Mutter werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr von MuadDib ================================================================================ Kapitel 12: Haustiere --------------------- „Akaaneeeee~!“, jaulte Soun und drückte seine jüngste Tochter fest an seine Brust. „Wie konntest du mir das nur antun?!“ Er schluchzte und rüttelte das arme Mädchen ein paar Mal. „Aua!“, maulte sie und drückte ihren Vater von sich. „Ich bin doch wieder da! Nun mach nicht so ein Theater...“ „Vater hat sich schreckliche Sorgen um dich gemacht, Akane. Wir alle hatten Sorge, dass dir etwas zugestoßen ist.“, erklärte Kasumi. „Vor allem, da deine Schwester Nabiki uns nicht mitgeteilt hat, dass du bei ihr bist.“, klagte der Herr des Hauses. „Das tut mir leid. Konnte ich ja nicht wissen, dass sie da so ein Geheimnis drum macht.“, entschuldigte sich Akane mit aufrichtiger Stimme und ließ sich neben ihrer ältesten Schwester nieder. „Hat es wenigstens Spaß gemacht?“, fragte er dann und setzte sich auf seinen Platz. „Naja. Ich glaube Nabiki ist schon sehr speziell und ich habe gemerkt, dass ich ihren Lebensstil nicht teile. Das ist mir zur leger und 'In den Tag hineinleben' wenn ich ehrlich sein soll. Ich versteh auch gar nicht, wann sie studiert...“ Akane hob die Schultern, um ihrer Frage mehr Ausdruck zu verleihen. „Ja, da hast du recht.“, meinte Kasumi und lächelte. „Kasumi, kannst du bitte Doktor Tofu ausrichten, dass ich ihn gern sprechen würde? Ich habe da etwas, was er sich einmal anschauen sollte.“, fragte die jüngste der Tendo. „Natürlich. Komm doch später einfach mit.“ Akane nickte und erwiderte das Lächeln ihrer Schwester. „Du und Ranma, habt ihr euch wieder vertragen?“, fragte ihr Vater. Ihm war es wichtig, dass der Saotome Junge es ernst meinte mit seiner Entschuldigung, da er der Meinung war, dass es immer noch seine Schuld sei, dass Akane ausgerissen ist. Akane sah ihren Vater eine Weile an und wurde ein wenig rot um die Nase. „Mädchen, wenn er dich noch mal dazu bringen sollte, von zuhause weg zu laufen, dann wird er das bezahlen!“, drohte er. „Papa, das war nicht seine Schuld. Ich bin von mir aus gegangen. Es sollten ja nur ein paar Tage sein und dann kam Nabiki und meinte, mir würde der Abstand gut tun. Ganz unrecht hatte sie ja nicht.“ Akane sah zur Seite und überlegte, ob sie den beiden erzählen sollte, was am letzten Abend bevor sie wieder nach Hause gekommen war, passiert ist. „Ich weiß nun, wo ich sein sollte und welches Leben nicht zu mir passt.“, erklärte sie. Eine Weile war es still zwischen ihnen und das das Gepolter und Gerumpel aus dem ersten Stock drang nach unten. Ranma schien das Haus umzubauen, nach den Schlägen, die es gab. Dabei suchte er nur etwas. Plötzlich ruckte Kasumi auf und richtete ihre Aufmerksamkeit ihrer kleinen Schwester zu. „Akane, sei doch ein Schatz und hol die Teekanne aus der Küche.“ Die angesprochene schreckte aus ihren Gedanken hoch und sah vom laufenden Fernseher zu Kasumi. Nickend stand sie auf und ging in die Küche, um nach dem Tee zu sehen. „Hier riecht es aber komisch drin...“, murmelte sie als sie den Raum betrat und ging zum Fenster, um einen der Flügel kurz zu öffnen und zu lüften. Als sie ein Buch auf die Fensterbank legte, damit es nicht wieder zufiel, wand sie sich der Kanne zu und stellte sie noch mal kurz auf den Gasherd. Da es eine Metallkanne war, sollte da wohl nichts passieren, dachte sie sich. Sie begann, den auf dem Tisch liegenden Zettel durchzulesen, als etwas vor ihren Füßen vorbei huschte. Wie erstarrt blieb sie stehen blieb. Dann glotzten sie zwei rabenschwarze Knopfaugen an und ein langer nackter dünner Schwanz schlängelte sich hinter dem graubraunen kleinen Tier am Boden entlang. Mit einem Satz stand sie auf der Arbeitsfläche, stieß dabei die Kanne um, dessen heißer Inhalt auf dem Boden eine Pfütze bildete. Die Maus war aber schon längst in Begriff, Richtung Wohnstube zu verschwinden. Akane stieß einen markerschütternden Schrei aus und im gleichen Moment machte ein zweites Tier mit einem gewaltigen Satz durch das geöffnete Fenster direkt auf die Maus zu. „KKYIIIAAAA!!!“, schrie sie und das Gerumpel und Gepolter von oben verlagerte sich auf die Treppe. Bevor Ranma und Soun in der Tür aufgetaucht waren, hatte der kleine Fuchs die Maus mit seinen spitzen Zähnen gepackt, sie in einem hohen Bogen durch die Luft geworfen, sie dann wieder aufgefangen und auf den Boden gedonnert. „Was zum...?“, murmelte Ranma und sah dem Tier dabei zu, wie er mit zwei Bissen die Maus verspeist hatte und sich die Lippen leckte. „Mach doch was! Steh nicht so blöd rum!“, rief Akane ihrem Verlobten zu. Nur langsam setzte er sich in Bewegung und fuchtelte mit den Händen herum, um das Tier aufzuscheuchen „Kuschkusch!“ Genauso wie der Fuchs hereingekommen war, sprang er über die Arbeitsfläche auch wieder aus dem Fenster heraus, das Ranma hinter dem Tier schloss und ihn durch die Scheibe musterte, denn der Fuchs blieb einfach im Schnee sitzen und glotzte ihn direkt an. Etwas unheimlich war es ihm ja schon. Dann drehte er sich wieder zu Akane um die noch immer auf dem Schrank stand. „Ist das Tier weg?“, fragte sie schüchtern, während Ranma ihr eine Hand anbot. Sie griff danach und sprang runter auf den Boden. „Hattest du nicht mal gesagt, du hättest vor nichts Angst?“, neckte er sie. „Wann soll ich das denn gesagt haben?“, erwiderte sie etwas barsch. „Das war doch nur eine Maus. Die hat mehr Angst vor dir, als du vor ihr.“ „Quatsch nicht.“, maulte Akane. Die beiden wischten schnell den Tee am Boden auf und als sie die Küche verließen, musste sich der Saotome Junge doch noch mal umdrehen und aus dem Fenster sehen. Genau in diesem Moment schaltete Akane das Licht aus und im Fenster erschien die Silhouette eines Mannes mit Ohren auf dem Kopf. Ranma erschrak sich so sehr, dass er nach vorn stolperte und Akane dabei mit umriss. Kreidebleich sah er in ihr zorniges Gesicht. „Was sollte das denn?“, fragte sie, als sie sich wieder aufstellte. „Du siehst ja aus, als hättest du eine Maus gesehen“, scherzte sie und lächelte böse. Eine Maus nicht, aber vielleicht etwas viel schlimmeres. Am nächsten Morgen hatte Akane vor, bei Tofu vorbei zu gehen und ihm das Tütchen mit dem Pulver zu geben. Es war zwar ein enormer Umweg auf ihre Arbeit, aber sie konnte nicht länger warten. Sie wollte wissen, was diese Pulver war. Denn sie war sich sicher, dass dieses Zeug an allem schuld war, was letztes Jahr passierte und dann später ihr auf dieser verrückten Party. Als sie die Tür zur Praxis durchquerte, saß eine etwas ältere Dame im Wartebereich und sah zu Akane auf. Akane lächelte sie lieb an und lies sich auf einen der vielen Stühle nieder. Es dauerte gefühlt ewig, bis der Arzt aus dem Zimmer trat und einem Herrn die Tür aufhielt. Eine Sprechstundenhilfe gab diesem sogleich ein Rezept und machte mit ihm einen neuen Termin. Als Tofu Akane erblickte, lächelte er sie an und fragte „Oh, Guten Morgen Akane! Was machst du denn hier?“ Die Angesprochene stand auf und trat einen Schritt auf den Arzt zu. Sie zog die keine Tüte aus ihrer Jackentasche und hielt sie dem Mann hin. „Könnten sie bitte dieses Pulver untersuchen? Mir wurde es gegeben und ich glaube das ist der Grund was damals mit Ranma passiert ist.“, murmelte sie leise und schielte zur alten Dame. Der Arzt nahm ihr das Plastiktütchen ab und hielt es einmal gegen das Licht der Deckenleuchte und drückte etwas darauf herum. „Naja, ich kann schon mal sagen, dass es sicherlich eine Droge ist.“, sagte er laut. „Doktor Tofu, bitte nicht so laut“, zischte Akane. Der Arzt lächelte. „Sobald ich Zeit habe, werde ich es mir unter dem Mikroskop ansehen.“, sagte er. Akane bedankte sich und machte sich so schnell es ging auf den Weg zur Arbeit. Kaum hatte Akane am Morgen das Haus verlassen, beschlich Ranma wieder so eine Einsamkeit, wie er sie gespürt hatte, als sie so lange weg war. Er stand im Wohnraum, sah sich um und merkte doch, dass es nun wieder viel wärmer war. Nur ihre Anwesenheit reichte aus, das Haus mit Wärme und Energie zu füllen, genauso wie es Kasumi immer geschafft hatte. Er sah hinunter auf Isamu der sich auf einer Decke von links nach rechts drehte und leise vor sich hin quietschte. Ranma hatte ein Päckchen Taschentücher auf dem Boden liegen lassen und der Knirps versuchte nun, daran zu kommen, denn jedes Mal, wenn er nach links schaukelte angelte er unkontrolliert mit dem Arm. Der Kampfsportler beugte sich herunter, griff die Packung und reichte es seinem Kind. Isamu schielte auf die bunte Hülle der Papiertücher, lachte leise und griff augenblicklich danach. Der Junge war nun zehn Wochen alt und mit jedem Tag, den er älter wurde, hatte Ranma das Gefühl, das Kind wuchs um die doppelte Größe. Natürlich war das Blödsinn, aber wenn er daran dachte, wie klein er war, ein Tag nach der Geburt und wie groß er nun bereits herangewachsen war. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er ließ sich vor ihm im Schneidersitz niedersinken und nahm beide Füße des Kindes in die Hände und strecke die Beine, nur um sie ihm wieder anzuwinkeln. Isamu sabberte derweilen die Taschentücher voll und seine blauen Augen trafen die von seinem Vater. „Dein Leben hätte ich auch gern. Essen, schlafen, pupsen und das rund um die Uhr“, lachte Ranma und lehnte sich über das Kind, um ihn auf die Stirn zu küssen. „Das tust du doch auch...“, hörte er es von der Tür und er sah auf zur Person, von der die Worte kamen. „Hm? Ich pupse nicht so viel. Und in die Hose mach ich auch nicht“, meinte er dabei. Als er seine Verlobte im Türrahmen lehnen sah, war er verwirrt. „Musst du nicht arbeiten?“, kam es fragend von ihm. Etwas zu lasziv für seinen Geschmack lief Akane um den Tisch herum, ließ sich ihm gegenüber nieder und strich mit ihren Fingerspitzen über die roten Haare Isamus. „Ach... ich hatte keine Lust.“, hauchte sie leise und sah vom Kind auf direkt in Ranmas Augen. Etwas argwöhnisch blinzelte er sie an und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen. „Keine Lust? Das aus deinem Mund. Du bist doch die Pflichtbewusste von uns beiden.“, murmelte er und ließ die Füße seines Kindes los. Akane griff nach der Decke, auf der das Kind lag und zog sie so weit zur Seite, dass es nicht länger im Weg war und rutschte auf den Knien nähen an ihn heran. „Hey, was machst du da?“, fragte er und blickte dem Jungen nach, dem das nichts ausmachte und der weiter an der Packung lutschte. Akane legte ihm eine Hand auf die Brust und die andere an das Kinn, um seinen Kopf wieder zu sich zu drehen und ihn zu küssen. Dabei drängelte sie sich immer weiter an ihn heran, bis er keinen anderen Weg mehr wusste und sich nach hinten lehnte und mit dem Rücken nun auf dem Boden lag. Akane beugte sich weit über ihn und ihre Bluse fiel so, dass ihr Dekolleté gut zu sehen war. Ranma zauberte das einen roten Schimmer auf die Wangen. „Ahm..ha... nun...was, was hast du vor, wenn ich fragen darf?“, stotterte er und war sich nicht sicher was das hier werden sollte. Doch nicht etwa vor dem Kind? „D-du weißt schon, dass… dass mein-äh, Alter oh-oben ist?“ „Vergiss den Alten“, raunte sie und zog den Reißverschluss der Trainingsjacke, die Ranma trug, herunter. Unter dieser hatte er nichts an, denn er war erst vor ein paar Minuten aus dem Bad gekommen und hatte Isamu und sich für den Tag fertig gemacht. Ihre Fingerkuppen berührten seine heiße Haut und strichen über die stählernen Muskeln seines Bauches, bis sie am Bund der Jogginghose angekommen waren. Sie umgriffen das Gummi und zogen ihn nach unten. Ranma griff sofort nach ihren Händen und stoppte sie in ihrem Tun, was sie bei ihren Liebkosungen an seinem Hals innehalten ließ. „Was, Liebster?“, hauchte sie und blinzelte ihn so feminin an, wie er es von ihr noch nie gesehen hatte. „D-d-d-d-das geh-et hier nicht!“ Mit sanfter Gewalt schob er sie von sich und versuchte mit nervösen Fingern den Reißverschluss wieder zu schließen, was ihm einfach nicht gelingen wollte. Akane schob sie noch mal an ihn, drückte diesmal ihre flache Hand auf seinen Schritt und grinste. „Ach so. Der sagt aber was anderes...“, murmelte sie. Als Ranma Schritte hörte, wusste er sich nicht mehr anders zu Helfen und schob sie mit seinem Fuß barsch von sich, sprang auf und schnappte sich Isamu, um mit hochrotem Kopf das Zimmer zu verlassen. Genma der im Flur stand, sah seinem Sohn nach, wie er mehr die Treppe hinauf stolperte als ging und kratzte sich verwundert am Kopf. „Was ist denn mit dem los?“ Als der Saotome weiter ging und in die Wohnstube einbog, konnte er noch Akanes Rücken sehen wie sie über die Tür zur Veranda verschwand und wusste nicht, ob er richtig gesehen hatte. Hatte sie da einen Schwanz an? Was hatten die beiden denn hier drin getrieben. Etwas außer sich lief Ranma in seinem Zimmer auf und ab. Er konnte das eben Geschehene nicht so recht einordnen. Erst gestern noch hatte sie ihm gesagt, dass sie damit noch warten wollte und heute ging sie gleich aufs Ganze? Da war was faul, das war mal klar. Als Isamu seinen zweiten und letzten Schlaf bis zum Abend antrat, entschied auch er, sich noch mal kurz aufs Ohr zu legen und drehte sich zur Wand um. Ob er Akane fragen sollte, wenn sie wieder da war? Am späten Nachmittag lief Akane auf ihrem Heimweg erneut bei Tofu vorbei, klopfte diesmal aber an der Tür zur Wohnung. Einen Augenblick später machte ihre große Schwester auf und begrüßte das Mädchen freundlich. „Hat Doktor Tofu schon nach meiner Sache gesehen?“, fragte sie Kasumi, als diese ihr eine Tasse Tee gab. „Ja, ich glaube schon. Er meinte vor Kurzem. dass er so etwas noch nie gesehen hat.“ „Hat er nicht? Weißt du, was es ist?“ Akane nippte am heißen Getränk. „Nein, er sagte, er wolle mit dir und Ranma gern darüber reden. Aber ich glaube es reicht, wenn er es nur dir sagt. Ich hatte vor ein paar Stunden zuhause angerufen und sein Vater meinte, dass er heute keine Zeit mehr hätte. Er müsse trainieren.“, erklärte Kasumi. Und während sie ihrer Schwester eine kleine Portion Suppe warm machte, kam der gefragte Arzt schon die Stufen nach oben und erblickte die zwei hübschen Frauen in der Küche. „Da bist du ja.“, meinte er und rückte seine runde Brille zurecht, legte dabei eine Akte auf dem Küchentisch ab. „Wissen sie nun, was es ist?“, fragte Akane neugierig. „Meine Vermutung stimmt. Es ist eine Droge. Aber eine, die ich wirklich noch nicht gesehen habe.“, erklärte er und setzte sich ebenfalls an den kleinen Tisch. „Ach so? Ist sie schlimm? Ich meine, muss ich mir Sorgen machen, dass Ranma davon doch abhängig geworden ist?“ Tofu lachte leise. „Nein, nein. Es ist harmlos. Wenn man das so sagen kann. Man sollte sehr vorsichtig mit Drogen sein, Akane.“ „Jaja! Nun sagen sie schon!“ „Es ist Meskalin.“ Akane und seine Freundin sahen ihn fragen an. „Meskalin? Das habe ich noch nie gehört, was ist das?“ „Das ist eine Droge, die Mitte der sechziger und siebziger Jahre in der Diskoszene aufgekommen ist. Es ist wie LSD ein starkes Halluzinogen, das bewusstseinserweiternd wirkt.“, erklärte er pseudowissenschaftlich, um Akane nicht zu verwirren. „Und was genau ist das nun?“ „Meskalin wird aus bestimmten Kakteenarten gewonnen. Ursprünglich kommt es aus Süd- beziehungsweise Mittelamerika. Das Ranma an so eine ungewöhnliche Droge gekommen ist, ist sehr merkwürdig.“ „Und macht sie abhängig?“, fragte Akane noch mal. „Nein. Es ist pflanzlich und wird über ein paar Stunden vom Organismus abgebaut.“, erklärte er. „Dann bin ich beruhigt. Könnte das der Grund gewesen sein, warum er sich nicht mehr daran erinnert hat?“ „Ich glaube nicht. Hatte er nicht gesagt, er habe einen Schlag auf den Kopf bekommen? Das könnte der genaue Grund gewesen sein, aber mit Sicherheit kann ich dir diese Frage nicht beantworten.“ Akane dachte nach. Alles, was sie wusste war, dass Ranma mit Ryoga und Kuno geschlafen hatte. Wie genau hatte er ihr nicht gesagt. Und Ryoga war falsch ‚abgebogen‘. „Sagen Sie... bitte denken sie nichts Falsches von mir. Aber kann man schwanger werden, wenn man... sie wissen schon...“ Tofu rückte seine Brille erneut auf die rechte Position und sah Akane forschend an. „Wenn ein Junge, nicht da, sondern dort rein... kann man dann trotzdem von ihm schwanger werden?“, stotterte Akane verklemmt herum und schielte zu ihrer Schwester, die lächelnd an der Küchenzeile lehnte. Der Arzt brauchte eine Weile, bis er verstand, was die junge Frau von ihm wollte. „Analverkehr? Nicht das ich wüsste“, meinte er trocken. Akane versank regelrecht im Boden. Was musste der Mann nun von ihr denken und erst ihre Schwester? „Akane-chan. Es gibt doch Kondome“, meinte diese unverblümt und ging aus dem Zimmer. „Das weiß ich. Ich meinte nur damals Ranma... da also... einer der hat...“, weiter kam sie nicht mehr. Denn ihre große Schwester legte ihr eine schwarze Schachtel hin und meinte „Die schenke ich dir.“ Hoch rot starrte Akane die Schachtel an, war doch eindeutig vorne ein cartooniges Gummimännchen, das fett lachte aufgedruckt. „Kasumi!“, rief Akane aus. „Dir muss das nicht peinlich sein, kleine Schwester. Du wirst nun erwachsen und bist eine Frau. Wenn ihr beide Sex haben möchtet, dann sorge bitte dafür, dass es sicher ist. Ich möchte nicht, dass ihr Probleme bekommt.“ Kasumi hörte sich an, wie eine Mutter, die zu ihrer Tochter sprach. Akane war auf der einen Seite dankbar dafür, dass sie sich Gedanken darüber machte, aber es musste ja nicht gerade vor ihrem Arzt sein. Das war ultra peinlich. Tofu schob Akane das kleine Tütchen wieder hin. „Das kannst du wiederhaben“, meinte er und lehnte sich zurück. Akane griff danach und stopfte es sich in die Tasche ihrer Arbeitskluft. Die Kondome nahm sie auch und ließ sie unter dem Tisch auf ihrem Schoß verschwinden. „Aus der Sicht eines normalen Menschen kann ich dir nur sagen, dass du, wenn du möchtest, Meskalin ohne Bedenken ausprobieren kannst. Aber als dein Hausarzt muss ich dir davon abraten. Du musst wissen, dass du dadurch schlimme Erfahrungen machen kannst und eventuell diese nie überwinden wirst. Seid bitte vorsichtig bei euren Experimenten.“ Doktor Tofu stand vom Tisch auf, nahm die Karteikarte und verließ den Raum wieder. Akane sah ihm über die Schulter nach. „Wo hast du dieses Pulver denn her?“, fragte Kasumi und lenkte Akanes Aufmerksamkeit auf sich. „Ach, ich war bei Nabiki auf so eine Party eingeladen. Da hat mir einer dieses Zeug zugesteckt.“ „Ach, das ist ja schrecklich. Ich muss mit Nabiki reden. Wenn sie auf solche Partys geht, dann kann das kein gutes Ende haben.“ In den nächsten Wochen lebte sich Akane wieder zuhause ein. Die vier Wochen, die sie nicht da gewesen war, hatte sie schon soweit verändert, dass sie erst eine Weile brauchte, um wieder ganz anzukommen. Doch irgendwas stimmte seit diesem Tag, an dem der Fuchs in ihrer Küche die Maus gejagt hatte, nicht. Und wenn sie sich richtig erinnerte, meinte sie einmal Ranma gesehen zu haben wie er spitze Tierohren aufhatte, was sie sehr verwunderte. Denn normalerweise stand er nicht so auf Kostüme. Als sie nun am Waschbecken stand und das Geschirr vom Mittagessen saubermachte, dachte sie an die letzte Woche zurück als Ranma unerwartete bei ihr auf der Arbeit auftauchte und ihr bis in den Personalraum gefolgt war. Das war an sich ja nicht schlimm, aber dass er ihr sogar bis in den Umkleideraum nachlief, machte sie schon stutzig. Auf ihre Frage damals was er denn hier wollte und bitte raus gehen sollte, hatte er sie nur gegen die Spinde geschubst und sich gegen sie gedrückt. Akane hatte ihm eins übergezogen und war gegangen. So etwas passte nicht zu ihm. Das würde er niemals machen, selbst dann nicht, wenn er betrunken wäre, dachte sie. Oder etwa doch? Sie waren ja nun an einem Punkt angekommen, an dem sie sich körperlich schon mehrmals sehr nahegekommen waren und sie dachte, vielleicht war ihm das nun alles zu langsam und wollte es schnell hinter sich bringen. Sie konnte ihre Gedanken nicht mehr weiter gehen, denn plötzlich schlangen sich zwei Arme um ihre Taille und ein warmer muskulöser Körper drängte sich gegen sie. Ihr Becken drückte gegen den Schrank und der Knauf der Tür presste sich gegen ihre Mitte. Sie schnaufte und drehte den Kopf leicht, um in sein Gesicht zu sehen das er auf ihre Schulter abgelegt hatte und ein Blick auf seinen Augen lag, den sie noch nie gesehen hatte. Eine seiner Hände glitt nach unten und strich von außen über ihre Weiblichkeit während er sich gegen ihren Hintern presste und Akane ein Seufzen über die Lippen drang, das nicht geplant war. „Ranma, was ist in dich gefahren?“, zischte sie leise und drückte mit dem Ellbogen gegen seine Brust, um ihn los zu werden. Doch der Mann ließ sich nicht abwimmeln. „Sei nicht so schüchtern“, raunte er. „Bis du bekloppt? Nebenan ist mein Vater!“ Ranma ließ zwei Finger zwischen ihre Schenkel gleiten und drückte den Stoff ihrer Hose nach innen, während er die andere Hand auf ihre Brust legte und sie fest umschloss. Akane musste sich mit den Händen am Becken abstützen und stöhnte. „Hör auf...“, keuchte sie und öffnete den Mund leicht, was ihn dazu brachte, sie am Kinn zu greifen und ihr Gesicht zu sich herumzudrehen. Dann presste er ihr seine Lippen auf und begann einen Zungenkuss, der so heftig war, dass Akane die Befürchtung hatte, die Kraft in den Beinen zu verlieren. Ihr Griff um den Beckenrand und den Schwamm in ihrer Hand wurde fester, als er nochmals seine Finger gegen ihre feucht werdende Mulde drückte. Aus dem Wohnraum hörte man Soun den Fernseher abschalten und seine Zeitung raschelnd zusammenlegen. Da gingen bei ihr die Alarmlocken an. Das war das Zeichen, dass ihr Vater bald den Raum verlassen würde und wenn er sie Beide hier so sah, dann war die Hölle los. Sie drehte den Kopf weg, griff nach seiner Hand in ihrem Schritt und zog sie weg. Gekonnt, so wie sie es gelernt hatte, drehte sie sich herum und dabei ihm den Arm auf den Rücken, trat ihm in die Knie, worauf er auf diese zusammensackte und e überrascht keuchte. „A-Akane, was soll das?!“ „Das sollte ich eher dich fragen. Um himmelswillen, Ranma! Nebenan ist mein Vater, der jeden Moment hier reinkommen und uns sehen kann. Außerdem. Was machst du hier? Hattest du nicht einen Termin beim Kinderarzt?“ Was war denn mit ihrem Verlobten los? Dass sie ihn so leicht in die Knie zwingen konnte, war nicht normal. Als das Licht auf dem Flur, das aus dem Wohnzimmer auf die Dielen fiel, erlosch, schubste Akane Ranma von sich und strich sich das Shirt glatt. Sie griff sich ein Handtuch, um es vor sich zu halten, damit ihr Vater nicht ihre feuchte Hose sehen konnte und eilte aus der Küche. Was war denn mit dem Kerl nur los? Ihr war das schrecklich peinlich, so eindeutige Töne gemacht zu haben und das alles in unmittelbarer Nähe ihres Vaters! Sie zog sich die Jeans aus, betrachtete sie kurz und wurde knallrot. Das sie nur so wenig brauchte, um so erregt zu werden? Akane machte sich gerade bettfertig, als sie unten die Haustür hörte und leises Gemurmel auf dem Flur. Ihr Vater sagte etwas und dann hörte sie ein lautes Schreien und Ranmas Stimme. Isamu war müde, das konnte man an der Stimmlage hören. Als ihr Blick auf den Wecker fiel, wusste sie auch, wieso. Es war schon sieben Uhr und normalerweise lag der Junge bereits im Bett. Sie öffnete die Tür einen Spalt, als sie ihren Verlobten die Treppe hochsteigen hörte und Isamus Geplärr immer lauter wurde. „Du kommst aber spät heim“, sagte sie zu ihm, als er auf ihrer Höhe angekommen war. „Ja, ich war noch bei meiner Mutter“, antwortete er und ging weiter. Akane trat auf den Gang und sah in fragend an. „Bei deiner Mutter?“ „Ja, ich war das erste Mal bei ihr, als du weg warst. Wir reden später okay? Isamu hat keine Lust mehr“ Ranma lächelte müde und öffnete seine Zimmertür. Akane nickte ihm zustimmend zu „mhm“ Sie ging wieder zurück in ihr Zimmer und lehnte die Tür leicht an. Mit einem weiteren Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass es nicht viel später war und lies sich auf ihr Bett fallen, zog die Beine an und warf eine Wolldecke über sie. Sie gähnte und schloss kurz die Augen, um auf Ranma zu warten, dessen leises Gemurmel und das Geschreie von Isamu durch die Zimmerwand an ihre Ohren drang. Ab und zu rumpelte es leise und dann hörte sie noch wie sich eine Tür schloss und sie einmal tief seufzend doch in Schlaf davon glitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)