Beschworener Krieger von LunaClaw13 (advocò Bellàtoris) ================================================================================ Prolog: Der Schrei ------------------ Prolog "Wenn das Mächtige, das uns regiert, Ein großes Opfer heischt, wir bringen's doch, Mit blutendem Gefühl, der Not zuletzt." (von Johann Wolfgang von Goethe) Eine junge, rothaarige Frau saß in ihrem Lieblingsbaum und bewunderte voller Ehrfurcht den Sonnenuntergang. Doch diese idyllische Stille wurde durch einem Hilfeschrei unterbrochen. So schnell konnte man gar nicht schauen, da rannte die Rothaarige los, um einem ihrer geliebten Menschen zu Hilfe zu eilen. Aber hätte sie geahnt, was passieren würde, hätte sie es nicht getan. Sie sollte erfahren, dass Liebe einen nicht nur stärken, sondern auch verletzen konnte. Kapitel 1: Die Fürstentochter ----------------------------- Die Fürstentochter Sesshoumaru sah verächtlich auf das junge, rotbraunhaarige Mädchen herab, das nun im Raum kniete. Dieses Weib sollte er also in den Westen zu seinem Berater bringen?? Dieser würde sie dann zu seiner Gefährtin machen. Und das aus LIEBE! Wie lächerlich er das alles doch fand. So etwas wie Liebe existierte nicht und würde auch nie existieren. Zumindest nicht für ihn. Wieder sah er auf den Mann, der ihm gegenüber saß, der niemand anderer war als der Lord des Ostens, Herr aller Wölfe. Dieser hatte ihn darum gebeten, seine Zweitgeborene mit in den Westen zu nehmen, damit sie seinen Berater ehelichen konnte. „Lord Sesshoumaru, ich bitte Euch um diesen Gefallen, da Ihr der stärkste, mir bekannte Dämon weit und breit seid. Ich möchte, dass meine liebste Tochter wohlbehalten zu ihrem Geliebten kommt.“, sagte der Wolfsyoukai, mit kriecherischer Stimme. Sesshoumaru sah etwas in den schwarzen Augen des Dämons vor ihm aufblitzen, das nicht sein konnte. Stolz. Wieso war der Dämon vor ihm Stolz? Auf wen war er denn bitte stolz? Dem jungen Mädchen entwich ein leises Knurren, ehe sie sich vor ihrem Vater erklärte: „Mein Herr, darf ich Euch daran erinnern, dass eure Erstgeborene viel mächtiger ist als ihr selbst! Heuchelt dem Lord des Westens nichts vor und sagt ihm direkt, dass ihr Angst habt, dass ich genau so werden könnte wie Kyoko, deren Kräfte ihr habt bannen lassen von der mächtigen Miko namens Midoriko. Deshalb, ehrenwerter Lord Sesshoumaru hat er überhaupt dieser Verbindung von mir und euren Herrn Berater zugestimmt. Weil er mich so schnell wie möglich loswerden will. Ich möchte Euch danken, dass Ihr als Vertretung meines zukünftigen Gemahls empfang nähmt und mich sicher zu ihn geleitet. Habt viel Dank, Lord Sesshoumaru. “, bei ihren letzten Satz verbeugte sich die Hime ehrerbietig vor dem Lord des Westens. Sesshoumaru sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. Der Rotschopf schien ihm gegenüber Respekt zu haben, denn sonst hätte sie sich nie so tief vor ihm verbeugt. Vielleicht würde sie doch nicht so eine Blage sein? Aber eins fiel ihm sofort auf das Hime Soraja ihren Vater verachtete und keinen Hehler daraus machte. Dessen Youki stieg rapide auf und Sekunden später flog das Mädchen mit einem lauten Aufschrei gegen die Wand des Raumes. Ihre rotbraunes Haare verfingen sich ineinander und ihre Augen waren vor Schmerz zusammen gekniffen. Die Tür wurde aufgerissen, ein Schatten huschte zu ihr hin und kniete vor ihr nieder. Ein kleiner Junge mit braunen Haaren winselte leise, als er versuchte, dem Mädchen aufzuhelfen. „Vater, wieso hast du das gemacht? Soraja! Soraja, steh doch bitte auf! Bitte, ich kann dich alleine nicht heben!“, flehte der Junge, offenbar der jüngere Bruder, das Mädchen an. „Takeo, geh von dieser kleinen Schlange weg! Du, als mein Erbe, solltest auf mich hören!“, zischte der Lord. Doch der Junge gehorchte nicht, sondern versuchte weiterhin seiner Schwester zu helfen. Als er sich versichert hatte das seine Schwester stehen konnte wandte er sich zu seinen Vater herum und brüllte ihn entgegen: „Ich bin nicht dein Erbe! Kyoko ist die Erstgeborene und die Mächtigere! Sie wird das alles bekommen, sobald du endlich tot bist!“ Dieser war kurz davor auch ihn anzugreifen, als eine kühle Stimme ihn aufhielt. Kapitel 2: So fing alles an --------------------------- Beschworener Krieger Kapitel 2 So fing alles an **** Flashback Anfang**** Doch der Junge hörte nicht auf ihn sondern versuchte seiner Schwester weiterhin zu helfen. „Ich bin nicht dein Erbe! Kyoko ist die Erstgeborene und die Mächtigere! Sie wird das alles bekommen sobald du endlich verschwindest!“, brüllte Takeo seinen Vater an. Dieser war kurz davor auch ihn anzugreifen, als eine kühle Stimme ihn aufhielt. **** Flashback Ende**** „Wagt es nicht, ihn anzugreifen, Lord des Ostens oder euer Leben ist verwirkt!“, kam es von der offenen Tür. Tatsächlich erstarrte der Fürst mitten in der Bewegung und Sesshomaru sah interessiert an die Tür, an dessen Türrahmen ein junger Krieger lässig angelehnt stand. Silberne Augen waren auf den Lord fixiert, als sich der Krieger vom Türrahmen abstieß und auf die beiden Kinder zuging, die ihn mit Ehrfurcht und Respekt in den Augen ansahen. „Kyo!“, knurrte der Lord des Ostens. Die Augen des Kriegers wurden eine Spur kälter als er den Namen hörte und auch die Kinder sahen erschrocken und hasserfüllt zum Lord. „Mein Herr, sie hatten nach mir gerufen?“, fragte Kyo als er bei den Kindern angekommen war und dem Mädchen aufhalf. „Du sollst Soraja und Lord Sesshomaru auf ihrem Weg in den Westen begleiten und dort bleiben um auf Soraja auf zu passen!“, sagte der Lord und verschwand aus dem Zimmer. Ein hämisches Grinsen legte sich auf die Züge des jungen Kriegers und Sesshoumaru sah ihn sich genauer an. Kyo trug fast dasselbe Gewand wie Sesshoumaru, was diesen ein bisschen verwunderte, nur das Kyos rot war und schwarze Drachen sich an seinem Körper hinauf schlängelten. Auch hatte Kyo einen schwarzen Brustpanzer über dem Haori. Lange blutrote Haare fielen Kyo über die Schultern als er vor den Kindern auf die Knie ging und sein Haupt senkte. Der Junge keuchte erschrocken auf und das Mädchen sah auch nicht gerade glücklich aus. „Wie euer Vater befahl werde ich euch begleiten, Herrin. Ich werde euch vor Feinden aber auch vor Verbündeten schützen.“, sagte Kyo mit fester Stimme. „Kyo du weist schon das du Vater nicht gehorchen musst, oder? Du bist um so vieles stärker als er und trotzdem gehorchst du ihm immer wieder! Du könntest ihn besiegen!“, winselte der kleine Takeo. Kyo sah ihn müde grinsend an. „Er ist der Herr aller Wölfe. Selbst wenn ich ihn aus purer Langeweile töten könnte, ändert es nichts daran. Er ist der Herr und ich sein Krieger.“, sagte Kyo emotionslos. „Aber du bist ....“, fing Soraja an, als auch schon ein wütendes Knurren sie innehalten lies. Kyo sah sie wütend, aber auch warnend an und knurrte wieder. Soraja bemerkte offenbar ihren Fehler, denn sie schlug sich die Hand vor den Mund und sah Kyo um Verzeihung heischend an. Nun erregte auch Sesshomaru Aufmerksamkeit. „Es tut mir Leid, das ihr das mit ansehen musstet, Lord Sesshomaru. In letzter Zeit geschieht es immer wieder, dass der Lord auf seine Kinder losgeht. Er hat Angst vor ihnen. Er hat Angst, dass seine Zweitgeborene so wird, wie seine älteste Tochter. Wenn sie einmal Krieg gegen ihn führen sollten, Lord Sesshomaru, dann sollten sie auf jeden Fall Drachen einsetzen. Denn wenn er Drachen sieht gibt er auf.“, riet ihm Kyo schon fast freundschaftlich. Sesshomaru musterte ihn kalt. „Treue und Loyalität scheinen ja nicht zu deinen Stärken zu gehören, Krieger. Du verrätst deinen Herren ohne mit der Wimper zu zucken. Wie das?“, fragte Sesshomaru. Obwohl ihn das wirklich interessierte blieb seine Stimme kühl. Kyo versteifte sich kurz und sah für Sekunden so aus als wäre er nicht wirklich anwesend, als würde er etwas sehen was der Vergangenheit angehörte. Sein Youki flackerte bedenklich auf und feine rote Adern durchzogen seine silbernen Augen. Doch so plötzlich wie dieser Gefühlsausbruch gekommen war, so plötzlich verschwand er auch wieder. „Das geht euch nichts an, ehrenwerter Sesshomaru. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es mir Leid tut euch nicht antworten zu können, daher schlage ich vor, die Lady sollte ihre Sachen packen gehen, damit wir aufbrechen können.“, sagte Kyo mit einer grabeskalter Stimme. Sesshoumaru, der nicht gewillt war sich das gefallen zu lassen, packte Kyo blitzschnell am Hals, hob ihn in die Luft und drückte ihn gegen die Wand. Langsam beugte Sesshoumaru sich zu Kyo und knurrte ihm mit tiefer Stimme eine simple Warnung ins Ohr. „Wage es noch einmal und du warst die längste Zeit am Leben!“, dann ließ er ihn los und verließ ebenfalls den Raum. Kyo, der ziemlich unsanft auf seinem Hintern gelandet war, sah ihm ungläubig hinterher. ~Ich habe noch nicht einmal gesehen wie er sich bewegt hat! ~,schoss es Kyo durch den Kopf. Plötzlich legte sich ein Rotschimmer über seine Wangen. ~Seine Stimme hat mich ganz schwach gemacht. Ich möchte sie wieder hören! OH MEIN GOTT! Was zum Teufel denk ich da?! Der Kerl weiß ja nicht mal, dass ich eine Frau bin! Schon schwärme ich für ihn! Das war außerdem eine verdammte Morddrohung! Da kann ich doch nicht von seiner Stimme schwärmen!~, schalt er oder besser gesagt sie sich in Gedanken selbst. Auf einmal spürte er eine kalte Hand an seiner Stirn. Verwirrt sah er auf, als Soraja kniete vor ihm und sah ihn fragend an, wand sich dann aber an Takeo. „Nein es ist kein Fieber." „Kyoko geht es dir gut?“, fragte Soraja sie nachdenklich. Schnell war Kyo aufgesprungen und fing an zu schimpfen: „Verdammt Soraja! Du sollst mich nur Kyo nennen! Hast du das schon vergessen? Und was sollte das vorhin? Wolltest du, dass dieser arrogante Hund erfährt, dass ich Kyoko bin, die Erbin des Ostens, und nicht Kyo, Krieger des Lords? Du bist manchmal so dumm, dass ich mich frage, ob du wirklich 600 Jahre alt bist!“ Soraja sah ihn aus weinerlichen grauen Augen an, doch Kyo drehte sich schon zum gehen. „Du solltest jetzt wirklich deine Sachen packen kleine Schwester. Lord Sesshoumaru scheint nicht sehr erfreut darüber zu sein uns mit sich zu nehmen. Wir sollten ihn nicht auch noch warten lassen.“, meinte Kyo und machte sich auf den Weg aus dem Schloss hinaus. Soraja zuckte mit den Achseln und sie und Takeo gingen ihre Sachen packen. Bei Sesshoumaru: >Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Kyo!< Das war ihm sofort aufgefallen und jetzt wo er vor dem Schloss auf einem Baum saß und auf die Beiden wartete, erlaubte er sich darüber nach zu denken. Sesshoumaru war aufgefallen, dass Kyo nicht die geringste Angst gezeigt hatte, als er ihn bedroht hatte. >Also war er entweder besonders mutig oder besonders dumm, wobei er selbst zum Ersten tendierte.< Was Sesshoumaru, aber am meisten überrascht hatte war Kyos Geruch gewesen. >Als Kyo den Raum betreten hatte roch er ganz gewöhnlich, wie ein Dämon eben riechen sollte, in seinem Fall nach Wolf. Aber vor allem männlich! Als ich ihn allerdings an die Wand gedrückt hatte und ihm gedroht hatte, roch Kyo plötzlich nach Kräutern und Vanille sogar nicht wie ein Mann, sondern wie eine Frau. Zwar nur ganz schwach, aber eindeutig vorhanden.< Sesshoumaru sah nachdenklich auf seine rechte Hand. Mit dieser hatte er ihn hoch gehoben und seit dem prickelte sie. Dieses Prickeln verschwand einfach nicht, nein es wurde sogar schlimmer, als ihm einfiel das Kyos weiche Haut unter einer Hand gelegen hatte. >Ja, das war noch so eine Sache. Kyos Haut war zu weich gewesen für Männerhaut. Und auch Kyos Hände waren zu feingliedrig als das sie männliche Hände sein könnten. Könnte es denn nicht sein das Kyo eigentlich Kyoko war?< Doch genau als ihm dies durch den Kopf ging, fing seine Nase den schwachen Duft von Vanille auf. Sesshomarus kalte Augen sahen Kyo näher kommen. „Lord Sesshoumaru, wir werden gleich aufbrechen können. Lady Soraja ist fast fertig.“, sagte Kyo mit einer Verbeugung, die gerade tief genug war um erahnen zu lassen, dass sie respektvoll sein sollte. Normalerweise hätte Sesshoumaru sein Gegenüber schon getötet, aber dieser "Mann" hatte seine Neugier geweckt. Schnelle Schritte ließen Kyo auf Sehen und belustigt grinsen. „Hey, ich finde das überhaupt nicht komisch!“, schmollte Soraja, die nun schnaufend neben Kyo gestoppt hatte. Kyo zog eine Augenbraue in die Höhe und deutete auf Sorajas riesigen Sack. „Wer hat denn gesagt, dass du rennen musst oder dass du deinen ganzen Kleiderschrank mitnehmen musst?“, fragte er belustigt. Jetzt fing Sorajas Augenbrauen an gefährlich zu zucken. „Du verdammter Blödmann!“, zischte sie, ließ ihren Sack fallen und wollte nach Kyo schlagen. Dieser allerdings wich eher belustigt aus, packte Sorajas ausgestreckten Arm und drehte ihn ihr auf den Rücken. Dann zog er ihr die Füße weg. Soraja landete schwer auf dem Boden und im nächsten Moment saß Kyo auf ihrem Rücken. Sesshoumarus Mundwinkel zuckten kurz, als wollen sie in die Höhe wandern, blieben jedoch an der selben Stelle. „Also was hast du falsch gemacht?“, fragte Kyo, der sich bemühen musste nicht zu lachen. Soraja unter ihm zog beleidigt eine Schnute. „Was hast du falsch gemacht, Soraja?“, fragte Kyo noch einmal nach. Soraja seufzte gequält auf und erklärte zischend mit erboster Stimme ihren Fehler: „Ich habe mich provozieren lassen. Ich habe nicht auf die Körperhaltung meines Gegners geachtet und habe zu langsam reagiert als er zum Gegenangriff startete. Im Allgemeinen war ich einfach mal wieder zu impulsiv. Ich hätte erst mal nachdenken sollen bevor ich angreife und ich hätte schneller sein sollen. Zufrieden?!“ „Wenn du so weiter machst wird aus dir nie etwas. Außerdem solltest du nicht so zischen, da könnte man glatt denken du seist eine Schlange und kein Wolfsyoukai!“, sagte Kyo in alter Lehrermanier und stand auf. Auch Sesshoumaru erhob sich und ging davon. Kyo und Soraja sahen ihm erst mal verdutzt hinterher, bevor sie begriffen, dass die Reise begann. Als sie das allerdings begriffen hatten rannte Soraja Sesshoumaru hinterher, während Kyo ihren Sack nahm und in wenigen Sekunden zu ihnen aufgeholt hatte. ~Nun beginnt unser Abenteuer.,~, dachte Kyo sarkastisch und innerlich seufzend. So etwas ähnliches, dachte sich auch Soraja nur das sie, das ohne Sarkasmus tat, sondern es wirklich so meinte. Sie wusste jetzt schon, dass sie es hasste mit Lord Sesshoumaru zu reisen, er war so kalt und verdammt schweigsam. So fing alles an! Kapitel 3: Hallo Rin -------------------- Beschworener Krieger Kapitel 3 Hallo Rin Gelangweilt seufzte Soraja auf. Sie waren schon seit fast einer Woche unterwegs und ihnen war noch nicht einmal ein schwacher Dämon über den Weg gelaufen. Kyo und Sesshomaru hatten währen der gesamten Zeit kein Wort gesprochen. Momentan machten sie eine Pause, da Soraja unbedingt was essen musste. Plötzlich stand Kyo auf und ging auf einen Busch zu. Er zog etwas heraus das aussah wie eine zu groß geratene Kröte. Es schrie und zeterte die ganze Zeit um: „Wie kannst du es wagen mich an zufassen, du niederer Dämon?! Mich Jaken, den Diener Lord Sesshomarus! Was wollt ihr überhaupt von meinem Meister Sesshomaru? Verpestet ihm bloß nicht die Luft, ihr unwürdigen!“ Das Geschrei und das Benehmen des Kröterich brachte Soraja zum Kichern. Sie ging näher ran und fragte im Allgemeinen mit vorgehaltener Hand um ihn ihr Belustigung nicht sehen zu lassen: „Was ist das den für ein hässlicher Frosch?“ Sie versuchte so ernst wie nur irgend möglich zu bleiben. Kyo zuckte mit den Schultern und lies den hässlichen Frosch fallen. Der allerdings richtete sich sofort wieder auf und hielt Soraja einen Stab hin. Auf dem Stab waren zwei Köpfe, der eines Mannes und der einer Frau, von denen einer nun anfing Feuer zu spucken. „Ich bin kein Frosch, sondern eine Kröte! Du dummes Weib!“, schrie er Soraja an. Soraja konnte gerade noch mal so mit Mühe und Not dem Feuerstrahl entkommen. Ein Knurren lies Jaken erstarren und sich ganz langsam umdrehen. Vor ihm stand ein wütender Kyo, der ihn mit roten Augen fixierte. Jaken schrie schmerzerfüllt auf als Kyo ihn gegen einen Baum kickte. „Wage es nie wieder meine Herrin anzugreifen, denn dann kann nicht einmal mehr dein ehrenwerter Sesshomaru dich retten!“, knurrte Kyo erbost auf. „Du solltest mein Eigentum nicht zerstören, Kyo.“, meinte Sesshomaru gleichgültig. Kyo ran ein angenehmer Schauer über den Rücken. Seine Nackenhaare stellten sich auf und er bekam am gesamten Körper eine Gänsehaut. ~Verdammt, das muss aufhören!~, ermahnte er sich selbst. Auch Sesshomaru ist seine Reaktion nicht entgangen. >Irgendetwas stimmt doch nicht mit IHM!< , schoss es Sesshomaru durch den Kopf. Misstrauisch beobachtete Sesshomaru ihn, bis eine Bewegung zu seiner Rechten ihn aufschauen lies. Natürlich hatte er Rin schon längst gewittert, aber er lies ihr die Freude ihn zu überraschen. Rin strahlte ihn gerade zu an. „Meister Sesshomaru endlich haben wir euch gefunden!“, rief das kleine Mädchen aus. Das blitzschnelle herumwirbeln von Kyo lies ihn verwirrt aufsehen. Kyo sah das kleine Mädchen mit solchem Hass ihm Blick an, dass Rin sich verschreckt duckte. Ein hasserfülltes Knurren ertönte und Kyos Augen verfärbten sich rot. Sein Youki stieg rapide an, bis plötzlich blaue Funken an seinem Körper zuckten. Kyo sackte in die Knie und winselte kurz überrascht, war dann aber ruhig. Sesshomaru sah ihn mit kalten Augen an. Soraja rannte auf Kyo zu und lies sich vor ihm auf die Knie sinken. „K-K-KYO! KYO, atme tief durch! Verdammt KYO, du sollst mir gehorchen! Wie konntest du auch nur eine Sekunde, daran denken auf das kleine Mädchen los zu gehen! Ja, sie ist ein Mensch und noch dazu scheint sie Potenzial zu einer Miko zu haben, aber dennoch kannst du sie nicht einfach angreifen! KYO, hörst du mich? KYO!“, schrie sie ihn wütend an. Kyos Kopf ruckte hoch und er sah sie verwirrt aus großen Augen an. In diesem Moment erinnerte er Sesshomaru nur an ein kleines Kind, dass nicht wusste warum es ausgeschimpft wurde und kurz davor war zu weinen. Kyos Blick streifte Sesshomaru und wanderte dann zu Rin. Langsam und steif, wie unter unmäßigen Schmerzen, stand er auf und ging zögerlich auf Rin zu. Diese wich verängstigt einen Schritt zurück, sah dann aber den verschleierten Blick von Kyo und blieb überrascht stehen. Neugierig, ja schon fast auf fordernd, sah sie in seine Silberaugen, als er vor ihr zum Stehen kam. Als hätten Kyos Beine nicht mehr die Kraft ihn zu tragen, sackten sie unter ihm weg. Er stützte sich mit seinen geballten Fäusten auf dem harten Waldboden ab um nicht vorn über zu kippen. „Verzeih mir!“, flehte er sie leise an. „Ich wollte dich nicht ängstigen. Bitte du brauchst dich nicht zu fürchten!“ Soraja brachte vor erstaunen kein Wort heraus, als sie Kyo vor dem kleinen Mädchen knien sah. Auch Sesshomaru sah ihn nun nicht mehr kalt an. Hätte jemand nun genau darauf geachtet hätte er ehrliches Erstaunen in seinem Blick erkannt. Da kniete der Krieger, der zuvor einen Daiyoukai vor Angst hatte erstarren lassen, vor einem kleinem Mädchen und bat um Vergebung. Rin sah ihn verwirrt an, strahlte dann, aber plötzlich wieder. „Du heißt doch Kyo, oder?“, fragte sie lächelnd. Kyo nickte mit gesenktem Kopf. „Du bist nett, Kyo. Ich mag dich!“, sagte sie lachend. Kyos Kopf schoss in die Höhe und seine Augen sahen sie verwundert an. Ungläubig musterte er sich das kleine Wesen vor sich. Schwarze, verstrubelte Haare, die auf der oberen linken Seite ein hoher Zopf hatte, so dass es fast diagonal abstand. Ein orange-gelb karierter Kimono, der von einem grünen Gürtel zusammen gehalten wurde. Feine Gesichtszüge und große naive rehbraune Augen, die ihn glücklich ansahen. Dieses Kind hatte eindeutig ein großes reines Herz. „W-wie heißt Ihr?“, stotterte er plötzlich. Das Mädchen lächelte ihn an als hätte er gefragt was er ihr schenken könne. „Mein Name ist Rin und ich lebe auf dem Schloss Taisho!“, rief das Mädchen vergnügt aus. Kyos Augen weiteten sich kurz, dann nickte er langsam. „Ich werde von nun an auf euch aufpassen kleine Rin, selbst wenn es mich mein Leben kosten sollte. Ich werde euch solange beschützen wie ihr meinen Schutz braucht.“, schwor Kyo mit feierlicher Stimme. „Toll! Meister Sesshomaru, was sagt ihr dazu? Ich habe einen Beschützer!“, rief Rin strahlen aus. Sesshomaru nickte nur knapp, was soviel bedeutete wie das er nichts dagegen hatte. Plötzlich witterte Kyo Tränen und drehte sich langsam zu Soraja um. Diese hielt sich die Hand vor den Mund. Aus ihren vor Freude strahlenden Augen flossen Tränen, an ihren Wangen hinab. Verblüfft sah Kyo sie an und fragte, deswegen nach: „Was ist los Soraja? Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich dich weinen sah.“ „I-ich b-bin n-nur froh, dass du wieder der Alte bist. Dass du jemanden von dir aus beschützen willst!“, schluchzte sie auf. Nun sah Sesshomaru etwas, was ihn schon wieder verwirrte. Kyos gesamter Körper versteifte sich. Jegliches Gefühl wich aus seinen Augen und eine eiskalte Aura umgab ihn. Auch Soraja sah das und winselte gepeinigt auf und wimmert: „Nein, bitte nicht schon wieder!“ „Ich werde nie wieder einer Person mein Vertrauen schenken, weder Mensch noch Dämon. Aber diese Mädchen hat ein so reines Herz, und Seele, dass ich bezweifle, sie könne mich hintergehen. Sie könnte niemandem ein Leid zufügen. Deswegen, und nur deswegen, werde ich dieses Kind schützen!“, knurrte Kyo sie kalt an. „E-e-es tut mir leid. Jemand hätte dir damals helfen müssen. Jemand hätte dieses Monster aufhalten sollen, dass dich zu dem gemacht hat, was du heute bist!“, sagte sie leise. „Was geschehen ist kann man nicht ändern! Die Vergangenheit ist vorbei und nicht mehr zu beeinflussen.“, sagte er und sah sie verächtlich schnaubend an, dann huschte sein Blick zu seiner Hand. Eine kleinere Hand hatte sich in sie gelegt. „Komm wir gehen Blumen pflücken! Ich mag es nicht wenn du so böse guckst!“, sagte Rin bestimmt und zog Kyo hinter sich her, durch die Büsche. Sesshomaru sah den beiden nach. >Dieser Kyo hatte meine Neugierde geweckt ob das gut oder schlecht für Kyo war.< „Warte mal Rin. Ich muss mir erst mal die Erlaubnis meiner Herrin holen. Du kannst ja schon mal vor gehen, ich komme gleich nach.“, sagte Kyo belustigt. Rin sah ihn an und begann zu schmollen. „OK, aber wie findest du mich?“, fragte Rin neugierig. Kyo stupste ihr an die Nase und dann an seine eigene. „Ich kann riechen wo du bist, kleine Rin. So werde ich dich finden. Geh jetzt ich komme gleich nach.“, sagte Kyo und verschwand schnell um sobald wie möglich wieder bei Rin zu sein. Als Kyo bei Soraja ankam, stritt diese sich grade mit Jaken darüber was er nun war. Ob Kröte oder Frosch. Kyo ging schnurstracks auf die beiden zu und kickte Jacken mit einem: „Geh zur Seite, du Frosch.“, gegen einen Felsen. „Herrin, ich bitte um Erlaubnis mit Rin zu gehen.“, sagte Kyo mit einer leichten Verbeugung. Soraja sah ihn mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. „Nein, ich erlaube es dir nicht. Du hast dich mir gegenüber respektlos verhalten, daher sehe ich nicht ein wieso ich dir gestatten sollte solche Privilegien zu haben. Du bist mein Diener und wirst es auch für immer bleiben. Du hast dich mir gegenüber mit Respekt zu verhalten.“, sagte Soraja und klang dabei wie eine verzogene Prinzessin. Kyo begann schallend zu lachen und schaffte es nicht auf zu hören. Mit Müh und Not hielt er sich aufrecht um nicht vor lauter Lachen umzukippen. Plötzlich verstummte er und sah in die Richtung, in der er Rin allein gelassen hatte. Etwas hatte sich verändert. Eine leise Panik breitete sich in seinem Körper aus. Gehetzt sah er zu Soraja und ging auf die Knie. „Herrin, bitte lasst mich zu Rin gehen. Etwas Stimmt nicht!“, brachte er durch zusammen gepresste Zähne hervor. „Nein, ich erlaube es dir nicht.“, antwortete sie böse lächelnd. ~Endlich kann ich ihm heimzahlen, dass ER mich vor Sesshomaru blamiert hatte.~, dachte sie sich lächelnd. Plötzlich fühlte sie sich an einen Baumstamm gewuchtet. Eiskalte silberne Augen bohrten sich in ihre. „Niemand hält mich von meinen Schützlingen fern, verstanden Herrin. Ich beschütze diejenigen die ich als die meinen akzeptiere. Ich kenne euch zwar schon seit eurer Geburt. Aber ich werde nicht zögern euch zu beseitigen, solltet ihr euch mir in den Weg stellen, wenn Rin in Gefahr ist. Ihr habt mich schon einmal betrogen, ein zweites Mal wird das nicht passieren. Ich zögere nicht die zu töten, die mir ein Leid antaten oder diejenigen die dabei zusahen und nichts taten. Merkt euch das Herrin, sonst werdet ihr nicht ganz so wohlbehalten zu eurem zukünftigen Gefährten kommen, wie es eigentlich sein sollte!“, knurrte Kyo sie an. Als er sie los lies fiel der unsanft auf seinem Hintern fiel. Sorajas Augen blickten leer und betrüb zu Boden. Kyo wandte sich an Sesshomaru und fragte ihn knurrend: „Ihr habt auch bemerkt, dass sich ein Dämon Rin nährt. Wieso seid ihr nicht zu ihr?“ Diesmal war es Kyo der gegen einen Baumstamm gedrückt wurde. Sesshomaru sah ihn eiskalt an und fragte ihn gefährlich leise: „Du wagst es so mit mir zu reden?“ „Ja, verdammt! Ihr verdammter Hund, Wenn Rin etwas Geschieht, dann könnt ihr was erleben!“, schrie Kyo ihn an. >Mutig, sehr mutig, aber es nervt!<, dachte sich Sesshomaru. Die Klaue die Kyos Hals umschlungen hielt, drückte fester zu. Kyo blieb die Luft zum atmen weg. Sesshomaru knurrte ihn dominant an, so das Kyos Instinkt ihn fast verraten hätte. Fast, hätte Kyo, die demütige Haltung eines Weibchens eingenommen. Wie gesagt fast, denn mitten in der Bewegung hörte er, Rins erschrocken aufschreien. (Also ich meine, das er schon fast die Haltung eingenommen hatte. Wie wenn man versucht den arm zu heben und aufhört kurz bevor er ausgestreckt ist. Man kann also schon erkennen was er machen wollte) Mit einem, leider Gottes, gut sichtbarem rot Schimmer im Gesicht, riss er sich von Sesshomaru los und rannte in Richtung Rin. ~Ihr darf nichts geschehen! RIN ICH KOMME HALT DURCH!~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und was ist Rin passiert? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)