New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Wieder im Büro des Bankdirektors, vergrub Harry das Gesicht in den Händen. Er musste sich stark zusammen reißen um nicht Gringotts oder gleich die ganze Winkelgasse dem Erdboden gleich zu machen. „Mister Potter es tut mir leid was geschehen ist. Doch da sie nun wieder aufgetaucht sind, können wir verschiedene Schritte einleiten um …“ „Nein.“, unterbracht Harry Direktor Gerun. „Verzeihen Sie mir bitte meine Unhöflichkeit Direktor aber das wird nicht möglich sein.“, setzte er rasch beschwichtigend nach. „Wie das?“, fragte der Kobold verwundert, auch Marie und Hedwig wusste nicht was Harry damit bezweckte. „Nun ich habe nicht vor an die große Glocke zu hängen, dass ich wieder da bin. Niemand soll es erfahren, vor allem nicht Dumbledore - zumindest jetzt noch nicht. Daher wird es nicht möglich sein irgendetwas zu unternehmen. Jegliche Handlung im Bezug auf mein Konto würde Dumbledore sofort misstrauisch machen.“, erklärte er, der Kobold nickte zustimmend. „Aber Harry.“, begehrte Hedwig auf, sie konnte nicht glauben das er dem Suppenhuhn das so einfach durchgehen lassen wollte. Am liebsten würde sie dem Kerl jede Feder einzeln ausrupfen. Als sie aufsprang, stieß sie an den Tisch und brachte damit ein altes, verziertes Kästchen zu Fall. Bevor es allerdings aufschlagen konnte, hatte Harry es blitzschnell aufgefangen. Dabei öffnete es sich allerdings und ein Schlüssel fiel klirrend heraus. Schlagartig gefror jegliche Bewegung der Kobolde. Von der Reaktion überrascht, verharrten auch die drei Menschen regungslos. Direktor Gerun glaubte ihm würden die Augen ausfallen. Dieses Kästchen war seit ewiger Zeit im Besitz des Leiters von Gringotts und es gab immer nur eine einzige Person, die es öffnen konnte. Inzwischen hatte der junge Potter sich aus seiner Starre gelöst und Schlüssel und Kästchen auf den Tisch zurück gelegt. „Mister Potter, würde es ihnen etwas ausmachen, mir ihren Rücken zu zeigen?“, bat der alte Kobold scheinbar zusammenhanglos und schluckte hart. Harry verschränkte die Arme. „Wieso?“, fragte er. Er wollte nicht, das jemand das Zeichen auf seiner Schulter sah - neben anderen Dingen - , seine Identität als Lord Shaire sollte ein Geheimnis bleiben. „Weil es immer nur einen gibt, der diese Schatulle öffnen kann. Ich will nur sicher gehen, das Sie auch wirklich derjenige sind.“, meinte Gerun ungeduldig. Hedwig stieß Harry leicht in die Seite und nickte. Mit einem seufzen zog Harry sich widerwillig sein Oberteil aus und drehte sich in der gleichen Bewegung um. Das verschlungene Symbol auf seinem Schulterblatt war deutlich zu erkennen - genau wie die zurück gebliebenen Narben auf seinem Rücken. „Ihr seit es tatsächlich,“, murmelte Gerun und sackte in seinem Stuhl nach hinten. „Lord Shaire.“ Harrys gesamter Körper spannte sich an. „Woher kennt ihr diesen Namen.“, fragte er leise und beherrscht. „Wir, die Kobolde von Gringotts hüten seit der Ersten Generation das was uns der Lord Shaire überträgt. Wir wahren sein Geheimnis und sein Vermächtnis. Schon seit langem warten wir darauf, das sich der neue Anführer erhebt. Die Zeiten für die Magie und die magischen Wesen sind so schlecht wie noch nie. Wenn nicht bald etwas passiert werden der dunkle Lord und Dumbledore die magische Welt zerstören. Dieser Schlüssel gehört zum Verließ des Lord Shaire. “, erklärte sein Gegenüber. „Was für ein Vermächtnis.“, wollte Harry wissen. „Jeder Lord Shaire hat etwas zu dem Verließ hinzugefügt. Zu dem Vermögen zählen Grundstücke, Gold, Marktanteile und seltene magische Artefakte. Bei ihnen kommt dann noch dazu die Black verließe und das Hauptverließ Ihrer Eltern.“, zählte der Kobold auf. „Ich dachte Dumbledore hätte sich alles unter den Nagel gerissen.“, warf Harry stirnrunzelnd ein. „Auf die Verließe der Familie Black sowie Potter wurden Blutzauber gelegt. Sie müssten anwesend sein damit man hinein gelangt.“, mischte sich Gribhock in das Gespräch mit ein. „Das ist ziemlich viel auf einmal.“, meinte Harry und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. „Wenn sie wollen können wir bis übermorgen eine Aufstellung ihrer Vermögenswerte machen, Lord Shaire.“, bot der jüngere Kobold an. „Das wäre nett, vielen Dank Mister Gribhock. Ich hätte nur noch eine Frage. Wohin ist mein Geld überall geflossen?“ „Nun Mister Potter,“, Gerun schnippte mit den Fingern und ein Pergament erschien vor ihm. Er rückte sich die Brille auf seiner krummen Nase zurecht und begann vorzulesen. „Da wären zum einen 6.500 Galeonen Monatlich an das Konto der Weasleys seit etwa 5 Jahren plus Jährlich noch einmal 2.350 Galeonen. Dann noch 340.000 Galeonen Jährlich an das Verließ von Professor Dumbledore und mehrere unregelmäßige Abhebungen unterschiedlicher Höhe. Außerdem jährliche Zahlungen von 200.000 Galeonen an den Phönixorden und zum Schluss noch jährlich 120.000 Galeonen an die Familie Dursley und das seit ihrem 2. Lebensjahr.“, damit beendete der Kobold seinen Bericht und blickte wieder auf. Augenblicklich zuckte er wieder zurück. In den Augen des Junge vor ihm stand blanke Mordlust. Bei einem Zweiten Blick entdeckte er aber auch tiefen Schmerz. Harrys Hände krallten sich so fest in die Stuhllehne, das das Holz gefährlich knarzte. „Vielen Dank und entschuldigen Sie bitte die Umstände Direktor.“, presste er hervor. Damit erhob Harry sich ruckartig. Für einen Tag war das wirklich zu viel gewesen und er musste hier raus oder er konnte für nichts mehr garantieren. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Ich kann mich doch auf die Diskretion der Bank verlassen, oder?“, versicherte er sich. Als er ein nicken bekam, lächelte er dankbar, zog sich die Kapuze wieder tief ins Gesicht und verschwand mit Hedwig und Marie. „Ich hätte niemals damit gerechnet dem Lord Shaire jemals persönlich zu begegnen Vater.“, meinte Gribhock und wandte sich von der geschlossenen Tür ab. „Hah, ich auch nicht mein Junge. Der Bursche tut mir leid, es ist eine schwere Last, die er zu schultern hat. Ich hoffe für uns alle, das er sie tragen kann. Allerdings ist ein wirklich ungewöhnlicher und bemerkenswerter Zauberer.“ Inzwischen waren sie in die Marmorhalle von Gringotts gekommen. Einige Zauberer blickten ihnen misstrauisch hinterher, wagten aber nicht irgendetwas zu unternehmen. Ohne auf sie zu achten, ging die Gruppe auf den Ausgang zu. Kaum waren sie aus der Bank hinausgetreten, verschwand Harry mit einem wehen seines Mantels. „Wo ist er hin?“, fragte Marie und blickte sich besorgt um. „Ich weiß es nicht aber keine Sorge, nach den Neuigkeiten muss er sich abreagieren. Er wird uns schon finden wenn er wieder bereit ist und jetzt komm. Wenn wir seinen dämlichen Plan tatsächlich in die Tat umsetzten wollen, müssen wir noch ein paar Sachen vorher erledigen.“, grummelte Hedwig, dann hellte sich ihr Gesicht wieder auf. „Außerdem gibt es so viel, was ich dir zeigen möchte.“, meinte sie, schnappte sich Maries Hand und gemeinsam liefen sie schnatternd die Straße entlang. Letztere war von der Winkelgasse völlig begeistert. Es gab so viel zu sehen, dass sie das Gefühl hatte, ihr Kopf würde rotieren. Von dem Säckchen Gold, das Harry noch in seinem Koffer gehabt hatte, bezahlten sie zunächst eine Eule um die Bitte um Aufnahme auf Hogwards zu überbringen. Es war zwar ziemlich kurzfristig doch sie war sich sicher, das Dumbledore nicht ablehnen würde. Danach schlenderten sie die Winkelgasse entlang. Als erstes schleifte Hedwig das andere Mädchen zu Olivanders. Nach Dutzenden Zauberstäben und etlichen Scherben, fand sie den richtigen für sich. Kirschholz mit Drachenherzfaser, dünn und biegsam. Da es darüber schon spät geworden war, beschlossen sie den Ausflug zu vertagen und sich lieber um eine Unterkunft für die Nacht zu kümmern. Marie jammerte zwar doch Hedwig zog sie erbarmungslos zurück in die Nokturngasse. Ohne einen Aufstand auszulösen konnte Harry sich nicht frei in der Winkelgasse bewegen. Diesmal gingen sie jedoch weiter hinein. Bald ließen sie die düsteren, schmutzigen Gassen hinter sich und kamen in eine elegante Allee. Edle Geschäfte und Läden reihten sich aneinander und Familien schlenderten die Straße entlang. Sie sah fast so aus wie die Winkelgasse, nur das hier fast ausschließlich schwarzmagische Geschäfte waren und alles irgendwie gesitteter und edler wirkte. Auch war hier die Ausprägung von nicht-menschlichen-Signaturen viel stärker als Hedwig es je zuvor gespürt hatte. „Was hat das zu bedeuten?“, keuchte Marie überrascht und sah sich staunend um. „Anscheinend steckt mehr hinter der schwarzen Magie als wir dachten.“, grinste Hedwig. „Komm, wir müssen noch ein Gasthaus finden, in dem wir schlafen können.“ Eine Weile liefen sie die Schaufenster entlang, bis sie ein vielversprechendes Lokal fanden. Die Wirtsstube war einladend, sauber und warm. Ein paar Gäste waren schon da und tranken und unterhielten sich. Der Wirt sprach am Tresen mit eine, Mann, der seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte. Als die beiden Mädchen näher traten, verstummte er. „Wir hätten gerne zwei Zimmer für drei Personen, für eine Nacht bitte.“, meinte Hedwig. „Ihr macht mir doch keinen Ärger oder? Wir haben hier in der Gegend schon genug Schwierigkeiten.“, erwiderte der Wirt nachdem er sie gemustert hatte und wandte sich zum Schlüsselbrett hinter ihm um. „Kann ich mir vorstellen. Die schwarze Magie hat ja im Moment nicht sehr viele Fans.“ „Alles nur wegen diesen beiden Großkotzen.“ Der Besitzer zog seine Hand weg, als Hedwig nach den Schlüsseln greifen wollte. „Könnt ihr überhaupt bezahlen?“, fragte er misstrauisch. „Ja doch.“, schnappte Hedwig und nahm die Schlüssel als sie in ihre Reichweite kamen. Zusammen mit Marie ging sie die Treppe hinauf und suchte nach ihrem Zimmer. Da es schon spät war, machten sie sich fertig und legten sich in ihre Betten. „Und du bist sicher, das Harry uns finden wird?“, fragte Marie nach einer Weile des Schweigens. „Bin ich, er hat sich bei euch auf Avalon ziemlich verbessert und einige neue Fähigkeiten entwickelt.“, meinte Hedwig. „Und jetzt schlaf, wir müssen morgen noch meine Schulsachen besorgen.“ „Ich mach mir Sorgen um ihn.“, murmelte Marie leise. Hedwig erwiderte nichts, doch im stillen dachte sie //Ich auch.// Als die ersten Sonnenstrahlen auf das Holz vor ihm fielen, legte Harry die Blätter beiseite und streckte sich. Mit einem Wink seiner Hand löschte er die Kerzen. Nach gestern fühlte er sich wunderbar ausgeglichen, trotz des Schattens, der sich über seine Seele gelegt hatte. *****Flashback***** Kaum war Harry geräuschlos auf grasbewachsenen Ödland aufgetaucht, schleuderte er einen Zauber auf einige Steine in der nähe. Sie explodierten und Splitter und Trümmer flogen in alle Richtungen. Mit einer Rolle wich er den größten Stücken aus, erlitt dennoch einige kleinere Kratzer. Doch er genoss den Schmerz, lenkte er ihn doch von anderem ab. Mit immer mehr Flüchen und Zaubern warf er um sich - die Tiere waren schon längst geflohen. Sein Hass auf Dumbledore kannte keine Grenzen. Mit jedem Zauber, von denen längst nicht alle weiß magisch oder auch nur grau waren, stellte er sich vor wie er diesen alten Mann verfluchte. Doch auch Voldemort war ein beliebtes Ziel. An sich mochte er zwar für eine gute Sache kämpfen, doch die hatte er schon längst aus den Augen verloren und war dem Wahnsinn verfallen - möglicherweise wieder eine Tat Dumbledores. Der Tattergreis mochte mit daran Schuld sein, doch auch Tom Riddle hatte sein Leben zerstört. Wut, Verzweiflung und Trauer, Schmerz, Enttäuschung und Zorn wirbelten seine Magie auf. Er ließ all seine Emotionen frei und hielt keine Magie zurück. Schließlich brach er in einem der zahllosen neu entstandenen Krater zusammen. Unter ihm lagen Steinsplitter, Erdklumpen und was seine Magie sonst noch so hervorgeholt hatte. Tränen liefen über seine Wangen. Er hatte damals, als er nach Hogwards kam, wirklich Hoffnung gehabt. Hoffnung auf ein eigenes Leben, weit weg von den Dursleys. Für seine Freunde war er bereit gewesen alles zu geben. Er hatte wirklich geglaubt. Doch sie hatten ihn verraten, nicht nur das, sie hatten ihn benutzt. Es tat weh zu wissen das alles, all die Freundlichkeit und Geborgenheit nur gespielt waren, das der Spaß nicht echt gewesen war. Nur die leise Hoffnung blieb, dass Hermine nichts von alle dem wusste. Ein ironisches Geräusch, halb lachen halb schluchzen entkam ihm. Er war echt unverbesserlich, selbst jetzt wollte er noch Glauben. Eine Weile blieb er noch einfach so liegen, ohne sich zu regen. Als er schließlich aufstand taumelte er kurz, blieb aber stehen. Mit der nächsten Windbö war Harry Potter von der Ebene verschwunden. *****Flashback***** Das neue Gesicht der Nokturngasse hatte ihn zurrest irritiert und verwirrt, schließlich hatte er es aber einfach hingenommen. Ohnehin hatte er beschlossen noch einmal ganz von vorne zu beginnen. Er wollte alles noch einmal entdecken, aber diesmal auf seine Weise. Nach einem kurzen Scan hatte er die Magiesignaturen von Marie und Hedwig gefunden. Als er die Wirtsstube betrat, war schon niemand mehr da und der Wirt sah auch so auf, als ob er eigentlich dicht machen wollte. Nachdem Harry eine Weile auf ihn eingeredet hatte, hatte er ihn schließlich in sein Zimmer gebracht und ihm sogar die Zeitungen der letzten Tage überlassen. Da Neuigkeiten nur schwer nach Avalon gelangten, hatte er einiges nach zu holen. Tatsächlich waren die Überschriften der Artikel teilweise äußerst interessant. ‚Der Junge der lebt Märtyrer, Held oder Feigling?‘ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)