Eine Studie in Giftgrün von Salix ================================================================================ Kapitel 2: Aufdeckung --------------------- Endlich war es Dienstag, ihr freier Tag. Sie würde Vastra wiedersehen und diese wäre vielleicht in der Lage Licht ins Dunkle zu bringen. Seit einigen Tagen nun kränkelte auch Jenny. Sie hatte versucht sich nichts anmerken zu lassen, aber die Arbeit war immer anstrengender geworden, obwohl keine neuen Pflichten hinzugekommen waren. Jenny riss sich zusammen um nicht den Weg zum Kaffeehaus entlang zu schlurfen. Ihr war zwar nach Schlurfen zu Mute, doch eine Zofe durfte nicht in der Öffentlichkeit schlurfen. Es dauerte eine wenig länger als gewohnt das Kaffeehaus zu erreichen, vor welchem sie schon eine hochgewachsene und mit einem Schleier verhüllte Gestalt stehen sah. Da das Kaffeehaus gut gefüllt war erwartete Vastra sie davor. Gewohnt forsch schritt sie auf Jenny zu. „Meine Liebe, lass uns im Park flanieren, bevor wir den Tee zu uns nehmen. Das Wetter ist herrlich und ich habe für uns für vier einen Tisch reservieren lassen, da zur Zeit alles besetzt ist,“ grüßte sie Jenny und schritt flugs Richtung Park. Jenny bemühte sich erst gar nicht mit Vastra Schritt zu halten, dazu fühlte sie sich zu erschlagen. Ein paar Meter weiter verlangsamte Vastra ihre Schritte und wartete darauf, dass Jenny aufschloss, um sich dann ihrem gemächlicheren Tempo anzupassen. Durch den Schleier konnte Jenny nicht einmal erahnen, was in ihrer Freundin vorging. Vastras Mimik zu deuten war eh schon schwierig genug, der Schleier machte es unmöglich. Eine Weile gingen sie schweigend neben einander her, bis Vastra eine Bank ansteuerte und sich darauf niederließ. „Setz dich Liebes. So rasch gerätst du doch sonst nicht außer Atem,“ stellte sie fest. Jenny setzte sich neben sie und nickte. „Das hat angefangen seit sich bei Whites arbeite.“ „Deinem Brief nach zu schließen, tippe ich auf eine Vergiftung bei Mrs. White. Die Symptome sind recht eindeutig. Bei dir könnten es erste Anzeichen sein.“ „Aber ich esse nicht das Gleiche wie die Herrschaften.“ Jenny sah zu Boden. Sie musste es wohl zugeben. „Und mir ist sonst nichts aufgefallen. Auch mit den Lampen wird äußerst vorsichtig umgegangen. Gas kann also nicht die Ursache sein. Wenn es Gift ist, weiß ich nicht, welches und wie es verabreicht wird.“ „Werden viele Kerzen verwendet?“ „Kaum.“ „Gibt es andere Gemeinsamkeiten bei Mrs. White und dir?“ „Nun, wir halten uns viel in ihren Räumen auf. Ich bediene sie dort und putze auch dort als Einzige. Susan ist für den Rest des Hauses zuständig. Baxter kümmert sich um den Herrn und Miss Harper ist fast nur in der Küche. Der Gärtner kommt auch kaum in Mrs. Whites Räume.“ „Ist an den Räumen vielleicht etwas ungewöhnliches?“ „Nichts.“ Jenny überlegte. „Äh, nun sie sind fast alle in modischen Grüntönen gehalten und somit modischer eingerichtet als der Rest des Hauses.“ „In Grün. Da gab es doch vor ein paar Jahren diesen Vortrag von Mr. Henry Carr bei der Society of Arts. Liebes, du bist ein Schatz. Wir haben gefunden, wonach du suchtest.“ „Was?“ Jenny runzelte die Stirn. Vastra sprach in Rätseln. „Das Gift Liebes. Du hast mir gerade verraten, wo das Gift versteckt ist. Höchstwahrscheinlich ahnt Dr. White nicht einmal, was seine Frauen vergiftet hat.“ „Red Klartext! Ich kann dir nicht folgen!“ Vastra ergriff Jennys Hände. „Beruhig dich meine Liebe. Mr. Carrs Vortrag ist der Schlüssel zur Lösung und das du keinerlei offensichtliche Hinweise auf Gift gefunden hast. Wenn du nichts Offensichtliches findest, such nach dem Alltäglichen, dass jeder übersieht, weil es so normal ist.“ „Bitte?“ „Beschreib mir noch einmal Mrs. Whites Zimmer.“ „Nun sie sind modisch in Grün gehalten...“ „Und Mrs. Whites Garderobe?” “Ebenfalls modisch, vorwiegend in Grün. Was hat Grün damit zu tun?“ „Alles.“ „Das Gift ist grün?“ „Ja, das Gift grün. Die grüne Farbe ist giftig. Ein klarer Fall von Giftgrün.“ „Die Farbe ist giftig?“ „Die grüne Farbe der meisten grünen Tapeten wird mit einer giftigen Arsenikverbindung hergestellt. Deine Beschreibungen von Mrs. Whites Krankheitsbild passt auch auf eine Arsenvergiftung.“ „Bist du dir sicher?“ „Ja, Liebes. Lass uns den Fall schnellstmöglich abschließen, damit du dich nicht länger in dieser giftigen Atmosphäre aufhalten musst. Ich würde es Dr. White sehr übel nehmen, wenn auch du seiner Fahrlässigkeit zum Opfer fielest. Komm du hast dir eine ordentliche Stärkung verdient.“ Vastra erhob sich und zog Jenny hoch. Als sie losging ließ sie Jennys Hand nicht los. Es fiel Jenny auf, dass Vastra ihre Hand die ganze Zeit hielt, während sie zum Café schlenderten. Es war sonst nicht Vastras Art in der Öffentlichkeit Händchen zu halten. Vastra würde sie eher als Geliebte vorstellen als so offensichtlich Zärtlichkeiten in einem Park auszutauschen. Jenny war noch immer dabei Vastras Art der Zuneigungsbekundung zu entschlüsseln, da sie sich doch merklich von der menschlichen Art unterschied, zu ihrem Glück. Lächelnd lief sie neben Vastra her. Ihre Angst den Fall zu vermasseln war unbegründet gewesen, auch wenn ihre Suche nach Hinweisen lange Zeit unbefriedigend gewesen war, hatte sich ihre Suche doch gelohnt. Sie konnten den Fall bald abschließen und Jenny könnte wieder Zuhause bei Vastra sein. Jenny schritt hinter Vastra die Auffahrt des Hauses White entlang. Die Echsenfrau hatte während des Nachmittagstees beschlossen ihren Verdacht den. Whites mitzuteilen und somit den Fall zu beenden. Inzwischen war es Jenny nach dem Tee und der frischen Luft wohler. Ein kaum merkliches Lächeln lag auf Jennys Lippen, weil Vastra so rasch handelte. Es schien ihrer Liebsten wirklich wichtig zu sein, dass Jenny sich nicht mehr der giftigen Luft im Hause White aussetzen musste. Ohne viel Federlesen klingelte Vastra an der Vordertür, wobei sich Jenny ein wenig hinter hier hielt um nicht sofort bemerkt zu werden. Für sie war das Detektivdasein noch neu und auch das Zusammenleben mit Vastra hielt für sie noch immer Überraschungen bereit. Baxter öffnete ihnen. Ein eisiger Blick von ihm streifte Jenny. Dienstboten nahmen nicht die Vordertür, das war ihrem Status nicht entsprechend! „Ich wünsche Dr. White zu sprechen,“ kam Vastra gleich zur Sache. „Und wen darf ich melden?“ „Madame Vastra.“ „Madame, der Doktor ist zur Zeit beschäftigt und ohne eine angemessene Besuchsanmeldung kann ich sie nicht einlassen.“ „Sagen Sie Dr. White, dass ich ihn wegen einer äußerst wichtigen und delikaten Angelegenheit bezüglich Mrs. White sprechen möchte.“ „Ich werde fragen, ob der Doktor Zeit für Sie erübrigen kann.“ Mit diesem Worten zog Baxter die Tür zu. Jenny lächelte Vastra an, sie war sich sicher, dass diese sich bei Baxters Rückkehr nicht abwimmeln lassen würde. Also bereitete sie sich darauf vor, sich am Butler vorbei ins Haus zu drängen. Und falls das nicht funktionieren würde, gab es immer noch den Dienstboteneingang. Jenny beobachtete Vastra, die starr wie eine Statue vor der Tür wartete. Baxter brauchte nicht lange, erneut öffnete er die Tür. „Es tut mir Leid, aber der Doktor...“ weiter kam er nicht, noch während er sprach schoben sich Jenny und Vastra an ihm vorbei. „Unerhört! Was erlauben Sie sich !“ Beide wichen ihm aus als er versuchte sie zu greifen. Sein Gekeife ignorierend führte Jenny Vastra zuerst zu Mrs. Whites Räumen, da Vastra vorgeschlagen hatte erst Esmeralda White zu informieren, da es sie am stärksten betraf. Obwohl Baxter ihnen nacheilte um sie aufzuhalten, nachdem er begriffen hatte, dass sie sich nicht von seinem Gekeife am ins Hausvordringen hindern lassen würden, erreichten sie die Räumlichkeiten der Hausherrin kurz darauf. Baxter hetzte gerade die Treppe hoch als Vastra die Tür öffnete, ohne zu klopfen. Der Salon war leer. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stand noch das Geschirr vom Nachmittagstee, doch die Hausherrin hielt sich nicht in dem Raum auf. Ohne auf Baxters „Lassen Sie das!“ zu hören drang Vastra tiefer in die Räumlichkeiten ein. Jenny zögerte nicht Vastra in den nächsten Raum, Esmeraldas Schlafzimmer, zu folgen. Die beiden Personen darin blickten auf. „Was zur Hölle...“, entfuhr es Dr. White, der am Bett seiner Frau saß. „Was fällt Ihnen ein! Baxter, entfernen sie diese impertinente Person! Jenny, wie konnten Sie das zulassen!“ Dr. White war aufgesprungen und stand nun in Beschützerpose zwischen ihnen und dem Bett. Ehe Baxter dem Befehl nachkommen konnte, schlug ihm Vastra die Tür vor der Nase zu. „Entschuldigen Sie mein rüdes Eindringen, aber es handelt sich um eine Angelegenheit äußerster Dringlichkeit. Das Leben ihrer Frau hängt davon ab,“ erklärte Vastra ruhig, wobei sie sich erst einmal gegen die Tür lehnte, um den Butler am Eintreten zu hindern. „Ach, wirklich? Wer sind Sie überhaupt, dass sie wagen so etwas zu behaupten!“ Dr. White beruhigte ihre Erklärung kein bisschen. „Bitte Sir, hören Sie zu, wenn Ihnen am Leben ihrer Frau liegt,“ versuchte Jenny sich daran an seine Vernunft zu appellieren. „Sie dringen hier ungebeten ein, überrumpeln meine Diener und verlangen von mir, trotz Ihres ungebührlichen Verhaltens, dass ich Ihnen meine Aufmerksamkeit schenke? Unerhört. Verschwinden Sie aus meinem Haus!“ „Geralt, bitte. Jenny war bis jetzt eine sehr vernünftige und höfliche Person. Wenn sie solch ein Verhalten zulässt, muss es wirklich wichtig sein,“ ließ sich Esmeralda vom Bett aus vernehmen. Dr. White drehte sich zu seiner Frau um, welche nun aufrecht im Bett saß. „Wenn du mich darum bittet meine Liebe. Werde ich zuhören, aber nur dir zuliebe. Aber zunächst möchte ich wissen, wer unsere Besucherin ist.“ Er setzte sich wieder auf die Bettkante und ergriff die Hand seiner Frau, über welche er streichelte. „Gestatten Madame Vastra. Gelegentlich helfe ich Scotlandyard bei ungewöhnlichen Fällen. Meine liebste Jenny, teilte mir von ihrem Unglück mit, welches sie schon länger verfolgt. Und da es uns gelungen ist die Ursache zu finden, wollten wir sie Ihnen so rasch als möglich mitteilen. Ihre Frau leidet an einer Arsenvergiftung ausgelöst durch die Farbe der Tapeten in diesen Zimmern. Ich schlage vor sie entfernen sämtliche Tapeten, Kunstblumen und alle Kleider, welche mit Scheeles Grün gefärbt wurden, alsbald sollte die Gesundheit ihrer Frau zurückkehren,“ teilte Vastra sachlich mit. Dr. White begann zu lachen. „Und an diesen Unsinn glauben Sie? Gift in grüner Farbe! Ich bitte Sie, Sie haben zu viele Detektivgeschichten gelesen!“ „Wenn Sie eine wissenschaftliche Autorität bedürfen, wenden Sie sich an Henry Carr, seine Untersuchung des grünen Farbstoffes beweist eindeutig, dass es sich bei Scheeles Grün, um eine giftige Arsenikverbindung handelt. Da die meisten handelsüblichen Tapeten mit Scheeles Grün eingefärbt wurden, rate ich Ihnen ausdrücklich diese Tapeten loszuwerden, wenn sie möchten dass sich ihre Frau erholt.“ „Lächerlich, einfach, lächerlich. Gehen Sie jetzt. Jenny, bring Sie zur Tür.“ Spott lag in Dr. Whites Stimme. „Sagen sie später nicht Sie wären nicht gewarnt worden. Jenny.“ Vastra neigte ihren Kopf zu Jenny, die neben ihr nahe bei der Tür stand. Jenny lächelte freundlich. „Dr. White, Mrs. White, bitte nehmen sie zur Kenntnis, dass ich Ihnen meine Kündigung mitteile.“ „Kündigen, aufgrund einer solch lächerlichen Aussage. Solch ein hysterisches Weibsbild wird in diesem Haushalt eh nicht mehr gebraucht,“ fuhr Dr. White auf. „Aber Geralt, wenn sie nun Recht habe...,“ begann Mrs. White als Vastra sich von der Tür löste um sie zu öffnen. Sie hatte die Tür gerade einen spalt breit geöffnet, als sie ihr aus der Hand gerissen und zugeknallt wurde. „Ihr bleibt schön hier. Alle. Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ich euch mit diesem Wissen hier rausspazieren lasse.“ Wieder stand Dr. White im Raum, größer, hagere und bedrohlicher als zuvor. „Zu schade. Ich hatte gehofft mein Mahl genussvoller zu mir nehmen zu können, aber nun ja, wenn es nicht anders geht, dann muss man halt mal stopfen.“ „Mahl? Geralt, was redest du da für Unsinn!“ Er fuhr zu Esmeralda herum. „Halt die Klappe, dumme Trine! Dein Gejammer geht mir schon länger auf den Geist. Immer nur dieses: Ach mir geht es so schlecht! Meine Migräne bringt mich noch um! Soll ich dir mal was sagen? Es sollte dir so schlecht geben und ich freue mich schon auf den Tag, wenn du endlich an deiner Migräne eingehst!“ „Geralt?“ Esmeraldas Augen hatten sich geweitet. Sie wich kreidebleich vor ihm zurück. So kannte sie ihren Ehemann gar nicht. Von seiner hageren Gestalt breiteten sich dunkelgrüne, fast schwarze Schlieren aus. Es war als entfalteten sich große grün-schwarze, transparente Flügel, von deren Spitzen Tentakel zu Esmeralda und auch Jenny reichten und sie berührten. Hektisch griff Jenny nach dem nächstbesten Gegenstand, der sich als Haarbürste von der Frisierkommode entpuppte, und schlug damit nach den Tentakeln. Vastras Blick glitt durch den Raum. Sie sprang nach vorne und schnappte sich den Schürhaken. Diesen, wie ein Schwert haltend, bewegte sie sich langsam auf Dr. White zu. „Lass uns gehen!“ „Nein, werde ich nicht. Womöglich tratscht ihr herum, dass ich nicht auf eure Warnung gehört habe.Das käme ungelegen und wo ich die Gelegenheit habe mal wieder von einem Homo reptilia zu kosten, vergiss es! Ich habe schon lange keinen deiner Art hier oben angetroffen, das muss ich einfach nutzen. Dieses Temperament wird deinen Todeskampf um so köstlicher machen.“ Jenny schlug noch immer mit der Bürste um sich. Ein Blick zum Bett zeigte ihr, dass sie schnell handeln mussten. Esmeralda lag mit geschlossenen Augen da und atmete kaum noch. Jenny warf die Bürste zu Boden, drehte sich um, ergriff den Stuhl vor der Frisierkommode und hielt ihn wie einen Schild vor sich. Um Vastras Schürhaken hatten sich mehre Tentakel gewickelt und zerrten daran. Auch um die Beine von Jennys Stuhl schlangen sich binne Sekunden Tentakeln. Vastras Zischen warnte Jenny vor. Sie riss mit aller Kraft am Stuhl und hieb damit auf Dr. White ein. Im gleichen Moment schnellte Vastras Zunge vor und traf ihn am Hals. Ein paar Momente lang rangen Jenny und Vastra noch mit den Tentakeln, bis das Gift endlich wirkte und er umkippte. Jenny lief zum Bett. Hastig zog und zerrte sie an den Tentakeln, welche nun nur noch schlaff um Esmeralda White geschlungen waren. Vastra kam ihr zu Hilfe. Jenny atmete auf, als Esmeralda sich schwach zu regen begann. Ihre Augenlieder flatterten, dann schrack sie hoch, nur um sofort zurück auf die Kissen zu sacken. „Was? Was ist passiert? Was ist mit Geralt?“ Vastra beugte sich über die auf dem Boden zusammengesackte Gestalt. Das Wesen hatte eine vage menschliche, sehr dünne Gestalt, doch alles, was jetzt davon zu sehen war, waren die riesigen an Fischflossen erinnernden Flügel und ein Gewirr aus grün-schwarzen Tentakeln. „Was auch immer er war, er kann keinen Schaden mehr anrichten.“ Sie schüttelte sich, als die Gestalt begann sich in Schleim aufzulösen. Jenny steckte die Decke um Esmeralda gut fest. „Alles ist gut.“ Noch während sie sprach wurde die Tür geöffnet und Baxter stürzte ins Zimmer. „Was geht hier vor? Urgh, was ist das?“ Der Butler stoppte beim Anblick des Schleims. „Etwas, dass es zu beseitigen gilt. Sorgen Sie dafür und wenn Sie schon dabei sind, sorgen Sie dafür, dass die Tapeten ausgetauscht und die Kunstblumen weggeworfen werden,“ befahl Vastra ihm. Auf ihre ruhige, befehlsgewohnte Stimme hörte er und verließ das Zimmer, um ihren Auftrag auszuführen. „Madame, wir werden Sie nun verlassen. Ich bin mir sicher ihr Bruder wird Ihnen helfen sich um den Nachlass ihres Mannes zu kümmern und Susan kann Ihnen als Zofe behilflich sein. Leben Sie wohl.“ Jenny drückte Esmeraldas Schulter, ehe sie sich erhob und zu Vastra trat. Vastra legte ihr einen Arm um die Taille. „Gehen wir meine Liebe, Zuhause kannst du dich von all dem hier erholen.“ „Ich freue mich darauf. Ich habe dich vermisst, weißt du?“ Vastra drehte den Kopf zu Jenny, die froh war Vastras Gesicht sehen zu können, da diese den Schleier zum Kampf hochgeschoben hatte. Einen Augenblick blieb Vastra stumm. „Ich habe dich auch vermisst, Liebes. Was tun Menschen eigentlich, um einen Bund zwischen Liebenden zu schließen?“ „Sie heiraten,“ antwortete Jenny verwirrt. Wie kam Vastra jetzt drauf. „Dann lass uns heiraten.“ „Ähm, äh, war das gerade ein Antrag?“ „Wenn ihr das so nennt.“ „Oh, gut. Sehr gut. ...Ähm, ja ich will dich heiraten, aber äh... ich weiß nicht wie? Priester trauen zwei Frauen nicht.“ „Menschlicher Firlefanz. Wir wollen heiraten, also heiraten wir. Das wird schon. Was ist das Wichtigste bei dieser Zeremonie?“ „Das man Ringe tauscht zum Zeichen der Verbundenheit.“ „Ah, da haben wir es. Dafür brauchen wir keinen menschlichen Firlefanz, sondern nur uns selbst und einen Zeugen, um die Zeremonie zu bezeugen.“ „Eh, ja, schon möglich...“ Jenny stolperte neben Vastra zu ihrer Kammer. „Das lässt sich arrangieren. Sag mir wann es dir recht ist, die Zeremonie abzuhalten. Und jetzt räumen wir deine Sachen ein und gehen heim.“ Vastra ließ ihren Worten sogleich Taten folgen, indem sie begann Jennys Kleider in Jennys Reisetasche zu packen. „Vastra.“ Jenny tat einen Schritt auf Vastra zu. „Ja, Liebes.“ Vastra wandte sich ihr zu. „Du bist unmöglich!“ „War ich wieder unsensibel, Liebes?“ „Ein wenig. Und weil du so bist, wie du bist, liebe ich dich.“ Jenny reckte sich und küsste Vastra. Vastras ließ die Bluse, die sie gerade einpacken wollte los und schlang ihre Arme um Jenny als sie den Kuss erwiderte. Als sie den Kuss löste flüsterte sie in Jennys Ohr: „Ich liebe dich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)