Childhood von Vampire-Mad-Hatter (Childhood) ================================================================================ Kapitel 8: Levi --------------- Levi „Ich hasse dich!“ Noch als er die Worte seiner Mutter entgegen schrie, bereute er sie. Dennoch rannte er die Treppe nach unten, ignorierte die rufenden Worte von ihr, das er in der Nacht nicht raus rennen sollte. Als ob man einen Unterschied sehen würde im Untergrund, ob nun Tag oder Nacht sei. Es ist immer gleich dämmrig dunkel und drückend, nur die Lichter in den Häusern erhellten alles etwas. Doch wirkte das ganze eher verzweifelt, als würde das Licht versuchen gegen die Dunkelheit zu kämpfen, nur ohne Erfolg. Levi achtete nicht auf seine Schritte, so sehr war er in Gedanken und schnell fand er sich in einem Teil der Stadt, wo er noch nie war und scheinbar war es der Teil wo zu den schlimmsten Ecken zählte. Doch als er es realisierte, war es schon zu spät. Sein Atem ging hektisch, als er sich umsah und versuchte den Weg zu finden von dem er gekommen war. Doch alles was er sah, waren dunkle Schatten, Hauswände die sich scheinbar ihm entgegen rückten und versuchten ihm vor seiner Flucht zu hindern. Er wusste es war nur Einbildung, doch half ihm dieses Wissen nicht weiter, denn Panik stieg in ihm hoch, je mehr er sich verlief und tiefer in das Elend geriet. Schwer atmend lehnte er sich an ein Fass und versuchte seiner Panik wieder in den Griff zu bekommen. Langsam gelang es ihm und die Worte die er seiner Mutter an den Kopf warf, hallten immer wieder in seinem Kopf nach. Jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als sich in ihre Arme zu werfen, die sich schützend und wärme gebend um ihn schlangen. Ihre Stimme hören, die sagte, wie sehr sie ihn liebte. Und er hatte mit seinen Worten alles zerstört. So oft hatten sie die Diskussion, dass Levi raus aus diesem Loch wollte und immer wieder entschuldigte sie sich, dass es nicht ginge. Wenn er fragte, was Sterne sind, wie sie denn aussehen würden, schaute sie ihn mit einem Traurigen Blick an. Wenn er fragte, er würde gerne den blauen Himmel sehen, Wolken, die Sonne und deren wärme fühlen, wandte sie sich immer mit Tränen in den Augen von ihm ab. Doch dieses mal geriet alles aus dem Ruder, während sie versuchte ihn zu beruhigen, schrie er sie nur an, bis er die Worte ihr entgegen schrie, er würde sie hassen. Er konnte den Schmerz und Enttäuschung in ihren Augen sehen und er wusste, er war zu weit gegangen. Dennoch trugen ihn seine Füße nach draußen. Ein Geräusch direkt neben ihn, riss ihn wieder aus seinen Gedanken, als er auch schon eine Hand an seinem Fußknöchel spürte. Erschrocken versuchte er aus zu weichen, doch die Hand stärkte ihren Griff nur mehr und nun konnte Levi auch die Gestalt eines jungen Mannes erkennen. Seine Kleidung ware in Fetzen, sein Gesicht voller Blut und Dreck und er bestand nur noch aus Haut und Knochen. „Hilfe… hilf mir…“ Nur schwer konnte Levi die Worte verstehen, denn aus dem Mund des am Boden liegenden Mannes, floss Blut. Es war ein so entsetzlicher Anblick, das er all seine Kraft nahm und sich aus dem Griff befreite. Die Kratzer die er dadurch auf seinem Knöchel erhielt, spürte er kaum. Alles was er dachte, war, nur so schnell wie möglich weg von hier. Während er rannte, glaubte er weiterhin die Hilferufe zu hören. Er presste sich die Hände an die Ohren, versuchte das Leid das ihm die ganze Zeit begleitete zu ignorieren. Doch egal wo er hin sah, saßen oder lagen Menschen an den Hauswänden, die meisten tot, oder dem sehr nahe. Heiße Tränen liefen über seine Wangen, seine Seite fing an zu schmerzen, als er plötzlich über was stolpert und hinfiel. Schluchzend blieb er liegen, als er wieder die Hilferufe zu hören schien und so schnell es ging, raffte er sich auf, rannte weiter, als er plötzlich ein kleines Licht am Ende einer Straße sah. Er traute kaum seinen Ohren, als er eine Frauenstimmte vernahm, die verzweifelt seinen Namen rief. „Levi…“ „Mama…“ Flüsterte er dies zuerst, so rief er darauf ganz laut nach ihr und mit Erleichterung sah er, wie das Licht sich ihm näherte und er die Umrisse seiner Mutter sehen konnte. So schnell es ging, rannte er auf sie zu und schon konnte er sich in ihre Arme werfen, die sich schützend und wärmend um ihn schlangen. „Levi, mein Schatz!“ Schluchzend und am ganzen Körper zitternd, klammerte er sich an ihr, während sie ihm den Halt gab den er so sehr brauchte. Er vergrub seinen Kopf in ihren dunklen langen schwarzen Haaren, verbarg somit das Leid das um ihn herum zu sehen war. Erst als sie wieder zu Hause waren und sie ihn auf sein Bett setzte, traute er sich wieder hoch zu sehen. Tränen die erst aufgehört hatten zu fließen, brannten wieder in seinen Augen, als er sich schluchzend bei seiner Mutter entschuldigte. Mit einem warmen Lächeln setzte sie sich auf sein Bett, strich ihm beruhigend über den Rücken und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Du hast allen Grund mich zu hassen, aber bitte, renn nie wieder weg.“ Heftig nickend schlang Levi seine Arme um seine Mutter, als wolle er sie nie wieder los lassen. So bekam er nicht mit, das ihr eine Träne die Wange entlang lief, als sie seine Worte hörte, die sie verzweifelt die Augen schließen lies. „Ich werde dich nie hassen, es tut mir so leid, Mama. Ich werde einen Weg finden und uns hier rausholen. Ich liebe dich, Mama…“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)