Erinnerst du dich? von ahaa ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich setzte mich ins Esszimmer, vor mir ein großer Teller Churros und aß sie mit Heißhunger auf. Ich war verärgert, wirklich wütend. Stundenlang war ich durch Madrid geirrt und hatte versucht, Romanos Spur zu folgen, aber ohne Erfolg. Also war ich nach Hause zurückgekehrt und hatte die Churros aufgetaut, die ich schon vor einiger Zeit gekauft hatte. Ich briet sie an und verschlang sie in dem Versuch, mich zu beruhigen. Ein bisschen heiße Schokolade dazu wäre schön gewesen, aber ich hatte keine Lust, noch mehr zu kochen. Zum hundersten Mal nahm ich mein Handy zur Hand und sah nach ob es Anrufe in Abwesenheit gab, aber wie immer, nichts. Romano war schon seit Stunden da draußen und hat mich nicht mal angerufen, um die Sache zu klären. Er hatte einfach die Tür zugeknallt und war gegangen, nicht ohne mich und alles, was mit mir zu tun hatte, zu verfluchen oder mich ausreden zu lassen. So machte er es jedes Mal, wenn wir uns stritten. Aber ich kannte Romano, ich kannte ihn sogar viel zu gut. Ich wusste, dass er jeden Moment zur Tür reinkommen würde, immer noch wütend aber ruhiger. Er würde sich aufs Sofa setzen und wir würden in Ruhe miteinander reden. Wir würden alles regeln und alles wäre wieder gut. Ich sah auf die Uhr, es war 18 Uhr. Romano war schon seit acht Stunden außer Haus. Ich war unheimlich besorgt, noch nie war er so lange wütend auf mich gewesen, ich fürchtete schon, ihm wäre etwas Schlimmes passiert. Ich hatte ihn ungefähr eintausend Mal angerufen, aber er ging nicht ran. Er hatte sein Handy bestimmt auf stumm geschaltet, so wie er es immer machte, wenn er von Niemandem wissen wollte (vor allem nicht von mir), aber trotzdem konnte ich das Gefühl, das sich in meinem Inneren festgesetzt hatte, nicht vergessen. Es war eine schlimme Vorahnung. Ich hatte alle Lokale überprüft, die Lovi öfters aufsuchte, auch Modegeschäfte, Parks und sogar die Bibliothek, aber Romano war nirgends. Also war das Einzige, was ich tun konnte, mich beruhigen und warten. Ich räumte meine Mahlzeit weg und wusch das Geschirr, dann drehte ich noch ein paar Runden durchs Haus und setzte mich aufs Sofa. Ich wartete und wartete … Zum zehnten Mal ungefähr fragte ich mich ob ich nicht doch die Polizei rufen sollte, auch wenn ich wusste, dass das eine schlechte Idee war. Denn wenn Romano wiederkommt (und er wird wiederkommen), dann würde er mir ins Gesicht schleudern, dass er kein Kind mehr war und wunderbar auf sich selbst aufpassen konnte, was zu einem weiteren, noch schlimmeren, Streit führen würde. Um die Zeit totzuschlagen, begab ich mich zum Bücherregal um irgendetwas Interessantes zum Lesen zu finden (Wen will ich hier auf den Arm nehmen? Ich suchte einen Comic.), aber mein Blick blieb an dem Fotoalbum haften. Es war von einer rötlichen Farbe und man sah ihm die Jahre an. Mir entfloh ein Lächeln, es wäre schön, sich an alte Zeiten zu erinnern. Wer hätte mir damals sagen können, dass ich dieses Album in den folgenden Tagen mehr als nur einmal öffnen würde … mit Tränen in den Augen? Ich setzte mich so nah wie möglich ans Fenster um von letzten noch verbliebenen Sonnenstrahlen zu profitieren und schlug die erste Seite auf … als mich ein Geräusch aufschrecken ließ. „Te envio poemas de mi puño y letra, te envio canciones de cuatro cuarenta, te envio ...“ Aber ich ließ Carlos Baute und Marta Sánchez das Lied „Colgado en tus manos“ nicht weitersingen, sondern sprang sofort auf und lächelte als ich sah, dass Romano der Anrufer war. -„Lovi? Geht’s dir gut?“ -„Herr Carriedo?“, antwortete eine Frauenstimme, was mich überraschte. -„Wer … Wer sind Sie?“ -„Ich bin Doktor Cristina Hernández, vom Krankenhaus Infanta Sofia.“ -„Ist etwas passiert? Geht es Lovi gut?“ Ich hatte Herzklopfen und fing an zu zittern. Es ist etwas Schlimmes passiert, ich wusste es, ich wusste es einfach. Ich hätte besser nach ihm suchen sollen, ihn früher anrufen, verhindern, dass er überhaupt wegging. Die Ärztin seufzte am anderen Ende der Leitung. -„Ich bedaure, es Ihnen sagen zu müssen, aber Lovino hatte einen Unfall ...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)