Familienalbum von Himikko ================================================================================ Kapitel 18: Ratlosigkeit ------------------------ Shiro konnte einfach nicht fassen, wie anstrengend diese beiden Kinder waren. Gerade mal ein paar Monate lebten sie bei ihm und schon raubten sie ihm regelmäßig den letzten Nerv. Natürlich war ihm klar, dass sie es nicht böse meinten, Babys konnten sich nun mal nur durch Schreien bemerkbar machen, aber langsam waren er und die anderem Mönche mit ihrem Latein am Ende. Zu Beginn war Rin der ruhigere der zwei gewesen, während Yukio relativ häufig geweint hatte, doch inzwischen war der Spieß umgedreht wurden. Der ältere Zwilling schrie am laufenden Band und nichts konnte ihn beruhigen, was allen den Schlaf raubte. Er war nicht hungrig oder dreckig und schien auch keine Schmerzen zu haben. Die Anderen hatten leider ebenfalls keine Ideen, sie hatten bereits alles probiert, was ihnen eingefallen war. Shiro hatte zudem zahllose Bücher gewälzt und etliche Ärzte konsultiert, welche nichts ungewöhnliches hatten feststellen können. Stattdessen war ihm versichert worden, dass dies in der Regel harmlos und meist auf die ersten drei bis sechs Lebensmonate begrenzt war. Gründe konnte es viele geben, wie beispielsweise Schlafprobleme, Verdauungsprobleme oder ein genereller Hang zur Unruhe. Der Paladin war allerdings nicht ganz überzeugt und vermutete, dass es eventuell etwas mit seiner Dämonenseite zu tun haben könnte. Möglicherweise zahnte er? Zahnten Dämonenkinder früher als Menschen? Hatten Dämonen überhaupt eine Entwicklung wie ein Mensch?! Er wusste es nicht. Vielleicht machte er sich wirklich etwas vor, immerhin waren die Kräfte des Halbdämonen noch immer versiegelt, was ihn zu einem Menschen machte, aber was wenn es doch etwas schief gegangen war? Vielleicht hatte sogar Mephisto einen Fehler gemacht. Immerhin hatte es zu Beginn selten Probleme gegeben. Rin hatte meist gut einschlafen können und nichts deutete auf Verdauungsprobleme hin. Inzwischen spielte er mit dem Gedanken, den dämonischen Schulleiter um Rat zu fragen, aber dass er etwas von Kindern wusste, war wohl fraglich und er wollte nur ungern seine Hilfe beanspruchen. Obwohl er den Zeitdämonen gewissermaßen als Freund ansah, so gab es doch einige Dinge, wo er lieber vorsichtig war. Sicher war sicher. Zugegebermaßen hatte ein kleiner Teil von ihm bereits mehrmals aufgeben wollen, aber er konnte die Kinder nicht einfach Mephisto überlassen. Zwar hatte dieser nie genau gesagt, was er mit "dann gehören ihre Leben mir" meinte, doch er wollte es nicht herausfinden. Er unterdrückte ein Aufstöhnen, als Rin erneut los schrie und damit auch Yukio weckte, sodass sie nun beide wie am Spieß brüllten. Die anderen waren momentan einkaufen, daher gab es wohl keinen Weg dran vorbei. Seufzend stand er auf und machte sich auf den Weg in das Kinderzimmer. ‚Yuri, falls du mir doch zusiehst...bitte sag mir, was ich tun soll...‘ Mit einem Schlucken öffnete er die Zimmertür und stellte sich den schreienden Ungeheuern. „Was ist, was willst du denn von mir?!”, fragte er erschöpft, während er Rin aus seinem Bett hob, aber natürlich schrie der kleine Halbdämon einfach weiter. „Jetzt komm schon, du hast erst gegessen, deine Windel ist sauber, Spielzeug willst du nicht und Schmerzen hast du auch nicht. Was ist dein Problem?!”, grummelte er gereizt und verließ mit Rin das Zimmer, nachdem er Yukio beruhigt hatte. Seufzend ging er auf und ab und wiegte das Baby dabei, in der Hoffnung, dass er sich endlich beruhigte. Eine gefühlte Stunde später hatte er endlich aufgehört und Erleichterung machte sich breit. Leise ging er zurück in das Zimmer und legte das Kind in sein Bett. ‚Gott oder meinetwegen auch Satan, macht dass er einfach durchschläft...‘, dachte er ein wenig verzweifelt und verließ fluchtartig das Zimmer. Erschöpft ließ er sich auf einem Stuhl in der Küche nieder und massierte sich die Schläfen. Lange würde er das nicht mehr mitmachen. Sie hatten ja sogar schon ihre Schlafzeiten eingeteilt, damit zwei aufpassten, während der Rest schlafen konnte, doch viel hatte es nicht genutzt. ‚Fast hätte ich Satan die beiden gegönnt. Dann hätte er sich mit ihnen rumschlagen können.‘, dachte er finster, aber schüttelte kurz darauf energisch den Kopf. Wie konnte er sowas denken?! Er wollte sich gar nicht ausmalen, was der Dämonenherrscher mit den beiden Kindern angestellt hätte! Yukio hätte er wahrscheinlich direkt an irgendwelche Dämonen verfüttert, immerhin war er "nur" ein Mensch. Er hob den Kopf als sich die Küchentür öffnete und Nagatomo und Kyodo die Küche betraten, dick angezogen und schwer beladen mit Einkaufstüten. „Oh Hallo, wir dachten, du schläfst noch. Maruta kommt gleich nach, er kümmert sich gerade um jemanden, der uns auf der Straße angesprochen hat und wohl unsere Hilfe braucht.”, grüßte Nagatomo ihn, stellte die Tüten ab und begann sie auszupacken. Shiro schnaubte nur. „Sehr witzig. Als ob ich bei diesen beiden Schreiplagen schlafen könnte. Man könnte fast meinen, dass wäre Satans Rache.” „Darüber solltest du keine Witze machen!”, erwiderte Nagatomo streng und Kyodo nickte. „Sie sind doch noch Babys, da kann man ihnen kaum böse sein. Abgesehen davon haben sie niemanden außer uns.” „Ja, ja. Weiß ich doch.”, murmelte der ältere Priester genervt, aber musste zugeben, dass sie Recht hatten. Langsam stand er auf und half ihnen beim auspacken. Die Zwillinge blieben glücklicherweise ruhig, zumindest bis Maruta wieder kam und versehentlich eine Tür zuknallte. Sofort brüllte Rin wieder los. „Oh nicht doch...” ..................................................................................................................................................... Samael hatte derweil ausgesprochen gute Laune. Endlich war eine Angelegenheit geklärt, die ihm schon seit Wochen Kopfzerbrechen bereitete und ihm freundlicherweise von der Südkoreanischen Zweigstelle zugeschoben worden war, weil er sich angeblich besser damit auskannte. Selbstverständlich war dies nur eine Ausrede gewesen. Sie hatten schlicht und ergreifend keine Lust gehabt, sich weiter damit zu befassen, also musste er sich darum kümmern. An Tagen wie diesen fühlte er sich wie die Müllabfuhr der Ritterschaft, was gar nicht mal so weit weg von der Wahrheit war. Seufzend sah er aus dem Fenster seiner Limousine und betrachtete die herumwirbelnden Schneeflocken. Welch ein Glück, dass die Winter in Assiah wesentlich angenehmer waren als die in Gehenna. Da würden ihn keine zehn Furien raus bekommen, aber hier störte es ihn meist nicht wirklich. Endlich erreichten sie ihr Ziel und der Zeitkönig stieg aus. Das Stift sah wie immer aus, was wohl ein gutes Zeichen war. Sein Vater und seine Brüder sprangen noch immer wegen Rin im Dreieck und hatten kurz davor gestanden, ganz Asien dem Erdboden gleich zu machen, um ihn zu finden, doch glücklicherweise hatte die Vernunft gesiegt. Dennoch würde es ihn nicht wundern, wenn man den Nephilim bald finden würde. Dämonen aller Elemente und Ränge suchten nach dem verschwundenem Prinzen, Shiro würde ihn nicht sehr lange verstecken können, also musste er wohl ein wenig nachhelfen. Zwar würde sein Vater ihm dafür nicht nur den Schweif lang ziehen, aber er konnte sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Rin war der erste Halbdämon, den Satan jemals gezeugt hatte, diese Gelegenheit durfte er sich einfach nicht entgehen lassen! Rin würde schon nichts passieren. Er passierte die Barrieren, die das Stift umgaben und wie immer nur für ein leichtes Kribbeln sorgten, hielt jedoch inne, als er dank seines scharfen Gehörsinnes ein allzu bekanntes Geräusch hörte. Offenbar waren seine kleinen Brüder dabei, den Paladin ordentlich auf Trab zu halten und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie lange würde es wohl dauern bis der Exorzist einknickte? Ein Kind war schon schwer genug, er kannte das zur Genüge von seinen anderen Geschwistern, aber gleich zwei waren wirklich anstrengend, vor allem wenn beide Säuglinge waren. Er klopfte an die Tür und wartete geduldig, während er weiterhin Schreien und Flüche hörte, die er zum Teil nicht mal kannte, was bei seinem Alter etwas heißen sollte. Schließlich riss Shiro die Tür, seine Haare waren leicht zerzaust und sein Gesichtsausdruck gehetzt. „Was tust du hier?”, fragte er gereizt, woraufhin sich Samaels Grinsen nur noch weitete. „Das ist aber eine sehr unhöfliche Art Gäste zu empfangen, Shiro. Begrüßt du etwa jeden so?” Als der Exorzist nicht antwortete, sondern ihm nur einen mörderischen Blick zuwarf, sprach er weiter, das Geschrei der Kinder im Hintergrund ignorierend. „Ich war gerade in der Gegend und wollte nur nach dir und den Kindern sehen. Ich nehme an, sie haben dir keine Umstände gemacht?~”, fragte er, woraufhin Shiro schnaubend die Tür ganz öffnete, damit er eintreten konnte. „Wie man hört, rauben diese beiden mir noch den Verstand. Ich kann kaum schlafen und den anderen geht es nicht besser. Anfangs war es noch erträglich, da hat meist nur Yukio hin und wieder geschrien, aber inzwischen plärrt Rin am laufenden Band und ich habe keine Ahnung warum! Die Ärzte sagen, es wäre normal, aber ich halte es einfach nicht mehr aus!”, machte er seinem Ärger Luft und schloss die Tür hinter dem Dämonen. „Oho, der große, mächtige Paladin wirft jetzt schon das Handtuch, weil er mit zwei Kindern überfordert ist? Wie unerwartet.~”, feixte Samael. „Ich will dich mal an meiner Stelle sehen. Du würdest dich nicht besser anstellen!”, kam die giftige Antwort, was ihn leise lachen ließ. Wenn Shiro nur wüsste. „Was auch immer...vielleicht kannst du dir Rin mal ansehen? Nur für alle Fälle.”, redete der Brillenträger weiter. Der Zeitkönig summte nachdenklich. „Ich bin kein Arzt, ich bezweifle, dass ich viel dazu sagen kann.” „Ja, aber ein Dämon.”, hielt Shiro dagegen. „Und damit weißt du wahrscheinlich mehr über Rin als jeder Arzt oder Exorzist Assiahs.” Da hatte er wohl nicht ganz Unrecht und ein wenig neugierig war der Zylinderträger schon geworden. Tatsächlich hatte er bereits eine Theorie, aber die konnte er erst bestätigen, wenn er bei Rin war, also nickte er. „Gut, gut. Ich sehe es mir an.” Wie auf Stichwort schrie Rin noch lauter und Shiro verzog das Gesicht. „Danke.”, sagte er knapp und drehte sich um, um den Baal in das Kinderzimmer zu führen, was anhand des Geschreis allerdings eher unnötig war. Kyodo hatte bereits Yukio auf dem Arm und versuchte ihn zu beruhigen, während Nagatomo sein Glück mit Rin versuchte. „Am besten geht ihr alle raus, damit ich mir in Ruhe Rin ansehen kann.”, schlug der Dämon vor. Shiro war einverstanden, wollte allerdings bleiben, was nicht weiter störte, daher erlaubte er es. Nagatomo übergab Rin vorsichtig an Samael und verließ dann mit Kyodo und Yukio das Zimmer. „Du machst aber einen ziemlichen Krach. Es gibt doch keinen Grund.~”, redete der Zeitdämon leise auf seinen kleinen Bruder ein, während er ihn langsam wiegte. Innerhalb einer Minute hatte sich der Kleine auch schon beruhigt und sah ihn mit großen Augen an, dann lächelte er und wollte nach dem Kinnbart des Älteren greifen wollte. Geschickt wich er der kleinen Hand aus und hielt ihm stattdessen eines der Plüschtiere aus dem Bettchen hin, dass Rin freudig quietschend entgegen nahm. Natürlich fielen Shiro fast die Augen aus dem Kopf. „Was?! Wie hast du...warum...das habe ich doch auch schon alles probiert!”, entrüstete er sich, woraufhin Samael ihn angrinste. „Was soll ich sagen? Ich habe eben viele Talente und der Kleine hat offenbar einen guten Geschmack.~”, trällerte er. Shiro grummelte nur einige missmutige Worte und verschränkte die Arme vor der Brust. Unterdessen schaute sich Samael Rin näher auf dem Wickeltisch an, konnte allerdings nichts ungewöhnliches feststellen, außer dass er sich anscheinend ein wenig anders entwickelte als ein gewöhnliches Menschenbaby, aber dies war zu erwarten gewesen. Höchstwahrscheinlich würde er viel schneller Zähne bekommen und feste Nahrung zu sich nehmen als Yukio. Versiegelung hin und her, an seiner Herkunft ließ sich nichts ändern. Damit hatte sich allerdings seine Theorie bestätigt und er nahm den kleinen Halbdämonen wieder auf den Arm, wo er sich sofort an Mephistos Jacke festkrallte und sich scheinbar pudelwohl fühlte. „Du kannst beruhigt sein, er schreit nicht, weil ihm irgendetwas fehlt. Jedenfalls nicht, was du denkst.”, sagte er gelassen und Shiro hob fragend eine Augenbraue. „Was soll das heißen?”, hakte er scharf nach. Der Baal antwortete nicht sofort, sondern legte Rin in sein Bett, bevor er sich wieder an den Exorzisten wandte. „Wahrscheinlich wirst du es mir nicht glauben, aber wir Dämonen haben ein anderes Familiengefühl als ihr Menschen. Familienmitglieder sind miteinander verbunden und sorgen sich umeinander, besonders um die jüngeren.” „Und das heißt jetzt was genau?”, hinterfragte der Weißhaarige. „Er sehnt sich nach seinem Vater und seinen Geschwistern.”, erklärte der Zeitkönig gerade heraus. „Er mag zwar versiegelt sein, aber er spürt dennoch, dass etwas fehlt, also schreit er. Zwar hat er dich und die anderen Bewohner hier bereits als Ersatzfamilie anerkannt, aber ein Teil wird sich immer nach seiner echten Familie sehnen.” „Also schreit er, weil er zu Satan und den Dämonenkönigen will? Aber er hat sie nie getroffen! Und warum beruhigt er sich bei dir so schnell?!”, fauchte Shiro und Samael setzte schnell zu einer Antwort an. Shiro vermutete bereits, wer er wirklich war, aber er hatte nicht vor, es zuzugeben. „Mehr oder weniger. Er muss sie dafür nicht getroffen haben, das sind alles Instinkte. Es ist außerdem durchaus möglich, dass er zumindest Satans Stimme gehört hat, immerhin stand er weiterhin mit der Mutter in Kontakt, nicht wahr? Ach, und was mich betrifft: Er merkt, dass ich ein Dämon bin und ich verstehe mehr von Kindern als du denkst.~”, grinste er. „Du musst dir keine Sorgen machen, das wird bald nachlassen. Allerdings solltest du dennoch vorsichtig sein, da ein kleiner Teil sich immer zu seiner dämonischen Seite der Familie hingezogen fühlen wird. Falls er tatsächlich einem der Dämonenkönige begegnen sollte, kann es gut sein, dass er ihm ohne zu zögern vertrauen und folgen würde, auch wenn es für ihn Fremder ist. Zumindest im Kindesalter.” „Können sie ihn finden oder spüren sie es irgendwie, wenn er schreit?”, erkundigte sich der Paladin sichtlich besorgt und der Schulleiter schüttelte den Kopf. „Nein, können sie nicht. Die Barrieren schützen ihn und da seine Kräfte noch versiegelt sind, ist es für Dämonen ein Ding der Unmöglichkeit ihn anhand seiner Aura zu finden, sogar für Satan.” Der Exorzist schien sich etwas zu entspannen und nickte langsam. „Also gut...dann Danke für deine Hilfe, schätze ich.”, murmelte er und warf einen Blick zu dem bereits schlafenden Kind. Auch der Baal konnte sich einen letzten Blick nicht verkneifen. Yukio würde wohl niemals seine echte Familie treffen können, Rin jedoch schon. ‚Keine Sorge, kleiner Bruder. Ich habe nicht vor, dich ihnen ewig vorzuenthalten.‘ Endlich verließen sie das Zimmer und Mephisto machte sich auf den Weg zur Haustür. „So da das nun erledigt ist: Willst du noch irgendetwas klären oder war es das?”, sprach Shiro ihn plötzlich an und der Dämon schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, mehr Zeit habe ich heute nicht, aber ich werde immer mal vorbeischauen. Ach, und bevor ich es vergesse...Eins, Zwei, Drei!” Mit einem Schnippen seiner Finger erschien ein kleines Fläschchen in seiner Hand, welches er dem Paladin übergab. „Wenn Rin nachts wieder eine seiner Schreiattacken bekommen und es liegt nicht an Hunger oder sonstigen Dingen, verabreiche ihm das hier. Das sollte ihn beruhigen und durschlafen lassen. Mische einfach etwas davon in seine Milch, der süße Geruch und Geschmack sollten dafür sorgen, dass er alles austrinkt. Ein bis zwei Tropfen genügen, aber gebe es ihm maximal nur einmal am Tag, sonst könnte es Nebenwirkungen geben.” Shiro bedankte sich und der Dämon öffnete die Haustür, wo ihm sofort mehrere Schneeflocken entgegen wehten. „Also dann, bis demnächst. Sollte etwas sein, hast du ja meine Nummer. Auf Wiedersehen.~” Als er wieder in seiner Limousine saß, entfuhr ihm dann doch noch ein Seufzen. Wer hätte gedacht, dass sein Babybruder so empfindlich auf die Trennung reagieren würde? Beinahe hatte er ein schlechtes Gewissen, aber nur für wenige Sekunden. Früher oder später würden sie ihn nach Hause holen und es wäre gar nicht schlecht, wenn er zuvor die Gelegenheit bekam als Mensch zu leben. Die wenigsten Nephilim hatten das Privileg beide Seiten zu erleben. Das Klingeln seines Handys ließ ihn aufsehen und er nahm an, ohne auf das Display zu schauen. „Hallo, Pheles hier.”, grüßte er und Amaimons Stimme antwortete ihm. „Großer Bruder, wo bist du? Wir wollten uns in deinem Büro treffen!”, quengelte der Erdkönig und Samael stellte verblüfft fest, dass er recht hatte. Er als Zeitkönig hatte wirklich die Zeit vergessen. Das hatte es lange nicht gegeben. „Entschuldige Amaimon, es gab einen unerwarteten Zwischenfall, aber in einer halben Stunde bin ich da. Warte einfach in der Villa auf mich und Finger weg von meiner Sammlung! Wenn ich wieder Schokoladenflecken auf meiner Sailor Moon DVD Sammlung finde, dann Gnade dir Vater!”, erinnerte er den jüngeren streng. „Ja, ok.”, kam die knappe Antwort und er legte auf. Vielleicht sollte er vorsichtshalber duschen gehen, bevor er den Erddämonen empfing. Wenn Amaimon Rins Geruch an ihm bemerkte, würde er zweifellos zu Satan gehen und petzen, was er wirklich nicht gebrauchen konnte. Geschwister konnten schon nerven, aber ohne wäre es wohl doch zu langweilig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)