Ein ungewöhnliches Angebot von CheyennesDream (Inu no Taisho & Kagome) ================================================================================ Kapitel 11: Wer anderen eine Grube gräbt ... -------------------------------------------- Leider habe ich euch ein wenig warten lassen. Den Grund findet ihr in dem kleinen Jaken OS Der Hüter des Schatzes. Dafür gibt es hier zirka 1000 Wörter mehr. Kapitel 11 - Wer anderen eine Grube gräbt ... Einige Tage später stand Kagome in Shiros Haus und dachte nach, welche Möbel sie fortgeben wollte. Obwohl sie das Erbe nicht sofort ausgeben wollte, lag es in ihrem Interesse ihrer Tochter einige Annehmlichkeiten zu schenken. Viel zu lange musste Aimi auf die meisten Dinge verzichten, da sie sich dies, von ihrem wenigen Geld, nicht leisten konnte. Dennoch hatte sie nicht vor die alten Sachen auf den Müll zu schmeißen, denn es gab Menschen, denen es wesentlich schlechter ging als ihr. Deswegen wollte sie die Sachen spenden. Während sie nun hier stand, schweiften ihre Gedanken ab. Immer noch war sie überwältigt von den neuen Entwicklungen und konnte es kaum fassen, wie hinterhältig Fukita Morishita sie behandelt hatte. Doch auch Inuyashas Cousine hatte unter dem ehemaligen Geschäftsführer der Kitamura Handelsfirma gelitten, wie sie nun wusste. Die beiden Frauen trafen sich am vorhergehenden Abend und sprachen sich aus, gleichzeitig erneuerten sie ihre Freundschaft. Zwar hatte sie nun wieder die Möglichkeit ihr altes Apartment zu beziehen, doch da sie damit liebevolle Erinnerungen an Inuyasha verband, entschied sie sich dagegen. Zusammen mit Yuri hatte sie in einem langen Gespräch die Gründe genau abgewägt. Wenn dann wäre sie nur mit ihrer Freundin dort eingezogen. Die Krankenschwester hätte einen kürzeren Arbeitsweg gehabt und Aimis Kindergarten war auch in der Nähe. Die Wohnung bot viel Platz und die Dachterrasse einen wunderbaren Ausblick. Außerdem gab es einen weiteren Grund, den die Frauen mit einbezogen. Wie würde sich ihre Zukunft gestalten? Sie standen beide am Anfang einer Beziehung, wussten zwar noch nicht, wo sie ihr Glück hinführen würde, doch bis dahin wollten sie zusammen in Yuris Wohnung bleiben. Kagome schüttelte die Gedanken ab, widmete sich den Möbeln, sortierte die Beschädigten aus, indem sie diese mit einem Stift markierte und dann ging sie hinaus ins Freie, wo Shiro geduldig auf sie wartete. "Es ist so ein schöner Ort, deshalb kann ich nicht verstehen, weshalb du  hier nicht wohnst?", sprach sie den Leibwächter an und vollführte eine Handbewegung, schloss damit den Garten mit ein. Der Soldat erklärte: "Weil ich mich gern in der Nähe meines Herrn aufhalte und er zieht das Hotel vor. Ursprünglich hatten wir beide andere Pläne. Oyakata-sama erwarb dieses Gebäude dort drüben, doch das dazugehörige Grundstück war ihm zu klein und er fühlte sich eingeengt. Erst später erfuhren wir, dass das gesamte Gelände früher wesentlich größer gewesen war und weil mein Haus ebenfalls zum Verkauf stand, erwarb ich es. Wir fügten die Fläche wieder zusammen, so wie sie einst war, indem wir die Zäune entfernten, sodass du nun wieder einen Garten mit zwei Gebäuden siehst. Wenn du möchtest, zeige ich dir das andere Haus!" "Gern", stimmte die junge Witwe zu und folgte dem Leibwächter, während sie in alle Richtungen spähte, damit ihr kein Detail entging. Taros Haus war im flachen, ebenerdigen, traditionellen japanischen Stil erbaut und wesentlich größer als Shiros zweigeschossiger Steinbau. Es bot mehreren Lebewesen Platz und konnte sicherlich zusätzlich noch Gäste beherbergen. Kagomes Gedanken schweiften ab und sie stellte sich vor, hier mit Taro und ihrer Tochter zu wohnen. Wenn dann Yuri gleich nebenan einzog, konnten sie sich weiterhin regelmäßig sehen. Besonders Aimi würde es gefallen, ihre Ersatzmutter in der Nähe zu haben. Doch würden sich ihre heimlichen Wünsche erfüllen? Sie seufzte und sah sich weiter um, wobei sie weiterhin über den Dämon nachdachte. Inzwischen wusste sie, er war über Dreitausend Jahre alt und daher grübelte sie, ob er mehr traditionell veranlagt war oder offen für moderne Sachen. Immerhin lebte er in einem Hotel, das im westlichen Stil erbaut worden war. Doch hier in dem alten Haus betrat sie beinahe einen Raum, der scheinbar manchmal von Taro genutzt wurde. Obwohl er jetzt aufgeräumt aussah, entdeckte sie die zusammengerollte Tatamimatte in der Ecke und männliche Kleidung. Kagome blieb einen Moment stehen und rang mit sich. Sie wurde von Neugier gepackt, würde sich gern umsehen, scheute sich dann doch in Inu no Taishos Privatsphäre einzudringen. Statt einzutreten und sich näher umzusehen, schob sie den Eingang wieder zu und widmete sich der nächsten Tür. Dabei machte sie eine Feststellung. Das Haus war sauber und fertig renoviert, doch bis auf den einen Raum waren alle leer. Ob das seinen Grund hatte? Fast schien es, als ob Taro nicht sesshaft werden wollte, oder fehlte ihm tatsächlich nur die richtige Gefährtin. Die junge Frau betrat einen weiteren Raum, den man schon fast als Anbau bezeichnen konnte und der einer Küche ähnelte. Hier verweilte sie nur kurz und ging zum Haupteingang zurück, wo der Leibwächter auf sie wartete. Spontan fragte sie ihn: "Wie stehst du eigentlich zu Yuri? Ich habe nicht das Gefühl, du bist ihr besonders nahe gekommen." Der Dämon fixierte einen Punkt im Garten an und seufzte innerlich. Eine Frage, die er selbst kaum zu beantworten vermag. "Das wüsste ich auch gern", drückte er es in Worte aus. "Sie scheint mich auf Distanz zu halten." Kagome lächelte ein wenig. Distanz, das schien ihrer Meinung nach, eher eine Eigenart der Dämonen zu sein und sie fragte sich, wie oft sie in ihrem Leben die körperliche Liebe vollzogen. Doch es ging hier nicht um sie oder Taro, sondern um den Leibwächter. Mit einem leichten Schmunzeln offenbarte sie: "Yuri mag dich. Doch da sie oft enttäuscht wurde und keine Erfahrung mit Dämonen besitzt, wird es wohl nötig sein, du machst den nächsten Schritt." "Vielleicht sollte ich das tun", äußerte Shiro nachdenklich. Was ihn dabei bewegte, behielt er für sich. Nach einem Blick auf die Uhr lenkte er ab: "Wir sollten Oyakata-sama nicht warten lassen!" "Nein, das sollten wir nicht", stimmte die junge Frau zu und dachte an den Moment, als Taro sie bat, mit ihm diese Reise zu unternehmen. Sie erklärte sich dazu bereit, weil sie hoffte, dem Dämon näherzukommen und wesentlich mehr über ihn zu erfahren. Bis jetzt war er immer ehrlich zu ihr, hatte ihr geholfen und doch gab es etwas, das Taro ihr bisher verschwieg. Außerdem versprach Inu no Taisho ihr, mehr Einzelheiten über Inuyashas Herkunft zu offenbaren. Deswegen konnte sie es kaum abwarten, bis sie mit ihm in dessen alter Heimat war. Sie warf noch einen Blick auf das Grundstück und hatte eine Art Vision oder eher ein Wunschdenken, denn sie sah ihre Tochter über den Rasen rennen mit einem fröhlichen Lachen. Kagome schüttelte den Gedanken ab und folgte Shiro. Gleich darauf erreichten sie den Wagen und fuhren zurück in die Stadt. Da Kagome schon gepackt hatte, war sie bereits fertig für die Reise. Sie zog sich nur noch um und wartete dann auf Taro. Währenddessen fuhr Shiro zum Krankenhaus, um Yuri abzuholen. Er hatte beschlossen sie zu überraschen und wollte das Wochenende mit ihr allein verbringen. Die Abwesenheit seines Herrn bot ihm die Gelegenheit dazu. Vor allem weil Kagome ihm noch einige wertvolle Tipps gegeben hatte. Die Witwe dachte gerade an die Beiden, als es klingelte und Inu no Taisho vor der Tür stand. Sie wollte ihren Koffer nehmen, doch der Dämon kam ihr zuvor. Gemeinsam liefen sie die Treppen hinab, gingen aus der Tür zum Auto. Hier wurde sie überrascht. "Da ich Shiro freigab und Kazu anderweitig beschäftigt ist, wird uns Kouga zum Flughafen bringen." Kaum überwand die Witwe ihre Überraschung, kam ihr der Wolf entgegen und reichte ihr einen Strauß Blumen. Bevor er eine Erklärung dazu liefern konnte, umarmte Kagome ihn. Danach erklärte sie ihr Handeln: "Ich habe mich nie bei dir bedankt, weil du versucht hast, Inuyashas Leben zu retten." Sichtlich verlegen warf Sesshomarus zukünftiger Schwiegersohn dem Herrn der Hunde einen Blick zu, schob die junge Frau ein Stück von sich weg und murmelte: "Es war nur nicht genug." Es irritierte Kagome ein wenig, bevor sie einen Schluss zog, da sie an eine andere Möglichkeit gar nicht dachte. "Entschuldige. Du bekommst sicher wieder Ärger mit Ayame, wenn du meinen Geruch an dir hast." "Das ist mir egal", erklärte Kouga und wurde genauer, "von ihr bin ich inzwischen geschieden. Meine jetzige Verlobte ist, dich betreffend, wesentlich offener. Du würdest sie bestimmt mögen. Die Blumen waren ihre Idee." Damit warf der Wolf erneut einen Blick in Richtung des älteren Hundedämons, wobei er sich sichtlich unwohl fühlte. Die Witwe bemerkte es diesmal und sah Taro ebenfalls an. Dieser zeigte eher einen neutralen Gesichtsausdruck, sodass niemand sagen konnte, was er von der Situation hielt. Darüber verlor er kein Wort, sondern erinnerte nur: "Wir sollten fahren, denn die Startgenehmigung ist nicht von Dauer." Deswegen stiegen sie in den Wagen und fuhren ab. Unterwegs erläuterte der Silberweißhaarige, weshalb er die Dienste des Wolfes diesmal in Anspruch nahm: "Natsuko, meine halbdämonische Enkelin, ist Kougas Verlobte. Er gehört praktisch zur Familie. Deswegen erlaube ich ihm gewisse Freiheiten, dich betreffend, solange wir noch kein Paar sind. Da ich den Wagen nicht über eine Woche am Privatflughafen stehen lassen wollte, habe ich ihn gebeten, uns hinzubringen." Es hätte ihr nichts ausgemacht ein Taxi zu nehmen, doch das verschwieg Kagome. Stattdessen dachte sie an das Gehörte. Eine Enkelin setzte voraus, dass Taro einen Sohn oder eine Tochter besaß. Hatte der Dämon nicht manchmal von seinem Sohn gesprochen? Wie er wohl sein mochte, fragte sie sich? Weshalb wanderte in ihren Gedanken plötzlich Sesshomarus Abbild? Gab es einen Zusammenhang? Goldene Augen und silberweiße Haare besaßen sie beide. Doch die dämonischen Zeichen unterschieden sich in Form und Farbe und daher folgte sie dem Gedankengang nicht länger, denn die andere Aussage beschäftigte sie kurz. 'Solange, wir kein Paar sind.' Als solches konnten sie sich nicht bezeichnen, das stimmte. Obwohl sie Zeit miteinander verbrachten und nun sogar zusammen verreisten, gab es immer noch diese unsichtbare Distanz. Vermutlich hatte Taro es an ihrem Gesichtsausdruck gesehen, wie sie nachgrübelte und er erriet ihre Gemütslage, denn er beugte sich plötzlich zu ihr, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr zu: "Ein bedauerlicher Umstand, den ich gedenke, bald zu ändern. Während unserer Reise biete sich sicher die Gelegenheit dazu." Was immer das heißen mochte, es zeigte Wirkung bei Kagome. Sie hatte auf einmal ein leichtes Kribbeln im Bauch und war etwas angespannt. Der Dämon erleichterte die Sache keineswegs, da er den restlichen Weg über ihre Hand festhielt. Doch dann erreichten sie den Flughafen und somit wurde die junge Frau abgelenkt. Da Inuyashas Witwe noch schnell eine Besorgung machte, entging ihr die nächste Szene. Beim Ausladen des Gepäcks fiel Kougas Blick auf einen länglichen Koffer. Ohne hineinsehen zu müssen, wusste er, was dieser enthielt. Leicht besorgt fragte er: "Erwartet ihr Ärger Herr? Vielleicht sollte doch ein Leibwächter ..." Taro unterbrach den Wolf: "Nein, wir reisen allein", sagte er bestimmt und öffnete die Box. Kurz betrachtete der Dämon die beiden Schwerter, strich mit seiner Klaue über Tenseigas Hülle und erläuterte: "Totosai hat sie einst getrennt. Möglicherweise kann er sie wieder zu einer Waffe zusammen schmieden. Was die Gefahr betrifft", hier unterbrach sich Taro, sah sich kurz um. Da von Kagome noch nichts zu sehen war, sprach er weiter: "Die Menschen meiden das westliche Reich noch immer. Deswegen verstecken sich etliche Abtrünnige in den Wäldern. Daher ist es nie falsch, dementsprechend bewaffnet zu sein." Damit klappte er den Deckel zu, verschloss das Behältnis und brachte es zum Flugzeug, wo im selben Moment die Witwe ankam. Kagome verabschiedete sich von dem Wolf und kurz danach saßen sie in der Maschine. Der zurückgebliebene Fahrer holte sein Handy heraus, wählte eine Nummer und bat den Angerufenen um einen Gefallen. Sein Cousin, der nordöstlich der westlichen Residenz mit seinem Clan hauste, sollte verdeckt für Inu no Taisho Schutz sorgen. Kouga wusste, auf den anderen Wolf konnte er sich verlassen. Eine Zeit lang sah er dem startenden Flugzeug nach, bevor er das Auto zurück in die Innenstadt lenkte. Sesshomaru erwartete ihn in seinem Büro. Der Wolf betrat es, als ein junger, höflich grüßender Mensch den Raum gerade verließ. "Der Kitamura Anwalt?", wollte er wissen und bekam seine Bestätigung durch ein Nicken. Mehr Worte verschwendete Taros ältester Sohn nicht, da der Wolf bereits mit den Einzelheiten vertraut war. Stattdessen reichte der Hund seinem zukünftigen Schwiegersohn die Akte mit den neuen Verträgen, damit dieser sie im Schrank ablegte. Da es ihm nicht verboten war, blätterte er in den Unterlagen und lauschte gleichzeitig dem Telefonat, welches Sesshomaru mit der Buchhaltung führte. Er bestellte zwei fähige Mitarbeiter für den nächsten Tag in sein Büro, ohne ihnen Details zu nennen. "Es geht Fukita also an den Kragen", mutmaßte Kouga, sobald sein Herr den Hörer wieder auflegte. "Du wirst mich begleiten!", bestimmte Taros Sohn und machte dem Wolf damit eine Freude. Während Kagome im mittleren Westen, erholt in ihrem Zimmer, das sie allein in dem kleinen Ryokan bewohnte, erwachte, stand ein junger Mann in seinem Haus vor dem Spiegel und begutachtete sich. Mit seinem Aussehen war er zufrieden, der teure dunkle Anzug, maßgeschneidert, kleidete ihn hervorragend. Obwohl er Japaner war, gab es doch kaum sichtbare europäische Züge an ihm, die er einer Vorfahrin zu verdanken hatte. Deshalb überragte er die meisten Japaner um einige Zentimeter und behauptete von sich, wesentlich attraktiver als der Durchschnitt zu sein. Vermutlich war das ein Grund, weshalb er sehr von sich selbst eingenommen war und glaubte, keine Frau konnte ihm widerstehen. Dennoch eine hatte ihm ärgerlicherweise getrotzt und er rächte sich auf seine Weise. Kagome war am Ende und sie schuldete ihm noch eine Menge Geld, welches er bald von ihr fordern würde. Bei dem Gedanken lächelte er, sonnte sich in seinem früheren Triumph. Allerdings meldete sich eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf, dass er vorsichtig sein sollte. Seit diesem fatalen Vorfall im Hotel wurde er öfters von diesem unguten Gefühl beherrscht. Nach einem Blick auf die Uhr, nahm er seine Aktentasche, verließ das Haus, wo im selben Moment, pünktlich wie immer, seine Limousine vorfuhr. Einige Zeit später, in seinem Büro angekommen, widmete er sich den Geschäften, führte Telefonate und rief später eine der jüngeren Mitarbeiterinnen herein, um ihr einen Brief zu diktieren. "Hochachtungsvoll", beendete Fukita das Schreiben und wartete, bis die junge Frau ihn erwartungsvoll ansah. Mit einem Lächeln drehte er seinen Stuhl etwas, rückte näher an die Sekretärin heran, welche mit einem viel zu kurzen Rock, auf seinem Schreibtisch saß. Sie unterbrach sich kurz, sah ihren Chef an und fuhr danach fort. "Fertig", sagte sie und setzte den letzten Punkt. Das genügte dem Geschäftsführer, er griff zu und entwendete der Schwarzhaarigen die Schreibutensilien, legte sie beiseite, mit den Worten. "Dann wenden wir uns dem angenehmeren Teil zu." Seine Hand berührte das Knie der Sekretärin, streifte an der Innenseite ihrer Beine nach oben und drückte sie ein wenig auseinander. Anerkennend nahm er ihre Bereitwilligkeit zur Kenntnis, doch den Rest konnte er nicht mehr genießen. Leise betrat Sesshomaru den Vorraum zu dem Büro des derzeitigen Geschäftsführers und blieb stehen. Er legte einen Finger an die Lippen, um der hier sitzenden Chefsekretärin zu vermitteln, leise zu sein, keinen Ton sagen und damit sie es nicht wagte, ihren Boss zu informieren. Die ältere Frau, welche bereits für Inuyasha gearbeitet hatte und Kagome mochte, begriff sofort. Sie stand auf, verbeugte sich und ging zur Tür. Erst unmittelbar neben dem Dämon flüsterte sie leise: "Meine Pause ist längst überfällig. Falls ihr mich benötigt, ich befinde mich hinter der letzten Tür links." Da sie ein Nicken bekam, setzte sie ihren Weg fort und verschwand. Sesshomaru hörte auf die Worte, die im Inneren des Büros gewechselt wurden und dann ging er zum Zugang. Hier verharrte er kurz und dachte an das Gespräch mit seinem Vater. Dieser hatte ihm alle Details mitgeteilt, die er im Laufe seiner Gespräche ermittelt hatte, ließ ihm jetzt jedoch freie Hand. Deswegen besprach er sich am vorhergehenden Tag mit dem Polizisten Kuro. Vor allem interessierte er sich für die tatsächliche Beweislage, denn der Pantherabkömmling durfte die Ermittlungen leiten. Vermutlich konnte man Fukita keinen Mord an dem Oberhaupt der Kitamura Akira nachweisen und der versuchte Mord an Kagome war ebenso fragwürdig. Selbst für den Überfall auf Inuyasha gab es keine Beweise, die auf den Geschäftsführer deuteten. Doch für eine Anklage wegen Diebstahl, Unterschlagung, Nötigung und Verleumdung reichte es. Vor allem gab es da lebende Zeugen. Deswegen traf er sich am Morgen mit zwei zuverlässigen Buchhaltern seiner Firma, die nun die alten Akten der Kitamura Handelsfirma prüfen sollten, um den früheren Betrug aufzudecken. Sesshomaru drehte sich zu den Menschen und Dämonen in seiner Begleitung um, gab ihnen einen Wink, damit sie mit der Arbeit beginnen konnten. Er selbst legte seine Klaue auf die Klinke. 'Inuyashas Büro', ging ihm kurz durch den Kopf, weshalb wusste er selbst nicht. Er kannte seinen Bruder nicht und hatte bis zu diesem Moment zu dem Jüngeren keinen Bezug aufbauen können. Selbst dann nicht, als er den Überfall rächte. Doch in diesem Moment spürte er eine gewisse Genugtuung. Jetzt bekam die Familie des Hanyou sein Recht. Mit dem Gedanken Fukita in die Schranken weisen zu können, öffnete er die Tür mit einem kalten Lächeln und trat ein. Fukita drehte seinen Kopf, um den Eindringling zu rügen. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er seinen Boss erkannte. Als ob er sich an der jungen Frau verbrannte hatte, zog er seine Hand von ihrer intimen Mitte fort, fauchte sie an: "Verschwinde!", und erhob sich. Er fing sich schnell wieder und fügte hinzu, diesmal wesentlich beherrschter: "Wir setzen das Diktat später fort!" Während die Sekretärin beschämt vom Schreibtisch rutschte, zum Ausgang lief, erwies sie dem Hauptfirmenchef noch schnell ihren Respekt. Der Hundedämon beachtete sie nicht, sondern sagte nur: "Das glaube ich kaum", und schloss hinter der Frau die Tür, sodass er mit Fukita nun allein war. Sesshomaru ignorierte den Geschäftsführer, betrachtete stattdessen die Inneneinrichtung und verglich sie in Gedanken mit der Liste, die sein Vater von Riku erhalten hatte. Offenbar veränderte Fukita nichts. Selbst ein Familienfoto, welches der Hanyou auf seinem Schreibtisch stehen hatte, war noch da, weil Kagome sich weigerte, die Dinge ihres Mannes mitzunehmen. Was niemand wusste, der Nachfolger des Hanyou unterhielt sich oft mit dem Foto seines Widersachers. In den Zwiegesprächen verhöhnte er Inuyasha gern und sonnte sich in seinem Triumph. Genau dieses Foto nahm Taros erstgeborener Sohn nun in die Hand, betrachtete das menschliche Abbild seines Bruders lange. Danach hob er seinen Kopf und er entdeckte den Wandbehang. Abgebildet war ein silberweißhaariger Dämon in Hundeform mit blauen Streifen unter den Augen. Dass dieses Tier seinen Vater darstellen sollte, begriff Sesshomaru sofort. Wenn er sich richtig erinnerte, sollte diese Arbeit von Izayoi stammen. Somit hatte sie ihrem Kind einen Hinweis gegeben, von wem Inuyasha abstammte. Ungeduldig und mit wachsender Nervosität unterbrach der Geschäftsführer, den Gedankengang des Dämons und fragte leise: "Akimoto-sama, was kann ich für sie tun?" Sofort bereute er es, denn die dämonische Energie des Firmenbosses stieg an und er wurde mit kalten Augen gemustert. "Deinen Schreibtisch räumen!", kam die Antwort ohne eine Gefühlsregung in der Stimme und es folgte noch ein Hinweis: "Inuyashas Eigentum verbleibt hier. Das gehört seiner Witwe." "Welche Lügen hat sie verbreitet?", wollte Fukita wissen, denn seiner Meinung nach, konnte nur die junge Frau dahinterstecken. Allerdings wunderte er sich. Kagome war viel zu unbedeutend um Gehör bei Sesshomaru zu finden. Da musste mehr dahinter stecken. Schnell dachte er nach und ihm fiel ein, dass sich bei seinem Vorgänger, Ayumis Cousin um einen Halbdämon gehandelt haben sollte. Gab es da eine Verbindung zu den Akimotos? Ein verwandtschaftliches Verhältnis? Er brauchte nur zu fragen, doch er vermied es, vor allem da sich sein Boss herabließ, ihn auf seine Weise aufzuklären. "Keine", offenbarte Sesshomaru und schmälerte seine Augen. "Es sind deine eigenen Fehler, die dir teuer zu stehen kommen. Den Letzten, den du begangen hast, du hast die Aufmerksamkeit meines verehrten Vaters auf dich gezogen und er verzeiht nicht so schnell." Fukita erbleichte und suchte nach einer passenden Ausrede, doch die klang fade: "Diese Kagome ist eine falsche Schlange. Erst wirft sie sich mir an den Hals und hinterher behauptet sie ..." Den Satz konnte er nicht beenden, denn sein Chef unterbrach ihn: "Kagome ist die Witwe meines Bruders. Wenn du sie beleidigst, beleidigst du meine Familie. Was sie betrifft, darauf komme ich später zurück. Vorher reden wir über die Dinge, die du dir unrechtmäßig angeeignet hast." Sesshomaru wandte sich der Tür zu und rief etwas lauter: "Kuro", und sofort öffnete sich die Tür und der dämonische Pantherabkömmling trat ein. Irritiert blickte Fukita den Polizisten an, den er von früher bereits kannte? Mit Schrecken erinnerte er sich, wann er ihn zum letzten Mal sah. Dieser Ermittler kam nach dem Unfalltod seines beinahe Schwiegervaters ins Haus der Kitamuras und stellte unangenehme Fragen. Sollte es neue Beiweise geben? Der Geschäftsführer versuchte ruhig zu bleiben und beschloss, erst einmal anzuhören, was man ihm vorwarf. Kapitel 12 - Den Weg, den man wählt Fukita wird mit seinen vermeintlichen Taten konfrontiert und fürchtet die Konsequenzen. Zu Recht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)