Nachtigall, ick hör dir trapsen von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Was mache ich hier eigentlich?“, fluchte der nicht mehr ganz so junge Japaner leise vor sich hin, während er sich durch die dicht besiedelte Innenstadt zwängte, gar nicht mehr richtig wusste, an welcher Stelle er sich nun überhaupt befand. Von einem seiner Bandkollegen hatte er sich doch allen ernstes dazu überreden lassen, einen Wochenend – Trip zum Fuji-san zu unternehmen und nun brauchte er dringend noch die passende Ausrüstung dafür. Er wusste nicht mal genau, wo er überhaupt nach passenden Schuhen, den passenden Klamotten oder allem, was man sonst noch so brauchte, suchen sollte, immerhin war er noch nie in den Bergen gewesen, geschweige denn überhaupt irgendwie in der Nähe des Fujis. Mit jeder Minute, die verging, verschlechterte sich seine Laune und er sehnte sich mehr denn je nach seinem warmen Bett zurück, in welchem er bis zu dem Moment, an dem sein bandeigener Drummer ihn mit seinem Telefonanruf geweckt hatte, noch friedlich vor sich hin geschlummert hatte. Erst nach über zwei Stunden betrat er mit drei Einkaufstüten wieder seine Wohnung, schmiss diese förmlich auf die Couch. „Dafür ist er mir echt etwas schuldig.“, murmele ich leise vor mich hin, während ich in Richtung Küche laufe, um mir etwas zu trinken zu organisieren. Mit einem Glas Wasser in der Hand lenkte er seine Schritte danach in sein Schlafzimmer und ließ sich am dortigen Schreibtisch, um mittels seines Laptop herauszufinden, wie er überhaupt am schnellsten zum Fuji kommen würde und vor allem, wie wieder zurück. Noch immer verspürte er keine große Lust, diesen Trip überhaupt zu machen, aber alleine die Tatsache, dass er ihn auf der anderen Seite überhaupt mit dem Jüngeren durchziehen konnte, hatte ihn erweichen lassen. Schon länger hatte er Gefühle für den Jüngeren, die über Freundschaft hinaus ging und doch wusste bislang einzig und allein sein Notizbuch, was er wirklich für ihn empfinde. als er ihn mit einem leisen Seufzen nach unten klappte. Mit einen Seufzen erhob er sich und ließ sich einfach in voller Montour aufs Bett fallen. Der Trip sollte erst morgen stattfinden, also hatte er noch die ganze Nacht, um sich seelisch darauf vorzubereiten und um darüber nachzudenken, ob ich ihm von meinen Gefühlen erzählen sollte, oder nicht. Die Nacht selbst war jedoch ein wahrer Alptraum. Nicht nur, dass er dauernd davon träumte, vom Fuji zu fallen, nein.. da verfolgte ihn doch tatsächlich auch noch so eine blöde Nachtigall auf dem ganzen Weg zum Wahrzeichen des Landes, sodass er das Gefühl habe, ihr Lied selbst noch nach dem Aufstehen in seinem Kopf zu hören. Fluchend versuchte er diese Melodie durch Kopfschütteln aus seinen Gedanken zu bekommen, auch wenn nichts dagegen half. Keine Dusche, kein eigens geschriebener Songtext, absolut nichts. Viel mehr ertappte er sich inzwischen sogar schon dabei, dass er diese verfluchte Melodie sogar noch vor sich hinsummte. Nachdem er sein Frühstück mehr oder weniger runter geschlungen hatte, schnappte er sich seine – noch vor dem Frühstück – gepackten Klamotten, um sich zu dem Treffpunkt mit ihm zu begeben, welchen er ihm vorgestern nach den Proben noch genannt hatte. Schon, als er ihn von weitem sehen konnte, konnte er auch das Grinsen des Jüngeren förmlich auf sich spüren, was ihn sofort denken ließ, dass es wohl doch keine so gute Idee war, sich dazu breit schlagen zu lassen, den Fuji zu besteigen. Auch wenn ich er sich jetzt wohl oder übel seinem Schicksal ergeben musste: Er würde den Fuji besuchen, wenn nicht sogar besteigen.. und hoffen, dass sich sein Traum von heute Nacht einfach nicht wiederholte. Mit all seinen Facetten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)