Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 6: Wiedervereint ------------------------ Automatisch trugen Elsas Beine sie voran, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles was zählte war diese eine Frau. Wie in Hypnose ging sie auf die Schwarzhaarige zu und blieb in ihrem Rücken stehen. Sie sah wie freundlich die Menschen ihr gegenüber waren obwohl sie gerade Partei für sie ergriffen hatte und einen Prinzen dieses Landes gedemütigt hatte. Ein wohliges warmes Gefühl breitete sich in Elsa aus. Ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme durchfuhr ihren Körper, dann ohne Vorwarnung drehte sich die Junge Frau vor ihr um. Eisblau traf auf Bernstein und die Welt um sie herum schien still zu stehen. Augenblicklich sank die Wölfin vor der Blonden zusammen und starrte sie aus erstaunten Augen an. Elsas Herz hämmerte in ihrer Brust so stark, dass sie Angst hatte es könnte im nächsten Moment hinausspringen. Als sie dann noch die dunkle, samtene Stimme der Frau vernahm, wie sie sie liebevoll »Schneeflöckchen« nannte, wusste sie, diese Frau war ihre Gefährtin. Ihre zweite Hälfte. Dann schlug Mikeylas Erstaunen in pure Freude um. Sie sprang auf ,schnappte sich die junge Frau und wirbelte sie einmal im Kreis herum. Behutsam ließ sie sie wieder hinunter, nur um Elsa liebevoll in ihre Arme zu schließen und ihren Kopf in ihren Nacken zu schmiegen. Sie schnüffelte leicht an der jungen Frau und gab ein wohliges grummeln von sich als die Blonde sie begann hinter dem rechten Ohr zu kraulen. Mikeyla sog den Duft von Lavendel und Schokolade auf und schmunzelte. Elsa roch noch wie vor knapp 7 Jahren als sie sie verlassen musste. So süß und vertraut war diese innige Umarmung, ihr innerer Wolf gab endlich Ruhe. So schmerzhaft war diese Trennung gewesen, zu viel hatte sie opfern müssen zu viel Leid ertragen, doch nun hatte das alles ein Ende. Langsam schnuffelte sie sich von ihrem Nacken bis nach vorne, nur um das Gesicht der Blonden mit beiden Händen fest zu halten und ihre Nase an Elsas zu reiben, die zwar von dieser Geste überrascht, ihr aber nicht abgeneigt war. Seufzend legte Mikeyla ihre Stirn an die der Königin und schloss die Augen. »Ähem!« Ein leises Räuspern unterbrach ihr Wiedersehen und Elsa wendete, wenn auch nur wiederwillig, den Blick von der Schwarzhaarigen ab, um festzustellen das sie sich förmlich an die Garu gekrallt hatte und sie sehr eng zusammen standen. Anna hatte tellergroße Augen, einen hochroten Kopf und deutete dabei auf ihre kleine Tochter, die sie fast ebenso verstört anstarrte wie ihr Vater. Jetzt öffnete auch Mikeyla ihre Augen und die Scham war so groß, dass sie vor Schreck gut drei Meter von der Königin zurück wich. »Mama? Was haben Tante Elsa und diese Frau da gerade gemacht?«, fragend wandte sich das Kind an seine Mutter. »Ehm … ehm … ja das ist eine gute Frage Gerda« Immernoch verstört sah sie hilfesuchend zu ihrer älteren Schwester, der das Ganze ebenso unangenehm zu sein schien. »Du und Papa machen das auch manchmal … und dann küsst ihr euch immer.«, plapperte das Mädchen munter drauf los. Elsa kicherte hinter hervorgehaltener Hand, erschrak dann aber. »Küssen? Nein das wollte ich nicht. Nein ich … ich weiß es nicht.«, beendete sie ihren Gedankengang und sah wieder hinüber zu Mikeyla, welche ebenso verwirrt zu sein schien wie sie selbst. »Das wird definitiv noch eine turbulente Reise werden!« »Schön, dass wir sie so schnell gefunden haben.« Kristoff hatte sich endlich aus seiner Schockstarre gelöst und sah zu seiner Frau. »Dann können wir ja wieder zurück nach Arendelle.« Mit gesenktem Blick wich die Wölfin noch einen Schritt zurück. Elsa spürte die aufkommende Panik in ihrer Seelengefährtin, sie spürte die tobende Unruhe in ihr selbst und ging langsam auf die Schwarzhaarige zu. »Hi.« »Wirklich gut. Du hast dich von ihr herum wirbeln lassen und ihr habt eure Nasen aneinander gerieben und das einzige was raus kommt ist ein verschüchtertes „hi“«, rügte sie sich in Gedanken. Noch einmal tief durchatmend ging's langsam weiter, darauf bedacht ihre Angst nicht noch mehr zu schüren. »Ich … also …« Amüsiert beobachtete Anna ihre große Schwester bei dieser doch recht eigenwilligen Konversation. Gerade eben hatte sie sich noch an diese Frau gekrallt als würde ihr Leben davon abhängen und nun war sie so schüchtern, dass sie noch nicht einmal wusste was sie sagen sollte. Die Rothaarige nahm sich ein Herz und entschloss sich kurzerhand Elsa unter die Arme zu greifen, bevor Mikeyla sich eventuell doch dazu entschließen könnte, dass sie keine Lust auf die Unterredung hatte. Während die Blonde verzweifelt um Worte rang und ihre Hände knetete, schlenderte Anna auf Elsas Seelenpartnerin zu und hielt ihr die Hand entgegen. »Hallo ich bin Anna. Schwester Anna. Ehm Anna von Arendelle, ich meine einfach nur Anna. Warte was?« Verwirrt über ihr eigenes Gestotter sah sie von ihrer Hand zu der Garu. Lächelnd schloss die sie in ihre Arme und beschnupperte sie ausgiebig, Kristoff kam angerauscht und löste die Umarmung, nur um sich zwischen seine Frau und das fremde Wesen zu stellen. »Krist-« Wollte Anna empört rufen, wurde aber von ihrem Mann unterbrochen. »Anna bleib weg von ihr, du weißt nicht, was sie in ihrem Kopf für Gedanken hat. Was wenn sie dich fressen will.« »Ist er immer so charmant?«, kam es belustigt und doch auch ein wenig verletzt von der jungen Frau. Niemals würde sie Elsas kleinen Schwester etwas antuen! Genervt verrollte die Rothaarige ihre Augen und drängte sich an ihrem Mann vorbei. Ihre Schwester war nun auch bei ihnen angekommen und musterte Mikeyla lange. Möglichst unauffällig gab Anna der Blonden einen kleinen Stubser und deutete mit ihrem Kopf Richtung der Schwarzhaarigen. Betretende Stille trat ein. Dann wurde es Gerda zu langweilig und sie hüpfte vor der fremden Frau herum. »Kannst du dich auch in einen Wolf verwandeln? So wie der Mann der bei uns im Schloss war?« Erstaunt sah die Garu zu Elsa, die traurig den Kopf senkte. Etwas in Mikeyla jaulte auf, wollte die Königin in ihre Arme schließen und machen, dass alles gut wird, wollte sie beruhigen und schützen. Langsam sank sie auf die Knie um in etwa die Augenhöhe des Kindes zu erreichen, bevor sie zu dem Kind sprach. »Ja, ich kann mich in einen verwandeln. Du hast so etwas schon einmal gesehen?« Lächelnd nickte das Mädchen. »Ja, das war als … als mein Bruder entführt wurde.« Das Lächeln erstarb. Mikeyla wurde klamm ums Herz, gerne hätte sie etwas getan um das Kind aufzumuntern, doch sie wusste nicht wie. »Es scheint viel geschehen zu sein, während meiner Abwesenheit.« Unauffällig sah sie sich um » Aber hier sollten wir nicht reden. Mir scheint, das dieses Königreich Arendelle nicht sonderlich freundlich gesinnt ist.« Sie gab ihnen den Wink ihr zu folgen, schnell hatte sie die kleine Gruppe durch verwinkelte Gassen geführt, durch das Stadttor hinaus bis zu einer kleinen zugefrorenen Wasserstelle. Der Schnee und das Eis leuchteten im Licht des aufgehenden Mondes. Nicht mehr lange und er würde voll sein. »Ab hier nehmen wir den Wolfsexpress.« »Bitte was?« Nervös spähte Kristoff in die Dunkelheit. Lächelnd trat sie ein paar Schritte zurück und ließ der Natur, ihrer Natur, freien Lauf. Die Haare wurden Länger der Köper größer. Klauen und eine große Schnauze wuchsen. Das Szenario dauerte nur wenige Sekunden und vor ihnen stand ein Ebenholz schwarzer Wolf mit leuchtenden Bernsteinaugen. Sie war etwas größer als ihr Bruder und ihr Fell war länger. Langsam legte sie sich auf den Bauch und sah aufmerksam zu wie Gerda sich ihr nährte. »Du bist so flauschig!« War das einzige, was sie hervorbrachte und rannte dann ohne weiter nachzudenken auf das Objekt ihrer Begierde zu. Das Mädchen vergrub ihr Gesicht in dem weichen Fell und quietschte vergnügt als Mikyela sie beschnupperte und behutsam mit der Nase anstupste. »Sollen wir etwa aufsteigen?« Die Wölfin gab ein hechelndes Lachen von sich, nickte Anna als Antwort kurz zu und sah die kleine Gruppe mit dem Schweif wedelnd an. Während Elsa sich mit Gerda auf den Rücken setzte, zuckte ihre Schwester mit den Schultern, lächelte und hielt sich an dem wirklich weichen Fell fest. Nur ihr Mann zögerte. Seufzend kletterte auch er empor und schüttelte den Kopf. »Haltet euch gut fest! Ich bringe euch schnell zu mir, dort sind wir ungestört.« Keine Antwort abwartend, spurtete sie drauf los. Die Landschaft raste nur so an ihnen vorbei. Alles schien zu verschwimmen, Konturen gingen ineinander über und brachen wieder auf. Nach 10 Minuten waren sie am Ziel angekommen. Eine kleine Holzhütte an einem kleinen Bachlauf. Kristoff fluchte und half Anna, die völlig hin und weg von der rasanten Art zu reisen war, von dem großen Wolf. Behutsam ließ sich Mikeyla wieder auf ihren Bauch nieder um Elsa und deren Nichte den Abstieg so einfach und bequem wie möglich zu gestallten. Behutsam setzte Gerdas Tante sie auf dem Boden ab und kraulte dabei der Wölfin vorsichtig die Ohren. Ein leises Brummen drang an ihr Ohr und der Schweif peitschte wie ein Staubwedel hin und her. »Du, ich glaube sie mag es, wenn man sie streichelt.« War die einfache Erklärung des Kindes. Langsam krabbelte sie der Garu an der Nase entlang und freute sich als sie ihren Hals reckte, damit das Kind besser kraulen konnte. Anna hatte sich an den Hals Mikeylas geschmissen und umarmte sie herzlich. Nach weiteren endlosen Knuddeleinheiten, beschloss die Wölfin, dass es vorerst genug war und verwandelte sich zurück. Sehr zu Gerdas Verdruss, die schon immer einen Hund haben wollte, und ihrem Vater damit seit einem halben Jahr in den Ohren lag. »Wir sollten rein gehen. Ihr müsst euch aufwärmen und dann reden wir über den Grund eurer Anwesenheit. Mir scheint es kommt einiges auf mich zu.« Sie schloss die Tür zu ihrem Heim auf und sorgte zunächst für Licht, dann ging sie zum Kamin, schmiss Holz hinein und entfachte ein Feuer. »So … es ist bescheiden, aber ich bin eine Garu und brauche daher auch nicht viel.« Entschuldigend sah sie zu der kleinen Familie, die es sich auf Fellen vor dem Kamin bequem gemacht hatte. Gerda rieb sich die Augen und schmiegte sich an ihre Mutter. »Es tut mir leid, dass ich euch kein ordentliches Bett anbieten kann Prinz-.« Anna winkte ab und sah sie freundlich an. »Es reicht vollkommen. Hier liegen so viele Felle und Decken dass wir es uns hier ohne weiteres bequem machen können. Und nenn mich bitte Anna, schließlich kenne wir uns eigentlich schon länger und … nunja … wenn du meiner Schwester schon Kosenamen geben darfst …. Dann darfst du mich erst recht beim Vornamen nennen.« Mikeyla stieg die Röte ins Gesicht, als sie zu Elsa sah, die sich nun die Kapuze, welche sie bis eben getragen hatte vom Kopf nahm. Sie war nicht einfach nur schön, sie war … atemberaubend. Über sich selbst und ihr Verhalten grinsend setzte sich die Wölfin Elsa gegenüber. »Also, was kann ich für euch tun?« Anna sah zu ihrer Schwester und umgekehrt. »Wir sind hier weil dein … Rudel oder was weiß ich, meinen Sohn entführt hat.«, kam es von Kristoff aus zusammen gebissenen Zähnen hervor. »Und sie wollen dich im Austausch.« Eine Augenbraue schoss empor. »Ich sehe …. Ihr habt mir einiges zu erzählen.«, damit begann Anna. Es würde eine lange Nacht für alle werden. Nur Gerda bekam von den Sorgen der Erwachsenen nichts mit. Sie schlief seelenruhig in den Armen ihrer Mutter und träumte davon auf Mikeyla durch ein großes Blumenfeld zu reiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)