Harry Potter und die Gestohlene Zeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Dunkle Kammern ------------------------- ******************************************************************************* Dunkle Kammern *************************************************************************** "Ginny war die erste von uns, die ihn gesehen hat... ich konnte leider nur einen kurzen Blick auf ihn werfen, weil Mum uns weggezerrt hat." "Was sollte sie machen? Sie konnte ihn schlecht liegen lassen, bis ihr ihn eingehend betrachtet hattet!!" "DICH hat ja keiner ins Bett geschickt!!" "Mensch, Ron! Nun reg dich wieder ab! Wenn du ihn dir ansehen willst, dann geh doch rauf! ER hat bestimmt nichts dagegen." "ER nicht, aber Poppy! Du weißt genau, dass sie da oben hockt, wie ein riesiger Bullterrier und jeden anfällt, der sich überhaupt nur in seine Nähe wagt!" "Wenn du krank wärst, würdest du auch nicht wollen, dass du von allen Seiten begafft wirst wie eine ägyptische Mumie im britischen Museum!" Harry saß auf Rons Bett, den Kopf an die Wand gelehnt und lächelte still vor sich hin. Er war eindeutig zu müde, um sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen, trotzdem fühlte er sich glücklich und zufrieden wie schon lange nicht mehr. Zwar gingen ihm Ron und Hermiones Streitereien in Hogwarts regelmäßig auf die Nerven, jetzt jedoch erschien ihm die Vertrautheit ihrer altbekannten Wortgefechte eher tröstlich als störend. Obwohl sie aufgrund der diversen Macken des alten VWs erst nach Mitternacht am Grimmauld Place angekommen waren, hatte er seine beiden beste Freunde sowie Remus Lupin und Nymphadora Tonks in beinahe noch hellwachem Zustand angetroffen. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß gewesen, nicht zuletzt, weil man im Hauptquartier über jede Ablenkung von den traumatischen Ereignissen des Vortages dankbar zu sein schien. Allen stand die Erschöpfung und Anspannung ins Gesicht geschrieben, trotzdem bemühte man sich, Harry so unbefangen und fröhlich wie möglich zu empfangen. Das bedeutete natürlich auch, dass man so wenig wie möglich über Snape und seinen gegenwärtigen Zustand sprach, allerdings nicht, weil man sich Harrys Hass gegenüber seinem Lehrer in ausreichendem Ausmaße bewusst gewesen wäre, sondern weil man annahm, dass ihn die erneute Konfrontation mit Folter, Leiden und Tod allzu sehr an den noch nicht lange zurückliegenden Verlust seines Paten erinnern würde. Natürlich durchschaute Harry ihre Absichten sofort, war aber trotzdem froh, nicht in den allgemeinen Mitleidsstrudel mithineingerissen zu werden. Insgeheim hatte er zwar gehofft, dass Remus noch mit ihm über das Thema sprechen würde, wegen dem er eigentlich hierher gekommen war, als sein ehemaliger Professor jedoch keine Anstalten machte, sich allein mit ihm unterhalten zu wollen, war er Ron und Hermione schließlich in Rons Zimmer gefolgt, das er für die nächsten Wochen mit ihm teilen würde. Hier hatte es sich natürlich nicht vermeiden lassen, dass das Gespräch auf Severus Snape gelenkt wurde, was Harry allerdings lange nicht so unangenehm war, wie es ihm im Kreise der Erwachsenen gewesen wäre. Er war sich beinahe sicher, dass sein bester Freund ähnlich empfand wie er, auch wenn Hermione beständig versuchte, ihn von der moralischen Verwerflichkeit seiner Einstellung zu überzeugen. Als sie schließlich in ihr Zimmer gegangen war, das sie, wie im vergangenen Jahr auch, mit Ginny teilte und die beiden Jungen in ihren Betten lagen, erwog Harry für einen Augenblick, Ron von dem Traum und Tante Petunias seltsamer Geschichte erzählen, verwarf den Gedanken jedoch schnell wieder. Es war nicht so, dass er Ron nicht vertraute, jedenfalls redete er sich das ein, es war nur so, dass er zuerst mit Remus reden wollte, zumindest, was die Schwester seines Vaters betraf. Die seltsamen Visionen würde er vorerst für sich behalten, wenigstens so lange, wie sie sich nicht wiederholten oder in irgendeiner Weise als Werk Voldemorts herausstellten. In dieser Nacht lag er noch lange wach und als er gegen Morgen dann doch endlich einschlief, träumte er von einem lachenden Mädchen, an dessen Gesicht er sich nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern konnte. Als er sich fertig angezogen hatte und zum Frühstück hinunter ging, war es bereits später Vormittag. Ron musste lange vor ihm aufgestanden sein, denn während Harry noch seinen Kakao schlürfte, den Mrs. Weasley für ihn warm gehalten hatte, waren er, Hermione und Ginny bereits vollauf damit beschäftigt, einen Stapel Flugblätter so zu verhexen, dass die Aufschrift erst beim Antippen mit einem Zauberstab sichtbar wurde. Im Gegensatz zum letzten Jahr hatte man die Jugendlichen mit wesentlich mehr Arbeit betraut, zu den Ordenssitzungen ließ man sie jedoch noch immer nicht zu. Glücklicherweise hatten Fred und George, die im Moment zu beschäftigt mit dem Aufbau ihres Scherzartikel-Geschäfts in der Winkelgasse waren, um allzu oft vorbeikommen zu können, einige ihrer verlängerten Ohren zurückgelassen, so dass zumindest Gespräche, die inoffiziell in der Küche stattfanden zum Teil mitgehört werden konnten. "Soll ich euch helfen?" erbot sich Harry, der gerade sein Geschirr in der Spüle abgestellt hatte und nun auf keinen Fall einfach herumsitzen wollte, während alle anderen beschäftigt waren. "Wäre super! Dann können wir gleich ein bisschen über meinen Trainingsplan quatschen, den ich den Sommer über ausgearbeitet habe..." "Ron! Wir sollen diese Flugblätter hier verhexen und nicht deine neuerworbenen Quidditchfähigkeiten diskutieren! Außerdem hat Harry jetzt ohnehin keine Zeit!" "Stimmt ja!" Ron schlug sich an die Stirn. "Harry, ausnahmsweise hat Hermione einmal recht!" "Ausnahmsweise?!" Ginny zog eine Augenbraue hoch und warf ihrem Bruder einen Blick zu, der so ziemlich alles bedeuten konnte. "Wie auch immer", beendete Hermione das Thema. "Remus will unbedingt mit dir sprechen. Ich habe keine Ahnung, worum es geht, aber er sagte, du sollst ihn im Büro treffen." "Büro?" Harry konnte sich nicht erinnern, dass es im Hauptquartier einen Raum gab, den man tatsächlich hätte als "Büro" bezeichnen können, allerdings schien sich überhaupt so einiges verändert zu haben, seit Sirius... seit dem letzten Mal, als er hier gewesen war. "Ist neu! Erster Stock, zweite Tür links... sag mal, weißt du, was er von dir will?" Mit einem Mal bereute Harry, dass er Ron am Abend zuvor nichts von dem Gespräch mit Tante Petunia erzählt hatte. Jetzt war es natürlich zu spät die Wahrheit zu sagen, eine glaubhafte Lüge fiel ihm auch nicht ein und so antwortete er einfach: "Keinen blassen Schimmer..." und machte, dass er aus der Küche kam, bevor er rot wurde. Er war gerade dabei, die Treppe hinaufzugehen, als er eine Stimme hinter sich hörte, die ihm ungewöhnlich bekannt vorkam. "Mr. Harry Potter, Sir!" Harry drehte sich etwas zu schwungvoll um und wäre sicherlich die Treppen hinuntergefallen, wenn er sich nicht im letzten Moment am Geländer hätte festhalten können. "Dobby! Was machst denn du hier?" In Wahrheit interessierte ihn das nicht im Geringsten, zumindest nicht so lange, wie er nicht mit Remus gesprochen hatte, doch das konnte er den Hauselfen natürlich nicht merken lassen. Die harten Worte, die Dumbledore über Sirius' Verhalten gegenüber Kreacher, Dobbys verräterischem Vorgänger am Grimmauld Place verloren hatte, lagen ihm noch immer schwer im Magen und obwohl er es sich niemals eingestanden hätte, wusste er doch inzwischen, dass der Schulleiter recht gehabt hatte. "Dobby arbeitet jetzt im Hauptquartier, Mr. Harry Potter, Sir! Zusammen mit Winky. Oh Sir ahnen gar nicht, wie viel besser es Winky geht!" Der kleine Hauself strahlte über das ganze Gesicht und Harry kam nicht umhin, sich wenigstens ein bisschen mit dem gutherzigen Wesen zu freuen. Mit ihm würde es am Grimmauld Place sicher um einiges fröhlicher zugehen, als mit dem permanent säuerlich dreinblickenden Kreacher. "Das freut mich, Dobby! Ich würde ja gerne noch ein wenig mit dir plaudern, aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit..." "Dobby versteht das, Mr. Harry Potter, Sir. Dobby muss selbst noch viele Dinge erledigen." "Dann bis später, Dobby." Damit hastete er die Treppe hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Oben angekommen versuchte er sich zu erinnern, welche Tür er nun nehmen sollte. War es die zweite links gewesen? Oder doch rechts? Für einen Moment war er ratlos, dann beschloss er, aufs Geradewohl eine der beiden Türen zu öffnen. Offensichtlich war es die Falsche gewesen, denn er fand sich in einem abgedunkelten Raum wieder, der auf den ersten Blick völlig leer zu sein schien. Anscheinend handelte es sich um eines der vielen Zimmer in dem Haus, das einst die alte und ehrwürdige Familie Black bewohnt hatte, die nicht mehr benutzt wurden und nun einfach leer standen. Eben wollte er die Tür wieder schließen, als ihn das seltsame Gefühl überkam, nicht allein zu sein. Er ging einen Schritt in den Raum hinein, mehr um sich davon zu überzeugen, dass er sich irrte, als dass er wirklich glaubte, dass sich dort jemand befand. Nachdem sich seine Augen etwas an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er sehen, dass das Zimmer nicht völlig leer war. In einer Ecke standen ein Bett, daneben ein Stuhl und ein kleiner Tisch. Noch bevor er die schwachen, unregelmäßigen Atemzüge hörte, wusste Harry, wo er sich befand. Das hier musste Snapes Krankenzimmer sein. Aber hatte Ron nicht gesagt, Poppy wäre die ganze Zeit dort und würde niemanden zu ihm lassen? Eigentlich sagte er sich, dass ihm Snape so egal wie nur irgendetwas war und er genauso gut gleich wieder verschwinden konnte, dann aber siegte die Neugier und er entschloss sich, wenigstens einen kleinen Blick auf das zu werfen, was von seinem verhassten Zaubertränkelehrer übrig geblieben war. Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und ging auf Zehenspitzen zu Snapes Bett hinüber. Im Grunde war es ihm gleich, ob er ihn nun störte oder nicht, viel eher wollte er vermeiden, dass man ihn entdeckte, denn nach dem zu urteilen, was Ron und Hermione ihm gestern Abend erzählt hatten, wäre wohl weder Madam Pomfrey noch Molly Weasley besonders davon angetan, ihn hier zu finden. Zuerst verstand er nicht, warum man so ein Aufhebens darum machte, wie Voldemort Snape zugerichtet hatte und wie beängstigend es doch wirkte, ihn so daliegen zu sehen. Im Gegensatz zu Schwerkranken und Unfallopfern, die er aus dem Fernsehen kannte, gab es weder Infusionsschläuche noch Beatmungsmaschinen oder Monitore, die Herzströme und Gehirntätigkeit aufzeichneten. Stattdessen standen auf dem kleinen Tisch mehrere Flaschen unbekannten Inhalts, außerdem etwas, das Harry an einen herkömmlichen Verbandskasten erinnerte, der jedoch ein etwas ungewöhnliches Innenleben hatte. Es raschelte und zischte und für eine Weile war er so gefesselt von dem auf dem Tisch hin und herrutschenden Koffer, dass er Snape beinahe völlig vergessen hätte, wenn dieser nicht begonnen hätte, auf eine schleppende und röchelnde Art und Weise zu atmen, die sogar auf Harry hochgradig ungesund wirkte. Erst jetzt, bei näherem Hinsehen fiel ihm auf, dass der Mann, der vor ihm lag, nicht mehr viel mit dem Lehrer zu tun hatte, der sie während ihres ersten Schuljahres in Hogwarts allesamt in Angst und Schrecken versetzt hatte. Vielleicht waren es auch nur die schwarzen Roben gewesen, die ihn hatten so imposant erscheinen lassen, jetzt jedoch sah er einfach nur krank und sehr, sehr dünn aus. Er war Harry schon immer als eher hager erschienen, aber erst jetzt, als er seine nackten Arme und den beinahe komplett bandagierten Oberkörper unter der Decke hervorlugen sah, wurde ihm klar, dass Snape nicht erst seit den kaum zwei Tage zurückliegenden Folterungen Voldemorts, sondern wohl schon seit Längerem aus nichts als Haut und Knochen bestand. Die Bettdecke war mit Flecken übersät, die von den Verbänden im Brust- und Schulterbereich zu stammen schienen und unangenehm an Blut erinnerten. Harry zögerte für einen Moment, bevor er einen Blick auf Snapes Gesicht warf, sah dann aber doch hin - und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Das Einzige, was noch entfernt an den Severus Snape erinnerte, den er einmal gekannt zu haben glaubte, war die überlange Hakennase. Alles andere war eine krude Mischung aus vergeblich angelegten, von Blut durchtränkten Binden, Blutergüssen, blauen und grünen Flecken sowie golfballgroßen Schwellungen, die sich dort befanden, wo er die Augen vermutete. Er spürte Übelkeit in sich aufsteigen, die schließlich so stark wurde, dass er glaubte, ohnmächtig zu werden. Seine gesamte Umgebung verschwamm zu einem rötlich-grauen Schleier, der sich zu seiner großen Erleichterung jedoch nach wenigen Sekunden wieder lichtete. Ohne genau zu wissen, was er eigentlich tat, wandte Harry sich mit einer ruckartigen Bewegung ab und stürmte von Panik ergriffen davon. Er kam ungefähr bis zur Mitte des Raumes, als seine Beine ihm mit einem Mal den Dienst versagten und er wie angewurzelt stehen blieb. "Harry..." Nein, dachte er, nicht schon wieder. "Harry, du musst kommen... musst zuhören..." Er wehrte sich, stemmte sich mit aller Kraft dagegen - und verlor am Ende doch. Obwohl er eine Angst in sich verspürte, die ihm fast die Luft zum Atmen nahm, drehte er sich langsam um. Das Augenpaar, dass ihn durch die Dunkelheit hindurch anstarrte, gehörte ganz sicher nicht Snape oder irgendeinem anderen lebenden Wesen, dessen war Harry sich sicher. Er hätte diesen Blick aus dem unirdisch weißen Gesicht mit den blutroten Lippen unter Tausenden erkannt, so tief hatte sich jene erste Begegnung auf der Lichtung in sein Gedächtnis eingegraben. Das Mädchen sah noch immer genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte, trotzdem war diesmal alles anders. Auf Dudleys Party waren trotz aller Schrecken die Grenzen zwischen Traum und Realität klar erkennbar gewesen, hier jedoch verschwammen tatsächliche Umgebung und Vision zu einem grotesken, schauderhaften Ganzen, das Harry an seinem Verstand zweifeln ließ. "Harry... bitte... ich kann nicht länger..." Er wollte sie nicht hören, wollte ihr flehende Stimme aus seinem Kopf verbannen, die wie aus weiter Ferne zu ihm zu sprechen schien, doch er war zu schwach, um gegen sie anzukämpfen. Aber welche Chance hätte er auch gehabt, wenn er es nicht einmal fertig brachte, seine Augen zu schließen oder seine Beine dazu zu bringen, ihm wieder zu gehorchen? "Harry Potter!" Oh nein! Nun hörte er nicht nur eine einzige Stimme, sondern gleich mehrere, die von verschiedenen Seiten auf ihn eindrangen. "Was haben Sie hier drin verloren?!?! Habe ich nicht AUSDRÜCKLICH gesagt, dass Professor Snape auf keinen Fall gestört werden darf!" Harry fühlte, wie sich der Raum um ihn herum zu drehen begann und erst damit aufhörte, als ihn jemand an den Schultern packte und schüttelte. "Hey, was ist mit Ihnen? Glauben Sie nur nicht, mit dieser Masche kommen Sie bei mir durch! Das hier ist nicht Hogwarts, wo Sie ja eine gewisse Narrenfreiheit zu genießen scheinen, sondern ein Krankenzimmer!" Völlig verwirrt stellte Harry fest dass er sich in Gegenwart von Madam Pomfrey, der Krankenschwester von Hogwarts befand, die man zum Grimmauld Place beordert hatte, um sich dort vorerst um Snape zu kümmern und die ihn nun mit einem äußerst beunruhigenden Gesichtsausdruck bedachte. Wahrscheinlich hätte er noch einer ganze Weile ihre Schimpftiraden über sich ergehen lassen müssen, wenn ihm Remus Lupin nicht zur Hilfe gekommen wäre. "Madam Pomfrey, Harry! Ich habe dich bereits gesucht!" "So so. Mister Lupin, ich denke, Potter und ich haben hier noch einiges zu besprechen, bevor..." "Nun einmal langsam und der Reihe nach. Was ist hier eigentlich los?", fragte Lupin der als einziger Herr der Situation zu sein schien, mit ruhiger Stimme. "Das kann ich Ihnen sagen: Mister Potter konnte seine Neugierde wieder einmal nicht im Zaum halten und so habe ich ihn gerade eben dabei erwischt, wie er in Professor Snapes Krankenzimmer herumgeistert!" "Ist das wahr?" "Nein...", würgte Harry hervor, der noch immer nicht wieder in Besitz seiner sieben Sinne war. " Nein, das... das war keine Absicht. Ich habe das Büro gesucht und bin dabei wohl in das falsche Zimmer geraten..." "Und das soll ich Ihnen glauben?!" Poppy schien nahe daran zu sein, die Beherrschung zu verlieren. "Aber Madam Pomfrey! Harry ist noch nicht einmal seit vierundzwanzig Stunden im Haus. Wie soll er denn jetzt schon mit den neuen Gegebenheiten vertraut sein, ganz zu Schweigen von den räumlichen Veränderungen? Soweit ich mich erinnere, ist das Büro bei seinem letzten Besuch noch nicht hier gewesen..." Er wies zur gegenüberliegenden Tür, "... man kann es ihm also nicht übel nehmen, dass er sich bei dieser Menge an Zimmern hier mal verlaufen hat. Das passiert uns doch allen ständig, nicht wahr?" Während Lupin das sagte, lächelte er Poppy auf eine derart entwaffnende Art und Weise an, dass sie wohl gar nicht anders konnte, als sich wieder zu beruhigen und ihm zumindest für den Augenblick Recht zu geben. "Wenn Sie das sagen... trotzdem leben wir hier im Moment in einer Art, nun ja, Ausnahmezustand, was auch ein Harry Potter zu respektieren hat!" "Sicherlich. Aber Harry und ich haben etwas sehr Wichtiges zu besprechen und da ich heute noch weg muss, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie ihn vorerst entschuldigen könnten." Die Krankenschwester blickte zwar nach wie vor skeptisch drein, nickte aber schließlich, wenn auch nicht ohne Harry vorher noch einen warnenden Blick zuzuwerfen. "In Ordnung. Aber wir sprechen uns noch! Mir scheint, Sie müssen noch über gewisse Grundregeln in diesem Haus aufgeklärt werden. Guten Tag!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)