Sternentränen von Platan (Bande der Freundschaft) ================================================================================ Prolog: Der Anfang ------------------ Jede Geschichte hat einen Anfang und ein Ende. Der Anfang richtet sich stets danach, wo es am Ende hinführen soll. Das Ende richtet sich stets danach, was aus dem Anfang gemacht wird. Anfang und Ende. Was ist wichtiger? Vielleicht keines von beidem. Entscheidender als der Anfang und das Ende sind doch immerhin die Erlebnisse und Erfahrungen, die in der Mitte gemacht werden. Sie tragen die gesamte Erzählung, jegliche Emotionen und Informationen, und können daher das Geschehen in eine völlig unerwartete Richtung lenken, das Ziel ändern – also das Ende beeinflussen, egal, wie der Anfang aussehen mag. Welche Bedeutung haben da noch der Anfang und das Ende? Erst recht wenn letzteres nur der Beginn von etwas Neuem sein kann und somit eine Endlosschleife erzeugt? Es käme niemals zu einem Schluss. Die Frage ist nur, ob das als gut oder schlecht gesehen werden kann. Was ist besser? Ewig währende Ungewissheit gegen die endgültige Haltestelle. So gesehen bietet das Ende eindeutig den meisten Gesprächsstoff, zumindest für mich. Ich will es wissen: Anfang und Ende. Was ist wichtiger? Was bedeuten sie? Sie sind Hinweise, mit denen man den richtigen Weg vorwärts finden kann, vom Anfang zur Mitte. Sie sind Hilfsmittel, nach denen man sein ganz persönliches Märchen lebt, auch über das Ende hinaus, sofern eines existiert. Hat meine Geschichten denn eines? Falls ja, dann möchte ich es nicht wissen. Ich will mich nicht entscheiden müssen, das macht mir Angst. Mein Ende ... macht mir so große Angst. Deshalb habe ich nur einen Wunsch. Einen einzigen, der mein Herz schon seit einer Weile vereinnahmt und mich nicht mehr loslassen will. Mein Wunsch soll mit einem Märchen beginnen, obwohl ich weiß, dass ich mich früher oder später doch auf ein Ende einigen oder es schlicht akzeptieren muss. Solange es gut läuft, fällt mir der Weg dorthin womöglich gar nicht mehr so schwer wie jetzt. Das ist meine Hoffnung, andere Optionen stehen mir nicht mehr offen. Alles, was ich noch tun kann, ist, für meinen Wunsch zu kämpfen und zu schreiben. Meine Gefühle einzufangen und festzuhalten, nicht nur für mich, auch für andere. Dieses kleine Märchen beginnt in einer Nacht, in der am Himmel zahlreiche funkelnde Sterne leuchten. Und der Anfang lautet: Es war einmal eine Sternschnuppe, die vom Himmel fiel, und durch einen Wunsch irgendwo auf der Erde ein Glühwürmchen zum Leben erweckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)