Verlust der Unabhängigkeit von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 2: Ein Wunder?! ----------------------- Nach der schrecklichen Erkenntnis, zieht sich der Tag für Joey wie Kaugummi in die Länge. Immer wieder kreisen seine Gedanken darum, was er jetzt Alles nicht mehr machen kann und er kann erst Mal nicht anders als immer mehr zu verzweifeln. Diese Tatsachen werden sogar noch schlimmer gemacht, als er es über sich ergehen lassen muss, wie ein Pfleger ihn ein wenig wäscht. Oh ja, er kommt sich dadurch nur noch mehr wie ein hilfloses Baby vor, was nicht mal krabbeln kann. Doch er kann ja auch nichts daran ändern. Da hilft es nicht mal, dass er trotz der Diagnose und der offensichtlichen Taubheit, versucht hat seine Beine zu bewegen. Doch nichts ist geschehen. Nicht mal der kleine Zehn, will sich um einen Millimeter bewegen. Egal wie oft er es versucht, kein Muskel bewegt sich und auch kein Gefühl in der unteren Hälfte seines Körpers kommt in ihm auf. Selbst als die Tante vom Jungendamt an diesem Tag wieder vorbeikommt, um ihm ein paar gute Neuigkeiten zu überbringen, kann er sich nicht so wirklich darüber freuen. Trotzdem hört er der Frau aufmerksam zu. Immerhin sagt sie, dass zwar gegen seinen Vater ermittelt wird, aber er egal was rauskommt nicht mehr zu sich nachhause müsste. In dem Mehrfamilienhaus, was sich sein Zuhause schimpft, wäre es ihrer Meinung nach nicht behinderten gerecht genug. Es müsste einfach zu viel gemacht werden, was sein arbeitsloser Erzeuger einfach nicht bezahlen kann. Nicht mal einen Umzug könnte sich dieser Mann leisten, noch dazu würde man ihn so oder so nicht bei einem Alkoholiker lassen. Außerdem hat Frau Isaku, wie die Dame nebenbei heißt, mit seiner Mutter gesprochen, die sich weigert ihn aufzunehmen. Nur dass hätte der Blonde ihr schon vorher sagen können. Seine Mutter hasst ihn. Zwar weiß er den Grund dafür nicht, doch so ist es eben. Nur als die nette Dame über seine Schwester redet, wird er das erste Mal so richtig hellhörig. Denn auch wenn seine kleine süße Serenity nicht persönlich kommen kann, da ihre Mutter es verboten hat, lässt sie zumindest etwas ausrichten. Nämlich, dass sie ihn liebt und egal was passiert immer an ihn denken wird. Schon allein dafür könnte er seine kleine Schwester knuddeln, wenn er sie irgendwann wiedersieht. Zwar hat er sie jetzt schon länger nicht mehr zu Gesicht bekommen, doch weis er dass sie immer bei ihm im Herzen sein wird. Aber dann bekommt er auch noch gesagt, wo er nach seinen Krankenhausaufenthalt leben wird. Denn Frau Isaku bedauert wirklich ihm zu sagen, dass es einfach zu wenig Pflegefamilien gibt, die sich auch bereit erklären einen körperlich beeinträchtigten Jugendlichen bei sich aufzunehmen. Deswegen wird Joey nach der Zeit im Krankenbett, in ein Wohnheim für Schwerbehinderte gebracht, wo man ihm dann auch beibringen wird mit seiner Beeinträchtigung umzugehen. Zwar hört sich das noch ganz in Ordnung in seinen Ohren an, aber wo es um die Schule geht, hat er eindeutig etwas zum Meckern. Denn diese Dame vom Jugendamt will ihn doch tatsächlich in eine Sonderschule schicken. Zwar weis er, dass er nicht der Hellste ist, doch er hat sich mit seinen Schulischen Leistungen doch gebessert und nur weil er nicht mehr laufen kann, sieht er nicht ein in keine normale Schule gehen zu können. Doch da macht ihn die ältere Frau auch schon einen Strich durch die Rechnung. Mit ernster Stimme bekommt er tatsächlich erklärt, dass normale Schulen nicht für einen Jungen im Rollstuhl geeignet ist. Nicht nur dass er einer einfachen Oberschule nicht mal zu dem Klassenräumen kommen würde, sondern auch die Sanitären Einrichtungen sind ein Problem. Keine gewöhnliche staatliche Schule verfügt nach ihren Wissen über Behindertentoiletten, Aufzügen oder andere Möglichkeiten, um sich mit einem Rollstuhl frei zu bewegen. Darum soll er sich seinen Schicksal deswegen einfach fügen. Leider hat er da auch kein Gegenargument. Nur versteht er nicht, dass auch normale Schulen sich auf Menschen mit Behinderungen vorbereiten. Zwar hat er früher nicht über so etwas nachgedacht, doch da es ihn ja jetzt selbst betrifft kann er ja auch nicht anderes als darüber nachzusinnen. Auch als Frau Isaku weg ist, denkt er immer noch darüber nach. Denn selbst wenn er nicht davon betroffen wäre, findet er es vollkommen ungerecht das Menschen mit irgendeinem Nachteil an ihrem Körper so sehr benachteiligt werden. Doch er versteht nicht, dass man nicht etwas dagegen machen kann. Immerhin gibt es genug junge Leute, die zwar eine Behinderung am Körper haben, doch sonst genauso fit im Kopf sind wie jede Person ohne irgendeine Beeinträchtigung. Selbst bei Menschen mit geistigen Nachteilen, gibt es viel zu viele Benachteiligungen. Nur er muss sich jetzt eher die Gedanken über sich selbst machen. Denn egal wie mies es sich anhört. Sein Problem liegt gerade an seinen sich nicht bewegen wollenden Unterkörper und da kann ihm im Moment alles andere egal sein. Er muss sich gerade selbst am wichtigsten sein. Nur kann er sich denken, dass er nichts gegen diese Ungerechtigkeit machen kann. Menschen wie Kaiba, können sich dagegen wahrscheinlich mit ihrem Geld alle Rechte kaufen, die ihm armen Schlucker verwehrt sind. Allein bei dem Gedanken könnte er jetzt schon wieder heulen. Denn er hat das Gefühl als ob er nicht nur seine Fähigkeit zu laufen verloren hat, sondern auch seine komplette Unabhängigkeit und das ist für ihn die reinste Qual. Viel zu früh musste er lernen sich nur auf sich selbst zu verlassen. Immer hat er seine Probleme fast gänzlich allein Regeln müssen und wurde nur bedingt von seinem versoffenen Dad eingeschränkt. Nämlich auch wenn dieser ihn geschlagen hat, ist ihm doch genug Freiheit geblieben alles zu machen wie er es will, solange er immer genügend Geld mit nachhause gebracht hat. Aber dies ist nun nicht mehr von Belang. Er hofft wenigstens, dass in diesem Wohnheim nicht zu viele Regeln gelten an die er sich halten muss. So etwas wie das man andere Bewohner dieser Anlage nicht beklauen darf, man sein Zimmer ordentlich halten muss und so etwas würde er ja auch verstehen. Aber wenn man ihm dort anfängt vorzuschreiben, wann er ins Bett muss, wann er wohin darf oder einfach sein Leben vollkommen von irgendwelchen fremden Personen entschieden wird, da streikt er eindeutig. Am Anfang würde er es ja noch nachvollziehen können, da er sich ja auch erst an seinen neuen Körperzustand gewöhnen muss und auch damit umgehen lernen. Aber danach will er wieder seine Freiheit haben. Leider beschleicht ihn aber das Gefühl, dass dies wohl nicht geschehen wird, wodurch er hier hilflos in seinem Bett liegend langsam durchdreht. Seine Freunde kann er deswegen bestimmt nicht fragen, ob diese ihm helfen. Jeder einzige von ihnen ist immerhin auch noch Jugendlicher und wird nichts an dem Verfahren mit ihm etwas ändern können. Er traut nicht mal Duke zu, so viel Einfluss zu haben um ihm aus dieser aussichtslosen Situation zu helfen. Am liebsten würde er seine Gedanken gerade irgendwie abstellen. Da er immerhin immer mehr verzweifelt umso mehr er in diesem stillen Zimmer, seine Zeit zum Nachdenken hat. Jetzt braucht er wirklich irgendein Wunder, was ihn von der grausamen Realität ablenkt. Aber was er nicht erwartet hat, ist das diese stumme Bitte auch erhört wird. Denn sein Wunder kommt in Form einen kleinen schwarzhaarigen Wirbelwind ins Zimmer geschneit. Die Tür wird ohne groß anzuklopfen aufgerissen und kaum ein paar Sekunden später befindet sich Mokuba Kaiba auf seiner Bettkante, nur um ihn lieb lächelnd zu begrüßen. „Hi Joey! Ich hab von meinen Bruder heute Morgen gehört was mit dir passiert ist und habe gedacht dass ich dich mal besuchen komme, da heute einige Schulstunden bei mir ausgefallen sind. Tut mir Leid, dass ich nicht früher gekommen bin, aber mir hat halt niemand Bescheid gegeben dass du einen Unfall hattest!“ An dem freudigen Reden von dem Schwarzhaarigen, kann er erahnen dass dieser noch gar nichts von seiner Diagnose zu seinen Beinen weiß. Doch das ist es was er gerade braucht. Keine Tränen, kein Mitleid oder irgendeine Weise von Anteilnahme würden ihm gerade so sehr helfen wie das kindliche liebe Lächeln von Moki. Gerade deswegen zaubert ihm dieses verhalten, auch das erste ehrliche Schmunzeln auf die Lippen, was er seit der Aufklärung zu seiner neuen körperlichen Verfassung. Darum klingt seine Stimme auch ehrlich fröhlich, als er den kleinen Wuschelkopf auch endlich mal begrüßt. „Dir auch ein Hallo, Moki! Naja, ich kann mir denken dass die Anderen einfach nicht daran gedacht haben dir Bescheid zu geben, da sie noch ein wenig unter Schock stehen! Aber sag mal. Woher weiß dein Bruder überhaupt, dass ich einen Unfall hatte?“ Diese Frage beschäftigt ihn um ehrlich zu sein, da er sich fragt wie der Geldsack an diese Info gekommen ist. Denn er kann sich kaum vorstellen, dass dieser ihn irgendwie überwachen lässt, um immer zu wissen was ‚der Straßenköter‘ immer so alles treibt. Die einzige Möglichkeit, die ihm einfällt ist das Kaiba etwas mitbekommen hat, als seine Freunde in der Schule Bescheid wegen seines Unfalls bekommen haben. Doch er will auch keine voreiligen Schlüsse deswegen ziehen, weswegen er der erfrischenden fröhlichen ausgesprochenen Antwort von Mokuba lauscht. „Oh, dass weißt du gar nicht! Seto hat den Unfall mitbekommen und den Notarzt gerufen, als du verletzt auf der Straße gelegen hast. Ich kann dir sagen, dass ich einen riesen Schreck bekommen habe als er mir das gesagt hat und war wirklich froh als er mir erzählt hat, das du soweit er weiß auch über dem Berg bist. Sonst wäre ich ja wohl auch nicht so in dein Zimmer geplatzt. Nur leider konnte er mir auch nicht mehr zu deinen Zustand sagen, da er meint dass ihn der Rest auch nicht weiter interessiert hat und es ist so typisch für ihn, dass er damit die Angelegenheit abgehakt hat. Aber ich wollte heute unbedingt nachschauen wie es dir geht und siehe da, hier bin ich! Also Joey, was sagen die Ärzte? Wie lange musst du denn hier bleiben und was ist eigentlich alles an dir verletzt worden?“ Irgendwie hätte er schon gerne eher gewusst, wer da sein Lebensretter gewesen ist. Nur leider hat sein behandelnder Arzt nicht sagen wollen, wer es ist und jetzt hat er den Schock seines Lebens. Um ehrlich zu sein, hätte er dem Kühlschrank wirklich zugetraut ihn einfach auf der Straße liegen zu lassen. Doch dass dies nicht der Fall ist, beweist dass er eindeutig noch am Leben ist sowie das Moki ihn auch niemals in dieser Hinsicht anlügen würde. Nur leider wollen ihm dessen Fragen nicht wirklich schmecken. Vor allem, das die großen Kinderaugen dabei besorgt über seinen ein badagierten lädierten Körper blicken. Hatte er nicht gedacht, dass er Sorge gerade überhaupt nicht gebrauchen kann. Nur leider will er den Jüngeren auch nicht wegen seinen Zustand anlügen, weswegen er beschämt seinen Kopf abwendet, während er gleichzeitig anfängt monoton seine Situation zu erklären. „Ich weis noch nicht wie lange ich im Krankenhaus bleiben muss, aber ich werde wohl nicht mehr zu mir nachhause können. Der Doc hat nämlich gesagt, dass bei mir alles ab der Hüfte abwärts gelähmt bleiben wird und die Tante von Jugendamt, hat noch gemeint dass mein Zuhause nicht behinderten gerecht ist, weswegen ich in ein Wohnheim mit Leuten wie mich komme! Scheiße, ich wollte dir eigentlich gerade nichts vorheulen!“ Denn den letzten Satz sagt er nur, da ihm nun wieder Tränen über die Wangen laufen. Eigentlich wollte er es bei Moki machen, wie bei seinen Freunden. Nämlich in dem er sagt, dass deswegen ja nicht die Welt untergeht. Aber leider hat sich sein Körper diesmal entschieden seiner Trauer freien Lauf zu lassen und sogar vor dem eindeutig Jüngeren nicht anders zu können als zu heulen. Genau deswegen blickt er aber zu Mokuba, da er diesen damit ja eigentlich nicht belasten wollte. Nur leider bekommt er ein schneeweißes Gesicht zu sehen und auch die Augen des Jungen, scheinen anzufangen zu Tränen. Darum kommen ihm die nächsten Worte auch ganz schön verzweifelt über die Lippen, wobei er sich gerade ja auch nicht anders zu helfen weis, außer mit sprechen. „Hey Moki, nicht weinen! Bitte, nicht weinen! Ich kann dich gerade nicht mal tröstend in den Arm nehmen, da meine Arme ja auch leider eingegipst sind und ich weiß nicht wie ich mich aufrichten soll! Ich weiß, dass klingt alles etwas aussichtslos und es ist einfach nur beschissen, dass ich nicht mehr laufen kann, aber ich kann gerade einfach kein Mitleid ertragen!“ Er findet es nach seiner Ansprache wirklich tapfer von dem Kleineren, wie dieser dann versucht seine Tränen zurückzudrängen und ihn nicht mehr ganz so mitleidig anblickt. Nicht mal seine Freunde haben das hinbekommen. Doch er ist sich auch bewusst, dass diese Bitte schon ziemlich viel von einem Grundschüler verlangt ist, nur hätte alles andere seinen jetzigen Zustand der Verzweiflung verschlimmert. Aber er kann sich denken, dass der Kleine sich spätestens bei sich zuhause die Augen ausweint und vielleicht bekommt das sogar Kaiba mit. Dieser würde dann bestimmt auch bei ihm vorbeikommen. Nur nicht um einen netten Krankenbesuch abzuhalten, sondern um ihn zur Sau zu machen, da er Moki zum Weinen gebracht hat. Nur dann kann er sich keine weiteren Gedanken über einen wütenden Geldsack machen, da die nächsten trotzdem leicht schniefenden Worte von dem jüngeren Kaibabruder wieder seine Aufmerksamkeit verlangen. „Warum zieht dein Vater dann nicht einfach in eine ….. ähm naja…. Behindert gerechte Wohnung?“ Irgendwie kann er diese Frage vollkommen nachvollziehen, da der Andere ja nichts von seiner Familiensituation weiß, außer vielleicht das seine Eltern schon seit Jahren geschieden sind. Nur wie soll er dem Kleinen das jetzt auch noch verklickern, ohne ihn noch mehr zu belasten. Wenn er hier Zuviel sagt, kann er bestimmt noch erwarten, dass Kaiba sich nachts in sein Zimmer schleicht um ihn mit seinen Kissen zu ersticken. Immerhin kann Joey sich nicht wehren und wenn es um Mokuba geht ist mit dem Geldsack wirklich nicht zu spaßen. Trotzdem hat er fast schon das Gefühl, dass seine Antwort sofort wieder ziemlich dümmlich sowie etwas nervös klingt. „Ähm, mein Vater ist arbeitslos und selbst wenn er einen Job hätte, würde er wegen mir nicht umziehen wollen! Außerdem ist es besser, dass ich nicht bei meinen Dad leben muss, da er etwas Cholerisch ist und noch ein kleines Problem mit Alkohol hat!“ Zwar weiß er, dass Moki ein ziemlich helles Köpfchen ist und sich das meiste aus diesen Aussagen zusammenreimen kann, doch innerlich betet er das dieser diesmal etwas zu verdattert wegen der ganzen Situation ist, weswegen dieser vielleicht nicht die ganze Tragweite in seinen vorsichtig ausgedrückten Worten heraushört. Nur leider hat er mal wieder Pech. Nicht nur, dass der eigentliche Grundschüler immer ernster schaut und fast schon eine viel zu erwachsen wirkt. Nein, der Kleine hat gerade sogar irgendwie eine ähnlich kalte Aura um sich, wie dessen großer Bruder. Und um ehrlich zu sein ist ihm das bei Moki unheimlicher, als bei dem reichen Pinkel. Erst recht als der eigentlich immer fröhlich frech wirkende Zwerg seine Stimme sachlich kalt erklingen lässt. „Also um alles zusammenzufassen: Erstens der Unfall hat bleibende Schäden hinterlassen und du kannst in diesem Zustand nicht mehr nur nachhause, weil die Wohnung in der du lebst nicht Behinderten gerecht ist, sondern weil dein Vater ein Alkoholiker ist, der zu Gewalt dir gegenüber neigt. Jetzt musst du mir nur noch erklären, warum du mir das nicht früher gesagt hast! Vor allem da wir Freunde sind und ich dir im Gegensatz zu Yugi und so weiter, sogar hätte helfen können!“ Joey vergisst gerade wirklich ernsthaft alle Probleme, die er wegen seiner neugewonnen Einschränkung hat und kann Moki einfach nur anstarren. Irgendwie hat er nicht gewusst, dass der süße kleine Junge seinem Bruder so ähnlich sein kann. Nur kann er sich jetzt schon denken, dass diesen seine Gründe überhaupt nicht gefallen werden. Am liebsten würde er sich gerade hilflos hinterm Kopf kratzen, nur leider ist ihm dies gerade nicht möglich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)