Seelenkrank von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 64: Jukas toller Chef ----------------------------- Wir fanden sogar recht schnell eine schöne große Wohnung mit offener Küche, großem Wohnzimmer, drei Schlafzimmern, zwei Bädern und einem großen Balkon. Ein Bad grenzte an Jukas und meiner Liebeshöhle, das gefiel mir und ich freute mich schon hier zu wohnen. Da wir viele helfende Hände hatten, ging der Umzug recht schnell über die Bühne. Meine Schwester wollte unbedingt zu Besuch kommen und wir peilten mal Ende Juli an. Juka und ich schafften es tatsächlich zusammen zu sein ohne zu streiten, doch fiel mir auf, dass er in den letzten Tagen sehr gestresst schien. Ich fragte ihn, was ihn bedrückt und vorerst tat er die Sache mit einer nichtssagenden Geste ab, doch mich beschlich das Gefühl, dass er gute Miene zum bösen Spiel machte. Schließlich rückte er mit der Sprache raus und erzählte mir, dass er Stress mit seinem Produzenten hatte. Eben dieser, weshalb unsere Beziehung zerbrochen war. Das machte mich unsagbar wütend und ich fragte mich langsam, warum Juka noch für ihn arbeitete. „Begleitest du mich morgen zum Geschäftsessen?“ Ich verdrehte die Augen. „Ernsthaft? Juka, du bekommst doch sicher nen besseren Job. Bist du es nich langsam Leid für diesen Schnösel zu arbeiten?“ „Dieser Schnösel sorgt dafür, dass ich so gut verdiene Luki“ „Ja schön…von mir aus.“ Da ich wusste, dass wir in einem edleren Restaurant dinieren würden, kleidete ich mich dementsprechend ein bisschen eleganter. Ich wollte Juka nicht böse sein, aber irgendwie nervte es mich, dass er sich so von diesem Idioten abhängig machen musste. Wir wurden von einem Kellner zu unserem Tisch geführt und dort wartete bereits ein in schwarz gekleideter Mann, dessen lange Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Ich vermochte nicht zu sagen, wie alt er wohl sein konnte, doch er erweckte einen sehr reifen Eindruck. Und ein bisschen suspekt war er mir auch. Seine Lippen verzogen sich zu einem falschen Lächeln, als er uns erblickte. Wir schüttelten uns die Hände und er schien nicht mal überrascht, dass Juka in Begleitung erschien. Wir nahmen platz und sogleich kam ein Ober herbei geeilt und servierte Getränke, die der Typ scheinbar schon bestellt hatte. Es gab Wein und die Karte wurde uns gereicht. „Du bist also der sagenumwobene Lukas…schön dich endlich mal persönlich zu treffen.“ Ich stutzte und warf Juka einen fragenden Blick zu. „Schön, wenn mir mein Ruf voraus eilt“, gab ich zurück und die Gläser gaben ein zartes Kling von sich, als wir miteinander anstießen. Jukas Produzent stellte sich mir als Yoshi Tanaka vor. Wir bestellten eine große Platte Sushi und Juka trank seinen Wein ungewöhnlich schnell. Die Stimmung knisterte und ich hatte jeden Moment das Gefühl, sie könnte explodieren. Juka und sein Produzent plauderten über die anstehenden Projekte und ich hörte heraus, dass sie sich da nicht ganz einig zu sein schienen. Juka favorisierte irgendeine Band, die noch sehr neu zu sein schien, doch sein Produzent war dagegen. Ich klinkte mich ein und fragte, was sie denn für Musik machten und warum sie kein Potenzial hätten. „Es ist eben eine dieser neuen Popbands, die es schon wie Sand am Meer gibt. Davon brauchen wir nicht noch mehr“, kam Yoshi Juka mit seiner Antwort zuvor und ich merkte, wie ihn das aufbrachte. Er schenkte sich noch mehr Wein ein. Dennoch verlief das Dinner friedlich und keiner prügelte sich. Juka und ich waren später noch mit Flo und Tatsuro verabredet und nachdem der Abend so begonnen hatte, konnte es ja nur besser werden. Dachte ich zumindest. Ohne, dass es zu einer Einigung gekommen war, gingen wir getrennte Wege. „Ach Juka, wenn ihr später nichts vorhabt, kommt doch auf einen Drink bei meiner Party vorbei.“ Ich vernahm einen tiefen Seufzer von Jukas Seite. Wieder setzte er sein gespieltes Lächeln auf. „Mal sehen. Wir sind jetzt erst Mal verabredet und dann sehen wir weiter.“ Wir machten noch einen Abstecher nach Hause, weil sich Juka umziehen wollte und wir Fabi einsammelten. Mein liebster tauschte seine Hose gegen die enge Lackhose und darüber zog er einen beigen Pulli, der ihm allerdings nur bis kurz über den Bauchnabel reichte. Juka liebte es schon immer sich in Szene zu setzen und mich überraschte es jedes Mal aufs Neue, wie mich sein Sexappeal regelrecht umhaute. In seiner Hose, die nebenbei bemerkt auch perfekt auf seiner Hüfte lag, fädelte er noch einen Gürtel ein. Erst als er seine Plateaustiefel anzog, bemerkte er, dass ich ihn beobachtete. Grinsend stand er vorm Spiegel und frisierte seine Haare. Ich ließ mich auf’s Bett fallen. „Um Himmels Willen…wie kann man so unglaublich heiß sein…wenn ich dir weiter zuschaue, dreh ich durch.“ Seine Stiefel vibrierten leicht auf dem Boden, als er zu mir kam und das Bett gab unter seinem Gewicht etwas nach. Er kniete sich über mich, sodass seine Oberschenkel meine Beine streiften. Er duftete nach meinem Lieblingsparfum und nach Haarspray. „Liebster Schatz…dieses Kompliment kann ich nur zurück geben…doch macht es mich echt an, wenn du sowas sagst, aber das weißt du ja…“ Jukas Lippen, die eben noch fast mein Ohr berührt hatten, wanderten zu meinem Hals und dann zu meinen Lippen. Er biss mir in die Unterlippe und diese süße Leidenschaft floss durch meinen Körper. Seine Hüften bewegten sich gefährlich erotisch und ich spürte Jukas Erektion, was mich nur noch mehr in Fahrt brachte. Das einzige Problem war, wir hatten nicht mehr viel Zeit, deshalb ergriff auch ich jetzt die Initiative und glitt mit der einen Hand zwischen Jukas Beine und bewegte sie auf und ab. Mit der anderen Hand zog ich ihn näher zu mir heran um ihn noch mal zu küssen. Er riss mir förmlich die Klamotten vom Leib und schon waren seine Finger in mir, ich stöhnte auf. Dann drang er ziemlich heftig in mich ein und seine andere freie Hand lag zwischen meinen Schenkeln. Ich schob sie weiter nach oben und er holte mir einen runter. Mein Lustschrei, als ich kam war fast befreiend. Juka verschwand kurz im Bad und auch ich sprang noch mal fix unter die Dusche und stylte mich anschließend. Nicht, dass ich meinem liebsten Konkurrenz machen wollte, doch sollte auch er an diesem Abend ein bisschen schmachten, deshalb zog ich mein Misfits Tanktop über die enge Jeans. Meine Augen umrahmte ich mit schwarzem Kajal und los konnte es gehen. Als wir ins Wohnzimmer kamen, wartete Fabi schon gelangweilt vorm Fernseher. Er verdrehte die Augen. Wir grinsten uns nur an. Wir trafen uns erst in einer kleinen Bar und wollten später weiterziehen. Doch Juka hatte sich noch in den Kopf gesetzt einen Abstecher bei seinem Produzenten zu machen. Das gefiel mir ganz und gar nicht, denn Juka war ziemlich betrunken und ich wusste nicht, ob das gut ausging. „Juka lass doch den Mist, was erhoffst du dir davon?“ Doch Juka lachte nur und zuckte mit den Schultern. Zu spät, scheinbar hatten wir unser Ziel erreicht. Er klingelte und ich wusste nicht, ob ich diese schmierige Visage heute noch Mal ertrug. Yoshi Tanaka öffnete uns persönlich die Tür und schien offenbar hocherfreut uns zu sehen. Es gab ein Begrüßungsgetränk und Juka zog mich mit rein. Die meisten der Gäste hatten sich in eine elegante Abendrobe geworfen, naja und wir stachen da kleines bisschen heraus. War es das, was Juka wollte? Auf einmal umgab ihn eine schon fast mystische Aura. Wir stoppten bei zwei Männern, die Juka wohl kannte. Er stellte sie mir auch vor, doch merkte ich mir ihre Namen nicht. Sie redeten angeregt miteinander und ich sah Yoshi verdächtig zu uns rüberschielen. Und dann bekam ich auch mit warum, die beiden Jungs arbeiteten auch für ihn und Juka versuchte sie gerade von seinem Projekt zu überzeugen, wie auch noch ein paar andere Leute auf dieser Party. Nach etwa einer Stunde verließen wir Yoshis Haus und mich beschlich das Gefühl, dass er froh war uns los zu sein. Mich schien er mit seinem Blick töten zu wollen. Endlich bekam ich wieder Luft zum Atmen. Wir machten uns auf den Weg in einen der Undergroundclubs, wo sowas wie Eve of Destiny lief. „Hast du dem jetzt ernsthaft seine Party versaut?“ Juka lachte. „Ach das klingt aber böse, ich dachte du bist auf meiner Seite. Wenn er mich schon einlädt. Das gibt Krieg nächste Woche und dich hasst er übrigens auch.“ „Mhh, das war nich zu übersehen…aber warum?“ „Tja…er ist ein Arsch Luki…hast ja sicher mitbekommen, dass er verheiratet ist, aber dennoch hat er eine Schwäche für mich. Jetzt aber hat er dich kennengelernt und das grämt ihn. Denn ich hoffe jetzt lässt mich dieser Bastard endlich in Ruhe.“ Gut das leuchtete mir ein und ich hoffte wirklich, dass Yoshi seine Finger von Juka ließ. Wir tanzten noch ein bisschen und gingen dann früh, als die Sonne aufging nach Hause. Hand in Hand schlenderten wir durch die niemals schlafenden Straßen zu unserer Wohnung. „Juka…ich muss Sonntag für zwei Wochen nach Deutschland.“ Mein schöner Japaner blieb abrupt stehen. „Und das sagst du mir jetzt? Seit wann weißt du das denn?“ „Hab es heute Morgen erfahren.“ Juka ließ meine Hand los und lief ein paar Schritte vor mir. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und zündete mir eine Zigarette an. Die letzten Meter redete er kein Wort mehr mit mir. Was sollte das denn jetzt schon wieder? Fabi war schon früher gegangen. Juka zog seine Klamotten aus und legte sich ins Bett. „Kannst du mir mal bitte sagen, was los is?“ Er drehte sich zu mir. „Weiß auch nicht, das zieht mich gerade voll runter…geht das jetzt immer so, dass du das so kurz vorher erfährst?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nich…wenn es dich so nervt, komm doch mit.“ „Ja genau, nach dem Mist heute renn ich einfach weg…das muss ich nächste Woche ausbaden. Dann ist es eben so…ich will jetzt schlafen.“ Ich legte mich auch hin, konnte jedoch nicht einschlafen. Warum war Juka auf einmal so komisch? Ich kuschelte mich an ihn und küsste ihn im Nacken. Ich merkte daran, wie er atmete, dass auch er noch wach lag. „Süßer, ich weiß, dass du noch nich schläfst…es sind nur zwei Wochen, dann bin ich wieder mehrere Monate da.“ Juka drehte sich zu mir und seine Gesichtszüge wurden wieder weicher. „Luki, dass isses nicht…nur ich hab ein bisschen Bammel vor nächster Woche…da wäre es schön gewesen dich da zu haben, aber schon okay.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)