Personal Heaven von Anurtle ================================================================================ Kapitel 4 --------- Natürlich konnte Darrel sich nicht den ganzen Tag in seinem Zimmer verstecken, zumal das Mittagessen geliefert worden war während er sich zu Caleb ins Bad begeben hatte. Also musste er schließlich die Zähne zusammenbeißen und nach unten zu den Anderen gehen. Glücklicherweise sorgten Anthony, Jory und Leon für genug Ablenkung, wodurch alles sehr ruhig verlief. Doch kaum waren sie fertig, verschwanden die beiden Jüngsten wieder in Jory's Zimmer und auch Anthony zog sich zurück, da er noch zu lernen hatte. Um nicht über die Aktion im Badezimmer reden zu müssen, machte Darrel sich an den Abwasch und blickte überrascht auf, als Caleb sich ein Geschirrhandtuch schnappte und an seine Seite trat. „Was? Du hast meinen Bruder und mich eingeladen, wolltest mein Geld unter keinen Umständen annehmen... Dann kann ich doch wenigstens beim Abwasch helfen, oder?“ So ging es natürlich viel schneller, wofür Darrel einerseits dankbar war, es andererseits aber auch irgendwie verfluchte, denn dadurch hätten sie bald wieder Zeit zum reden. „Ich wollte für die paar Sachen jetzt nicht den Geschirrspüler anwerfen...“ Ein banales Thema, aber wenigstens auch ein relativ gutes Ablenkungsmanöver. „Würde ich auch nicht wollen. Zuhause kümmert meine Mutter sich meistens um alles was den Haushalt betrifft. Da sie nicht arbeitet fühlt sie sich wohl dazu verpflichtet. Früher hab ich ihr oft geholfen, aber... sie meinte dann immer, dass es dafür keinen Grund gibt. Auch wenn ich dankbar war, sollte ich lieber wie andere Kinder draußen spielen, Hausaufgaben machen oder irgendwas anderes.“ Verwirrt reichte Darrel einen der Teller an den Kleineren: „Dankbar? Wofür?“ Der Dunkelhaarige lächelte sachte und sah auf den Teller in seiner Hand: „Es wissen nicht viele... Eigentlich nur meine Eltern, deren Geschwister und ich. Leon und ich wurden adoptiert. Die Donovans sind nicht unsere richtigen Eltern, wir sind nicht einmal mit ihnen verwandt.“ Als er Darrel's fast schon erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte musste Caleb leicht lachen: „Jetzt guck nicht so, das gibt es doch heutzutage immer häufiger! Wenn ich jetzt gesagt hätte dass ich die Pest habe, dann hättest du so gucken dürfen!“ Schnell schüttelte der Größere den Kopf und spülte den nächsten Teller ab: „Tut mir leid, es war nicht böse gemeint! Ich hätte das nur nie erwartet...“ „Du musst dich nicht entschuldigen, ist schon okay. Wie gesagt, niemand außerhalb der Familie weiß es... Meine richtigen Eltern... Mein Vater ist tot, wurde ermordet. Und meine Mutter sitzt im Knast, lebenslänglich... Ja, sie hat meinen Vater gekillt. Er ist ziemlich schlecht mit ihr umgesprungen, hat sich oft mit anderen Frauen rumgetrieben und meine Mutter wie eine Sklavin behandelt. Ich will ihre Tat nicht rechtfertigen! Aber ich versuche halt hin und wieder es irgendwie zu verstehen... Als es passierte waren Leon und ich bei Freunden meiner Mutter. Sie hat gesagt, dass sie meinen Vater zum Hochzeitstag überraschen will, aber im Nachhinein haben wir alle vermutet, dass sie die Tat geplant hat, obwohl sie natürlich etwas anderes behauptet hat. Nachbarn haben den Lärm gehört und daraufhin die Polizei gerufen. Meine Mutter hat nicht einmal versucht zu flüchten, vielleicht war sie zu schockiert, weil sie ihren Plan wirklich in die Tat umgesetzt hatte. Leon und ich sollten daraufhin ins Heim, aber die Donovans nahmen uns stattdessen bei sich auf. Mr. Donovan war damals Lehrer an der Grundschule dort und kannte uns gut. Er hatte wohl Mitleid mit uns und hat gleichzeitig eine Art Wink des Schicksals oder so darin gesehen. Die beiden konnten keine eigenen Kinder bekommen, obwohl sie sich immer welche gewünscht hatten... Nach der Adoption zogen wir sofort hier her, da an unserem früheren Wohnort natürlich jeder wusste, was unsere leibliche Mutter getan hatte. Es geschah zu unserem Schutz.“ Der Dunkelhaarige atmete tief durch bevor er fortfuhr: „Leon weiß davon nichts, er war noch ein Baby. Für ihn sind die Donovans unsere richtigen Eltern und diesen Glauben lassen wir ihm auch, bis er alt genug ist um das alles irgendwie zu verstehen. Und wie gesagt weiß es auch sonst niemand, es wäre mir also lieb, wenn du das für dich behalten könntest.“ Mit diesen Worten streckte er die Hand aus, um den nächsten Teller entgegen zu nehmen, doch stattdessen legten sich die nassen, mit Schaum bedeckten Finger des Größeren um die seinen. „...versprochen. Tut... Tut mir leid, ich hätte wohl nicht fragen sollen...“ Darrel drückte die Hand des Anderen leicht bevor er sich schließlich löste und stattdessen wieder dem Abwasch zu wandte. „Warum entschuldigst du dich andauernd? Du hast die Informationen doch nicht aus mir raus geprügelt oder so! Und es war meine Entscheidung ob ich es dir erzähle oder nicht, also trifft dich keine Schuld“, seufzte Caleb und nahm Darrel den Teller ab um diesen abzutrocknen. „Aber wenn es niemand weiß, warum erzählst du es dann ausgerechnet mir?“ Der Dunkelhaarige zuckte leicht die Schultern: „Also auf jeden Fall nicht damit du Mitleid mit mir hast, deshalb denk gar nicht erst daran. Ich habe es sehr gut bei den Donovans, sie kümmern sich um Leon, geben ihm Liebe und alles, was er braucht... Ohne ihn zu sehr zu verwöhnen. Und sie geben mir die Chance auf eine Zukunft meiner Wahl, da ertrage ich sogar den Ruf als Bibelfreak für. Ja, ich weiß davon!“ Er hielt in der Bewegung inne und überlegte kurz: „Vielleicht musste ich das endlich mal loswerden. Das Thema ist natürlich tabu bei uns und auch sonst konnte ich nie mit wem darüber reden... Es irgendwem mitteilen.“ Er zuckte die Schultern und trocknete den Teller weiter ab. „Aber vielleicht wollte ich dir auch nur dabei helfen nicht mehr die ganze Zeit an meinen Penis zu denken.“ Fast wäre Darrel das Glas zu Boden gefallen, er konnte es gerade noch auffangen, wobei seine Bewegungen einem akrobatischen Akt glichen: „Was?! Ich denke gar nicht an deinen Penis!“ „Oh, jetzt sicher schon!“ So schnell wie sich die Wangen des Größeren röteten konnte man gar nicht gucken, man hätte wohl eine Zeitlupenaufnahme gebraucht um jede Veränderung genau zu registrieren. Schnaubend drehte er sich wieder zum Waschbecken und spülte das Glas weiter ab: „Bild dir bloß nix darauf ein, klar? Ich war überrascht, das ist alles.“ Der Dunkelhaarige lachte leise auf: „Oh ja, das hab ich gemerkt! Nicht umsonst musstest du noch einmal zurück um mir die Handtücher zu bringen.“ Schwupp! Schon bekam er eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Hey!“ „Ich sagte doch, bild dir nix darauf ein! Ich hab schon etliche Kerle nackt gesehen, das war also nichts besonderes!“ Nun war es an Darrel etwas von dem Spülwasser ins Gesicht zu bekommen, was er allerdings im Gegensatz zum Anderen ohne Protest hinnahm. „Oh, Darrel Morgan, der große Penis-Experte! Vielleicht sollte das dein Künstlername werden!“ Grinsend wischte der Angesprochene sich mit dem Ärmel übers Gesicht: „Einverstanden, aber nur, wenn du von jetzt an immer komplett nackt auftrittst und dir die Worte 'Versuchsobjekt' mit einem wasserfesten Stift auf den Brustkorb schreibst.“ „Unbedingt! Damit dürften wir die Sensation beim Schulball sein!“, lachte Caleb und kurz darauf konnte auch Darrel sich nicht mehr zurückhalten und sein Lachen harmonierte so gut mit dem des Anderen wie ihr Gesang es tat wenn beide sich ganz der Musik hingaben. Diese kurze Zeit hatte mehr gebracht als alle Stunden in denen Sara sie im Probenraum eingesperrt hatte. Woran genau es lag wusste keiner von beiden, aber anscheinend war das Eis zwischen ihnen nun endlich gebrochen. So saßen sie einige Zeit später gemeinsam in Darrel's Zimmer, aus der Anlage erklangen leise einige Songs von AC/DC und zwischen ihnen auf dem Bett lagen die von Darrel geschriebenen Songs ausgebreitet. „Sag mal, Caleb“, begann der Größere zögernd, „wie kommt es eigentlich dass du dich immer auf meine Seite gestellt hast? Du wusstest doch von Anfang an, dass meine Patzer bei den Proben volle Absicht waren. Und dass ich das nur gemacht habe, um dich vom Mikro zu verbannen. Also, warum hast du mich immer wieder in Schutz genommen?“ Lächelnd legte der Dunkelhaarige eines der Blätter zur Seite: „Also zunächst einmal... Nenn mich doch Cal, okay? Wenn du meinen Namen sagst klingst du irgendwie... spießig!“ Er lachte leise auf: „Ja, das könnte natürlich auch am Namen selbst liegen, aber ich rede mir lieber ein, dass es daran liegt wie du ihn aussprichst. So, jetzt zu deiner eigentlichen Frage... Anfangs habe ich es hauptsächlich gemacht, damit du mit deinem Plan nicht durchkommst... Ich hab dich sogar ein wenig dafür gehasst dass du es versucht hast!“ Irgendwie schmerzten Darrel diese Worte. Denn auch wenn er versucht hatte den Kleineren vom Mikro zu verbannen, so hatte er es nie darauf angelegt von ihm gehasst zu werden! Besonders nach diesem überraschend positiven Tag gefiel ihm der Gedanke dass Cal ihn nicht mochte überhaupt nicht. Schnell fuhr der Dunkelhaarige fort: „Aber das verging ziemlich schnell wieder! Spätestens als du nicht darauf geachtet hast etwas schlechter zu singen... Es war so toll mit dir zusammen zu singen! Und ich wollte nicht, dass das durch eine Entscheidung der Band wieder zunichte gemacht wird, ich wollte so oft wie nur möglich mit dir singen... Deshalb habe ich angefangen irgendwelche Entschuldigungen für dein Verhalten zu finden... In der Hoffnung, dass du irgendwann damit aufhörst. Auch wenn ich dir wirklich gerne zuhöre, noch schöner ist es für mich, wenn wir beide gemeinsam singen können...“ Lächelnd neigte Caleb den Kopf zur Seite: „Und? Hörst du damit auf?“ Darrel ließ sich ziemlich verblüfft zurücksinken und strich sich mit gespreizten Fingern langsam durchs Haar. Schon einmal hatte Cal ihm gesagt, dass er ihn für einen tollen Sänger hielt. Doch dieses Mal war es irgendwie anders. Dieses Mal bedeuteten ihm die Worte mehr, berührten sein Herz. Schließlich nickte er sachte: „Ich höre auf damit und werde mich von jetzt an bei den Proben anstrengen... Versprochen.“ Grinsend klatschte der Dunkelhaarige in die Hände: „Super! Dann wird Sara dich jetzt sicher nicht mehr so mordlustig ansehen... Sag mal, läuft da eigentlich etwas zwischen euch?“ Fast wäre Darrel vom Bett gefallen, denn mit dieser Frage hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Was? Nein! Sie ist eine sehr gute Freundin und wir kennen uns schon ziemlich lange, das war es dann aber auch schon! Und bevor du fragst: zwischen Rachel und mir läuft auch nix!“ „Ich weiß, sie ist lesbisch. Als nächstes hätte ich eigentlich gefragt wie es mit dir und Logan aussieht...“ „Nein! Nein, wirklich nicht, nein!“ Abwehrend hob Cal die Hände: „Schon gut, ich wollte nur fragen! Vor allem nach deiner Aussage vorhin... Da war ich halt neugierig!“ Darrel schüttelte energisch den Kopf: „Nein, wirklich, Logan und ich... Nein, keine Beziehung... Nein... Nein!“ Eigentlich wollte er schon nach dem ersten 'nein' aufhören, doch irgendwie konnte er es nicht stoppen. Dabei fiel ihm ein Zitat aus Hamlet ein: 'the lady doth protest too much, methinks'. Und dies passte momentan sehr gut zu ihm. Es stimmte zwar, dass er und Logan nie eine Beziehung hatten – er bezweifelte, dass Logan überhaupt jemals eine Beziehung mit irgendwem hatte – doch es gab vor etwas mehr als einem Jahr einen Zwischenfall, bei dem er mit dem Drummer im Bett gelandet war. Sie hatten nicht miteinander geschlafen, waren dem allerdings sehr nah gekommen. Und keiner von ihnen war besoffen genug um dem Alkohol die Schuld daran geben zu können. Jedoch blieb es bei dieser einmaligen Sache und nach einem klärenden Gespräch einige Tage später waren sie sich einig, dass es nicht wieder dazu kommen sollte. Und dass niemand je davon erfahren sollte. „Also bist du momentan solo? Oder hast du einfach wen anders?“ Caleb's Worte rissen Darrel aus seiner Erinnerung. Im ersten Moment nickte er, schüttelte dann allerdings den Kopf, hauptsächlich weil er nicht wusste, auf welche Frage er jetzt eigentlich antworten wollte. „Ich bin solo“, sagte er deshalb und zuckte leicht die Schultern. Fragend hob er eine Braue: „Was ist mit dir?“ Cal lächelte schwach: „Dito. Allerdings ist die Tochter von Bekannten an mir interessiert... Ihre Eltern kommen oft mit ihr zu uns, oder wir gehen zu ihnen. Einmal hat sie mich dann mit auf ihr Zimmer genommen, angeblich nur, weil sie mir den neusten band einer Buchreihe ausleihen wollte über die wir uns zuvor unterhalten hatten. Aber kaum waren wir oben, riss sie sich förmlich die Kleider vom Leib und fiel mir um den Hals.“ Auf Darrel's Blick hin war es nun an Cal mit den Schultern zu zucken: „Zwischen uns lief nix, sie ist nicht wirklich mein Typ. Und eigentlich weiß Lisa das auch, aber sie versucht es trotzdem immer wieder. Am schlimmsten ist es, wenn sie mir beim Essen gegenüber sitzt... Oder neben mir... Glaub mir, mein Schritt ist dann nicht vor ihr sicher.“ Nun lachte der Größere und klopfte dem Anderen leicht auf die Schulter: „Man, vielleicht sollten wir dich von jetzt an Casanova nennen!“ „Oh ja, Casanova und der große Penis-Experte! Die perfekten Künstlernamen.“ Grinsend griffen die beiden nach dem nächsten Songtext, hatten allerdings beide den gleichen ausgewählt, woraufhin ihre Hände sich für einen kurzen Moment berührten. Beschämt zog Darrel seine Hand zurück und strich sich übers Genick. „Nimm du ruhig, ich kenn den ja schließlich!“ Cal wollte gerade anfangen zu lesen als es an der Tür klopfte. Fragend hoben die beiden jungen Männer den Blick und Kate steckte den Kopf rein: „Ich wollte nur Bescheid sagen dass ich wieder da bin und jetzt das Abendessen vorbereite. Oh, hallo, Caleb.“ Natürlich kannte sie Leon's Bruder, immerhin hatte sie Jory schon häufiger von den Donovans abgeholt. „Hallo. Ich hoffe es stört Sie nicht dass Leon und ich hier sind...“ „Ach was, natürlich nicht! Möchtet ihr noch zum Abendessen bleiben?“ Der Dunkelhaarige wollte gerade ablehnen, doch Darrel fiel ihm ins Wort: „Die beiden bleiben sehr gerne!“ Sofort lächelte Kate: „In Ordnung, dann mache ich alles zurecht. War Jory lieb?“ Darrel verdrehte leicht die Augen: „Ist er das je?“ „Ja, wenn er schläft“, lachte Kate und verließ das Zimmer wieder. „Darrel, ich will mich wirklich nicht aufdrängen! Und deine Stiefmutter ist doch gerade erst von der Arbeit gekommen. Ich denke es wäre besser wenn Leon und ich gehen.“ Doch der Angesprochene schüttelte den Kopf: „Nein, jetzt bleibt ihr gefälligst noch! Du hast selbst gesagt dass deine Eltern nicht da sind, also müsstest du sonst alles machen. Außerdem bereitet Kate jetzt schon alles vor...“ Seufzend hob Cal die Hände: „Okay, okay... Aber nach dem Abendessen müssen Leon und ich wirklich los!“ „Geht klar.“ Das Abendessen verlief sehr harmonisch, vor allem als Darrel's Vater Patrick von der Arbeit kam und sich nach einer kurzen Dusche zu ihnen setzte. Manchmal erzählte er von den Sachen die er den Tag über erlebt hatte, wo teilweise auch wirklich lustige Sachen dabei waren. Besonders Jory schien jedes Wort in sich aufzusaugen, er hing förmlich an Patrick's Lippen. Ebenso Leon, dessen Adoptivvater ganz anders war und selten von seinem Job erzählte. Auch Anthony hörte seinem Vater gebannt zu, nur Darrel und Caleb beteiligten sich nicht ganz so sehr an der Unterhaltung. Die beiden schwiegen die meiste Zeit, warfen sich hin und wieder kurze Blicke zu, doch dabei blieb es dann auch. Nach dem Essen verabschiedeten sich die beiden Donovans, wurden allerdings noch von Darrel und Jory zur Tür gebracht. Während Jory und Leon zur Gartenpforte eilten und über irgendein Spiel redeten welches Leon am nächsten Tag mitbringen sollte, schlenderten Darrel und Caleb langsam hinterher. „Danke dass ich mit hier her durfte... Eigentlich war der Tag doch ganz amüsant, oder?“ Der Größere grinste leicht: „Sehr viel amüsanter als ich gedacht hätte... Vielleicht können wir das ja mal wiederholen. Wenigstens teilweise.“ „Gerne! Nur die Aktion mit der Cola lassen wir dann aus. Übrigens, danke noch einmal für die Klamotten“, grinste der Dunkelhaarige und zupfte leicht an dem Shirt. „Keine Ursache, war ja schließlich auch meine Schuld. Die Sachen stehen dir übrigens, könntest du ruhig häufiger tragen!“ „Oh, dann würde mein Vater vermutlich durchdrehen... jedenfalls wenn das Shirt den Aufdruck irgendeiner Band hätte. Aber ein einfarbiges Shirt dürfte gerade noch funktionieren. Wie wärs, ich bring dir die Sachen morgen vorbei wenn Leon her kommt, okay? Ich wollte ihn eh her bringen, da wäre das also kein Problem.“ Darrel musste sich ein Grinsen verkneifen. Vor nicht einmal 12 Stunden hätte er bei einer solchen Ankündigung vermutlich fluchtartig die Stadt verlassen. Doch nun antwortete er: „Ich freue mich schon!“ Und das stimmte. Er wartete noch etwas an der Gartenpforte und sah den beiden hinterher nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten. Wie von selbst glitt sein Blick über den Körper des Dunkelhaarigen und verweilte dabei einen Moment bei dessen Hintern, welcher in der Jeans wirklich verdammt gut aussah wie Darrel sich eingestehen musste. Und auch sonst war Cal ein wirklich gutaussehender und ziemlich toller Kerl. Kaum hatte er dies gedacht straffte er die Schultern und schüttelte schnell den Kopf. Hatte er gerade wirklich...? Ja, hatte er. Er hatte Caleb Donovan als tollen Kerl bezeichnet, wenn auch nur in seinen Gedanken. Und aus irgendeinem Grund hörte sein Herz nicht auf zu rasen als er an das sanfte Lächeln des Anderen dachte. „Oh, fuck...“ Er hätte sich damit abfinden können, einfach nur mit Cal befreundet zu sein, trotz all der Startschwierigkeiten. Doch dieser Nachmittag hatte anscheinend ausgereicht, dass der Dunkelhaarige sich langsam aber sicher in Darrel's Herz schleichen konnte. Nervös strich dieser sich durchs Haar und sah auf die immer kleiner werdende Gestalt des Anderen. Und er wusste es: er war an Cal interessiert... und das nicht nur freundschaftlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)