Darksiders von AlazryelSatanae ================================================================================ Kapitel 2: Totenstille ---------------------- Alles war ruhig, nichts wies auf den eben noch ertönten Lärm hin.. merkwürdiger Weise. Es war zu ruhig – nicht eine Seele war mir auf dem Weg begegnet und nun auch nicht. Niemand ließ sich blicken, selbst die Tiere und die kleinen Helferkonstrukte waren verschwunden. Kein Vogel zwitscherte, keine Grillen zirpten. Wie ausgestorben.. gruselig! Ich pfiff, doch es kam keine Antwort. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich versuchte durch die Fenster zu schauen, doch entweder war alles dunkel oder die Vorhänge waren zu gezogen worden. Was war hier nur geschehen? Kein Schmied bearbeitete das heiße Eisen, niemand knetete den Brotteig. Als wären alle verschwunden, ohne das es einen wirklichen Umzug gegeben hatte. Ich lief weiter, schaute hinter jedes Haus, drehte jeden Stein zweimal um und betrachtete die vielen Scheunen genau. Doch niemand war da. Nur zwei Raben, die hoch über mir ihre Kreise zogen. Fehlte nur noch der Steppenläufer. Ich schüttelte den Kopf, legte eine Hand um den Griff meines Schwertes und trat den Rückweg an. Irgendetwas war geschehen und ich würde es herausfinden! Nicht mit mir, niemand kam einfach so in meine Heimat und stellte sie auf den Kopf geschweige denn nahm sich einfach die Freiheit und klaute einfach alles und jeden! Ich biss die Zähne zusammen, wobei ich begann zu rennen. Meine Waffen störten mich kaum, waren sie doch extra aus leichtem und doch verdammt stabilem Stahl für mich angefertigt worden. Um Weg zu sparen, sprang ich über Zäune und kleine Bäche, dann war ich auch schon auf meiner Farm. Hier war es genauso still. Verdammt.. Misstrauisch sah ich mich genau um, betrachtete mein Haus bevor ich auch nur einen weiteren Schritt tat und schluckte. Die Tür stand offen.. Ich hatte sie hinter mir geschlossen das wusste ich genau! Die Sonne brannte auf mich herab, mein Atem ging schnell vom Rennen. Mir war warm, jedoch nicht nur vom Laufen. Ich wollte endlich wissen, was hier los war – alles regte mich auf! Das niemand mehr im Dorf war, dieser Lärm und das Beben. Jetzt war auch noch irgendjemand in meinem Haus!! Das reichte.. Ich stapfte mit dem Fuß auf, sah zu Boden und entdeckte Spuren. Spuren von Hufen und.. große Fußabdrücke? Wahrscheinlich.. Doch wo war das Pferd? Ich bezweifelte das es in meinem Haus war, dafür war die Tür einfach zu klein. Vielleicht dahinter. Mit gezogenem Schwert ging ich auf das Gebäude zu, bereit jedem Angriff auszuweichen. Meine Sinne waren schon lange nicht mehr so geschärft gewesen, wie jetzt. Und ich spürte die Anspannung in mir, als plötzlich Stahl auf Stahl krachte und ich nur noch spürte, wie mir der Boden unter den Füßen entglitt. Mit einem unerwartet quiekendem Aufschrei flog ich gut zwei Meter weit, knallte nicht gerade sanft auf den Boden und schlidderte in Rückenlage noch weitere zwei Meter. Ich spürte wie ein absolut ekelhaftes Kribbeln meinen Arm hoch zog und sich durch meinen restlichen Körper schlängelte. Ich keuchte. Das aufprallen beider Waffen war nicht ohne gewesen, hatte meine Klinge zum Vibrieren gebracht und ließ mich erschaudern. Ich konnte nicht mehr richtig greifen, mein Arm machte schlapp, sobald ich auch nur versuchen wollte nach meinem Schwert zu greifen. Also tat ich das für mich logischste – ich sprang auf und rannte einfach drauf los. Was sollte ich auch großartiges tun? Ich keuchte, als ich schwere Schritte hörte, die mich verfolgten. Doch anstatt mich umzudrehen, zog ich noch etwas an, versuchte aus irgendeinem Grund zu Sehnsucht zu gelangen. Ich hatte das Gefühl, das ich bei dieser verflucht eingebildeten Sense sicher sein würde. Also rannte ich so schnell mich meine Beine trugen, eine Hand nach dem Schaft der Sense ausgestreckt bereit sie zu greifen. Doch als meine Hand sich um das kühle Metall schloss, passierte genau das, was auch sonst immer geschah – nichts. Die Waffe bewegte sich keinen einzigen Zentimeter vom Fleck, was also bedeutete das ich mit voller Wucht - meiner Geschwindigkeit zu verdanken – zurück gezogen wurde und nicht gerade sanft, abermals auf meinem Allerwertesten landete. Ich quiekte kurz auf, ließ die Sense los und sah keuchend nach oben. Mit einem Angstschrei rollte ich mich zur Seite, gerade noch rechtzeitig, da sich eine riesige Klinge nun genau dort im Boden befand, wo ich gerade noch in Gedanken fluchend gesessen hatte. Im nächsten Moment hatte ich mich auch schon wieder aufgerappelt, war in die Richtung des Stalles gerannt und pfiff laut. Nachtflug krächzte schwer, was mir jedoch auch nicht sonderlich weiterhalf. Das was ich hören wollte, kam nur Sekunden später und hinterließ auf meiner Haut eine Gänsehaut. Samor ließ ein Knurren aus tiefster Kehle erklingen, schlug mit den Flügeln um sich und zeigte, das er auch anders konnte. Holz splitterte, trampeln wurde laut. Als ich den Stall erreicht hatte, stand der Drache bereits mit gesenktem Kopf und gebleckten Zähnen vor mir, schaute mit beschützenden Augen an. Ich wollte hier einfach nur noch weg! Also rannte ich auf Samor zu, sprang auf eine seiner Vorderflanken und kletterte dann flink auf seinen Rücken. Sobald ich oben war, machte das gewaltige Tier einen Satz nach vorn, wobei ich nur noch einen überraschenden, aber leisen Aufschrei vernahm. Und dann war es still. Die Luft hier oben war kühler, aber auch nur weil sie mir scharf um die Ohren wehte. Ich begann schlagartig zu frieren, hatte jedoch nichts bei mir was ich fester um mich ziehen konnte.. Verfluchter Aufbruch! Was war das nur gewesen? Da war nur Dunkelheit gewesen unter dieser.. Ja, ich glaube Kapuze? Nichts desto trotz war ich bestimmt nicht auf so etwas vorbereitet gewesen! Verflucht noch eins.. Ich schmiegte mich enger an Samors warmen Hals, versuchte klar zu denken und starrte dabei nach unten, auf das ewig wirkende Grün der Weide und entdeckte Loidren’ing. Mein erster Gedanke war Angst. Ich wollte runter zu dem Hengst, wollte mich auf seinen Rücken schwingen und davon.. Samor konnte schließlich fliegen und war somit mehr geschützt als mein geliebter Rappe. Und wo waren eigentlich Nachtflug und Schatten? Verdammt.. Ich pfiff leise, brachte den Drachen somit die Höhe schwinden und den Boden näher kommen zu lassen. Es blieb auch noch still, als wir landeten. Kein Vogel zwitscherte, selbst die Bäumen wollten nicht im sachten Wind rauschen. Ich fror noch immer, obwohl die Sonne erbarmungslos auf mich herab schien. Den Hengst hingegen störte es nicht wirklich, auch wenn er dennoch scheu wirkte. Er tippelte aufgeregt auf einer Stelle, als ich mich ihm mit großen Schritten näherte. Beruhigend legte ich ihm meine Hand auf die Nüstern, „Ist gut.. ich bin’s.“ Und es blieb still. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)