Satisfy Me! - Ein neues Mitglied für Team Satisfaction! von Mitsuki_Insanity ================================================================================ Kapitel 10: Eleventh Satisfaction: Das, was ich ihm bereits geschenkt habe und das, was ich ihm nie schenken kann ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Da stand ich nun, vor der größten Herausforderung meines bisherigen Lebens. Es war kein Duell, was ich austragen musste. Nein, wenn ich ehrlich war, würde ich lieber hunderte von Duellen hintereinander austragen, anstelle eines solchen mentalen Kampfes. Was zur Hölle sollte ich Kyousuke zum Geburtstag schenken? WAS!? Was schenkte man einem Jungen? Oder eher gesagt einem jungen Mann? Geld, um etwas zu kaufen, hatte ich eh nicht. Karten? Natürlich könnte ich ihm eine meiner Karten schenken, aber das war so gefühlt mit das Unkreativste, was ich an Ideen hatte. Mir rauchte schon jetzt beim Gedanken daran der Kopf. Die einzig vernünftige Lösung erschien mir darin, die anderen Jungs zu fragen, was sie so für Ideen hatten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen am großen Tisch, wollte ich meinen Plan in die Tat umsetzen. Martha schien immer noch ein wenig unter Schock zu stehen, was mir Leid tat. Ich fühlte mich ihr gegenüber ja auch immer noch schlecht, aufgrund meines aggressiven Verhaltens. Aber sie schien es mir nicht weiter übel zu nehmen. Nach dem Mittagessen und nachdem sich alle wieder irgendwo in Marthas Haus verteilt hatten, lief ich erst einmal zu Crow. Der hatte bekanntermaßen ja immer irgendwelche Einfälle. Ob die auch gut waren, war dann aber wiederum eine andere Seite der Medaille. Nach kurzem suchen, fand ich ihn schließlich draußen vor dem Haus vor, wo er ein paar Kindern Kartentricks mit Poker-Karten zeigte. „Hey, Crow! Hast du kurz Zeit?“ Crow wandte sich mir zu. „Klar. Immer doch. Was gibt’s?“ Ich stellte mich vor ihn. Irgendwie wusste ich nicht was ich sagen sollte. Obwohl, nein. Vielmehr wusste ich nicht, WIE ich es sagen sollte. Das war wieder eine dieser Situationen, in denen ich mir wünschte, ich hätte etwas mehr Selbstbewusstsein in Situationen, in denen es angebracht war. „Ich uhm... A-Also...“ „Ja?“ Er sah mich mit gehobener Augenbraue an. „Also... Uhm... Weißt du zufällig... was Kyo-... ähm Kiryuu-kun so mag? Also... ehm... außer duellieren halt.“ Gott, ich kam mir so doof vor! Ich traute mich nicht einmal, Crow anzusehen, so peinlich war mir das Ganze. Bestimmt war ich bei dieser Frage auch noch rot angelaufen. „Hö? Wieso fragst du das?“ Nur flüchtig hob ich meinen Kopf. Wusste Crow etwa auch nichts davon? „Frag ihn doch selber?“ Schnell schüttelte ich meinen Kopf. „Ich kann nicht!“ „Wieso denn nicht?“ „Darum! Er... Er hat doch morgen Geburtstag und da... da..“ Wieder hob ich meinen Kopf. Crow wirkte genauso baff, wie ich einige Stunden zuvor. „Er hat Geburtstag? Morgen schon? Na, herrlich und uns hat er nichts gesagt. Das ist ja mal wieder typisch! Bei anderen ist er neugierig, aber von sich selber erzählt er so gut wie nie.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Er wird schon seine Gründe haben. Aber was ist jetzt? Weißt du zufällig irgendetwas, was er mag, neben dem Duellieren?“ Crow musterte mich eine Weile und grinste dann. „Hm... Ich glaub, er mag dich. Schenk ihm doch dich!“ Grummelnd und mit hochrotem Kopf ließ ich einen Crow Hogan mit blauem Auge hinter mir. Was erlaubte der sich eigentlich!? „Idiot!“ Ich hätte wissen müssen, dass von ihm so etwas kommt. Als nächstes beschloss ich, mein Glück bei Jack zu versuchen. Von ihm wusste ich wenigstens, dass er nicht mit so einem Spruch ankommen würde. Jack saß allein in der Küche und trank Kaffee. Er bemerkte zunächst nicht einmal, dass ich die Küche überhaupt betreten hatte. „Jack? Uhm... Kann ich dich was fragen?“ Dafür, dass er mich nicht gesehen hatte, reagierte er nun extrem schnell. „Eh? Was denn?“ Er sah mich eine Weile an, aber genauso schnell hatte er seinen Blick wieder auf die Kaffeetasse vor sich gerichtet. Ich schluckte kurz den Kloß in meinem Hals herunter, der sich wieder gebildet hatte und erklärte ihm mein Dilemma. „Kiryuu hat morgen Geburtstag!?“ Ein eifriges Nicken meinerseits. „Und ich will ihm was schenken. Ihr ja sicher auch! Aber ich... ich weiß nicht was!“ Ich hielt es für besser, nun auch wegzusehen. Irgendwie fühlte sich mein Gesicht schon wieder an, als hätte man einen Heizkasten drüber rutschen lassen. „Ich wusste das gar nicht. Morgen also...“, hörte ich Jack nuscheln und sah wieder zu ihm. Er starrte geistesabwesend in seine mittlerweile leere Kaffeetasse, als versuchte er, etwas in dem Kaffeesatz zu lesen. Vielleicht las er darin ja, dass ich ihm gleich mit einer Pfanne eine überbraten würde, wenn er mir keine vernünftige Antwort gab. Zumindest räusperte er sich nach einer Weile. „Schenk ihm doch Karten? Was weiß ich!“ Ich hatte das Gefühl, eine Spur Eifersucht in seiner Stimme heraus zuhören und verdrehte die Augen. „Wow. Wie einfallsreich.“, gab ich trocken zurück. „Dann frag ihn doch selbst, ob es was gibt, was er gebrauchen könnte!“ Jetzt wirkte Jacks Stimme tatsächlich angefressen. „Dann weiß er ja schon, was er von mir bekommt, Idiot!“, gab ich nicht minder grantig zurück und verließ die Küche wieder. Jack konnte ich also auch abhaken. Yuusei erschien mir als letzte Hoffnung. Er würde zumindest weder einen blöden Spruch bringen, noch mich anschnauzen. Dem war ich mir sicher. Da ich ihn sonst nirgendwo anders finden konnte, klopfte ich etwas zögerlich an seiner Zimmertür. „Ist offen.“, konnte ich von drinnen hören und betrat das Zimmer, welches er sich, soweit ich mittlerweile wusste, mit Crow teilte. Er saß an einem Schreibtisch, auf vermutlich seiner Seite des Zimmers und schien mal wieder an Etwas zu schrauben. Was genau es war, konnte ich nicht sagen. „Yuusei-kun? Ich hoffe.. Ich störe gerade nicht.“, fing ich langsam an. Er drehte sich zu mir um. „Nein. Was gibt es denn?“ Er sah mich freundlich an. Ehrlich gesagt kam ich mir bei Yuusei auch weniger doof vor, als bei Crow oder Jack. „Na ja. Ich hab da eine Bitte. Oder eher gesagt, eine Frage...“ „Eine Frage?“ Nickend erklärte ich ihm die Sache. Im Gegensatz zu den Anderen, wirkte er weniger schockiert darüber, dass Kyousuke ihnen nicht gesagt hatte, dass er morgen Geburtstag hatte. Aber auch ihm konnte ich zumindest ein wenig ansehen, dass er es nicht gewusst hatte. Er überlegte eine Weile. Hoffentlich kam er jetzt nicht auch mit der Karten-Idee. „Setz dich ruhig.“, sagte er nach einer Weile und verwies dabei auf sein Bett. Verlegen nickend hockte ich mich an den Bettrand. Es war ungewohnt, auf dem Bett im Zimmer eines Jungen zu sitzen. Yuusei drehte sich mit seinem Stuhl komplett zu mir und war wieder in sein typisches Schweigen verfallen. Das Gesicht auf den Händen stützend, schien er echt darüber nachzudenken, was man tun könnte. Schließlich sagte er: „Glaubst du, Kiryuu möchte denn überhaupt etwas geschenkt haben?“ Ein wenig verwundert kratzte ich mir mit meinem rechten Zeigefinger die Wange. „Ehm. Weiß nicht.“ „Ich denke, dass, was Kiryuu sich am meisten wünscht, kann ihm leider keiner von uns jemals schenken.“ Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich wusste zu jenem Zeitpunkt ja nicht einmal, was Yuusei damit meinte, obwohl es eigentlich das Offensichtlichste überhaupt war. Schweigend starrte ich meine Füße an. Das, was Kyousuke sich am meisten wünschte? War das nicht, Satellite zu übernehmen? Absolute Befriedigung zu erlangen? Aber auf dieses Ziel steuerten wir doch hin oder etwa nicht? „Was glaubst du, wird passieren, wenn wir alle Duel-Gangs in Satellite besiegt haben?“ Diese Worte rissen mich aus meinen Gedanken. Yuusei war aufgestanden und sah aus dem Fenster. Ich folgte seinem Blick nach draußen. Was dann wäre? Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht. Zumindest nicht wirklich. Aber Yuusei hatte recht. Was würde passieren, wenn wir Team Satisfactions großes Ziel erreicht hätten? Yuusei sah wieder zu mir und lächelte leicht. „Tut mir Leid. Vergiss das wieder. Vor uns liegt eh noch viel Arbeit.“ Zaghaft nickend stand ich auf. Auf einmal war mein Kopf voller Fragen. Ich wandte mich zum Gehen, aber Yuusei hielt mich auf. „Was gedenkst du, Kiryuu nun zu schenken?“ Wieder zuckte ich mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“ „Ich denke, das einzig wahre, was du ihm schenken kannst, hast du bereits getan. Wir alle haben es bereits getan.“ Verwirrt sah ich Yuusei eine Weile an. Ich hatte ihm schon etwas geschenkt? Was sollte das sein? Um ein Lächeln bemüht, verließ ich das Zimmer. Statt um einen Rat klüger, war ich nun noch verwirrter. Ich schlenderte den Flur entlang, warf dabei einen kurzen Blick in das Krankenzimmer, wo das Mädchen von Team Zombie noch immer, eingewickelt in lauter Verbänden, bewusstlos im Bett lag. Doch großartiges Mitleid verspürte ich immer noch nicht. Ich hatte so gehofft, Yuusei würde mir helfen können, aber nun... Ich fand einfach keine Antwort auf sein rätselhaftes Gefasel. „Etwas, das ich ihm schon gegeben habe... und etwas, das ich ihm niemals geben kann...“ „Was murmelst du denn da vor dich hin, Ryoko-chan?“ Ich zuckte zusammen und sah auf. Martha stand vor mir und bedachte mich mit einem fragenden Blick. In dem Moment kam ich zumindest zu einer Idee. „Uhm... Martha-san, können Sie mir vielleicht helfen?“ Martha wirkte weiterhin fragend, aber dann breite sich ein Lächeln in ihrem Gesicht aus. „Kann ich jetzt noch nicht sagen, aber... Wenn du mir sagst bei was, dann kann ich es versuchen.“ Schnell hatte ich auch Martha von meinen Problem erzählt und auch davon, dass mir Crow, Jack und Yuusei nicht wirklich hatten helfen können. „Mhhh. Natürlich ist es schwierig, Jemandem etwas zu schenken, von dem man nicht wirklich viel weiß. Und manche Leute wollen auch nicht einmal ein Geschenk. Aber weißt du, was wir zusammen da machen können?“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Wir backen einfach für morgen zusammen einen Kuchen, und dann könnt ihr ja im kleinen Kreis zusammen essen und ein wenig feiern. Weißt du denn zumindest, wie alt der junge Mann wird?“ Meine Augen wurden groß. „A-Aber Martha-san.. I-Ich kann überhaupt nicht backen! Und uhm... k-keine Ahnung. Neunzehn? Zwanzig? Ich hab ihn nie gefragt... a-aber er ist zumindest älter, als die Anderen...“, stammelte ich verlegen, doch sie lachte nur und nahm meine Hand. Sanft zog sie mich in die Küche, die mittlerweile wieder leer war. „Keine Sorge, ich zeige dir, wie man einen Kuchen backt.“ In recht kurzer Zeit hatte Martha alles Mögliche aus ihren Schränken herausgeholt, was man scheinbar zum Backen brauchte. Schüsseln, einen Rührbesen, eine alte Waage, sowie die ganzen Zutaten. Ich war höchst erstaunt darüber, dass es im Endeffekt gar nicht so viel brauchte, um einen Kuchen zu backen. Sie wog die einzelnen Zutaten ab und zeigte mir, wie ich diese unterheben und miteinander verrühren sollte. Nebenbei erklärte sie mir den Unterschied zwischen Teigen und Massen, was viele Menschen gerne mal verwechselten. Aufmerksam hörte ich ihr zu, obwohl ich mir sicher war, so schnell nicht wieder zu backen, als dass ich mir diesen Fluss an Informationen merken konnte. Sie zeigte mir, wie ich mit dem Schneebesen umgehen musste, was sich nach einiger Zeit aber als immer schwieriger gestaltete. „Was soll das überhaupt für ein Kuchen werden?“, fragte ich nach einer Weile. „Das liegt bei dir. Wir könnten Kakaopulver dazu tun, dann hätten wir einen Schokoladenkuchen.“ Sofort nickte ich zustimmend. Schokoladenkuchen klang toll. Zumindest war ich mir sicher, dass Kyousuke so etwas essen würde. Schokolade mochte doch eigentlich jeder. Als der Kuchen endlich im Ofen war, wischte ich mir über die Stirn. Irgendwie war ich ja schon stolz auf mich, heute so viel gelernt zu haben. Dinge, die ich bisher noch nicht gekannt hatte und noch nie zuvor gemacht hatte. Ich hockte mich vor den alten Ofen und sah zu, wie der Kuchen in seiner Form langsam hoch ging. Ob Mama mir das auch alles beigebracht hätte, wenn sie noch am Leben wäre? Ich griff nach meinem Schal. „Woran denkst du gerade, Ryoko-chan?“, hörte ich Martha fragen. Ich hob meinen Kopf. „An meine Mama...“, gestand ich ehrlich und stand langsam wieder auf. Martha sah zu mir und reichte mir ein Geschirrspültuch. Schließlich hatte ich auch gesagt, dass ich beim Aufräumen helfen würde. „Deine Mutter? Mhh.. Du hattest an dem Abend, als die Jungs dich hier her gebracht haben, von ihr gesprochen. Du sagtest, es sei deine Schuld, dass sie gestorben ist...“, antwortete Martha und reichte mir eine der Schüsseln zum abtrocknen. Ich nickte verlegen. Der Abend lag mir immer noch peinlich genau vor Augen. „War es auch... Wenn es mich nie gegeben hätte, hätte mein Erzeuger... ehm... ich meine, mein Vater... vielleicht Geld genug gehabt, um Mamas Krankheit behandeln zu lassen...“ Ich stellte die Schüssel zur Seite und nahm die nächste entgegen, ohne groß zu Martha zu sehen. „Sie war krank?“ „Ja....“ Ein leises Seufzen entfuhr meinen Lippen und ich erzählte Martha von Mama und ihrer Geschichte. Als ich geendet hatte, fühlte ich, wie Martha mich in den Arm nahm und kurz drückte. „Du hattest eine wirklich wunderbare Mutter, Ryoko-chan. Und du solltest dir nicht die Schuld daran geben, dass sie gestorben ist. Sie würde sicher nicht wollen, dass du das tust. Für eine Mutter, die ihr Kind liebt, ist es nur normal, dass sie selbst ihr Leben für dieses geben würde und selber auf vieles verzichtet, nur damit es glücklich ist.“ Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich fühlte, wie mir wieder Tränen hochkamen, aber dieses Mal schaffte ich es, mich zusammenzureißen. Ich wollte nicht mehr weinen. Martha ließ mich wieder los und lächelte plötzlich. Sanft stieß sie mir mit dem Ellenbogen in die Seite. „Sag mal. Du magst diesen Kiryuu, hab ich recht?“ Völlig erschrocken über diesen so plötzlichen Themenwechsel, klappte mir der Mund auf und ich fühlte, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg. „Eh.. G-Gar nicht!“, empörte ich mich gleich, aber das brachte Martha nur noch mehr zum Grinsen. „Und wie du ihn magst! Du bist ja ganz rot im Gesicht.“ Ich drehte mich schnell um und hielt meine Wangen fest. „So ein Quatsch!“, stammelte ich erneut. „Deswegen ist es dir auch so wichtig, ihm etwas zu schenken.“, hörte ich sie fortfahren und entschied mich dazu, besser erst einmal das Weite zu suchen. „I-Ich muss auf die Toilette!“, log ich schnell, legte mein Handtuch auf der Theke ab und verließ so schnell wie ich konnte, die Küche. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Musste sie jetzt DAMIT ankommen? Ich wollte auf mein Zimmer gehen, aber dann fiel mir wieder ein, dass das Krankenzimmer, was all die Zeit auch gleichzeitig meines und Kyousukes Gästezimmer gewesen war, nun ja erst einmal belegt war. Wo würden wir die Nacht denn nun verbringen? Ich fragte mich ja, wo der Kerl überhaupt steckte. Ich hatte ihn seit dem Mittagessen nicht mehr gesehen. Schweigend ging ich durch das Haus und fand ihn schließlich zu meiner Verwunderung im Keller vor, wo er auf der Treppe saß. Vor sich hatte er die Karte von Satellite ausgebreitet, die er damals mitgenommen hatte. „Kyousuke-kun?“ Er sah auf, als er meine Stimme vernahm. „Wo warst du die ganze Zeit?“ Ich setzte mich neben ihn. „Ach. Mal hier, mal da. Überlegst du etwa schon, wem wir als nächstes in den Arsch treten?“ Kyousuke legte kumpelhaft einen Arm um mich und zog mich zu sich, was mein Herz lautstark zum klopfen brachte. Vermutlich knallrot im Gesicht, lehnte ich mich an ihn. „So gesehen, ja. Dir geht es ja immerhin schon wieder gut, da dachte ich, wir könnten bald weiter machen.“ Ich warf einen Blick auf die Karte. Yuuseis Worte gingen mir wieder durch den Kopf. „Was glaubst du, wird passieren, wenn wir alle Duell-Gangs in Satellite besiegt haben?“ Für einen Moment überlegte ich, ob ich dass Kyousuke nicht fragen sollte, aber ich entschied mich dazu, es zu lassen. Ich wollte einfach nicht genauer darüber nachdenken, was dann war. Ich wollte nicht einmal, dass es jemals endete. Es sollte ewig so weitergehen, wie bisher. Für immer. Jetzt, wo ich endlich das hatte, was mir all die Jahre in Einsamkeit fehlte. „Ich kann es kaum abwarten, mich endlich wieder zu duellieren. Zusammen mit dir... mit euch.“ Ich hörte ihn leise lachen. „Das freut mich wirklich zu hören, Ryoko-chan. Scheint, als würde dir das Duellieren mittlerweile Spaß machen.“ Ich drehte meinen Kopf etwas zu seinem Gesicht und bemerkte, dass er mich ansah. „Weiß nicht... Aber... solange ich bei dir sein kann.. Bei dir und den Anderen... macht es mir schon Spaß.“ Kyousuke wuschelte mir lächelnd durch die Haare. „Weißt du... Ich bin froh darüber, dass du Team Satisfaction beigetreten bist. Dass du geblieben bist, obwohl du erst gehen wolltest.“ Mein Herz pochte lautstark in meiner Brust und ich blickte in seine Augen. „K-Kyousuke-kun...“ Auch er blickte mir in die Augen und für einen Moment herrschte Stille. Dann drehte ich meinen Kopf wieder weg. „Ich hatte tatsächlich in der ersten Nacht vorgehabt, zu gehen...“, gestand ich schließlich. „Aber ich hab es nicht fertig gebracht. Ich wollte am nächsten Morgen gehen, aber auch da habe ich es nicht übers Herz gebracht. Ich habe immer und immer wieder daran gedacht, zu gehen, aber ich kann es einfach nicht. Ich will keine Streunerin mehr sein, die vor allem davon läuft. Seit ich dich getroffen habe, hat sich mein Leben verändert. Ich bin kein heimatloses Kätzchen mehr. Ich... Ich habe endlich ein Zuhause gefunden.“ Zaghaft drehte ich meinen Kopf wieder zu ihm, blickte erneut in seine Augen. Sein Gesichtsausdruck wirkte beinahe ein wenig sprachlos. Er hatte seinen Mund geöffnet, als wollte er etwas sagen, aber es kam nichts. Er sah mich einfach nur an. „K-Kyousuke-kun?“ Ich hatte das Gefühl, als wäre er mir mit seinem Gesicht näher gekommen. Ich fühlte mein Herz unaufhörlich gegen meine Rippen hämmern. Mein Mund war ganz trocken und ich versuchte, den Kloß in meinem Hals herunter zu schlucken. Mein Atem ging schneller. „Kiryuu! Ryoko-chan, hier seid ihr ja! Martha hat gesagt, es gibt Abendessen.“ Crows Stimme ließ uns beide zusammenfahren. „Crow!“ Kyousuke stand auf, rollte die Karte von Satellite zusammen und stopfte sie in seine linke Hosentasche. Auch ich war schnell aufgestanden und funkelte Crow an. „Ich hoffe, ich hab euch jetzt nicht gestört...“ Nein, Crow. Du hast nur gerade die ganze romantische Stimmung vernichtet und mich eventuell um meinen ersten Kuss gebracht!, ging es mir durch den Kopf. Am liebsten hätte ich ihn in diesem Moment erschlagen. „Nein, nein. Ich hab mit Ryoko nur ein paar Sachen besprochen, bezüglich der Weiterführung unseres Zieles.“, antwortete Kyousuke einfach und sah zu mir. „Kommst du?“ Nickend folgte ich ihm die Treppe nach oben und tötete Crow in jenem Moment gefühlte tausendmal mit meinem Blick. Das Abendessen verlief ziemlich ruhig. Es wurde nicht viel geredet. Nur die Kleinsten am Tisch waren am Quasseln. Ich dachte immer noch über das nach, was Yuusei zu mir gesagt hatte. Außerdem war ich dennoch etwas enttäuscht, außer einem Kuchen nichts zu haben. Zumindest hatte ich mir überlegt, dass ich Kyousuke um Mitternacht gratulieren wollte. Ich hoffte nur, dass ich so lange aushalten würde und auch, dass Kyousuke nicht schon vorher schlafen ging. Nach dem Abendessen brachte Martha erst einmal die jüngeren Kinder ins Bett und wandte sich dann an mich und Kyousuke. „Ryoko-chan? Kiryuu-kun? Würdet ihr mir eben folgen?“ Ich nickte und auch Kyousuke, der gerade neben mir stand, nickte und gemeinsam folgten wir Martha durch den Flur und die Treppe nach oben, in den ersten Stock. Vor einer Tür blieb sie stehen und öffnete diese. „Da das Krankenzimmer belegt ist, könnt ihr hier in dem Zimmer übernachten. Das ist noch frei.“, sagte sie. „Wenn das für Sie in Ordnung ist, Martha-san.“, sagte Kyousuke neben mir und Martha nickte. „Natürlich, Kiryuu-kun. Sonst hätte ich euch kaum hier her gebracht.“ Sie sah kurz zu mir und zwinkerte mir zu, weswegen ich wieder merkte, dass ich rot wurde. Was sollte das jetzt bitte? Langsam ging sie wieder und Kyousuke betrat mit mir das Zimmer. Es war nicht gerade groß, aber dafür stand hier ein Doppelbett. So ein richtiges Ehebett und ich spürte, wie ich noch röter wurde. In einer Ecke stand ein großer, alter Kleiderschrank aus dunklem Holz und auf einem der Nachttische war tatsächlich eine Digitaluhr vorzufinden, von der ich mir sicher war, dass Yuusei sie gebaut hatte. Das technische Knowhow dafür, hatte er ja. „Sieht ganz nett aus.“, hörte ich Kyousuke sagen und drehte mich zu ihm. „Ja, schon.“ Er ging zu dem Bett und warf sich einfach darauf. „Ganz schön groß, aber ziemlich gemütlich.“ „Ist halt nichts im Vergleich zu deiner alten Couch, wo überall schon die Federn herausspringen.“, antwortete ich lachend und warf mich ebenso auf das Bett. Kyousuke lachte wieder. „Das ist wahr! Man könnte sich glatt an das Leben hier gewöhnen!“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Warum bleibst du dann nicht hier?“ Er wandte sich von der Zimmerdecke ab, die er angesehen hatte und drehte sich zu mir. Sein Lachen war wieder verschwunden. „Ich gehöre hier nicht her...“, sagte er mit ernster Stimme. „Das hier ist kein Ort für mich. Martha-san ist zwar wirklich lieb und wie eine gute Mutter, aber... Ich kann hier einfach nicht auf ewig bleiben. Ich wollte ja nicht einmal so lange hier bleiben.“ Ich setzte mich aufrecht hin, zog meine Beine an und hörte ihm zu. „Du hattest eigentlich tatsächlich vor, in jener Nacht, draußen zu bleiben, nicht wahr?“ Er antwortete nicht gleich, aber nickte. „Ich wollte eigentlich zurückgehen. Aber ich wollte dich auf der anderen Seite auch nicht alleine lassen. Als ich durch die Tür dieses Hauses bin, hatte ich das Gefühl, einen Ort zu betreten, an dem ich eigentlich gar nicht sein dürfte. Ich fühle mich hier nicht wohl. Trotz dass Martha so nett ist und die Kinder hier wirklich herzallerliebst, aber dennoch... Ein Streuner wie ich... gehört nicht an einen solchen Ort.“ Fragend sah ich ihn weiterhin an. Er sah sich also auch als Streuner, wie ich es tat? Ihm erging es also wie mir damals? Wie mir, als ich zu Team Satisfaction kam. Ich hatte auch erst das Gefühl gehabt, falsch am Platz zu sein. Aber andererseits konnte man das kaum vergleichen. Je länger ich Kyousuke kannte, umso mehr wurde mir bewusst, dass wir uns vielleicht ähnlicher waren, als ich erst vermutet hatte. Aber wirklich wissen tat ich es nicht. Denn ich wusste immer noch kaum etwas über ihn. Ich hatte ihm von meiner Mutter erzählt, von ihrem Tod. Er wusste wo ich herkam, wie alt ich war, dass ich kitzlig war, nicht schwimmen konnte. Wusste, dass ich schnell weinte, dass ich sensibel bin. Er wusste so vieles über mich. Ich dagegen wusste nicht einmal, wie alt er war. Ich kannte bisher nur seinen vollständigen Namen und seinen Geburtstag. Er gab nie irgendetwas von sich preis. Da hatten die Anderen schon recht. Wenn es um sich selbst ging, hüllte er sich in Schweigen. So sehr ich auch glaubte, ihn mittlerweile zu kennen, umso mysteriöser war er für mich. Vielleicht war es aber auch genau das, was mich an ihm faszinierte und mich magisch anzog. Yuusei, Crow, Jack... Sie alle vertrauten ihm blind, ohne dass auch sie viel über ihn wussten. Und auch ich hatte ihm schnell vertraut und tat es immer noch. Kyousuke hatte einfach so eine Ausstrahlung. Es lässt sich bis heute nicht mit Worten beschreiben. Vielleicht, so dachte ich bei mir, erzählte er auch einfach nichts über sich, weil keiner ihn fragte. Andererseits, wenn Gespräche zu tief gingen, hatte ich auch schon bemerkt, dass er dazu neigte, schnell das Thema zu wechseln. Fast, wie ich es am Anfang getan hatte. Ich traute mich auch selber kaum, ihn auszufragen. Aus Angst, ich könnte vielleicht Erinnerungen in ihm wecken, die er eventuell verdrängt hatte und aus Angst, ihn zu verärgern. Dennoch wollte ich zumindest eine Sache von ihm wissen, um aus der Stille auszubrechen, die sich wieder über uns gelegt hatte. „Wie alt wirst du eigentlich?“ Kyousuke zuckte zusammen und sah wieder zu mir. Er schien ernsthaft zu überlegen. „Uff. Glaub zwanzig, wenn ich mich nicht irre.“ Er wirkte ein wenig irritiert. Offenbar hatte er echt nicht mit so einer Frage gerechnet und kratzte sich verlegen mit dem Zeigefinger an der Wange. „Ich bin ein alter Sack.“ Auf diese Antwort hin musste er lachen und ich selber lachte und kniff in seine Wange. „Zwanzig? Oh ja, du bist voll der alte Opa. Hast schon graue Haare und lauter Falten im Gesicht!“, gab ich sarkastisch zurück. „H-Hey!“ Zumindest wirkte Kyousuke wieder fröhlicher und kniff auch mir in die Wangen. Wir alberten noch eine ganze Weile herum, bis ein Blick auf die Uhr mir verriet, wie viele Stunden mittlerweile vergangen waren. Das Display zeigte 23:59 an. In einer Minute war es soweit. Langsam zählte ich die Sekunden hinab, während ich Kyousuke neben mir lautstark gähnen hörte. „Wir sollten langsam mal schlafen gehen und-“, fing er an, doch in jenem Moment drehte ich mich zu ihm um, als die Uhr genau auf Mitternacht geschaltet hatte. „Alles gute zum Geburtstag!“, rief ich laut und fiel ihm einfach um den Hals. Kyousuke war so perplex, dass es ihn nach hinten umgehauen hatte und er nun wieder lag. Und ich auf ihm drauf. „Eh.. R-Ryoko...?“ In dem Moment wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und ich hörte Crow in einem extrem schiefen Ton 'Happy Birthday' singen. Zumindest solange, bis er scheinbar mich und Kyousuke bemerkt hatte, und die extrem prekär aussehende Position, in der wir uns befanden. Auch Jack und Yuusei standen im Zimmer, beziehungsweise, als ich mein knallrot gefärbtes Gesicht zu ihnen drehte, sah ich, wie sie nacheinander in Crows Rücken liefen. „Oh. Also... Wenn ihr allein sein wollt, dann stören wir nicht weiter...“, sagte Crow, der selber verlegen wirkte. Jack sah aus, als hatte er das Bedürfnis, auf dem Absatz kehrt zu machen und Yuusei blinzelte nur. „D-Das ist nicht das, wonach es aussieht!“, brüllten Kyousuke und ich beinahe im Chor. „Du hast dir also doch meinen Vorschlag zu Herzen genommen, Ryoko-chan?“, feixte Crow, der unsere Beschwerde wohl überhört hatte. „SCHNAUZE!“, fauchte ich. Ich musste aussehen, wie eine überreife Tomate. „Ich sollte besser gehen!“, kam es wiederum von Jack, während Kyousuke mich sanft von sich runter drückte und selber knallrot im Gesicht war. „Das... Das war nur eine Umarmung, mehr nicht!“, stammelte er. „Ryoko-chan wollte mir nur zum Geburtstag gratulieren!“ „Du hattest auch schon einmal bessere Ausreden auf Lager, Kiryuu.“, antwortete Crow grinsend und ich verfluchte mich, dass ich keinen Hausschuh hatte, den ich nach ihm werfen konnte. Jack hatte sich wirklich zum Gehen gewandt, wurde aber von Yuusei festgehalten, der versuchte, die Situation wieder auf einen Normalzustand zurechtzubiegen. Typisch Yuusei eben. „Alles gute zum Geburtstag erst einmal, Kiryuu.“, sagte er und versuchte zu lächeln. Kyousuke saß wieder aufrecht und nickte nur baff. Er warf einen Blick zu mir. „Hast du etwa allen erzählt, dass ich heute Geburtstag habe?“ Peinlich berührt kratzte ich mich an der Wange und nickte. „T-Tut mir Leid. Ich... Ich also...“ „Sie wollte dir etwas schenken, aber wusste nicht, was.“, klärte Yuusei auf. Ich verzog mein Gesicht zu einem Schmollen und fühlte Kyousukes Ellenbogen sanft in meinen Rippen. „Du wolltest mir etwas schenken?“ Mit meinem Schmollgesicht drehte ich mich wieder zu ihm um und nickte erneut. Er piekte mir mit beiden Zeigefingern in meine aufgeplusterten Wangen und ich ließ die Luft entweichen. „Dabei wäre das nicht nötig. Ich brauch doch gar keine Geschenke.“ Blinzelnd sah ich ihn an. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er ließ seinen Blick schweifen. Von mir zu Yuusei, zu Crow und zu Jack und dann wieder zu mir. „Ich hab doch bereits ein super tolles Geschenk. Und mehr als das, kann ich eh nicht haben.“ Meine Augen wurden groß. Langsam begriff ich, was Yuusei gemeint hatte. „Ein schöneres Geschenk als dich und die Anderen kann ich gar nicht mehr bekommen. Team Satisfaction ist das beste Geschenk überhaupt für mich!“ „K-Kyousuke-kun...“ Er zerwuschelte mir mal wieder die Haare. „Du bist echt süß, Ryoko-chan.“ „K-Klappe!“, antwortete ich verlegen und hörte Crow lachen. „Du machst uns auch ganz verlegen, Kiryuu.“ Ich warf einen Blick zu Yuusei, der mir zunickte, während ich mir noch meine Haare richtete. Jack kam nun auch näher und klopfte Kyousuke auf die Schulter. „Alles Gute und So.“, sagte er flüchtig, aber mit einem leichten Lächeln. Ich war mir zumindest recht sicher, dass er lächelte. „Na dann können wir ja nun ein wenig Party machen!“ Crow lief noch einmal Richtung Tür und brachte eine Kiste voll mit Lemon-Soda in das Zimmer. Er schnappte sich ein paar der Dosen und warf jedem von uns eine zu. Kyousuke, Yuusei und ich fingen unsere geschickt auf. Jack bekam seine gegen den Kopf. Er funkelte Crow an, hob seine Dose auf und öffnete diese, wobei ihm die Hälfte der Limonade ins Gesichts spritzte, aufgrund der Erschütterung am Boden. Eine Szene, die alle zum Lachen brachte. Alle, außer Jack. Dieser verschwand erst einmal mit einem grummeligen „Ich hasse euch!“, aus dem Zimmer. Vermutlich, um sich die Limonade aus dem Gesicht zu waschen. Wenig später war er wieder da. Crow und Yuusei hatten sich zu uns aufs Bett gesetzt, nur Jack bevorzugte es, an der Wand gelehnt zu stehen. Crow hob seine Dose hoch. „Na dann, wo nun alle wieder da sind: Trinken wir auf unseren Leader und auf Team Satisfaction!“ Ich hob ebenso meine Dose und nickte gleich. „Auf unseren großartigen Leader und auf Team Satisfaction!“ Auch Yuusei und Jack taten es gleich und ich konnte Kyousuke verlegen, aber unglaublich glücklich lächeln sehen. „Auf uns, auf Team Satisfaction, meine Freunde!“ Wir feierten noch ziemlich lange zusammen. Ich glaube, so viel Lemon-Soda wie an jenem Abend, hatte ich danach nie wieder getrunken. Es war ein Wunder, dass ich keine Bauchschmerzen davon bekam. Crow erzählte Haufenweise Geschichten aus seiner Kindheit und wie er Yuusei und Jack kennengelernt hatte. Genauso wie ich, hatte er das Lesen und Schreiben vor allem durch Duel Monsters gelernt. Jack, der sich die meiste Zeit raus hielt, klinkte sich irgendwann aber auch noch mit ein und gab die Geschichte zum Besten, wie er seine Liebe zu Cup-Ramen entdeckt hatte. Dabei wurde er richtig emotional. So sehr, dass Kyousuke ihm ein Taschentuch reichen musste. Selbst Yuusei, der sonst nie mehr, als gefühlte zwei Sätze am Tag sprach, erzählte hier und da etwas von früher. Es musste bereits Vier Uhr morgens gewesen sein, als Yuusei sich dazu entschied, dass sie langsam mal ins Bett gehen sollten. Crow war schon eingeschlafen, wurde aber von Jack ziemlich unsanft geweckt und zusammen verschwanden die Drei aus dem Gästezimmer, nachdem Yuusei noch die leeren Dosen alle zurück in die Kiste getan hatte. Gähnend ließ ich mich nach hinten auf das Kissen fallen. Kyousuke stand noch am Fenster und sah nach draußen. „Gibt's noch was besonderes zu sehen?“, fragte ich und setzte mich dabei wieder auf. „Ich glaube, wir haben heute Vollmond.“, kam es von Kyousuke zurück und ich stand neugierig vom Bett auf und stellte mich neben ihn. „Waaah... Sieht richtig schön aus.“, flüsterte ich beim Anblick des hellen Mondes, der tatsächlich groß und rund am Himmel stand. „Nicht wahr?“, fragte mich Kyousuke. Trotz, dass er lächelte, konnte ich Wehmut in seinem Gesicht sehen. Dadurch fiel mir aber wieder etwas ein. „Du sag mal... Was ist eigentlich dein größter Wunsch?“ Er wandte seinen Blick vom Mond ab und sah zu mir. „Mein größter...? Das weißt du doch. Mit euch zusammen die ganzen anderen Duel-Gangs platt machen und Satellite übernehmen.“ „Ich weiß, aber... Na ja...“ Ich richtete meinen Kopf gen Boden. „Ich hab Yuusei ja gefragt, was ich dir schenken könnte. Da meinte er zu mir, dass dein größter Wunsch etwas sei, was dir keiner von uns je geben könnte...“ Nachdem ich das gesagt hatte, herrschte eine lange Zeit Stille. „Ist das nicht offensichtlich?“, kam es von Kyousuke schließlich. Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm, aber er sah mich nicht an. Erneut bevorzugte er es, aus dem Fenster zu starren. „Yuusei hat recht, mit dem was er sagt. Das, was ich mir am meisten wünsche, kann keiner von euch mir geben oder schenken. Yuusei nicht, Jack nicht, Crow nicht, nicht einmal du. Und auch sonst Niemand. Ich könnte versuchen, es selber zu erreichen, aber die Chance dafür, es auch zu bekommen, ist verschwindend gering...“ Ich war immer noch verwirrt. „Wieso denn?“ „Weil das, was ich mir am meisten wünsche, Freiheit ist...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)