Beelzebub von LiraJacobs (Die Geschichte des Piccolo Daimao Jr.) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Es war nun bereits fast ein Jahr vergangen, seitdem ein kleiner Junge die Welt vor einem Monster gerettet hatte. Der Namen des Helden blieb unbekannt, der den schrecklichen Oberteufel Piccolo hatte besiegt. Genauso wie die Tatsache, das sich der Abkömmling Piccolos bereits darauf vorbereitete Rache zu nehmen. In erster Linie natürlich Rache für seinen Vater und das an keinem geringeren als Son Goku, welcher sich im Palast Gottes befand und ebenfalls für jene schicksalhafte Begegnung trainierte. „Ich hab Hunger! Wann bekomme ich endlich etwas zu Essen?“, nörgelte eine kindliche Jungenstimme, gefolgt von einem kräftigen Magenknurren. „Du seien still. Ich gesagt haben Du erst bekommen was zu Essen, wenn Du anfangen Dich zu konzentrieren.“, ermahnte ein schwarzhäutiger rundlicher Mann den kleinen Jungen. „Du es nicht mal haben richtig versucht.“ „Wie soll ich mich denn konzentrieren, wenn mein Bauch dauernd Geräusche von sich gibt?“, entgegnete Son Goku genervt und setzte sich so gleich demonstrativ auf den Boden. „Außerdem ist es schon Zeit für's Abendbrot, die Sonne geht ja schon unter.“, bemerkte der Schwarzhaarige und zeigte in den sich bereits verfärbenden Himmel. Mr. Popo schaute in die gezeigte Richtung und schwieg für einen Moment. Er bemerkte das sein Meister sich am Rand der Plattform aufhielt um auf die Erde hinab zu schauen. „Ok Du haben gewonnen, Son Goku. Du können Essen gehen. Alles schon auf Tisch bereitstehen. Aber wir Morgen ganz früh anfangen werden und Training werden härter als heute.“ „Juhu!“, freudestrahlend schien der Junge plötzlich seine Kräfte wieder erlangt zu haben, denn er sprang auf und mit einem blitzartigen Tempo war er bereits im Palast verschwunden. „Wenn es um Essen gehen, Son Goku seien nicht aufzuhalten.“, murmelte Mr. Popo und überlegte sogar einen Moment, ob man dies nicht irgendwie für das Training nutzen könnte. „Du bist ja heute ganz schon nachsichtig mit dem Jungen.“, bemerkte die Person, welche der Gott der Erde war, ohne sich zu seinem Diener umzudrehen. Mr. Popo ging einige Schritte auf Gott zu bevor er wieder das Wort ergriff. „Ihr wahrscheinlich recht haben, aber ich gesehen, das Ihr besorgt sein. Schon seit Tagen hinunter Blicken. Irgendetwas passiert sein mit Piccolo's Sohn?“ „Nein.“, entgegnete Gott. „und genau das macht mir Sorgen. Piccolo hat gelernt sich meinem Blick zu entziehen. Das heißt, er hat seinen Vater bereits übertroffen. Daran gibt es keinen Zweifel.“ „Das seien wirklich keine guten Nachrichten...“, pflichtete Mr. Popo seinem Meister bei. 'Das bedeutet Piccolos richtiges Training hat erst begonnen. Wie stark er dann wohl in zwei Jahren ist? Hoffentlich kann Son Goku etwas gegen ihn ausrichten.', machte sich Gott gedanklich weiter Sorgen. Während beim Palast Gottes die Sonne noch ihre letzten Strahlen verbreitete, war es anderen Ortes bereits tiefe Nacht. Es war Vollmond, sodass man auch als Mensch relativ gut in der Dunkelheit sehen konnte. In einem Waldstück war ein rundlicher, kleiner, aber durchaus tiefer See. Auf der einen Seite befand sich ein normales Ufer, mit Bäumen und Sträuchern. Auf der anderen Seite war eine steile, karge Felswand. Mitten auf dem See saß eine Gestalt, einige Zentimeter über dem Wasser schwebend, mit grünlicher Haut, großen spitzen Ohren und seltsame Antennen ragten von der Stirn. Piccolo war nun kein gerade geschlüpftes unfähiges Wesen mehr, sondern zu einem jungen Mann heran gewachsen, der einem durchschnittlichen menschlichen 13 Jährigen von Größe und Körperbau ähnelte. Mittlerweile kam er mit seinen außergewöhnlichen Kräften ganz gut zurecht und hatte angefangen gezielt zu trainieren, aber selbst der Sohn des Oberteufels benötigte Phasen der Ruhe und Entspannung, die er mit meditieren verbrachte. Plötzlich war ein Knall in der Ferne zu hören. Piccolo zuckte automatisch etwas zusammen und öffnete seine Augen. Sein gutes Gehör verriet ihm aus welcher Richtung dieses Geräusch gekommen war und sein Blick wandte sich nach oben. Über die Felswand hinaus ragte ein rötlicher Schein. 'Der Wald scheint zu brennen', gab sich Piccolo selbst in Gedanken die wohl richtige Erklärung, denn ihm stieg der Geruch von verbranntem Holz in die Nase. Aber was interessierte es einen Dämonen, wenn der Wald hier brannte? Suchte er sich eben einen anderen Ort – So einfach war das! Genau das wollte der Junge Grünling auch direkt mal in die Tat umsetzen und er gab seinen Schneidersitz auf, schien in der Luft zu stehen. Der Abstand zwischen Wasseroberfläche und ihm nahm kurzzeitig zu, bis Schüsse fielen. Piccolo stockte. Darauf folgte das Gebell von Hunden. Er hatte keine Angst vor Schusswaffen und dummen Tölen schon gar nicht! Keines von Beidem konnte dem Sohn des Oberteufels etwas anhaben. Er hasste einfach dieses Geräusch und die Erinnerungen, die es mit sich brachte! „Dieses elende Menschengewürm...“, zischte Piccolo durch seine aufeinander gebissenen Zähne. Wütend ballte er seine rechte Faust und hörte schon die Stimmen von mehreren Männern näher kommen. „Es muss hier irgendwo sein!“ „Lasst es nicht entwischen!“ „Hier rüber! Das Monster ist hier entlang gelaufen!“ „Lasst die Hunde von den Leinen!“ Diese Sätze kannte Piccolo nur zu gut und er bekam richtig Lust seine Macht zu demonstrieren, aber viel mehr wurde er neugierig. Ihn konnte man ja schlecht meinen. Langsam schwebte er die Felswand hinauf und bemerkte, das die Männer näher kamen. Das war auch nicht schwer! So wie die krakeelten. Warum mussten Menschen eigentlich immer so laut sein? Sie schrien, wenn sie ein Monster sahen. Sie kreischten, wenn sie Hilfe brauchten. Sie waren sogar viel zu laut, wenn sie irgendetwas feierten! - Einfach grässlich! „Da ist es!“ „Haben wir dich!“ Piccolo blieb in der Luft stehen und lauschte. Die Stimmen waren fast genau über ihm und dank dem Vollmond konnte er erkennen, das sich eine Person oder ein Etwas oben am Rand der Klippe befand. Sollte das dieses ominöse Monster sein? „Ha! Jetzt sitzt Du in der Falle!“ „Pass auf es kommt auf uns zu!“ „Weicht nicht zurück! Schießt einfach!“ Das Etwas entschied sich wohl zu kämpfen. Piccolo überlegte ob er sich das mal anschauen sollte, blieb aber vorerst noch sehr nahe der Felswand. Obwohl? Was interessierte es ihn eigentlich was da oben abging? Ein wenig angepisst von sich selbst, kehrte er der Felswand den Rücken zu und ließ sich wieder hinunter zum Wasser gleiten. „Es springt!“ „Pass auf!“, rief eine Stimme, welche eindeutig nicht zu den Jägern gehörte, in Richtung des Grünling, weswegen Piccolo sich verwundert, aber viel zu spät, umsah. Ein lautes Platschen war zu hören und auch zu sehen, gefolgt von mehreren männlichen Rufen oberhalb der Klippe, die es immer noch nicht fassen konnten, das ihre Beute gesprungen war. „Es ist tot!“ „Ganz bestimmt!“ „Juhu! Dann können wir ja nach Hause gehen!“ „Seid nicht so naiv! Es könnte überlebt haben, der See ist tief.“, ermahnte eine strenge Stimme seine bereits jubelnden Kollegen. „Wollt ihr das es wieder kommt?“ Die Frage wurde mit einem verneinenden kollektiven Kopfschütteln beantwortet. „Aber wie sollen wir es finden Tekidan?“, kam es fragend von der Seite. Der Mann, welcher bei dieser Jagd wohl das Sagen hatte, drehte sich verärgert um. „Es kann nicht weit sein, außerdem haben wir Vollmond, das müssen wir uns zu Nutze machen.“, erläuterte Tekidan seinen eher durchschnittlichen Männern. Er selbst war ein halber Riese, mit breitem Kreuz, dunklen kurzen Haaren und einer sichtlich genervten Miene auf dem erfahrenen Gesicht. Mit leicht gekniffenen Augen suchte der Jäger das weiter unten liegende andere Ufer ab, doch selbst bei diesen günstigen Verhältnissen konnte er nichts erkennen. Trotzdem fühlte sich Tekidan beobachtet und das zu recht. „Sich den Vollmond zu Nutze machen? Ihr Menschen seid so erbärmlich!“, grinste Piccolo gehässig mit verschränkten Armen. Er hatte sich unbemerkt aus dem Wasser gestohlen und beobachtete nun, hinter einem großen Strauch versteckt, das Treiben oben auf der Felswand. Er streckte eine Hand in deren Richtung aus. „Eigentlich müsste ich Euch pulverisieren, da ihr es gewagt habt meine Meditation zu stören.“ Doch bevor er in irgendeiner Weise seine Energie bündeln konnte, erklang ein Husten in der Nähe. Es war eindeutig kein Tier. Vielleicht dieses ominöse Monster, was die Menschen gejagt haben? Das elende Biest, das es gewagt hatte das personifizierte Böse ins Wasser zu stoßen? Piccolo ging die paar Schritte in die Richtung des Geräusches, strich das Gestrüpp zur Seite bis er sein Ziel erreichte. Doch was er vorfand konnte selbst ein Teufel kaum glauben: Ein zierlicher menschlicher Körper. Soweit der junge Grünling das beurteilen konnte handelte es sich um ein weibliches Wesen. „Ernsthaft?“, fragte Piccolo wütend, mittlerweile die Hände zu Fäusten geballt. „Das da soll Euer Monster sein?“, er konnte es verstehen, das man ihn ein Monster schimpfte. Sollte ja auch nicht anders sein! Bei seinen Familienverhältnissen wollte er auch so genannt werden, aber das da? Piccolo fühlte sich zutiefst beleidigt! „Wie können Sie es wagen mich auf die gleiche Stufe zu stellen wie diesen Wurm?“, er konnte es einfach nicht fassen. Ein kränkliches Ding wie das da hatte es geschafft ihn – Oberteufel Piccolos Sohn – zu überraschen und zu demütigen? Die Wut des grünen Jungen manifestierte sich in seiner ungeheuren, schier grenzenlosen Energie. Seine geballten Hände fingen an zu glühen, bereit das Mädchen in ihre Atome zu spalten. Dieses plötzliche Aufleuchten blieb von den Jägern natürlich nicht unbemerkt. Sie riefen ihrem Anführer namens Tekidan zu, welcher sich entschlossen hatte mit zwei weiteren Männern vorzugehen. „Schießt!“, befahl irgendeiner der auf dem Fels stehenden Personen und ohne es zu hinterfragen wurde geschossen. Dabei war es wohl jedem dort gleich ob die Schüsse überhaupt ankommen würden. „Hört auf! Ihr Idioten!“, schnauzte Tekidan aus der Ferne. Immer wieder diese Schüsse, dieses Gebell, diese Demütigung. Es reichte! „GRRR! SCHNAUZE IHR NERVT!“, schrie Piccolo voller Zorn den Männern hoch oben auf dem Gestein entgegen. Mit einem großen Knall und einem hellen Licht, das der Sonne Konkurrenz machte, fegte er kurzerhand die komplette Felswand weg. Eine regelrechte Flut an Staub wurde durch den Wald geweht. Kleinere und größere Trümmersteine fielen in das tiefe, sonst so stille Gewässer, während Piccolo einfach nur weiterhin mit erhobenen Armen da stand. Das hatte wirklich mal gut getan! Auch, wenn er sich eingestehen musste, das es ein klein wenig übertrieben war. „So und nun zu Dir.“, wandte sich Piccolo dem vermeintlichen Monster abermals zu um endlich mit der ganzen Situation abzuschließen. Verharrte allerdings einen Moment, bis ein gemeines Grinsen seine Lippen zierte. „Nein. So einfach mache ich es Dir nicht. Du sollst leiden.“, wurde direkt mal beschlossen. Aber hier und jetzt konnte er sich dafür die Zeit nicht nehmen, denn dieser kleine Wutausbruch hatte sicherlich Gottes Aufmerksamkeit erregt. Natürlich fürchtete er den Alten Sack nicht, warum auch? Gott hatte nicht den Mut selbst etwas gegen Piccolo auszurichten. Aber wer wollte denn schon gerne vom Feind beim Training beobachtet werden? Das nahm doch den ganzen Spaß. So kam es das Piccolo dieses bewusstlose Mädchen einfach am Arm packte und sich auf den Weg machte ein neues ruhiges Plätzchen zu finden. Möglichst, wo er sie lange und vor allem ungestört bestrafen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)