Superheld? Nope! von zero000 ================================================================================ Kapitel 29: ganz oder gar nicht ------------------------------- Sich aus einer geistigen Masse aus zähem Morast empor kämpfend, schaffte es Salli nur langsam diesem Wirrwarr zu entkommen. Mit jedem Atemzug mehr drang die Müdigkeit aus ihrem Kopf zurück und machte Platz für die Empfindungen die sich um sie befanden. Warmes Licht schien in ihr Gesicht, zog sie mehr in die Realität und ließ die blonde wohlig durchatmen. Die Augen nicht öffnen wollend, genoss sie einfach den Moment der so frei von allen Sorgen war, das sie ihn so schnell nicht aufgeben wollte. Sich etwas fester in das Kissen kuschelnd, seufztet sie erneut und wurde von ihrem Unterfangen abgelenkt als sie dasselbe Geräusch das sie gerade von sich gegeben hatte hinter sich hörte. Ihr Verstand war noch nicht aufgestanden, daher wunderte sie sich zwar über das Geräusch, empfand aber kein Verlangen herauszufinden woher es kam. Nicht einmal als der leichte Druck der um ihre Taille bestand, fester wurde und sie ein Stück zurück zog. Ganz im Gegenteil! Das Gefühl das sie durchflutete war so angenehm, so warm und geborgen das sich mit geschlossenen Augen ein Lächeln in ihrem Gesicht bildete. Erneut das leise durchatmen hörend, war es nun direkt hinter ihrem Ohr und verursachte eine leichte Gänsehaut in ihrem Nacken. Wieder ein Stück mehr zurückgezogen werdend fühlte sie nun deutlich etwas Festes an ihrem Rücken, das ihre Gefühlswelt auf dem Kopf stellte so angenehm war es. Sich diesem Gefühl entgegen lehnend, prägte sich ihr Gehirn jede Einzelheit davon ein ohne zu hinterfragen was das überhaupt auslöste. Noch einmal wohlig durchatmend, drehte sie den Kopf im Kissen, hob eine Hand und wollte sie zusätzlich unter dem Kissen positionieren, als sie gegen etwas stieß das da nicht sein sollte. Verwundert mit den Fingern leicht darüber fahrend, war es warm, weich und leicht behaart was eindeutig Dinge waren die nicht in ein Bett gehörten. Das Objekt weiter erforschend, glitt sie mit den Fingerspitzen daran hinab, bis sie von diesem etwas ergriffen wurde. Es umschloss vorsichtig aber bestimmend ihre Finger und begann nun wie sie zuvor herauszufinden um was es sich da handelte. Über diesen Zwischenfall die Augen aufschlagend, blendete das Licht ihre noch empfindlichen Augen. Daher brauchte Salli ein paar Sekunden bis sie eine freie Sicht hatte und die zeigte ihr im ersten Moment nichts Ungewöhnliches. Sie lag in einem Bett, über ihr die zerwühlte weiße Bettwäsche und neben ihr das Kissen das auch sonst nicht anderes aussah als es aussehen sollte. Erst als sie den Kopf leicht hob, erhaschte sie einen Blick auf ihre Hand die unter dem Kissen hervorblitzte und auf die andere die diese in ihrer hatte. Die Luft einen Moment anhaltend, zwickte Salli ein Auge zusammen um ihren Blick zu schärfen, aber bis auf das sie genauer erkannte das sie jemand an der Hand hielt, zeigte sich ihr nichts Neues. Ein leichter Luftzug an ihrem Nacken und das deutliche Geräusch wie jemand die Luft fest einzog, nahm ihre Aufmerksamkeit an sich und ließ Salli erkennen was hier los war. Aus Reflex heraus, löste sie sich von der Hand die sie hielt und drehte sich im selben Moment auf den Rücken. Dabei bemerkte sie das der Druck um ihre Taille, einem Arm zugrunde lag der um sie lag und sie so an die Person fesselte die sich nun neben ihr befand. „Hey!“ Waren die schlichten Worte die ihr entgegen gebracht wurden, als sie in das Gesicht direkt vor ihr und in dessen blaugraue Augen sah. „Hey!“ Entgegnete Salli zurückhaltend und brauchte mehr als einen Moment bis sie wirklich begriff was hier gerade los war. Sie lag in dem Bett das Stark ihr zur Verfügung gestellt, und in dem sie die Nacht verbracht hatte. Und niemand geringerer als Clint Barton alias Hawkeye, Bogenschütze und Avenger lag direkt neben ihr. Ein paar mal blinzelnd und den Mund zu einem kaum erkennbaren Lächeln verziehend, konnte sie nur daliegen und wusste wie er nicht was sie machen sollten. Auch sein Blick klebte auf ihrem und das „hey“ war eine standardmäßige Floskel die dazu dienen sollte die Situation zu entspannen. Entspannt war aber niemand in diesem Raum. Weder Salli die am Rande bemerkte das er sie immer noch festhielt, noch Clint dessen Verstand sich ebenfalls erst zurück in den Tag kämpfen musste. Er wusste nicht was er machen sollte! Ein Shield Agent Klasse 1, der in seiner Kariere so viele Entscheidungen getroffen, so viele Aufträge erledigt und so viele Kämpfe gefochten hatte, wusste nicht was er machen sollte. Er war gerade eben aufgewacht aus einer Traumlosen Nacht und das erste was er wahrnahm noch bevor er die Augen geöffnet hatte, war wie etwas Weiches seine linke Hand abtastete. Dies geschah so vorsichtig, das er es nicht als Bedrohung ansah, aber da er auch nicht wusste was es war, hatte er es kurzerhand ebenfalls angefasst. Das der Träger dieses Objekts sich darauf bewegte ließ ihn augenblicklich munter werden und die Augen öffnen. Dabei allerdings in Sallis Augen zu sehen war ein Anblick den er nicht erwartet hatte. Ihm fiel aber auf Grund dessen sofort die letzte Nacht wieder ein und seine letzte Handlung an diesem Tag dessen Auswirkungen nun deutlich vor ihm lag. Die Luft flach einatmend, sah er in ihre Augen und war von ihnen so fasziniert das er kurz vergaß seine Situation zu überdenken. Alles was zählte war dieser Blick und das prickelnde Gefühl in seinem Körper das durch die Nähe zu ihr und die Berührung seines Armes hervorgerufen wurde. Sie lag hier! Direkt neben ihm, nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt und alles was er wollte war diese Frau in seinen Armen nie wieder gehen zu lassen. Seit er sie das erste Mal getroffen hatte und sie ihm auf unkonventionelle Art bewusst gemacht hatte das es keine Akte und keinen Bericht gab, der ihr gerecht wurde. Da wusste ein kleiner Teil seines Verstandes das er diese Frau so sehr begehrte wie noch keine andere zuvor. Sie war ein Rätsel, eine Herausforderung und ebenfalls ein fixer Punkt in seinem bisher turbulenten Leben. In ihrer Nähe fühlte er sich ausgeglichen und konnte für kurze Zeit vergessen wie viel Last auf seinen Schultern lag. Aber genau da lag das Problem. Salli Langley war Teil seiner Mission. In ihrer Nähe durfte er nicht ausgeglichen sein und schon gar nicht durfte er vergessen was auf dem Spiel stand. Sie war zu einer Ablenkung geworden und sie selbst hatte gestern den Preis dafür bezahlen müssen. Etwas das nie hätte geschehen dürfen, war mit ihm geschehen und je mehr er darüber Nachdachte, desto größer wurde der Widerspruch zwischen seinem Herzen und seinem Verstand. Und während er Salli in die Augen sah und der Zwiespalt in ihm immer unerträglicher wurde, da kam ihm ein Gedanke. Ganz oder gar nicht! Salli Langley konnte er entweder ganz oder gar nicht haben. Wenn er sich für seinen Kopf entschied, würde er seinen gestrigen Vorsatz umsetzten. Er würde Salli zu Shield bringen und sie dort der Obhut der Agenten übergeben. Er würde diese Mission beenden wie er jede andere zuvor beendet hatte und nach einigen Tagen würde er sich auf den Weg zur nächsten machen. Das Leben wie er es kannte würde weiter seinen gewohnten Gang gehen, so wie es immer war. Oder! Ja oder er entschied sich für das was sein Herz wollte. Und das wollte Salli. Es wollte sie festhalten, sie beschützen und nie wieder los lassen. Wollte herausfinden wie sie sich unter seinen Fingern anfühlte, wie ihre Lippen schmeckte und ergründen wie weit sie seine Welt noch verändern konnte. Diese Wahl war so zusagend, so voller innerem Willen, aber das was aus dieser Entscheidung entstehen würde, war etwas vollkommen neues. Er konnte nicht sagen was werden würde. Er wusste ja noch nicht einmal ob sie so empfand wie er. Ein Risiko durch und durch, mit der Aussicht aus Zurückweisung oder einem Leben mit der Frau vor ihm an seiner Seite. Ganz oder gar nicht? Diese Worte wieder und wieder in Gedanken durchgehend wusste er nicht welche Wahl die Richtige war und tief in seinem Inneren da hegte er sogar Angst. Angst die falsche Wahl zu treffen und auf ewig mit diesem Wissen weiter leben zu müssen. Unfähig sich zu Bewegen lag Salli einfach nur da und hatte wie Clint ihren Blick mit seinem verwoben. Sekunden vergingen in denen niemand den Augenblick zerstören wollte und Sekunden in denen er ihr ungewollt seine innersten Gefühle offen legte. Es war unerträglich für Salli mit anzuhören wie verzweifelt er innerlich war und mit welcher Entscheidung er sich auseinander setzte. Salli wollte seiner Entscheidung nicht im Weg stehen, sie dürfte sie im Grunde ja noch nicht einmal mitbekommen. ~ganz oder gar nicht~ Immer wieder wiederholte er diese Worte in Gedanken und während Salli selbst immer stärker mit sich selbst kämpfte da wurde ihr ebenfalls etwas bewusst. Sie war Teil von dem hier. Seine Entscheidung betraf ihr Leben genauso wie es seines betraf und aus dieser Erkenntnis zog Salli einen Entschluss. Sie würde sich nicht lenken lassen! Ihr Leben bestand aus einer Aneinanderreihungen von Momenten in denen sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse heruntergeschraubt hatte. Sie überließ steht's den anderen die Führung und tat das was ihr am wenigsten Ärger einbrachte. Aber das alles zählte jetzt und hier nicht. Salli wollte den Mann vor ihr. Sie wollte bei ihm sein, wollte herausfinden wer er war und würde dafür sogar den Ärger in kauf nehmen der damit verbunden war. Dieses Mal würde sie entscheiden! Die Luft ruhig einatmend, diente dieser Moment als Startsignal und ohne den Blick abzuwenden, hob Salli ihre Hand, legte sie auf seine Wange und zog sich zu ihm hinüber. Mit leichtem Druck nahm sie seine Lippen mit ihren in Empfang und schickte eine Welle der Empfindungen durch ihren Körper. Es durchflutete sie mehrfach, ließ sie alles um sich herum vergessen und genoss einfach diesen Moment der alles in ihrem Leben verändern würde. Ein Kuss der so voller verlangen nach einer Person war und dessen Ende kurz bevor stand. Die Hand auf seiner Wange lassen, löste sich Salli wieder von ihm und zog sich nur soweit zurück um ihn ansehen zu können. Ihr Blick traf sich für einen Moment und auch da er ihr Lächeln vermutlich nicht erkannte, so war ein Wort und ein Gedanke alles was gerade zählte. „Ganz!“ Sprach Salli aus was er dachte, eher er seinen Arm um sie fester zog und sie sich wieder zu ihm empor strecke. Ihr erneutes Aufeinander treffen war eine Befreiung von allem was sie bisher gehalten hatte und mit jeder Sekunde verwoben sie sich mehr in einem Netz aus Verlangen und Zuneigung. Sich erneut kurz voneinander lösend, hatte Clint sie halb auf sich gezogen, wodurch ihre blonden Locken seitlich ihres Gesicht auf ihn hinab fielen. Ihr direkt in die Augen sehend, steckte er ihr eine Strähne hinter ihr Ohr und verharrte mit seiner Hand an der Stelle. „Viel besser als beim ersten Mal!“ Lächelte er und fuhr mit seiner Hand zurück die Konturen ihres Kinns entlang. Auf diese Worte hin, musste Salli unweigerlich ebenfalls Lächeln und ließ sich von ihm zurück zu ihm ziehen. Logisches Denken viel gerade schwer! Diese Eigenschaft hatte Salli gerade mit dem Mann auf dem sie mehr lag als auf dem Bett gemein, aber keinen von beiden schien das wirklich zu stören. Den Kopf auf seiner Schulter gebettet, hatte er sie mit dem Arm von hinten umgriffen, während seine andere Hand damit beschäftigt war ihr liebevoll über den Haaransatz zu fahren. „Hörst du gerade was ich Denke?“ Fragte Clint schelmisch und löste nicht den Blickkontakt zu Salli, die darauf ihren Kopf fragend noch ein Stück mehr in seine Richtung drehte. „Nein!“ „Schade!“ Grinste er und legte ein weiteres Mal seine Lippen auf ihre. Diesmal allerdings rollte er sich komplett über Salli, drückte sie leicht in das Kissen und verhinderte mit einem Arm das er sich nicht zu stark malträtierte. Wohlig seufzend öffnete die blonde die Augen nach diesem Überfall und erkannte dabei gerade noch so wie er sie anlächelte, während er in seiner Bewegung nicht anhielt. Sein anfänglicher Schwung reichte aus um sich einmal über sie hinweg zu drehen und auf der anderen Seite von ihr aus dem Bett zu steigen. „Wir sollten uns fertig machen!“ Perplex dem Bogenschützen entgegensehend, senkte sie nachdem er keine Reaktion zeigte den Kopf und sah ihn schief an. „Was ist?“ Fragte er daher und zog die Augenbrauen etwas zusammen. „Oh man! Du weißt echt wie man ein Mädchen umhaut!“ Meinte sie trocken und stützte sich zusätzlich mit einem Arm den Kopf. „Sehr witzig!“ Antwortete er ihr schlicht und rückte sich sein Oberteil zurecht, ging zurück zu Salli und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Glaub mir!“ Begann er und zog sich ein kurzes Stück von ihr weg. „Ich würde jetzt auch viel lieber ganz andere Sachen mit dir machen. Aber wir haben gleich 8 Uhr und da...“ „Guten Morgen Miss Langley! Es ist 8 Uhr Morgens. Ich wurde damit beauftragt Sie zu wecken. Des Weiteren werden Sie im 110 Stock erwartet.“ Meldete sich Jarvis gefolgt von einem leisen wenn auch unangenehmen Wecksignal und ließ Clint wie Salli gleichzeitig leicht nach oben sehen. „Sag ich doch!“ Grinste der Bogenschütze bestätigend, erhob sich wieder und zog dabei Salli mit sich nach oben. „Ich hab Jarvis gestern damit beauftragt dich zu wecken. Und glaub mir wir sollten tun was er verlangt. Ansonsten?“ Seufzte er und zog sich seine Schuhe an, die er in der vergangenen Nacht abgestreift haben musste. „Ansonsten?“ Hackte sie nach und versuchte ihn dazu zu bringen sie anzusehen. „Ah. Sagen wir einfach niemand will das Stark anfängt herumzuforschen!“ Gluckste er leicht und hob den Blick wieder zu ihr, was beinahe schuldig aussah. ~ist keine gute Idee wenn er uns zusammen sieht~ „So ist das also!“ Seufzte sie schlicht und zog die Luft danach fest zurück in ihre Lungen, während sie sich umdrehte und das Bett nach ihrem Zopfgummi absuchte. „Sei nicht böse!“ Hörte sie ihn direkt hinter sich und wurde im selben Moment von seinen Armen umschlungen. „Aber du kennst Stark nicht.“ Versuchte er zu beschwichtigen und gab ihr einen Kuss in den Nacken. Mit einem inneren Kribbeln, schloss Salli bei dieser Berührung die Augen und drehte sich in seinen Armen nach vorne. Hoch in seine Augen sehend, war sein Gesicht gerade unlesbar geworden. Salli konnte nicht abschätzen was er empfand und seine Gedanken lagen ihre nicht zur Verfügung. „Wow!“ Meinte er kurz darauf und zog sie ein kleines Stück näher zu sich. „Was ist?“ Fragte sie neugierig und hatte ihre Arme hinter seinem Rücken verschränkt. „Nichts! Einfach nur.. Wow!“ Sein Gesicht bestand dabei immer noch aus einer unlesbaren Miene die er nicht einmal verlor als er sich zu ihr Beugte um ihr einen weiteren innigen Kuss zu gehen. Seine Hände dabei auf ihre Wangen legend konnte er ihre Bewegungen so genau koordinieren und konnte dadurch entscheiden wann er den Kuss beenden wollte. Sich von ihr lösend verharrte er noch einen Moment dicht bei ihr und wollte so ungern wie sie dieses Spiel beendeten. Es hatte gerade eben erst begonnen und es aufzugeben viel schwer. „Las dir nicht zu viel Zeit! Ich werd oben auf dich warten!“ Wisperte er ihr entgegen und ließ sie aus seinem Griff um augenblicklich von ihr zurück und zur Tür zu gehen. „Warte mal!“ Hielt sie ihn auf, als er die Tür bereits aufgemacht hatte. „Was ist im 110ten?“ Fragte sie und ließ ihn sich mit einem schelmischen Grinsen umwenden. „Frühstück!“ Gab er schlicht von sich und verschwand aus dem Zimmer. „Frühstück?“ Wiederholte Salli und ließ seufzend die Schultern hängen. Diese Geste hielt sie aber nicht sonderlich lange auf, da Salli die Luft wieder fester einzog und sich dabei ein breites Lächeln in ihrem Gesicht bildete, das kein Ende nehmen wollte. Leise kichern fuhr sie sich selbst über die Schultern, wog sich leicht hin und her bis sie den Schwung ausnutzte um sich mit einem Schritt in Richtung Bad zu begeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)