Satisfy Me! - Ein neues Mitglied für Team Satisfaction! von Mitsuki_Insanity ================================================================================ Kapitel 16: Sixteenth Satisfaction: Helfersyndrom ------------------------------------------------- Heute war der 15. Februar. Ein Tag nach Valentinstag. In der Nacht zuvor hatten wir noch eine kleinere Duel-Gang in der Nähe platt gemacht, nachdem Kyousuke abends wieder aufgewacht war. Ich war immer noch enttäuscht darüber, dass mein Liebesgeständnis so schief gelaufen war. Andererseits konnte ich es ihm wirklich nicht übel nehmen, dass er eingeschlafen war. Ich hatte, nachdem wir irgendwann gegen Mitternacht herum wiedergekommen waren, noch zu viel Zeit darüber nachzudenken. Schlussendlich hatte ich zumindest die Hoffnung, nächsten Monat ja vielleicht ein Geständnis von ihm zu erhalten oder zumindest ein Geschenk zurückzubekommen. Aber bis zum White Day hieß es noch warten. Zumindest hatte ich den Mut, es ihm selbst zu sagen, verloren. An diesem Morgen tat ich mich wirklich schwer mit dem Aufstehen. Meine Augenlider fühlten sich wie Blei an und ich brauchte ewig, bis ich sie öffnen konnte. Mit vor Müdigkeit noch verschwommener Sicht, drehte ich meinen Kopf in alle Richtungen. Kyousuke war nicht da. Vielleicht war er im Bad oder war losgezogen, um etwas zu Essen und zu Trinken zu besorgen. Ich setzte mich schwerfällig auf, rieb mir mit meiner rechten Hand übers Gesicht und versucht mit meinen Fingern meine Schlafzotteln und die Knoten, die sich nachts gebildet hatten, aus meinen Haaren zu entfernen. Sie waren in den letzten Monaten ziemlich gewachsen und reichten mir mittlerweile bis über die Schultern. Das bemerkte ich heute erst so richtig, als ich in den kaputten Spiegel im Bad sah. Mir war das vorher nicht aufgefallen. Ich hatte einfach zu viel um die Ohren. Ich überlegte, ob ich mir nicht einfach die rostige Schere nehmen sollte, die auf der kleinen Kommode lag, die Jack eines Tages mal mitgebracht hatte, und mir meine Haare einfach selber wieder kurz schneiden sollte. Aber ich ließ es bleiben. Früher hatte ich lange Haare immer als lästig empfunden und vor allem als unpraktisch. Gerade bei meinen kleinen Diebeszügen wäre es schlecht für mich gewesen, wenn ich mir meine Haare irgendwo eingeklemmt hätte. Ich wusste selber nicht, warum ich sie nun doch einfach wie Kraut und Rüben wachsen ließ. Im Nachhinein war es sicher unbewusst deswegen gewesen, weil ich dachte, ich könnte Kyousuke noch eher für mich gewinnen, wenn ich femininer wirkte. Auf der anderen Seite könnte es aber auch daran gelegen haben, dass ich mich immer mehr und mehr von einem Wildfang zu einer jungen Frau entwickelte. So richtig klar war mir das damals noch nicht gewesen. Als ich vom Bad zurückkam ins Zimmer, saß Kyousuke auf der Couch. Er gähnte herzhaft und bemerkte dann auch mich. „Da bist du ja!“ Er hatte schon wieder dieses Besorgte in seinem Blick. „Ich war nur im Bad gewesen.“, gestand ich ehrlich. „Du bist doch auch einfach weg.“ Er kratzte sich verlegen an seiner rechten Wange. „Ich war nur schnell was zu Trinken und was zu Essen besorgen. Hab nicht gedacht, dass du schon wach bist, wenn ich wieder komme. Du warst gestern so müde, weshalb ich hab damit gerechnet habe, dass du bis Mittags durchschläfst.“ Ich zuckte mit den Schultern. „So müde war ich dann wohl doch nicht.“, gab ich trocken zurück. Dass ich mir auch wieder Gedanken um ihn gemacht hatte, sagte ich besser nicht. Irgendwie fühlte es sich seltsam an, nun mit ihm zu reden. Auch wenn er mein Geständnis nicht gehört hatte, aber ich hatte das Gefühl, als hätte sich eine unsichtbare Mauer gebildet. Ich verkrampfte innerlich in seiner Gegenwart. Kyousuke antwortete darauf nicht. Stattdessen schnappte er sich eine Limodose und hielt mir eine entgegen. „Hier.“ Ich nahm sie schnell. Irgendwie war es mir nun sogar unangenehm seine Finger zu berühren und so setzte ich mich schweigend neben ihn. Kyousuke legte die Packung mit Melonenbrötchen vor mich. Ich hatte das Gefühl, als würde auch er distanzierter wirken. Hatte er am Ende etwa doch was, von meinem Geständnis gehört? „Wir nehmen uns heute die nächsten Bezirke vor.“, erklärte er ohne Umschweife. „Bezirke? Du meinst mehrere?“ Ich starrte ihn etwas verwundert an. Normalerweise nahmen wir uns die Bezirke einzeln vor. Aber vielleicht waren das nur recht kleine Duel-Gangs, die sich schnell erledigten. „Ja. Nun ja. Zwei wären es. Ich erklär' das aber noch mal genauer, wenn Yuusei und die Anderen da sind.“ Er biss in sein Melonenbrötchen. „Es würde sich nicht lohnen, diese zwei Bezirke nach und nach zu machen, weil der Weg dort hin ziemlich weit ist, weswegen wir auch früh los müssen.“ „Aha...“ Ich nickte nur langsam und trank einen Schluck meiner Limonade. Dabei beobachtete ich Kyousuke, wie er die Wand anstarrte. Fast so, als würde er auf eine unsichtbare Uhr sehen. „Sie müssten jeden Moment eintreffen. Wenn Crow nicht mal wieder verschlafen hat.“ Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Yuusei als zuerst aufkreuzte. „Hier sind wir.“ Hinter ihm schlurfte ein noch sehr müde aussehender Crow, der sich sein linkes Auge rieb und lautstark gähnte. Auch Jack, der als letztes unser Zimmer betrat, wirkte, als wäre noch nicht allzu lange wach. „Warum wolltest du, dass wir heute schon so früh kommen?“, fragte Crow unter einem weiteren Gähnen. Kyousuke sah kurz zu mir und dann zu ihm. „Weil die Bezirke, zu denen wir gehen, recht weit weg sind.“ Er fischte die Karte von Satellite aus seiner hinteren Hosentasche und breitete sie auf dem Tisch aus, während Yuusei, Jack und Crow näher traten. „Du redest von mehreren?“, fragte Yuusei, jedoch ohne große Verwunderung in der Stimme. Er sah sich ruhig die Karte an, als schien er schon zu wissen, wohin es geht. „Zweimal dort hin zu laufen, wäre den Aufwand doch nicht wert. Wenn wir es innerhalb des Tages nicht schaffen, dann können wir vielleicht in einem der Unterschlüpfe übernachten. Je nachdem eben, wie fit ihr euch fühlt.“ „Welche zwei Bezirke wären das?“, fragte nun auch Jack und Kyousuke zeigte auf die Karte. Ganz nach unten. Es war der südlichste Teil von Satellite und auch der, der von allen Bezirken ein wenig abgesondert war. „Die Bezirke X und Y.“ „Stimmt. Da würde es sich wirklich nicht lohnen, zweimal hintereinander hinzurennen.“, bestätigte Crow und setzte sich auf die Couch. Ohne groß zu Fragen, schnappte er sich eines der noch verbliebenen Melonenbrötchen. „Ist doch okay, wenn ich's nehme. Yuusei hat uns so früh geweckt, dass wir noch nicht gefrühstückt haben.“, erklärte er auf die Schnelle. „Eigentlich wollte ich das noch essen.“, grummelte ich leicht und zuckte dann aber mit den Schultern. „Bedien‘ dich halt!“ Ich trank meine Limonade weiter, während Crow sich auf das Gebäckstück stürzte. „Weißt du denn irgendwas über die Gangs dort?“, fragte ich Kyousuke. Er zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich. Deswegen sollten wir uns auch auf alles gefasst machen.“ „Das heißt, es gibt noch keinen wirklichen Plan, Kiryuu?“, fragte nun auch Yuusei. „Ich denke, nicht wirklich, oder eben wie immer. Wir teilen uns auf, kundschaften die Gegend mal eben schnell aus, bis wir das Versteck gefunden haben und dann schnappen wir sie uns.“ Zumindest lag nun wieder dieses typische Leuchten in seinen Augen. Jack nahm sich eine Limodose und nickte. „Wenn also alle bereit für den heutigen Tag sind, dann können wir los!“ Der Elan in Kyousukes Stimme brachte mich jedenfalls wieder einmal zum Schmunzeln. So kannte ich ihn. Immer mit voller Begeisterung bei der Sache. Wir redeten noch eine ganze Weile, bis alle fertig mit trinken und mit essen waren. Kyousuke war gerade von der Couch aufgestanden und hatte nach seiner Duel Disk greifen wollen, als er aufsah und sein Kopf sich Richtung Tür wandte. Im Türrahmen stand ein Mädchen mit langen, rosafarbenen Haaren und hellgrünen Augen. Wie das Mädel unbemerkt an den ganzen aufgestellten Fallen vorbeigekommen war, war mir ein Rätsel. Ich brauchte eine Zeit lang, bis ich realisiert hatte, dass es das Mädchen vom Vortag war. „Uhm... Also... Verzeihung wenn ich störe, aber... Lebt hier eine Ishida Ryoko?“ Martha hatte dem Mädel also tatsächlich erzählt, wo ich wohnte, damit sie sich bedanken konnte. Ich bemerkte, wie die Rosahaarige einen flüchtigen Blick in Yuuseis Richtung warf und dabei rot um die Nasenspitze wurde. „Kennst du die Kleine?“, fragte mich Kyousuke verwirrt. Ich hatte ihm ja noch nicht von der Rettungsaktion erzählt. Langsam stand auch ich auf und schüttelte meinen Kopf. „Ich hab Martha gestern geholfen, sie zu verarzten, nachdem wir sie bewusstlos einige Meter vor Marthas Haus gefunden haben.“, erklärte ich schnell und wandte mich dann wieder an das Mädchen. „Ja. Ich bin Ishida Ryoko. Und du bist...?“ „Du bist das also...? Uhm, ich... ich bin Shirayuki Ichigo... I-Ich wollte mich bedanken. M-Martha-san hat mir erzählt, dass ihr mich gestern quasi gerettet habt und ich...“ „Du hast mir noch gar nichts davon erzählt.“, hörte ich Kyousuke sagen. Verlegen kratzte ich meine Wange. Jack, Crow und Yuusei sahen das Mädchen namens Ichigo auch an. Ob sie sie schon bei Martha gesehen hatten, konnte ich nicht sagen. Andererseits war ich mir sicher, dass Martha ihnen von ihrer jungen Patientin erzählt hatte. „Sorry. Ich... Ich hatte noch keine Zeit, es dir zu sagen.“, sagte ich an Kyousuke gerichtet und ging langsam auf das Mädchen zu. „Ichigo-chan also. Es freut mich, dich kennenzulernen. Ich hoffe, du hast dich gut erholt.“ Ichigo nickte. „Martha-san hat sich gut um mich gekümmert. Ich bin zwar erst heute früh aufgewacht und mein Kopf tut noch weh, aber sonst...“ „Was genau ist eigentlich passiert?“, fragte nun Yuusei. Seine Frage kam so plötzlich und unerwartet dass wir alle zu ihm sahen. Er redete ja wirklich nie sonderlich viel. Ichigo schien wieder aufzuschrecken und rot zu werden. Sie sah zu Boden und wirkte verlegen. „Ich wurde von ein paar ziemlich fies aussehenden Kerlen zu einem Duell herausgefordert u-und hab verloren. S-Sie wollten, dass ich ihnen meine wertvollste Karte gebe a-aber ich hab mich geweigert. Also haben sie... mich verprügelt und mir die Karte gestohlen...“ „Verstehe...“ Yuusei ging langsam auf Ichigo zu und legte ihr freundschaftlich eine Hand auf ihre Schulter. „Wir werden diese Typen finden und dir deine Karte zurückholen.“ Ich bemerkte, wie Kyousuke neben mir der Mund aufklappte. „Yuusei, wollten wir nicht...“, fing er an aber nickte langsam. „Dann werden wir dem Mädchen helfen. Wer weiß, vielleicht kommen die ja eh von da, wo wir hinwollten.“ Ichigo schien noch roter zu werden, als ohnehin schon. „I-Ihr müsst das nicht tun! Ich.. Ich will euch nicht von euren Plänen abhalten...“, stammelte sie, aber Crow war auch schon aufgestanden und rieb sich kurz die Nase. „Hey. Einer Lady in Not sollte man immer helfen.“ „Ich denke, es ist absolut kein Problem, wenn wir dir erst einmal helfen. Das ist wichtiger.“ Ich warf wieder einen Blick zu Kyousuke. „Selbst wenn die Gang nicht zufällig in den Bezirken X oder Y lebt.“ Kyousuke nickte langsam. Ich war mir sicher, er wollte auch helfen, aber auf der anderen Seite wusste ich auch, dass es ihn wurmte, wenn etwas, dass er geplant hatte, nicht so lief wie er es sich vorgestellt hatte. Auch Jack war mittlerweile aufgestanden. „Ist das in der Nähe von Marthas Haus passiert?“ Ichigo sah ein wenig ängstlich zu Jack und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich weiß nicht mehr genau. Das könnte in Hafennähe passiert sein. Ich weiß nur noch, dass ich in Wasser geschubst wurde und mich hab irgendwie wieder an Land ziehen können. Dann bin ich herumgeirrt und schließlich scheinbar zusammengebrochen. Der Rest ist verschwommen.“ „Weißt du noch, was sie dir für eine Karte gestohlen haben?“, fragte Yuusei und Ichigo schien wieder rot zu werden. „Psycho Witch of Silence “, murmelte sie. Wir sahen uns alle eine Weile an, bis Kyousuke sich an Ichigo wandte. „Du bleibst am besten hier und wartest auf uns. Wir schnappen uns in der Zeit diese Typen.“ Ichigo nickte nur stumm und ging zur Couch, auf die sie sich schüchtern setzte. „D-Danke...“ Es brauchte nicht lange, da waren wir alle Startklar. Yuusei hatte noch ein paar schnelle Worte mit Ichigo geredet und wohl versucht, ihr noch ein wenig Mut zu machen. Dann brachen wir auf. Es war ein seltsames Gefühl, die buchstäbliche Nadel im Heuhaufen zu suchen. Wir hatten ja keinen wirklichen Plan, wo genau sich diese Duel-Gang aufhielt. Auch wenn Ichigo gesagt hatte, es müsste Hafennähe sein, aber sicher war sie auch nicht gewesen. „Das war eine dämliche Idee, Yuusei! Wir finden diese Typen doch nie im Leben. Die könnten keine Ahnung von wo hergekommen sein!“, beschwerte sich Jack nach knapp einer Stunde lautstark. Insgeheim gab ich ihm mittlerweile Recht. Wir irrten hier umher, ohne auch nur einen wirklich festen Anhaltspunkt. „Wir finden sie noch. So viele aktive Duel-Gangs gibt es schließlich nicht mehr.“, war Yuuseis ruhige Antwort. „Wer weiß, ob das überhaupt eine richtige Duel-Gang war. Es könnten auch einfach nur ein paar Rowdys gewesen sein, die auf Krawall gebürstet sind.“, sagte Kyousuke mit Skepsis in der Stimme. Ich gab ihm stillschweigend Recht. Ichigo hatte immerhin nicht wirklich von einer Duel-Gang gesprochen, andererseits hatte sie sich mit ihnen duelliert. Das musste zwar nichts heißen, aber... Die kühle, salzige Meeresbrise, die mir entgegen kam, war sehr angenehm. Mittlerweile liefen wir einen Weg, direkt in Meernähe entlang, der zu den Docks führte. „Hier ist echt weit und breit keine Spur.“, hörte ich Crow sich beschweren. Jack stimmte ihm zu und auch ich seufzte. Einzig Kyousuke und Yuusei schienen noch den Elan zum Suchen zu besitzen. Vor allem Yuusei. Ich selber hatte meine Hoffnungen längst vergraben und außerdem schmerzten meine Füße. „Sieh mal an. Wen haben wir denn da?“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter uns und ließ uns herumfahren. Vor uns standen fünf Leute. Der Größte von ihnen kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte nicht genau sagen, woher. „So trifft man sich wieder. Team Satisfaction.“ Scheinbar waren wir diesen komischen Punks schon einmal begegnet. „Wieder? Sollten wir uns etwa schon einmal begegnet sein?“ fragte Kyousuke, woraufhin der Größte von ihnen laut lachte. „Tz, da tauscht man zwei wertlose Mitglieder aus und schon vergesst ihr uns. Aber ich erinnere mich noch zu gut. Ihr mögt euch einen Namen seit damals gemacht haben, aber wir sind auch nicht mehr so harmlos, wie damals!“ „Ihr seid diese Punker, die damals am Strand Ärger gemacht haben, oder?“, kam es nun von Crow. Nun, wo Crow es sagte, fiel es mir auch auf. Es waren diese Punks von damals. Allerdings fehlten die zwei Mädchen, die zuvor noch Mitglieder gewesen waren und stattdessen hatten an deren Stelle zwei bullige Typen den Platz eingenommen, die aber mindestens genauso dumm wirkten. Kyousuke sah kurz zu Crow und dann wieder zu den Punks. „Wir haben euch schon damals fertig gemacht! Also was wollt ihr jetzt!?“ Leicht knurrend machte er sich schon bereit und aktivierte seine Duel Disk. Die Punks lachten erneut. „Als ob wir deswegen aufhören würden, weiter zu machen! Du solltest lieber aufpassen! Nicht, dass deine kleine Freundin wieder baden geht, so wie damals!“ Laut grummelnd aktivierte ich meine Duel Disk und wollte gerade etwas sagen, da hatte Kyousuke dem Anführer schon in die Fresse gehauen. Schneller als der überhaupt reagieren konnte. „Das ist für damals!“, zischte er wütend, während sein viel größerer Gegner nach hinten taumelte und ihm dabei eine Karte aus einer, seiner offenen Jackentaschen viel. Schnell wie ich konnte, rannte ich zu der Karte und hob sie auf. Es war tatsächlich Ichigos Karte! Einer der Punks stürmte auf mich zu, aber ich konnte mich wegducken und verpasste dem Kerl einen Tritt in den Allerwertesten, dass dieser hinfiel. „Dieses Mal läuft es wirklich anders ab, als damals!“, fauchte ich, während ich hinter mir hörte, wie auch Jack dem Anführer noch einmal ordentlich eine auf’s Maul gab, dass dieser richtig auf den Boden krachte. Yuusei und Crow aktivierten ebenso ihre Duel Disks und auch die Gegner von Jack, Kyousuke und mir entschieden sich nun dazu, es dieses Mal in einem Duell zu klären. Zugegeben. Als Duellanten waren diese Typen auch nicht komplett ohne, aber dennoch keine wirklichen Gegner. Sie waren im Grunde nur so gefährlich, weil sie eine Gruppe waren und lieber Jagd auf einzelne Personen machten. Im Gegensatz zu Ichigo, die scheinbar allein gewesen war, waren wir eben auch zu fünft. Yuusei und Jack hatten ihre Gegner am schnellsten erledigt. Jeweils in ihrem zweiten Zug. Auch Crow machte relativ kurzen Prozess mit seinem Gegner – einem der beiden bulligen Neulinge, der mit seinen roten Haaren wie ein Orang-Utan auf Steroiden aussah. Kyousukes Gegner, der Anführer persönlich, mochte von allen in seiner Gang noch der Beste sein. Aber Kyousuke führte ihn so ziemlich an der Nase herum und ließ ihn erst einmal im Glauben, im Vorteil zu sein, bevor er ihn so richtig fertig machte. Mein Gegner schien der große Bruder von einer der beiden jungen Damen von damals zu sein und war im Grunde sehr schlecht. Allerdings hatte ich in den ersten Runden keine wirklich guten Karten auf der Hand und musste erst einmal auf Verteidigung spielen. Bis mir Fortuna dann doch mal mein Glück gönnte und ich mein stärkstes Monster per Spezialbeschwörung rufen konnte und diesem Typen den Garaus machte. Mit rauchenden, zerstörten Duel Disk machten sie sich so schnell wie möglich auf und davon, wobei der Anführer noch ein paar weitere, vermutlich ebenso geklaute Karten, fallen ließ. Ich sammelte auch diese auf und ging damit zu Kyousuke, der seine Duel Disk gerade deaktivierte. „Hier. Die gehören sicher anderen Duellanten, die diese Kerle ausgeraubt haben.“ Kyousuke besah sich die Karten. „Denk' ich auch. Vielleicht sollten wir uns in der Gegend umhören, wem sonst noch Karten geklaut wurden.“ „Das kann ich ja die Tage machen.“, sagte Crow, woraufhin Kyousuke nickte und Crow die Karten in die Hand drückte. „Dann nimm du sie und wir bringen dem Mädchen ihre Karte.“ Alles nickte und wir machten uns auf dem Rückweg, auf diesem ich Yuusei die Karte von Ichigo in die Hand drückte. „Hier. Gib du sie ihr, immerhin scheint sie dich zu mögen.“, sagte ich und konnte mir ein Grinsen dabei nicht verkneifen, was Yuusei etwas verwirrt dreinblicken ließ. So kamen wir wieder zurück in unser Versteck, wo Ichigo tatsächlich noch brav auf der Couch saß. Sicher hatte sie sich ziemlich gelangweilt, während wir weg gewesen waren. Kaum, dass wir den Raum betreten hatten, stand sie auf und lief als erstes auf Yuusei zu. „H-Habt ihr?“, fragte sie schüchtern und Yuusei nickte nur. „Ja. Wir haben sie. Das ist doch deine, oder?“ Ich beobachtete, wie er die Karte aus seiner Hosentasche fischte und sie Ichigo vorhielt. Ichigo nickte gleich strahlend und mit Freudentränen in den Augen. „Das... Ja! Das ist meine Psycho Witch of Silence!“, rief sie und nahm die Karte an sich, die sie kurz an ihre Brust drückte. „V-Vielen Dank, Y-Yuusei-kun...“ Sie errötete wieder kurz und sah schnell zu uns. „U-Und auch euch allen, habt Dank...“ „Hey, ist doch Ehrensache, einem süßem Mädel zu helfen.“, antwortete Crow grinsend und Kyousuke legte Ichigo kurz eine Hand auf die Schulter, was mich für einen Moment eifersüchtig drein schauen ließ. „Wir haben gern geholfen.“ „Für uns war es selbstverständlich, zu helfen“ antwortete Yuusei freundlich und auch Jack nickte, ohne aber groß etwas zu sagen. Für nette Worte war er ja nicht so der Typ. „Ich denke, die Kerle werden keinen Ärger mehr machen.“ sagte auch ich aufmunternd. Wir redeten noch eine Weile mit Ichigo, bis diese sich verabschiedete. „Und nun?“ fragte Jack in die Runde, als wir alle wieder auf unserer geliebten modrigen Couch saßen. „Nun? Nun ruhen wir uns erst einmal aus und planen dann noch etwas für Morgen.“ „Für Morgen? Also machen wir die Bezirke X und Y nicht mehr heute?“, fragte Crow. Kyousuke nickte. „Da haben wir so viel zu tun, das erledigt sich besser morgen. Aber wenn ihr wollt... Wir haben da noch diesen ganz kleinen Bezirk in der Nähe, wo wir noch gar nicht waren. Da könnten wir heute Abend hin.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)