Familienalbum von Himikko ================================================================================ Kapitel 14: Ein peinlicher Zwischenfall --------------------------------------- Vaya unterdrückte ein Gähnen und zwang sich dazu das Fenster weiterhin ordentlich sauber zu machen. Sie hatte letzte Nacht nicht wirklich schlafen können, was unter anderem daran lag, dass eine Freundin von ihr Geburtstag hatte und sie deswegen feiern gewesen waren. Zwar hatte sie nicht wirklich etwas getrunken und war relativ zeitig zurück gekommen, doch sie fühlte sich dennoch todmüde. Sie hätte es wirklich besser wissen und nach ihrem langen Arbeitstag ins Bett gehen sollen, doch sie hatte ihre Freundin nicht enttäuschen wollen, also war es ihr nicht schwer gefallen, sich schlussendlich dazu durchzuringen. Mit einem leisem Seufzen warf sie ihren Lappen in den Eimer und machte sich auf den Weg zur nächsten Zimmertür, welche zufällig die zu Satans Gemächern war. Der Dämonengott sollte zu der Uhrzeit längst unterwegs sein, dennoch klopfte sie an die Tür und erhielt zu ihrer Überraschung eine Antwort. Sie öffnete die Tür und betrat den Vorraum, wo sie Samael vorfand, welcher natürlich gut gelaunt war. „Ah, einen wunderschönen guten Morgen, Vaya! Du siehst aber ziemlich müde aus.”, grüßte er sie grinsend und die Dämonin nickte langsam. „Morgen Samael...ja, eine Freundin von mir hatte gestern Geburtstag, darum waren wir nach Feierabend noch unterwegs. Ich bin zwar früh ins Bett und habe kaum etwas getrunken, aber ich kann kaum geradeaus schauen...” Der Zeitkönig lachte. „Das habe ich mir fast gedacht, ich habe euch gesehen. Sicher, dass du so arbeiten willst?” Vaya nickte und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Ich muss, mein Urlaub ist schon komplett festgelegt. Euryale zieht mir den Schweif lang, wenn ich wieder spontan frei nehmen muss. Was tust du eigentlich hier?” „Ich warte auf Vater, er ist noch im Bad. Wenn du möchtest, kannst du schon mit sauber machen anfangen.” Die Dämonin nickte und beschloss mit dem Schlafzimmer anzufangen. Wäre sie nicht ganz so müde gewesen, hätte sie Samaels hinterhältiges Grinsen bemerkt, doch da sie momentan komplett auf Autopilot (welcher noch nicht erfunden war) lief, machte sie einfach weiter und bekam den Schreck ihres Lebens, als sie die Tür öffnete. Satan war nicht im Bad, sondern anscheinend längst fertig und bereits in seinem Schlafzimmer. Zwar mit dem Rücken zu ihr, aber dennoch nackt. Sofort war Vaya hellwach, allerdings sie war so überrumpelt, dass sie nicht mal schrie oder sich bewegte, stattdessen starrte sie den älteren Dämonen einfach an. Dieser hatte wohl die Tür gehört und sich umgedreht, in dem Glauben es wäre sein Sohn und sah sie nun nicht minder überrascht an. ‚Oh Gehenna...warum muss er so gut aussehen?‘, fragte sich Vaya im Stillen. ‚Nur nicht nach unten schauen...nur nicht...MIST, JETZT HABE ICH DOCH GESCHAUT!‘ Noch immer bewegte sich keiner der beiden, dann ertönte Samaels Stimme. „Oh, mein Fehler, das habe ich leider vollkommen vergessen. Wobei dir doch die Aussicht gefallen sollte, oder Vaya?~” Das riss die beiden aus ihrer Schockstarre. Das Mädchen wurde sofort knallrot, bedeckte schnell ihre Augen und bevor Satan auch nur Luft holen konnte, quietschte sie sehr viele Oktaven höher als es typisch war, eine Entschuldigung und floh mit einer Geschwindigkeit aus dem Zimmer, die jede Harpyie neidisch gemacht hätte. Sie achtete gar nicht darauf wohin sie lief, solange es nur ganz weit weg war. Nachdem sie mehrere Etagen tiefer war, lehnte sie sich gegen eine Wand und ließ sich daran zu Boden sinken, wo sie sofort ihr Gesicht in den Händen vergrub. ‚Oh mein Gehenna, das war peinlich...ich bin so eine Idiotin!‘, dachte sie, noch immer komplett unter Schock. Sie würde wohl Satan für die nächsten Jahrhunderte nicht mehr ins Gesicht sehen können. ............................................................................................................................................ Während Vaya mit dem Gedanken spielte, in die unerforschten Gebiete auszuwandern, hatte Satan sich endlich angezogen und konfrontierte nun seinen Sohn, welcher noch immer am kichern war. „Was sollte das gerade?! Hast du den Verstand verloren?!”, fauchte er den Baal an, doch dieser lachte nur noch mehr. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, Vater. Wirklich mehr als amüsant.~” Als bei dem König Gehennas die ersten Flämmchen auftauchten, zwang er sich jedoch zur Beruhigung. „Es hat doch niemanden geschadet und Vayas Reaktionen sind einfach zu unterhaltsam, ich konnte nicht widerstehen.” Satan schnaubte und blickte ihn wütend an. „Diese bescheuerte Aktion hat nur dafür gesorgt, dass sie wahrscheinlich nie wieder hier rein kommt, mich für die nächsten 200 Jahre nicht ansieht oder auch nur in einem Zimmer mit mir bleiben will und wahrscheinlich denkt sie momentan darüber nach auszuwandern!” „Ich bezweifle, dass es sie allzu sehr gestört hat. Du weißt ja, wie sie zu dir steht...” „Und du weißt ganz genau, dass sie zu jung für mich ist.”, knurrte der Weißhaarige. „Wenn du sie das nächste Mal siehst, wirst du dich für diese Aktion entschuldigen. Haben wir uns verstanden?” Samael grinste noch immer, doch nickte. „Natürlich.” Satan war zwar nach wie vor genervt, aber immerhin war alles ziemlich harmlos gewesen, abgesehen von einer gewissen Peinlichkeit, die jetzt wohl zwischen ihm und der schwarzhaarigen Dämonin herrschen würde. Er hob den Kopf, als es an der Tür klopfte. Es war Astaroth, welcher etwas verunsichert schien. „Samael...was hast du bitte mit Vaya gemacht?! Sie war ganz durcheinander und wollte nicht mit uns reden, außer mit Ankou und die rennt grad durch den Palast, um dich zu suchen und schreit irgendwelche Drohungen...” Wie auf Stichwort erklang Ankous Stimme. „SAMAEL, WO BIST DU?! BEWEGE ENDLICH DEINEN HINTERN HER! ICH SCHWÖRE, WENN ICH DICH IN DIE FINGER BEKOMME, RETTET DIR NICHT MAL MEHR DEINE UNSTERBLICHKEIT DEN ARSCH!” Satan musste sich ein schadenfrohes Grinsen verkneifen, als Samaels Grinsen etwas bröckelte. Anscheinend würde Ankou das schon selbst in die Hand nehmen. Hosted by Animexx e.V. 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