Best of three von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 3: Ein Date mit dem besten Freund ----------------------------------------- „Mai?“ Die Blondhaarige blinzelt verwirrt, als Serenity sie anspricht. Ihre rehbraunen Augen schauen Mai mit einer Mischung aus Besorgnis und Erwartung an. „Alles in Ordnung? Woran hast du gedacht?“ Die Blondhaarige weiß, dass sie nicht so tun braucht, als wüsste sie nicht, dass Serenity bemerkt hat, dass in Gedanken versunken war. Tatsächlich ist die junge Wheeler trotz ihres Alters sehr aufmerksam. „Tut mir leid“, entschuldigt sich Mai. Wie soll sie sich am besten rausreden? Ihre Gedanken wird sie Serenity auf jeden Fall nicht mitteilen. „Ich hatte mich nur an was erinnert …“ „An was denn?“ Neugirig schaut die junge Wheeler sie an. Es ist das erste Mal, dass Mai das Gefühl hat richtig im Schlamassel zu stecken. Selbst bei dem Duell gegen Marik hat sie nicht so viele Schweißausbrüche bekommen, wie bei dem Gespräch mit Serenity. Und am Ende sah das Duell wirklich sehr schlecht für sie aus. Auch als Serenity ihr versichert, dass Mai ihr alles erzählen kann, macht es die Situation nicht besser. Als die junge Erwachsene auf dem kleinen Fluss vor ihr schaut, erinnert sie sich wirklich an etwas. Die kleine Brücke ist direkt in der Nähe und ansonsten sind die Seiten links und rechts neben dem Fluss von Gras umgeben. Vom hören weiß sie, dass hier das Duell mit Yugi gegen die Pantomime stattgefunden hat. Aber sie hat eine ganze andere Erinnerung. „Da vorne bin ich deinem Bruder wieder begegnet“, fängt die Blondhaarige an zu erzählen. Es war der Tag nachdem ich Tea wiedergesehen hatte. Ich wollte eigentlich abreisen, doch beschloss ich noch einen Spaziergang zu machen. Dieser führte mich hier hin, wo ich auf Joey traf. Dein Bruder war überrascht mich zu sehen, doch die Freude stand ihm deutlich im Gesicht geschrieben. Er kam sofort auf mich zu und bombardierte mich mit Fragen, was ich getan hatte, warum ich wieder zurück war, ob es mir gut ging. Schließlich beschloss ich noch ein bisschen länger hier zu bleiben und mit Joey einen Kaffee trinken zu gehen. Ich erzählte ihm, dass nicht mehr lange bleiben wollte und mich bald wieder auf den Weg machen wollte, doch er ließ sich nicht abwimmeln. Er wollte unbedingt noch etwas mit mir unternehmen, bevor ich wieder ging. Auch bestand er darauf mir den Kaffee auszugeben. Kaum hatten wir uns gesetzt, fing er wieder an mich mit Fragen zu bombardieren. Leicht lächelt Mai, als sie sich an die Zeit zurückerinnert. Irgendwie ist Wheeler wirklich süß. Es wäre alles so einfach, wären da nicht diese Gefühle, die sie für Serenity empfindet anstatt für ihren Bruder. „Es war übringens das gleiche Café, wo ich am Tag zuvor mit Kaiba saß“, informierte Mai die interessierte Braunhaarige beiläufig, bevor sie fortfährt. Ich erzählte Joey kurz, dass ich wegen einem Duell nach Domino City zurückgekommen war und eigentlich schon längst wieder weg sein wollte, doch hatte ich Tea noch getroffen. Es störte ihm, dass ich gehen wollte ohne mich bei ihm blicken zu lassen und auch das Tea mich getroffen hatte, doch als ich ihn fragte, was bei ihm Neues passiert war, erzählte er mir haargenau, dass er ein Duell mit Yugi hatte und das so spannend war. Ich hörte ihn lächelnd zu, als er laut und wild gestikulierend von dem Duell erzählte und Ereignissen, die danach passiert waren. Er störte die anderen Gäste damit, doch nahm er es nicht wahr. Es beschwerte sich aber auch niemand. Bis auf ein paar böse Blicke Joey gegenüber passierte nichts. Während ich ihn zuhörte nippte ich immer wieder an meinen Kaffee. Als Joey fertig war, grinste er mich breit an und meinte: „Das war alles.“ Sein Kaffee war mittlerweile kalt geworden und einige Gäste kamen und gingen. Als er nun auch bemerkte, wie viel Zeit vergangen sein muss, entschuldigte er sich mit großen braunen Augen. Ich winkte ab und meinte, dass ich ihm gerne zuhörte. Nachdem er einen Schluck getrunken hatte grinste er breit und fragte mich, ob ich noch mit zu ihm nach Hause möchte, wir könnten uns einen Film anschauen. Im selben Atemzug bedauerte er, dass du nicht zu Hause sein würdest, weil du bei einer Freundin übernachten würdest. Er meinte, dass du mich auch gerne gesehen hättest. Leicht lächelt Mai, glücklich über diesen Gedanken. Im selben Moment nickt Serenity eifrig. „Natürlich, hätte mich das gefreut. Ich erinnere mich an den Abend. Joey hat mir am nächsten Tag erzählt, dass du in der Stadt warst. Nur meinte er, dass du leider schon abgereist warst.“ Die traurigen braunen Augen taten Mai in der Seele weh. Sie wollte die junge Wheeler nicht traurig sehen. Sie wollte alles für sie tun, dass sie wieder fröhlich war. „Nun bin ich doch hier und für dich alleine da“, probiert die Blondhaarige ihr Begleitung aufzuheitern. Tatsächlich schenkt Serenity ihr ein fröhliches Lächeln, dass Mais Herz höherschlagen lässt. „Erzähle weiter“, bittet sie die Blondhaarige, die ihr keinen Wunsch ausschlagen kann. Joey trank seinen Kaffee sehr schnell aus. Er konnte es kaum erwarten mir seine Wohnung zu zeigen. Der Abend war sehr schön. Mal konzentrierten wir uns auf den Film, Mal redeten wir und nahmen nicht viel davon wahr. Nach zwei Movies ging ich zu dem Hotel zurück. Ich konnte das Zimmer geradeso noch eine Nacht verlängern und reiste am nächsten Tag tatsächlich ab. Mai erzählt absichtlich keine Einzelheiten. Serenity muss nicht wissen, dass sie mit „Ablenkung wegen Reden“, stattdessen „Ablenkung durchs küssen“, gemeint hat. Auch muss Serenity nicht wissen, dass ihr Bruder sie die ganze Zeit in den Arm gehalten hat. Wer weiß, was seine Schwester sich dann vorstellt. Genauso verschweigt Mai ihr, dass sie nach den Filmen noch ein bisschen länger geblieben ist und die Zweisamkeit zwischen Joey und ihr genossen hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)