Ein Neko für einen gestressten Leader von Pragoma ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Akatsuki hatte nach der letzten Mission herbe Verluste einzuklagen. Pain, sowie auch Konan wurden von einer deutlichen Mehrheit von Anbu überwältigt und schließlich zur Strecke gebracht. Fast acht Wochen waren seitdem vergangen und die restlichen Mitglieder hatten Sasori zu ihrem neuen Leader ernannt. Ein Fehler, ein schwerwiegender wie sich herausstellen sollte, denn der Sunagakure war seitdem noch schlimmer, aufbrausend und schlecht gelaunt. Kisame und Itachi waren dem so angenervt, dass sie es schier nicht mehr aushielten, sich auf den Weg machten und für den Akasuna einen netten Zeitvertreib suchten. Kisame war ohnehin der Meinung, dieser bevorzugte Männer, die meisten seiner Puppen waren männlich, ausgenommen seine Mutter. Dem Uchiha war das egal, Hauptsache es herrschte wieder Ruhe, der Rothaarige wäre erträglicher und würde weniger Anweisungen geben. Langsam wurde Kisame müde, das lange Laufen durch die umliegenden Wälder strengte den Haimenschen enorm an. Itachi hingegen hatte seinen Blick starr auf etwas, das unter einem Baum lag, gerichtete, tippte seinem Partner an die Schulter. "Schau mal, Kisame!" Er deutete dezent auf das schlafende Bündel mit dem langen Schwanz. "Ein Neko...", vermochte Kisame nur leise zu sagen, schritt langsam voran und hatte sich in den Kopf gesetzt, diesen zu fangen. Der Uchiha folgte ihm leise, fast schon unauffällig, besah sich den Blonden und wusste im ersten Moment nicht, ob männlich oder weiblich. Goldene lange Haare, oben zusammengebunden zu einem Zopf, die Figur zierlich wie die einer Frau und doch konnte dieser Schein trügen. Kisame wollte mit dem Schwert ausholen, wurde von Itachi aber gestoppt, da dieser den Schlag kannte, wusste, dass dieser hätte tödlich enden können. So nahm er den Neko in einem Genjutsu gefangen, gab vor, dieser würde unter dem Baum weiterschlafen und ließ ihn über der Schulter Kisames zurück zum Hauptquartier Akatsukis tragen. Kaum, dass beide ankamen, schritt der Uchiha ruhig in Sasoris Zimmer, blieb vor diesem und der unzähligen Papiere auf dem Schreibtisch stehen. "Sasori wir haben hier etwas Nettes für dich. Wir haben es quasi im Schlaf überrascht, eingesackt und gleich mitgenommen." Kisame legte kaum später den noch Schlafenden am Boden ab und grinste den Leader wissend an. Als die Türe sich so ungestüm öffnete, wollte Sasori schon zu einer scharfen Tirade ansetzen, doch die beiden fielen ihm schon ins Wort. Schnaubend drehte er sich um. "Ach, und ihr denkt, mich mit irgendeinem Viehzeug ruhiger zu stellen? Wie verzweifelt müsst ihr sein?", spottete er bissig, dann erst sah er nach dem Mitgebrachten. "Und was ist das?", brummte er dann. "Na gut. Lasst es da. Wenn es sich aber wieder als irgend so ein unnötiges Ding handelt, landet das Vieh in den ewigen Jagdgründen und ihr kriegt eine Mission nach Suna, damit ihr nicht nochmal auf solche Gedanken kommt. Bis dahin könnt ihr fürs Erste euch zurückziehen." Er wartete, bis die zwei gegangen waren, dann drehte er das Bündel blonden Haars grob mit dem Fuße und entdeckte jetzt erst die flauschigen Ohren. Ein Neko? Wo hatten sie das denn her? Er hockte sich herunter, packte ihn am Haar und zog ihn auf das Bett. Sollte er sich da ausschlafen, da, wo er jetzt lag, war er ihm nur im Weg. Dann ließ er ihn in Ruhe und widmete sich wieder der Schreibarbeit. Noch war seine Begeisterung für den Neko sehr gebremst. Er wusste ja nicht, ob der ihm das Richtige war, oder eben nicht. Bevor er sich zu früh freute, wollte er ihn erst einmal wach erleben. Dann würde er weiteres entscheiden und das war zweifellos, ob er die zwei anderen belohnte mit einer Mordmission in Iwa, oder bestrafen mit einer Botenmission ins weit entfernte Suna, sollte. Vor allem für Kisame wäre das ja ganz schön fies. Grinsend setzte er seine Unterschrift unter einen Missionsauftrag. Kisame blickte den Leader leicht benommen an, Itachi hingegen blieb ruhig stehen, hörte dem, was Sasori zu sagen hatte, einfach zu, hatte nichts dem entgegenzusetzen und gab sich betont ruhig. Ihm war von Anfang an klar gewesen, dass der Rothaarige nicht gleich in purer Freude ausbrechen würde, dass er wieder etwas auszusetzen hatte. Kaum, dass Sasori seine kleine Ansprache beendet hatte, schritten die beiden aus dem Zimmer, schlossen hinter sich die Tür und ließen beide alleine. Hingegen wachte der Blonde langsam auf, blinzelte noch von Kisames Schlag auf den Hinterkopf und richtete sich nur langsam auf. Verwirrt blickte er sich mit seinen blauen Augen um, wusste nicht recht, wo er sich hier befand und vor allem, wer dieser Rothaarige am Schreibtisch war. "Uhm ..." Er fasste sich an den Hinterkopf, schwang die Beine aus dem Bett und wirkte noch immer ratlos. "Wo bin ich, hm?", verlangte er zu wissen, schaute auf die Person am Schreibtisch, stand schließlich auf und schritt langsam zu dieser rüber. Sasori bemerkte schon, dass der Blonde wach war, als er das Rascheln seines Haares vernahm, doch er hielt sich noch stumm. Er wollte wissen, was er als Nächstes tat. Aber, dass er direkt schon so munter war, gefiel ihm einerseits und andererseits wusste er, es würde ihn noch irgendwann auf die Palme bringen. Er sah auf, als das Tappen nackter Fußsohlen kurz vor seinem Schreibtisch aufhörte. "Du bist hier, das sollte dir als Antwort reichen, Neko", gab er knapp zurück. Er wischte kurz mit der Hand und die Tür schnappte ins Schloss. Vorsicht war besser als Nachsicht. "Und hier ist dein Zuhause ... jedenfalls bis auf Weiteres. Es sei denn, du machst Ärger. Dann brauchst du kein Zuhause mehr." Sein Lächeln mochte freundlich wirken, dennoch war es kalt wie Eis. Er betrachtete ihn noch eine Weile, dann sah er wieder hinunter zu seinen Papieren. "Sag mir deinen Namen und dann such dir eine Ecke für die Nacht. Ich habe jetzt keine Zeit für dich." Geduldig, wenn auch ein wenig ungeduldig, blickte Deidara den Rothaarigen noch immer an und konnte kaum glauben, was dieser ihm sagte. Pah, als würde er sich mit solch einer Antwort zufriedengeben, nicht mit ihm und schon gar nicht so. Das Wort „Neko", allein schon wie er es betonte, ließ den Blonden leise fauchen, die Hände zu Fäusten zusammenballen, bereit anzugreifen, dem Instinkt einer Katze nachzugehen. Als jedoch die Tür krachte, zuckte der Iwa-nin leicht zusammen, ließ die Hände entspannen, starrte sein Gegenüber angesäuert an. "Mein Zuhause?", wiederholte er dessen Worte, runzelte leicht die Stirn und blickte sich vage um. Ärger sollte er also auch keinen machen, nur was sollte er hier überhaupt machen? Schriftrollen sortieren, seinem Herren die Füße kraule, oder aber ... über Letzteres wollte er lieber dann nicht nachdenken, schüttelte daher leicht seinen Kopf und blickte erneut auf. "Deidara, ich heiße Deidara", murmelte er leise, drehte sich um und suchte sich die dunkelste Ecke des ganzen Zimmers, legte sich ab und rollte sich katzenartig zusammen. Jedoch schwang sein Schwanz hin und her, die Ohren waren gespitzt und für den Fall der Fälle, die Krallen gewetzt. Mit einem käferkleinen Lächeln musterte der Rothaarige die Reaktion auf seine Worte. Interessiert beobachtete er, wie sich seine Lippen zu einem fast tonlosen Fauchen zurückzogen und die gebleckten Zähne zeigten, wie sich die kürzeren Härchen in seinem Nackenbereich aufstellten, die Ohren zurückklappten und sich die auffällig zarten Hände zu Fäusten ballten. Und auch sein Blick aus blauen Augen verriet pure Angriffslust, die sich nur schwer im Zaume halten ließ. Noch hatte er also die Zügel in der Hand. Gut so. "Dein Zuhause. Nenn es so, wenn du nicht möchtest, dass ich dir ein anderes zeige, welches du dann wohl unter "Kerker" kennst." Belustigt sah er die Gedanken bildlich durch seine Augen scheinen und auch das sanfte Kopfschütteln entging ihm nicht. Wohlgemerkt, niedlich war er. Vorerst würde er wohl seine Grenzen noch nicht austesten. Aber wer wusste schon ... schon sein Name sprach von Rebell. Aber auf jeden Fall würde er den Blonden noch eine Weile beobachten. Er hörte, wie der Neko sich hinlegte und lächelte. "Brav. Hoffen wir mal, dass das so bleibt, hm?" Er drehte sich minimal zu ihm herum. "Sicher bist du auch hungrig. Ich schicke jemanden, dir etwas zu holen." Damit drehte er sich wieder herum. Deidara brummte, ließ den Anderen nicht aus den Augen und ärgerte sich insgeheim über dessen dämliches Grinsen. Zu Hause, was war das schon? Sicher würde er dies hier niemals sein Zuhause nennen, nicht mal in hundert Jahren, das stand für Deidara fest. Noch weniger beeindruckte ihn der sogenannte Kerker, er kannte diese Macken, wusste, wie es sich auch so lebte. Der Vorsicht wegen, erwähnte er dies aber nicht, wedelte stattdessen unruhig mit dem Schwanz und kraulte sich die Ohren. Dass er brav sein sollte, hätte ihn fast zum Lachen gebracht, jeder Dummkopf wusste doch, dass ein Neko so gut wie nie brav war, nur wenn es etwas unbedingt haben wollte. Der Unmut Deidaras interessierte Sasori nicht im Geringsten, obgleich er ihm nicht entgangen war. Solange es ihn nicht direkt anging, war ihm eigentlich alles egal. Er erledigte seine Arbeit und stand auf, sah, dass der Neko ihn nicht aus den Augen ließ und er schenkte ihm ein Grinsen. Ein Warnendes. Dann schritt er zur Tür, ließ die Schlösser aufschnappen, drehte sich noch einmal zu ihm herum. "Nimm dir ein Kissen vom Bett. Ich werde dir etwas zu essen holen. Und wehe dir, du stellst etwas an. Ich habe Mittel und Wege, es dich bereuen zu lassen." Damit schlug die Tür zu und die Schlösser sprangen wieder ein, wie Schlangen um ihre Beutetiere. Gähnend beobachtete Deidara seinen neuen Herren, was auch immer dieser darstellte, oder machte, jede Handlung wurde misstrauisch begutachtet. "Ich werde schon nichts anstellen", murmelte er leise, hob dabei seinen Kopf an und blickte kurz rüber auf eines der Kissen, visierte eines an und markierte es gedanklich schon als das seine. Langsam entrollte er sich wieder, stand schließlich auf und zuckte beim Zukrachen der Tür in sich zusammen. Was knallte der auch immer die Türen zu, ging das nicht auch leiser? Kopfschüttelnd schnappte er sich das rote Kissen mit den Bommeln, verzog sich damit zurück in seine Ecke und legte kaum später seinen Kopf darauf ab. Nun wo es etwas leiser war, knurrte sein Magen ganz beachtlich, teilte mit, dass er doch trotz Widerstand Hunger hatte. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck stand Sasori nun in der Küche. Natürlich hatten sie kein Katzenfutter. Und er hatte auch nicht vor, solcherlei noch extra zu den Vorräten zählen zu müssen. Stattdessen griff er sich eine frische Leber, eines von mehreren Dingen, die Nekos wohl sehr zu schätzen wussten. Itachi brachte immer welche vom Markt mit. Er erhitzte also eine Pfanne und briet das Fleisch gerade so weit an, dass es gar war und somit ungefährlich für Deidara, schnitt es in mundgerechte Stücke und da er sich nicht sicher war, ob der Blonde es auch annehmen würde, eine Schale mit Milch. Schwer beladen mit einem duftenden Teller und einer haarscharf schwappenden Schale, ruckte er nur knapp den Kopf zur Seite, dass die Tür mit Wucht aufsprang, dann schob er sie mit dem Fuß wieder zu, diesmal leiser und die üblichen Sicherheitsvorkehrungen. Er sah, dass das Zierkissen fehlte und innerlich lachte er kurz auf. Mit einem Seufzen ließ er sich auf den Boden nieder und winkte ihn heran. "Komm her, ich höre deinen Hunger." Mit einer feinen Gabel spießte er ein Stück Fleisch auf und hielt es ihm hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)