霜の花 von Haru ("Crack-Pairing-Bingo" One-Shot-Sammlung #1) ================================================================================ Kapitel 2: Winter Solstice -------------------------- Atsuki konnte sich nicht wirklich erinnern wie er in dieser Situation gelandet war. Warum auch immer er zugestimmt hatte, dass er vor Weihnachten Zeit mit Kazukis Freunden verbringen würde. Es wäre nicht wirklich dramatisch gewesen, wenn diese ihn nicht dazu gennötigt hätte zu Wichteln. Der Vorteil davon war, dass man nicht für jede Person ein Geschenk besorgen musste. Der Nachteil war jedoch, dass er niemanden in Kazukis Freundeskreis wirklich gut kannte und Kazuki selbst nicht gerade hilfreich gewesen war. Wenn er ihn gefragt hatte ob ein Geschenk eine gute Idee war. Eine Nachricht von Kazuki riss ihn aus seinen im Moment eher düsteren Gedanken. „Hey, Acchan! Ich wollte fragen ob du, wenn wir meine Eltern besuchen, nicht vielleicht den Weihnachtsmann für die Kinder spielen würdest, weil dich kennen sie ja noch nicht!“ „Wenn du die Güte besitzen würdest mir bei meinen Wichtelproblem zu helfen, gerne!“, tippte er ohne lange zu überlegen seine Antwort. „Vergiss es! Du wärst ein fürchterlicher Weihnachtsmann… “, kam eine Antwort, die erneut seine Hoffnung darauf, dass es in der Sache vorzeitig ein Happyend geben würde zerstörte. „Wichteln ist Mist!“, schmollte er. „Warum?“, fragte Taku der sich bis eben noch auf ein Handyspiel konzentriert hatte. „Weil Kazuki mir nicht helfen möchte“, Atsuki versuchte möglichst unemotional zu klingen. „Warum möchte er dir nicht helfen? Ich dachte er wäre dein Freund oder so was in der Art“, Yutori wirkte nicht wirklich so als würde er eine Antwort erwarten. Er hatte nicht von dem Buch welches er gerade las aufgesehen. „Er ist der Meinung ich muss selbst darauf kommen… Weil ich seiner besten Freundin, die ich bestimmt rein zufällig beim Wichteln gezogen habe angeblich keine Chance gebe. Dabei ist sie es, die mir von Anfang an unterschwellig einredet, dass ich dahin zurück soll wo ich herkomme… Vielleicht sollte ich ihr, dass zu Weihnachten schenken… am liebsten würde ich nicht hingehen!“, erklärte Atsuki ihnen seine Situation. „Blöde Situation… Aber ich habe eine bessere Idee!“, meinte Taku vielleicht ein wenig zu euphorisch. „Und die wäre?“, fragte Atsuki skeptisch. „Wir helfen dir dabei das perfekte Geschenk zu finden!“, antwortete er gelassen. „Ihr?“, der Jüngste war sich nicht sicher was er davon halten sollte. „Ja, man kann das nicht mit ansehen…“, pflichtete Yutori Taku bei, „Falls es schief geht, kannst du immer noch zu uns kommen! Also You wäre noch dabei. Wir bringen dich dann schon irgendwie auf andere Gedanken!“ „Meint ihr das ernst?“, Atsuki war sich nicht sicher was er davon halten sollen. Taku und Yutori waren zeitweise wirklich seine besten Freunde. Aber sie hatten eben auch viele dumme Ideen und allerhand Blödsinn im Kopf. Obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass die beiden sich über ihn lustig machen würden, machte er sich sorgen. „Wir würden uns unter anderen Umständen vermutlich drüber lustig machen, aber wir wissen beide, wie wichtig dir das mit Kazuki ist. Wir sind deine Freunde und wollen, dass du glücklich bist!“, antwortete Taku, der offensichtlich erraten hatte was Atsuki beschäftigte. „Wir finden ein schönes Geschenk!“, Yutori hatte sein Buch zugeschlagen und wirkte jetzt hochmotiviert. „Wann?“ „Wie wäre es mit sofort?“, das Glänzen in Yutoris Augen war ein wenig beunruhigend. „OK“ Atsuki wusste nicht wirklich was er erwarten sollte. Aber je schneller sein Problem gelöst war umso besser. Mit Yutori und Taku einkaufen zu gehen war ohne Frage ein Erlebnis. Aber die beiden blödelten nur halb so viel rum wie er es erwartet hatte. Trotzdem brachten sie ihn zum Lachen und nahmen der Situation die Anspannung und den Stress, den er damit verband. Er konnte sich zwar nicht wirklich vorstellen, dass seine beiden Lieblingschaoten ihm das Geschenk bringen würden, trotzdem schätzte er ihren Einsatz. Seinen Erwartungen entsprechend schleppte Yutori sie in eine Buchhandlung mit. Er seufzte stumm. So wirklich verstehen konnte er Yutoris Begeisterung für Bücher nicht. Aber vermutlich würden Kazukis Freundin solche Dinge gefallen. Immerhin mochte sie so gut wie alles was er selbst nicht wirklich mochte. Er atmete tief durch. Yutori war in seinem Element. Selbst Taku hielt einen gewissen Abstand, während ihr gemeinsamer Freund dabei war ein Buch für Atsukis Wichtelgeschenk auszuwählen. Seine Wahl fiel Letzten Endes auf ein Buch welches optisch Wunderschön war und sogar ein paar Illustrationen beinhaltete. Atsuki war sich sicher, dass es das Richtige sein musste. Er selbst war zwar kein Fan von Büchern und ein wenig überraschte es ihn, dass ausgerechnet Yutori ein Geschenk gefunden hatte, mit dem er sich halbwegs sicher fühlte. Er musste zugeben, dass er positiv überrascht worden war. Taku wirkte entspannt während er nur noch ein paar Kleinigkeiten auswählte um das Geschenk aufzuwerten. Nicht dass in Atsukis Augen irgendeine Aufwertung nötig gewesen wäre. Er war seinen beiden Freunden sehr dankbar. Er wusste nicht wie er es jemals ausgleichen sollte. Wobei Yutori, als er ihn danach fragte, sehr deutlich damit war, dass sie keine Gegenleistung erwarteten solange er nur nicht davonlief. Atsuki fühlte sich erleichtert. Als er in seiner eigenen Wohnung zurück war verpackte er das Geschenk mit viel Liebe zum Detail. Zum ersten Mal seit Tagen konnte er sich wirklich entspannen. Auch wenn er versucht hatte die Sache mit dem Geschenk zu verdrängen, hatte es ihn wirklich gestresst. Jetzt konnte er der Sache um einiges entspannter entgegensehen. Ein Teil von ihm wünschte sich trotzdem, dass es möglichst schnell vorbei sein würde. Es war nicht so, dass er sich nicht in Kazukis Freundeskreis integrieren wollte. Aber es gab dort einfach genug Leute die, die Vorstellung von ihm und Kazuki nicht so prickelnd fanden und auch wenn sie es vor Kazuki nicht zeigten, bekam er es bei jeder Gelegenheit zu spüren. Er war inzwischen klug genug um seinen Mund zu halten. Manchmal fragte er sich trotzdem was wohl los wäre, wenn Kazuki alles gewusst hätte. Auch wenn er gut vorbereitet war, war er nervös. Er hoffte einfach nur, dass sein Geschenk gut ankommen würde. Aber er würde es aushalten. Selbst wenn es total zerpflückt werden würde. Was er selbst bekommen würde war ihm total egal. Wenn es nach ihm ging brauchte er absolut nichts. Atsuki war trotzdem glücklich als Kazuki ihn abholte. Gefühlt hatten sie sich in letzter Zeit viel zu wenig gesehen. Auch wenn die versuchten dieses Defizit mit vielen Textnachrichten und Anrufen auszugleichen war es nicht, dass selbe wie, wenn sie so zusammen sein konnten. Egal wie der Tag für ihn Enden würde gerade war er einfach nur glücklich mit seinem Freund zusammen sein zu können. Die Location für die Party war gut gewählt und auch wenn er nicht wirklich damit gerechnet hatte sah es so aus als könnte es trotz der Umstände ein lustiger Abend werden. Kurz nachdem sie angekommen waren, hatten sie ihre Geschenke zu den anderen gelegt. Solange er bei Kazuki war konnte ihm nichts passieren. Hoffentlich fiel ihm nicht auf, wie unnatürlich anhänglich er gerade war. „Ist alles OK?“, fragte Kazuki, dem sein verhalten natürlich aufgefallen war. „Ja…“, antwortete er gleich. „Ich meine es ernst Acchan!“, Kazuki sah ihn durchdringend an. Fast so als würde er in ihm lesen wollen. „Ich bin einfach nur glücklich bei dir zu sein“, gab er ehrlich zu. Sie hatten es sich in den letzten Tagen nicht immer einfach gemacht. Er war dankbar dafür und im Moment fühlte es sich auch wirklich gut an. „Du bist so…“, was er war würde Atsuki vermutlich nie erfahren. „Hey… Kazuki! Ich kann dich doch kurz entführen!“ „Es macht dir doch nichts aus, oder?“, Kazuki gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Nein es ist OK für mich – Ich komme zurecht!“, er schenkte Kazuki ein Lächeln. Es war nicht so, dass er Kazuki gerne anlog. Allerdings war Ehrlichkeit keine gute Option. Er hatte einmal versucht darüber zu sprechen. Vielleicht war es einfach nur schlechtes Timing gewesen. Aber er hatte daraus gelernt, dass es besser war, Kazuki gegenüber nicht zu erwähnen was sich hier so hinter seinem Rücken abspielte. Es war die längste Nacht des Jahres und genauso fühlte es sich für ihn ohne Kazuki auch an Er konnte seinem zwangsläufigen Schicksal überraschend lange entgehen. Es waren nicht nur Idioten auf dieser Party aber es war nicht einfach sich von ihnen abzulenken. „Musst du nicht schon im Bett sein?“, wurde er angesprochen als er um zu rauchen die Räumlichkeiten verlassen hatte. „Dir auch einen wunderschönen Abend!“, Atsuki zuckte mit den Schultern. „Du bist bestimmt gespannt was du bekommst – eigentlich soll es ja eine Überraschung sein. Aber weil du es bist sag es dir: Eine einfache Fahrt nachhause. Ich versteh nicht was Kazu an dir findet…“ „Dann komme ich genau im richtigen Moment!“, Kazuki sprach ruhig aber es war trotzdem spürbar, dass er nicht erfreut war. „Kazu… Das ist nicht wonach es aussieht!“ „Natürlich ist es, dass nicht! Das was du hier gleich sehen wirst ist übrigens auch nicht wonach es aussieht… Es reicht nämlich!“, Kazuki war wirklich angepisst. „Lass uns gehen Acchan!“, meinte er um einiges sanfter an Atsuki gewandt, ehe er demonstrativ seine Hand nahm und mit ihm nachhause ging. „Warum?“, fragte Atsuki leise als sie weit genug weg waren. Kazuki drückte seine Hand ein wenig fester. „Weil du für mich besonders bist!“ „Du bist dir sicher, dass ich dir das wert bin?“ Atsuki war sich noch immer nicht ganz sicher ob Kazuki gerade wirklich seine Freunde für ihn verlassen hatte. Es kam ihm alles immer noch extrem unwirklich vor. „Mehr als sicher! Ich verliere lieber ein paar falsche Freunde, als dich, Atsuki!“ „Obwohl ich ein fürchterlicher Weihnachtsmann bin?“ Kazuki musste auf die Frage hin lachen. „Weißt du, vielleicht will ich dieses Jahr nochmal nur für mich, weil ich fürchterlich egoistisch bin…“ „Damit kann ich gut leben“, meinte er ein wenig verlegen. „Danke!“, Kazuki gab ihm einen sanften Kuss. „Aber wir Wichteln nie wieder!“, entschied Atsuki. „Warum nicht?“, Kazuki wirkte nicht so als würde er diese Tradition kampflos aufgeben. „Weil es so keinen Spaß macht…“ Natürlich würde er es vermutlich trotzdem für Kazuki tun. Aber er hatte erstmal genug davon. „Wie kannst du das sagen!? Du hast dein Geschenk noch nicht Mal ausgepackt…“, meinte Kazuki gespielt empört. „Welches Geschenk?“, fragte Atsuki verwirrt. Immerhin hatte er sein Wichtelgeschenk nicht mehr bekommen. „Mich…“, wisperte Kazuki ehe er ihn in seine Wohnung zog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)