Folgen eines Turniers von Alistor ================================================================================ Kapitel 26: Der Zusammenbruch -----------------------------     Eine Stunde später saßen wir am Tisch und aßen die Vanillekipferl. Serenity trank Kakao und mein Mann und ich Kaffee. „Alles in Ordnung, Geldsack?“ Er nickte und schwieg weiterhin... hm. Was hatte er denn auf einmal? Wir beendeten unser Zusammensein, als alle Kipferl aufgegessen waren. „Ich muss noch ein bisschen arbeiten.“, meinte der Eisschrank und ging die Treppe nach oben. Ich sah meine Schwester an. „Verstehst du das?“ Sie schüttelte den Kopf und schlug vor, ein bisschen in den Garten zu gehen. Ich stimmte dem zu.   Am Nachmittag, als Serenity und ich immer noch draußen, aber nun im Pool waren und uns entspannten, kamen unsere Freunde in den Garten. Yugi hatte einen großen Stapel in der Hand und ich befürchtete, dass es Hausaufgaben waren. Ich hievte mich aus dem Wasser und ging ihnen entgegen. Mein Körper hatte schon soweit wieder zugelegt, dass man keine Rippen mehr sehen konnte, weswegen mir es nichts mehr ausmachte, mich oben ohne zu zeigen. „Hey, Leute... Hausaufgaben?“ Sie nickten und seufzten. Wir setzten uns und ich beobachtete Tristan, der meine Schwester anstarrte, aber sie nicht mal begrüßt hatte. Ich knuffte ihn mit meinem Ellenbogen in die Rippen. „Na los... geh schon zu ihr. Sie muss dir eh noch was wichtiges sagen.“, flüsterte ich ihm zu. Alarmiert sah er mich an und stürzte zu ihr. Er setzte sich an den Rand und sie schwamm zu ihm. Sie redeten und dann weitete Tris seine Augen und schimpfte, wohl über seine Eltern. Serenity stoppte ihn, in dem sie ihn küsste und mit in den Pool zog. Prustend kam er wieder hoch und funkelte sie wild an. Meine Schwester lachte und schwamm vor ihm davon. Er jagte ihr hinterher und tauchte sie unter. Als sie wieder auftauchten, küssten sie sich wieder. Ach war das schön...junge Liebe... Ich nahm mir vor, genau sowas auch mal mit Seto zu machen... im Pool...oh. DAS wäre auch mal heiß. Serenity sprach wieder mit Tristan und zeigte auf mich... Hä? Er... hatte auf einmal Tränen in den Augen. Oh...er wurde sicher über den Umstand informiert, dass ich ihnen meinen Segen gegeben hatte und froh war, dass beide glücklich waren. Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder den anderen und sah, wie Duke ihnen zusah, ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Ich räusperte mich. „Los Leute. Dann wollen wir mal mit dem Berg an Arbeit beginnen.       So ging es die nächsten zwei Tage auch. Wir schliefen aus, aßen, tranken, machten Hausaufgaben und lernten. Seto arbeitete, ging zu Dr. Han und musste zwischendrin nochmal ins Krankenhaus. Er verkündete uns stolz, dass er Wunderknochen hätte. Er meinte damit, dass das Schlüsselbein soweit wieder verheilt war und auch die Spinatsehne war gut ausgeheilt, jedoch sollte er noch sehr vorsichtig damit sein und sich nicht gleich übernehmen. Es kamen noch ein paar Pakete an, doch der Kühlschrank hütete sein Geheimnis, wie einen wertvollen Schatz. Dann war es soweit. Es war zwar erst Mittwoch, aber immerhin kam heute sein Produktionskissen endlich weg und auch diese Motorbewegungsschiene wurde abgeholt. Ich beobachtete die Physiotherapeutin, die ihm vorsichtig half. Sie schien ein richtiger Sonnenschein zu sein und lächelte unentwegt. Seto war davon genervt, aber ich fand es schön. Sie blieb nicht lang, nur noch auf einen Kaffee. Dann verabschiedete sie sich von uns und meinte, er sollte doch bitte vorsichtig sein. Mein Mann nickte brav und schloss seufzend die Tür. „Endlich ist dieses Abduktionskissen ab.“ Skeptisch betrachtete ich ihn. „Tut noch was weh?“ Er nickte. „Das ist anscheinend aber normal. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis man wieder komplett schmerzfrei ist.“ Ich schluckte. So ohne dieses Produktionskissen, sah er ganz anders aus. Nicht mehr so hilfebedürftig. Er war wieder da, der eisige Eisdrache. Stolz, stark und unbezwingbar. Leider sah er immer noch etwas traurig aus. Warum nur? Er seufzte erneut und bat mich, ihm zu helfen. „Wobei, Eisklotz?“, fragte ich gespannt. „Ich möchte ein bisschen in den Pool. Nicht richtig schwimmen, nur einfach das Wasser genießen.“ Ich nickte und begleitete ihn nach oben, wo ich ihm half, beim ausziehen. Meine Güte...sogar seine Badehose hatte einen weißen Drachen darauf....der....ein kleines Hündchen befehligte...Ich ignorierte dies und zog mir meine Badehose an. Er starrte dabei auf meinen Hintern und ich konnte mir ein kleines Wackeln damit, nicht verkneifen und hörte ihn, nah an meinem Ohr flüstern. „Das du dich DAS traust... OBWOHL ich genau hinter dir stehe...“, meinte er und streichelte mir sanft darüber. „Los, Kühltruhe, du wolltest doch baden gehen.“, sagte ich ausweichend. „Willst du nicht?“ Ich sagte ihm, dass es nicht darum ging. Aber Serenity war hier und ich vermutete sie auf dem Korridor.... außerdem wusste ich nicht, ob ich es schon konnte. Auch wenn ich wieder zugenommen hatte... Mein Drachengatte hob eine Augenbraue, schlich leise zur Türe und öffnete sie schnell. Doch es war nur Luigiana, die erschrak, uns eigentlich nur Bescheid sagen wollte, dass Jason angekommen war und fragte, ob er ins Meereszimmer durfte. Ich seufzte, erlaubte es ihm und zog meinen Mann, mit nach unten und dann raus, in den Garten. Langsam ließ er sich ins kühle Nass gleiten. Sein Mund verließ ein leises Seufzen und machte mir eine Gänsehaut. Immer wieder sah ich ihn verstohlen an, mir kam das Aktbild in den Sinn und ich wurde rot. Dann sah er mich auf einmal an und ich spürte meine Wangen richtig Feuer fangen. „Ich wüsste gerne, an was du gerade gedacht hast...“, meinte er, mit einem verführerischen Unterton. Ich stotterte und druckste herum, dann schwamm ich ihm davon und tauchte nach unten. Da blieb ich noch kurz, bis ich keine Luft mehr hatte und tauchte dann wieder auf. Meine Güte...genau jetzt, wenn ich es NICHT brauchen konnte, wurde ich wieder schüchtern. Er hatte sich nicht bewegt, war immer noch an der selben Stelle, sah mich aber seltsam an. Ich stotterte erneut, diesmal aber deutlicher verständlich. „Je..jetzt wo du....ke...kein Prod...Produktionskissen.... mehr...mehr trägst...“ Er hob wieder eine Augenbraue. „Ja? Wirke ich jetzt auf dich... wieder mächtig? Dominant? Ich bin wieder vollständig einsatzbereit...nun mit ein paar Einschränkungen vielleicht noch, aber...Ich könnte dir, sofort, wenn du willst, deine geheimsten Fantasien erfüllen... Hündchen.“ „Ge...geheimsten...Fantasien?“ Hatte ich sowas überhaupt? Ich schluckte, dachte irgendwie wieder an die Handbrause der Dusche und meinte, dass ich mich im Moment zu...überwältigt fühlte. Er nickte verständnisvoll. „Verstehe ich. Aber du wirst mir nicht auskommen, Joey. Du magst jetzt noch eingeschüchtert sein, aber...bald... BALD wirst du mich wieder anschreien, dass ich dich richtig hart durchnehmen soll. Ich werde bereit sein.“, sagte er grinsend. Hm... ich fühlte mich auf einmal seltsam erhitzt. So wie er mich ansah. Ich schluckte, als er mir näher kam. Ich wich weiter nach hinten aus, stieß an den Rand des Pools und hatte dann seine Lippen auf meinen. Er küsste mich langsam und genussvoll. Sein nackter, nasser Oberkörper fühlte sich wunderbar, an meinem an. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und erwiderte seine Zärtlichkeiten. Wir standen lange so da, bis er anfing, zu frieren und wir raus gingen. Eine Weile sonnten wir uns noch, gingen aber bald nach drinnen und verzogen uns ins Wohnzimmer. Ich legte mich auf die Couch und döste vor mich hin. Zuerst kreisten meine Gedanken noch um meinen Mann, dann wanderten sie weiter zu Serenity und Tristan, den Dienstmädchen und anschließend, meinen Vater. Ich fragte mich wirklich, warum Dad schon wieder hier abhing. „Was ist los?“, fragte mich mein Mann. Seto war in seinem Thron und las ein Buch, doch nun lag sein Blick kühl auf mir. Ich setzte mich auf und erzählte ihm meine Bedenken, doch er lachte nur. „Dein Vater hat keine Arbeit mehr und anscheinend findet er immer noch keine. Kein Wunder, dass er ständig hier ist. Gestern habe ich ihn erwischt, wie er ein paar seiner Sachen in sein Gästezimmer schmuggeln wollte.“ Ich staunte. Ja, dass Dad keine Arbeit mehr hatte, wussten wir alle. Aber das er sich hier häuslich einrichtete...Ich sah meinem winterlichen Eisklotz bittend an, der mich wiederum ansah, als ob ich ihm nun eröffnen würde, dass ich nun doch ein Mädchen wäre. „Was. Willst. Du?“, fragte er mich mit abweisendem Blick. Ich stand von der Couch auf und ging langsam zu ihm. „Ach Setoooo.“, meinte ich, setzte mich auf seinen Schoß und strich ihm zärtlich über seine Wange. Er legte seine Hand auf meine und entfernte sie aus seinem Gesicht.   „Nein.“   „Was denn?“ Die Kühltruhe legte sein Buch auf die Seite und frostete mich nieder. „Das kommt gar nicht in Frage. Dein Vater hat seine eigene Wohnung und die sollte er auch benutzen. Es wird Zeit, dass er erwachsen und selbstständig wird. Das kann er nicht, wenn wir ihn zu sehr verwöhnen.“ Das machte mich wütend. „Man Arschgeige....sei doch nicht so herzlos. Das ist mein Dad. Wir können ihn doch nicht im Stich lassen. Und die Villa ist doch riesig. Also hör bitte auf so störrisch zu sein, mit deiner Kratzbürstigkeit.“ Er verengte seine Augen und die Zimmertemperatur fiel rasch ab. Ich hoffte es würde jetzt nicht anfangen zu schneien. „Nein heißt nein.“ Trotzig erhob ich mich von seinem Schoß und ging wortlos aus dem Wohnzimmer. Was jetzt? Das letzte Mal, als ich SO sauer war...hatte ich... Ich grinste, rannte in sein Zimmer und fand dort Maria, die gerade sauber machte. Sie grüßte mich freundlich, stutzte aber, als sie mein Gesicht sah. „Master Joseph. Was ist passiert?“ Die Idee nahm Form an, erweiterte sich und ich erinnerte mich an etwas, was ich fast vergessen hatte und ich hoffte, Maria würde mir helfen. „Maria....hilfst du mir? Ich muss unbedingt Kleidung färben....Weißt du wie das geht?“ Sie nickte und meinte, sie würde dies für mich erledigen. Ich strahlte sie an und holte den affigen Mantel aus dem Schrank meines Gatten. „Ich hätte ihn gerne schwarz und dann bitte in meinem Schrank.“ Sie sah mich ungläubig an, nickte jedoch und nahm zögerlich, dass ihr angebotene Kleidungsstück. „Oh warte. Ich hätte da noch eine Bitte.“ Ich huschte zurück in seinen Schrank, ging in meinen und fischte das dunkelblaue, seidige Hemd von Seto heraus, welches ich, vor einiger Zeit dort versteckt hatte. Ich übergab es ihr und meinte, sie sollte die Ärmel zur Hälfte abtrennen und auch die Länge des Hemdes sollte sie kürzen, damit es mir passte.   Sie fragte behutsam, ob es ratsam wäre, Master Kaiba derart erzürnen zu wollen. Ich nickte. „Ach was. Der braucht das. Sonst denkt er doch wirklich noch, er wäre der Mittelpunkt von allem.“ Maria verzog empört ihr Gesicht, sagte aber nichts, sondern nickte mir zu und erledigte, was ich ihr auftrug. Ach Moment. Ich sagte ihr, sie sollte durch den Schrank in mein Zimmer und von dort aus, raus auf den Flur gehen. Ich hatte das Gefühl, dass der wütende Ehedrache gleich kommen würde. Sie nickte abermals, die Lippen fest zusammen gepresst und ging. Gut. Das wäre geschafft. Was jetzt? Da öffnete sich erneut die Türe und ja, der Eiskübel stand vor mir und sah mich warnend an. „Was hast du angestellt?“, zischte er mir zu. Ich zuckte mit den Schultern und meinte, ich wüsste nicht, was er meinte. Er kam mir näher und griff sich mein Kinn. „Was. Hast. du. getan?“ Oh oh. Brenzlige Situation....Was sollte ich tun? Ablenken, ganz klar ablenken. „Nichts...ich hab dich nur jetzt da, wo ich dich haben wollte...“ Er hob eine Augenbraue. „In meinem Zimmer?“ Ich lächelte ihn, so süß es ging, an und meinte ich hätte ganz gerne eine „unschuldige Knutscherei“ gehabt. „Aber ok. Du willst anscheinend nicht. Schlechter Zeitpunkt? Na ja auch egal.“, sagte ich, ging aus seinem Zimmer und schloss die Türe hinter mir. Puh. Bis jetzt war er mir nicht nach gegangen. Hoffentlich blieb das so. Ich huschte schnell durch den Korridor und an der Treppe angekommen, holte mich der Frosty ein. Mein Handgelenk wurde gepackt und nach hinten gerissen. Ich stöhnte schmerzhaft auf und er ebenfalls. Tja, er sollte eben nicht übertreiben, nur weil dieses Produktionskissen, endlich ab war. Er drückte mich an die Wand und zischte mir in einem gefährlich kaltem Ton zu, dass ich den Diebstahl seines Mantels bereuen würde. Ich weitete meine Augen und fragte ihn, wie er darauf käme, dass ich ihn gestohlen hätte. „Willst du mich verarschen, Köter? Er ist nicht mehr da. Du hast ihn die letzten zwei mal auch schon entwendet. Wo ist er? Gib ihn mir...SOFORT!“ Ach...jetzt waren wir wieder beim Köter angelangt, oder was? Wie...gemein! Jetzt würde ich es ihm erst Recht nicht mehr sagen. „Ich habe ihn nicht!“, sagte ich trotzig und verschränkte meine Arme. „Aber bitte....komm mit in mein Zimmer. Du kannst gerne meinen ganzen Schrank auseinander nehmen. Außer eines deiner Rollkragenshirts, wirst du kein weiteres Kleidungsstück von dir dort drin finden.“ „Und was, wenn ich fragen darf, hat eines meiner Rollkragenshirts bei dir verloren?“ Ich grinste ihn an. „Ach...eigentlich wollte ich, als ich den weißen Mantel genommen hatte, das Shirt dazu anziehen. Aber das konnte ich ja dann nicht mehr. Du kannst es wieder haben. Ist mir eh zu lang. So kann ich es nur als Nachthemd tragen.“ Für diese Frechheit schoss er mir Eisblitze entgegen und ich fröstelte. Er packte mich am Nacken und dirigierte mich zurück, direkt in mein Zimmer. Ich biss mir auf die Unterlippe, damit ich nicht anfing, laut zu lachen. Er stampfte in meinen Schrank und wühlte zuerst alles durch, bis er anfing jedes einzelne Kleidungsstück, raus zu werfen. Er wütete in meinem Schrank wie ein Tornado und fand tatsächlich nur das eine Rollkragenshirt. Ich stand neben ihm, die Arme verschränkt und grinste. „Vielleicht hat ja Roland den Mantel und studiert eine fantastische Darkwing Duck Imitation ein. Ich bin der Schrecken, der die Nacht durch flattert...“, sagte ich und wedelte wie wild mit meinen Armen. Das bescherte mir nur noch einen weiteren, schneidend kalten Blick. Er kam wieder lauernd auf mich zu. „Wehe dir, wenn ich den Mantel morgen nicht wieder im Schrank habe. Du kannst sagen, was du willst. Diese Aktion trägt deine Handschrift.“ zischte er mir zu und ich winkte ab. „Ach was. Reg dich wieder ab. Meine Güte bist du empfindlich.“ Seine Augenbraue zuckte. „Empfindlich?“ Ich nickte und meinte, dass er jetzt meinen Schrank wieder aufräumen sollte. Dann drehte ich mich um und wäre fast an meinem Bad angekommen, um mich dort vor ihm einzuschließen, aber ich konnte nicht entkommen. Er hatte sich mein Handgelenk geschnappt und hielt es in einem stahlhartem Griff gefangen. „Was hast du jetzt vor? Ich kann deine Schuld und deine Angst förmlich riechen. Willst du dich vor mir verstecken?“ Ich zitterte ein wenig, ja. Seine Augen waren ein bisschen heller geworden und DAS war bekanntlich, jedenfalls im Moment, kein gutes Zeichen.   „Was ist denn hier los?“   „Geh wieder in dein Zimmer, Jason. Mummy und Daddy müssen miteinander reden....“   Ich sah ihn entrüstet an. Seit wann war ich „Mummy“? Doch Dad lenkte Setos Wut auf sich und meinte, dass er gefälligst nicht so laut sein sollte, wenn er „Mummy“ sprechen wollte. „Ts. Genau. Wie wäre es, wenn DU dir mal eine Beschäftigung der anderen Art suchen würdest, anstatt dich in unsere Ehe einzumischen.“ Dad hob eine Augenbraue und fragte, was er meinen würde. Er hätte ihn nicht ganz verstanden. Seto verdrehte die Augen. „Dann will ich dich mal so fragen, dass auch du es verstehst...Warum suchst du dir denn nicht wieder eine Frau, Jason? Immerhin scheint es so, als ob du das mit Cecelia verarbeitet hättest.“ Er sah meinen Mann geschockt an. „Haha wirklich? Auf so eine Idee bin ich noch gar nicht gekommen.“ meinte er sarkastisch. Der Frosty fragte ihn, wieso er sich den keine suchen WOLLTE. Daraufhin machte Dad ein abfälliges Geräusch. „Ganz ehrlich, Seto? Die Frauen heutzutage, in meinem Alter, sind ganz nah an der biologischen Uhr gebaut. Die wollen alle jetzt Kinder bekommen. Mir reichen aber meine zwei.“ Jetzt machte Seto ein abfälliges Geräusch. „Meines Wissens, kann man mit den Damen sprechen...und für alles andere gibt es Kondome.“ Ich sah besorgt von einem zum anderen und versuchte beide zu beruhigen. Dieses Gefecht wurde langsam zu hitzig. „Jungs beruhigt euch doch wieder.“ Sie ignorierten mich.   „Du hast ja keine Ahnung, du alles in den Boden starrender, arroganter, überheblicher, schwuchtliger Provokant.“ Oookkk. Jetzt wurde es gefährlich. Seto hatte mein Handgelenk losgelassen und blitzte seinen Gegenüber gefährlich an. Doch weder mein Dad, noch mein Mann ließen sich von mir abhalten. Seto schob mich ärgerlich zur Seite und antwortete, wie mein Dad, im gleichen, provozierenden, sarkastischem Ton. „Was besseres fällt dir nicht ein, du arbeitsloser, kindischer, stinkend fauler, heulender....“ Ich unterbrach ihn in seiner Schimpftirade, denn Dads Gesicht wurde immer wutverzerrter. „Hey, Leute...können wir uns nicht einfach wieder vertragen?“ Doch der Eisdrache schubste mich wieder zur Seite und wollte weiter schimpfen, doch Dad unterbrach ihn. „Du hast Glück, Seto...das Joey dein Mann ist...sonst würde ich dir jetzt den Arsch aufreißen.“ Der Eisprinz blitzte ihn an. „Ach ja? Dann versuch es doch...alter Mann.“ Mit einem lauten Schrei stürzte sich mein Dad auf meinen Gatten. Der wich dem ersten Schlag elegant aus und schickte ihn mit einem gezielten Schlag auf den Rücken zu Boden. Dad rappelte sich schnell wieder auf, erwischte meinen Mann an der linken Schulter, der vor Schmerz zischend, die Luft tief einatmete. Das war fies gewesen. Ausgerechnet dort. „STOPP!“ schrie ich und stellte mich zwischen die beiden. Sie versuchten an mir vorbei zu kommen, doch ich passte sehr gut auf, dass sie sich nicht wieder schlagen konnten. Seto hatte gerade erst das Produktionskissen abbekommen und schon wollte er sich übernehmen. Der Gefrierschrank beschimpfte meinen Dad wüst, während der ihm den Mittelfinger zeigte...sehr erwachsen Jungs, wirklich. „Hört auf, alle beide. Meine Güte, Eisberg...kühl dich wieder runter und reiß dich zusammen.“ Mein Dad fing an, ihn auszulachen. „Und du, Dad....Du gehst sofort auf dein Gästezimmer. Das Abendessen fällt heute für dich aus.“ Mein Ehemann drehte meinem Dad den Rücken zu und meinte, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Daraufhin motzte mein alter Herr ihn nur weiter, ziemlich schlecht gelaunt, an. „Du hast keine Ahnung, wie fruchtbar ich bin. Mein Samen wirkt so stark, dass Frauen auch trotz eines Kondoms, schwanger werden können. Sonst wäre Joey heute nicht hier....Ich bleibe lieber alleine, als das ich mich wieder auf eine erneute Vaterschaft einlasse.“ Der Kühlschrank lachte nur überheblich. „Vielleicht solltest DU die Kondome kaufen und dich nicht auf die Frauen verlassen. Ich bin sicher, dass das Kondom schon ein paar Löcher hatte.“ Das brachte ihm einen entsetzten Blick meines Dads ein. „Was, das geht?“ Ich schlug mir die Hand vor die Stirn und sagte laut, wie froh ich war, keine solchen Probleme zu haben. Mein Mann stimmte mir zu. „Ja zum Glück wird Joey nicht schwanger. Kinder hätten mir gerade noch gefehlt.“ Ich sah ihn nur kurz von der Seite an und wandte mich dann ab. „Da das alles jetzt geklärt ist, mache ich mich auf in die Küche und bereite das Abendessen. Hast du einen speziellen Wunsch, Großkotz?“ Es war sehr still auf einmal und ich hatte das Gefühl, dass die beiden jetzt dachten, ich hätte wieder einen meiner Aussetzer. Hatte ich. Aber ich konnte mich zusammen reißen. „Hallo? Erde an Ehemann. Was willst du heute Abend essen?“, fragte ich verwirrt. Der sah mich wieder analysierend an und ich tat unschuldig. Dann sah ich Dad an und meinte erzürnt, was er hier noch zu suchen hatte. Er sollte längst auf seinem Zimmer sein. „Joey? Ist alles in Ordnung?“, fragte er mich. Ich erinnerte ihn erneut an meine Anweisung. „Es war mein ernst, als ich sagte, dass das Abendessen für dich ausfällt. Was denkst du was los sein könnte? Du schlägst meinen Ehemann und der schlägt dich. Diese Gewalt erinnert mich bloß an meine Kindheit, sonst nichts.“, sagte ich gespielt bekümmert. Mein Dad schluckte es aber und sah mich bestürzt an. „Tut mir leid, Joey....Seto...es tut mir leid, dass ich dich beleidigt und verletzt habe. Das kommt nicht mehr vor.“, sagte er ihm und Seto erwiderte die Entschuldigung. Dann ging Dad kommentarlos auf sein Zimmer und ich fragte den Drachen erneut, was er essen wollte. „Wie ich schon so oft sagte, Joey....du bist ein schlechter Lügner.“ Ich schluckte und sah ihn dann mit großen Augen an. „Was meinst du?“ Er nahm mich in den Arm, was sich, ohne dieses Produktionskissen, total gut anfühlte und fragte, wieso ich so gereizt reagierte, wenn er sagte, dass Kinder ihm gerade noch gefehlt hätten. Ich musste eine Ausrede finden, die logisch war. „Weißt du...mein Dad ist auch noch wie ein Kind. Ich weiß das er erwachsen werden muss, aber als du vorhin sagtest, dass er hier nicht wohnen kann...“ Er nahm mein Kinn in die Hand und meinte, dass das eine, nichts mit meinem Aussetzer, von gerade eben gemeinsam hatte. Grrr. Ich musste ihn wohl extrem ablenken. Da half nur eines. „Ich weiß wo dein lilaner Mantel ist, aber ich sage es dir nicht.“ Jetzt vereiste er mich wieder, aber das war mir egal. Hauptsache er vergaß, worüber wir gerade sprachen. „Das ist jetzt aber nicht das Thema...Joey.“, meinte er, sich stark zusammenreißend. Ach nein? „Du hast Recht. Ich hätte den weißen Mantel nehmen sollen.“ „JOEY!“ Oh, jetzt wurde er sogar laut. „Was?“ „Vergiss es. Du wirst mich jetzt nicht ablenken können. Sag mir...willst du Kinder?“ Ich zuckte erschrocken zusammen und ging ein paar Schritte zurück und löste somit die Umarmung. Dann zuckte ich nur mit den Schultern. „Ich bin noch jung, vielleicht später mal.“ Er starrte mich mit einem seltsamen Blick an. „Du willst, dass wir Kinder zusammen haben?“ „Red keinen Stuss, Eisklotz. Das wäre den Kindern gegenüber unverantwortlich. Ich werde jetzt was zu essen machen. Wenn du mir nicht sagst, was du willst, koche ich eben irgendwas.“ Mit diesen Worten lief ich aus meinem Zimmer und geradewegs in die Küche, wo ich versuchte, hektisch atmend, meine Tränen zu unterdrücken. Dort traf ich wieder auf Maria und ich schluckte schnell alle Traurigkeit hinunter. Sie teilte mir mit, dass sie alles zu meiner Zufriedenheit erledigt hatte. Der Mantel müsste noch trocknen, aber das Seidenhemd hätte sie fertig. Ich nickte ihr lächelnd zu, während sie auf die Tür zur Küche starrte...entsetzt. Ich schluckte erneut und drehte mich zum Eisprinz um, der mich ansah, als ob ich mein Todesurteil gerade unterschrieben hätte. „Was hast du mit meinem Mantel gemacht? Und welches Seidenhemd?“ Oje. Na ja besser, als mich mit ihm über Kinder zu unterhalten. „Was denn? Der lilane Mantel ist nicht mehr lila. Sondern schwarz und gehört jetzt mir, auch wenn er etwas affig aussieht.“ Ich ignorierte seine zweite Frage und holte Reis aus dem Vorratsraum und Gemüse aus dem Kühlschrank. Den Reis kochte ich gleich. Ich nahm mir mein großes Messer und schnitt routiniert das Gemüse klein. Ich hatte immer noch seinen bohrenden Blick im Rücken. „Danke, Maria. Das wäre dann alles.“ sagte er beherrscht, nach einigen Minuten. Angesprochene rauschte, so schnell es ging aus der Küche hinaus und dann waren wir wieder alleine. „Joey....jetzt bist du zu weit gegangen.“ Ich stoppte kurz, dann machte ich weiter. Das Gemüse briet ich in der Pfanne an, bevor ich rote Currypaste dazu gab und mit Kokosmilch ablöschte. Ich schwieg ihn einfach an. Ich musste mich gerade selbst beherrschen, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Ich hatte keine Zeit mich um seine Belange zu kümmern. Zum Glück war das Essen schnell fertig und ich richtete es auf drei Teller und dann auf Mokubas, Serenitys und dem Platz des Eisklotzes an. „Du isst nichts?“ fragte er immer noch recht erzürnt. Ich schüttelte mit gesenkten Blick den Kopf und hoffte, er würde mich aus der Küche hinaus lassen. Wie könnte ich jetzt was essen? Er packte mich an den Schultern und schüttelte mich kurz. „Joey...ich weiß nicht, wie lange ich mich noch beherrschen kann. Du machst mich WAHNSINNIG. Kannst du nicht EINMAL keinen Unsinn anstellen? Hat es dir nicht gereicht, dass man versucht hat, uns in den Medien, zu diskreditieren? Oder dass wir ständig bedroht und verletzt werden?“ Davon abgesehen, dass ich mir nicht sicher war, ob ich wusste, was dieses diskredi.... irgendwas bedeutete, wollte ich einfach nur alleine sein. Aber deswegen musste ich mich beherrschen und versuchte diese Gefühle, irgendwie, wegzudrücken. Ich schüttelte seine Hände von meinen Schultern und meinte, ich würde es lassen, wenn er mich jetzt in Ruhe ließe. Ich schubste ihn von mir, rannte aus der Küche und direkt ins Wohnzimmer, an einem verwunderten Mokuba vorbei, dem ich sagte, dass das Essen fertig wäre. Ich öffnete die Terrassentür und lief in den hinteren Teil des Gartens. Weit, weit hinten, mitten in den Kirschbaumwald hinein. Ich lief so lange, wie ich es konnte, bis mein hektisches Atmen mir Seitenstechen bescherte und ich weinend, an einen Baum gelehnt zusammenbrach. Ich weinte lange und als dann immer noch kein Frostdrache hier alles eingefroren hatte, kletterte ich auf den Baum. Hier würde er mich hoffentlich nicht finden. Ich wollte noch nicht zurück. Ich würde hier bleiben, so lange, bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte. Die Traurigkeit hatte mich noch immer fest im Griff und ich schluchzte erneut auf. Ich dachte an die süßen Kinder, die ich mir damals vorgestellt hatte. Seto war zwar jetzt umgänglicher, aber dieser Blick von ihm, als es um Kinder ging...das konnte ich fast nicht ertragen. Diese Gedanken waren dumm, aber ich gestand mir nun endlich selbst ein, dass ich Seto wirklich richtig gern mochte.... und...wünschte mir, dass er genauso fühlte.   Ich war also wirklich schon lange in ihn verliebt. Verliebt... Ich... liebte ihn. Oh Nein! Ich liebte ihn wirklich...so richtig. Ich liebte Seto Kaiba, meinen Ehemann.... Shit!   Ein Rascheln unterbrach meine Gedanken und ich spürte die frostige Aura, des Drachenprinzen. Ich wischte mein Gesicht ab und atmete tief durch. „Ich weiß, dass du hier bist. Komm raus...Joey.“ Ich schwieg und rührte mich nicht. Ich sah ihn auch nicht an, sonst hätte er mich sofort entdeckt. Warum er mich immer sofort fand, war immer noch sehr verdächtig. Ich nahm mir vor, heraus zu finden, warum. „Joey...ich bin nicht mehr sauer, ok? Komm mit ins Haus und wir reden darüber.“ Haha ja genau. Vielleicht sollte ich heute auch noch die andere Hälfte vom Whisky trinken, wie damals, dann würde ich es vergessen und müsste nicht mehr daran denken. Doch dann wäre ich vor Schreck fast vom Baum gefallen, als ich eine Hand, an der ein weißer Drache mit eiskaltem Blick funkelte, sich um einen großen Ast schloss und sich die Kühltruhe an ihm hochzog. Ohne große Mühe, kletterte er nach oben und setzte sich mir gegenüber. Er sah mir, mit etwas schmerzverzerrtem Gesicht, in mein verheultes und seufzte. „Joey...wie geht es dir?“ Ich starrte ihn nur an und er seufzte erneut. „Warst du deshalb so traurig, als ich dir den Film unserer Hochzeit zeigen wollte? Du hast das Familienstammbuch angesehen, richtig?“ Ich presste meine Lippen fest aufeinander. Was ich nicht bestätigte, konnte mir keiner ankreiden. Er nahm meine Hand und meinte, dass wir wirklich noch sehr jung waren. „Es spielt keine Rolle, Eisklotz. Es war nur ein Aussetzer...der jetzt vorbei ist. Vergiss es einfach.“     „Nein.“     Dieser....Jedes Mal machte er das. Ich fragte ihn, warum er es nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte. Jetzt schwieg er mich an. Ich knurrte. „Ich werde nicht den gleichen Fehler machen, den mein Dad gemacht hat und mir in so jungen Jahren Kinder zulegen.“ Er sah mich mit einem intensiven Blick an. „Du bist kein Fehler.“ Dieser eine Satz nahm mir wiederum den Wind aus den Segeln. Ich senkte den Blick und erneut wurden meine Augen feucht. „Weil ich geboren wurde, hatte mein Dad keine Jugend, keine Möglichkeit seine Träume zu verwirklichen, keine Freunde...nichts.“ „Und doch liebt er seine Kinder so sehr, dass er alles für sie tun würde. Die Jungs, die dich verprügelt hatten, hatte er mit seiner Schlauheit ins Gefängnis gebracht.“ Was? „Und er hatte einen Plan, wie er das Sorgerecht für Serenity bekommen könnte, damit ihr wieder alle zusammen sein könnt. Auch wenn das nicht funktioniert hat...Stell dein Licht nicht immer unter den Scheffel, Joey. Durch dich hat dein Vater eine wichtige Aufgabe. Die er mit Herzblut erfüllt. Nur eines verstehe ich nicht....Wenn dein Vater nie Jura studieren konnte...wie kommt es, dass er so gut Bescheid weiß?“ Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. „Dad hängt ständig am Campus der Uni herum und kauft den Studenten ihre Notizen und Unterlagen ab, damit er immer auf dem neuesten Stand ist. Oder er besticht sie mit Alkohol, aber das klappt meistens nur bei denen, die noch nicht volljährig sind. Außerdem verbringt er seine Freizeit in der Bibliothek hier und in der Uni und liest alles über unser Rechtssystem und die Gesetze. Er wusste schon immer, was ihm liegt und was er will.“ Mein Gatte lächelte. „Das ist so typisch, dein Dad. Ich wünschte, ich hätte auch so einen gehabt.“ Bekümmert sah ich ihn an. Auch er hatte keine schöne Kindheit gehabt...eigentlich gar keine. „Es tut mir leid.“ Er zog nur eine Augenbraue nach oben und ich zog ihn zu mir und schloss ihn fest in meine Arme. „Seto?“ „Hm?“ „Du vergisst da etwas entscheidendes.“ Er blieb still und lauschte, ob ich noch mehr sagen wollte. „Wir sind verheiratet. Das bedeutet mein Dad ist jetzt auch deiner. Und Dad tut bekanntlich ALLES für seine Kinder.“ In meinen Armen erzitterte es kurz, ehe er sich wieder beherrschte. „Gut zu wissen.“, flüsterte er mir leise zu und kuschelte sich an mich. Ich streichelte ihm durch seine seidigen Haare und entschuldigte mich, dass ich mir einfach seinen Mantel unter den Nagel gerissen hatte....und das schöne, dunkelblaue Seidenhemd. Er verkrampfte sich kurz. „Das war mein Lieblingshemd.“ „Oh.“ Er seufzte. „Genau das passiert, weil du nicht mit mir redest. Wenn du einen eigenen Mantel, willst, frag Monsieur Duboit, ob er dir einen schneidert. Oder besser, entwirf dir einen und dann gib es Roland für den Schneider mit. Du hast genug Geld auf dem Konto, dass du dir so etwas leisten könntest. Und wenn du die Seidenhemden magst, lass uns nochmal einkaufen gehen. Geld haben wir wie Heu.“ Ich grinste und war froh, dass er sein Gesicht immer noch an meine Brust gekuschelt hatte. „Wir könnten aber auch einfach die Schränke tauschen...“, sagte ich, ehe ich los lachen musste. Er grummelte nur, betrauerte sein Seidenhemd und dass er es schon lange vermisst hatte und kuschelte sich noch mehr an mich. Zitterte er? „Es ist ziemlich kühl...lass uns zurück gehen.“ Ich hörte nur ein leises „Noch nicht.“ Ich nickte und streichelte ihm weiter durch sein Haar. Es fühlte sich gerade an, als wären wir irgendwie doch glücklich miteinander....trotz meiner ständigen Aussetzer. Ich hielt mir diese Illusion einfach mal aufrecht, küsste ihn auf sein Haar und sog tief seinen berauschenden Duft ein. Wir saßen noch lange hier oben, nah aneinander gekuschelt. „SETOOO!!! JOOEEYY!“ Wir lösten unser inniges Beisammensein und sahen nach unten, wo mein Dad und Mokuba atemlos umher rannten und uns wohl suchten. Ich machte mal lieber auf uns aufmerksam. „Hier oben, Jungs.“ Die beiden sahen gleichzeitig hoch und schimpften auf einmal los, was uns einfiele, ihnen solche Sorgen zu machen. Ich winkte die beiden aber nur nach oben. Nun schweigsam kletterten sie hoch und sahen uns vorwurfsvoll an. „Wir dachten schon ihr hättet euch gegenseitig umgebracht.“, schimpfte Moki los. Dad nickte, mit Tränen in den Augen. Ich lächelte die beiden an. „Es war notwendig.“ Das brachte mir gleich drei hochgezogene Augenbrauen ein. „Sonst hätte Seto mir nicht so gut helfen können.“, sagte ich zögerlich. „Bei was?“ Ich schluckte, ehe ich meinem Dad gestand, als was ich mich selbst empfunden hatte. Der sah mich nur geschockt an und schnippte mir schmerzhaft gegen meine Stirn. „Aua!“ „Dummer Joey. Ich bin sehr froh, dich zu haben. Du und Serenity sind das einzige, dass ich bisher richtig gut hinbekommen habe.“ Ich rieb mir grummelnd meine schmerzende Stirn und sagte, dass ich ihn lieb hätte. Er lächelte, erwiderte es und meinte, wir sollten wieder zurück ins Haus. Wir nickten einstimmig und kletterten vom Baum hinunter. Meinem Mann half ich lieber mal dabei, bevor er sich noch übernahm.   Im Wohnzimmer angekommen, erwarteten uns Serenity und Yoshi mit zwei Gläsern, die mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt waren....Whisky. Dankbar nahmen, mein Eisdrache und ich, die Gläser an und nippten daran. Ich beobachtete ihn, wie er seinen Whisky in der Hand hielt. So elegant. Wie er seine Lippen an das Glas setzte und die Flüssigkeit langsam in seinen Mund floss. Meine Wangen wurden heiß und ich sah woanders hin, nahm einen großen Schluck aus meinem Glas und verschluckte mich daran. Abwesend klopfte mir mein Dad auf den Rücken, während meine Schwester und Mokuba sich mühevoll, ein Grinsen verkneifen mussten. Das ließ meine Wangen nur noch mehr brennen. Dann fing auch noch mein Magen an, laut zu knurren. Allgemeines Gelächter ertönte und flaute erst nach mehreren Minuten ab. Ich wurde in die Küche geschoben und an den Tisch gesetzt. Ich aß ein wenig von dem Abendessen, dass ich vorhin gekocht hatte. Ich gähnte, als ich fertig war und verkündete, dass ich nun ins Bett gehen würde. Dad meinte, dass es ja auch schon sehr spät wäre und dafür, dass es mitten unter der Woche war und... „die junge Generation“ morgen wieder Schule hatte, es ziemlich locker mit dem „zu Bett gehen“ sehen würde. Aber da weder Seto, noch Serenity, noch ich, in dieser Woche, in die Schule gingen, konnte er nur Mokuba meinen. Wir gingen also nach oben, Dad ging in sein Gästezimmer, dass links neben Mokubas war und Moki ging in seines. Serenity hatte ihres neben meinem, wo sie auch gleich verschwand. Seto öffnete sein Zimmer und ich ging an ihm vorbei. Er räusperte sich und fragte mich, wo ich denn schon wieder hin wollte. „Äh...in mein Zimmer?“ Er verdrehte seine Augen. „Mach dich nicht lächerlich, Ehemann. Du weißt so gut wie ich, dass du bei mir im Bett schlafen wirst. Komm.“ Ich seufzte und ging zu ihm, in sein Zimmer. Als er die Tür geschlossen hatte, umarmte er mich von hinten und küsste meinen Nacken. „Ich habe sehr wohl bemerkt, wie du mich beim Whisky trinken, angehimmelt hast. Aber leider ist es schon spät und wir sollten die verbliebenen Stunden nutzen, um zu schlafen. Ab mit dir ins Bad und dann ins Bett.“ Also gingen wir gleich ins Bad, putzten uns die Zähne. Nachdem ich meinen Mann aus dem Bad gescheucht hatte, ging ich nochmal auf die Toilette. Nach dem Hände waschen sah ich mein Gesicht im Spiegel an. Das war das erste mal, dass ich mich nicht vor mir selbst erschrocken hatte. Ich grinste den Jungen mit den blonden Haaren und goldenen Augen frech an und sagte ihm, dass ich anfangen wollte, ihn zu lieben, so wie er war. Aber er müsste Geduld mit mir haben.   Dann ging ich aus dem Bad und lief in einen Drachen hinein, der wohl auf mich gewartet hatte und mich nun warm anlächelte und mir damit, schon wieder, meine Wangen brennen ließ. „Braves Hündchen.“, sagte er und wuschelte mir durch mein Haar. „Bin kein Hund.“, nuschelte ich und schnappte mir seine Hand, um ihn in sein Bett zu ziehen. Dort angekommen, legten wir uns hin und deckten uns zu. Mein Schnösel kuschelte sich an mich und jetzt lächelte ich. Ich gab ihm einen zärtlichen Kuss auf seine Lippen, den er sofort erwiderte. Wir umspielten unsere Zungen, die immer wilder umeinander tanzten. Dann erfasste uns doch die Leidenschaft und er legte sich auf mich. Heute würden wir wohl doch sehr wenig Schlaf bekommen. „Diesmal kommt nichts dazwischen. Heute nehme ich mir einfach, was mir zusteht. Und niemand wird mich daran hindern... auch du nicht, Hündchen.“, sagte er, mich gierig an meinem Hals küssend. Ich stöhnte laut auf und meinte, dass ich es kaum erwarten konnte. Das heizte ihn erst richtig an. Doch dann klopfte es an unserer Tür und wir hörten leise Stimmen vor der Türe. Genervt fragte „der auf mir liegende“ was die beiden...oh nein drei Störenfriede noch wollten. Ich hörte ganz klar weibliches Gekicher, die den anderen beiden sagte, dass sie uns doch nicht stören sollten, wenn es schon mal zur Sache gehen würde. „Die beiden sind ganz klar untervögelt. Die brauchen das, also lasst sie weiter machen.“ „Das geht nicht Serenity. Es ist spät und die beiden brauchen ihren Schlaf. Und...was heißt hier untervögelt? Wo hast du denn schon wieder solche Ausdrücke her?“ „Ja, auch wenn es spät ist, können sie es trotzdem tun. Was ist schon dabei, Papa? Nur weil du seit Jahren niemanden mehr im Bett hattest, musst du es nicht an Joey auslassen.“ Ich wurde rot. Das ging jetzt eindeutig zu weit. Das hörte sich ja fast so an, als wüsste sie, wie es war, untervö.... oh nein. Hatte sie schon mit Tristan geschlafen? Das leise fauchen meines Mannes lenkte mich ab und ich sah meinem Eisprinzen an. Der hatte einen harten, zornigen Zug im Gesicht. Er ließ von mir ab und stand auf, nur um daraufhin die Tür aufzureißen und auf alle außerhalb der Türe eine große Ladung Eis auszuschütten. „Niemanden von euch geht es etwas an, was wir hier tun. Geht auf eure Zimmer und verhaltet euch ruhig, sonst werdet ihr alle im Keller schlafen.“ Er fauchte sie noch weiter an und zeterte und schimpfte. Ich gähnte. Man war ich auf einmal müde. Ich schloss die Augen und driftete, im Hintergrund der schnaubende Drache, in einen traumlosen Schlaf.     Am nächsten Tag war ich wie gerädert und alleine im Bett. Wo war mein Mann hin? Seine Seite sah völlig unbenutzt aus. Ich stand auf und suchte ihm im Bad, aber es war leer. Ich ging in mein Zimmer, aber auch in diesem war er nicht aufzufinden. Vielleicht unten in der Küche? Oder...ich sah einfach mal im Arbeitszimmer nach. Ich kam diesem näher und hörte, das leise Geräusch einer Tastatur. Hatte er überhaupt geschlafen? Ich klopfte leise an und hörte, wie das Geräusch der Tastatur erstarb, ehe er ein genervtes „Herein“ von sich gab. Ich öffnete die Tür und lugte vorsichtig hinein. Es war draußen noch dunkel und die Uhr an der Wand zeigte mir das es erst 04:05 Uhr war. „Guten Morgen, Schneekönig. Alles in Ordnung?“ Lange sah er mich an, ehe er mich zu sich winkte. Ich gehorchte und blieb vor ihm stehen. Er sah müde aus. Dunkle Ringe waren unter seinen Augen, er wirkte blass und erschöpft. Ich streckte meine Hand nach ihm aus, zögerte aber. Er sah so abgekämpft aus...und ich war nicht sicher, ob er jetzt berührt werden wollte. Gestern wollte er mit mir ganz andere Dinge anstellen, ehe wir gestört wurden und ich...einfach einschlief. Ich senkte meine Hand und auch meinen Blick. Es musste echt extrem frustrierend für ihn sein. Eine Hand kam in mein Sichtfeld, griff sich mein Kinn und hob es, sodass ich ihn ansehen musste. Meine Schuldgefühle wegen gestern, mussten ihm geradezu anspringen. „Ich bin nicht böse auf dich. Es sind eher die...äußeren Umstände und dein Dad, die mich fertig machen.“ Ich nickte und presste sein Gesicht an meine Brust. Ich hörte ein grummeliges Murmeln, konnte es aber nicht verstehen, was er mir damit sagen wollte. Er stemmte sich von mir und sah mich frostig an. „Lass das und setz dich endlich auf meinen Schoß. Oder brauchst du eine Extra Einladung?“ Auf...auf seinen Schoß? Ich fühlte meine Wangen heiß werden. Was hatte er vor? Er grinste mich grimmig an. „Nein, bedauerlicherweise nicht das, was ich jetzt am Liebsten mit dir tun würde. Ich...ich...brauche jetzt deine...deine Nähe.“ Mir wurde trotzdem heiß und ich schluckte hart. Ich setzte mich also vorsichtig auf ihn, sodass ich ihn ansehen konnte und schlang meine Arme um seinen Nacken. Er legte seine um mich, senkte seinen Kopf und lehnte ihn an meine Schulter. Sanft ließ ich meine rechte Hand durch seine seidigen Haare fahren und gab ihm den Halt, den er jetzt brauchte. Er seufzte leise auf und ich bekam davon wieder ein Flattern in meinem Bauch. Er drehte seinen Kopf ein wenig, fühlte seinen warmen Atem an meinem Hals und bekam davon Gänsehaut. Aber ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, was für ein Durcheinander er in mir auslöste, sondern strich weiterhin zärtlich durch sein Haar. Dann begann er mich am Hals zu küssen, als hätte er meinem Körper zugehört. Langsam leckte seine Zunge an mir und ließ mich erzittern. Fast hätte ich laut aufgestöhnt. Dann biss er wieder sanft zu und saugte wieder an mir. Nun konnte ich ein lustvolles Stöhnen nicht mehr zurück halten. Ganz leicht fuhren seine Hände an meinen Seiten auf und ab. Oh...ich hatte ganz vergessen, dass ich nur Boxershorts trug. Wie konnte man so etwas vergessen? Seine Hände strichen weiter nach unten und machten an meinem Hintern halt. Er packte ihn und fing an, ihn zu kneten. Ich konnte mich nicht mehr halten und bat ihn stöhnend, zu Ende zu bringen, was er gestern angefangen hatte. Doch er lachte nur leise und schüttelte den Kopf. Er sah mir in die Augen und küsste mich dann, während er meinen Hintern weiter bearbeitete. Moment...hieß das...er wollte mir nur Erleichterung verschaffen? Ich stoppte ihn in seinem Tun, indem ich von seinem Schoß runter rutschte. Keuchend fragte ich ihn, was das werden sollte und er sah mich nur müde an. „Sei doch froh, wenn ich das tue.“ meinte er bissig. Ich wusste nicht, was mit ihm los war, aber er wollte mich...er wollte...Ich verschränkte meine Arme und meinte, dass ich mich nicht von ihm ablenken lassen würde.   „Ist ok, wenn du nicht mit mir darüber reden willst. Ich weiß ja wie das ist. Aber...wenn du dich dafür entscheiden solltest, es doch zu wollen...ich bin für dich da.“ Dann drehte ich mich um und verließ sein Arbeitszimmer. Ich ging aber nicht zurück in sein Zimmer, sondern in meins. Das musste ja schon verstaubt sein. Es war besser so. Anscheinend brauchte er den Abstand mehr, als die Nähe. Wir hatten schon so viel in der kurzen Zeit erlebt. Waren ständig beieinander. Er kämpfte bestimmt auch mit der Presse und seinem ehemaligen Anwalt, dessen Tochter, meiner Mutter UND meinem Dad. Dann hatte er auch noch die Verantwortung für meine kleine Schwester übernommen und die Firma leitete sich nicht einfach so. Was konnte ich ihm abnehmen? Meinen Dad und meine Schwester...darum würde ich mich kümmern, genauso wie um Mokuba. Ich setzte mich auf mein Bett und dachte angestrengt nach. Dann stand ich wieder auf und ging unruhig in meinem Zimmer hin und her, nur um mich wieder auf mein Bett zu werfen. Doch ich konnte nicht liegen bleiben, sondern sprang wieder auf und ging weiter. Ich kam zu keiner guten Lösung. Ich konnte die Meute nicht von ihm fern halten. Er war einer ständigen Konfrontation ausgesetzt, immerhin war Dad ständig zu Besuch und Serenity wohnte ja im Moment hier, Mokuba sowieso. Ich fing an hektischer zu atmen. Super. Jetzt wollte ich ihm schon helfen und mir viel nichts ein, wie genau. Besser ich ging ihm auch aus dem Weg so gut es eben ging. So würde er meine Aussetzer nicht mitbekommen. Ich konnte immer weniger Luft in meine Lungen bekommen und bekam langsam Panik. Wie hatte ich das letzte Mal diese Attacke überlebt? Ich setzte mich wieder auf mein Bett, aber es wurde auch da nicht besser. Im Gegenteil. Mein Herz fing auch noch an, fürchterlich zu schmerzen. Also stand ich wieder auf. Seto...ich brauchte jetzt meinen Mann. Er würde wissen, was zu tun wäre. Schwankend versuchte ich, die Tür zu erreichen, doch meine Beine trugen mich nicht mehr und ich ging in die Knie. Mir war auf einmal so schwindelig und ich hatte das Gefühl, nun gar keine Luft mehr zum atmen zu haben. Na klasse. Nun ließ ich ihn mit den Problemen auch noch alleine. Ich kippte zur Seite und konnte kaum noch was sehen. So endete es also.... Anders, als ich gedacht hatte. Mir tat es nur leid, um meinen Mann. Doch dann sah ich, verschwommen, ein Paar Füße schnell auf mich zu kommen. Seto sprach irgendwelche Worte, die ich nicht verstand. Dann war sein Mund auf meinem und er presste mir wieder Luft in die Lungen. Er wiederholte dies, bis ich wieder richtig sehen und selbstständig atmen konnte. Hätte er mich nicht gefunden....   Etwas nasses tropfte auf meine Wange und zog ihre feuchte Spur über mein Gesicht. Was...was war das? Ich sah ihn an und...weinte er? Er nahm mich in die Arme und murmelte irgendwas vor sich hin. Ich glaubte Worte, wie „zum Glück“ und „ich installiert habe“ zu hören. Keine Ahnung was das sollte. Er hatte irgendwas installiert? Ich war im Moment einfach nur froh, überlebt zu haben. Er hielt mich noch fester und zitterte leicht. Sein Körper bebte auf einmal und ein heftiger Weinkrampf schüttelte den sonst so starken Eisdrachen durch. Ich fühlte mich schwach und hatte kaum Kraft, sonst hätte ich ihn sofort an mich gedrückt und ihn getröstet. Aber das einzige wozu ich gerade im Stande war, war selbst zu weinen. Das er weinte, machte mich über die maßen traurig. Ich hatte....ich hatte meinen Mann...zum weinen...gebracht... Ich war unglaublich...entsetzt.. und wollte nicht, dass er weinen musste...und schon gar nicht wegen mir...weil ich zu blöd bin, eine solche Attacke abzuschmettern. Leise flüsterte ich seinen Namen. Dann sah er mich an und ich zuckte zusammen. Es war seltsam, ihn so zu sehen. Hilflos und verzweifelt. Ich musste noch mehr weinen. Was ...was hatte ich getan? Ich hatte meinen Mann zum...zum weinen gebracht. Den starken, stolzen, unerschütterlichen Drachen, hatte ich erschüttert...„Es tut mir leid...“ flüsterte ich ihm zu, doch er schüttelte nur den Kopf, sein Körper verfiel erneut in Krämpfe und er schluchzte laut auf. „Es ist nicht deine Schuld. Es wird mir nur gerade alles zu viel...und fast wärst du...“ Und noch ein Weinkrampf schüttelte ihn durch und er presste sein Gesicht an meine Schulter, krallte sich regelrecht an mich, als hätte er Angst, ich könnte nun doch einfach wegsterben. Wir weinten lange. Wie lange wir so da saßen, weiß ich nicht. Es fühlte sich wie Stunden an. Doch irgendwann kam Leben in die Villa und wir beide wurden gesucht. Ich hörte erschrockenes Rufen und Füße, die sich uns schnell näherten. „Was ist passiert? Seto? Was...“ Angesprochener hatte sein Gesicht zu Mokuba gedreht und diesem blieben sämtliche Worte im Halse stecken, als er seinen großen Bruder, so verletzlich und weinend sah. Dann nahm Moki seinen Bruder in die Arme und rief nach Serenity und meinem Dad. Diese kamen auch sofort angelaufen. Dad erkannte den Ernst der Lage sofort, löste Mokuba von Seto und diesen von mir und nahm ihn auf seine Arme. Er trug ihn in mein Bett und dann machte er dasselbe mit mir. Kaum lag auch ich in meinem Bett, zog mich mein Mann zu sich und hielt mich krampfhaft fest. Erneut brach eine Welle der Traurigkeit über dem Eisberg zusammen. Was sollte ich tun? Wie konnte ich ihm helfen? Serenity fing ebenfalls an, zu schluchzen und umarmte, den immer noch geschockten Mokuba. Mein Dad streichelte mir über den Kopf und meinte, dass wir im Bett bleiben und uns erholen sollten. Ich nickte meinem Dad dankbar zu und kuschelte mich an meinen Gatten. Dad, Serenity und Mokuba verließen mein Zimmer, um uns Ruhe zu gönnen.   Was hatte der Eiswürfel immer gemacht, um mich zu trösten? Ich dachte einige Zeit darüber nach und streichelte ihm durch sein Haar. „Schhh. Ganz ruhig, Liebling. Ich bin da und gehe nicht weg. Du kannst ganz beruhigt sein. Ich bleibe hier und halte dich. Du kannst ein bisschen schlafen, wenn du willst. Ich passe auf dich auf.“ Daraufhin hörte ich leises Lachen. „Und wer passt auf dich auf, Hündchen?“ Ich grummelte. „Ich kann gut auf mich selbst aufpassen, klar? Du musst nicht für mich die Verantwortung übernehmen. Auch nicht für Serenity. Das kann Dad machen.“ Das Lachen wurde lauter. „Wirklich witzig. Als ob dein Dad das schaffen würde. Der ist doch selber noch grün hinter den Ohren.“ Da musste ich ihm leider Recht geben. Ich seufzte. „Es tut mir wirklich leid...wenn ich nicht diese komische Attacke gehabt hätte....Ich hab nicht gewusst, was ich machen sollte, um wieder atmen zu können. Ich hatte nur nachgedacht, wie ich dir diese ganze Last abnehmen kann...“ Er schnaubte und richtete sich auf. Er sah unendlich müde aus und furchtbar traurig. „Du kannst mir nichts abnehmen. Du bist nur ein Hund und kein Firmenleiter. Auch kein Anwalt oder Erziehungsberechtigter und das mit deiner Mutter will ich ja gar nicht erst erwähnen.“ Ich knurrte ihn an. „Pah! Ich bin kein Hund, dass solltest du dir endlich mal merken. Aber nein. Ich bin kein Firmenleiter. Aber ein Erziehungsberechtigter. Ich habe ja nur Dad die ganzen Jahre bekocht, ihn geschimpft, Hausarrest gegeben, wenn er was angestellt hat, die Wohnung geputzt, und und und. Das schaffe ich wohl. Und wenn du einen Anwalt brauchst, ist Dad zur Stelle. Er hat nur kein Studium vorzuweisen. Echt schade, dass er das nicht einfach mal so nachholen kann.“ Seto sah mich nachdenklich an. „Für was habe ich denn großen Einfluss? Wenn dein Dad es schaffen würde, könnte er die beiden Prüfungen, die er als Anwalt braucht, sofort machen. Dann ist er offiziell einer.“ Mir blieb der Mund offen. „Mund zu, sonst fliegt noch eine Fliege da rein.“ Ich klappte beleidigt meinen Mund zu und sah ihn skeptisch an. „Das würdest du tun?“ Er wuschelte mir durchs Haar, nickte und meinte, ich wäre ein braver Hund. Ich schlug seine Hand von meinem Kopf und meinte, er sollte mich endlich wie einen Menschen behandeln. Eine Augenbraue wanderte nach oben. Ich beobachtete ihn genau. Jetzt schien wieder alles in Ordnung zu sein....aber...ich glaubte er brauchte immer noch Trost. Also rückte ich ganz nah an ihn und die Augenbraue wanderte noch ein Stück höher. Ich streckte meine Hände nach ihm aus und legte sie an seine Schläfen. Ganz zart massierte ich sie und genießerisch schloss der Frosty seine Augen und seufzte. Sanft strich ich über seine Stirn, die Wangen und wieder zu den Schläfen. Dann begann ich, sein Gesicht zusätzlich mit lauter kleinen Küssen zu bedecken. Er fing meine Lippen mit seinen ein und wir küssten uns ganz zart. Dann legte er sich einfach auf mich drauf und meinte, ich wäre echt bequem und er müde. „Was zum....wage es nicht, jetzt einzuschlafen, hörst du?“ Das kam mir irgendwie bekannt vor....Oh. Das hatte ich ihm auf der Party gesagt, als ich ihm auf den Rücken gesprungen war. Aber er hörte nicht. Im nächsten Moment war er tatsächlich eingeschlafen. Er hatte die letzte Zeit kaum Schlaf bekommen. Ob das an mir lag? Ich seufzte und streichelte ihm durch sein seidiges Haar. Wenn er Schlaf brauchte, würde ich ihm so viel, wie möglich verschaffen.   Irgendwann hatte ich es geschafft, ihn von mir runter zu bekommen, ohne ihn zu wecken. Ich stieg aus meinem Bett und ließ ihn schlafen. Er brauchte das. Er hatte bestimmt nochmal eine Schmerztablette genommen, sonst könnte er nicht SO, in dieser Stellung schlafen. Ich zog mir ein Shirt über, setzte mich auf die Couch, in meinem Zimmer und wachte über seinen Schlaf. Das letzte mal, als ich auf die Uhr gesehen hatte, war es bereits Nachmittag. Irgendwann war ich aber auch eingeschlafen. Ich träumte schon wieder...Aber das erste Mal wieder von früher.     Ich lag in meinem Bett und schlief. Ich wachte auf und hörte ein gruseliges Geräusch. Das Geräusch hielt vor meiner Tür und sie öffnete sich langsam. Ich sah meine Mutter, in ihren Augen blanker Hass. Sie kam näher und flüsterte mir zu viele böse Dinge zu. Ich war an so vielen Sachen Schuld. In der Nacht hatte ich meine Kontaktlinsen raus genommen und sah sie nun ängstlich mit meinen goldenen Augen an. „Du bist nichts wert.“, sagte sie zischend. „Hätte ich gewusst, dass du nur ein Klotz an meinem Bein sein würdest, hätte ich dich nach deiner Geburt schon entsorgt.“ Sie kam näher. Ich fing an zu zittern. Was sollte ich tun. Sie war meine Mutter. Ich hatte sie doch lieb. Sie streckte ihre Hand nach mir aus und hielt mir meinen Mund zu. Ich zitterte, als ihre andere Hand meine Nase zu hielt. Ich versuchte mich zu wehren, aber sie ließ mich nicht los. Ich bekam keine Luft mehr. Panik breitete sich in mir aus und ich versuchte meine Mutter davon abzuhalten, mich umzubringen. Sie war aber stärker, als ich. Meine Sicht verschwamm immer mehr und bittere Tränen liefen mir über mein Gesicht. Ich verlor das Bewusstsein.     „Joey....Joey, wach auf.“ Jemand rüttelte mich an meiner Schulter. Ich schlug die Augen auf und sah in traurige, blaue. Ich richtete mich auf und sah ihn geschockt an. Hatte ich ihn geweckt? Hatte ich im Schlaf geredet? „Äh....Seto...entschuldige, habe ich dich geweckt? Ich hätte nicht einschlafen dürfen...äh...hast du Hunger? Ich könnte dir was kochen?“, fragte ich nervös. Er sah mich aber nur mit einem analysierenden Blick an. „Daher kommen also deine Panikattacken. Wie oft, hatte sie versucht, dich zu töten?“ Ich starrte ihn nur an und sagte nichts. Dann stand ich ruckartig auf und ging rückwärts zur Türe. Er folgte mir und fragte, warum ich weglaufen wollte. Ich hätte ihm doch, während meiner Alpträume schon so vieles von meiner Kindheit anvertraut, da käme es auf eine weitere Situation auch nicht mehr drauf an. Wie bitte? „Was redest du da, Gefrierschrank? Ich träume nicht. Seit vielen Jahren hab ich heute, das erste...nein zweite... äähh... wieder geträumt.“ Er ging schneller und packte meinen Arm. „Ach? Wieso weiß ich dann davon, dass deine Mutter dich dazu bringen wollte, dass du deine Schwester hasst und deine Wut an ihr auslassen solltest? Und das sie dies tat, damit sie dich als „schwer erziehbar“, loswerden konnte.“ Ich riss meine Augen weit auf. Ich hatte NIE jemanden davon erzählt. Woher wusste er es dann? „Oder das sie dir nur das zu essen gab, was du nicht mochtest. Wenn du es nicht aufessen wolltest, hat sie dich in den Keller gesperrt.“ Tränen rannen mein Gesicht hinab, während ich ihn fassungslos anstarrte. „Was ist mit „der Suppe“? Hat sie auch versucht dich zu vergiften? Die vielen Tage, die du krank warst und nicht schlafen konntest, weil du solche Schmerzen hattest?“ Ich schluchzte auf und versuchte ihn abzuwehren. Das ging ihn gar nichts an. Niemand sollte das wissen. Niemand sollte wissen, wie wertlos ich wirklich war... Träumte ich wirklich? Oder redete ich im Schlaf nur, damit meine Psyche nicht vollständig zusammen brechen konnte? Er aber zog ruckartig an meinem Arm und ich taumelte zu ihm. Er fing mich in einer Umarmung auf und hielt mich fest. Er schien mit sich zu ringen und atmete tief durch. „Ich habe Dr. Han davon erzählt....“, nuschelte er. Ich stemmte meine Arme an seine Brust und versuchte von ihm loszukommen. „DU HAST WAS? WIE KONNTEST DU NUR?“ „Joey...beruhige dich. Was glaubst du...“ „NEIN! LASS MICH GEFÄLLIGST LOS. NIEMAND DARF DAS WISSEN...NIEMAND!!!“ „Es belastet nicht nur dich...“ „ACH JA?“ „Ja, Joey. Was denkst du? Wie fühle ich mich dabei, wenn dich fast jede Nacht solche Träume quälen? Ich schlafe die halbe Nacht nicht, weil ich dich sofort wecken oder beruhigen muss, wenn sie anfangen. Du hast nur keine Alpträume, wenn ich auf dir liege. Aber das geht leider nicht immer.“ Leise klopfte es an meiner Tür und meine Schwester öffnete sie. „Joey? Warum schreist du rum? Alles in.....“ Sie erstarrte, als sie mich sah, gehalten in den Armen meines Mannes, der mich traurig und schuldbewusst ansah und sagte, dass er meine Mutter, für ALLES, was sie mir angetan hatte, büßen lassen würde. Konnte er nicht still sein? Serenity hörte alles... „Sei still, Seto. Hör auf zu reden, bitte!“ Doch er ließ sich nicht abhalten, sondern drückte mich wieder fest an sich. Ich sah, dass Dad und Mokuba hinter meiner Schwester standen...nein...bitte nicht. Er sah es auch und schluckte. Wollte er... „Ich bringe sie hinter Gitter und dann kann sie dir nie wieder weh tun, Joey. Deshalb...und NUR deshalb habe ich mit der Psychologin darüber gesprochen. Es fehlen nur noch ein oder zwei Termine...In so einer Situation, darf die Psychologin, ebenfalls das Schweigen brechen und es wird kinderleicht werden. Dann können wir Anzeige erstatten, wegen Misshandlung und jahrelang, versuchten Mordes ihres eigenen Kindes.“ „WAS?“, schrie Dad aufgebracht. Serenity schluchzte laut auf und Mokubas Gesicht verzerrte sich wütend. Ich verbarg mein Gesicht in meinen Händen und weinte stumm. „WAS soll das heißen... versuchter Mord...von Joey? Das...das reicht. Ich rufe Max an. Der kann uns bestimmt helfen...IRGENDWIE.“, meinte Dad vor Wut zitternd und fischte sein Handy aus seiner Hosentasche. „Lass das, Jason. NIEMAND außerhalb dieses Hauses sollte davon erfahren, hörst du? Denk an Joey... Es reicht schon, wenn ICH ihn bitter enttäuschen musste. So etwas nennt man ja Vertrauensbruch, nicht wahr?“ Wie Recht er hatte. Erneut versuchte ich mich aus seiner Umklammerung zu befreien, aber er war immer noch stärker, als ich. „Lass mich gefälligst los. Ich will nicht, dass du mich anfasst...LASS LOS!“, knurrte ich ihn an, doch er ignorierte mich. Sobald er sich sicher war, dass ich mich beruhigt hatte, würde ich mich losreißen und abhauen. Doch er wusste anscheinend schon, dass ich dies vorhatte, denn er ging, mit mir im Arm, zum Bett zurück und setzte sich mit mir hin. „Würdet ihr uns bitte jetzt alleine lassen?“, fragte der Eiskübel ungehalten. Dad und unsere Geschwister folgten seinem Befehl, allesamt einen harten Zug im Gesicht und schlossen die Türe wieder. „Joey...es tut mir...“ „Leid? Vergiss es. Ich glaub dir kein Wort. Lass mich los!“ Er seufzte und küsste meinen Nacken, was mir einen sanften Schauer den Rücken hinab jagte, obwohl ich es nicht wollte. Er knabberte daran und küsste mich weiter. Dann hörte er auf und meinte, dass er heute, auch ein Trauma davon getragen hatte, als er mich sterbend am Boden liegend gefunden hatte. Sterbend? Aber...von Panikattacken war bisher noch nie jemand gestorben....oder? „Und nun? Jetzt hasst du mich...“, flüsterte er. Sein Körper erbebte und er fing wieder an, fürchterlich zu weinen. Mein Zorn und meine Enttäuschung verrauchten schlagartig. Ich drückte ihn an mich und sagte ihm, dass es mir lieber gewesen wäre, er hätte vorher mit mir über alles gesprochen. Seinen Plan, bei der Psychologin... „Ich...ich hasse dich...dich nicht...“, stammelte ich. Er weinte heftiger und nun kamen auch mir die Tränen. Das wollte ich nicht. Bitte nicht. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände, sah ihm in seine unglaublich traurigen Augen, die nun dunkelblau schimmerten und bittere Tränen vergossen. Wieder hatte ich ihn zum weinen gebracht... Ich küsste ihn zaghaft, hoffte er würde aufhören, mit weinen und er erwiderte ihn sofort. Er klammerte sich an mich und küsste mich, als würde sein Überleben davon abhängen. Seine Tränen benetzten weiterhin mein Gesicht und vermischten sich mit meinen. Ich krallte meine Hände in seine Haare und stöhnte plötzlich in den Kuss. Wir hatten seit Wochen nicht mehr miteinander geschlafen. Es kam immer wieder irgendwas dazwischen, bis auf gestern. DA wollten wir es eigentlich tun. Mein Verlangen nach ihm, zerrte an mir und ich riss an seinem Hemd. Die Knöpfe flogen ab und verteilten sich auf dem Bett. Ich streifte es ihm ab und berührte ihn. Auch er stöhnte nun und verlagerte sein Gewicht. Ich fiel rücklings aufs Bett und spürte seine Erregung an meiner. Er zog mir meine Boxershorts aus, öffnete seine Hose und drang augenblicklich in mich ein. Lustvoll stöhnte ich auf. Wie hatte ich es vermisst, ihn in mir zu spüren. Aber... er bewegte sich schnell und keuchte mir in mein Ohr. Ich atmete tief durch und biss mir in meine Unterlippe. So erregt, wie er war, würde er bestimmt nicht lange durchhalten. Besser, ich genoss dieses Gefühl, solange es ging. Es dauerte wirklich nicht lange...ein paar Sekunden später spürte ich, seinen heißen Samen in mir und er sackte, laut keuchend, auf mir zusammen. Ich streichelte seinen Rücken und küsste seine Schulter. Er schlief auf mir ein und ich starrte lange noch an die Decke und kämpfte meine Erregung nieder. Es dauerte noch eine Weile, ehe ich auch einschlief.   Tbc...     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)