Die Reise eines Engels von Hei-chan ================================================================================ Kapitel 13: Wahrheit oder Lüge (Annas Sicht) -------------------------------------------- „Was hast du denn noch zu erledigen?“, beschwerte ich mich. Unzufrieden starrte ich auf die Asgard Menschenfarm vor uns. „Ich muss etwas herausfinden Ich komme zu dir sobald ich fertig bin.“, sprach Kratos. Es war bereits dunkel und wir gingen noch einmal schnell unseren Plan durch. „Außerdem wirst du nicht allein sein. Noishe begleitet dich.“ Ich seufzte. „Ist ja schon gut. Mir gefällt der Plan trotzdem nicht. Sich aufteilen ist blöd.“, raunte ich. Warum konnte Kratos nicht mit mir zusammen die Gefangenen befreien. Nein er machte einen Soloauftritt wegen was weiß ich was. „Es geht nicht anders. Bist du bereit?“, fragte er. Ich nickte. Wir benutzten einen Schacht der nach drinnen führte. Zum Glück bemerkte uns Niemand. „Ok da vorne ist die Abzweigung. Du weißt was du zu tun hast?“, fragte Kratos noch mal nach. Ich nickte selbstsicher. Wir kamen nun in einen Raum mit drei weiteren Türen. „Der Kontrollraum ist links. Ich komme nach sobald ich fertig bin.“, sagte Kratos, als irgendetwas auf ihn zusprang. Der Engel blockte einen feindlichen Angriff mit seinem Schwert ab. Der Angreifer sprang zurück. Er sah auf jeden Fall nicht wie ein Desians aus, obwohl er schon ein Halbelf sein konnte. Es war ein Mann mit blauen langen, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren. Seine Waffe war ein Doppelschwert. „Yuan!“, zischte Kratos. Anscheinend kannte er den Blauhaarigen. „Wer ist das?“, fragte ich. „Anna, geh weiter. Ich komme nach.“, befahl Kratos in einem strengen Ton. Ihm jetzt zu widersprechen war nicht sehr klug. Also lief ich mit Noishe durch die linke Tür. Hoffentlich passierte dem Rothaarigen nichts. Ich schüttelte den Kopf. Jetzt musste ich mir erst mal Gedanken um mich selbst machen. Es kamen mir keine Desians entgegen, weswegen ich ohne Probleme den Kontrollraum erreichte. Etwas seltsam war das schon. Warum griff mich keiner an. Ich ging zu einem der Computer. Ein Bild zeigte die Gefangenenzellen. „Also wie war das? Erst da, dann da und hier.“, brabbelte ich während ich ein paar Tasten drückte. Kratos hatte es mir ja erklärt. Außerdem hatte ich schon oft gesehen, wie er so was betätigte. „Jawohl!“, rief ich zufrieden, als die Zellen aufgingen. „War doch ganz einfach, nicht wahr Noishe?“, rief ich zufrieden. Noishe knurrte. Was hatte er? „War es das?“, ertönte eine kalte Stimme. Ich drehte mich um. Sofort wurde ich stinksauer. Wütend starrte ich auf den Blonden Engel vor mir. Er sah genauso aus wie ich ihn in Erinnerung hatte. Blonde lange Haare, kalte blaue Augen und lila Flügel. „Du! Du hast meine Mutter auf dem Gewissen!“, schrie ich und stürmte auf ihn zu. Ich holte mit meinem Stab aus und wollte gerade zuschlagen, als eine weiße Lichtkugel auf mich zukam und mich nach hinten schleudert. Ziemlich hart landete ich auf dem Boden. „Ganz schön ungestüm. Du bist also das Angelus Projekt von dem Kvar mir berichtet hat.“, sprach der Engel. Ich versuchte ihn erneut anzugreifen. Es hatte denselben Effekt. Nur dass ich gegen eine Wand knallte. Noishe stellte sich nun dem Engel entgegen. Sein Fell stellte er auf und seine Zähne waren gefletscht. „Aber Noishe. So etwas kenne ich ja gar nicht von dir.“, sprach der Engel. Woher kannte er Noishe? Der Terranis stürzte sich ebenfalls auf den Engel. Aber auch Noishe wurde von einer Lichtkugel weggeschleudert. Er landete in einem Computer und blieb bewegungslos liegen. „Oh nein Noishe!“, schrie ich. „Dein Exphere hat sich schon gut entwickelt. Bestimmt ist er bald fertig für die Ernte.“ So wie er das sagte, jagte es mir einen kalten Schauer auf die Haut. Selbst Kvar vermochte das nicht zu tun. Jetzt kam er auf mich zu. Was sollte ich tun? Mich ihm entgegen stellen half nichts. Er war mir weit überlegen. Selbst in meiner Wut, war ich nicht so dumm es weiter zu versuchen. Ich sah zur Tür. Ob ich wohl flüchten konnte? Kratos war auch noch nicht da. Ob er von dem Blauhaarigen aufgehalten wurde? „Wartest du etwa auf Kratos? Ich hatte erwartet, dass er bei dir ist.“, sagte der Blonde. „Was willst du von Kratos?!“, zischte ich. Wollte er Kratos etwa etwas antun, weil er sich gegen die Engel gewandt hatte? „Nur mit ihm reden. Immerhin sind wir gute Freunde.“, kam als Antwort. „Freunde? Du bist bestimmt nicht Kratos Freund!“, keifte ich ihn an. „Du weißt wohl nicht sehr viel von der Welt und noch weniger über Kratos.“ Was meinte er damit? Wieso sollte ich die Welt nicht verstehen? Ich hatte die Schrecken der Desians gesehen. Ich hatte selbst miterlebt, was auf den Menschenfarmen ablief. Was gab es denn da nicht zu wissen? Und Kratos war mir doch auch vertraut oder? Als hätte er meine Gedanken gelesen, sprach der Engel nun: „Was glaubst du, was Kratos hier unten macht?“ Was sollte die Frage? Gegen die Desians kämpfen! Oder hatte er eine Aufgabe? „Er hilft mir natürlich. Immerhin ist er meine rechte Hand, einer der Anführer von Cruxis und den Desians.“ Geschockt starrte ich ihn an. „Anführer von Cruxis und den Desians?“ „Aber sicher doch. Er ist einer der vier Seraphen, die über diese Welt herrschen. Die Desians unterstehen uns und befolgen unsere Befehle.“ Das konnte nicht sein. Kratos war ein Befehlshaber über die Desians. Er war mit ihnen im Bunde? „Du lügst! Kratos kämpft gegen die Desians!“, schrie ich. „Ach wirklich? Wieso ist er dann so einfach in diese Farm gelangt, als er dich befreit hat. Sah es etwa so aus, als ob die Desians gegen ihn gekämpft haben.“, stellte der Engel eine Frage. Er hatte Recht. Die Desians hatten Kratos damals nicht aufgehalten. Sie behandelten ihn mit Respekt und Ehrfurcht. Konnte das sein? „Kratos hat mich gerettet! Außerdem haben wir schon viele Farmen überfallen.“, widersprach ich. Der Blonde lachte kurz. „Denk doch mal nach! Ein Engel wie Kratos läuft doch bestimmt nicht gerade in die Asgard Menschenfarm und befreit nur dich. Alle anderen Gefangenen lässt er hier, nur dich befreit er. Gibt dir das nicht zu denken.“ Ich schluckte. Das hatte ich mich auch schon oft gefragt. Allerdings hatte ich Kratos noch nie danach gefragt. „Kvar hat herausgefunden, dass dein Exphere sich auf der Farm nicht wirklich weiter entwickelt. Also wollten wir sehen, wie du dich außerhalb der Farm machst. Natürlich unter der Bewachung eines gewissen Engels.“ „Nein!“, schrie ich und schüttelte heftig den Kopf. Das war nur ein Experiment der Desians? Kratos hatte mich gar nicht befreit? Es war nur ein Versuch, um meinen Exphere weiter zu entwickeln? „Das würde Kratos nicht tun! So ist er nicht. Er liebt mich!“, schrie ich verzweifelt. Der Engel sah mich immer noch ausdruckslos an. Allerdings erkannte ich in seinem Gesicht irgendetwas Seltsames. Überraschung oder Verwunderung. Konnte es das sein? Es war mir momentan aber auch egal. „So ein dummes Ding. Es war Kratos Aufgabe dein Vertrauen zu gewinnen. Verlust, Trauer und Verzweiflung sind gute Nahrung für den Exphere. Kratos hat seine Aufgabe wirklich ausgezeichnet erfüllt.“ In meinen Augen bildeten sich Tränen. Warum tat er mir das an? Warum? Ich war nur Kratos Versuchskaninchen. Verzweifelt sank ich auf die Knie und weinte. Der Engel kam auf mich zu, was mir nun relativ egal war. Was hatte es denn noch für einen Sinn sich jetzt noch zu wehren. Ich war in den Händen der Desians. Die ganze Zeit. Ein Spielball für Kvar und die Engel. Der Blonde wirkte irgendwelche Magie. Mir wurde langsam schwarz vor Augen und mein Bewusstsein driftete weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)