Bauchgefühl von Norrsken (Ein Ass im Bett) ================================================================================ Kapitel 2: 2001-01-10 --------------------- Im Dunkel war sein Blick starr hinauf gerichtet. Seine Augen hatten sich an den Lichtmangel gewöhnt, doch viel zu sehen gab es an der grauscheinenden Decke nicht. Es war eine leere Aussicht. Vom Fenster aus, hörte er den Rahmen unter dem pfeifenden Wind knacken. Vom Nachtisch aus ertönte das Ticken seines Weckers. Es waren die einzigen Geräusche neben seinen eigenen Atemzügen. Es fühlte sich ungewohnt für ihn an, in einem Zimmer für sich alleine. Ohne das leise Murmeln seiner Zimmergenossen oder das Rascheln der Bettwäsche. Da waren nur der Wind und die Uhr und es war so viel lärmender als das Schnarchen von Ivan. Zu Beginn hatten er und seine drei Kameraden sich immer gemeinsam in einem ihrer Zimmer zusammengefunden für die Nacht. So hart und unbequem es auf dem Boden zwischen Kommoden und Schreibtisch war, so viel angenehmer war es ihnen, als alleine in einem eigenen Zimmer zu schlafen. Die Erzieher hatten diese Marotte von ihnen über mehrere Wochen geduldet, doch inzwischen setzten sie sich dahingehend durch, dass die Jungs jeder im eigenen Zimmer im eigenen Bett schlief, um zur Ruhe zu kommen. Yuriy brachte die Ruhe wenig Erholung. Es fiel ihm schwer, sich daran zu gewöhnen. In den Einzelgesprächen mit den Erwachsenen erwähnte er es trotzdem nicht. Auch gegenüber den anderen verlor er kein Wort, trotzdem wusste er, dass es ihnen ähnlich erging. Ganz selten passierte es ihm, dass er nach einer besonders ruhigen Nacht in seinem eigenen Zimmer am Nachmittag auf der Couch im Sitzen über ein Buch einschlief. Darüber ärgerte er sich zwar, doch die neue Umgebung gab ihm die Sicherheit, dass diese Unachtsamkeit keine Folgen mit sich brachte – außer vielleicht einer weiteren Nacht mit wenig Schlaf. Sein Blick schweifte zur Wand an seinem Bett und für einen kurzen Augenblick wünschte er sich, dass Ivan sein Zimmernachbar wäre, da die Wände dünn genug waren, um dessen Schnarchen wenigstens dumpf hören zu können. Leises Klopfen ließ das Bedauern verschwinden. Wach? Yuriy schlug mit den Fingerknöcheln in kurzen und langen Intervallen gegen die Wand, um die Nachricht zu erwidern. Ja. Keine Antwort und Yuriys Blick ging wieder zur Decke. Die Gewissheit, dass Boris neben ihm ebenso wach lag, wie er selbst, hatte ihm häufiger Trost gespendet, was ihn selber überraschte. Doch dieses eine Mal, war ihm dieses Bewusstsein unangenehm. Wie um eine zweite Mauer hochzuziehen, drehte Yuriy sich auf die Seite mit dem Rücken zur Wand. Ihm war warm und der Stoff seines Schlafanzuges kratzte ihm unangenehm auf der Haut. Dieses Unwohlsein hatte ihn in der Vergangenheit schon ein paar Mal heimgesucht. Nicht allzu regelmäßig, trotzdem zu genüge, dass es ihm lästig war. Yuriy vergrub das Gesicht in seinem Kissen. Das Atmen fiel ihm durch den Stoff schwer, doch gab ihm das ein Gefühl von Kontrolle, während er seine Hand in seine Shorts führte und das steife Glied mit den Fingern umschloss. In immer schneller werdenden Bewegungen rieb seine Hand den Schaft auf und ab, übte Druck aus und konzentrierte die Hitze in seiner Lendengegend, bevor sie in einer Welle über seinen Körper hinweg strömte. Jeder seiner Muskeln spannte sich an und er biss sich auf die Wange, um verräterische Geräusche zu unterdrücken, die durch die dünnen Wände getragen werden könnten. Die Glieder wurden ihm schwer und die Hitze in seinem Körper flaute auf eine ertragbare Temperatur ab. Seine Hand säuberte er mit einem Taschentuch von seinem Nachttisch. Die Nächte in seinem eigenen Zimmer waren für ihn nicht erholsam und er gewöhnte sich nur sehr langsam an die neue Wohnsituation. Aber in diesen lästigen Augenblicken sah er einen kleinen Vorteil darin, die Nacht alleine zu verbringen. Ebenso war es mit der Schwere, die sich über ihn legte und ihn kurz darauf einschlafen ließ, obwohl immer noch der Wind pfiff und die Uhr tickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)