Love has no labels von Zoja (Demise x Ghirahim) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wie verrückt spürte er sein Herz in der Brust schlagen. Die Angst schickte ihm einen kalten Schauer über den Rücken, der ihn erzittern ließ. Doch sie sahen es nicht. Genauso wenig wie sie sahen, warum er nur einen Kopf kleiner als sein Freund war und ihm nicht wie sonst nur bis zu den Schultern reichte. auf einer riesigen, schwarzen Leinwand. Erst, wenn beide in weniger als einer Minute hinter dieser hervortreten würden, würden die Leute erfahren, wer sie wirklich waren. Aber genau das war es, was sein Herz schneller schlagen ließ. Er hatte Angst, Angst vor der Reaktion der Menschen. Ja, auch der unübertreffliche Ghirahim kannte dieses Gefühl, selbst wenn es bei ihm nicht allzu oft auftrat. Zum Glück. Denn es war ein grässliches Gefühl, ein Gefühl der Unsicherheit und Machtlosigkeit. Besonders in diesem Moment, wo er die muskulösen Arme seines Freundes um sich geschlungen spürte, fragte er sich, warum Demise ausgerechnet ihn ausgewählt hatte. Männer wie er, ungewöhnlich stark gebräunt und mit verdammt geilen Muskeln, suchten sich normalerweise ihres gleichen oder Frauen mit riesigen Brüsten. Und er – war keines von beiden. Nicht, dass er nicht umwerfend genug aussehen würde, aber doch war er sich unsicher, ob er ihm überhaupt genügte. Klar war Ghirahim stolz auf das, was er war, doch machte es ihm zu nichts besserem. Also wieso? Wieso er? Ohne jegliche Vorwarnung zog Demise ihn noch näher zu sich und begann leise, nur für sie beide hörbar, zu singen. Für wenige Sekunden, es konnte auch nur der Bruchteil einer gewesen sein, stockte Ghirahim der Atem. Dann entspannte er sich wieder. Es war, als ob all seine Zweifel von ihm abgefallen wären, allein wegen dem Klang des Liedes, das ihm in so vielen Stunden Trost und Sicherheit gegeben hatte. „Wir kriegen das zusammen hin.“ Er schien bemerkt zu haben, was in Ghirahim vorging. Und das reichte, um ihm nicht nur ein Gefühl der Geborgenheit, sondern auch ein gedämpftes Kichern zu entlocken. „Natürlich tun wir das.“ Anmutig legte er die Hände auf die breiten Schultern seines Freundes, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm die Andeutung eines Kusses auf die Lippen, so sanft wie eine leichte Brise. Doch seine Bedeutung war enorm, ließ den letzten Rest der Unsicherheit verschwinden, die sich noch in den Tiefen seines Herzen versteckt hatten. „Und im Übrigen bist du ein grauenhafter Sänger.“ Demises tiefes Grollen noch in den Ohren klingend, stieg er hinter der Leinwand hervor auf die Bühne, spürte regelrecht all die Augenpaare, die ihn neugierig, verzückt, verachtend musterten und jeden seiner Schritte gebannt zu verfolgen schienen. Viele lächelnde Gesichter blickten ihm entgegen, doch es war schlichtweg unmöglich die ganzen getuschelten, fiesen Beleidigungen zu überhören. „Ist der ernsthaft geschminkt? Wie widerlich!“ „Eine Tunte und ein Schwarzer. Na, da haben sich ja zwei gefunden.“ „Ich finde so was ja in Ordnung, aber ich will nicht, dass meine Kinder in so einem Umfeld aufwachsen.“ „Igitt, eine Transe.“ „Ich meine, ich toleriere Schwule ja, aber ...“ Süffisant lächelnd strich Ghirahim eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und stolzierte, ja, stolzierte auf Demise zu. Es war nicht wichtig, was diese erbärmlichen Geschöpfe von ihnen dachten. Ihre Worte, die nur zum Zerstören aus ihren Mündern schossen, wurden zu einem undeutlichen Murmeln, das in all den Begeisterungsrufen derer, die nicht stur der Meinung der Masse folgten, unterging. Erneut legte sich ein Arm seines Freundes um Ghirahims Hüfte und wenn er hoch geguckt hätte, hätte er das verstohlene Lächeln auf seinem Gesicht gesehen. Aber weder das, noch die Flüstereien bekam Ghirahim wirklich mit. Alles, was seinen Kopf füllte, waren ein paar Liedzeilen und die passende Melodie dazu. Und niemand, aber auch wirklich niemand bemerkte das kleine Mädchen, das sich heimlich, still und leise auf die Bühne schlich. Erst als sie sich, laut 'Papa!' rufend und nicht nicht den Folgen ihrer Tat bewusst, ganz unschuldig, fröhlich und beinahe vor Stolz platzend an Demises Bein schmiegte, ging ein Raunen durch die Menge. „Die haben ein Kind?“ „Das arme Ding. So ganz ohne Mutter...“ „Da fehlt einfach etwas. Zwei Väter, so etwas kann nicht klappen.“ „Zu einer echten Familie gehört nun mal eine Frau dazu!“ Doch was sie nicht sahen – oder einfach nicht sehen wollten – war, wie glücklich das Mädchen, das sich unbekümmert jauchzend in den Armen seines Vaters befand, mit ihrer Familie war. Wahrscheinlich glücklicher, als in einer, wie von der Gesellschaft genannten, 'normalen' Familie je hätte sein können. ~ „Eleonora, warum bist du zu uns nach oben geklettert? Du weißt doch, dass du das nicht solltest.“ „Ja, Papa. Aber ihr saht so verloren dort aus. Ich wollte doch nur zeigen, dass ich zu euch gehöre...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)