Söhne des Meeres von Melora (Eine Mermaid Melody FF) ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1 - Wut ----------------------- Gelangweilt und in Gedanken, lag Luchia, die Prinzessin des Nordpazifiks in ihrem Bett und starrte zur Decke hinauf. Seit Tagen sorgte sie sich schon sehr um den Erden-Jungen, der ihr das Herz gestohlen hatte, denn er kam nicht mehr zur Schule, war wahrscheinlich krank. All ihre Gedanken drehten sich nur um diese eine Person, verwirrten ihren sowieso schon vernebelten Verstand. Um genau zu sein, schien er das Mädchen zu meiden, seit ihn die Wasser-Damönin Maria angegriffen hatte, weil sie Luchias Perle rauben wollte. Luchia würde niemals das Zeichen auf seiner Stirn vergessen, das in seiner grenzenlosen Verzweiflung erschienen war. Wenn man es genau nahm, hatte der Junge ihnen allen das Leben gerettet. Dennoch hätte es nicht nur Luchia interessiert, was mit Kaito geschehen war. Das Zeichen auf seiner Stirn kam allen sehr bekannt vor, irgendwo hatte man es schon mal zu Gesicht bekommen, doch wo fiel keinem ein. Sogar die Wahrsagerin hatte Luchia deswegen schon befragt, aber auch sie wusste nur eines zu sagen: Es war eine Legende, von der jedoch kaum jemand etwas wusste. Vielleicht Regina, die Göttin aller Meere, die jedoch war verschwunden, nachdem sie den Prinzessinnen neue Kräfte gegeben hatte, sie war noch nicht ganz bei Kräften, die sieben Prinzessinnen mussten sie erst mit ihren Perlen neu erwecken. Bevor das nicht geschah würde keine Antwort existieren. Es war schon spät, deswegen löschte Luchia das Licht und legte sich in ihr Bett. Die anderen zwei Prinzessinnen hatte man in den Palast gerufen, wieso auch immer, sie würden erst in zwei Tagen wieder zurück sein. Die einzige Person, die in der Zeit auf Luchia acht gab, war Nikola, die stets wie eine Schwester für das Mädchen war. Ob nun im Reich der Meere, oder in der Menschenwelt. Luchia drückte ihre Bettdecke fest an sich und zog sie sich bis zur Nase. "Ach, Kaito", flüsterte sie und schloss die Augen. ~~~ Die Nacht war wie im Fluge vergangen, jetzt war es nämlich schon halb Acht. Luchia schwang sich aus ihrem gemütlichen Bett und machte sich für die Schule fertig. Sie rannte mit ihrer Schultasche in der Hand die Treppe runter. "Ohayoooo!" brüllte sie durch das ganze Haus, so dass die Wände wackelten. "Ich gehe jetzt!" Niemand antwortete, auch Nikola nicht, es war irgendwie seltsam, aber Luchia dachte sich nichts weiter dabei, denn sie hatte es eilig, wenn sie sich nicht beeilte, würde sie zu spät kommen. Auf dem Weg zur Schule, den sie rennend zurück legte, verspürte sie das dringende Gefühl bei Kaito zu Hause vorbei zu schauen, weil er sicherlich wieder nicht da sein würde. Lust auf die Schule verspürte sie keine, wenn er nicht kam, dann fühlte sie sich leicht alleine gelassen, jetzt wo ihre beiden Freundinnen sowieso nicht da waren. Das Mädchen blieb auf einmal stehen und schnaufte heftig, die Leute gingen an ihr vorbei, doch das interessierte sie nicht. Sie wendete und rannte nun in die andere Richtung. Zu ihrer Rechten lag der Strand, sie wurde langsamer und starrte auf das weite Meer hinaus, ihre Heimat. Aber was würde sein, wenn sie es schafften die Göttin Regina wieder zu erwecken und ihr ihre gesamten Kräfte zurückzugeben, würde sie dann für immer ins Meer zurück kehren und Kaito nie wieder sehen? Das durfte niemals geschehen, wenn das so war, dann wollte sie gar nicht mehr zurück, wenn die dann von ihm getrennt sein würde. Tränen flossen nun ihre zarten Wangen hinab. Sie wollte für immer bei Kaito sein, ihn nie verlassen müssen, aber sie würde es wohl müssen, man würde sie zwingen. Das erste Mal hasste sie es eine Prinzessin mit Pflichten zu sein. Als ihr Blick leicht zur Seite wanderte, erblickte sie einen Jungen mit einem Surfboard, ihre Augen wurden größer und größer, denn sie täuschte sich nicht, es war Kaito. Dieser böse böse Junge, Luchias Gesichtsausdruck wurde gehässig, ihre Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. Surfte er doch tatsächlich hier am frühen Morgen statt in der Schule zu sein. "Kait-ooo!" rief sie langgezogen und rannte auf ihn zu. "Was machst du denn hier?!" Erschrocken drehte sich der Junge um und ließ vor Schreck das Surfboard zu Boden fallen. "Mist!" maulte er und sah Luchia böse an. "Was willst du hier, hast du nicht in der Schule zu sein?" Er versuchte so gemein wie nur möglich zu klingen, aber es tat ihm bereits wieder leid, so gesprochen zu haben, denn Luchia sah zu Boden. "Aber selbst! Du hast auch in der Schule zu sein, aber du bist hier. Kannst du mir mal sagen, was mit dir los ist? Warum kommst du nicht mehr zur Schule? Bist du vielleicht.." Sie verstummte und einsame Tränen standen in ihren Augen. ".. bist du.. sauer auf mich?" Dieses dumme Mädchen dachte immer gleich, dass er sauer war, womit sie im Moment ja auch nicht falsch lag. "Das fragst du noch? Ich hab dich gefragt, doch du hast mich belogen! Ich will nicht mit einem Mädchen befreundet sein, das mich immer nur belügt!" Kaito ballte seine Hände zu Fäusten und drehte sich ganz zu Luchia herum. "Ich fühle mich verarscht! Das hat bisher noch kein Mädchen mit mir gemacht, keine hat sich getraut, mich so zu behandeln! Geh endlich, ich will dich nicht mehr sehen!" "Aber Kaito.." Das Mädchen weinte, wie es so oft passierte, sie war eben sehr sensibel und leicht verletzbar. Der Junge hatte Recht, sie hatte ihn tatsächlich belogen, als er sie gefragt hatte, aber meinte er überhaupt das? "Was hab ich dir getan, dass du mich so anbrüllst?" "Das weißt du ganz genau!" Kaito stürzte auf das Mädchen zu, packte sie an den Schultern, worauf sie Beide im Sand lagen. Er lag auf ihr, weswegen sie errötete, doch das ignorierte er erst mal. "Ich hab dich indirekt gefragt, ob du die Meerjungfrau bist, die mir das Leben gerettet hat und du hast gesagt, dass ein singendes Mädchen nur eine Illusion sein kann, dabei wusstest du ganz genau, dass es so was gibt! Wieso hast du mich belogen? Ich weiß, dass du die Meerjungfrau warst, also streite es gar nicht erst ab!" Kaito war immer noch sehr aufgebracht und schrie sie an, egal ob sie Tränen in den Augen hatte. Sie hatte ihn verletzt, also durfte er das ebenso, das war nur gerecht. "Macht es Spaß mit den Gefühlen von anderen zu spielen?" Warum war der Junge nur so zu ihr, nur weil sie ihm nicht sagen durfte, dass sie eine Meerjungfrau war? Das war aber gemein.. aber.. halt...... was hatte er eben gesagt? Kaito wusste es, er wusste es! Am liebsten wäre Luchia in die Luft gesprungen vor Freude, aber er war wütend auf sie, so wütend, dass sie Angst vor ihm bekam. "Ich spiele nicht.. ich durfte es nicht sagen.. gomene.. Kaito.." Sie kniff die Augen zusammen und die Tränen flossen unaufhaltsam wie die Strömung des Wassers in einem Fluss ihre Wangen hinab. Jetzt tat es ihm leid, dass er sie angebrüllt hatte, denn das war immerhin immer noch das Mädchen, in das er sich vor Jahren schon verliebt hatte. "Was würde passieren, wenn du es sagst??" fragte er jetzt mit einer sanften und ruhigen Tonlage, ganz zum Gegenteil von eben. Er hatte sich beruhigt, seine Augen spiegelten Traurigkeit wider. "Ich würde mich auflösen und zu Seifenblasen werden, ich würde aufhören zu existieren, aber jetzt wo du es weißt.. Kaito.." Ihre Augen funkelten unter den vielen Tränen, die noch immer ihre Augenwinkel verließen. "Bitte sei nicht mehr böse", sagte sie mit ihrer unschuldig klingenden Stimme. "Ich hätte es dir wirklich gerne gesagt, aber ich durfte nicht.." Aufgrund ihrer flehenden Stimme und ihren schönen, funkelnden Augen, streichelte er ihr über die Wangen und wischte dabei ihre Tränen fort, dabei legte er ein leichtes Lächeln auf. "Es ist in Ordnung, ich verstehe es. Aber, wieso bist du hier und hast deine Gestalt geändert? Was hat das für einen Grund?" Der Wind, der bis eben noch ziemlich schwach geweht hatte, brauste nun regelrecht, der Himmel hatte sich nun auch zu einem leichten Grau verfärbt und kündigte Regen an. Die Sonne wurde von Gewitterwolken bedeckt, immer mehr wurde es dunkel, wie in einer Nacht. Ängstlich klammerte sich das Mädchen an ihren Freund und flüsterte. "Kaitoo.. ich hab Angst." Er strich ihr weiter besänftigend über die Wangen und sah ihr tief in die Augen. "Das brauchst du nicht, ich bin ja da.." Es blitzte und Kaito sprang auf. "Nani??" Fragend drehte er sich um, denn es schwebte ein Mann mit grauen Haaren und roten Augen über ihnen. Irgendwie kam Kaito dieser Kerl verdammt bekannt vor, aber er konnte ihn nicht zuordnen. Es musste lange her sein, dass er diesen Kerl zu Gesicht bekommen hatte, aber er war sicher, dass er ihn schon mal gesehen hatte. "Was willst du?" fragte Kaito mürrisch, worauf er eine Ladung Wasser abbekam, einige Meter weit weg flog und am Boden landete. Der nasse Sand klebte an seiner Kleidung. "Halt dich raus, dann wird dir nichts passieren, Baka!" sagte der Mysteriöse und Kaito knurrte nur verächtlich mit den Zähnen. "Das Einzige, was ich will, ist die Perle, die dieses Mädchen um den Hals trägt!" Er zeigte auf Luchias Anhänger. Schwebend landete Gaito-sama am Boden und ging auf Luchia zu, worauf Kaito aufsprang und sich schützend vor sie stellte. "Finger weg von ihr, ihre Perle bekommst du nicht!" "Gaito-sama.." wunderte sich Luchia und warf einen besorgten Blick auf Kaito. "Lass das, ich kann mich alleine verteidigen." In dem Moment, als das Mädchen das sagte, erklang eine grauenvoll verstimmte Melodie, worauf sie sich die Hände auf die Ohren presste. "Oh nein, nicht Yuri!" meine sie unheilvoll. Kaito sah Luchia an und bemerkte, dass sie langsam, irgendwie kraftlos, zu Boden ging. Irgendwer tat ihr weh und das gefiel ihm gar nicht. "Lass sie in Ruhe, sonst bekommst du es mit mir zu tun!" drohte der Junge dem Mann, der schwarze Klamotten trug. Kaito rannte wagemutig auf Gaito-sama zu, wurde jedoch durch eine einfache Handbewegung gestoppt. Wieder hatte ihn eine Ladung Wasser erfasst, die ihn zu Fall brachte. Eine, ihm bekannte, Frau trat in Erscheinung, sie ließ riesige Eiskristalle aus ihren Händen wachsen und warf sie auf Kaito, der noch nass war und somit sein halber Körper einfror. Doch da erschien dieses Zeichen wieder auf seiner Stirn und das Eis schmolz dahin. Luchia sah dem verwundert zu, was war nur mit Kaito, warum konnten ihm die Kräfte der Wasserdämonen nichts anhaben? Gaito-sama schien erstarrt zu sein, er blickte wie gebannt auf das leuchtend gelbe Zeichen auf Kaitos Stirn. "Das darf doch nicht wahr sein! Du lebst???" Was hatten Gaito-samas Worte wohl zu verheißen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)