The List von ZitroneneisSaly (Alkohol und eine Liste) ================================================================================ Kapitel 2: One Day a Week ------------------------- Hell strahlt die Sonne vom Sommerhimmel herab. Die Vögel singen ihre Lieder und eine unerträgliche Hitze hat die Stadt gepackt. Sonnenbrillen thronen auf der Nase von jedem, der sich nach draußen wagt, während drinnen alle Gebäude mit Klimaanlagen hinab gekühlt werden. Handventilatoren und Fächer werden als die einzigen Hilfsmittel gegen diese Hitze angesehen. Ein leises, schadenfrohes Lachen kommt plötzlich über Inos Lippen. Verwirrt wendet Sakura ihren Blick zu ihrer Freundin um. „Der Typ dahinten ist gerade gegen eine Laterne gelaufen, weil er von dir so fasziniert war“, berichtet die Blondine grinsend. „Ino, ich schaue nun wirklich nicht besser aus als du“, murmelt die Rosahaarige verlegen und zieht die Tür zu dem kleinen Restaurant auf. Kühle Luft begrüßt die beiden sogleich, während ihnen die hellen Möbel entgegen leuchten. Das Licht der Sonne flutet das hübsche Etablissement, durch die großen Fenster an jeder Wand. Es wirkt gleichermaßen schlicht und edel. Einige Tische sind besetzt, viele haben sich entschieden hier ihr Mittagessen einzunehmen. Sakura schiebt sich sogleich ihre Sonnenbrille in ihre Haare und sucht die Tische nach ihrer Freundin ab. Lächelnd winkt diese sie sogleich zu sich. Auch auf die Lippen der Rosahaarigen legt sich ein Lächeln, als sie kurz die Hand zu einem leichten Winken hebt und auf ihre Freundin zugeht. „Hey ihr Süßen“, sanft drückt Temari erst Sakura dann Ino zur Begrüßung an sich. „Wow“, gibt die Dunkelblonde im nächsten Moment schon von sich und mustert die Rosahaarige in ihrem Outfit. „Ich erkenne dich kaum wieder und dabei haben wir dich eingekleidet“, bemerkt sie ungläubig. „Danke“, erwidert Sakura nur verlegen und lässt sich auf einen der Stühle sinken. „Eines muss man ihr lassen, sie weiß, wie sie es kombinieren muss“, stimmt Ino ihrer Freundin zu. Kurz blickt die Rosahaarige an sich herab. Sie trägt an diesem heißen Tag, ein enges weißes Trägertop aus luftiger Spitze mit einem engen ultramarine blauen Bleistiftrock, der ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel geht. Da das Spitze-Top im Grunde nur aus den Spitzestickereien besteht, abgesehen von der Brust, hat sie noch einen pastelrosanen Blazer übergezogen. Als so besonders hätte sie ihr Outfit nun nicht eingestuft. „Kaum nimmt man ihr die langweiligen Sachen weg und gibt ihr ein paar neue, lauft sie rum wie eine Fashionista“, bemerkt Temari sogleich wieder mit einem Grinsen. Zustimmend nickt Ino. „Ich hatte gestern in der Früh echt bedenken, ob sie sich vielleicht aus den Sachen die wir ihr gelassen haben eines ihrer üblichen Outfits zusammen kratzt, aber ich war echt überrascht, von ihrem Auftreten. Ich hab dir ja das Foto geschickt“, bemerkt sie an die Dunkelblonde gewandt und macht dabei eine kurze abwinkende Handbewegung. Sakura seufzt lautlos. Die Blondine feiert seit Samstag so zirka jedes Outfit was die Rosahaarige anzieht. „Du hättest sehen sollen wie die anderen geschaut haben“, die Yamanaka kichert leise, „Und dann erst Chris!“ Mit großen Augen starrt sie die dunkelblonde ihr gegenüber an. Ein Grinsen legt sich auf Temaris Züge, mit welchem sie sich zu der Rosahaarigen umwendet. „Ihr müsst nicht gleich eine Party schmeißen, nur weil ich die Sachen trage die ihr mir ausgesucht habt“, bemerkt diese leise seufzend und greift nach der Karte. „Ausgesucht?“, erstaunt betrachtet Ino ihre beste Freundin. „War das am Samstag nicht noch ein aufzwängen?“, fragend betrachtet sie nun die Dunkelblonde ihr gegenüber. Leise seufzt Sakura auf und lässt die Karte sinken. „Ja okay, die Sachen sind hübsch und ich habe eingesehen, dass ich mich nun passender kleiden sollte. Ihr hattet Recht, zufrieden?“, murrt sie leise und blickt wieder in die Karte. „Im Moment schon“, lächelt Temari ihr zu und zwinkert kurz. „Gut, dann sucht euch mal was aus, ich habe mich schon entschieden“, wechselt sie sogleich das Thema auf die Karte in den Händen der Rosahaarigen. Auch Ino nimmt sich ebenfalls eine Speisekarte und betrachtet das Angebot an Speisen. Lautlos seufzt Sakura auf und betrachtet ihre beiden Freundinnen kurz, ehe sie sich wieder auf ihre Karte konzentriert. Jeden Dienstag treffen sie sich zum Mittagessen in einem hübschen kleinen Restaurant. Sie gönnen sich diesen kleinen Spaß einmal die Woche und genießen es sich wie diese reichen Frauen zu fühlen die sich von überteuerten Salat ernähren. Seit sie in der gleichen Agentur wie Ino angefangen hat, halten sie es so. Leicht lächelnd schließt Sakura die Karte und legt sie zur Seite, wandert mit ihrer Aufmerksamkeit nach draußen auf die hell ausgeleuchteten Straßen. „Und freut es dich, dass Chris nun auf dich Aufmerksam geworden ist?“, erkundet sich Temari und stützt sich leicht lächelnd mit dem Ellenbogen am Tisch ab. Die Rosahaarige wendet ihren Kopf um und mustert kurz das Gesicht ihrer dunkelblonden Freundin. Desinteressiert zuckt sie die Schultern. „Ist mir egal“, gibt sie von sich. Erstaunt sieht Temari sie an. „Gut so, er hat dich sowieso nicht verdient, wenn er dich erst jetzt sieht, wo du dich so zurecht machst, das zeigt nur wie oberflächlich er ist“, lächelt sie dann nach einem Moment. „Sakura ist jetzt auf die Typen aus die mindestens eine 9 sind, so wie sie. Sie gibt sich nicht mit einer 8 wie Chris zufrieden“, pflichtet Ino sogleich bei und schließt ebenso ihre Karte. „Das ist auch gut so“, nickt Temari zustimmend. Mit einem Lächeln tritt eine der Kellnerinnen zu ihnen an den Tisch. Kurz bestellen sie sich ihr Mittagessen, ehe die Kellnerin wieder geht und sie alleine lässt. Lächelnd wendet sich die Blondine zu ihrer besten Freundin um. „Du bist am Samstag gar nicht wieder gekommen, hast du dich dem Punkt One Night Stand zugewendet und ihn endlich abgehackt?“, erkundet sie sich leicht lächelnd und zwinkert ihr verschwörerisch zu. Eine leichte Röte legt sich auf die Wangen der Rosahaarigen. „Nein“, sie schüttelt den Kopf. „Wo warst du dann?“, kommt es fragend von Temari. „Nachdem ich auf der Toilette war, hab ich einen Stoß bekommen und bin plötzlich hinter dem Club draußen gestanden und dann hab ich mich verlaufen“, erzählt sie leise und am Ende verlegen. Amüsiert lacht Ino auf. „Du hast dich verlaufen?“, wiederholt sie etwas ungläubig. Beschämt wendet Sakura ihren Blick zur Seite und betrachtet eine der unzähligen Pflanzen die das Etablissement schmücken. „Okay, hast du dir dann ein Taxi gerufen und bist gut nach Hause gekommen?“, kommt es sogleich von Temari, welche irgendwie besorgt die Hand auf ihren Arm legt. „Ich habe mich einem anderen Punkt meiner Liste zugewendet“, erzählt die Rosahaarige kurz und nippt an ihrem Glas, welches die Kellnerin ihnen soeben gebracht hat. „Welchen?“, fragt Ino sogleich neugierig. „Rauchen ausprobieren“, meint Sakura nur und betrachtet ihre Freundinnen. „Ach ja? Hast du dir eine Packung gekauft und bist jetzt unter die Raucher gegangen?“, erkundet sich ihre beste Freundin weiter. „Nein, es ist widerlich und ich versteh nicht wieso es so viele Leute machen“, die Haruno schüttelt sich kurz. „Ich habe irgendeinem Typen vor einer Bar die Zigarette weggenommen“, berichtet sie dann kurz. „Nein!“, gibt Ino ungläubig von sich. „Das hast du nicht wirklich getan!“, wirft Temari ebenso ungläubig ein. „Doch.“, Sakura wird leicht rot, als sie an die Nacht zurückdenkt. „Wie hat der Typ reagiert?“, fragt die Dunkelblonde dann gleich weiter. „Im ersten Moment recht gereizt, als er mich gesehen hat, war er dann ganz ruhig“, zuckt die Rosahaarige die Schulter. „Oh“, brummt Ino sogleich wieder verschwörerisch. „Jedenfalls wollte ich dann gleich den Punkt auf der Liste abhacken, dabei ist sie mir runter gefallen. Er hat sie aufgehoben, kurz angeschaut und ist dann damit in die Bar rein und hat sich hingesetzt. Ich natürlich hinter her“, berichtet Sakura weiter, „Wir haben uns was zum Trinken bestellt und er hat sich die Liste durchgelesen.“ Ungläubig starrt Ino sie an. „Er hat die Liste gesehen?“, erkundet sie sich schließlich, „Und Gelesen?“ Sakura seufzt leise. Jetzt im Nachhinein weiß sie auch nicht warum sie ihm nicht die Liste weggerissen hat und schnell verschwunden ist. „Ja“, gibt sie kleinlaut von sich. „Auch das mit Nackt schwimmen und so?“, fragt Temari. Die beiden kennen die Liste fast genauso gut wie Sakura selbst. „Ja“, beschämt senkt sie den Blick. „Ich hoffe der hat sich nicht lustig gemacht, wenn er sich lustig gemacht hat, hätte ich ihm meinen Drink über den Kopf geleert und wäre gegangen“, kommt es sogleich etwas angriffslustig von Ino. „Hat er sich lustig gemacht?“, erkundet sich Temari etwas besorgt. „Nein“, schüttelt die Rosahaarige den Kopf. „Das will ich ihm auch geraten haben“, knurrt die Blondine. „Na dann ist es ja gut“, erwidert die Dunkelblonde beruhigt und auch Ino atmet beruhigt aus. Beide sind immer so um ihre Sicherheit besorgt. Einen Moment lang wird es ruhig bei ihnen am Tisch. „Er hat mich in den Vergnügungspark zum Riesenrad geschleift“, murmelt Sakura nach diesem Moment leise. „Was?“, kommt es beinahe schrill von ihrer besten Freundin. „Ja“, bestätigt die Rosahaarige und nippt an ihrem Glas. „Du bist Riesenrad gefahren?“, erkundet sich Temari erstaunt. „Ja, ich war zwar reichlich betrunken aber ja“, gibt die Rosahaarige wieder als Bestätigung von sich. Skeptisch betrachtet Ino ihre beste Freundin. Ein leichtes Lächeln liegt auf den Lippen der Haruno, ihr ist klar warum die Blondine sie so betrachtet. Immerhin hat sie Jahre lang einen riesen Bogen um das Riesenrad gemacht, obwohl es auf ihrer Liste gestanden hat. „Das sollen wir dir glauben? Ich meine du hattest ja nicht einmal den Mut deine Klamotten aufzugeben“, kommt es kritisch von ihrer besten Freundin. „Hier“, ohne groß zu zögern, holt Sakura ihr Smartphone hervor und öffnet ihr Fotoalbum. Neugierig betrachten Ino und Temari das Gerät in ihrer Hand. „Das hat er von mir gemacht und die hab ich von der Skyline gemacht“, kurz wischt sie die Bilder hin und her um sie zu zeigen, ehe sie ihre Freundinnen herumwischen lässt. Temari wischt sogleich zurück zu dem Foto auf dem Sakura abgebildet ist. „Wow, das Foto ist echt gut geworden“, gibt sie begeistert von sich. „Aber die anderen sind auch voll schön“, bemerkt sie lächelnd. „Ich bin stolz auf dich“, sanft drückt die Sabakuno den Arm der Rosahaarigen. „Danke“, erwidert diese leicht lächelnd. „Also hast du gleich zwei Punkte am Samstag gestrichen“, stellt Temari sogleich fest. „Ja, auch wenn ich beinahe wieder aus der Gondel gehüpft wäre, aber da war die Tür schon zu, außerdem hat er mich festgehalten“, verlegen lacht die Haruno auf. „Wer ist der Typ überhaupt?“, kommt er plötzlich von Ino. Eine gewisse Sorge steht ihr ins Gesicht geschrieben. „Bist du jetzt besorgt weil ich mit einem netten Typen Riesenrad gefahren bin anstatt mit einem Playboy einen One Night Stand gehabt zu haben?“, bemerkt Sakura etwas amüsiert. Für einen Moment verschwindet die Sorge aus Inos Gesicht, als sie merkt worauf sich ihre Freundin bezieht, dann jedoch kehrt die Skepsis zurück. Sakura lächelt leicht. „Er hat schwarze Haare und dunkle Augen“, gibt sie schließlich von sich. Sie muss leider gestehen, dass sie sich nicht sonderlich gut an sein Gesicht erinnern kann. „Er sieht ziemlich gut aus.“, das weiß sie noch. Verlegen senkt sie den Blick auf ihren Arm, wo er die kleine Nachricht draufgeschrieben hat, falls sie verloren gehen sollte. So gut sie konnte hat sie den Satz versucht abzuwaschen, nur sein Name steht noch immer auf ihrem Unterarm. „Und wie ist er so?“, erkundet sich Ino weiter. „Ich glaube er ist eher ein ruhiger Typ oder so, ich glaube er hat nicht so viele Gespräche von sich aus angefangen und auch nicht viel über sich geredet“, versucht sich Sakura so gut sie kann an Samstag zurück zu erinnern. Es ist schon allein ein Wunder, dass sie sich noch an die Nacht erinnern kann. „Aber ich glaube er ist ein sehr netter Kerl“, murmelt sie dann weiter. „Wieso?“, kommt es nun neugierig von Temari. „Naja er ist mit mir zum Riesenrad gegangen nicht wahr? Danach hat er mir was zum Essen besorgt, weil ich ja so viel getrunken hatte. Außerdem hat er meine Liste ernst genommen und sie nicht für einen Witz gehalten“, bemerkt die Rosahaarige. Auch Ino scheint sich nun zu entspannen. „Was weißt du noch?“, will sie nun mit einem kleinen Lächeln wissen. „Er hat eine echt schöne Handschrift“, entflieht es ihr, bei den Gedanken an das Wort auf ihrem Arm. „Ach ja?“, kommt es von Temari. „Das soll heutzutage was heißen!“, grinst sie weiter. Leicht lächelnd zieht Sakura ihre Liste hervor und breitet sie auf. Neugierig betrachten die beiden blonden Frauen die Liste, die Sasuke bearbeitet hat. „Wieso hat er den One Night Stand durchgestrichen?“, fragt Ino und nimmt die Liste in die Hand, um seine Worte zu lesen. „Er meint, dass das kein erstrebenswerter Punkt ist“, erwidert die Rosahaarige ruhig. „Stimmt auch wieder, aber lieb, dass er sagt du sollst dir den Einen für dich finden“, bemerkt sie mit einem kleinen Lächeln. „Er wohnt in der Altstadt“, meint Sakura weiter und faltet die Liste wieder um sie wieder an ihren Platz zurück zu räumen. „Woher weißt du das?“, kommt es neugierig von Ino. „Ich war so müde, da hat er mich mit zu sich genommen“, erzählt Sakura und wird sogleich rot. „Und da ist nichts passiert?“, erkundet sich die Blondine grinsend. „Nein, ich bin gleich eingeschlafen“, berichtet die Haruno kurz. „Hat er am nächsten Morgen noch irgendwas gesagt?“, fragt Temari sogleich neugierig und ihre Speisen werden serviert. „Nein, ich habe mich hinausgeschlichen, als er noch geschlafen hat“, murmelt die Rosahaarige leise und greift nach ihrem Besteck. „Wie heißt er überhaupt?“, erkundet sich Ino und blickt von ihrem Teller auf. „Sasuke“, gibt Sakura kurz von sich und schneidet ein Stück von ihrem Fleisch ab. „Uh“, macht die Blondine plötzlich, „Das klingt gut.“ Ihre Augen blitzen begeistert auf. „Jedenfalls“, meint sie schließlich und schiebt sich ein Stück ihres Salatblattes in den Mund. „Wenn ich von dem Samstag so höre, würde ich behaupten, er mag dich“, gibt sie weiter von sich. Erstaunt hebt Sakura ihren Kopf. „Er ist einfach nur ein netter Kerl der mich nicht ausnutzen wollte“, winkt sie im nächsten Moment schon ab. Ein leichtes Lächeln liegt auf ihren Lippen, denn wenn sie an Samstag zurück denkt, erinnert sie sich nicht an das Desaster mit Chris, sondern nur an die Zeit mit Sasuke. „Wie war es für euch dann noch?“, wechselt sie das Thema. Ihrer Meinung nach haben sie nun genug von ihr geredet. „Ach“, zuckt Temari die Schultern. „Wir sind nachdem du verschwunden bist, relativ bald gegangen“, gibt sie weiter von sich. „Ja, der Typ der mir gefallen hat, hat sich auch nicht rüber gewagt und dann hat uns Shikamaru abgeholt“, stimmt Ino zu und Temari lächelt leicht als ihr Freund erwähnt wird. ~>*<~ Es herrscht ein gewisser Geräuschpegel in dem Raum und der Geruch von Bier liegt in der Luft. Glas stößt immer wieder aneinander und die Leute unterhalten sich gut. Über der Bar hängt ein großer Fernseher, auf welchem soeben Werbung übertragen wird. Einige der anderen Männer, die die Bar an diesem Abend füllen haben Trikots und Kappen der Mannschaft, welche bald spielen wird, an. Nur deswegen haben sie alle sich hier versammelt, um sich das Spiel mit gleichgesinnten anzusehen. Leise seufzt Sasuke auf und legt den Kopf in den Nacken. Ihn interessiert das Spiel nicht unbedingt und er ist auch nicht deswegen hier. Er hat sich einfach nur mit seinen Freunden hier verabredet und dabei völlig vergessen, dass heute Abend ein Spiel ansteht. Sein Blick richtet sich an die Decke der Bar, welche so anders ist als die, in der er am Samstag war. Diese hier ist eindeutig eine Sport-Bar. „Hey“, kommt es von der Seite und er blickt auf. Grinsend steht ein blondhaariger, junger Mann vor ihm. „Hey“, erwidert er kurz und der Blonde lässt sich ihm gegenüber sinken. „Ist ja schon ganz schön voll hier“, bemerkt Naruto sogleich. „Mhm“, brummt Sasuke. „Es wollen ja alle da sein, wenn das Spiel startet“, gibt er weiter von sich. „Wer spielt überhaupt?“, ertönt eine dritte Stimme und ein dritter Mann kommt zum Tisch. „Boston gegen Houston“, erwidert der Schwarzhaarige und blickt zu seinem zweiten Freund auf, welcher sich soeben neben Naruto auf die Bank des Tisches schiebt. Jeder an einer Seite, haben sie von hier aus einen guten Blick auf den Fernseher. „Wie war es Samstag dann noch?“, erkundet sich Sasuke und betrachtet seine Freunde während er an seinem Bier nippt. Auch für die anderen beiden, hat er bereits jeweils eines bestellt. „Ich bin doch mit dir gegangen und nach Hause zu Hinata“, bemerkt der Blonde sogleich. „Und was ist mit dem Mädel gewesen, das dir so gefallen hat?“, fragend mustert er Kiba, welcher an seinem Bier nippt. Schweigend zuckt er die Schultern. „Sie und ihre Freundin ist dann relativ bald gegangen und ich hatte keine Chance mehr sie anzusprechen. Aber ich weiß nun wieso sie mir so bekannt vorkommt“, wirft er sogleich ein. „Ach ja?“, neugierig wendet sie Naruto an seinen Freund. „Sie arbeitet im Büro gegenüber“, bemerkt Kiba und kratzt leicht am Etikett der Bierflasche. „Dann kannst du sie ja demnächst ansprechen“, erwidert Sasuke und nippt wieder an seinem Bier. „Was hast du dann noch gemacht, Sasuke? Oder bist du Miesepeter nach Hause geschlichen und hast dich in deiner Wohnung verbarrikadiert?“, grinst Naruto ihm entgegen. „Dir hat in dem Club ja echt nichts gefallen“, stimmt Kiba dem Blonden zu. Leise brummt Sasuke, er braucht halt keine laute Musik und viele Leute um sich herum wenn er was trinken geht. Aber ganz Recht hat Kiba nicht, ihm hat schon etwas gefallen, oder besser jemand. „Ich bin in eine Bar in der Nähe gegangen. Da war es nicht so laut“, erwidert er ruhig. „Und mich haben keine Mädels auserkoren, welche nur eine weitere Nummer in meinem Bett sein wollten“, gibt er weiter von sich. „Irgendwann findest du schon eine für dich, die länger bleibt als eine Nacht“, kommt es aufmunternd von Kiba, welcher im Endeffekt doch selber nur auf der Suche nach so einer für sich ist. Denn sie alle kommen nun langsam in das Alter, wo sie sich festlegen wollen. „Muss ich doch, immerhin hat sogar Naruto eine für sich gefunden“, wirft Sasuke leicht grinsend ein. Der Blonde verzieht sogleich empört das Gesicht. Der Schwarzhaarige richtet seinen Blick wieder auf seine Flasche und ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen, als er an Samstag denkt. Sie wollte zwar keine weitere Nummer in seinem Bett sein, ist aber dennoch genauso verschwunden, wie die anderen Mädels davor. „Also warst du nur in der Bar und bist dann nach Hause?“, kommt es von Naruto. „Nein, ich bin dann noch durch die Stadt gelaufen, wo es mich halt hingezogen hat“, zuckt er die Schultern. Im nächsten Moment wird es schon laut. Das Spiel hat begonnen und die Spieler kommen auf das Feld, bringen sich in Position. „Klingt ja spannend“, meint Kiba sarkastisch. „Wohin hat es dich denn zum Beispiel gezogen?“, erkundet sich Naruto neugierig. Erneut zuckt Sasuke die Schultern. „Ich bin mit dem Riesenrad gefahren“, erzählt er dann kurz. „Wieso denn das?“, erstaunt betrachtet der Braunhaarige ihn. „Hatte Lust dazu, ich habe ein paar Sachen gemacht einfach, weil ich Lust dazu hatte“, erwidert er darauf. „Ich habe mich auch einfach in die Wiese gelegt und die Sterne beobachtet“, fügt er hinzu. „Warst du betrunken?“, kommt es amüsiert von Kiba. „Wann hast du das denn zu letzte gemacht?“, fragt Naruto erstaunt. „Ich weiß es nicht mehr“, zuckt Sasuke die Schultern und wendet seinen Blick auf den Fernseher um. Boston spielt in dem Moment, der Batter holt aus und befördert den Ball weit ins Outfield von Houston. In seinem Kopf taucht das Bild einer Liste auf. Baseball schlagen steht auf dieser und er sieht die hübsche Rosahaarige, die deprimiert die Schultern sinken lässt, als sie ihm erzählt, dass sie nie einen der Bälle getroffen hat. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen während er das Spiel kurz verfolgt. Eine Kellnerin tritt schließlich zu ihnen an den Tisch und Naruto bestellt eine neue Runde Bier für sie drei. Schweigend schauen die drei eine Weile das Spiel, auch wenn es keinen von ihnen wirklich interessiert, da sie alle drei keine wahren Baseball-Fans sind. „Hast du dir eigentlich schon mal überlegt, Online-Dating oder so auszuprobieren?“, wirft Kiba nach einer Weile ein. „So verzweifelt bin ich auch nicht, vielleicht wäre es aber was für dich“, brummt Sasuke sogleich zurück. „Ich weiß zumindest was mein Typ ist“, erwidert der Braunhaarige mit einem leichten Grinsen. „Ich meinen auch“, entgegnet der Schwarzhaarige wieder gelangweilt und nippt an dem Bier, was die Kellnerin vor einer Weile gebracht hat. „Gehen wir Samstag wieder aus?“, wechselt Kiba das Thema. Etwas verwirrt sieht Sasuke auf. „Willst du dich nicht lieber auf die eine vom letzten Samstag konzentrieren, wo du weißt wo du sie findest und sogar Ansprechmöglichkeiten hast?“, fragend mustert er seinen Freund. Schweigend zuckt dieser die Schultern. „Ich weiß nicht, du meinst ja immer Arbeitsbeziehungen sind nicht so gut“, erwidert er und hebt den Blick zu Sasuke. „Du willst mich gerade veräppeln oder?“, brummt dieser, „Ihr arbeitet nicht zusammen, ihr arbeitet im selben Gebäudekomplex, das ist ein Unterschied. Selbst wenn ihr streitet, hängt ihr nicht aufeinander, euch trennen Meter und Bürowände!“ Sasuke schüttelt seinen Kopf. „Außerdem, was gibst du auf meine Meinung? Leb nach deinen eigenen Regeln“, meint er weiter und wendet den Blick von seinem Freund ab. „Wenn sie dir gefällt, sprich sie an und schau ob was draus wird, wenn nicht dann nicht“, murrt er weiter. „Und wir können am Samstag gerne was machen, aber nicht in einen Club“, kehrt der Schwarzhaarige zurück zum ursprünglichen Thema und lässt den Blick durch die Bar schweifen. Die anderen Gäste sind schon reichlich betrunken und in Feierlaune, da es bisher so gut läuft für Boston. Er seufzt lautlos auf, als sein Blick vom Fernseher eingefangen wird. Werbung wird so eben wieder ausgestrahlt und zeigt eine ihm schon zugut bekannte Reklame des Vergnügungsparks, sowie eine Großaufnahme des Riesenrads. Augenblicklich sieht er Sakura vor seinem inneren Auge, die sich aus lauter Angst auf den Boden der Gondel gelegt hat. Ein kleines Lächeln zupft an seinen Lippen, als er den Blick wieder auf seine Flasche senkt und diese leicht am Tisch dreht. „Okay, jetzt sag was los ist“, gibt Naruto plötzlich von sich und reißt so Sasuke aus seinen Gedanken. Überrascht sieht dieser zu seinem besten Freund auf und muss sogleich feststellen, dass dieser ihn auffordernd ansieht. „Was?“, fragt er ahnungslos. „Du lächelst die ganze Zeit immer wieder aus unerfindlichen Gründen“, erwidert der Blonde. „Das bildest du dir ein“, wehrt der Schwarzhaarige ab und nimmt wieder einen Schluck von seinem Bier. Auch die Flasche ist langsam wieder leer. „Nein, als wir vorhin gerade über irgendwas geredet haben, vorhin beim Spiel, jetzt der Werbespot über den Vergnügungspark“, zählt Naruto auf. „Ich wette es steckt ein Mädchen dahinter“, grinst er im nächsten Moment. „Meinst du?“, fragend betrachtet nun auch Kiba den Schwarzhaarigen. „Ich glaube schon, vielleicht hat ihm eine gefallen und die ist dann wieder abgehauen“, überlegt der Blonde weiter. „Aber es ergibt keinen Sinn, dass er uns dann etwas von Riesenrad fahren und Sterne beobachten erzählt“, erwidert Kiba nachdenklich. „Stimmt“, kommt es von Naruto. Gequält seufzt Sasuke auf. Das die beiden auch immer alles wissen müssen, sie sind da beinahe genauso schlimm wie Frauen und können auch genauso tratschen. Genau deswegen erzählt er ihnen sooft das eine oder andere nicht. Vor allem da sein Verhalten am Samstag doch recht untypisch für ihn war. Zumindest das mit dem Riesenrad. „Ich habe am Wochenende wie ich gesagt habe, halt mal ein bisschen was anderes gemacht und fand das schön“, weicht er aus und leert die Flasche mit einem letzten Schluck. „Ich geh mal eine rauchen. Ihr könnt ja weiter rumspinnen“, verkündet er anschließend und erhebt sich sogleich. „Du schuldest mir noch eine richtige Antwort!“, ruft Naruto ihm nach, während er auf die Tür zur Straße zusteuert. Er schiebt sich bei all den Baseball-Fans vorbei zur Tür und schließlich nach draußen. Leise seufzend lässt er die Tür hinter sich zu fallen und atmet die laue, abendliche Sommerluft ein. Hinter ihm ertönt sogleich lautes Gegröle, ein Zeichen dafür, dass Boston wohl Punkte gewonnen hat. Er zieht eine Zigarette aus seiner Packung und hält sie sogleich zwischen seinen Lippen, während er das Feuerzeug entzündet, um sich die Zigarette anzuzünden. Das Papier und der Tabak glühen sogleich Orange auf und er nimmt einen Zug, steckt das Feuerzeug wie sonst auch in die Zigarettenpackung und schiebt diese in seine Hosentasche. Langsam atmet er den Rauch aus und in die Sommerluft. Der Himmel leuchtet noch hell über ihm, dennoch kann man schon Sterne erkennen, während sich die Sonne hinter den Horizont schiebt. Langsam hebt er den Blick nach oben und lehnt sich gegen die Fassade der Bar. Seine Augen suchen sogleich den Himmel nach dem Sternbild des großen Wagens ab. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Jahre lang hat er kaum einen Blick an den Himmel verschwendet, abgesehen von dem kurzen Blick, um das Wetter zu prüfen. Die letzten Tage hat er sich jeden Abend vor einem Fenster oder auf der Feuertreppe wieder gefunden, wie er nach oben in die Sterne schaut. Dem Himmel nach dem großen Wagen absucht. Aus seiner Hosentasche zieht er sein Smartphone und öffnet das Bild, welches er von Sakura im Riesenrad aufgenommen hat. Lächelnd schiebt er sich die Zigarette zwischen die Lippen und zoomt auf ihr Gesicht. Erst jetzt entdeckt er das Lächeln, welches ihn so gefesselt hat auf ihren Lippen, während sie nach draußen sieht. Die Skyline leuchtet hinter ihr und von ihrer Angst, die sie da fest im Griff hat, erkennt man im Grunde gar nichts. Er kommt nicht umhin als sich leise einzugestehen, dass sie bei ihm Eindruck hinterlassen hat. Nicht nur bezüglich der Sterne. Es ist wie Naruto eben bemerkt hat, er verbindet plötzlich ganz alltägliche Dinge, die er täglich sieht mit der Rosahaarigen und erinnert sich an irgendetwas das sie getan oder gesagt hat. Leise seufzend sperrt er sein Handy wieder und schiebt es sich wieder in die Hosentasche. Morgens beim Kaffee trinken, kann er seine Augen nicht von ihrer Zeichnung an seinem Kühlschrank losreißen und abends richten sich seine Augen immer zu den Sternen nach oben. Immer wieder fragt er sich, wie stark ihr Kater wohl am nächsten Morgen war, ob sie womöglich sogar einen Filmriss hatte und sich kaum an die Nacht erinnern kann. Sein Handy ist bis heute ruhig geblieben, ohne eine Meldung von ihr. Womöglich hat sie vergessen dass er ihr seine Nummer eingespeichert hat, womöglich hat sie es aber auch gar nicht mitbekommen, dass er das getan hat. Er seufzt leise und nimmt nach einem weiteren Zug die Zigarette wieder in die Hand. Sein Blick wandert zu den Seiten, fast so als würde er erwarten sie dort zusehen. Das er ihr die Liste weggenommen hat, war nicht mehr als ein Trick, um sie dazu zu bringen, was mit ihm zu trinken. Auch wenn er recht neugierig auf die Liste war und sie ihm ein paar interessante Dinge über die Rosahaarige verraten hat. Aber er muss sich eingestehen, dass ihm durch Sakura und ihre Liste erst klar wurde, wie wenig er in letzter Zeit das getan hat was er wollte und wie oft er das getan hat, was man von ihm erwartet, dass er sogar so simple aber wichtige Dinge aus den Augen verloren hat, wie einfach hin und wieder in die Sterne nach oben zu sehen und sich für die kleinen Dinge im Leben Zeit zu nehmen. Plötzlich hat er so viele Dinge die er auf eine Liste schreiben oder bei nächster Gelegenheit einfach machen könnte. Die Tür neben ihm geht auf und seine Freunde kommen zu ihm heraus. „Gehen wir, bevor da drinnen noch die Party steigt, weil Boston gewonnen hat und wir deswegen nicht mehr hier wegkommen“, wirft Naruto mit einem Lächeln ein und nickt die Straße runter, in die Richtung in die sie gehen müssen. Zustimmend nickt Sasuke und stößt sich von der Wand ab, wendet sich um und setzt sich mit seinen Freunden in Bewegung. Wenn er an den Samstag zurückdenkt bereut er im Grunde nur eines, dass er nicht dafür Sorge getragen hat, dass auch er ihre Nummer hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)