Inkferno von Sas-_- (Vom Klecksen und Klotzen) ================================================================================ Kapitel 21: Kapitel 21 – Zwickmühle ----------------------------------- ~~~   The polished nozzle gleams and shines. Unblemished gun reflects the sun. A good day's match; victory's mine.   ~ Kamabo-Souvenir-Gedicht „Don't Ralph Station“ ~   ~~~   Das Wasser ist ja sehr flach, überlegte Tarja. Ja, Inklinge vertrugen Wasser nicht, wenn sie den Boden unter den Füßen verloren, aber einmal kurz Durchrennen … Das wäre ja dann wie duschen, fand Tarja. Im Geiste machte sie sich bereit loszusprinten. „Eine Sache noch … Der Käpt'n ist immer noch für kleine Kaulquappen, deswegen sag ich das dir: Das Wasser sieht sehr flach aus, aber das täuscht. An vielen Stellen erreicht so ein See mindestens zwei Meter Tiefe”, erzählte Coby, wieder mit einem Buch zu Gange. Tarja machte hastig ein paar Schritte vom See zurück. Mir gehen die verdammten Optionen aus! »Liest du das etwa vor, oder was ist dieses Geraschel im Hintergrund?!«, fragte sie gereizt. „Ach, Agent Roller Blade hat bestimmt Opas alte Aufzeichnungen gefunden. Ja, die sind nicht schlecht, die hab ich auch gelesen, und ich lese sonst echt ungern!” »Freut mich für euch. Irgendeine Idee, wie ich aus dieser misslichen Lage herauskommen soll?!«, fragte Tarja, der Oktoball rückte unaufhaltsam näher. Coby schien wieder von seinem Buch aufzublicken und sah via GoPro, was bei Tarja gerade abging. „Oh …” »Das ist ein toller Vorschlag, Coby. Was würde ich nur ohne dich tun!«, fauchte Tarja. „Versuchen, über den See abzuhauen”, antwortete er trocken. Touché. „Renn! Renn, was das Zeug hält!”, rief Nr. 1, als der Oktoball Tarja entdeckt hatte, an Fahrt aufnahm und auf sie zugerollt kam. Tolle Agentenausbildungen! Da wäre ich ohne Uni-Abschluss nie drauf gekommen!, dachte sie sarkastisch. Tarjas Vorteil: Der Oktoball war nicht gerade ein wendiger Gegner. Es war gar nicht sonderlich schwierig, an dem Ball vorbeizuflitzen und sich weiter an den Seen herumzudrücken. Sie wollte sich schon dafür feiern, dass sie es geschafft hatte, als hinter ihr Gestein in die Luft spritzte. Ein Oktorekrut nahm Tarja ins Visier und ballerte, was seine Knarre hergab. Nr. 1 war wieder voll in ihrem Element – Terror und Blutvergießen. „Knall ihn ab! Mach schon!” »Dazu muss ich erst mal eine ruhige Minute zum Zielen finden!«, schrie Tarja ins Mikro und rannte weiter. Ein Glück, dass dieser Rekrut beschissen zielt! „Ein guter Agent schießt unterm Laufen!” „Ein- und ausatmen, Tarja. Pack die Waffe, dreh dich um und schieß!”, sagte Coby, bemüht um eine ruhige Stimmlage. Das war wenigstens etwas hilfreicher als Nr. 1s Gezeter! Tarja atmete ein und aus. Sie packte den Heldenkleckser, blieb stehen, machte auf dem Absatz kehrt, richtete die Waffe aus, zielte auf den Rekruten und schoss. Tarja spürte, wie sie etwas an der Brust traf. Es hatte eine unglaubliche Wucht und riss sie sprichwörtlich aus den Socken. Aber ihr eigener Schuss hatte gesessen. Der Kopf des Rekruten platzte auf und sein Blut ergoss sich über Gestein und ins Wasser. Als Tarja beim Fallen über ihre Schulter blickte, sah sie wie in Zeitplupe, wie die Oberfläche eines Sees auf sie zukam. „Tarja!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)