Eine schicksalhafte Liebe, die selbst den Tod überwindet von Fuyuko_the_white_Fox (Kagome x Inu no Taishou) ================================================================================ Kapitel 18: Verletzt und gestanden ---------------------------------- Die Vögel, die den Winter in Japan verbrachten, zwitscherten ihr erstes Lied und eine leichte Brise wehte durch die Bäume. Die ersten Sonnenstrahlen suchten sich ihren Weg über die verschneite Erde. Unter anderem fielen sie auf eine blutgetränkte Lichtung und ließen das frisch vergossene Blut in hellem rot aufleuchten, was einen starken Kontrast zu dem unschuldig weißem Schnee bildete. Diese friedliche Stille wurde jäh durch einen verzweifelten Schrei zerrissen. "TARO!!" Vollkommen entsetzt und erstarrt starrte Kagome auf die imposante Gestalt vor sich. Taro hatte sich, als Kagome von dem Oni angegriffen wurde, vor sie geworfen und den Angriff mit seinem Körper abgefangen. Das Schwert fiel aus seiner Hand und landete dumpf im Schnee, ehe auch Taro nach hinten fiel und den Blick auf eine hässliche und schrecklich blutende Krallenspur freigab. Kikenna und Shippou rannten zu ihm, doch Kagome stand immernoch da wie zu Stein erstarrt. Der Oni lachte hämisch auf. "Wie dumm von ihm! Das kommt davon, wenn man sich mit Menschen einlässt!" Das riss Kagome aus ihrer Starre und mit völlig kalten und emotionslosen Augen sah sie zu dem Oni, dem das Lachen sofort im Halse stecken blieb. Es schien dem Oni, als würde ihr eiskalter Blick selbst den Schnee um sich einfrieren! Langsam ging sie auf den Oni zu und hob, ohne ihren Blick von ihrem Gegner abzuwenden, das Schwert Shunga vom Boden auf. Sofort zuckten gold-gelbe Blitze über die Klinge. Shunga wollte kämpfen, wollte seiner neuen Meisterin helfen und vor allem wollte es das tun, was seinem Meister am meisten am Herzen lag. Es wollte... Kagome beschützen. Das war sein Zweck und der Grund, warum es geschmiedet wurde. Es war seine Aufgabe, seine Pflicht und die würde es erfüllen. Kagome indes rang mit sich selbst. Es schmerzte zu wissen, dass Taro nur wegen ihrer Unaufmerksamkeit verletzt wurde. Es schmerzte, dass er sein neues Leben, seine zweite Chance einfach so verwarf, indem er sich für sie opferte. Doch dieser Schmerz verwandelte sich in unaufhaltsame Wut, die sich nun auf den Oni richtete. Diese verfluchten Onis hatten Taro verwundet und sie würde dies rächen! Taro hatte die Veränderung seines Schwertes mitbekommen und öffnete mühsam ein Auge. Die Wunde war wirklich nicht ohne, da er ja nicht mal den Versuch unternommen hatte, auszuweichen, hatte dieser verfluchte Oni ihn schwerer erwischt als Ryukotsusei es zu seiner Zeit tat. Er sah Kagome mit seinem Schwert in ihrer Hand und es akzeptierte sie als Führerin! Ein Dämonenschwert akzeptierte einen Menschen! "Kagome...", brachte er mühsam hervor. Er versuchte aufzustehen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Kikenna versuchte ihn davon abzuhalten und mithilfe Shippous, der Taro mit den Worten, dass er sich lieber schonen sollte und dass Kagome ihm sonst eine Predigt halten würde, die sich gewaschen hat, überzeugte, schaffte sie es auch. So konnte Taro nur hilflos zusehen, wie Kagome das Schwert auf den Oni richtete. Kagome spürte, wie die Wut in ihr brodelte. Sie wollte freigelassen werden und diese niedere Kreatur büßen lassen. Sie richtete Shunga auf den Oni und augenblicklich spürte sie, wie eine vertraute Energie durch ihren Körper strömte. Taros Energie. Shunga gab ihr einen Teil seiner Kraft! Sie wusste, was zu tun war. Taros Energie, die durch seinen Fangzahn auf das Schwert überging, teilte es ihr mit. Es war, als würde ihr eine vertraute und doch unbekannte Stimme Anweisungen geben. Sie hob das Schwert gen Himmel. Wieder zuckten goldene Blitze über die Klinge, doch diesmal mehr als zuvor. Es bereitete sich auf das folgende vor und lief vor Energie fast über! Sie ließ das Schwert in Richtung des erstarrten Gegners niedersausen und schrie: "INAZUMA!!!" Riesige, goldene Blitze schossen aus dem Schwert und auf den Oni zu. Dieser hatte nicht den Hauch einer Chance und sah nur noch goldenes Licht, ehe er von der geballten Kraft von Kagomes Wut und Taros Stärke in Fetzen gerissen wurde. Nicht einmal eine Häufchen Asche blieb übrig. Taro sah dem Geschehen mit leicht offenem Mund zu, ehe sich seine Augen in den Kopf drehten und er ohnmächtig in den Schnee sank. Die Blitze hatten einen enormen Wind entfacht, der nun umher schlug und der nicht nur die Haare der kleinen Gruppe umher peitschen ließ, sondern auch einige Äste von den Bäumen abriss. Der Wind pfiff ihnen um die Ohren, Blätter, Äste und Gräser wirbelten durch die Luft und die gesamte Lichtung war in ein goldenes Licht getaucht. Die Blitze zuckten noch eine Weile über das Feld, ehe sie langsam gen Himmel verschwanden. Zurück blieben nur Staubwolken, verstreut liegende Äste und tiefe Risse in der Erde, die von dem Kampf zeugten. Kagome stand da und starrte auf die Stelle, wo eben noch der Oni gestanden hatte. Dann setzte sie langsam einen Fuß in Richtung Taro, ehe sie sich schlagartig umdrehte und auf den am Boden liegenden Daiyoukai zu rannte. Bei ihm angekommen, erkannte sie, dass die vier diagonalen Krallenspuren auf seiner Brust sehr stark bluteten und dass er an dem Blutverlust ohnmächtig geworden ist. Der Schnee um ihn herum tränkte sich immer mehr mit seinem Blut und verfärbte sich rot. Sie schlug sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund und spürte schon wie die erste Träne ihre Wange runter rollte. Sie wischte sie weg, jetzt durfte sie nicht schwach werden! Sie machte Anstalten ihn in die Höhle zu hieven, wobei ihr Kikenna eine große Hilfe war. Schließlich hatten sie ihn in die Höhle gekriegt und nachdem Kikenna nochmal in den Wald geflitzt war, hatten sie ihm auch ein bequemes Lager aus Stroh machen können. Nun ging es an die Behandlung! "Shippou-chan, Kikenna, bringt mir so viel Wasser wie ihr tragen könnt! Und ich brauche Kräuter, die die Blutung stoppen und dann noch welche, um eine Blutvergiftung zu vermeiden!" Sofort rannten die beiden in den Wald, um das benötigte zu besorgen. Kagome machte sich daran Taro von seiner Rüstung, seinem Haori und seinem Untergewand zu befreien, zumindest das, was von alldem noch übrig war. Dabei spürte sie, wie schwach er nocn atmete und betete, dass ihre beiden Schützlinge schnell wieder da sein würden. Der erste, der wieder da war, war Shippou. Er balancierte vor sich eine große Schüssel mit Wasser, die er mit seiner Fuchsmagie geschaffen hatte. Kagome war heilfroh, dass er so viel Wasser mitbrachte, denn sie würde sehr viel Wasser brauchen, um das Blut weg zu waschen. Sie überlegte kurz, dann nahm sie sich kurzerhand Taros Untergewand und riss es in mehrere Einzelteile, die sie zum Säubern seiner Wunde benutzen würde. Der Haori und das Untergewand waren sowieso zu nichts mehr zu gebrauchen, da konnte selbst der beste Schneider nichts mehr tun. Kurz darauf traf auch Kikenna ein, in ihrem Maul waren alle möglichen Kräuter, die Kagome irgendwie gebrauchen könnte und die sie zu dieser Jahreszeit noch finden konnte. Geschwind machte sie daraus eine Paste und trug diese auf Taros Wunden auf, die sie zuvor noch sorgfältig gereinigt hatte. Danach riss sie seinen Haori in Streifen und verband den Daiyoukai damit, wobei Kikenna und Shippou ihr tatkräftig halfen. Zum Schluss deckte sie ihn noch mit einer Decke zu, die ihr Sango geschenkt hatte. All das dauerte ziemlich lange und so war es sogar schon fast Nachmittag, als sie fertig waren. Taro war immernoch bewusstlos. Kagome saß an seiner Seite und sah ihm ununterbrochen ins Gesicht. Schließlich sagte sie: "Shippou-chan, Kikenna, könntet ihr...könntet ihr mich einen Augenblick alleine lassen?" Shippou wollte erst nicht, doch als Kikenna ihn in Richtung Höhlenausgang schob, gab er nach. Kagome sah ihnen nach, bis sie hinter einer Felswand verschwunden waren. Sie warf einen Seitenblick auf den Daiyoukai und stand auf. Ihr Instinkt sagte ihr,was zu tun war. Sie ging um das Lager, bis sie hinter Taros Kopf stand. Sie setzte sich und bettete seinen Kopf auf ihren Schoß, sodass sie nun kopfüber in sein Gesicht sehen konnte. Ihre Hände legte sie an seine Wangen und strich ab und zu darüber. Sie biss die Zähne zusammen, nun flossen doch die Tränen, doch diesmal wischte sie sie nicht weg. Auch Mikos waren nur Menschen und Menschen weinen und sind schwach. Sie kniff die Augen zusammen. "Taro, warum?! Warum hast du dein Leben riskiert, um mich zu retten?", heulte sie. //Das ist alles meine Schuld! Wäre ich nicht so unaufmerksam gewesen, dann hätte Taro mich nicht retten müssen! Er darf nicht sterben, ich liebe ihn doch!! Wieso habe ich es nicht schon eher eingesehen? Wieso??!!// Sie wurde von einem Heulkrampf nach dem anderen durchgeschüttelt. Die Tränen rannten ihr die Wange runter und tropften in Taros Haare, doch eine landete direkt auf seiner Stirn. Seine Augenlider flatterten, ehe er sie öffnete. Seine Sicht war noch ziemlich verschwommen, weshalb er sich auf seine anderen Sinne konzentrierte, die schon etwas besser funktionierten. Er konnte ganz deutlich seine Wunde spüren, doch diese war offenbar verbunden worden. Außerdem spürte er, wie zwei zarte, weiche Hände auf seinen Wangen lagen und er spürte etwas kaltes, nasses auf seiner Stirn. Er konnte Salz riechen und hörte, dass jemand weinte. Nun bemerkte er auch, dass sein Kopf erhöht lag und nahm um sich herum den Duft von frischem Leben wahr. Ein Duft, den er sehr gut kannte und nie wieder missen wollte. //Kagome?// Seine Sicht wurde nun klarer und er erkannte, dass sein Kopf in Kagomes Schoß eingebettet war und er konnte Kagomes weinendes Gesicht über sich sehen. Er hob eine Hand und strich ihr leicht über die Wange. "Tränen stehen dir nicht, meine Liebe." Kagome zuckte zusammen und starrte erschrocken in Taros Gesicht. Er lächelte, zwar recht schwach, aber er lächelte. "Taro...", hauchte sie, ehe sie wieder anfing zu weinen. //Wie kann er diese Situation nur so locker nehmen? Er hätte sterben können!!// "Du verdammter Baka!! Du bist so ein großer, dummer Baka!!", heulte sie. Taro hatte seine Hand wieder runter genommen, doch das Lächeln auf seinem Gesicht blieb. Er hörte ihrer Predigt mit geschlossenen Augen zu. Nun sprach er: "Ich mag zwar ein Baka sein, aber..." Er öffnete seine goldenen Augen und sah sanft in ihre tiefbraunen "...ich bin ein Baka, der dich über alles liebt." Kagomes Augen weiteten sich. "Taro...", hauchte sie. Schon wieder war ihr nach heulen zumute, doch diesmal unterdrückte sie die Tränen und erwiderte: "Ich liebe dich doch auch, du Baka! Ich bin vor Sorge um dich ganz krank geworden!!" Nun war Taro überrascht, wenn nicht sogar geschockt. //Sie... Sie liebt mich? Mich, der ich schon zwei ausgewachsene Söhne habe, die sie beide schon kennengelernt hat und die beide älter sind als sie? Ich bin der Auserwählte ihres Herzens?// Doch lange konnte er nicht weiterdenken, denn Kagome hatte wieder zu weinen angefangen. Sie hatte wirklich einen schlimmen Nervenzusammenbruch. Taro fand ein Stück Stoff neben sich, nahm es und wischte damit die Tränen von Kagomes Wangen. "Ich habe es dir doch gesagt: Tränen stehen dir nicht, Liebste. Außerdem kann ich es nicht mitansehen, wie du weinst." Kagome musste unfreiwillig kichern. "Eigentlich sollte ich mich um dich kümmern und nicht umgekehrt." Taro zuckte nur leicht mit den Schultern und antwortete: "Wie du mir, so ich dir. Auserdem hast du mir schon mehr als genug geholfen. Du hast mich wieder ins Leben geholt, mich die wahre Liebe gelehrt und erwiderst sie. Das ist mehr als ich wieder gut machen kann." Sie lächelte, die Tränen waren versiegt. "Na, wenn du meinst...Liebster." In seinen Ohren klang dieses eine Wort wie Musik und es machte ihn stolz, dass dieses eine Wort nur ihm galt. Er sah sich um, offenbar war er irgendwie in die Höhle gekommen. Anscheinend hatten Kagome und die anderen ihn in die Höhle gebracht, als er bewusstlos war. Apropos... "Wo sind der Fuchs und die Wölfin?" "Ich habe sie gebeten, mich für eine Weile alleine zu lassen." Eine Augenbraue hebend sah er zu ihr hoch. "Bevor ich wieder zu mir kam oder danach?" Kagome lächelte, sie konnte sich denken, worauf er anspielte. //Er will wissen, ob ich sie weg geschickt habe, bevor ich seinen Kopf auf meinen Schoß bettete oder erst danach.// "Danach.", war ihre Antwort, dann rief sie: "Shippou-chan, Kikenna!" Die beiden kamen dann auch. Shippou war erstmal von dem Bild, welches sich ihm bot, erschrocken, doch er hatte ja schon vorher erkannt, dass da was zwischen den beiden war. Kikenna schnurrte nur, sie hatte geahnt, dass das passieren würde, weshalb sie Shippou aus der Höhle gebracht hatte. Die große Wölfin verkündete: "Draußen wird es schon dunkel, Kagome-onee-sama. Ihr solltet euch ausruhen." "Das werde ich, aber ich werde noch eine Weile aufbleiben. Shippou-chan und du solltet auch schlafen gehen." Die beiden nickten. Kikenna legte sich wie üblich hinter Kagome, sodass diese sich an sie lehnen konnte und der kleine Kitsune machte es sich im Nackenfell der Wölfin bequem. Kagome wartete, bis sie die ruhigen und regelmäßigen Atemzüge ihrer Begleiter hörte, ehe sie zur Decke hoch sah und sprach: "Du solltest auch schlafen, Taro." "Du kannst mich nicht zwingen, Liebste." Sie wandte ihren Blick wieder ihrem Geliebten zu und fragte hinterhältig grinsend: "Ach ja?" Taro war dieser verschlagene Ausdruck in ihren Augen nicht geheuer und er wollte gerade fragen, als er spürte, wie seine Angebetete mit ihren Fingerspitzen seine Dämonenmale entlangfuhr...immer näher an seine Ohren! Sein Atem beschleunigte sich allmählich, bis ihre Finger ihr Ziel erreicht hatten, die empfindliche Haut hinter seinen Ohren und dort zu kraulen begannen. Er fing an aus tiefster Kehle zu schnurren und genoss mit geschlossenen Augen die Liebkosung, die sie ihm zukommen ließ. Er merkte, wie er sich zusehends entspannte und immer träger wurde. "Du kleiner Teufel.", schimpfte er sie, doch sie machte einfach weiter, bis er dann im Lande der Träume angekommen war. Kagome lehnte sich an Kikennas Flanke und schloss die Augen, doch schlafen tat sie nicht. Sie lauschte den Atemzügen ihrer Begleiter und hielt Wache. Sie dachte zurück an die Zeit, wo sie Taro kennengelernt hatte. Sie lächelte. //Danke, Tsuki-sama.// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)