Embrace me von Rebi-chan ================================================================================ Kapitel 1: Embrace me --------------------- Titel: Embrace me Teil: 1/1 Autor: Rebi Serie: Boku no Hero Academia Rating: PG12 Genre: Angst, Fluff, Freundschaft Pairing: - Disclaimer: Die Charaktere gehören leider nicht mir. Nur die Idee stammt aus meinem Kopf! Inhalt: Katsuki und Izuku können nicht schlafen und finden schließlich gemeinsam eine Lösung. Kommentar: Ich wollte mal was harmloses schreiben. Etwas, das nicht unbedingt was mit Shônen-Ai zu tun hat. ~Embrace me~ Erschrocken riss er die Augen weit auf, starrte in die Dunkelheit. Sein Herz schlug schnell. Viel zu schnell für seinen Geschmack. Sein Atem rasselte leise und unkontrolliert. 'Ruhig... Es ist alles gut...', dachte er, schluckte trocken und richtete sich langsam auf. Er achtete bewusst auf seine Atmung um sich selbst zu beruhigen. „Nur ein Albtraum...“, murmelte er zu sich selbst. Er schwang seine Beine über den Rand des Bettes, spürte den Boden unter seinen nackten Füßen. „Nur ein beschissener Albtraum...“, wiederholte er. Seine Atmung wurde langsamer, auch sein Herz beruhigte sich. Er legte die Arme auf seine Oberschenkel, ließ den Kopf leicht hängen und schloss die Augen. Wieder blitzten Bilder vor seinem inneren Auge auf, die ihn erschrocken nach Luft schnappen ließen. 'Diese verfluchten... Wenn ich die erwische mach ich sie kalt!' Er biss die Zähne zusammen, stand auf und verließ leise sein Zimmer. Er musste raus, frische Luft schnappen, auf andere Gedanken kommen. Die Bilder, die ihn selbst in seine Träume verfolgten, ließen ihn einfach nicht los, sodass er nicht einmal gemerkt hatte, dass er immer noch keine Schuhe trug. Erst als er das feuchte Gras unter seinen Füßen spürte, blickte er an sich hinunter. Er trug immer noch nur seine Shorts und das T-Shirt. Beides war leicht zerknittert. Einen Moment lang überlegte er, ob er noch einmal hinauf gehen und sich umziehen sollte, verwarf den Gedanken allerdings sofort wieder. Es war mitten in der Nacht! Wer also sollte ihn so sehen? Er hob den Blick, sah in den Himmel. Dünne Wolken verdeckten immer wieder die Sterne. Der Mond war nur eine schmale Sichel. In ein oder zwei Nächten wäre er gar nicht mehr zu sehen. Er wusste, zu Neumond waren die Albträume immer am schlimmsten. So ging es schließlich schon seit ein paar Monaten. Seit er entführt worden war. Wieder biss er die Zähne zusammen, ballte die Fäuste. 'Diese Bastarde! Das werden sie büßen!' Erneut versuchte er sich mit bewusstem Atmen selbst zu beruhigen. Er würde sich nicht von ein paar Albträumen einschüchtern lassen. Er war nicht schwach! Ganz und gar nicht! Und trotzdem... war da etwas in ihm, das er nicht benennen wollte, weil er genau wusste, was es war. Angst. Er begann leicht zu zittern, schlang die Arme um sich. Ja, er hatte Angst. Abscheuliche Angst davor, dass er wieder Ziel dieser Verbrecher werden könnte, dass sie ihn wieder entführen würden um ihn auf ihre Seite zu ziehen. Angst davor, wieder von den anderen gerettet werden zu müssen. Angst davor, den anderen nur im Weg zu stehen, ein Klotz am Bein zu sein. Eine heiße Träne löste sich aus seinem Augenwinkel und suchte sich ihren Weg über seine Wange nach unten. Die Verzweiflung darüber, dass er rein gar nichts hatte ausrichten können, ließ ihn in sich zusammen sinken. 'Ich bin nicht schwach...', dachte er, kniff die Augen zusammen. Weitere Tränen gesellten sich zu der ersten, brannten auf seiner Haut, tropften auf seine Shorts und durchnässten sie. ~*~ Izuku konnte seit einigen Wochen schon nicht mehr richtig schlafen. Unruhig lag er im Bett, starrte ein Loch nach dem anderen in die Decke über sich und wartete darauf, dass die Müdigkeit siegte. Innerlich war er aufgewühlt durch die Ereignisse der letzten Zeit. Er schaffte es nicht, einfach abzuschalten, seine Gedanken Gedanken sein zu lassen, sie hinter sich zu lassen. Dabei war es doch eigentlich so einfach. An nichts denken und langsam in den Schlaf gleiten. Er hatte schon so vieles versucht. Schäfchen zählen war nur ein Punkt auf der langen Liste. Eine Variante, die er aber überhaupt nicht mochte. Es ärgerte ihn immer, wenn er sich verzählte und war danach munterer als vorher. Er hatte verschiedene Atemtechniken probiert, aber selbst das brachte ihm nicht die nötige Ruhe. Mit einem Seufzen setzte er sich auf, zog sich seine Trainingssachen an und beschloss noch etwas Laufen zu gehen. Vielleicht würde ihn das etwas müder machen. Leise nahm er die Treppen des Wohnheims nach unten, öffnete dann die Tür und trat nach draußen. Die Nachtluft empfing ihn mit einer kalten Umarmung und ließ ihn frösteln. Er blickte sich um und blinzelte. Da kauerte jemand im Gras, nicht weit von ihm entfernt. Der Mond wurde gerade von einer etwas dichteren Wolke verhüllt, sodass Izuku die Umgebung nur als Schattierungen wahr nehmen konnte. Langsam wurde es heller. Die Wolke zog weiter. Das fahle Licht der Mondsichel erhellte nun die Gestalt. Der grünhaarige blinzelte erneut. Er kannte diese Person. Er kannte sie wie niemand anderen. Die blonden Haare, die Muskeln, dieser Rücken! 'Kacchan...', dachte er. 'Warum hat er nur so wenig an?' Einer inneren Eingebung folgend zog er seine Trainingsjacke aus, ging langsam auf den anderen zu. Das Gras raschelte leise unter seinen Schritten, doch Katsuki schien dies gar nicht zu bemerken. Izuku blieb hinter ihm stehen, legte ihm dann seine Jacke über die Schultern. „Was tust du denn hier draußen?“, fragte er ganz leise. Katsuki schreckte zusammen. Er spürte den Stoff auf seiner Haut, spürte die Wärme, die davon ausging, hörte die Stimme, die er seit klein auf kannte. Und obwohl er wusste, dass er hier in Sicherheit war, setzte sein Kopf einen Moment aus. Er sprang auf und direkt zwei Schritte weg von Izuku, ging in eine Defensivhaltung. Die Jacke rutschte ihm dabei von den Schultern und lag nun zwischen den beiden Jungen im Gras. Izuku sah ihn erschrocken an. „Ich wollte dich nicht erschrecken...“, entschuldigte er sich, trat einen Schritt auf ihn zu und hob seine Jacke auf. Katsuki blickte ihn an, realisierte erst Momente später, dass wirklich Izuku und nur Izuku vor ihm stand, dass von diesem keine Gefahr ausging. Als hätte diese Erkenntnis einen Schalter in ihm umgelegt, sank er wieder in sich zusammen, kniete nun im feuchten Gras und schlang erneut seine Arme um seinen Oberkörper. „Kacchan...“, sprach Izuku ihn leise an. Natürlich war es dem grünhaarigen aufgefallen. Katsuki hatte sich verändert. Es war nur ein klein wenig. Für jemanden, der ihn nicht gut kannte nicht zu erkennen. Aber Izuku kannte ihn schon fast sein ganzes Leben lang. Natürlich war ihm die Veränderung aufgefallen! Langsam überbrückte er mit zwei kleineren Schritten die Distanz zwischen ihnen, kniete sich vor Katsuki und legte ihm erneut seine Jacke über die Schultern. „Komm, lass uns rein gehen. Du erkältest dich hier draußen noch“, sagte er leise. „Bleib weg, Deku...“ Katsukis Stimme war rau. Es fehlte ihr die übliche Wut, die man immer bei ihm hörte. „Du weißt genauso gut wie ich, dass ich mich nicht dran halte, wenn du so etwas von mir verlangst“, lächelte Izuku. Katsuki hob seinen Kopf, blickte in die grünen Augen, die ihn ruhig anblickten. Izuku musterte ihn, sah die immer noch feuchten Tränenspuren, sah die geröteten Augen, sah den Schmerz und die Angst in diesem vertrauten Gesicht vor ihm. Er sah die Verzweiflung in den Augen des anderen und etwas zog sich in seiner Brust zusammen, umklammerte sein Herz. Er dachte nicht an die möglichen Konsequenzen, als er den anderen einfach in eine Umarmung zog. Perplex hielt Katsuki die Luft an und riss die Augen auf. „Was...“, brachte er hervor, ehe seine Augen wieder verdächtig anfingen zu brennen. Er schluckte, schaffte es aber nicht die Tränen zurück zu halten. Diese einfache Umarmung war das, wonach er sich die ganze Zeit unbewusst gesehnt hatte. Jemand, der ihn in den Arm nahm und ihm somit vermittelte, dass wirklich alles in Ordnung war. Izuku drückte ihn fester an sich. „Du bist schon ganz durchgefroren...“, flüsterte er fast erschrocken über diese Tatsache. Trocken und nur ganz leise schluchzte Katsuki auf, krallte seine Hände dann einfach in Izukus T-Shirt und vergrub sein Gesicht an dessen Schulter, tränkte den dortigen Stoff mit seinen Tränen. Izuku spürte überrascht das Zucken und Zittern, wenn der Körper in seinen Armen wieder von einem stillen Schluchzen geschüttelt wurde, und begann über den Rücken des älteren zu streichen. „Es ist alles gut...“, flüsterte er ganz leise und beruhigend. Sie bleiben so sitzen, bis Katsuki sich wirklich beruhigt hatte. Seine Hände, die immer noch im Stoff verkrallt waren, lösten sich langsam, hielten die Umarmung aber weiterhin aufrecht. Izuku spürte es. Er hatte nicht aufgehört, dem anderen beruhigende Worte zuzuflüstern, verstummte nun aber. „Wehe, du erzählst irgendjemandem davon...“, murmelte Katsuki rau. „Niemand wird davon erfahren“, versprach der grünhaarige. „Lass uns hinein gehen. Wir erkälten uns sonst noch beide.“ Izuku spürte ein Nicken an seiner Schulter und löste die Umarmung langsam auf. Er erhob sich, hielt dem anderen seine Hand hin und lächelte ihn aufmunternd an. Katsuki fröstelte sofort, nachdem Izuku die Umarmung gelöst hatte. Er musste zugeben, dass es eine angenehme Wärme war, die der jüngere mit ihm geteilt hatte. Er sah von der angebotenen Hand in Izukus lächelndes Gesicht. Nicht wie sonst regte es ihn auf, wenn er diesen so sah. Es verursachte vielmehr ein warmes Gefühl in seiner Brust. „Komm, bringen wir dich zurück ins Bett“, neckte Izuku ihn in diesem Moment. „Übertreib es nicht, Deku...“, murrte der blonde, nahm die Hand des anderen und spürte sofort wieder die angenehme Wärme Izukus. Ohne mit der Wimper zu zucken zog Izuku ihn auf die Füße, behielt Katsukis Hand einfach in seiner und zog ihn zum Wohnheim. „Wer übertreibt hier denn?“, wollte er mit einem Grinsen wissen und blickte über die Schulter auf den älteren zurück. Ungewollt musste Katsuki lächeln. Er ließ die Frage unbeantwortet. Sie beide wussten die Antwort darauf bereits. Leise gingen sie die Treppen hinauf in den vierten Stock und direkt in Katsukis Zimmer. „Ab ins Bett mit dir!“, kommandierte Izuku leise und drückte den älteren auf die Matratze. Dieser ließ es mit sich geschehen, zog dann Izukus Jacke von seinen Schultern und legte sie neben sich, sah den jüngeren schließlich direkt an. „Danke“, kam es ganz leise über seine Lippen. Auf das Gesicht des grünhaarigen legte sich ein sanftes Lächeln. Es war das erste Mal überhaupt, dass er so etwas von Katsuki zu hören bekam. „Gern geschehen.“ Er nahm seine Jacke, legte sie auf den Stuhl und schlug dann die Decke auf dem Bett zurück, sah Katsuki abwartend an. „Du hast das wirklich so gemeint, als du sagtest, du wolltest mich ins Bett bringen?“, fragte dieser verblüfft. Izuku grinste frech und nickte. „Aber sicher. Und wenn du dich jetzt brav hinlegst, dann bleibe ich vielleicht sogar bis du eingeschlafen bist“, kicherte er. „Hah?“ Katsuki sah ihn an. Dieser Junge überraschte ihn immer mehr. Aber auch sein eigenes Verhalten brachte ihn aus dem Konzept. Normalerweise hätte er ihn jetzt zumindest aus seinem Zimmer geworfen und ihm den Teufel an den Hals gewünscht, doch er ließ es. Er war es müde, sich ständig zu streiten. Izuku blickte ihn an, ließ die Decke los und richtete sich auf, während er einen Schritt zurück wich. Er hatte das Gefühl zu weit gegangen zu sein. Die ganze Situation hatte ihn übermütig werden lassen. Nun war er es, der es definitiv übertrieben hatte. Betreten senkte er den Blick. Erst als er das Rascheln der Decke hörte, hob er den Kopf und sah, dass Katsuki unter diese geschlüpft war. „Ich... geh dann mal...“, meinte Izuku leise und drehte sich zur Tür. „Deku...“, hörte er Katsukis Stimme hinter sich. Er sah sich um, sah, dass der ältere an die Wand gerutscht war, sich aufgesetzt hatte und ihn auffordernd anblickte. „Bleib...“, flüsterte er kaum verständlich. „Ja, ich bleib weg. Keine Sorge...“, erwiderte Izuku ebenfalls sehr leise und traurig. Er schluckte trocken. „Nein“, fuhr Katsuki ihn an, ließ ihn zusammen zucken. „Bleib!“, sagte er lauter und senkte den Blick. „Bitte. Bleib hier.“ Izuku hatte das Gefühl sich verhört zu haben. 'Ich soll... wirklich...? Bleiben?', ging es ihm durch den Kopf. Langsam ging er zurück zum Bett, setzte sich auf die Kante und sah den blonden an. „Ich... nur heute nacht... nicht alleine...“, murmelte dieser unverständlich. Eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen. Er wich Izukus Blick aus und starrte auf seine Hände. Wieder legte sich ein Lächeln auf Izukus Gesicht. Er nickte. „Okay.“ Schüchtern hob er die Decke an und rutschte darunter, sah den älteren dann an. Dieser wich seinem Blick immer noch aus, knipste aber die Nachttischlampe aus und rutschte neben ihn. So lagen sie nun nebeneinander, beide auf der Seite, und sahen sich an. Unter der Decke fanden sich ihre Hände, hielten einander fest. Izuku lächelte immer noch, schloss dann die Augen. „Gute Nacht“, hauchte er. Vermutlich würde er nun wegen der ungewohnten Situation und nicht wegen seiner unruhigen Gedanken nicht schlafen können, doch so konnte er wenigstens über Katsukis Schlaf wachen. Auch Katsuki schloss die Augen. „Nacht...“, kam es leise und rau von ihm. Er versuchte nicht an die Albträume zu denken, sondern konzentrierte sich auf die Wärme, die von Izukus Hand ausging, doch es reichte nicht. Wieder blitzten Bilder auf, die ihn zusammenzucken ließen. Izuku spürte das Zucken, blinzelte und betrachtete im Dunkeln das leicht verkrampfte Gesicht seines Gegenübers. Er rutschte ein wenig näher und zog ihn kommentarlos in eine Umarmung. Katsuki erstarrte kurz, ließ dann aber die Nähe und Wärme auf sich wirken, spürte die kräftigen Arme, die ihn hielten und entspannte sich schließlich. Er schlang seinerseits einen Arm um den jüngeren und lauschte auf den ruhigen Atem. Vollkommen entspannt driftete er schließlich in den Schlaf, diesmal ohne Albträume, die ihn quälten. Auch Izuku entspannte sich nun endlich richtig und schlief wenige Minuten später ebenfalls ein. Vielleicht war es genau das, was sie beide gebraucht hatten. Eine Umarmung, die die Sorgen und Ängste ausschloss und nur Geborgenheit und Wärme zuließ. ~Ende~ Hosted by Animexx e.V. 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