Schmiedeglut von Nhaundar ================================================================================ Kapitel 8: Erster Verdacht auf mehr? ------------------------------------ REYKDAL Er sollte zu einem Machtdeuter gehen? Was bitte hatte die Frau in ihm gesehen? War sie nur da um Leute den Machtdeutern Geld in die Taschen zu schieben? Zumal das schon vorgekommen war... aber sie schien niemand gewesen zu sein, der so etwas nötig hatte. Nicht jeder konnte sich einfach so ein Bad in dem Etablissement leisten, oder konnte sie es sich gerade deswegen leisten? Es war merkwürdig und mir rasten einige Gedanken durch den Kopf was das betraf. Allen voran der, das die Wahrscheinlichkeit bestand, dass etwas dran war? Aber ich konnte es auch nicht verbieten. Er war sein eigener Herr. Aber nur weil ich von Magie und Machtdeutern nicht viel hielt, konnte ich es ihm nicht ausreden. Was wenn doch etwas dran war und Severin vielleicht einer der Magieträger war? Das konnte schnell nach hinten los gehen. Es kursierten genügend Geschichten. Ich starrte ihn noch eine Weile wortlos an und ich konnte ihm ansehen, dass er es zu bereuen schien, es mir gesagt zu haben. Naja, meine Mittel waren ein klein wenig unlauter. Aber ich hatte mich in ihn vernarrt, es war als würden wir uns schon ewig kennen und das obwohl wir uns nicht wirklich kannten... es wirkte trotz allem so vertraut und ich machte mir Sorgen um ihn. „Was ist los?“, hakte er schließlich mit ernsterer Mine nach. „Nun ja, ich halte nicht viel von Machtdeutern... aber es wäre vermutlich besser das zu klären, auch wenn es ein kleines Vermögen kostet. Ich kann dir was leihen... je früher das geklärt ist, desto besser.“, ich konnte sehen wie es in seinem Kopf arbeitete, als ich das sagte und das Unbehagen, die leichte Röte in seinem Gesicht, wohl vor Unwohlsein. „Ja. Danke.“, ich sah ihm an, dass es ihm widerstrebte das zu sagen. „I..ich danke dir... wir kennen uns nicht lange und trotzdem tun wir solche Sachen und du hilfst mir einfach so... es fühlt sich echt gut an bei dir zu sein, nicht nur wegen dem... du weißt schon...“, rot im Gesicht deutete er leicht auf mein Hemd auf dem die abgewischten Spuren von Severins Tränen trockneten. Ich musste Grinsen. „Allein wenn es dich ein wenig auf andere Gedanken gebracht hat, hat es sein Ziel erfüllt. Auch wenn ich wohl ein klein wenig übertrieben habe.“, gab ich schließlich zu. „Ich hab dich echt gern... seit ich das erste Mal gesehen hab wollte ich dich haben, auf rein körperliche Weise, aber inzwischen hat sich das wohl auch ein wenig verschoben.“ SEVERIN Ich blickte ihn etwas verlegen an, als ich das gesagt hatte. Seine Reaktion war sehr erleichternd. Anscheinend schien da auf seiner Seite auch mehr zu sein. Nie hätte ich gedacht, das so etwas so schnell gehen konnte... dass er mir Geld lieh, einfach so, obwohl er wusste, dass es nicht billig war einen Machtdeuter zu konsultieren.... Eigentlich hatte ich nicht vor Hilfe anzunehmen... aber ich würde noch ewig so weiter arbeiten, bis ich das Geld zusammen hatte und wie er gesagt hatte, es war besser, das so schnell wie möglich abzuklären. Etwas grinsend drückte ich mich an ihn und schlang die Arme um seinen Hals. „Danke.“ Ich spürte seine Wärme, wie er atmete und den festen Druck, als er die Umarmung nach einem kurzen Zögern erwiderte. „Kein Problem, Kleiner.“, meinte er und ich spürte seine Lippen an meinem Hals. „Willst du wissen, was ich mit dir machen wollte, als ich dich das erste Mal gesehen habe? Als du mich so über die Straße angestarrt hast?“, fragte er gegen meine Haut murmelnd und ich spürte seine Zunge und seine Lippen die zu meinem Ohr wanderten und dann begannen daran zu knabbern und zu lecken. Ich biss mir auf die Zunge, unterdrückte ein kleines Keuchen. Ein leichtes erregendes Ziehen ging von meinen Lenden aus und ich versuchte mich zusammen zu nehmen. „Ja...“, meinte ich etwas atemlos und genoss seine Zuwendung, die diesmal zärtlicherer Natur war. „Ich wollte zu dir gehen, dich an den Haaren packen, auf den Boden drücken, bis du im Dreck kniest und dir meinen harten Schwanz zwischen die Lippen schieben.....“, raunte er und ich löste mich ein klein wenig erschrocken von ihm. Das war etwas unerwartet. „Ist das nicht etwas viel für den Anfang?“, fragte ich etwas unsicher und versuchte seinen Blick einzufangen. Reykdal schmunzelte. „Ja, deswegen hab ich es auch nicht getan. Damit hätte ich dich sicher komplett verscheucht. Aber eine andere Frage, wie sähe es denn aus, wenn ich das heute mit dir machen würde?“, hakte er weiter nach und ich lief feuerrot an und er musste leise lachen. „Ich nehme mal an es würde dich nicht so sehr stören, so lange wir allein sind, wenn ich deine Reaktion richtig deute?“ Wie konnte er so etwas einfach sagen und schlussfolgern.... verdammt, wieso musste er damit auch noch recht haben? „Kommt auf die Situation an.“, meinte ich kleinlaut, fühlte mich ertappt und unsicher. Ich hatte mir vorgenommen gehabt ihn besser kennen zu lernen und jetzt musste ich fest stellen, dass die Gewöhnung an ihn und das offensichtlich vorhandene Vertrauen so schnell gekommen war, dass ich gar nicht richtig hinterher kam. Anscheinend gab es so etwas doch... bisher hatte ich davon in einigen Büchern gelesen und konnte es nicht ganz fassen. Bewusst darüber nachgedacht hatte ich noch nicht. Nun ja. Jetzt waren wir hier und redeten über solche Sachen. Also musste ja etwas dran sein, an eventueller Seelenverwandschaft... oder Liebe auf den ersten Blick? Die beiden Gedanken verwarf ich ganz schnell wieder. REYKDAL Ich grinste. „Hmn, ich werde es sicher mal drauf ankommen lassen.“, meinte ich noch immer grinsend. „Danke, dass du es mir gesagt hast. Vielleicht kannst du dir ja einen Tag frei nehmen...“, schlug ich vor, denn sicher wäre so eine Machtdeutung kein Kinderspiel. „Vermutlich macht Kal oder der Direktor eine Ausnahme, vielleicht kann auch jemand für mich einspringen.“, überlegte Severin laut und ich war froh, dass er das nicht auf die leichte Schulter nahm. „Ich sollte wieder an die Arbeit gehen.“, meinte er dann nach einer Pause in der ich ihn nur beobachtet hatte. „Ja, sicher... denk an die Bücher.“, ich deutete auf die, die ich mit Buchecken versehen hatte. „Danke...“ Ich schüttelte nur leicht auf seine Worte den Kopf. „Nicht so viel Danke sagen, mach ich gern.“, zusammen mit mit mir zog ich ihn in die Höhe und sah amüsiert dabei zu, wie er versuchte hastig seine Kleidung in Ordnung zu bringen und versuchte auszusehen, als ob nichts geschehen wäre. Etwas weniger erfolgreich. Aber ich mochte seinen Anblick, zerzaust und mit dem fehlenden Knopf am Hemd, der davon gesprungen war. „Kommst du dann heute Abend vorbei?“, Severin nickte und lächelte leicht. „Ja, ich versuche mich zu beeilen und gleich zu klären, dass ich so schnell wie möglich einen freien Tag brauche...“, erwiderte er und schien unschlüssig was er tun sollte. „Einen Abschiedskuss!“, forderte ich und deutete mir auf die Lippen. Severin nickte leicht, näherte sich mir und drückte mir einen ganz sachten, leichten Kuss auf die Lippen. „Hmn.“, gab ich unwillig von mir, zog ihn dicht an mich heran, vertiefte den Kuss und gab ihm einen Klaps auf den Hintern, woraufhin er sich nur erschrocken festklammerte und mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, dass ich durch den Kuss spürte, seine Hände in meinen Hintern krallte, und frech wie er - unerwarteter Weise - manchmal war, meine Pobacken knetete. SEVERIN Es fühlte sich nach wie vor verdammt gut an ihn zu spüren, seine Nähe, die Hitze die von ihm ausging und seine tiefe Stimme in meinen Ohren vibrieren zu fühlen. Dass das zwischen uns wohl schon wesentlich mehr war als eine Laune, war uns wohl beiden irgendwie klar. Ich fragte mich wann es wohl jemand von uns aussprach und es damit... wirklich real werden ließ.... Ich zupfte immer noch an meiner Kleidung herum und versuchte meine Haare neu zu ordnen. „Danke nochmal. Ich schulde dir einiges... auch wegen dem Machtdeuter.“ Reykdal nickte nur leicht. „Ist schon gut. Wir reden dann darüber, kümmer dich erstmal um deine Arbeit. Wir sehen uns später!“, meinte er und hob leicht die Hand zum Abschied, bevor er sich durch den Gang bewegte und mir nochmal ein versautes Grinsen zuwarf. „Heute Abend bin ich dran!“, meinte er noch leise und zwinkerte mir zu. Augenblicklich schoss mir die Röte in die Wangen und ich hielt mir die Hand vors Gesicht. Blöder Mistkerl, dachte ich und musste breit Grinsen als ich daran dachte, was er meinte. Dann besann ich mich wieder auf meine Arbeit, kletterte die Leiter hinauf und zog die Kerze hinter mit her. Nachdem ich die restlichen Bücher einsortiert hatte, machte ich mich mit einem eher flauen Gefühl in der Magengegend auf dem Weg zu meinem Onkel. Natürlich band ich meinen Zopf neu und versuchte zu verbergen, dass ein Knopf an meinem Hemd fehlte, bevor ich an der Tür zu seinem Büro klopfte. Hoffentlich ging das gut und war nicht zu viel verlangt. Ich war ziemlich erleichtert, als ich das Gespräch hinter mit hatte und endlich nach Hause gehen konnte. Der Tag heute fühlte sich anstrengend an, obwohl er es eigentlich gar nicht gewesen war. Vermutlich waren es zu viele Gedanken über etwas komplizierte Entscheidungen und Gefühle, die das bewirkten... Zumindest war ich ab und an gut darin mich selbst zu verstehen, auch wenn das nicht immer gut ausging. Ich freute mich darauf Reykdal zu sehen, aber zuerst musste ich mich ein wenig frisch machen. Es war noch immer brütend heiß draußen und einer Entstaubung eines Bücherregals entkam keiner kurz vor Feierabend. Noch immer war der Bibliotheksdirektor hinterher was die Sauberkeit betraf. Langsam beschlich mich das Gefühl, dass irgendwer wichtiges zu Besuch vorbei kommen würde. Aber warum? Und wieso musste die ganze Bibliothek sauber sein? Vermutlich würde diese Person sicher nicht alles sehen wollen. Aber der Bibliotheksleiter war von alter Schule und es wurmte ihn, dass die Bibliothek überhaupt so sauber gemacht werden musste... und so litten alle Angestellten darunter. Aber nun ja, die Bezahlung war gut und die Arbeit nicht schwer. Mehr konnte ich im Moment wohl nicht verlangen. Außerdem war ich noch gar nicht lange da, dass ich nun einen freien Tag bekommen hatte war schon ein Wunder und ich war sehr dankbar dafür, auch wenn mir der Grund dafür nicht passte. REYKDAL Kaum war ich wieder aus der Bibliothek machte ich mich daran etwas die Schmiede aufzuräumen und die Ordnung wieder her zu stellen. Manchmal tendierte ich dazu etwas chaotisch zu sein. Als ich die Arbeit beendet hatte wusch ich mich kurz an dem kleinen Brunnen, in dem winzigen Hinterhof, der mehreren Häusern als Wasserquelle diente. Langsam müsste auch Severin mit seiner Arbeit fertig sein. Meine Gedanken waren irgendwie immer wieder von ihm erfüllt. Blieb abzuwarten wo das noch hinführte. Auf jeden Fall hatte ich ungute Besitzansprüche was ihn betraf. Ich musste aufpassen, dass das nicht Überhand nahm und ich ihn nicht damit bedrängte. Severin sollte mir gehören, aber das musste er nicht allumfassend zu spüren bekommen und in die Ecke gedrängt sollte er von mir auch nicht werden. Das könnte eventuell kompliziert werden. Eine früherer Beziehung war an der Sache gescheitert... der Person trauerte ich nicht mehr nach, eher viel mehr dem Umstand, dass ich nicht fähig gewesen war meine etwas rauere, aufbrausende Natur in Zaum zu halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)