Childhood von Vampire-Mad-Hatter (Childhood) ================================================================================ Kapitel 1: Levi&Petra --------------------- Titel: Childhood Genre: Humor, Drama Hauptpersonen: Levi, Eren, Mikasa, Armin, Petra, Hanji Nebenpersonen: Jean, Erwin, Mike, Auruo Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir, sondern Hajime Isayama Sie werden alle in dem alter zwischen 7-12 Jahre alt sein, ich werde aber keine Angaben in den jeweiligen Kapitel machen. Ich habe kleine Änderungen vorgenommen z.B. wird Levi nicht im Untergrund aufwachsen, in einer der Storys wird es doch mal erwähnt bzw. es gibt am Schluss ein Kapitel das mit Levi im Untergrund ist ---> Drama. Nun viel Spaß beim lesen. ;) Kapitel 1 Levi& Petra Es war ein warmer Frühlingsmorgen, als Levi mit seiner Mutter einkaufen ging. Langsam schlenderten sie über den Markt, dabei hielt sie die Hand ihres Sohnes. Dieser lief gelangweilt neben ihr her, während sie von einem Stand zum nächsten gingen. Die Zeit schien für Levi nicht zu vergehen, ständig musste seine Mutter mit einem der Verkäufer den neusten Tratsch austauschen oder sie begegnete wen, den sie schon länger Zeit nicht mehr gesehen hatte. Als er zum gefühlt hundertsten mal versuchte aus dem Griff seine Mutter zu kommen, wurde er nur böse von ihr angeschaut, doch sogleich fuhr sie mit ihrer freien Hand durch sein schwarzes Haar. Normalerweise liebte es Levi wenn seine Mutter dies tat, doch in der Öffentlichkeit war ihm das einfach peinlich, weshalb er sogleich seinen Kopf zur Seite zog und einen murrenden Laut von sich gab. Doch seine Mutter ging nicht weiter darauf ein und unterhielt sich weiter eifrig mit dem Mann, der Gemüse verkaufte. Doch mit der Zeit bekam Levi Durst und so zog er an ihrer Schürze, doch wieder wurde er ignoriert. Seufzend stand er weiter neben ihr, bis ihm ein Mädchen in seinem Alter auffiel. Sie hatte große Kulleraugen und leicht rötliches Haar und war so groß wie er. Etwas unsicher stand sie neben den Stand und beobachtete Levi. „Petra, geh nicht so weit weg.“ „Ist gut, Papa!“ rief sie dem Gemüsehändler zu. Sogleich wandte sie sich wieder an Levi, der sie skeptisch ansah. Unter seinem kühlen Blick fühlte sich Petra immer unwohler und zupfte immer wieder an ihren Haaren. „Wenn du da so weiter rum zupfst, siehst du bald so aus wie eine Vogelscheuche.“ Entsetzt sah sie ihn an und lies sofort von ihren Haaren ab. Verlegen darüber verschränkte sie ihre Hände hinter ihrem Rücken. „Wie heißt du eigentlich? Ich heiße Petra.“ „Levi!“ „Wie?“ Entschuldigend sah sie ihn an, hatte sie seinen Namen doch nicht verstanden, als die Erwachsenen laut über etwas lachten. Doch Levi schien das Interesse an ihr verloren zu haben und schaute lieber den anderen Besuchern auf den Markt zu. Doch als sie ihren Blick senkte, sah sie, wie Levi mit seinem rechten Fuß über den Boden fuhr und hin und wieder kleine Steine weg kickte. Ihren ganzen Mut zusammen nehmend, ging sie ein paar Schritte auf Levi zu, der sie weiterhin nicht beachtete und erschrocken zusammen zuckte, als er wieder in ihre Richtung sah und sie plötzlich so nahe bei ihm stand. Leicht färbten sich seine Wangen rot, wollte er doch nicht das sie mitbekam, dass er sich erschrocken hatte. „Wie war dein Name?“ Kurz musste er schlucken um seine trockene Kehle zu befeuchten, machte ihm ihre Gegenwart doch leicht nervös. „Ich heiße Levi!“ „Hallo Levi, schön dich kennen zu lernen.“ Mit einem breiten Lächeln und ebenfalls leicht geröteten Wangen, hielt sie ihm ihre Hand entgegen. Levi wollte ihr ebenfalls die Hand reichen, vergaß aber dass seine Mutter noch seine hielt. „Levi, nun ist aber genug mit deinem rum Gezerre.“ Doch als sie Petra entdeckte, musste sie leicht schmunzeln und gab seine Hand frei. Doch statt Petra nun seine Hand zu geben, steckte er schnell beide Hände in seine Hosentaschen und sah betreten zu Boden. Auch Petra war die Situation unangenehm und so herrschte peinliches Schweigen zwischen ihnen. Keiner wusste was er sagen sollte und so sah jeder in eine andere Richtung. Doch Petra ihr Vater hatte seine Tochter immer im Augen behalten und die Situation verfolgt. So sah er in welch unangenehmer Situation die beiden waren. „Petra, willst du deinem Freund nicht etwas zu trinken anbieten? Das Gespräch wird noch eine weile dauern.“ Begeistert nickte Petra und rannte geschwind in das Haus. Levi wurde das ganze noch unangenehmer und er wünschte sich mittlerweile ganz weit weg. Doch schon kurze Zeit später kam sie mit zwei Tassen dampfenden Tee zurück. „Vorsicht, ist noch etwas heiß.“ Ohne sich zu bedanken nahm Levi die Tasse, doch nur seine Fingerspitzen hielten den oberen Rand der Tasse. Petra ging nicht weiter darauf ein, wie merkwürdig Levi seine Tasse hielt. „Hast du schon mal schwarzen Tee getrunken?“ Levi schüttelte nur den Kopf. „Ich mag eigentlich keinen Tee.“ Doch als er Petra ihren betrübten Blick sah, nahm er sogleich einen kleinen Schluck. „Und? Schmeckt er dir?“ Doch statt einer Antwort, trank Levi den Tee mit einem mal leer. „Junger Mann, so was genießt man. Das ist ein sehr seltener Tee.“ Überrascht sah Levi zu Petra ihrem Vater, der scheinbar mit den Gespräch fertig war. „Tut mir leid, es schmeckte nur so gut.“ „Nun, wenn das so ist, gebe ich dir etwas mit. Deine Mutter soll dir helfen ihn auf zu brühen.“ Kurz verschwand er in sein Haus, als er auch schon mit einer kleinen Dose zurück kam. „Hier, die schenke ich dir.“ Sogleich nahm sie Levi und drückte die Dose an seine Brust, als wäre es sein neuster Schatz. „Was sagt man dazu, Levi?“ Hörte er die Stimme seiner Mutter. „Vielen Dank!“ „Schon gut, es ist doch immer wieder eine Freude, jemand anderen eine kleine Freude zu bereiten.“ „Nun komm, wir gehen weiter.“ Petra winkte ihnen noch kräftig zu, als sie sich langsam entfernten und als Levi sich zurück drehte, winkte er ebenfalls zurück, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Ende Kapitel 2: Hanji & Erwin ------------------------ Hanji & Erwin „Hey Brillenschlange, hast du nicht was verloren?“ Lachend rannten drei Kinder über eine Wiese und hielten ein kleines Glas in der Hand. „Nicht, gibt es wieder her!“ Hanji rannte den Jungs hinterher, doch war sie nicht die schnellste und übersah bei all der Hektik noch einen Baumstamm, über dem sie nun stolperte. Das Lachen der anderen schwoll noch mehr an und mit Entsetzen musste sie zu sehen wie einer der drei das Glas mit viel Schwung in den Fluss warf. „NEIN!“ So schnell es ging, versuchte sie sich auf zu raffen, dabei ignorierte sie ihre aufgeschürften Knie und rannte dem Fluss entgegen. Währenddessen verschwanden die anderen, hatten sie das Interesse verloren, nun da sie ihren Spaß hatten. Alle Vorsicht vergessend, watete Hanji in den kalten Fluss, was ihr kurz den Atem nahm und versuchte das Gleichgewicht dabei zu wahren, was durch die glitschigen Steine unter ihr nicht leicht war. Doch sie schaffte es, aber von ihrem Glas war weit und breit nichts zu sehen. Die Strömung hatte es schon längst weiter den Fluss hinab getragen. Betrübt machte sie sich auf den Rückweg, doch kurz vor der Wiese rutschte sie doch aus. Mit einem lauten Prusten tauchte sie wieder auf und kroch mehr an das Ufer, als das sie ging. Zitternd vor Kälte, Wut und Frust lag sie auf dem Bauch und rührte sich nicht. All ihre Forschungsarbeiten waren dahin. Wofür? Das sie wieder von vorne Anfangen konnte? Und ihr wieder alles genommen wurde? Es war nicht das erste mal, das ihr so was passierte. Nur weil sie anders war, als die anderen Kinder, wurde sie gehänselt. Dabei faszinierte sie nur alles. Was war so falsch daran? Ein leises Schniefen war zu hören, als sie sich richtig hinsetzte und auf ihre aufgeschürften Knie sah. „Papa wird wieder sauer auf mich sein, wenn ich so nach Hause komme.“ Frustriert zupfte sie ein paar Grashalme von ihrer nassen Kleidung und schaute wie hoch die Sonne noch stand. „Hm… die Sonne wird bald untergehen, bis dahin sind meine Sachen nicht trocken und dann noch die Grasflecken.“ Wütend schmiss sie einen Stein in den Fluss und weitere folgten, doch beruhigte sie es nicht. Alles Fluchen und Jammern brachten nichts, sie musste nach Hause. Irgendwie würde sie schon eine Ausrede für ihr Aussehen finden. Gerade wollte sie aufstehen, als ein Schatten über sie fiel. Erschrocken fuhr sie herum, doch durch die Wassertropfen auf ihrer Brille konnte sie ihr Gegenüber nur schwer erkennen und ohne Brille noch weniger. „Geht’s dir gut? Haben sie dich schon wieder geärgert?“ Jetzt erkannte sie die Stimme. Vor ihr stand Erwin, der ihr eine Hand entgegen hielt, die sie dankbar ergriff und sich hoch ziehen lies. Sogleich legte er seine Jacke um sie und langsam lies das Zittern nach. „Du siehst ja furchtbar aus.“ Er zupfte ein paar Grashalme aus ihren Haaren, nahm vorsichtig ihre Brille ab und putzte sie mit einem kleinen Tuch trocken. „Danke.“ Hanji nahm ihre Brille, setzte sie wieder auf und sah betrübt zu Boden. „Warum so niedergeschlagen, Vierauge?“ Sogleich ruckte ihr Kopf nach oben und wütend sah sie Erwin an. „Na also, dieser Blick gefällt mir schon eher. Das Trübsinnige bist doch nicht du. Wo ist die durchgeknallte Hanji geblieben die ich kenne?“ „Die steht vor dir und ich mag es nicht, wenn du mich Vierauge nennst!“ Doch Erwin lächelte nur. „Also, sagst du mir jetzt was passiert ist?“ In aller Kürze erzählte Hanji ihm was passiert war und setzte sich wieder auf die Wiese. Ein paar mehr Grasflecken würden jetzt auch nicht mehr stören. Erwin hatte ihr stillschweigend zu gehört, doch plötzlich drehte er sich um, hob was von dem Boden auf und überreichte Hanji ein kleines Glas, bevor er sich ebenfalls ihr gegenüber hinsetzte. Mit großen Augen sah sie ihn an und drehte freudestrahlend den Deckel auf, der mit kleinen Luftlöchern versehen war. Ohne zu zögern, holte sie zwei große Grashüpfer aus dem Glas hervor, die noch leicht benommen durch die ungewollte Wildwasserfahrt waren. Zu ihrem Glück war nur wenig Wasser eingedrungen, so dass beide unversehrt waren. „Wo hast du das her?“ „Ich habe es am Ufer gefunden, nicht weit von hier. Nachdem ich die drei Jungs lachend an mir vorbei laufen sah, war mir klar, dass es nur dir gehören konnte. Was wolltest du eigentlich mit diesen Viechern anstellen?“ Skeptisch beäugte Erwin die beiden Grashüpfer die noch immer auf Hanjis Hand waren. Doch kaum das er die Frage ausgesprochen hatte, bereute er es auch schon. Denn schon fing Hanji an ihn über das Leben der Grashüpfer zu berichten. Schon nach kurzer Zeit konnte er ihr nicht mehr folgen und so nickte er immer wieder, während Hanji förmlich aufblühte und all ihren Ärger und Frust vergaß. „Wir sollten langsam nach Hause gehen.“ Unterbrach Erwin sie. „Du hast recht, doch wie erkläre ich das ganze nun meinem Vater?“ Sie zeigte auf ihre noch immer feuchte Kleidung, doch Erwin winkte nur ab. „Überlass das mal nur mir, aber wo sind denn deine beiden kleinen Freunde abgeblieben?“ „AAAAH! Nein, Silvester und Anne… Los, Erwin hilf mir suchen! Ich werde nicht ohne sie nach Hause gehen!“ Schon lag Hanji wieder halb im Gras und suchte nach den beiden Grashüpfern. Seufzend suchte Erwin mit, schwieg aber, als er sie nach einiger Zeit entdeckte. Ihm taten die kleinen Tierchen leid und sicherlich waren sie froh, wieder in der Freiheit zu sein. „Hanji, komm schon, es dämmert. Du wirst auch wieder andere finden.“ Nur wiederwillig folgte sie Erwin und erzählte ihm, dass sie keine anderen finden würde, die so einzigartig waren wie Silvester und Anne. Erwin legte einen Arm um sie, während sie sich langsam auf dem Weg nach Hause machten. Dabei lies er immer wieder einen zustimmenden Laut von sich, was Hanji nur mehr anspornte über die beiden zu erzählen. Ende Kapitel 3: Jean, Mikasa, Eren & Armin -------------------------------------- Jean, Mikasa, Eren & Armin „Mikasa, wie lange willst du dir denn noch den grünen Stoff ansehen? Können wir nicht mal langsam weiter?“ Sichtlich genervt von seiner Schwester, die schon gefühlte Stunden an dem Stand stand, gesellte er sich zu Armin. Doch der war in sein Buch vertieft und bekam von seiner Umgebung überhaupt nichts mit. „So hatte ich mir den Nachmittag nicht vorgestellt.“ Seufzend lehnte er sich an die Hauswand hinter sich und lies sich auf den Boden gleiten, Armin neben ihm tat es ihm gleich. „Wow, du legst mal dein Buch zur Seite.“ „Eren, du glaubst nicht wie interessant es ist. Es geht darum…“ Doch schon hatte ihm Eren eine Hand auf dem Mund gelegt. „Ich will es nicht wissen.“ Armin nickte nur und gemeinsam warteten sie auf Mikasa. Scheinbar feilschte sie mit dem Händler, denn dieser schüttelte energisch den Kopf, während sie immer wieder auf das abgemessene Stück Stoff wies. „Sie kann es wohl wieder nicht lassen und treibt sämtliche Käufer in den Wahnsinn.“ Schmunzelte Armin und genoss dabei die Wärme der Sonne, die hinter den Wolken hervor gekommen war. „Haben wir eigentlich alle Einkäufe erledigt?“ Fragte Eren träge, dem die Wärme langsam schläfrig machte. Armin kramte in seiner Hosentasche nach dem Einkaufszettel, dem ihm sein Großvater gegeben hatte. „Ja, zumindest was auf meinem Zettel steht. Wie sieht es bei eurem aus?“ Doch von Eren kam keine Antwort, stattdessen hörte er leise Schnarchgeräusche. Er tippte ihn vorsichtig an die Schulter, doch Eren schlief weiter. Er versuchte es mit einem kräftigeren Rütteln, doch alles was Eren von sich gab, war ein lautes Brummen. Die Augen verdrehend, richtete Armin seinen Blick wieder auf Mikasa, die scheinbar erfolgreich war und nun darauf wartete, dass der Verkäufer ihren grünen Stoff sorgfältig verpackte. Wieder versuchte Armin Eren zu wecken, als er sah das Mikasa zurück kam. Doch wieder ohne Erfolg, weshalb er schon mal aufstand und Mikasa entgegen lief. „Und hast du nun das was du wolltest?“ „Ja, tut mir leid dass es so lange gedauert hat. Aber er wollte es mir viel zu Teuer überlassen. Ich mag die Farbe sehr, doch ist der Stoff selber nur von minderwertigem Wert und er wollte den doppelten Preis, als das was er eigentlich wert ist.“ Man konnte deutlich ihren Unmut in der Stimme hören und so packte sie das kleine Päckchen grober als gewollt an, als sie es in Armin seinen Korb legen wollte, doch verfehlte sie ihn in ihrer Aufregung und es landete auf dem Boden. Doch noch ehe die beiden sich danach bücken konnten und es wieder aufheben, ergriff eine Fremde Person danach und reichte es ihr. „Hier, das hast du verloren.“ Dankend nahm sie es entgegen und schaute ihr Gegenüber genauer an. Es war ein großer Schlaksiger Junge, mit kurzen hellen braunen Haaren. Dabei erinnerte sie sein Gesicht an irgendein Tier, doch kam sie einfach nicht darauf. Vor lauter Grübeln merkte sie nicht, das sie ein recht finsteres Gesicht zog, was ihr Gegenüber auf sich schob. „Es tut mir leid, ich wollte nicht aufdringlich sein.“ Entschuldigte er sich und ignorierte weiterhin Armin, der mit wachsender Panik, den Fremden, der sich kurz darauf als Jean vorstellte und der Person hinter ihm stand, ansah. Dieser merkte die unheilvolle Aura hinter sich gar nicht und redete weiter mit Mikasa, die weder auf seine Fragen antwortete, noch anderweitig irgendwie auf ihn einging. Jean merkte das in seiner Aufregung gar nicht und nahm sämtliche Signale falsch auf, denn alles was Mikasa ausstrahlte war Abneigung. „Und wie sieht es aus? Sollen wir uns morgen wieder hier treffen?“ Jean strahlte förmlich, als er Mikasa dies fragte und war sich sicher, sie würde sich mit ihm treffen. Doch diese zog ihren roten Schal nur höher ins Gesicht, was Jean als Schüchternheit ansah und Mikasa ihr schadenfrohes Lächeln verbarg, als sie sah wie Eren der letzte Geduldsfaden riss. „Sag mal, willst du es einfach nicht kapieren oder bist du einfach so dämlich wie du aussiehst, du Gaul!“ Armin sah mit Entsetzen seinen Freund an, während Jean mit erhobenen Fäusten sich umdrehte und den Störenfried böse ansah. „Was mischt du dich denn ein? Was ich hier mache, geht dich einen Scheißdreck an! Also zieh Leine!“ „Das ganze geht mich sehr wohl was an, Pferdefresse! Sie ist meine Schwester und du hast die Finger von ihr zu lassen!“ Blaffte Eren zurück, was Jean rot sehen lies. „Wie hast du mich genannt?“ Er packte Eren am Kragen und dieser tat es ihm gleich. „Hast mich schon richtig verstanden, oder biste auch noch taub?“ „Leute, jetzt kommt mal wieder runter, das ganze können wir doch sicherlich auch normal bereden.“ Versuchte Armin die beiden Streithähne auseinander zu bringen, doch zu seinem Leidwesen, fokussierte sich ihre Wut kurz auf ihn. „Halt dich da raus!“ Zum Schutz hob Armin schnell die Hände und ging ein paar Schritte zurück. Doch genau das war zu viel für Mikasa, die entschlossen zu den beiden ging, dabei Armin seinen Versuch sie davon abzuhalten sich einzumischen ignoriert und jeweils einen Hand auf ihre Hinterköpfe legte und mit Schwung trafen deren ihre Köpfe zusammen. Sofort wurden ihre Streitereien unterbrochen und hielten sich die Stirn. Doch bevor Eren wieder klar denken konnte oder gar Jean, ergriff Mikasa die Hand von Eren und zog ihn die Straße entlang, Richtung zu Hause. Dabei nahm sie weder die amüsierten Blicke der anderen Marktbesucher war, noch Armin seinen entsetzten Blick. Ende Kapitel 4: Levi & Co. --------------------- Levi & Co. Es war kalt und wenn Levi etwas hasste, dann war es Kälte. Seit Tagen schneite es und hüllte die Welt in kaltes weiß ein und genauso lange war er nun schon erkältet. Er konnte das Lachen der anderen Kinder hören die im Schnee tobten und wollte ebenfalls raus, auch wenn es bedeutete die eisige Kälte zu spüren. Aber er durfte nicht und so saß er auf der Fensterbank, die Knie an den Körper angezogen und seine Arme darum geschlungen, beobachtete er, wie seine Freunde draußen eine Schneeballschlacht eröffneten. Trübselig legte er seinen Kopf auf seine Knie und sah wie Hanji von einem Schneeball direkt ins Gesicht getroffen wurde und auf ihrem Hosenboden landete. Ein leises Seufzen entwich ihm als er sah, wie viel Spaß sie alle hatten und der Drang ebenfalls raus zu gehen wurde immer größer. Ein Blick hinter ihm, wo die Küche war, zeigte ihm, dass seine Mutter leise summend das Gemüse klein schnitt und vertieft in ihrer Arbeit war. Kurz zögerte er noch, doch dann schlich er sich an ihr vorbei, zog schnell seine Stiefel an, schnappte sich seine Winterjacke und ging nach draußen. Sofort schlug ihm die Kälte ins Gesicht und er war am überlegen, wieder rein zu gehen. Doch schon wurde er von Hanji entdeckt, dir gerade Deckung hinter einem Fass suchte. „Leviiiii!“ Freudestrahlend kam sie zu ihm gerannt und ehe er sich versah, drückte sie ihn schon an sich. „Ich dachte du seist krank?“ Mit großen Augen sah sie ihn an, während Levi sich aus ihrer Umarmung befreite. „Nein, mir geht’s gut.“ Wie um das zu bekräftigen, musste er stark Husten. Skeptisch sah ihn Hanji an. „Hört sich aber nicht Gesund an.“ Kommentierte Erwin das ganze, der mit Petra dazu kam. „Du hattest Sehnsucht nach uns oder?“ Grinste ihn Hanji an und schon bereute es Levi überhaupt raus gegangen zu sein. Er vergrub sein Gesicht noch mehr in seinen Schal und die Hände in die Jackentasche. An Handschuhe und einer Mütze hatte er in all der Eile total vergessen. „Hey, wie so geht die Schlacht nicht weiter?“ Auruo trat nun ebenfalls zu ihnen und mustere Levi von oben bis unten. „Siehst nicht gerade gut aus, was machste denn hier in der Kälte?“ „Er hatte Sehnsucht nach uns.“ Antwortete Hanji wieder, doch diesmal reagierte Levi auf ihre Antwort und ehe Hanji sich versah, wurde sie von einem Schnellball am Kopf getroffen. Geschockt sah sie zu Levi, der sie nur Ausdruckslos ansah, aber sogleich hatte sie sich wieder gefangen und es entbrannte eine weitere Schneeballschlacht. So viel Spaß wie an diesem Tag hatte Levi schon lange nicht mehr gehabt. Die Gasse war erfüllt von glücklichen Kinderlachen und selbst die, wo bei der Kälte wegen der Arbeit raus mussten, sahen sie mit einem Lächeln an. Doch die Freude bekam einen Dämpfer, als ein großer Mann in einem langen dunkel braunen Mantel ihnen entgegen kam. Levi kämpfte gerade gegen einen weiteren Hustenreitz an und bekam erst dann den Mann mit, als er grob am Oberarm gepackt wurde. „Warum bist du hier draußen?“ Wurde er scharf angefahren und Levi wurde es mit einem mal noch kälter. Er hatte vergessen, dass heute sein Vater zu Besuch kam. „Ich… es tut mir leid. Ich wollte nicht…“ Doch weiter kam er nicht, denn der Hustenreitz war zu stark und der restliche Satz endete mit einem starken Husten. „Es war unsere Schuld, wir haben so lange auf Levi eingeredet, dass er rauskam.“ Versuchte Erwin die Situation zu retten, denn er wusste wie streng Levi sein Vater war. Sein Ruf eilte ihm schon lange voraus. „Ja das stimmt, es ist unsere Schuld!“ Mischte sich auch Petra ein, die Levi über den Rücken streicheln wollte, da dieser sich von dem Husten krümmte. Doch plötzlich wurde sie beiseite geschubst und nur Mike sein Eingreifen verhinderte, das sie Bekanntschaft mit dem Boden machte. Auruo wollte wegen der groben Behandlung was sagen, aber ein Blick reichte und er war still und zog sich unbewusst zurück. Hilflos mussten sie mit ansehen, wie Levi von seinem Vater ins Haus gezerrt wurde. Levi lies es mit sich machen, wusste er, würde er sich dagegen wehren, würde er es damit nur schlimmer machen. Als die Türe hinter ihm zu fiel, lies er die Predigt von seinem Vater über sich ergehen. Er hoffte dass seine Freunde gegangen waren und es nicht mit anhörten, doch war die Stimme seines Vaters so laut, das die anderen jedes Wort verstanden und mit schlechtem Gewissen langsam gingen. Die nächsten zwei Tage verschlechterte sich sein Zustand, neben dem Reizhusten, bekam er hohes Fieber und Schnupfen. Auch die Strafpredigt die er sich von seinem Vater hatte anhören dürfen, saß noch tief in ihm. Den ganzen Abend saß er angespannt beim Abendessen und kämpfte gegen den Reiz an, nicht ständig zu husten. Aber all die Mühe brachte nichts und so hustete er, bis er nicht mehr konnte. Als Strafe dass er sie beim Abendessen störe, entließ ihn sein Vater ohne Abendessen in sein Zimmer. Levi war es in diesem Moment nur recht, die Gegenwart von seinem Vater bereitete ihm immer wieder aufs neuste Angst und so saß er angespannt auf seinem Bett und lauschte den Geräuschen. Er hoffte sein Vater würde bald wieder gehen, doch der Abend zog sich in die Länge und sein Magen fing laut an zu knurren. Aus Angst er könne es hören, zog er die Beine an und zog die Decke über sich. Er musste wohl erschöpft eingeschlafen sein, denn als er das nächste mal erwachte, saß seine Mutter neben ihn und fuhr ihm sanft durch die Haare. Sogleich setzte er sich richtig hin und suchte Halt in den Armen seiner Mutter. Leise Summte sie ein Lied, bis sie merkte, dass ihr Sohn sich entspannte. „Es tut mir leid mein Schatz, dass du dadurch musstest. Ich hoffe du verzeihst mir eines Tages meine Fehler.“ Nur träge nahm Levi die Worte war, als die Müdigkeit wieder zu groß wurde und der Schlaf ihn übermannte. Und nun saß er seit zwei Tagen auf der Couch, zugedeckt vor dem Kamin und doch war ihm schrecklich kalt. Selbst die heiße Suppe die ihm seine Mutter zubereitete, brachte die innere Wärme nicht zurück. So hing Levi seinen trüben Gedanken nach, als es auf einmal an der Türe klopfte. Sofort spannte sich Levi an, aber es konnte nicht möglich sein das sein Vater wieder zu Besuch kam, denn dieser käme erst nächsten Monat wieder und das ihm die Gesundheit seines Kindes nicht interessierte, hatte er Levi nur zu genüge spüren lassen. Doch alle Angst war umsonst, als auf einmal all seine Freunde vor ihm standen. Ihre Schuhe und Wintermäntel ordentlich aufgeräumt, quetschten sich alle ungefragt zu Levi auf die Couch. Dieser sah alle sprachlos an, doch alles was Hanji dazu sagte, war, das man nur mit Freunden wieder Gesund werden kann und geteiltes Leid, halbes Leid sei. Als Levi seine Mutter, nach einer Stunde nach ihnen sah, deckte sie alle mit einem warmen Lächeln zu und lies sie alle schlafen. Levi saß in der Mitte und die schreckliche innere Kälte, war einem schönen warmen Gefühl gewichen. Ende Kapitel 5: Hanji, Levi & Petra ------------------------------ Hanji, Levi & Petra „Er mag mich, er mag mich nicht…. Er mag mich, er mag mich nicht.“ Es war ein warmer Frühlingstag und Petra saß auf einer Wiese, die voll mit Gänseblümchen war. Doch um sie herum waren die meisten schon gepflückt, während sie weiter die zarten Blütenblätter abzupfte und leise vor sich hinmurmelte. Doch plötzliches lautes Lachen lies sie zusammenzucken und riss sie aus ihrer Konzentration. „Er mag mich, nein das andere war es, oder doch er mag mich nicht?“ „Tut mir leid, ich wollte dich nicht durcheinander bringen.“ Hanji setzte sich neben sie und nahm ebenfalls ein Gänseblümchen, doch im Gegensatz zu Petra, drehte sie die kleine Blume in der Hand. „Du weißt, dass es eigentlich anders heißt?“ Mit funkelnden Augen sah Hanji ihr Gegenüber an, doch Petra blickte sie nur fragend an. „Es heißt ja eigentlich so…“ kurz räusperte sich Hanji bevor sie los legte. „Er liebt mich, er liebt mich nicht…“ Mir rot glühenden Wangen legte Petra ihre angefangene abgezupfte Blume beiseite. „Das stimmt doch gar nicht.“ „Oh doch, es stimmt so richtig!“ „Woher willst du das denn wissen?“ Noch immer mit glühenden Wangen, sah Petra Hanji an, die sogleich begeistert schien, ihr etwas erzählen zu können. „Aber du musst mir versprechen dass es ein Geheimnis bleibt und du es keinem weiter erzählst.“ Bedächtig nickte Petra, denn bei Hanji musste man aufpassen was man sagte oder versprach. Selbst bei solch einem eigentlich unscheinbaren Versprechen. Denn man musste später mit dem Wissen klar kommen und da man es versprochen hatte nichts weiter zu erzählen und damit leben. „Also…“ Schnell sah sich Hanji um, bevor sie sich ganz nah zu Petra beugte und mit tiefer Stimmte zur ihr flüsterte. „Es war Vollmond, noch gar nicht mal so lange her, als ich nicht schlafen konnte und jemanden sah, der gar nicht so weit entfernt da saß, so wie du jetzt. Zuerst konnte ich nur leises Murmeln hören und so schlich ich mich näher an und versteckte mich hinter einem Baum. Es war zu dunkel um zu erkennen wer da vor mir war, doch plötzlich konnte ich die Worte verstehen, ganz deutlich.“ Hanji legte eine spannende Pause ein, während Petra gespannt auf ihre nächsten Worte wartete. „Sie liebt mich, sie liebt mich nicht…“ Wieder hörte Hanji auf zu reden, weshalb ihr Petra in den Arm kniff, als sie sah, das Hanji mit ihren Gedanken ganz woanders war und ein unheimliches Grinsen ihre Lippen umspielte. „Tschuldige, wo war ich stehen geblieben?“ „Du wolltest sagen wer es denn nun gewesen ist!“ Es entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber Petra war neugierig und wollte es gerne wissen. „Also, wie ich ja schon sagte, war ja Vollmond. Doch dunkle Wolken hatten sich vor dem Mond geschoben und so konnte ich nur die Umrisse erkennen. Doch bevor ich erkennen konnte, wer es genau war, hörte ich noch, wie er sagte, dass er einen kleinen Gänseblümchenstrauß zupfen will und es ihr geben will. Frag mich aber nun nicht wen er damit meinte und wie man einen Strauß aus diesen kleinen Blumen machen will. Aber, die Wolken zogen weiter und ich hatte einen kurzen Moment, wo der Mond deutlich die Person beschien und es war…“ Doch Petras hysterisches Quietschen verschluckte den Namen. Verwundert warum sich Petra so benahm, folgte sie ihrem Blick und sah Levi der einige Meter an ihnen vorbei lief. In einer Hand hielt er einen kleinen Strauß Gänseblümchen und fluchte leise vor sich hin. Petra schien wie erstarrt dazu sitzen, doch plötzlich, wie als hätte sie sich selber einen Ruck gegeben, lief sie auf Levi zu. Hanji, die ahnte was Petra vor hatte, wollte sie noch aufhalten und ihren Arm greifen, doch griff sie ins Leere. So blieb sie sitzen und beobachtete das Schauspiel das sich ihr bot. Mit federleichten Schritten näherte sich Petra Levi, der ihr kommen nun ebenfalls bemerkte und stehen blieb. Hanji konnte sehen, wie Levi Petra fragend ansah und eine Augenbraue hob, als Petra einfach nur stumm vor ihm stand. Doch plötzlich hatte Hanji ein breites Grinsen auf den Lippen, als sie sah, wie Petra Levi einen Kuss auf die Wange gab, sich den Strauß schnappte und so schnell es ging davon lief. Levi stand wie versteinert da und führte langsam eine Hand an seine Wange. Perplex sah er Petra hinterher, konnte er sich ihr Verhalten absolut nicht erklären. Denn die Blumen sollte er für Auruo besorgen, der ihn förmlich angefleht hatte. Warum er das tun sollte, hatte er nicht erfahren und da er ihm noch einen Gefallen schuldig war, zupfte er ein paar von diesen Blumen. Dass sich seine Wangen dennoch leicht rot färbten, konnte er nicht verhindern. Doch schnell verließ ihn die gesunde Hautfarbe, als er ein hysterisches Lachen hörte, das nur zu einer Person gehören konnte. Hanji! Diese bemerkte fast zu spät, welch unheilvolle Aura sie plötzlich umgab. Doch noch ehe Levi sie erreichen konnte, rannte Hanji weiterhin lachend davon. Das Petra nun dachte, Levi hätte in dieser Vollmond Nacht dagesessen, statt Auruo und welch Chaos sie damit angerichtet hatte, ließ sie vollkommen kalt. Ende Kapitel 6: Hanji, Levi & Co. ---------------------------- Hanji, Levi & Co. Es war ein schwarzer Tag für Hanji und den anderen. Wie sie, schien auch der Himmel zu trauern, denn es regnete leicht. Leise schluchzend legte Hanji ein paar gepflückte Blumen auf das Grab, auf denen die anderen ihre Blumen schon hingelegt hatten. Mitfühlend strich Levi ihr über den Rücken, musste dabei selber mit den Tränen kämpfen. Petra war ganz außer sich und heulte am lautesten, was Levi etwas verwunderte, hatte er doch gedacht, das die Bindung zu ihm nicht all zu eng war, da sie ihn doch erst kürzlich kennengelernt hatte. Aber so konnte man sich täuschen. Denn er war ein Freund, der für jeden da war, zur jeder Tages und Nachtzeit. Wann immer man ihn brauchte, er war da. Egal was man erzählte, immer hörte er zu, es machte ihm nicht mal etwas aus, wenn man ihm wegen seinen buschigen Augenbrauen aufzog. Im Gegenteil, immer lag ein Lächeln auf seinen Lippen. Die innigste Beziehung hatte er doch zu Mike, von Anfang an konnten sich beide gut riechen und waren ein Herz und eine Seele. So war es kein Wunder, das Mike nun nicht da war. Der Schmerz dieses Verlustes war einfach zu groß und er war noch nicht soweit abschied zu nehmen. Zum Glück war er nicht alleine zu Hause, ein guter Freund war bei ihm. Eigentlich wollte Auruo bei ihm bleiben, aber wurde er dann doch dazu überredet mit zukommen. Nun stand er selber vor dem Grab, wischte sich immer wieder über die Augen und las den Namen, den sie auf das Holzkreuz geritzt hatten. Erwin. Wie lange sie da standen und sich ihrer Trauer hingaben, wusste keiner, nur das ihre Klamotten völlig durchnässt waren und alle mit höchster Wahrscheinlichkeit die nächsten Tage krank wurden. „Wir sollten langsam gehen.“ Levi seine Stimme hörte sich kratzig an und er musste sich räuspern, während er verstohlen ein paar Tränen wegwischte. Hanji, die das sah, brach nun vollends in Tränen aus und brach vor dem Grab in die Knie. Sogleich war Levi bei ihr und konnte nun selber die Tränen nicht mehr zurück halten. Die Leute die an ihnen vorbei liefen und mit Unverständnis den Kopf schüttelten, ignorierten sie. Es war ein Ort der Trauer, da war es wohl erlaubt sich dieser auch hinzugeben. „Hanji, steh auf. Lass uns zu Mike gehen.“ Mit einem Nicken stand sie auf, wobei sie sich an Levi fest krallte, der sichtliche Mühe hatte auf den Beinen zu stehen. Auruo der das ganze mit verfolgte, löste Levi ab, der ihm Dankbar war, aber sogleich hatte er Petra an seinem Arm. So verließen sie gemeinsam den Friedhof, aber nicht ohne vorher zu sagen, dass sie wieder kommen würden. Jeder Schritt den sie gingen und ihren besten Freund zurück ließen, machte den Schmerz unerträglich. Am liebsten wären alle wieder zurück gegangen, hätten über ihre Abenteuer geredet die sie gemeinsam erlebt hatten. Nie würde Levi den Tag vergessen, als er in den See gefallen war und nach Hilfe rief, doch keiner hatte ihn gehört, außer Erwin. Das erste was Levi damals bewusst wahrnahm, war, wie das Licht in den blonden Haaren, die Wassertropfen reflektiert hatten. Hanji hing ebenfalls ihren Erinnerungen nach. Noch nie war sie so wütend auf Erwin gewesen, wie an dem einen Tag, als sie draußen eine Mäusefallen gebaut hatte und Erwin um das Eck gestürmt kam und alles kaputt gemacht hatte. Natürlich war es damals nicht seine Absicht gewesen, dennoch war sie sauer auf ihn. Doch ein kurzer Blick in seinen klaren blauen Augen und all der Ärger war vergessen. „Wir sind da…“ Auruo riss die beiden aus ihren Erinnerungen und sie sahen, dass sie tatsächlich vor Mike seinem Familien Haus standen. Nach kurzem klopfen, öffnete Mike seine Mutter die Türe, die sie voller Mitleid ansah. Keiner von ihnen sah auf und so traten sie mit gesenkten Köpfen in die warme Wohnstube, wo ihnen Mike sein Vater sie sogleich mit warmen Decken umsorgte und jeden von ihnen eine reichte. Hanji suchte als erste nach Mike und entdeckte ihn auf der Couch, ebenfalls mit gerötete Augen und nassen Wangen. Sogleich schmiss sich Hanji in seine Arme. Levi und Auruo machten es sich dagegen vor dem Kamin bequem, während das Feuer sie langsam wieder trocknete und wärmte. Nur Petra blieb wie erstarrt im Türrahmen stehen und sah mit bleichen und entsetzten Gesicht zum Fenster, wo eine Gestalt stand. Verwundert über Petra ihr Verhalten, vergaßen alle für einen kurzen Moment ihre Trauer und die Tränen versiegten. „Was ist?“ Fragte sie Mike, der sich wunderte warum sie Erwin anstarrte, als wäre er ein Geist. „Aber… aber…“ Besorgt über Petra ihr Verhalten, wollte Erwin auf sie zu gehen, doch diese wich mit einem leisen Schrei zurück, bis sie eine Wand hinter ihrem Rücken spürte. „Wir haben dich beerdigt…!“ Hauchte sie mehr, als das sie es sagte. „Was?“ Verwundert sah Erwin die anderen an, die sich das Ganze nicht erklären konnten. Doch auf einmal ging Levi ein Licht auf und er sah Hanji an, die seinem Blick nicht standhalten konnte und unruhig auf der Couch hin und her rutschte. „Oi, Vierauge!“ „Hm?“ Kurz sah sie Levi an, doch dann fand sie den Boden viel interessanter. „Hast du Petra nicht erklärt, dass Erwin der HUND und nicht Erwin der Mensch verstorben ist?“ „Nun, es kann sein das ich diese wichtige Information vergessen hatte, als ich sie abgeholt habe und…“ Doch wurde sie von einem leisen Lachen unterbrochen. Noch besorgter als eh schon, sahen alle wieder zu Petra, die diesmal in lautes Lachen ausbrach. „Und ich trauerte die ganze Zeit hier um Erwin…“ Immer mehr lachte sie und steckte nach und nach die anderen an. Das Lachen lockerte die Stimmung, doch ging der Schmerz nie ganz weg. Ende Kapitel 7: Happy Halloween -------------------------- Happy Halloween „Leeeeviiiiii…! Autsch, für was war das denn?“ Sie hielt sich mit einer Hand den Hinterkopf, während die andere ihre Brille wieder auf die Nase zurecht rückte. „Das war dafür, dass du meinen Namen in die Länge gezogen hast. Und lass dein dämliches Grinsen sein!“ „Ich kann nicht!“ Schon seit Stunden musste sie grinsen, was Levi sehr auf die Nerven ging. Der ganze scheiß Abend ging ihm auf die Nerven, die Kinder, die dämliche Halloween Verkleidung. Das einzig Gute war der Alkohol, was seine Nerven langsam beruhigen lies, aber die Betonung lag bei langsam. Am liebsten würde er sich zurück ziehen, anstatt seine Mitglieder dabei zu zusehen, wie sie wieder zu kleinen Kindern mutierten. Sie hatten den ganzen Tag über die Halle mit Girlanden und ausgehölten Kürbisse verziert, die jeder eine andere gruselige Fratze hatten. Am Abend kamen dann all die Kinder die Halloween feiern wollten, zusammen mit den Eltern. Doch das schlimmste war, das sie alle verkleidet waren, selbst Erwin ließ sich den Spaß nicht nehmen. Zu seinem Bedauern, trug dieser ein kurzes schwarzes Bediensteten Kleid, mit einer weißen spitzen Schürze. So sah man nur zu deutlich seine muskulösen Beine, was ja nicht das schlimmste war. Das Schlimme war, das er sie allen ernstes rasiert hatte. Als er ihn am Mittag damit gesehen hatte, fiel Levi vor Schreck fast von der Leiter und lies den Kürbis fallen, der auf Hanji ihrem Kopf fiel. Man muss aber kurz erwähnen, dass ihr der Kürbis durchaus stand, nur Hanji war anderer Meinung. „Levi!“ Gereizt sah er zu Hanji, die ihn mit leuchtenden Augen ansah und ihn auf eine Gruppe Kinder aufmerksam machte. Jeder war an diesem Abend für eine kleine Gruppe Kinder verantwortlich, mit denen sie dann um die Häuser ziehen sollten. Diese kleine Gruppe war ihm zugeteilt, doch ignorierte er die Gören zum Großteil. „Sind sie nicht süß?“ Quietschte ihm Hanji förmlich ins Ohr. „Schau doch, das Mädchen mit den längeren schwarzen Haaren heißt Mikasa, sie hat sich wohl als Leiche verkleidet. Dieses Make Up, so blass und dann die schwarz geschminkten Augen. Gruselig! Das daneben ist Armin Arlert. Soll wohl ein Buch sein, was er darstellen soll. Hm, wird schwer werden mit ihm, denn sein Kostüm ist fast Größer als er selber, nein, es ist Größer. Sieh nur, da sein Kopf, es ist mitten auf dem Titel und wie die Arme da rausschauen an den Seiten. Gottchen, einfach toll! Aber mein absoluter Favorit ist ja Eren Jäger!“ Levi hörte nicht wirklich zu, doch als Armin beiseite trat, verschluckte er sich fast an seinem Getränk. „Wie du siehst, hat er sich als dich verkleidet. Sogar den kühlen Blick kann er gut nachmachen.“ Sie musste noch mehr kichern, als sie Levi seinen entsetzten Blick sah. Tatsächlich hatte es Eren irgendwie geschafft, das seine Haare so ähnlich wie seine waren, dieses Balg hielt sogar das Glas so wie er es immer tat. „Ich bin raus, du kannst die Gruppe anführen.“ „Aber Levi, wieso?“ Verwirrt sah Hanji dem kleineren nach und konnte sich aber ein schmunzeln nicht verkneifen. Es hatte sie lange Überredungskünste gebraucht um ihn dazu zubekommen, dass er sich Katzenohren auf den Kopf setzte. Was den Katzenschwanz anging, brachte sie dieses fast ins Grab. Doch sie hatte es geschafft und war sehr stolz auf ihn. Das Levi die meiste Zeit im Erdboden versinken wollte, ignorierte sie, vor allem als er mit seinem Kostüm die Halle betreten hatte und ihn alle anstarrten, bevor sie ins Lachen ausbrachen. Doch ein Blick von ihm genügte und sie verstummten. Doch das dämliche Grinsen das alle drauf hatten, ignorierte er so gut er konnte. „Na Levi? Versuchst du dich vor deiner Aufgabe zu drücken?“ Erwin legte einen Arm um ihn, sichtlich angetrunken. Er hatte seine kleine Gruppe schon ausgeführt und war nun zurück. „Du weißt doch, dass später noch die ganzen Kostüme bewertet werden und der Gewinner bekommt einen ganzen Eimer voll Süßigkeiten.“ „Ts… und was geht mich das an?“ Er versuchte Abstand zu Erwin zu halten, der sich zu ihm vorbeugte und dabei mit einer leichten Alkoholfahne zu ihm sprach. „Schau dir deine Gruppe doch an, wie traurig sie dastehen und warten dass es endlich losgeht.“ Er drehte Levi in die Richtung, so das er es genau sehen konnte, wie enttäuscht sie auf den Bänken saßen, während andere Kinder schon ihre ganze Beute auf den Tischen und Boden verteilten um mit anderen Kindern zu vergleichen, wer mehr bekommen hatte. Besonders traf ihn Eren sein trüber Blick. Mit seiner selbstgebastelten Klinge, kratzte er damit über den Boden, die Füße, baumelten von der Bank, während Mikasa versuchte ihn auf zu muntern. Als sein Blick den von Mikasa traf, lief ein kalter Schauer über seinen Rücken. Seufzend ergab er sich seinem Schicksal und näherte sich der kleinen Gruppe. Vor Eren blieb er stehen, als dieser ihn mit traurigen Augen ansah. Denn dieser rechnete damit, dass ihnen nun gesagt wurde, dass sie nicht mehr rausgingen, weil sie eh schon zu spät dran waren. „Lasst es uns hinter uns bringen.“ Er hielt Eren die Hand hin und er konnte förmlich sehen, wie die Freude bei Eren zurück kam. Sogleich ergriff dieser die Hand seines Vorbilds und strahlte förmlich, als er die beneideten Blicke der anderen Kinder sah. Alle wollten sie in die Gruppe von Levi, da dieser eine absolute Berühmtheit war. Und nur Mikasa, Armin, Eren und Jean schafften es. Letzteres hätte es fast verpasst zur seiner Gruppe zu gelangen, denn sei Kostüm war etwas unbequem. Er war nämlich als Pferd verkleidet. Sie mussten nicht weit gehen, als sie schon an der ersten Türe Klopften und ihre Satz aufsagten. „Süßes oder Saures!“ Sogleich wurde die Türe geöffnet und jeder bekam eine Kleinigkeit in seine Tüte. So ging das ganze eine Weile, bis sie bei einer weiteren Türe standen und eine schon sehr gebrechliche ältere Oma die Türe aufmachte. Wieder bekam jeder etwas in die Tüte und sie war ganz entzückt von ihren Verkleidungen. Besonders lobte sie Eren seins. „Gottchen, da hast du aber Herrn Ackermann gut getroffen. Kannst du denn genauso grimmig schauen wie er?“ „Natürlich kann ich das!“ Rief Eren begeistert und schon gab er sein bestes wie sein Held zu schauen, der nebenbei immer noch seine Hand hielt. Ganz einfach deswegen, weil Eren sie nicht mehr los lies. „Großartig mein Junge, hier bekommst du noch einen Apfel.“ Artig nahm Eren den Apfel und bedankte sich höflich. Levi wollte schon weiter, doch Eren blieb einfach stehen und starrte ihn an. „Oi… was ist jetzt?“ Doch Eren hielt ihm einfach nur den Apfel hin und sah ihn mit großen Kulleraugen an. Verwundert über Eren sein Verhalten nahm er diesen und sogleich strahlte Eren über beide Backen. Mikasa konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, während Armin seinen Freund schon den ganzen Abend bewunderte und Jean, dieser Fragte sich warum er nun schon seine vierte Karotte bekam. Mit vollen Tüten kehrten sie als einer der letzten zurück in die Halle. Dort herrschte schon richtige Feststimmung und endlich lies auch mal Eren seine Hand los, als er seine Eltern entdeckte und Freudestrahlend zu diesen rannte. Sichtlich erschöpft, setzte sich Levi zu seinen anderen Mitgliedern und nahm dankend das Glas Rotwein entgegen, dass ihm Petra reichte. Normalerweise genoss er diesen, doch der Tag war anstrengend und so war das Glas mit einem Zug leer. Noch bevor ihn jemand darauf ansprechen konnte, unterbrach Hanji all ihre Gespräche und forderte Aufmerksamkeit. Mit ihrem Kostüm war das nicht schwer. Sie sah aus als wäre eines ihrer Experimente schief gelaufen. Ihre Haare standen in alle Richtungen ab, ihr Gesicht zum Teil Ruß verschmiert, ein künstliches Auge hatte sie an ihrer Brille befestigt, das locker rumbaumelte. „Guten Abend liebe Leute! Ich hoffe ihr hattet heute allen einen wunderbar gruseligen Abend und euren Spaß, die Kleinen, wie die großen Leute unter uns. Doch nun kommen wir zum Höhepunkt der Nacht. Wie alle wissen, werden heute die Kostüme von den Kindern bewertet. Der mit dem besten Kostüm, bekommt einen ganzen Eimer voll mit leckeren Süßigkeiten. Die Bewertungen habe ich nun vor mir, doch gibt es heute noch eine weitere kleine Änderung.“ Ein gefährlich Irres Lächeln breitete sich auf Hanji ihrem Gesicht aus, was dem einen oder anderen, einen kalten Schauer über den Rücken laufen lies. „Diesmal wurden auch die Erwachsenen bewertet, aber nur die wo die kleinen Gruppen angeführt haben. Nun denn, dann fangen wir mal an.“ Eren hörte gar nicht richtig zu, viel zu sehr war er damit beschäftigt zu sehen, was alles in seiner Tüte war und redete dabei mit Armin, bis ihm Mikasa ihren Ellenbogen in seine Seite rammte. „Aua, für was war das denn?“ Das es richtig ruhig im Saal geworden war, hatte er gar nicht mitbekommen, genauso wenig, das ihn nun alle anstarrten. „Was ist? Was habe ich verpasst?“ „Du sollst vor zu Hanji auf die Bühne!“ War alles was Mikasa dazu sagte, doch fühlte sich Eren sichtlich unwohl unter all den Blicken. Doch noch ehe seine Eltern ihm erklären konnten was der Grund dafür war, hörte er diese unverkennbare Stimme hinter sich. „Glückwünsch Balg, du hast den ersten Platz gewonnen.“ Mit großen Augen sah er zu Levi hoch und langsam schien er zu verstehen was los war. „Ich habe gewonnen!“ Freudestrahlend sah Eren zu seinen Eltern, die ihn amüsiert beobachteten und laut lachten, wie die anderen, als sie sahen wie Eren voller Freude Levi umarmte und diesen nicht mehr los lies. Dieser war mit der Situation total überfordert, mochte er Kinder nicht besonders und noch weniger, wenn sie an einem förmlich klebten. Er bekam gar nicht mit, wer von den Erwachsenen den ersten Platz gewonnen hatte, zu sehr war er damit beschäftig Eren von sich los zu bekommen, doch dieser weigerte sich, los zu lassen. Resigniert legte Levi seine Arme um den kleinen Jungen, der noch immer strahlte und so langsam steckte das ganze an und ein kleines Lächeln schlich sich auch auf Levi seinen Lippen. Hanji die das ganze von der Bühne aus sah, bekam fast einen Zuckerschock und sie wusste, womit sie Levi die nächsten Wochen aufziehen konnte. Ende Kapitel 8: Levi --------------- Levi „Ich hasse dich!“ Noch als er die Worte seiner Mutter entgegen schrie, bereute er sie. Dennoch rannte er die Treppe nach unten, ignorierte die rufenden Worte von ihr, das er in der Nacht nicht raus rennen sollte. Als ob man einen Unterschied sehen würde im Untergrund, ob nun Tag oder Nacht sei. Es ist immer gleich dämmrig dunkel und drückend, nur die Lichter in den Häusern erhellten alles etwas. Doch wirkte das ganze eher verzweifelt, als würde das Licht versuchen gegen die Dunkelheit zu kämpfen, nur ohne Erfolg. Levi achtete nicht auf seine Schritte, so sehr war er in Gedanken und schnell fand er sich in einem Teil der Stadt, wo er noch nie war und scheinbar war es der Teil wo zu den schlimmsten Ecken zählte. Doch als er es realisierte, war es schon zu spät. Sein Atem ging hektisch, als er sich umsah und versuchte den Weg zu finden von dem er gekommen war. Doch alles was er sah, waren dunkle Schatten, Hauswände die sich scheinbar ihm entgegen rückten und versuchten ihm vor seiner Flucht zu hindern. Er wusste es war nur Einbildung, doch half ihm dieses Wissen nicht weiter, denn Panik stieg in ihm hoch, je mehr er sich verlief und tiefer in das Elend geriet. Schwer atmend lehnte er sich an ein Fass und versuchte seiner Panik wieder in den Griff zu bekommen. Langsam gelang es ihm und die Worte die er seiner Mutter an den Kopf warf, hallten immer wieder in seinem Kopf nach. Jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als sich in ihre Arme zu werfen, die sich schützend und wärme gebend um ihn schlangen. Ihre Stimme hören, die sagte, wie sehr sie ihn liebte. Und er hatte mit seinen Worten alles zerstört. So oft hatten sie die Diskussion, dass Levi raus aus diesem Loch wollte und immer wieder entschuldigte sie sich, dass es nicht ginge. Wenn er fragte, was Sterne sind, wie sie denn aussehen würden, schaute sie ihn mit einem Traurigen Blick an. Wenn er fragte, er würde gerne den blauen Himmel sehen, Wolken, die Sonne und deren wärme fühlen, wandte sie sich immer mit Tränen in den Augen von ihm ab. Doch dieses mal geriet alles aus dem Ruder, während sie versuchte ihn zu beruhigen, schrie er sie nur an, bis er die Worte ihr entgegen schrie, er würde sie hassen. Er konnte den Schmerz und Enttäuschung in ihren Augen sehen und er wusste, er war zu weit gegangen. Dennoch trugen ihn seine Füße nach draußen. Ein Geräusch direkt neben ihn, riss ihn wieder aus seinen Gedanken, als er auch schon eine Hand an seinem Fußknöchel spürte. Erschrocken versuchte er aus zu weichen, doch die Hand stärkte ihren Griff nur mehr und nun konnte Levi auch die Gestalt eines jungen Mannes erkennen. Seine Kleidung ware in Fetzen, sein Gesicht voller Blut und Dreck und er bestand nur noch aus Haut und Knochen. „Hilfe… hilf mir…“ Nur schwer konnte Levi die Worte verstehen, denn aus dem Mund des am Boden liegenden Mannes, floss Blut. Es war ein so entsetzlicher Anblick, das er all seine Kraft nahm und sich aus dem Griff befreite. Die Kratzer die er dadurch auf seinem Knöchel erhielt, spürte er kaum. Alles was er dachte, war, nur so schnell wie möglich weg von hier. Während er rannte, glaubte er weiterhin die Hilferufe zu hören. Er presste sich die Hände an die Ohren, versuchte das Leid das ihm die ganze Zeit begleitete zu ignorieren. Doch egal wo er hin sah, saßen oder lagen Menschen an den Hauswänden, die meisten tot, oder dem sehr nahe. Heiße Tränen liefen über seine Wangen, seine Seite fing an zu schmerzen, als er plötzlich über was stolpert und hinfiel. Schluchzend blieb er liegen, als er wieder die Hilferufe zu hören schien und so schnell es ging, raffte er sich auf, rannte weiter, als er plötzlich ein kleines Licht am Ende einer Straße sah. Er traute kaum seinen Ohren, als er eine Frauenstimmte vernahm, die verzweifelt seinen Namen rief. „Levi…“ „Mama…“ Flüsterte er dies zuerst, so rief er darauf ganz laut nach ihr und mit Erleichterung sah er, wie das Licht sich ihm näherte und er die Umrisse seiner Mutter sehen konnte. So schnell es ging, rannte er auf sie zu und schon konnte er sich in ihre Arme werfen, die sich schützend und wärmend um ihn schlangen. „Levi, mein Schatz!“ Schluchzend und am ganzen Körper zitternd, klammerte er sich an ihr, während sie ihm den Halt gab den er so sehr brauchte. Er vergrub seinen Kopf in ihren dunklen langen schwarzen Haaren, verbarg somit das Leid das um ihn herum zu sehen war. Erst als sie wieder zu Hause waren und sie ihn auf sein Bett setzte, traute er sich wieder hoch zu sehen. Tränen die erst aufgehört hatten zu fließen, brannten wieder in seinen Augen, als er sich schluchzend bei seiner Mutter entschuldigte. Mit einem warmen Lächeln setzte sie sich auf sein Bett, strich ihm beruhigend über den Rücken und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Du hast allen Grund mich zu hassen, aber bitte, renn nie wieder weg.“ Heftig nickend schlang Levi seine Arme um seine Mutter, als wolle er sie nie wieder los lassen. So bekam er nicht mit, das ihr eine Träne die Wange entlang lief, als sie seine Worte hörte, die sie verzweifelt die Augen schließen lies. „Ich werde dich nie hassen, es tut mir so leid, Mama. Ich werde einen Weg finden und uns hier rausholen. Ich liebe dich, Mama…“ Ende Kapitel 9: Eren, Mikasa, Armin und Co. -------------------------------------- Eren, Mikasa, Armin und Co. Es war tiefster Winter und sehr kalt, perfekt zum Schlittschuhlaufen. Gemeinsam mit Mikasa und Armin, begab sich Eren an den zugefrorenen See, wo schon die ersten darauf standen. Einige fuhren mit ihren Kufen unter den Schuhen, als hätte sie nichts anderes gemacht, andere dagegen klammerten sich an Freunden oder den Eltern fest. Mikasa fuhr auf dem Eis, als hätte sie bisher nichts anderes getan, Armin stellte sich auch nicht schlecht an, war aber etwas unsicher. Eren dagegen traute sich nicht mal auf das Eis. Er war nicht gut darin, verlor schnell das Gleichgewicht und landete viel zu schnell auf den Hintern. Meist konnte er danach tagelang kaum richtig sitzen, weil ihm alles weh tat. „Eren! Nun komm, es passiert dir auch nichts!“ Eren sah zur seiner Schwester, die schnell auf ihn zu fuhr und knapp vor ihm mit den Kufen bremste und ein kratzendes Geräusch verursachte. „Komm, gib mir deine Hand. Sieh nur, selbst Armin steht schon auf dem Eis.“ Doch genau in diesem Moment, als Eren zu seinem Freund sah, legte dieser sich der Länge nach hin. „Aha, sieht nach viel Spaß aus, vergiss es. Ich kann mich noch zu gut an die anderen male erinnern und ich fühle den Schmerz noch immer, wenn ich nur daran denke.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust, als er Jean seine Stimme hörte. „Was ist Jäger? Schiss vor dem Eis?“ Laut Lachend fuhr Jean an ihm vorbei, während Eren das ganze nicht auf sich sitzen lassen konnte und sich die Kufen an die Schuhe band. Mit einem kleinen Lächeln half Mikasa ihm auf das Eis. „Muss dir deine Schwester helfen, Jäger?“ „Ignoriere ihn.“ Versuchte Mikasa ihn zu beruhigen, die merkte wie sich Eren verkrampfte und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Doch kaum ein paar Meter auf dem Eis, machte er das gleiche wie Armin. Er legte sich der Länge nach hin. „Au…“ Mikasa versuchte nicht zu lachen, als sie ihrem Bruder aufhalf, doch kaum stand dieser auf den Beinen, kam Armin angerauscht, nicht fähig zu bremsen. Und schon befand sich Eren wieder auf den Boden. „Armin, geh von ihm runter!“ Mikasa, die als erstes wieder auf den Beinen war, half Armin auf. Dieser sah betreten zu seinem Freund, der noch immer auf dem Rücken lag und sich fragte warum er sich das ganze überhaupt antat. „Es tut mir so leid Eren. Es war nicht meine Absicht, ich konnte einfach nicht mehr bremsen.“ „Schon ok, ich glaub ich geh wieder zurück.“ Doch als er sich wieder aufrappelte, musste er mich schrecken feststellen, das er schon in der Mitte des Sees stand und ihn einige Meter vom rettenden Ufer trennten. „Hm…“ „Soll ich dir helfen?“ Bot ihm Mikasa an, doch er winkte nur mit der Hand ab und meinte, er würde es schon schaffen und sie solle sich lieber um Armin kümmern, der gerade in Jean reingefahren war. Doch schnell bereute er seine Worte und so stand er da und überlegte, ob er nicht an das Ufer robben sollte. Aber noch lächerlicher als er sich eh schon gemacht hatte, wollte er nicht. In Gedanken versunken bekam er nicht mit, wie ihn jemand an die eine Hand nahm und dann seine andere nahm. Als er auf ihre Hände sah, sah er nur ein paar graue Handschuhe und den Blick weiter hebend, einen grünen Mantel. Auf dem Kopf trug die Person wie er ein paar Ohrenschützer, sein Gesicht war halb mit einem weißen Schal bedeckt. Graue Augen, so eisig wie der See unter dem sie standen, sahen ihn an. Als Eren registrierte, das der stärkste Soldat der Menschheit und sein Vorbild vor ihm stand, rutschte er vor Schreck aus und landete unsanft auf seinem Hintern. Dabei zog er Levi mit, der nun ebenfalls Bekanntschaft mit dem Eis machte. „Oi Balg! Pass gefälligst besser auf.“ Eren spürte wie seine Wangen anfingen zu glühen und er sich sofort ein Loch im Erdboden wünschte. „Steh schon auf, ich zeig dir wie das ganze geht.“ Levi hielt ihm eine Hand hin, die Eren zögernd ergriff und kaum auf den Beinen, griff Levi wieder nach seinen Händen und zog ihn leicht zu sich, dabei fuhr er vorsichtig Rückwärts. Eren sein Blick war starr auf das Eis gerichtet, während er unbewusst, die Finger von Levi zerdrückte. Seufzend nahm dieser es zur Kenntnis, doch stellte er sich damals nicht viel besser an, als er das erste mal auf dem Eis war. Hanji zog ihn noch heute damit auf und nur durch Erwin seiner Geduld, schaffte er es überhaupt. Heute könnte man meinen, er hätte nichts anderes in seinem Leben getan, als Schlittschuh zu laufen. „Verkrampf dich nicht so, lockere mal deine Hände und sieh zu mir und nicht dem Eis unter dir.“ Er versuchte nicht all zu streng zu klingen, sah man Eren doch an wie unwohl dieser sich fühlte. „Balg, hör mir gefälligst zu!“ So viel zu dem Thema, nicht all zu streng zu klingen. Eren sah zögernd zu ihm und lockerte leicht den Griff. „Ts… klappt doch und nun beweg leicht deine Beine, ich ziehe dich hier nämlich die ganze Zeit.“ Zu Eren sein bedauern, waren sie noch immer in der Mitte und keinen Meter näher an das Ufer gekommen. „Wenn du zurück an das Ufer willst, dann richtig und alleine. Wenn du hinfällst stehst du wieder auf und weiter geht’s.“ Eren nickte nur und langsam merkte er wie er sicherer auf dem Eis wurde. Levi merkte es ebenso und ein kleines Lächeln schlich sie auf seine Lippen. „Und nun lass ich dich los.“ „Was? Nein!“ Noch ehe Eren Levi seine Hand ergreifen oder den Arm erwischen konnte, stand er freihändig da. „Na los, versuch zu mir zu gelangen.“ Levi stand nur wenige Schritte von ihm entfernt, doch für Eren waren es Kilometer. „Das schaffe ich nicht.“ Schon machte sich Unsicherheit in ihm breit, seine Beine wurden unsicher und er wackelte mehr, als das er über das Eis glitt. „Ich habe schon viel von dir gehört, aber noch nie das du gleich aufgibst. Also?“ Mit großen Augen sah Eren zu Levi. Seine Worte ließen sein Herz gleich schneller schlagen. Er hatte recht, er hatte nie aufgeben und er würde jetzt nicht damit anfangen. Entschlossen setzte er sich in Bewegung und nahm an Geschwindigkeit zu. Dass Levi immer weiter zurück wich, merkte er gar nicht. Denn mit einem mal hatte er den dreh aus. Mit einen begeisterten Lächeln sah Eren zu Levi, der ihm zunickte, doch plötzlich verlor Eren die Kontrolle, doch ehe er auf den Boden knallte, hielten ihn zwei kräftige Arme. „Ich hab dich!“ Eren klammerte sich an Levi fest, bis er wieder sicher stand. „Ok? Gut, dann zeig mal deinen Freunden wie sicher du nun fahren kannst.“ Eren nickte begeister und sah, wie Mikasa auf ihn zu fuhr und knapp vor ihm hielt. „Eren, du kannst ja fahren!“ Ihren roten Schal hatte sie wie Levi tief ins Gesicht gezogen, doch nun zog sie ihn runter und er konnte sehen, wie sehr sie ihn anstrahlte. „Ja, Levi hat mir gezeigt wie es geht.“ Als er sich zu im drehen wollte, stand kein Levi mehr da, verwundert sah er sich um, doch schon hatte Mikasa nach seiner Hand gegriffen, als plötzlich jemand an seine andere hielt. Als er neben sich sah, sah er einen grinsenden Armin und zu dritt glitten sie über das Eis. Levi indes hatte sich zurück gezogen und zog seine Kufen von den Schuhen. Kurz sah er den dreien noch zu, die nun viel Spaß zu haben schien. Als er sich zum gehen wandte, versperrte eine größere Gestalt den Weg. Ein Blick nach oben und er sah in ein paar blaue Augen, umrahmt von buschigen Augenbrauen, die eine leichte Eisschicht umgab. „Was ist Erwin?“ „Nichts! „Und wieso grinst du dann so dämlich?“ „Tu ich das?“ Levi zog nur eine Augenbraue nach oben und wollte um Erwin herum gehen, als er hinter dessen Rücken ein verzücktes Lachen hörte. „Leeeviiiiii….“ Sogleich stellten sich sämtliche Haare bei ihm zu Berge. Hanji lugte um Erwin sein Rücken vorbei. „Weiß du wie süß ihr zwei da gerade ausgesehen habt? Kinder würden dir sehr gut stehen.“ „Bist du zu oft hingefallen und hast dir den Kopf gestoßen?“ Fauchte Levi sie an, doch diese bekam Unterstützung von Erwin. „Du musst schon gestehen, so ein kleines Balg an deiner Seite, sah nett aus.“ „Außerdem habe ich gehört, du würdest dich mich Petra sehr gut verstehen und…“ Doch weiter kamen weder Erwin noch Hanji, die jeweils eine Ladung Schnee ins Gesicht bekamen. Grummelt ging Levi an den beiden vorbei. Doch was er sich äußerlich nicht anmerken lies, war, das ihre Worte etwas in ihm ausgelöst hatten. Es hatte spaß gemacht, dem kleinen Eren zu helfen. Seine strahlenden Augen zu sehen und wie begeistert er ausgehen hatte, als er merkte dass er es nun alleine konnte. Aber ein Kind Groß zu ziehen, bedeutete Verantwortung und viel Zeit. Seine Ziele waren in eine ganz andere Richtung, so was wie eine Familie konnte er jetzt nicht gründen. Außerdem, was konnte er diesem Kind schon bieten. Ein Leben hinter verschlossenen Mauern? Nein, das brachte er nicht über das Herz. Zudem machten sie viel Lärm und Dreck, alles weitere Punkte warum er keine Kinder haben wollte. Das Erwin und Hanji ihm mit einem breiten Grinsen Folgte, merkte er nicht mal. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)