Nichts, das dich hier hält... von ZitroneneisSaly (♥) ================================================================================ Nicht einmal die Liebe ---------------------- Nichts, das dich hier hält. Nicht einmal die Liebe Laue Luft liegt über der Stadt, macht diesen Abend, an diesem Sommertag, einfach nur angenehm und erträglich, im Gegensatz zu den heißen Tagen. Ihr Blick wandert über den Park, in welchem sie stehen, auch wenn er jetzt nicht so schön erblüht wie im April, als er von einem rosa Blütenmeer eingedeckt war, zaubert er ihr doch ein kleines Lächeln auf die Lippen. Sie verbindet einige schöne Erinnerungen mit diesem Park hier, nicht nur eigene, sondern auch in Bezug auf ihre Beziehung. Ihr Lächeln verschwindet, nachdem es traurige Züge angenommen hat. „Also, worüber wolltest du reden?“, der Junge, wenn nicht gar schon der junge Mann, ihr gegenüber zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich, so dass sie ihren Kopf wieder zu ihm umwendet und den Blick vom Fort Goryokaku abwendet. Für einen Moment blickt sie in seine dunklen, fast schwarzen Augen, ehe sie den Blick auf ihre Schuhe senkt, welche sie zu dem lockeren Sommerkleid trägt. „Wir führen nun schon seit einem Jahr diese Beziehung.“, fängt Sakura schließlich an und hebt ihren Blick wieder, um ihm dabei ins Gesicht zu sehen. „Aber jetzt bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr kann.“, ein bedauerndes Lächeln legt sich auf ihre Lippen, während er sie einfach nur stumm ansieht. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, betrachtet er sie, als würde es ihn persönlich nichts angehen oder gar betreffen. „Nicht zu wissen wie du für mich fühlst, ist okay, solange ich hier bin habe ich kein Problem damit, ich kann damit leben. Aber weit weg zu sein und nicht zu wissen wie du für mich fühlst, dich über Kilometer hinweg zu lieben, während du dich mit einer anderen vergnügst kann ich nicht. Es würde mich einfach nur kaputt machen.“, gibt sie weiter von sich und legt eine kleine Pause ein, mustert sein Gesicht, mit diesem undefinierbaren Ausdruck. Es war schon immer schwer irgendetwas darin zu lesen oder zu erkennen und trotzdem hat sie sich in ihn verliebt, und an seiner Seite und seine Freundin sein zu dürfen hat sie unglaublich glücklich gemacht. Aber mit diesen Bedingungen kann es nicht weitergehen, dass würde sie nur kaputt machen. „Ich werde an die University of Tokyo gehen. Morgen Mittag reise ich ab.“, erklärt sie ihm den Grund für all das hier, ihre ganzen Aussagen und vor allem das Treffen. Leise seufzt Sakura, da er noch immer keine Reaktion gezeigt oder geäußert hat. „Ich habe dich nie dazu gedrängt mir zu sagen, dass du mich auch liebst. Ich habe nie erwartet, dass du, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe, dann ein >Ich dich auch< oder so erwiderst. Aber ich habe auch nie Anzeichen dafür gesehen, dass du auch so fühlen könntest.“, kurz atmet sie tief durch. Sie liebt ihn so sehr, das macht diesen Schritt hier nur umso schwerer, aber es ist hier nichts was sie aufhält und wenn Sasuke sie nicht liebt, ist es nun an der Zeit, dass sie sich von jetzt an auf ihre Karriere konzentriert. „Also, wenn du mir jetzt nicht sagen kannst, dass du mich liebst. Dann beende ich das jetzt hier.“, gibt die Haruno schweren Herzens von sich, aber es ist besser so, dass ist ihr mehr als nur bewusst. Einen Moment lang betrachtet Sakura den jungen Mann abwartend, hofft auf diese Worte aus seinem Mund, welcher sich nicht öffnet, nicht einmal einen Millimeter bewegt. „Okay, also wie gesagt, morgen Mittag reise ich mit dem Shinkansen ab, falls du noch etwas sagen willst oder dich verabschieden kommen willst.“, murmelt Sakura, ihr Herz fühlt sich an als würde es bluten, aber nicht so als wäre sie gestürzt und hätte sich aufgeschürft sondern so, als wäre es mit einem Messer in zwei geschnitten worden. Sie macht einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu und erhebt sich auf ihre Zehenspitze, legt kurz ihre Hand auf seiner Brust ab, um an seine Lippen zu kommen, ihm einen letzten Kuss zu geben, bevor sich ihre Wege trennen. „Tschüss Sasuke.“, gibt sie leise von sich und lässt sich wieder auf die Fersen sinken, ehe sie sich umdreht und den Träger ihrer kleinen Tasche umklammert, während sie auf den Ausgang zu schreitet. Leise seufzt sie auf. Vielleicht wäre ein Lebewohl doch besser angebracht gewesen. Denn wer weiß, ob sie sich jemals wiedersehen werden? Wer weiß, vielleicht läuft es in Tokyo ja gut für sie und sie wird für immer dort bleiben. Dann sehen sie sich vielleicht wirklich nie wieder. Tief atmet Sakura durch und schluckt die aufsteigenden Tränen hinunter. Sie hat gerade keine Zeit um, um ihre verlorene Liebe und ihr gebrochenes Herz zu weinen. Sie muss Zuhause noch einige Sachen packen und entscheiden, was ihr nachgeschickt werden soll und was sie direkt mitnehmen wird, wenn sie Morgen mit einem Koffer und einer Tasche die Reise in einen neuen Abschnitt ihres Lebens antreten wird, vollkommen alleine, ohne Freunde, Familie und mit gebrochenem Herzen. ~>♥<~ Die letzten Reste ihrer Hoffnung veranlassen die Haruno dazu ihren Bick zur Seite umzuwenden, als die Tür des Bahnhofes erneut aufgeht. Eine junge Frau betritt das Gebäude, an der Hand eines Mannes, mit Sicherheit ihr Freund der sie liebt und den sie liebt. „Er kommt sicherlich noch Mäuschen. Er liebt dich doch.“, aufmunternd streicht ihre Mutter ihr durchs Haar. „Nein, tut er nicht. Er hat auch nie gesagt, dass er es tut. Ich habe es gesagt und er hat einfach akzeptiert, dass ich seine Freundin bin, für die er wohl nie diese Gefühle hatte. Deswegen kommt er auch nicht um sich von mir zu verabschieden.“, wehrt Sakura die lieb gemeinten Worte ihrer Mutter ab und richtet den Blick auf die Uhr, welche über den Bildschirmen mit den Ankunfts- und Abfahrtszeiten hängt. „Im Grunde ist es jetzt auch egal. Ich sollte langsam zum Bahnsteig gehen.“, gibt sie von sich und lächelt leicht in die Runde, die sich versammelt hat um sie zu verabschieden. Ihre Eltern und all ihre Freunde. Aufmunternd aber auch etwas traurig lächeln sie ihr zu. Kein Wunder, dass sie traurig sind, immerhin fährt sie in die Hauptstadt des Landes, welche fast 700 Kilometer entfernt ist, für eine unbestimmte aber doch lange Zeit. „Ich bin sicher alles wird gut werden. Auch wenn es zu Beginn hart sein wird, wird es besser und alles wieder gut werden.“, sanft legt ihre Mutter ihr die Hand auf die Wange. Stumm nickt die junge Haruno, ehe sie leise seufzt und sich ihren Freunden zuwendet. „Ihr zwei.“, lächelnd macht sie einen Schritt auf die Jungs zu, die sie sogleich aufmerksam ansehen. „Passt gut auf die zwei Mädchen auf, sonst komme ich nach Hause und mache euch fertig.“, ihre Lippen sind bei diesen Worten zu einem Schmunzeln verzogen, während sie dem Blonden als auch dem Braunhaarigen jeweils einmal gegen die Schulter boxt. „Natürlich.“, stimmt Kiba sogleich zu. „Na klar, machen wir das und du passt auf dich auf und wenn dir wer Probleme macht, sagst du Bescheid dann kommen wir und mischen ihn auf.“, grinst Naruto ihr zu. „Mach ich.“, Sakura lächelt gerührt. „Kommt her.“, murmelt sie und breitet die Arme aus, um zuerst den Blonden an sich zu drücken und von seinen Armen kräftig umschlungen zu werden, und dann den Braunhaarigen, welcher sie nicht ganz so fest an sich drückt und auch nur halb solange umarmt wie Naruto. Eine Tatsache die niemanden verwundert, denn der Blonde war schon immer so etwas wie Bruder für sie. Mit einem Seufzen löst sie sich von Kiba und macht einen Schritt zurück, wendet sie sogleich ihren zwei Freundinnen zu. „Hinata.“, sanft lächelt sie ihrer schüchternen Freundin zu. Traurig und mit einer Träne in den Augen, hebt diese ihren Blick. „Pass immer darauf auf, dass sie nicht zu viel Blödsinn machen und sich auch nicht dabei verletzen oder Ärger bekommen.“, weist sie ihre Freundin an, „Lass dich auch mal von ihrer guten Laune anstecken und denke nicht immer nur an die Konsequenzen. Habe Spaß am Leben und lass dir von Ino ein paar Tipps geben, wie du dich auffälliger kleidest aber bleib trotz allem du selbst.“, sanft drückt sie ihre Freundin an sich, welche zögerlich und bemüht nicht zu weinen, nickt als sie sich an sie drückt. „Du schaffst das schon. Immerhin hast du es geschafft Naruto den Kopf zu verdrehen.“, sie streicht Hinata über den Rücken, ehe sie sich von ihr löst und aufgrund ihrer roten Wangen direkt wieder Lächeln muss. „Ino.“, murmelt Sakura schließlich den Namen ihrer besten Freundin. Diese schluckt, während Tränen in ihren Augen stehen. „Willst du wirklich gehen?“, fragt sie mit leiser Stimme. „Es ist der beste Weg, um meine Träume zu verwirklichen.“, erwidert die Haruno darauf leicht lächelnd, „Außerdem ergibt es jetzt endlich einmal Sinn mir auf Instagram zu folgen.“ Amüsiert lacht das Mädchen vor ihr auf. „Ich werde dich vermissen.“, gibt sie dann von sich. „Ich dich auch Ino. Pass auf Hinata auf und hilf ihr etwas aus ihr herauszukommen, aber verwandle sie nicht in eine Modepuppe.“, meint Sakura mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Sie wird sie alle so vermissen. „Und pass auf dich auch auf.“, fügt sie hinzu und legt den Kopf leicht schief. „Mach ich, und du pass auf dich auf und mach ganz viele Fotos, damit wir an deinem Leben teilhaben können, auch wenn wir nicht dort sind.“, weist ihre beste Freundin nun sie an. „Natürlich und wir telefonieren ganz viel versprochen.“, lacht Sakura leise auf. „Und versprich mir, dass du mich nie vergisst.“, mit diesen Worten hebt Ino ihre zur Faust geballte Hand zwischen ihnen an, nur der kleine Finger ist in die Richtung der Haruno weggestreckt. „Nie im Leben.“, lächeln hakt Sakura ihren kleinen Finger bei dem ihrer besten Freundin ein, ehe sie die Hände kurz dreimal auf und ab bewegen, als würden sie sich die Hände schütteln. „Ach meine Kleine.“, haucht ihre Mutter und zieht sie direkt in ihre Arme als sie den Fingerschwur mit ihrer besten Freundin gelöst hat. „Du wirst mir fehlen.“, gibt sie in einem klagenden Ton von sich. „Du wirst mir auch fehlen Mum.“, so kräftig wie sie kann drückt sie sich an ihre Mutter, wird es doch auch die letzte Umarmung für lange Zeit sein. „Komm her Mäuschen.“, auch ihr Vater zieht sie in seine Arme, als ihre Mutter sie freigegeben hat. „Auch wenn du jetzt groß bist, ist es keine Schande sich Hilfe zu suchen, okay?“, gibt er von sich. Sakura lacht leise auf. „Ja Dad.“, kurz kuschelt sie sich mit ihrer Wange an seine Brust. „Und habe Spaß.“, gibt er ihr noch einen Rat. „Natürlich.“, nickt sie, als er sie langsam wieder aus seiner väterlichen Umarmung entlässt. „Okay.“, seufzt sie und macht einen Schritt zurück, um alle noch einmal ansehen zu können, sich alle Einzelheiten einzuprägen, um gleich zu erkennen, falls sich irgendetwas geändert haben sollte, wenn sie sich wiedersehen. „Ich werde euch vermissen.“, lächelt Sakura tapfer und schluckt die Tränen, die ihr in die Augen steigen, hinunter. Aufmunternd lächeln ihr alle zu. „Und wenn du Heimweh hast oder uns vermisst, kannst du jederzeit anrufen.“, fügt ihre Mutter noch hinzu und Sakura kann sehen, dass sie bemüht ist nicht zu weinen. Eine Tatsache die sie nicht überraschen würde, immerhin verlässt sie als einzige Tochter nun das Haus. „Sollen wir dich nicht noch zum Bahnsteig begleiten?“, erkundet sich ihr Vater liebevoll, auch ihm merkt man an, dass es ihn trifft sie nun ziehen lassen zu müssen. „Nein.“, sie lächelt, „Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich das alleine kann und es wird auch Zeit, dass ich beginne Dinge alleine zu machen, immerhin ist niemand von euch in Tokio.“ Kurz streicht sie sich durch die Haare, während sie tapfer in die Runde lächelt. „Ich schaffe das schon und ich melde mich, sobald ich in Tokio angekommen bin.“, gibt sie noch kurz von sich, ehe sie den herausziehbaren Griff ihres Koffers umschließt und sich in Bewegung setzt, den Koffer neben sich her rollt und auf die erste Ticketschranke zugeht. Bei dieser angekommen, wirft sie noch einmal einen letzten Blick zurück zu ihrer Familie und ihren Freunden, winkt ihnen lächelnd und wendet sich wieder nach vorne um, um die erste Schranke zu überwinden und tapfer in Richtung ihres Studentenlebens zu schreiten, weit weg in einem anderen Teil des Landes, wo sie niemanden kennt. Nach dem ersten Ticketschranken vermischt sie sich mit der Menge, welche, manche schneller, manche langsamer, sich ihren Weg zu den Bahnsteigen und den dortigen nächsten Ticketschranken bahnt. Einige gehen alleine, andere in Gruppen und manche sogar als Familie. Ihr Blick fällt auf ein Pärchen, wenige Schritte vor ihr. Glücklich lachend lehnt die Frau ihren Kopf gegen seine Schulter. Sakura wendet ihren Blick wieder ab, sieht mit von Trauer gezeichnetem Gesicht zu Boden, beißt sich stumm auf die Unterlippe, um sich am Weinen zu hindern. Was sie im Moment nur zu gerne tun würde, schon seit dem Abend zu vor, aber jetzt noch umso mehr, weil er nichts gesagt hat, weil er nicht gekommen ist um sie zu verabschieden, weil sie sich von ihren Eltern und ihren Freunden verabschiedet hat. Lautlos räuspert sie sich und hebt den Blick wieder. Sobald sie im Studentenwohnheim angekommen ist, wird sie sich auf ihr Bett werfen und einfach nur weinen, egal ob sie eine Mittbewohnerin hat und die da ist oder nicht. Das Ende einer Beziehung, wird diese sicherlich als guten Grund zum Weinen anerkennen und auch verstehen. Seufzend bleibt sie vor dem zweiten Ticketschranken stehen und lässt ihr Ticket einziehen, dass sich die Sicherung des Drehkreuzes löst und sie durchgehen kann. Ihr Ticket, nach dem Schranken, wieder entgegennimmt. Freundlich lächelt ihr die Frau dort zu, als sie diese mit ihrer Reisetasche und dem Koffer passiert und auf die Stiegen zu ihrem Bahnsteig zugeht. Sie braucht nicht auf den Bildschirmen nach zusehen, auf welchen Bahnsteig sie gehen muss, all diese Informationen hat sie sich zuvor schon besorgt und eine Durchsage wegen einer Änderung gab es nicht. Der Bahnsteig ist beinahe leer, als sie auf diesem ankommt und ihren Koffer wieder auf die vier Rollen stellt, welche es ihr ermöglichen den aufgerichteten Koffer neben sich her zu schieben. Der Shinkansen nach Tokio steht bereits Abfahrbereit am Bahnsteig und am anderen Bahnsteig wird in den nächsten Minuten kein Zug einfahren, weswegen die Passagiere für diesen noch genug Zeit haben, zu kommen. Kurz blickt Sakura den Zug entlang nach vorne. Innerhalb von sieben Stunden wird dieser sie nach Tokio gebracht haben. Bereits am Abend wird sie dort ankommen und das erste Mal den Campus und ihr neues Zimmer betreten. Ein weiteres Mal entflieht ihr ein Seufzen, ehe sie auf eine der Zugtüren zugeht und neben dieser stehen bleibt, hoffnungsvoll dreht sie sich um. Auch wenn es unnötig und vor allem auch unsinnig wäre, hofft sie dennoch, dass Sasuke kommt, über die Ticketschranken hinweg gesprungen ist, um sie noch zu erreichen, bevor der Zug in nur wenigen Minuten abfahren wird. Auch wenn ihr Herz noch voller Hoffnung dafür ist, ziert ihr Gesicht die Traurigkeit des Wissens und vor allem der Vorahnung, dass er nicht kommen wird. Für einen Moment hebt sie den Blick zu einer der Uhren am Bahnsteig, um zu sehen wie viele Minuten ihr noch bleiben. Sie senkt den Blick wieder zu den Stiegen, nicht einmal mehr fünf Minuten. Ihr Herz setzt im nächsten Augenblick schon einen Schlag lang aus, als sie kurze, schwarze Haare erblickt, welche schnell die Stiegen raufhasten und nach ein paar weiteren Stiegen, dass Gesicht dazu auftaucht. Enttäuschung breitet sich in ihr aus, als sie den Mann beobachtet, welcher sich mit schnellen Schritten einer der Türen nähert und in den Zug einsteigt. Die Haruno richtet ihren Blick wieder auf die Stiegen und verharrt dort, erwartungsvoll und gleichzeitig auch traurig. Die Türen, des Shinkansen, neben ihr öffnen sich mit einem leisen Geräusch, doch sie wendet ihren Blick nicht von den Stiegen ab. „Miss der Zug fährt gleich ab, Sie sollten einsteigen.“, erhebt sich eine Frauenstimme, die sich eindeutig an sie richtet. Enttäuscht atmet die Rosahaarige aus und senkt den Blick zu Boden. „Er wird leider nicht kommen, Miss.“, gibt die Zugbegleiterin von sich, scheint sogleich verstanden zu haben, wie sie diese Szene interpretieren soll. „Ich weiß.“, stimmt die Haruno ihr zu und dreht sich mit traurigem Blick zu der Frau im hellgrauen Kostüm um. Mitleidend lächelt diese ihr zu und streckt ihr die Hand entgegen. „Geben Sie mir Ihren Koffer, ich helfe Ihnen.“, meint sie freundlich und greift nach dem Griff des Koffers, um ihn Sakura abzunehmen, nachdem sie ihn den Zug gehoben hat, da rüberrollen aufgrund des Spaltes zwischen dem Bahnsteig und dem gleich hohen Wagonboden nicht möglich ist. Schweigend reicht sie der Zugbegleiterin ihr Ticket, dass diese nachlesen kann, welcher Sitz ihrer ist und sie direkt dorthin führen kann ohne das die Haruno noch groß suchen muss. Die Dame führt sie auch direkt zu dem Platz, einer der vierer Sitze, wo Sakura ihre Reisetasche auf den Sitz, ihrem gegenüber abstellt und ihren Koffer am Boden legt und ein Stück unter den Sitz mit ihrer Reisetasche schiebt, ehe sie sich auf ihren eigentlichen Sitz sinken lässt. „Darf ich Ihnen irgendetwas bringen? Möchten Sie etwas? Eiscreme oder Schokolade?“, erkundet sich die Zugbegleiterin fürsorglich und mitfühlend bei ihr. „Nein, danke, ich brauche nichts.“, murmelt die junge Haruno und schenkt der Dame ein kurzes Lächeln, ehe sich diese leicht verneigt und sie alleine lässt. Sogleich schlüpft Sakura aus ihren Schuhen und legt ihren Füße auf dem Sitz mit ihrer Reisetasche ab, während sie sich aus ihrer kleinen Handtasche ihr Smartphone und ihre Kopfhörer heraussucht. Diese zusammen gesteckt, erfüllt im nächsten Moment schon Musik ihre Ohren und sie lehnt deprimiert ihren Kopf gegen die Kopflehne zurück, blickt aus dem Fenster hinaus, wo sich in diesem Augenblick alles in Bewegung setzt. Ihr Zug fährt ab. Jetzt sind es nur noch Stunden, die sie von ihrem neuen vorrübergehenden Zuhause trennen und bald werden es nur noch Minuten sein, bis sie Hokkaidō hinter sich lässt und durch einen Tunnel unter dem Meer hinüber fährt nach Honshū, die Hauptinsel Japans. Bitter lächelt sie. Wenn Sasuke gesagt hätte das er sie liebt, wäre sie zwar nicht geblieben, aber sie hätte es auf sich genommen, jedes Wochenende zu ihm nach Hause zu fahren. Sie würde es nicht einmal von ihm verlangen sich fast sieben Stunden in den Zug zusetzten, um zu ihr zu kommen, sondern sie wäre es, die jedes Wochenende mit dem Zug 14 Stunden hin und her fahren würde, nur um ihn zu sehen. Sie wäre ohne groß überlegen zu müssen bereit gewesen eine Fernbeziehung mit ihm einzugehen, wenn er es denn wollte. Aber das wollte er wohl nicht. Wahrscheinlich hat ihm nicht einmal viel an ihr gelegen, sonst hätte er sie doch zumindest verabschiedet, wenn nicht vor ein paar Minuten mit ihren Freunden, dann vielleicht gestern Abend, aber auch das hat er nicht getan. Und nun, nun startet sie nicht nur alleine, Kilometer entfernt von ihren Freunden und ihrer Familie in das Abenteuer Universität, Studium und Studienleben, sondern auch mit einem gebrochenen Herzen und Liebeskummer, wegen Sasuke. Denn auch wenn er sie allem Anschein nach nicht geliebt hat, ist er leider doch ihre einzig wahre Liebe, die alle anderen immer überschatten wird. Tief atmet sie durch und presst die Lippen aufeinander, reibt sich leicht den unteren Wimpernkranz entlang, um ihre Tränen am Aufkommen zu hindern und das bisschen Tränenflüssigkeit, welches sich bereits im Augenwinkel gesammelt hat, wegzuwischen. So hat sie sich das alles nicht vorgestellt gehabt. Die Lippen verzogen, als würde sie gleich weinen, bettet sie ihr Kinn, und vor allem ihren Mund, in ihrer Handfläche und starrt aus dem Fenster, während sie sich mit dem Ellenbogen jener Hand auf der Armstützte abstützt und krampfhaft versucht ihre Tränen am Fließen zu hindern. ~>♥<~ Ein leises Seufzen kommt über Sakuras Lippen. Sie streicht sich durch ihre Haare und diese aus ihrer Stirn nach hinten. Ihr Blick gleitet über die Grünflächen des Campuses, welche die freien Flächen zwischen den Wegen ausfüllen und sogar von ein paar Studenten belagert werden. Es ist auch noch schön warm, so dass die grüne Wiese einfach nur dazu einlädt, sich auf ihr niederzulassen und die Sonnenstrahlen zu genießen. Generell ist es hier in Tokio wärmer, als in Hakodate, nicht viel, es kann sich nur um wenige Grad handeln, aber der Unterschied dieser wenigen Grade fällt doch auf, zumindest jemandem wie ihr, der aus Hakodate oder einer anderen Ortschaft von Hokkaidō stammt. Dafür hat Hakodate auch mehr und vor allem länger Schnee als Tokio. Sie lässt ihren Blick schweifen und greift schließlich nach einem Blatt, von einem der Bäume auf dem Campus. Auch die Blätter sind noch saftig grün, weisen noch keine Zeichen des nahenden Herbstes auf und leisten auch noch Widerstand, wenn man sie von den Bäumen zupfen will. Eben diese werden im Frühjahr sicherlich eine schöne Atmosphäre bieten, wenn sie in all ihrer Pracht erblühen. Sakura wendet das Blatt in ihrer Hand. Noch halten sie sich fest an ihren Zweigen, noch keines ist vertrocknet oder verwelkt oder fällt gar zu Boden. Im Moment kommt sie sich vor wie so ein Blatt, welches man von seinem Baum abgezupft hat und plötzlich nicht mehr unter seinen gleichgesinnten ist. Auch sie ist fernab von ihren Freunden und Verwandten, all den vertrauten Orten und Geschäften, den Leuten die man einfach kennt, weil man ihnen täglich auf der Straße begegnet. Der einzige Unterschied zwischen ihr und dem Blatt ist, dass sie nicht verwelkt und vertrocknet, jetzt wo sie in Tokio ist, wie ein abgerissenes Blatt alleine auf der weiten Grünfläche liegt. Sie lässt das Blatt schließlich fallen und geht weiter ihren Weg, erkundet den Campus, um nicht an ihren ersten Tagen umher zu irren, wenn sie zu ihren Vorlesungen unterwegs ist. Ein kleines Lächeln legt sich auf ihre Lippen, wenn auch ein etwas Trauriges. Der erste Tag, zumindest die wenigen Stunden von diesem, waren schwer für sie und als sie in ihrem Zimmer angekommen ist, hat sie wirklich nur geweint, aber mittlerweile kommt sie damit klar. Sie findet es sogar gut, dass sie jetzt hier in Tokio ist, das macht es ihr leichter, mit allem klar zu kommen und abzuschließen, mit Sasuke abzuschließen. Denn ihr war von Anfang an klar, dass sie diese Beziehung nicht für immer so hätten weiterführen können, es hätte sie kaputt gemacht, ihn zu lieben und von ihm nicht geliebt zu werden, auch wenn er ihr treu war und nie einem anderen Mädchen auch nur hinterhergesehen hat. Irgendwann wäre sie daran zerbrochen, also war dieser Schlussstrich, vor zwei Tagen wohl das Beste. So wie jetzt hier zu sein. In Hakodate würde ihr doch nur jeder Schritt schwer fallen und sie an jeder Straßenecke an Sasuke erinnert werden. Das einzige was sie hier an ihn erinnert, sind Jungs die ihm ähnlich sehen, kein Park, kein Springbrunnen, kein Imbissstand. Hier ist alles neu für sie und alles frei von Erinnerungen. Nun ist die Haruno schon den zweiten Tag hier, den zweiten richtigen Tag, nicht den Tag, an dem sie am Abend angekommen ist. Auch wenn sie gestern ziemlich mit Auspacken und solchen Dingen beschäftigt war, hat sie doch schon sehr viele Fotos für ihre Freunde gemacht und ihr Aktivitätspensum auf Instagram in den letzten Tag stark gesteigert, natürlich wird es nicht bei diesem hohen Aktivitätspotenzial bleiben, aber zurzeit will sie ihren Freunden einfach nur einen Einblick in ihre neue Welt gewähren, für welche sie am Tag zuvor mit ihren bereits gewonnen Freundinnen, Temari und Tenten noch ein bisschen am Abend shoppen war. Immerhin ist ihre Schulzeit vorbei und da es jetzt keine Schuluniformen mehr gibt, muss sie passable Kleidung vorweisen die sie irgendwie auch als Studentin kennzeichnet. Die beiden Mädchen sind es auch, denen sie es zu verdanken hat, dass sie von ihrem Liebeskummer abgelenkt wird. Temari ist ihre Mitbewohnerin und Tenten, ein Mädchen aus dem Zimmer gegenüber, welches besorgt war, als sie Sakura hat weinen hören. Beide sind unglaublich lieb und selber nicht aus Tokio, so haben sie auch gleich noch eine Gemeinsamkeit die sie verbindet. Sakuras Smartphone vibriert einen Moment lang, was sogleich ihre Aufmerksamkeit auf das Gerät in ihrer Hand lenkt und sie die Nachricht öffnet. Naruto reagiert auf eine Nachricht die sie vor einiger Zeit in den Gruppenchat geschrieben hat. Ich kann nicht leugnen, dass ich ihn vermisse, hat sie mit einem traurigen Emoji hineingeschrieben, da sie ihren Freunden bis jetzt nur Fotos von sich mit einem Lächeln auf ihren Lippen geschickt hat, und auch wenn es ihnen wohl klar ist, wollte sie zeigen, dass sie den Uchiha nicht einfach vergessen hat, weil sie nicht mehr in Hakodate ist. Diese Nachricht in diesen Chat zu posten, wagt sie aber auch nur da es einer ohne Sasuke ist, der gleich nachdem sie abgefahren ist, geöffnet wurde und der seit dem auch in regem Betrieb ist. Und doch veranlasst die Aussage von Naruto sie dazu verwirrt die Augenbraue zu heben, denn dieser meint, Sasuke seit dem Abend, wo sie Schluss gemacht hat, nicht mehr gesehen oder etwas von ihm gehört zu haben. Klar im Normalfall wäre es nicht verwunderlich, wäre Sasuke nicht Narutos bester Freund. Sakura schüttelt leicht den Kopf, auch wenn es sie verwirrt, sollte sie sich damit nicht beschäftigen, das würde ihr nur Sorgen und noch mehr Schmerzen bereiten. Sie seufzt leise auf und hebt den Blick wieder von dem Gerät in ihrer Hand und schaut sich um. Auch wenn sie hier inmitten der weltgrößten Metropolregion ist, wirkt der Campus doch sehr freundlich und lässt die Tatsache, dass man inmitten einer Großstadt ist, schnell vergessen. Die Haruno lächelt leicht, mit den blühenden Bäumen im Hintergrund wäre es noch hübscher, aber die Szene ist gerade einfach perfekt. Sie richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr Handy und hebt dieses vor sich auf Kopfhöhe, die Kamera aktiviert, um ein Selfie von sich zu machen. Kurz betrachtet sie das Bild auf ihrem Bildschirm ehe sie sich umdreht, um die Sonne nicht im Rücken zu haben sondern von dieser von vorne angestrahlt zu werden. Ein Lächeln bildet sich auf ihre Lippen, als sie sich den Campus in einem Blütenmeer vorstellt. Genau dieses Lächeln soll ihren Freunden in Hokkaidō zeigen, dass es ihr trotz allem gut geht. Schnell knipst sie drei Fotos von sich mit den Bäumen des Campuses im Hintergrund und lässt das Gerät dann wieder sinken, schaut die drei Fotos durch und sucht sich das hübscheste aus, bearbeitet dieses einen Moment lang und stellt es dann mit einer kleinen Nachricht und ein paar Hashtags versehen auf Instagram, um ihre Freunde an diesem Moment in ihrem neuen Lebensabschnitt teilhaben zu lassen. Noch auf ihr Smartphone konzentriert, dreht sie sich um und setzt ihren eigentlichen Weg fort, betrachtet einen Moment ein anderes Foto, welches sie vor einiger Zeit auf ihren Account hochgeladen hat. Ino hat dieses soeben kommentiert und beschwert sich, dass Sakura Tokio, welches für die Blondine ein böser Ort ist, der ihr ihre beste Freundin genommen hat, so schön darstellt, dass es gar nicht mehr ein böser Ort sein kann. Kurz lacht die Studentin auf, ehe sie wieder auf ihr neuestes Bild zurück geht und dieses genauer betrachtet, hinein zoomt und die drei Studenten betrachtet, welche im Hintergrund auf ihrem Foto zu erkennen sind. Zwei sitzen in der Wiese und einer kommt den Weg entlang. Für einen Moment setzt ihr Herz aus, als sie glaubt Sasuke in diesem Jungen wiederzuerkennen, welcher aber durch das näher zoomen immer unschärfer wird. Leise seufzt sie auf. Das ist doch Schwachsinn. Sie vermisst den Uchiha einfach nur so sehr, dass sie schon glaubt ihn in anderen Jungen wiederzuerkennen. Für einen Moment liegt ein bitteres Lächeln auf ihren Lippen, ehe dieses verschwindet und sie ihren Blick von ihrem Smartphone hebt, um zu vermeiden mit jemandem aus Versehen zusammen zustoßen. Ihr Handy wäre ihr beinahe aus der Hand gefallen, als für einen Augenblick jegliche Spannung aus ihrem Körper weicht und in der nächsten Sekunde wieder einsetzt. Ihr Herz setzt auch wieder ein, nur ihre Beine sind an Ort und Stelle erstarrt, als sie erschrocken stehen geblieben ist. Mit großen Augen starrt sie nach vor, während sich ihre Hände fest um ihr Smartphone schließen, als wollten sie es zerquetschen. Der Junge kommt vor ihr zum Stehen. Maximal zwei Schritte, wenn nicht sogar weniger, trennen ihn und sie. „Sasuke.“, entflieht es ihr ungläubig und auch etwas fassungslos. Sein Blick liegt auf ihr, wie auch schon in Hakodate, als sie Schluss gemacht hat, lässt er keine Schlüsse auf seine Gefühle oder ähnliches zu. Und doch ist da ein Funken von etwas anderem in seinem Blick, was sie nicht deuten kann und ihr auch vollkommen neu ist. „Was machst du hier?“, erkundet sie sich, bemüht ruhig zu klingen, während die Gefühle in ihr hochkochen. All die Hoffnung, Trauer, Verzweiflung und Enttäuschung der letzten Tage erfüllen ihren Körper, welcher deswegen komplett angespannt ist, jede einzelne Muskelfaser hat sich angespannt. Aufmerksam betrachtet sie ihn. „Ich bin nur wegen dir hier.“, kommen nach einer gefühlten Ewigkeit Worte über seine Lippen. Es fühlt sich an, als würde in ihrem Inneren sogleich ein Damm brechen. Ihre Gefühle werden bunt durchgemischt, verstricken sich in ein Chaos. „Was?“, entflieht es ihr ungläubig. Tränen wollen sich in ihr hoch kämpfen, Tränen der Freude, der Rührung, aber Sakura kämpft dagegen an, noch hat sich ihre neu gewonnene Hoffnung nicht bewahrheitet. „Es war von Anfang an klar, dass ich studieren werde. Nachdem ich bei dir im Zimmer die Bewerbungen für die Unis gesehen habe, habe ich an genau die gleichen Bewerbungen geschickt und dann nur noch darauf gewartet, dass du mir verkündest für welche du dich entschieden hast, dass ich der gleichen oder einer nahegelegenen Uni eine Zusage schicken kann.“, berichtet er ihr, von den Geschehnissen die er im geheimen ins Rollen gebracht hat. „Ich wollte einfach weiterhin bei dir oder in deiner Nähe sein und da man meine Studienrichtung, eh fast überall studieren kann, war das das kleinste Problem.“, fügt er hinzu. Die Tränen kämpfen sich hoch. Freude und Glück dominieren in ihrem Inneren, während sie einfach nur weinen will, glücklich, vor Freude und aus Rührung, dass er das alles nur wegen ihr gemacht hat. Sie wollte ein Zeichen von ihm, dass ihr sagt, dass er sie liebt, oder auch einfach nur die drei Worte und hier ist es jetzt, sein großes, nicht übersehbares Zeichen, dass er bei ihr sein will. „Warum hast du dann nichts gesagt? Wir hätten doch zusammen her fahren können!“, bemerkt sie während sich eine Träne in ihrem Auge sammelt und sie trotzdem einfach nur Lächeln kann. Sasuke seufzt leise auf. „Um ehrlich zu sein, war ich, als du mir das gesagt hast und mit mir Schluss gemacht hast, einfach nur überrumpelt und vielleicht auch ein bisschen mit der Situation überfordert. Aber als ich dann Zuhause war, habe ich direkt der Uni zugesagt.“, kurz lässt er seinen Blick über den Campus schweifen, „Und meine Sachen gepackt und bin bereits am nächsten Morgen mit dem Zug abgereist. Ich wollte dich überraschen, wenn ich dann am Abend, wenn du ankommst hier am Bahnhof stehe und auf dich warte. Aber mir ist dann etwas dazwischen gekommen.“, erklärt er weiter. Und auch wenn die Haruno wegen all dem, drei Tage Herzschmerz und Liebeskummer hatte, kann sie ihm einfach nicht böse sein. Vor allem jetzt, wo bei seiner Erklärung so viele Worte aus seinem Mund kommen, so ungewöhnlich viele Worte. Erst jetzt bemerkt sie das Logo der Universität auf seinem Poloshirt, welches seine Aussage bestätigt, dass er Student dieser Universität ist, so wie sie auch. Er macht einen Schritt auf sie zu, steht nun fast direkt vor ihr, nur noch Zentimeter von ihr entfernt. Er beugt sich ein Stück zu ihr hinab. „Es tut mir Leid, wenn ich dir Kummer bereitet habe und ich verstehe auch, wenn du mir deswegen nun böse bist. Aber ich hoffe ich bin noch nicht zu spät, um unsere Beziehung zu kitten.“, gibt er leise beinahe sanft von sich. „Und es war mir auch eine Lehre, dass du mit mir Schluss gemacht hast. Ich sehe auch ein, dass ich dir hin und wieder diese drei Worte sagen sollte.“, hängt er den Satz noch dazu. Von einer Sekunde zur nächsten wird ihr bewusst, dass er sie nun aussprechen will, sie ihr das allererste Mal seit einem Jahr Beziehung zuflüstern will. Lächelnd schüttelt sie den Kopf und hebt ihre Hand an seine Wange. „Nein, du musst es jetzt nicht sagen, du bist nur wegen mir hier, das reicht mir schon.“, Tränen stehen noch immer in ihren Augen, sanft streich ihr Daumen über seine Wange. „Doch muss ich. Du bist so gut und verlangst es nie von mir, deswegen schulde ich es dir jetzt. Und nachdem ich seit zwei Jahren so für dich fühle, sollte man doch meinen, dass ich dazu in der Lage sein sollte.“, ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er sie sanft mustert und schließlich seine Hand hebt, um ihre Tränen wegzustreichen. „Ich liebe dich, Sakura, auch wenn ich es nicht sonderlich gut zeigen kann.“, haucht er ihr die lang ersehnten Worte entgegen. Ein Laut, der sehr einem Schluchzer gleicht, kommt über ihre Lippen, als sie lächelnd nickt und ihre Wange an seine Hand schmiegt. Sie ist überwältigt von seinen Worten, sowie seiner Tat und auch seiner Zärtlichkeit, die diesen Moment so prägt. Er beugt sich zu ihr hinab und bettet seine Lippen für einen Kuss an ihre. Sogleich erwidert Sakura den Kuss und drückt sich ihm leicht entgegen. Genießt ihn in vollen Zügen, kommt ihr der letzte Kuss doch so weit entfernt vor, wie eine vage, lange zurück liegende Erinnerung. Gleichzeitig kommt ihr das alles noch wie ein Traum vor. Wie der Traum den sie die letzten Nächte hatte, sodass sie nach einem Moment ihr Smartphone zur Seite streckt und auf Höhe ihrer Köpfe hebt, um ein Beweisfoto zu machen. Noch bevor sie die Kamera aktivieren kann, taucht eine warme Hand bei ihrer auf, und umschließt das Handy. Sasukes Lippen lösen sich von ihren, aber sein Kopf verharrt an Ort und Stelle. „Lass das.“, brummt er ihr leise zu, ehe er sie wieder küsst und ihr das Gerät abnimmt. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen, welches auch für ein Lächeln auf seinen Lippen sorgt und er sich noch ein Stückchen mehr annähert, schließlich direkt vor ihr steht. Plötzlich ertönt ein, Sakura nur zu gut bekannter, Ton, welcher der Beginn einer Melodie ist. Es dauert einen Moment bis sie es wahrnimmt und realisiert, dass es ihr Handy ist, welches läutet. Auch Sasuke scheint dies nun zu bemerken und löst den Kuss, zieht das Gerät aus seiner Hosentasche, wo ihn wohl das Vibrieren genervt hat. Kurz blickt er auf den Bildschirm und noch bevor sie etwas lesen oder erkennen kann, tippt er schon auf den Bildschirm und hebt es sich an sein Ohr. Blickt dabei auf sie hinab. „Hey Ino.“, gibt er schließlich von sich und seine andere Hand hebt sich zum Kopf der Haruno. Aufmerksam und auch etwas überrascht, dass er bei der Yamanaka abhebt und sie nicht wegdrückt, beobachtet Sakura ihn dabei. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen, während er sanft eine ihrer Strähnen aus ihrem Gesicht streicht. „Manchmal macht man komische Sachen, aus Liebe.“, gibt er Ino dabei eine Antwort, welche bestimmt ganz aufgeregt und ungläubig am anderen Ende der Leitung sitzt. Sakura selber kann es noch nicht ganz glauben, dass er hier bei ihr ist. „Ihr redet später miteinander, okay.“, gibt er zustimmend von sich, ehe er das Smartphone wieder sinken lässt und auflegt. Aufmerksam betrachtet er sie, es wirkt beinahe so als würde er sie zum ersten Mal sehen und sich jede Kleinigkeit einprägen wollen, während er ihr Handy in seine Hosentasche steckt. Sein Mundwinkel hebt sich wieder leicht. „Wo waren wir stehen geblieben?“, fragt er leise und bettet seine Hände auf ihren Wangen, zieht sie sanft zu sich hinauf, beugt sich ihr gleichzeitig entgegen und legt seine Lippen sanft wieder auf ihre. Sogleich halten sich ihre Hände an seinen Seiten fest, um sich ganz nah bei ihm und auch ihn festzuhalten, zu verhindern, dass er sich wie ein Traum einfach auflöst. Der Kummer der letzten Tage ist vergessen und auch wenn es in Hakodate nichts gab, das sie davon abhielt hier eine Karriere anzustreben, gibt es jetzt allen Grund hier in Tokio zu bleiben, die Liebe hält sie hier. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)