Freunde für´s Leben von Ai-an (Topp Dogg - Hanjoo) ================================================================================ Kapitel 1: Ist ER es wirklich ----------------------------- Es war mitten in der Woche, ein schöner Sommertag und die Temperatur begann schon früh zu steigen. Das war auch der Grund wieso ich mich dazu entschlossen hatte, ein Eis essen zu gehen und inzwischen in, oder eher vor, der Eisdiele saß. Mein Vanilleeis schmeckte hervorragend, ganz so wie ich es in Erinnerung hatte. Eigentlich war alles an diesem Tag perfekt…aber eben nur eigentlich, mein bester Freund fehlte. Allerdings…waren wir eigentlich überhaupt noch Freunde? 10 Jahre waren doch schließlich eine lange Zeit. Von meiner Seite gabs da zwar gar keine Zweifel, aber ob es bei ihm auch noch so war. Ich hoffte es, so sehr. Ich schleckte mein Eis, lies es mir schmecken und beobachtete etwas die Leute die die Straße entlang liefen. Einige machten ebenfalls einen Abstecher in die Eisdiele, gingen aber auch schnell wieder nachdem sie ihr Eis hatten. Es dauerte auch nicht lange, bis eine kleine Gruppe meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es waren drei Jungs, etwa in meinem Alter, die sich langsam und gutgelaunt nährten. Das mir, ausgerechnet mir, aber bereits jemand seine Aufmerksamkeit schenkte, bemerkte ich erst als die drei schon fast an meinem Tisch vorbei gingen. „Papa, schau mal!“, rief eine kindliche Stimme, wo ich neben mich sah und den kleinen Jungen bemerkte, der mich mit seinen dunklen Augen erstaunt ansah. „Em, Hallo…“, gab ich etwas verwundert von mir und sah zu den dreien auf, die nun auch zum Stehen kamen. Einer von ihnen kniete sich zu dem kleinen Junge, drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sein Blick nun selbst auf mich fiel. „Hey, sorry dass der kleine dich gestört hat.“, entschuldigte er sich lächelnd und erhob sich wieder, strich dem kleinen Kind durchs Haar. „Er mag eben die Farbe Lila und naja…jemand mit eben Lila Haaren hat er auch noch nie gesehn.“, erkläre er das Verhalten, wohl auch weil der Junge mich noch immer ansah. „Ach so, dass macht ja nichts.“, erwiderte ich lächelnd, wo die beiden anderen Typen bereits die Eisdiele betraten. „Nun komm schon, Hansol! Wir haben doch nicht ewig Zeit.“, rief einer der beiden blonden. Hansol? Hatte er wirklich grade Hansol gesagt? Ich sah zu dem Typ auf, der Hansol heißen sollte, betrachtete ihn einige Sekunden. „Mhh…eine gewisse Ähnlichkeit gibt’s da schon.“, dachte ich. Konnte das sein? Konnte ER genau dieser Hansol sein? Mein alter Schulfreund, bester Freund den ich je hatte? Dieser Hansol, nahm den kleinen Jungen an die Hand, ehe er ebenfalls die Eisdiele betrat. „Nun komm Ayu, sonst wird’s nichts mehr mit einem Eis.“, hatte ich ihn noch gehört, ehe die Türe zugefallen war. Der Kleine hieß also Ayu. Ein schöner Name fand ich. Unauffällig sah ich durchs Fenster, zumindest hoffte ich dass es unauffällig war. Beobachtete diesen Hansol, überlegte ob es möglich sein konnte, dass er genau der Hansol war, den ich suchte, jahrelang vermisst hatte und doch nie verlassen wollte. Obwohl…verlassen war vielleicht das falsche Wort dafür. Immerhin waren wir nie zusammen, nur beste Freunde. Obwohl ich nie abstreiten konnte, dass er schon heiß war. Ja, ich stand auf Männer, war doch auch nichts dabei, oder? Ich wäre auch niemals freiwillig damals gegangen, wirklich niemals. Nur weil meine Eltern unbedingt woanders leben wollten, musste ich weg. Weg aus meiner Heimat, weg von meiner Schule und das schlimmste, weg von meinem besten Freund Hansol. Aber mit zehn Jahren blieb mir damals gar nichts anderes übrig, als meine Eltern zu begleiten. Dabei…brauchte ich ihn doch immer so sehr… Meine Gedanken kreisten lange umher. War ER es nun wirklich? Wenn ja, hatte ich doch wirklich Glück ihn so schnell gefunden zu haben. Allerdings…er schien mich in diesem Fall überhaupt nicht erkannt zu haben. Wobei zehn Jahre auch eine echt lange Zeit war und ich musste zugeben, seit damals hab ich mich doch schon ziemlich verändert. Stimmen rissen mich dann aber wieder aus meinen Gedanken, es waren die Stimmen der Jungs, die vor einigen Minuten mit dem kleinen Kind durch die Tür gegangen waren. Und einer von ihnen konnte wirklich, mein Hansol sein. „So und was machen wir nun?“, schnappte ich die Frage des Blonden mit der Brille auf, der fragend seine Freunde anzusehen schien und sein, anscheinend, Schokoladeneis schleckte. „Spielen!“, rief auf die Frage der kleine Ayu, so hieß er doch, oder? Kurz wurde geseufzt. „Nichts da, wir haben keine Zeit um mit dir zu spielen, Kleiner.“, meinte der andere Blonde und ging bereits los. „Papa…“, trank die etwas traurig klingende Stimme des Kleinen an mein Ohr, als er zu seinem Vater aufsah. Ich sah zu ihnen, soviel wie heute hab ich noch nie jemanden beobachtet. Aber ich wusste eben noch immer nicht sicher, ob ER es wirklich war. „Wir spielen später etwas, versprochen.“, meinte Hansol und nahm den Kleinen auf den Arm, ehe er seinen Freunden folgte. „Und dann kannst du Xero ganz viel ärgern.“, meinte er grinsend noch, ehe ich ihr Stimmengewirr nicht mehr hören konnte. So, einer der beiden Blonden schien demnach also Xero zu heißen. Schon ein merkwürdiger Name. So einen hab ich echt noch nie gehört. Naja obwohl, vielleicht war dies auch nur ein Spitzname, so wie mein eigener. Mhh…Xero, klingt nach dem Namen eines harten Kerls. Was hatte Hansol damals immer gesagt? „Spitznamen müssen schon zum Träger passen und deswegen nenn ich dich ab heute B-Joo. Dass klingt süß und passt daher einfach perfekt“ Er hatte mich damals quasi Süß genannt. Der Gedanke an diesen Moment lies mich einfach glücklich lächeln, damals war ich wirklich glücklich. Gut, damals waren wir zwar noch Kinder, aber trotzdem fand ich es schön, was Hansol gesagt hatte. Und mein Entschluss stand fest, nichts würde mich noch weiter davon abhalten, ihn, meinen besten Freund, wieder zu finden. Denn die Hoffnung ihn wieder zu finden, jemals wieder zu sehen, habe ich in den vergangenen Jahren nie aufgegeben. Mein Eis hatte ich inzwischen verspeist, hatte bezahlt und machte mich daher mal langsam wieder auf den Weg. Immerhin würde ich ihn, blöd irgendwo rumsitzen, ja nie finden. Mein Weg führte mich durch die Stadt, es hatte sich wirklich viel verändert, früher war es definitiv ruhiger hier. Nun war nur noch die Frage, wo sollte ich ihn suchen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)