Meine neue Liebe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Déjà-vu mit Tränen ------------------------------ ~~~~~~~~~~~~~~~~ Inzwischen waren bereits zwei Tage vergangen seitdem Misaki wie vom Teufel gejagt die Wohnung verlassen hatte. Der Autor war mittlerweile Krank vor Sorge. Den ganzen Tag schon lief er planlos in der Wohnung umher. An Arbeit war jetzt nicht zu denken. Die ganze Zeit dachte er darüber nach, wo sein geliebter Misaki wohl sein könnte. Jeden bekannten Ort hatte er nach ihm abgesucht. Jeden Bekannten nach ihm gefragt, doch es fehlte jede Spur von ihm. Sogar im Verlag war er gewesen und war dabei auch noch auf den genervten Honda Shouta gestoßen. Doch auch bei der Arbeit war Misaki seit zwei Tagen nicht aufgetaucht. Der Schriftsteller war wütend auf sich selbst. Er hätte Misaki auf jeden Fall hinterher laufen müssen, doch er hatte es nicht getan. Stattdessen wurde er von seiner damaligen Liebe aufgehalten und bekam von ihr eine Liebeserklärung. Der Grauhaarige konnte es noch immer nicht wirklich glauben. Takahiro hatte ihm tatsächlich seine Liebe gestanden. Natürlich machte es den Schriftsteller glücklich, aber er liebte doch jetzt Misaki. Usami Akihiko musste Takahiro schließlich sagen, dass er mit Misaki zusammen war. Doch nachdem er es dem Schwarzhaarigen sagte und er es auch verstanden hatte, war er, wie sein Bruder zuvor, fassungslos aus der Wohnung gestürmt und bisher nicht wieder aufgetaucht. Natürlich machte sich der Grauhaarige auch Sorgen um seinen Freund, doch für ihn stand jetzt Misaki an erster Stelle. Mittlerweile war es kurz vor 13 Uhr und der Autor hatte sich auf die Couch gesetzt. Der Aschenbecher, der auf dem kleinen Wohnzimmertisch stand, lief bereits über und die zweite Schachtel Zigaretten war auch fast leer. Er konnte einfach nichts weiter tun außer da zu sitzen und warten. Das machte ihn wahnsinnig. Der Schriftsteller war gerade dabei sich eine Zigarette zu nehmen, als er Geräusche aus dem Flur wahrnahm. Jemand schloss die Wohnungstür auf. Sofort sprang er von der Couch auf, ließ die Packung fallen und stürmte in Richtung Tür. „Mi-“, begann er, hielt jedoch inne, als er den Heimkehrer erkannte. Es war Takahiro. Der Autor war enttäuscht, er hatte gehofft es wäre Misaki. Doch natürlich war er auch froh darüber gewesen, dass der Schwarzhaarige endlich wieder aufgetaucht war. „Takahiro…“ „Hey…“ Takahiro sah den Autor mit leicht gequältem Blick an. Er war völlig übermüdet und sah ziemlich mitgenommen aus. „Wo warst du denn die ganze Zeit?“, fragte der Schriftsteller nach einem kurzen Moment. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“ „Ich…“, begann der Gefragte. „Ich brauchte einfach etwas Zeit. Immerhin ist das eine Sache, die man nicht jeden Tag gesagt bekommt und wenn man dann noch selbst in die eine Person verliebt ist, ist es noch… schwieriger.“ Der Grauhaarige wusste nicht was er sagen sollte. Natürlich hatte Takahiro vollkommen Recht. „Es tut mir leid.“, sagte er, drehte sich um und ging zurück ins Wohnzimmer. Nachdem er sich wieder auf die Couch fallen gelassen hatte, legte er seinen Kopf in den Nacken und starrte die Decke an. „Hast du etwas von Misaki gehört?“, fragte Takahiro und setzte sich ebenfalls auf die Couch. „Nein… bisher nicht.“, antwortete der Autor mit besorgter Stimme. „Er ist wie vom Erdboden verschluckt.“ „Ich habe ihn zuerst nicht verstanden und wusste nicht wirklich warum er so wütend wurde. Doch nachdem ich nun von euch beiden weiß wird mir einiges klar. Es tut mir wirklich leid, dass ich einfach weggerannt bin.“ „Nein, mir tut es leid.“, erwiderte der Schriftsteller. „Wir hätten es dir schon viel früher sagen müssen.“ „Seit wann ist es denn so?“, wollte Takahiro wissen. „Hmn, eigentlich seitdem du uns damals an deinem Geburtstag Minami vorgestellt hast.“, gab Usagi als Antwort, woraufhin ihn der Schwarzhaarige leicht geschockt ansah. „Er… Er hat meine Gefühle für dich sofort erkannt und eh ich mich versah, war er es den ich liebte… Es hat eine Weile gedauert, aber wir haben alles überwunden und führten bis jetzt ein glückliches Leben.“ „Und dann tauche ich auf und zerstöre alles…“, warf Takahiro, wütend über sich selbst, ein. „Dich trifft keinerlei Schuld Takahiro. Das alles konnte nur passieren, weil Misaki mir noch immer nicht voll vertraut und denkt, ich hätte noch Gefühle für dich. Doch, es tut mir leid, dem ist nicht so. Ich liebe Misaki und niemanden sonst. Es ist meine Schuld. Anscheinend habe ich ihm das nie deutlich gesagt.“ „Hmn. Also…“, begann der Schwarzhaarige. „Ich habe in den letzten zwei Tagen über alles nachgedacht. Und ich muss mich wirklich fragen, was für ein Idiot ich gewesen bin. Da habe ich so eine wundervolle Frau die ich liebe und setze fast alles aufs Spiel wegen einer Dummheit.“ Takahiro sah den Autor mit sanften Blick an. „Usagi-san, ich bin dir wirklich dankbar für deine Gefühle und freue mich, dass du in Misaki die Person gefunden hast, die du liebst. Nachdem ich deinen Brief gelesen habe, habe ich mich einfach in etwas verrannt. Ich liebe dich, daran besteht kein Zweifel, aber es ist vielmehr eine liebe wie für einen Bruder. Es tut mir wirklich leid, dass es so weit kommen musste.“ „Takahiro…“ Usami Akihiko sah seinen Freund überrascht und zu gleich erleichtert an. „Ich bin wirklich froh, dass du nun Klarheit über deine Gefühle hast. Du solltest alles so schnell wie möglich Minami sagen.“ „Ja, das werde ich machen. Doch was ist mit Misaki?“ „Misaki… ja, ich mache mir auch Sorgen, aber wir können nichts weiter tun als abwarten.“ „Weiß denn dieser Honda nichts?“, fragte Takahiro. „Naja, ich bin ihm im Verlag kurz über den Weg gelaufen. Doch er sah mich einfach nur wütend an und ist dann hinter einer Tür verschwunden. „Hmn, ich würde dir ja gerne bei der Suche helfen, aber erst muss ich zu Minami.“ „Natürlich.“, erwiderte der Autor. „Geh nur zu ihr. Das ist jetzt wichtiger für dich.“ „Ja, danke Usagi-san.“ Der Schwarzhaarige erhob sich von der Couch und verließ die Wohnung. Zurück blieb ein krank vor Sorge dreinschauender Usami Akihiko. „Noch immer keine Spur von Misaki. Langsam werde ich noch verrückt. Wo steckt er nur?“ Honda Shouta war unterwegs zu sich nach Hause und führte Selbstgespräche. Es war kurz nach 23 Uhr und er hatte einen stressigen Tag hinter sich. Dazu kam, dass er sich jede Sekunde die verging, um Misaki sorgte. Denn, nachdem er vor zwei Tagen von seinem Arbeitskollegen Matsumoto erfahren hatte, dass Misaki fristlos gekündigt hatte, spielten sich in seinem Kopf die wildesten Szenarien ab. Er hatte keine Ahnung was passiert war und würde am liebsten die gesamte Polizei und Armee nach ihm suchen lassen. Endlich war er zu Hause angekommen. Honda stieg aus dem Auto und ging in das Wohngebäude. Da ihm der Fahrstuhl zu lange brauchte, entschloss er sich dazu die Treppe zu nehmen. Oben angekommen ging er den langen Flur entlang und bog dann links um die Ecke. Plötzlich stoppte er und traute seinen Augen nicht. „Misaki!“, rief er verwirrt. Mir schnellen Schritten eilte der Blonde zu dem jungen Mann, der zusammengekauert vor seiner Wohnungstür lag. „Hey Misaki! Was ist denn passiert?“, fragte er, bekam jedoch keine Antwort. Es schien, als wäre Misaki bewusstlos. Als der Editor dies erkannte, öffnete er eilig die Tür, nahm den Braunhaarigen auf den Arm und trug ihn in die Wohnung. Drinnen legte er Misaki im Schlafzimmer auf das Bett. Honda zog ihm vorsichtig den Mantel, Schuhe und Hose aus und deckte ihn dann zu. Der angehende Editor sah stark mitgenommen aus. Was in aller Welt war nur geschehen? Nachdem Honda den Schlafenden noch einige Zeit lang betrachtet hatte, ging er ins Wohnzimmer und musste sich erst einmal setzen. „Hah… Ich möchte wirklich gern wissen was vorgefallen ist. Doch erst mal bin ich unendlich froh, dass er wieder aufgetaucht ist. Und dann auch noch bei mir…“ Er legte seine rechte Hand auf seine Augen und atmete tief durch. Sein Herz klopfte wie verrückt. Es machte ihn wahnsinnig glücklich das Misaki zu ihm gekommen und nicht zu Usami Akihiko gegangen war. Der Blondhaarige erhob sich, nachdem er noch einige Löcher in die Luft gestarrt hatte, von der Couch und entledigte sich seines Mantels und seiner Schuhe. Er ging zurück ins Schlafzimmer, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu Misaki ans Bett. Honda betrachtete den angehenden Editor mit sanften jedoch besorgten Blick. Er war von dem stressigen Tag so geschafft, dass er es kaum noch schaffte seine Augen offen zu halten. Immerhin hatte er seit zwei Tagen auch kaum ein Auge zugetan. Es dauerte also nicht lange, da war der Blonde auf dem Stuhl eingeschlafen. „Nein! Geh nicht U-“ Erschrocken schlug Honda Shouta seine Augen auf und erblickte einen sich windenden Misaki. Er schien einen Alptraum zu haben. Der Blonde erhob sich von seinem Stuhl, griff nach Misakis Armen und versuchte sie nach unten zu drücken. Doch dies gestaltete sich schwerer als gedacht. „Misaki, beruhige dich doch!“, sagte Honda und versuchte ihn zu beruhigen. „Misaki, hey!“ Der angehende Editor riss seine Augen auf und sah sein Gegenüber geschockt an. „Hon… da… san?“ „Ja, ich bin’s.“ „Wieso…?“ Misaki sah den Blonden verwirrt an. „Du lagst vorhin bewusstlos vor meiner Tür…“ „Ah… Ich erinnere mich…“, meinte der Braunhaarige. „Ähm… du kannst mich dann wieder loslassen.“ „Oh… tut mir leid.“, erwiderte Honda und gab Misakis Arme wieder frei. „Willst du erst mal duschen? Kannst sicher eine vertragen… Ich mach so lang etwas zu essen.“ „Ja, gute Idee…“ Nachdem Misaki mit dem duschen fertig war und sich die Wechselkleidung des Blonden übergezogen hatte, ging er in die Küche, aus der ihm herrlicher Duft entgegen kam. „Ah, da bist du ja. Setz dich, ich bin gleich fertig.“, meinte der Blondhaarige, als er Misaki erblickte. „Okay.“ Der angehende Editor setzte sich an den runden Tisch und beobachtete Honda bei den letzten Handgriffen. „So, fertig. Es ist zwar nur ein Eintopf, aber ich denke der wird dir gut tun.“, sagte der Koch und stellte Misaki einen dampfenden Teller vor die Nase. „Danke.“, erwiderte er. „Ich verhungere gleich.“ „Na, dann iss dich satt, es ist genug da.“ Der Blonde füllte auch für sich einen Teller und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Beide aßen ihre Teller, ohne ein Wort zu verlieren, leer. Nachdem Honda ihre Teller in die Spüle gestellt hatte, setzte er sich wieder auf seinen Platz und sah Misaki nun mit ernster Miene an. „Jetzt erzähl mir mal wo du die letzten zwei Tage warst und warum du fristlos gekündigt hast!“ „Das… Es tut mir leid.“, sagte der angehende Editor und wich dem Blick seines Gegenübers aus. „Ich kann da einfach nicht mehr arbeiten… nicht wenn ich Usagi-san dort ständig über den Weg laufe. Das ertrage ich nicht…“ „Wie meinst du das?“, fragte der Blondhaarige etwas verwirrt nach. „Ich… Wir… Nii-san liebt Usagi-san…“ „Was?“, platzte es aus Honda heraus. „Ja… er liebt ihn. Als ich am Dienstag nach Hause kam, haben sie sich geküsst… Ich habe es immer gewusst und dennoch kann ich es einfach nicht ertragen. Usagi-san hat immer nur meinen Bruder geliebt und nicht mich.“ „Also, ich weiß echt nicht was ich sagen soll. Ich dachte ihr wärt glücklich.“ „Das dachte ich auch… Doch anscheinend habe ich mich geirrt… Seitdem mein Bruder zu Hause aufgetaucht war, hat sich Usagi-san komisch verhalten. Er wurde nicht mehr eifersüchtig, was für ihn völlig untypisch ist. Ist, wenn es um Takahiro ging, gleich an die Decke gegangen. Zuerst wollte ich es nicht wahr haben, doch ich wusste die ganze Zeit warum er sich so verhalten hat.“ „Ja, das war schon recht merkwürdig…“, meinte Honda. „Sind sie denn jetzt zusammen? Hast du mit ihnen geredet?“ „Mit ihnen geredet?“, fragte Misaki ein wenig geschockt. „Nein… wie hätte ich auch mit ihnen reden können? Ich habe sie angeschrien, ihnen viel Glück gewünscht und bin gegangen… Niemand hat mich aufgehalten, niemand ist mir hinterher gelaufen… Es war also richtig zu gehen.“ „Hmn…“ Honda wusste nicht was er Misaki zum Trost sagen sollte. Wahrscheinlich würde eh nichts helfen um diesen Schmerz zu lindern. Er könnte höchstens dafür sorgen oder eher versuchen, dass er ihn für eine Weile vergisst. „Misaki ich muss di-“, begann er. Doch dem Blondhaarigen blieb plötzlich die Stimme weg. Über Misakis Gesicht liefen tausende von Tränen. Es zerriss Honda förmlich das Herz, er konnte seinen Geliebten nicht mehr länger so leiden sehen. Er stand auf, ging um den Tisch herum und stellte sich neben den Weinenden. Dann zog er ihn mit einem Ruck nach oben an sich heran und küsste ihn. Eine ganze Minute verging, ehe sich der Blonde von Misakis Lippen lösen konnte. Dieser starrte ihn mit weit geöffneten Augen an. Seine Tränen waren getrocknet. Er erinnerte sich daran, dass sein Usagi-san damals auch durch einen Kuss dafür sorgte, dass seine Tränen verschwanden. „Ich liebe dich!“, platzte es nun aus Honda Shouta heraus. Er konnte es einfach nicht mehr länger zurückhalten. „Wa… was?“ „Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt Misaki…“ „Honda-san…“ „Misaki!“ Der Blonde drückte ihn erneut an sich. „Es tut mir leid. Doch ich kann dich einfach nicht mehr so leiden sehen. Ich kann meine Gefühle für dich nicht länger unterdrücken.“ Der Braunhaarige war sprachlos. Mit so etwas hatte er im Leben nicht gerechnet. Es machte ihn in diesem Moment irgendwie glücklich und er sagte einfach das, was ihm in den Sinn kam. „Du weißt doch noch was ich in der einen Nacht sagte oder? Ich würde mich glatt in dich verlieben wenn ich Usagi-san nicht hätte. Ich meinte das wirklich so, wie ich es gesagt habe…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)