Daredevil: Shell Power von kentasaiba ================================================================================ Kapitel 6: Die Kloake ruft -------------------------- Abbruchreifes Hochhaus Shredder und Shishido standen am Rand des Abgrunds und starrten in die Tiefe. Doch egal wie tief er auch war, er stellte auch das Ziel dar, was beide Männer zu erreichen hofften. „Damit ich dich richtig verstehe, ihr nennt diese Leute Black Sky?“, wollte der Anführer des Foot-Clans wissen. Shishido nickte bedächtig. „Ja, es gibt nur sehr wenige Menschen auf der Welt, die diese bestimmte Gabe besitzen. Die Hand sucht auf der ganzen Welt nach ihnen. Doch jene, die wir bisher fanden, waren nicht stark genug um eine komplette Verbindung zum Biest aufzubauen.“, verriet er. Shredder ballte die Fäuste. „Eine Kreatur, die über unendliche Macht verfügt? Und wir haben die Möglichkeit sie zu kontrollieren? Shishido-han, arbeiten wir zusammen und erbobern sowohl meine als auch deine Welt. Nichts wird sich den vereinten Kräften der Hand und des Foot-Clans entgegen stellen können!“, sprach er enthusiastisch. Shishido ließ sich diese Möglichkeit scheinbar durch den Kopf gehen. „Ist dir denn ein Weg bekannt, wie du und deine Leute zurück in eure Welt gelangt?“, fragte er schließlich. Shredder wirkte so, als hätte er bereits mit dieser Frage gerechnet. Er flüsterte einem seiner Leute etwas zu und bat Shishido ihm zu folgen. Dieser beobachtete, wie Shredders Leute in einem Raum verschwanden und kurz darauf mit einer gefesselten Frau zurückkamen. „Lasst mich los, ihr Raudis!“, wehrte sie sich mit Händen und Füßen, was sie aber nicht davor bewahrte, Shredder und seinem neuen Verbündeten gegenübergestellt zu werden. „Shredder, du wandelnde Müllstonne! Ich habe keine Ahnung, wo du mich hingebracht hast, aber wenn dich die Turtles finden und mich retten, wirst du dir noch wünschen…“, beschimpfte sie ihren Entführer, bevor sie unterbrochen wurde. „Miss O’Neill, darf ich Ihnen Shishido-han vorstellen? Er wird mir zur Hand gehen, diese verdammten Schildkröten endlich auszumerzen.“, stellte er seinen Kumpanen vor. Shishido trat einen Schritt näher und musterte die Reporterin. „Eine Black Sky…“, murmelte er. Shredder gab ihm recht. „Ja, scheinbar können solche Personen Portale in verschiedene Welten öffnen. Shishido-han, stell dir vor, welch Möglichkeiten sich uns bieten!“, erwiderte er euphorisch. Shishido nickte nur und griff sich langsam an seine Maske. Natürlich plante er keineswegs seine Errungenschaften mit diesem zweitklassigen Ninja zu teilen. Doch Shredder kannte Shishidos spezielle Fähigkeit nicht, wodurch er im Nachteil war. Er würde den Anführer des Foot-Clans in Stein verwandeln und selbst zum Herrscher der Welt… ja aller Welten aufsteigen. Doch sein Plan schien warten zu müssen, denn im Flur vor der Halle schien großer Aufruhr zu herrschen. Die Tür ging auf und eine vermummte Person trat ein. Sofort entfernte sie ihr Halstuch und Shishido erkannte Elektra auf sich zukommen. Als sei nichts gewesen, stolzierte sie auf die beiden zu und machte dann Halt. „Black Sky, ich habe nicht mehr mit dir gerechnet. Meine Leute haben mir berichtet, dass du in die Hände der Feinde gefallen wärst.“, begann Shishido zu reden. Elektra hob eine Augenbraue. „Sie haben zumindest versucht, mich unter ihre Kontrolle zu bringen. Dieser so genannte Teufel von Hell’s Kitchen hat mir sogar vertraut. Das war sehr nützlich, um ihm meine Sai in die Brust zu jagen.“, erzählte sie. Shishido wurde sofort hellhörig. „Daredevil ist tot?“, fragte er aufgeregt. Elektra nickte und schritt noch näher an ihren Boss heran. „Ohja, genauso wie…“ Völlig unerwartet zog Elektra einen ihrer Sai aus der Kleidung hervor und wollte ihn in Shishidos Bauch rammen. Als wäre es nur ein Windzug, wich dieser nach hinten aus und entkam dem Angriff. Gleichzeitig vollführte er eine Drehung, die man sonst nur bei einem geschickten Tänzer bestaunen konnte und war blitzschnell hinter Elektra. Es war nicht nötig, dass er sein Schwert zog, das übernahmen seine Ninjas für ihn. Sofort waren ein Dutzend Schwerter auf Elektra gerichtet. Shredder hingegen gab seinen Leuten ein Zeichen noch abzuwarten. Shishido nahm Elektra in den Würgegriff und blockierte jeglichen Angriff. „Ich habe erwartet, dass du mich irgendwann hintergehen würdest. Ich wusste, dass der alte Mann hier ist und nachdem du verschwunden warst, zählte ich 1 und 1 zusammen.“, flüsterte er ihr zu. Elektra versuchte sich zu befreien, aber vergebens. „Hintergangen? Ich war nie auf deiner Seite, du hast mich manipuliert und für deine Zwecke missbraucht!“, warf sie ihm vor. Shishido wirkte ärgerlich. „Ich habe dir dein Leben zurückgegeben! Du solltest der Hand auf ewig dankbar sein!“ Doch Elektra war alles andere als dankbar. Da sie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte, fiel ihr nichts besseres ein, als Shishido auf die Füße zu treten. „Na gut, du hast es so gewollt. Glücklicherweise haben wir eine neue Black Sky gefunden. Wir haben… keine Verwendung mehr für dich.“, verriet er ihr und gab seinen Leuten ein Zeichen, es zu beenden. Elektra beobachtete schockiert, wie die Schwerter auf sie zukamen. Sie schrie, doch scheinbar gab es nichts mehr, das sie unternehmen konnte. Kurz darauf ein neues, erst undefinierbares Geräusch. Das Zerbrechen von Glas, scheinbar vom Stockwerk aus über ihnen. Der Ninjas sahen nach oben und beobachteten, wie etwas zu Boden fiel. Scheinbar waren es… Körper? Drei bewusstlose Foot-Ninjas lagen nun auf dem Betonboden des Erdgeschosses. Doch dabei blieb es nicht. Weitere Gestalten fielen… nein, sprangen von oben herab. Sie landeten nicht weit von Shredder und Shishido entfernt. „Danke, dass Sie an unserem Gewinnspiel teilgenommen haben. Sie haben den ersten Preis gewonnen, vier Schildkröten für umsonst!“, unterbrach Mikey die angespannte Situation. Shredder knirschte sofort mit den Zähnen. „Das sind sie! Das sind diese verdammten Turtles!“, rief er Shishido zu. „Ike!“, schnauzte dieser seine Shinobis an und kurz darauf waren die Turtles von den Ninjas der Hand umzingelt. „Ihr,… seid mir gefolgt?“, fragte Elektra überrascht, woraufhin Shishido eine Hand von ihr ließ. Er nutzte sie um sein eigenes Schwert zu ziehen und nach oben zu halten. „Aber leider zu spät. Es wird Zeit für dein Ende, Black Sky.“, prophezeite er und ließ sein Schwert herabsausen. Doch bevor er den Angriff zu Ende führen konnte, traf ihn etwas hart am Kopf. Er ließ das Schwert fallen und kippte zur Seite. Er versuchte sich zu orientieren und erkannte einen Stock, der am Boden lag. Sofort folgte er der Richtung und erkannte die zwei Gestalten, die von der anderen Seite auf ihn zukamen. Es waren der alte Mann, der Anführer des Chaste und der Akuma, der offenbar noch sehr lebendig war. „Shishido-han, alles in Ordnung?“, kam ihm Shredder zur Hilfe. Shishido verzichtete darauf, dass man ihm aufhalf und ergriff stattdessen sein Schwert. „Stick, ich überlasse dir diesen Kerl in der Rüstung. Ich kümmere mich um Shishido. Wenn er erledigt ist, kann Elektra endlich frei sein.“, stand für Matt fest. Stick nickte ihm und hob seinen Stock auf. „Na schön, aber vergiss nicht, was ich dir unterwegs gesagt habe. Vermeide unter allen Umständen, dass er seine Maske abnimmt.“, erinnerte er. Matt nickte, das hatte er schon verstanden. „Warum genau noch mal nicht?“, hakte er nach. Stick seufzte. „Frag lieber nicht, du würdest mir ohnehin nicht glauben.“, erwiderte er und stürzte sich dann auf Shredder. Aber glauben war das, womit Matt inzwischen am allerwenigsten Probleme hatte. Seine Schlagstöcke gezogen, schritt er entschlossen auf Shishido zu. Dieser richtete sein Schwert auf ihn und stieß einen Kampfesschrei aus. „Akuma, du warst uns lange genug ein Dorn im Auge!“ Shishido preschte in einem unglaublichen Tempo auf Matt zu, dieser konnte den Hieb gerade noch so abwehren. Egal wie scharf Shishidos Klinge auch sein mochte, Matts Schlagstöcke waren aus einem Material, in dem nicht einmal ein Kratzer zurückbleiben würde. Aber… galt das auch für sein Kostüm? Nun war sicher die Zeit gekommen, es herauszufinden. Dem Helden blieb nichts anderes übrig als seine Schlagstöcke voneinander zu trennten, um sowohl die Schwerthiebe als auch die folgende Tritte des Gegners abwehren zu können. Währenddessen hatte sich Stick in ein Gefecht mit dem Shredder gestürzt. „Was glaubst du, mit deinem Stock ausrichten zu können, alter Mann?“, blaffte dieser höhnisch. Stick musste zugeben, dass sein Stock gegen Shredders Rüstung nicht wirklich Schaden ausrichtete. Natürlich hatte er noch einen Trumpf im Ärmel, oder besser gesagt auf dem Rücken. Er mochte seinen Stock, doch wenn der Gegner so gut gepanzert war wie hier, zog er auch gerne mal sein Schwert. Shredder hingegen vertraue auf gewohntes Taijutsu, das Stick schon oft gesehen hatte, auch wenn ihm die Techniken seines Gegners fremd waren. Das gefährlich an diesem waren eindeutig die scharfen Klingen an den metallenen Handschuhen. Jeder Schlag, den Shredder ausführte, wurde durch sie verstärkt. Ein misslungenes Ausweichmanöver seitens Sticks, und Shredders Klingen würden sich in seine Haut bohren. Doch dafür sah er, wie noch jemand hinter seinem Gegner erschien. „Warte, ich gehe dir etwas zur Hand, alter Mann.“, rief Elektra und zog ihre Sai. Shredder erschien nun unsicher und wusste nicht, auf welchen Gegner er sich konzentrieren sollte. Elektra war gerade dabei, den Anführer des Foot-Clans anzugreifen, bis sich ein Schwert in ihre Richtung senkte. Schnell sprang sie nach links zum den Angriff auszuweichen. „Meister Shredder, überlasst mir diese Verräterin.“ Elektra erkannte die Kunoichi, die von ihrem Boss Karai gerufen worden war. Sie besaß ein langes Schwert, ein Distanzkampf mit ihren Sai war also nicht unproblematisch. Elektra musste demnach erst eine Öffnung in Karais Kampfstil finden, bevor sie zuschlagen konnte. Doch zuvor… fiel ihr ein Ninja der Hand vor die Knie. Obwohl ihre neuen Verbündeten nicht mit dem Techniken der Hand vertraut warne, so gelang es den Turtles doch, klar die Oberhand zu behalten. „Hey, Hand-Ninja, wie wäre es mal mit einem High-5?“, fragte Raph und klatschte seinem Gegner seine Hand ins Gesicht. Elektra gab zu, dass ihre Kampfart etwas gewöhnungsbedürftig aussah. Dann sah sie hinüber zu Matt. Sie wusste aus eigener Erfahrung, was für ein guter Kämpfer Shishido war. Am liebsten wäre sie ihrem Freund beigestanden, doch Karai ließ ihr keine Verschnaufpause. „Was erlaubst du dir? Wie kannst du uns Black Sky einfach wegnehmen?“, warf Shishido seinem teuflischen Gegner zu. Matt glaubte sich verhört zu haben. „Ich wusste nicht, dass Ninjas einen Sinn für Humor besitzen. Ihr Name lautet Elektra und ihr habt sie MIR weggenommen. Hör zu, mich interessiert eurer kranker Kult nicht, sie hat etwas besseres verdient. Ein glückliches Leben, und solange es euch Typen gibt, wird sie keine Chance darauf haben.“ Shishido begann zu schmunzeln. „Tja, dann wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mich zu töten, Akuma.“, sprach er und brauchte Matt mit seinem nächsten Angriff ins Taumeln. Dieser fing sich schnell wieder und achtete auf jede einzelne Bewegung des Gegners. Aber hatte er recht? Musste er Shishido wirklich töten um Elektra zu retten? Um ihre Freiheit zu garantieren? Wozu dann alles bisherige? Seine Worte, gegenüber Frank Castle, als er sich über ihn erhob. Oder war töten am Ende unausweichlich? Vermutlich genauso schwer wie Shishidos Angriffen auszuweichen. Er trieb Matt immer wieder nach vorne und… ja, das konnte funktionieren. Shishido war momentan wie ein Zug, der auf ihn zuraste. Es gab nichts neben ihm und nichts… hinter ihm. Matt wusste, dass ihm nur ein Versuch blieb. Würde er es vermasseln, gab es Daredevil am Spieß. Gerade in dem Moment, als Shishido sein Schwert wieder zurückzog, ging Matt in die Knie und begann zu springen. Er selbst war kein Ninja, doch dafür von einem ausgebildet worden. Er erinnerte sich an Sticks Worte in der Kindheit. Er musste die Bewegungen der Luft genauso lesen wie die eines Menschen. Also begann er zu springen und sich unverzüglich nach vorne zu beugen. Shishido musste mit ansehen, wie er über seinen Kopf hinweg einen Salto vollzog und hinter ihm landete. Daraufhin erzielte Matt harte Schläge gegen Shishidos Schienbeine. Sofort torkelte dieser nach vorne und fiel zu Boden. Doch Matt wusste, dass er einen Sieg nie zu früh feiern durfte. Shishido wollte erneut nach seinem Schwert greifen, doch Matt war schneller und trat es ihm aus der Hand, ohne, dass es der Ninja erreichen konnte. „Du wurdest besiegt, Shishido! Gib auf und kehre mit deinen Leuten dahin zurück, wo ihr hergekommen seid.“, gab Matt seinem Gegner eine Chance. Shishido grinste leicht. „Du willst mich nicht töten?“, schien er die Situation richtig zu beurteilen. Matt schüttelte sofort den Kopf. „Nein, ich… bin nicht wie ihr.“, sagte er. Das schien Shishido erwartet zu haben. „Wenn das so ist… ist dies hier dein Ende!“, rief er und erhob sich blitzschnell. Es trat das ein, wovor ihn Stick gewarnt hatte. Shishido griff sich an den Kopf und entfernte seine Maske. Matt hatte keine Gelegenheit mehr zum Reagieren gehabt. Auf der anderen Seite wusste er genauso wenig wie Shishido ohne Maske aussah, wie mit. Er hatte sein Gesicht nie berührt, weshalb er nicht wusste, was Stick genau meinte. Er und Shishido standen sich nun gegenüber, dessen Maske auf dem Boden liegend. Shishidos graue Augen starrten triumphierend in die von Matts. Einige Sekunden lang geschah gar nichts. „Also…“, begann Matt, der offensichtlich Probleme hatte, die Situation richtig einzuschätzen. Shishido selbst schien die Welt nicht mehr zu verstehen. Wieso verwandelte sich dieser Möchtegern-Teufel nicht in Stein? Das tat jedes Lebewesen, dem er in die Augen blickte. Es sei denn… Langsam schien Shishido klarer zu sehen. „Du… bist blind.“, warf er Matt entgegen. Dieser bejahte zögernd, er sah keinen Grund, warum er dies noch leugnen sollte. „Matt, ducken!“, hörte er plötzlich ein Rufen hinter sich. Die Warnung kam abrupt, doch als Matt etwas durch die Luft fliegen sah, reagierte er sofort. Er ließ seine Beine nach hinten fallen und streckte seine Arme aus. Mit seinen Händen stützte er sich am Boden ab und wurde dadurch nicht getroffen. Der Ruf hatte Leonardo gehört. Dieser hatte eines seiner Schwerter nach den beiden Kontrahenten geworfen. Matt fragte sich ernsthaft, ob er damit Shishido treffen wollte und ob der Sensei der Turtles genauso erbarmungslos war wie Stick. Doch dies war nicht der Fall. Das Schwert traf nicht Shishido, sondern die Wand, direkt neben ihm. Dort blieb es mit der Spitze stecken und prangte auf Augenhöhe Shishidos aus der Mauer. Dieser starrte verwirrt auf die Klinge. Auf die glänzende, schimmernde…. und spiegelnde Klinge von Leonardos Schwert. Als er begriff was der Turtle vorgehabt hatte, war es längst zu spät. „N…nein!“, brüllte Shishido und schloss sofort die Augen. Doch es war zu spät. Matt nahm wahr, wie sich die Haut des Shinobis völlig verändert. Sie erkaltete, jegliche Körperwärme wich. Kurz darauf hatte Shishido sämtliche Bewegungen eingestellt. Der Anwalt konnte nur ahnen, was gerade passiert war. Für die, die im Stande waren zu sehen, also für die Turtles, Elektra und Stick war es eindeutig. Shishido hatte sich gerade eben in eine Statue verwandelt. Aber auch Shredder bekam das Geschehne mit. Ein Blick nach rechts verriet ihm, dass seine Erzfeinde gerade den letzten Hand-Ninja ausgeschaltet hatten. Er stieß einen Fluch aus, da er wusste, wohin das wieder führen würde. Er griff Stick nun noch unnachgiebiger an und fixierte dessen Schwert zwischen den Klingen seiner linken Hand. Mit der rechten schlug er direkt zu und traf Sticks Schulter. Sie hinterließ eine blutende Wunde und Matts Mentor wurde zu Boden gestoßen. „Karai, unser Plan ist fehlgeschlagen! Bereite alles für unsere Flucht vor! Foot-Ninjas, bringt die Reporterin zum Abgrund!“, gab er seine Befehle. „Leute, Shredder versucht zu fliehen!“, glaubte Dony noch einmal betonen zu müssen. Die Turtles steuerten auf die Mitglieder des Foot-Clans zu, doch Karai hielt sie mit ihrem Schwert in Schach. Elektra wollte sie angreifen, erlitt dann aber einen Schwächeanfall. Sie hatte wirklich zu viel Energie verbraucht. Shredders Leute führten April zum Abgrund und kaum stand diese davor, begann das Loch seltsam zu verformen. Geleeartig wackelte die Oberfläche und lud ein, auf oder auch in sie zu springen. „Dieses Mal machen wir es dir nicht so einfach, Shredder!“, rief Raph und setzte zu einem Springkick an. Doch Shredder war darauf vorbereitet, immerhin hatte er unzählige Male gegen die Mutanten gekämpft. Er packte Raphs Bein im Flug und schleuderte ihn auf seine Brüder. „Karai, bringt sie in unsere Welt zurück! Wir können sie als Schlüssel nutzen, um andere Welten zu erreichen!“, trug Shredder der Kunoihci auf. Diese nickte stieß April direkt in den Abgrund. Sie fiel, aber… sie verschwand einfach. Als wäre da nie ein Abgrund gewesen. Kurz darauf folgten ihr Karai und die Ninjas. Dony begann zu schwitzen. „Leute, wir müssen uns beeilen! Das Portal wird sich schließen, wenn April auf der anderen Seite nicht mehr davor steht!“, warnte er. Die anderen verstanden und wollten lossprinten. Allerdings stand ihnen Shredder immer noch im Weg. Bis… Shredder spürte, wie er von etwas getroffen wurde, etwas blockierte seine Beine, als er den Turtles entgegentreten wollte. Es waren Matts Schlagstöcke, die ihn schließlich zum Stolpern brachten. „Beeilung!“, rief Leo und gemeinsam rannten sie auf den Abgrund zu. „Nicht viel Zeit für eine Verabschiedung, oder?“, keuchte Matt, der auf sie zugerannt kam. „Kein Problem, besuch uns einfach nächstes Mal in unserer Welt. Wir spendieren dir auch eine Pizza.“, schlug Mikey vor. Matt nickte ihnen dankbar zu und nahm dann wahr, wie sie einem nach dem anderen verschwanden. Die Freunde, die er sich in so kurzer Zeit bemacht hatte, verließen ihn. Aber es war in Ordnung, sie kehrten in ihre eigene Welt zurück. „Aus dem Weg!“, brüllte jemand und Matt spürte, wie er angegriffen wurde. Shredder wollte seine Klauen in ihn schlagen, Matt konnte dem Angriff nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Shredders Klingen waren so spitz, das sie sogar Matts Kostüm zu durchdringen schienen. Er spürte ein Pieksen in seiner Brust und versuchte den Blechmann abzuschütteln. „Matt!“, hörte er ein Rufen und ordnete es Elektra zu. Mit letzter Kraft stieß sie Shredder beiseite und wollte ihren Freund unterstützen. Dieser wackelte nun etwas, woraufhin sie befürchtete, er könnte in den Abgrund fallen. Elektra hatte ihn bereits einmal verloren, ohne wirklich Erinnerungen an ihn gehabt zu haben. Dies würde ihr kein zweites Mal passieren. Also packte sie ihm und zog ihn vom Rand des Abgrunds weg. Doch sein Gewicht führte dazu, dass beide zu Boden fielen und Matt auf ihr landete. Sie musste zugeben, sich so ihre traute Zweisamkeit nicht vorgestellt zu haben. Dennoch war sie glücklich, Matt wieder so nahe sein zu können. Sie beobachtete wie auch Shredder noch in den Abgrund sprang. Danach verformte sich die Oberfläche erneut und das Portal war verschwunden. Sie hörte, wie Matt schwer atmete. „Sie sind weg.“, glaubte er sagen zu müssen. Elektra nickte. „Ja, wir… haben ihnen einiges zu verdanken, nicht wahr? Wie geht es dir?“, fragte sie besorgt. Matt brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen und sich von Elektra aufhelfen zu lassen. „Die Wunden sind sicher nur oberflächlich, aber… was ist mit Stick?“, wollte er wissen. Er konnte sich denken, dass Elektra ihrem ehemaligen Mentor nicht so viel Sorge zu Gute kommen ließ, doch Stick war nach wie vor wichtig für Matt. „Die… Ninjas der Hand sind verschwunden.“, fiel Elektra schockiert auf. Als Matt die Umgebung las, musste er ihr rechtgeben. Dennoch glaubte er nicht, dass sie erneut angreifen würden. Ihr Meister war zu Stein geworden und ihre Verbündeten durch ein Portal verschwunden. Nein, sie waren sicher genauso erschöpft wie sie und hatten sich zurückgezogen. Als sie bei Stick angekommen waren, murrte dieser nur verdrießlich. „Ach verdammt. Wegen euch hat meine Schulter eine schöne Fleischwunde.“, beschwerte er sich. „Danke… Stick.“, kam es nun von Elektra. Der alte Mann sah sie einen Moment lang an und nickte dann. „Ich weiß ja, dass ich nur Ärger habe mit euch beiden habe. Aber durch euch konnten wir der Hand zumindest einen herben Schlag verpassen.“, ließ sie Stick wissen, dass er mit dem Ausgang des Ganzen doch durchaus zufrieden war. „Wie geht es jetzt weiter?“, wollte Matt von seinem Mentor wissen. Stick musste aber nicht lange überlegen. „Na wie schon. Ich werde erst einmal meine Wunde kurieren und dann den nächsten Flug nehmen.“ Es war keine Aussage, die Matt nicht erwartet, oder die ihn gar überrascht hätte? So war Stick eben. Stick konnte gehen, auch die Turtles konnten es. Aber… „Von mir aus, aber… Elektra dich werde ganz sicher nicht mehr loslassen.“, sagte er bestimmt. Elektra starrte ihn einen Moment an und schluckte dann. „Trotz allem… was passiert ist?“, schien sie sich teilweise selbst nicht vergeben zu können. Matt schüttelte den Kopf. „Gerade wegen allem. Ab jetzt werde ich ernsthaft kämpfen, für alles was mir wichtig ist. Und damit meine ich in erster Linie dich.“, stand für ihn fest. Elektra spürte, wie ihr beinahe eine Träne entkam. Also begann sie schnell Matt zu umarmen und ihr Gesicht in seinen Schultern zu vergraben. Hoffend, dass sein Kostüm die Träne auffangen und er trotz seiner übermenschlichen Sinne nichts davon mitbekommen würde. Matt sollte denken, dass sie stark war. So stark wie er selbst. Matt erwiderte die Umarmung und musste nicht aussprechen, was er dachte. Von nun an… würden sie gemeinsam stark sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)