo warst du? Ist etwas geschehen?“, fragte ich sanft. „Wo soll ich schon gewesen sein?! Und was geht dich das dann, mach dass du ins Bett kommst!“ Seine Augen funkelten jetzt bestimmt. Doch nicht vor Wut. Sondern vor Schmerz. Haruka, es hatte bestimmt etwas mit dem dunkelhaarigen Schwimmer zu tun. „Ist etwas mit Nanase-san?“, hakte ich nach. „Mit Haru...?“, seine Stimme versagte. Ich vernahm ein erneutes Zucken, dass durch seinen Körper schoss, leicht drehte er sich, als würde er abhauen wollen. Doch bewegen konnte er sich nicht. Starr und steif stand er da. Den Kopf gesenkt. Die langen Haare fielen ihm in die Stirn. Plötzlich setzte er sich in Bewegung, ging zu seinem Bett und ließ sich darauf fallen. Stille. Ich traute mich kaum zu atmen. Irgendwas lief hier schief- irgendwas stimmte nicht. Vorsichtig stellte ich mich neben das Bett, tastete nach der Leiter. Wenn er nicht reden wollte.. wenn irgendwas passiert war.. so war Rin. Man musste warten. Ich stieg in mein Bett hoch, legte mich mit meinem Rücken auf die Decke und schloss die Augen. „Er...“ Ein Flüstern. Rin sprach von Haruka. Das erkannte ich sofort an seinem Tonfall. „Er... ist mit Makoto zusammen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)