Folgen eines Turniers von Alistor ================================================================================ Kapitel 33: Was soll ich jetzt tun? Setos Sicht -----------------------------------------------       Das gab es doch nicht. Sein Hündchen...liebte ihn? Unbemerkt stand ich auf und fuhr mir nervös durch die Haare. Jetzt endlich ergab das alles auch einen Sinn für mich. Diese Traurigkeit, sein ganzes Verhalten. Er...liebte mich. Warum auch immer. Das Problem war nur...was wollte ich? Was fühlte ich? Vielleicht sollten wir ja doch wieder etwas Abstand voneinander nehmen. Ich hatte bestimmt übertrieben, mit dem Verwöhnen und so weiter. Hätte ich ihm die Liebesschaukel nicht schenken sollen? Sollte ich überhaupt noch mit ihm schlafen? Ich hatte keine Ahnung was ich tun wollte. Ich hatte zwar versichert, dass ich mich nicht scheiden lassen würde...aber Gefühle für meinen Mann? Ja ich mochte ihn. Aber... war das genug? Kein Wunder, dass er so hin und hergerissen war. Hatte ich ihm nun falsche Hoffnungen gemacht? Ich zog mich an und verschwand in mein Arbeitszimmer. Ich schloss mich ein und setzte mich an den Schreibtisch. Einige Zeit lang starrte ich durch die Gegend und entschied mich, jemanden anzurufen, den ich sonst nie anrufen würde, es sei denn, ich würde ihn zu einem Duell herausfordern. „Hallo?“ „Yugi...“ „Kaiba? Ist was passiert? Geht es Joey gut? Was...“ Ich unterbrach ihn unwirsch und versicherte ihm, dass mit Joey alles in Ordnung war. „Ich habe ein...Problem. Ich möchte, dass du es für dich behältst. Erzähle es niemandem.“ Lange schwieg er, bis er dann meinte, dass Thea gerade bei ihm war und sie sowieso alles heraus finden würde. Ich verdrehte die Augen. „Also gut. Dann mach den Lautsprecher an. Aber ich will nicht, dass einer von euch mit jemanden darüber spricht, verstanden?“ „Ja.“, meinten beide synchron. „Gut..ähm...Joey und ich...wir hatten gerade unglaublich guten Sex und...“ „Woah, Kaiba! Das ist etwas, was ich nicht wissen will.“, meinte Yugi. Ich verdrehte die Augen und schwieg. Thea meldete sich zu Wort und gleich so scharfsinnig, als wäre sie die Zwillingsschwester von Dr. Han. „Kaiba...du weißt jetzt also, dass Joey Gefühle für dich hat...“ Was zum... „Was soll das heißen?“, fauchte ich aufgebracht. Thea lachte perlend und nannte mich einen jämmerlichen, begriffsstutzigen Schwachkopf...Yugi versuchte noch was zu retten. „Thea...sei doch nicht gleich so...“ „So was? Jeder...JEDER sieht, wie hoffnungslos verliebt Joey in Kaiba ist. Und wenn ich das anmerken dürfte...du bist nicht besser Kaiba. Würdest du Joey derart unterstützen, helfen und verwöhnen, wenn du ihn nicht genauso lieben würdest? Ihr wurdet zwar zur Heirat gezwungen, aber im Ernst...das war die Gelegenheit zu merken, dass ihr beide das perfekte Paar schlechthin seid.“ Ich schwieg. Warum hatte ich nur angerufen? Jeder sagte mir, dass wir uns gegenseitig lieben würden...aber müsste man es denn nicht merken? Also selbst? Ich schüttelte den Kopf und bedankte mich für das...aufschlussreiche Gespräch. „Kaiba! Ich warne dich! Verletzt du Joey, bekommst du es mit mir zu tun! Und das ist eine offizielle Drohung und gleichzeitig ein Versprechen. Joey ist sehr verletzlich, dass weißt du. Es würde ihn zerstören, wenn du ihn jetzt auf einmal auf Abstand hältst. Wenn du noch nicht zu hundert Prozent weißt, was du willst...bitte. Finde es raus, aber lasse es nicht an deinem Ehemann aus, verstanden?“ Ich grummelte nur eine Bestätigung und legte wieder auf. Das hatte mir nun gar nichts gebracht. Mit wem konnte ich reden, ohne dass man mich so vorführte?     Es klopfte an meiner Türe. Ich hatte nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Ich hatte nur durch die Gegend gestarrt und überlegt. Aber zu einem Ergebnis kam ich nicht. „Seto? Alles in Ordnung?“ Mein Mann. Joey...der mich...liebte. Was sollte ich tun? Panik ergriff mich und ich erwischte mich dabei, dass ich die Möglichkeit in Betracht zog, aus dem Fenster zu steigen und durch den Garten zu fliehen. Lächerlich...das war mein Haus. Ich atmete tief durch. Beherrsche dich. Einfach nichts anmerken lassen. Keine Panik. Ich sollte ihm einfach antworten, so wie immer. „Alles in...in Ordnung. Hab nur viel zu tun.“, sagte ich knapp und in einem frostigeren Ton, als ich beabsichtigt hatte. „Okaaayyy. Das hört sich aber nicht so an. Soll ich dir was schönes kochen, Liebling?“ Ich zuckte zusammen und warf dabei meinen Laptop vom Schreibtisch. Ich grummelte und krabbelte unter den Tisch, um ihn aufzuheben. „Seto?“ Ich hob den Kopf, stieß ihn mir an und fluchte laut. „Nein...keinen Hunger.“, zischte ich kalt. Er schwieg und hörte, wie er sich von meiner Tür entfernte. Ich seufzte und raufte mir die Haare. Dieses Geständnis...änderte alles. Dabei hatte er es nur gesagt, weil er dachte, dass ich schlafen würde. Hätte ich nur geschlafen, dann wüsste ich es nicht. Aber nun war das Kind schon in den Brunnen gefallen und ich musste mich ihm stellen. Ich musste den Schein wahren...um jeden Preis. Angesäuert legte ich meinen Laptop wieder auf den Schreibtisch. Ich musste zu ihm. Er hatte sicher bemerkt, dass ich mich anders benahm. Ich witterte förmlich einen Aussetzer. Also schloss ich auf und lugte hinaus. Er saß am Boden, gegenüber von mir und sah mich traurig an. Hatte er geweint? Ich schluckte unmerklich. „Eisschrank...hab ich was falsch gemacht?“ Ich schüttelte den Kopf und setzte mich neben ihn. Sogleich kuschelte er sich an mich. Wärme durchströmte mich. Ich merkte erst jetzt, dass ich innerlich ausgekühlt war und er mich gerade wieder mit seiner Güte und Liebe flutete, damit ich nicht frieren musste. Liebe....er liebte mich.... Ich räusperte mich schnell. „Irgendwie bin ich neben der Spur, Joey. Es liegt nicht an dir.“ Skeptisch sah er mich von der Seite an und meinte, dass es doch oft NUR an IHM lag. „Schon gut. Ich komme damit klar.“, sagte er schnell und stand wieder auf. Die Kälte kam zurück, mit ihr die Panik, die mich in ihrem eisernen Griff gefangen hielt. Er sah mich kurz an, wollte schon gehen, stoppte aber und sah mich seltsam an. „Was hast du nur, Geldsack?“ Ich schüttelte den Kopf, entschied aber, dass ich ehrlich bleiben sollte. Zumindest halbwegs. „Mir ist kalt. Innerlich. Ich weiß nicht warum und was genau das ist...“ Er setzte sich auf meinen Schoß und streichelte meine Wange. Dann küsste er mich sanft und ich seufzte. Die Wärme kam wieder, erfüllte mich, bis mir so heiß war, dass ich.... ach was. Ich sollte es einfach tun. Meinen Instinkten folgen. Also stand ich mit ihm auf und warf ihn mir über die Schulter, ehe ich in unserem Schlafzimmer verschwand, um mit ihm eins zu werden.       Was hatte ich getan? Aber gut. Ihm hatte es gefallen. Sehr sogar. Nun gut. Warum auch nicht. Immerhin war ich ein meisterhafter Liebhaber. Ich wusste, wie ich Joey beglücken konnte. Aber es hatte mich noch mehr verwirrt, als das es helfen würde. Dieses Telefonat mit Yugi und Thea kam mir wieder in den Sinn und ich seufzte lautlos. Jeder wusste also Bescheid. .. nur ich nicht. Hatte er sich tatsächlich so auffällig benommen? Ich musste mir was einfallen lassen. Bevor Joey merkte, was ich wusste. Ich musste so tun, als ob ich sein Geständnis nicht gehört hätte, es nie passiert wäre. Und ich musste es so geschickt anstellen, dass er meinen Zwiespalt nicht bemerkte. Also gut. Das war einfach nur ein Traum gewesen. Genau, nichts weiter. Ich sah auf die Seite und damit in ein friedliches, befriedigtes Gesicht. Ich rückte näher und sah es mir ganz genau an. Weich fielen seine blonden Strähnen, ihm ins Gesicht. Seine Augenbrauen waren nur eine Nuance dunkler, als seine Haare und die Wimpern waren am Ansatz schwarz, wurden aber heller. Die Spitzen schimmerten golden. Seine Haut war schon gebräunt von der Sonne und sah so zart aus, dass ich mich zurückhalten musste, sie zu berühren. Er war so... faszinierend. Ich schlug die Decke zurück und sah mir seinen Körper an. Er hatte wieder ganz gut zugelegt. Die Rippen waren nun gar nicht mehr zu sehen, aber mir war er trotzdem noch etwas zu schmächtig, vom gesundheitlichen Standpunkt her. Meine Gedanken schweiften ab, in die Vergangenheit, als er noch halb magersüchtig gewesen war. Damals kam es mir nicht so wichtig vor, aber jetzt... Ich hatte ihm gesagt, dass es mir egal war, wie er aussah. Das stimmte auch, aber sagte man sowas nicht nur, wenn man jemanden mochte, wie er war? Also...bedingungslos? Wie konnte ich nur herausfinden, wie sehr ich ihn mochte? Ich seufzte erneut. Diese Gedanken hielten mich davon ab, zu schlafen. Es war mittlerweile schon 03:00 Uhr früh und immer noch starrte ich meinen Mann an. Nun hielt ich es aber nicht mehr aus. Ich hob meine Hand und strich ihm eine vorwitzige Strähne, aus dem Gesicht, streichelte seine Wange, seinen Hals, über die Brust. Dort machte ich Halt, legte meine Hand flach darauf und spürte sein Herz, welches kräftig und regelmäßig schlug. Doch dann erhöhte sich sein Herzschlag, wurde immer schneller. War er aufgewacht? Ja, goldene Augen sahen auf einmal, verwirrt in meine. „Seto...was ist? Kannst du nicht schlafen?“ Ich ließ mein Gesicht undurchdringlich und schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Gedanken. Ich werde schon irgendwann einschlafen...oder auch nicht. Was solls, nicht so wichtig. Schlaf weiter.“, wollte ich es abwiegeln, doch Joey setzte sich auf. Meine Hand, die auf seinem Herzen gelegen hatte, rutschte von seiner Brust. Hatte er bemerkt, dass ich seinen Herzschlag kontrolliert hatte? „Nein. Ich mache dir eine warme Milch mit Honig...oder möchtest du lieber Lavendeltee?“ Er streckte mir seinen Hintern förmlich entgegen, als er sich eine Boxershorts anzog. Konnte ich überhaupt noch, ohne diesen knackigen Hintern leben? Eigentlich war diese Verbindung mit ihm, gar nicht so übel. Bis auf diese Aussetzer, seine Mutter und alle anderen, die uns tot oder am Boden sehen wollten, was aber für mich schon fast normal war und diese Aussetzer, aktivierten bei mir einen starken Beschützerinstinkt. Mit ihm konnte ich mich gar nicht langweilen. Er kochte außerdem fantastisch und die körperlichen Vereinigungen waren süchtig machend. Der Hintern wartete aber gar nicht auf eine Antwort, sondern ging geradewegs aus meinem Zimmer hinaus. Ich seufzte und sah nach oben, zu der Deckenmalerei, die Joey am Anfang nicht geheuer gewesen war. Sanft sah mich der weiße Drache, mit eiskaltem Blick an und drängte mich förmlich, aus dem Bett zu steigen und meinem Hündchen nach zu gehen. Ich setzte mich auf und angelte mir meine...oh... nein seine Boxershorts. Er hatte sich meine angezogen gehabt...Nun auch egal. Ich quetschte mich dort hinein. Zu schade, dass wir hier nicht mehr alleine waren, sonst wäre ich ihm nackt hinterher gejagt. Noch einen Blick auf meinen Drachen werfend, musste ich mir selbst eingestehen, dass ich es eigentlich genoss, wie er mich umsorgte, bevor ich hinaus ging und hinunter in die Küche.     Dort angekommen, sah ich Joey am Herd stehen, wie er gerade Milch erwärmte und Honig darin auflöste. Daneben stand schon eine dampfende Tasse Tee, die einen herrlichen Lavendelduft verströmte und sich in der ganzen Küche verteilte. Ich ging auf ihn zu, umarmte ihn von hinten, was ihn kurz erschreckte. Dann aber lehnte er sich an mich. Ich sog diesen wundervollen Duft nach Honig ein, den mein Mann verströmte, sich mit dem der Honigmilch und dem Lavendel vermischte und mich in eine leichte Trance versetzte. „Du machst dir immer viel zu viele Umstände, Joey. Wir müssen heute wieder in die Schule. Wenn du jetzt dann auch nicht mehr schlafen kannst...“ „Dann schlafen wir eben beide nicht. Was ist dein Problem Kotzbrocken? Du bist schon die ganze Zeit so seltsam. Leugne es ja nicht. Ich weiß, dass es was mit mir zu tun hat.“, motzte er mich an. Ich schwieg, nahm den Tee und drehte mich um, um aus der Küche zu verschwinden, doch ein leises Schluchzen, von meinem Gatten, ließ mich inne halten. Das hatte er nicht verdient. Ich ging wieder zu ihm, stellte die Tasse ab und kniete mich vor ihm hin, lehnte meinen Kopf an seinen Bauch. Seine Haut war so warm und weich...Was sollte ich ihm sagen? „Ich denke in letzter Zeit nur zu viel nach...über die Zukunft, Pegasus...die Geburtstage unserer Geschwister...Yugi hat auch diese Woche Geburtstag...hast du schon...äh.“ Er streichelte mir durch mein Haar und kniete sich zu mir auf den Boden, um mich zu küssen. „Das ist nur die halbe Wahrheit, aber ich akzeptiere es, dass du mir nicht all deine Gedanken erzählen willst. Nur behandle mich nicht, als wäre ich...du weißt schon.“ Ich nickte und entschuldigte mich bei ihm. Wir standen wieder auf, küssten einander, holten die Getränke und setzten uns an den Küchentisch. Langsam trank ich den Lavendeltee und Joey nippte an der Honigmilch. Nach einiger Zeit des Schweigens, sah er mich unvermittelt an. Diese strahlenden, goldenen Augen trafen mich tief in meinem Inneren und lösten einen besorgniserregenden Schwindel in mir aus. Musste ich mir nun Sorgen um meine Gesundheit machen? „Gefriertruhe...wenn dich irgendetwas an mir stört...“ Ich unterbrach ihn sofort. „Wie könnte mich irgendwas an dir stören?“ Er schwieg vorerst, sah mich noch eine Weile skeptisch an. Wie ein Hund, dachte ich, der auf die Befehle seines Herrchens wartete. Aber dann...strahlte er mich an, lächelte sein süßestes Lächeln, was mein Herz mit Wärme durchflutete. Vielleicht war ich ja wirklich krank? Genau. Ich musste es sein, denn mein Herz fing an, einen Marathon zu laufen, pochte so laut, dass ich dachte, er müsste es hören können. Fühlte man sich so....wenn man liebte? Oder fühlte ich dies nur, weil ich wusste, was er fühlte? Ich schüttelte innerlich den Kopf. Wie war das alles nur passiert? Vor einiger Zeit...zwei Monaten....da waren wir noch distanziert, beleidigten uns und stritten. Und nun? Nun liebte er mich. Ich verstand es einfach nicht. Was fand er an mir, dass er sich gleich verliebte? Lag es daran, dass ich fast gestorben wäre? Oder war er...etwa schon immer in mich verliebt? Ich erinnerte mich dunkel, so ein Gefühl schon mal gehabt zu haben. Vor etwa vier Jahren, als ich an die Domino High gekommen war, ich ihn das erste Mal gesehen hatte...da hatte ich ein Gefühl gehabt, welches ähnlich dem war, was ich an Hanami gefühlt hatte. Dieses Lächeln... Ich hatte ihn aber nur eisig angesehen und sein Lächeln war wieder erloschen. Von da an, stritten wir nur noch. Hätten wir damals schon zusammen sein können? Oder war ich erst jetzt, in dieser Ehe dazu bereit gewesen, nachdem ich ihn kennen gelernt hatte, wie er wirklich war? So viele Fragen und ich hatte einfach keine Antwort darauf. Ich war so durcheinander und wusste nicht mehr, was ich überhaupt denken sollte. Ich beschloss, erstmal abzuwarten und ihn zu beobachten...und mich selbst ebenfalls. „Was machen wir jetzt, wegen Pegasus?“, fragte Joey und riss mich aus meinen Gedanken. Er liebte mich... Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, schaffte es aber nicht und zuckte einfach mit den Schultern. „Man, Seto. Irgendwas bedrückt dich doch. Sonst weißt du doch auch immer eine Antwort auf alles.“ Bis auf die Frage, warum Joey mich liebte... Ich räusperte mich. „Ich weiß es im Moment nicht, was wir tun sollen. Ausnahmsweise habe ich keine Antwort für dich und ist das denn ein Wunder? Es ist mittlerweile halb vier Uhr früh. Was denkst du denn? Was könnten wir deiner Meinung nach tun?“, versuchte ich mich selbst und auch ihn abzulenken. Es funktionierte zum Glück. Nachdenklich starrte er in seine Tasse. „Er hat mich entführen lassen, mein Handy ist Schrott...“ „Ich habe schon ein neues für dich besorgen lassen. Mit neuer Nummer und auch deine Kontakte sind schon drauf. Versuche aber ja nie wieder den Namen meines Kontaktes zu ändern. Das Herrchen bleibt, klar?“ Er schmunzelte nur. „Das wäre ja dann schon mal die Entführung und Zerstörung fremden Eigentums.“ „Allein dafür werfe ich ihm hunderte Anzeigen an den Hals.“ Joey hob seine Augenbrauen. „Hunderte? Für zwei Verbrechen?“ Nun verdrehte ich die Augen und meinte, dass ich versuchen wollte, ihm noch mehr anzuhängen. „Hunderte werden es nicht, aber mindestens fünf. So einfach kann er sich da nicht mehr raus winden. Joey nickte und überlegte weiter. „Seine Handlanger haben mich verletzt und...“ „Sie haben dich verletzt?“ Wieso hatte ich das nicht....ach so. Ja doch, die Handgelenke. Ich nahm seinen rechten Arm und löste vorsichtig den Verband ab. Ich knurrte laut, als ich das sah. An seinem Handgelenk war ein breiter dunkelroter Streifen. Die Haut war aufgeschürft und dies zu sehen, stach mir schmerzhaft in mein Herz. „Kannst du dir das vorstellen? Pegasus meinte, dass ich zierliche Handgelenke hätte. ICH!“ Ich besah sie mir und musste diesem Irren leider Recht geben. Sie waren zierlich und zart. Pegasus würde es bereuen mein Hündchen verletzt zu haben. Ich konnte nicht mehr meinen Blick davon abwenden. Eine Welle der Wut überrollte mich. „Das wird er büßen. Ich werde das regeln, keine Sorge.“, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Ich versuchte diesen Zorn zu bändigen, doch es gelang mir nicht. Man hatte meinem Ehemann verletzt...der mich liebte.   „Seto? Joey? Was macht ihr denn hier in der Küche, um diese Uhrzeit?“, fragte uns mein kleiner Bruder, der auf einmal vor uns stand und hellwach aussah. Ich seufzte und erklärte ihm, dass ich nicht hatte schlafen können und aus Versehen Joey geweckt hatte. „Ihr wisst aber schon, dass heute Schule ist?“ Wir nickten. „Gut. Da ich jetzt auch nicht mehr schlafen kann, werde ich mich euch anschlie.... JOEY! Was hast du denn da am Handgelenk?“ Mein Mann sah auf den Tisch und wurde rot. Hatte er denn gar nichts erzählt? „Ach das...das waren nur die Angestellten meines Cousins. Mein Nacken tut auch noch weh, als sie mich bewusstlos geschlagen haben.“ Das auch noch? Ich stand auf und trat hinter mein Hündchen. Ja auch hier sah man, dass er kräftig geschlagen worden war. Vorsichtig legte ich meine Hände auf seinen Nacken. Er zuckte kurz zusammen, entspannte sich dann aber wieder. Immer musste mein Gatte einstecken. In der Schule, in der Familie, bei...bei mir. Das hatte er wahrlich nicht verdient gehabt. Erneut erschien jemand, der der Familie angehörte. Diesmal Jason. „Was ist denn hier los? Eine Versammlung? Oder könnt ihr auch nicht schlafen? Also entweder ist Vollmond, oder...JOEY! Was ist denn das an deinem Handgelenk?“ Also hatte er NIEMANDEN davon erzählt? Streng sah ich auf ihn hinab. Er musste es spüren, denn er fing an zu zittern. „Also gut. Pegasus hat mich entführen lassen, ich wurde gefesselt, niedergeschlagen und wurde in seinem Schloss festgehalten. Er wollte, dass ich für IHN arbeite und sein Outfit designe. Zum Glück hat mich mein Mann recht schnell gefunden und wieder heim gebracht. Nur hat sich herausgestellt, dass ich wohl einen Minichip in mir habe.“ Es war nun sehr still in der Küche. Ein paar Minuten geschah gar nichts, bis sich Jason...ähm Dad zu Wort meldete. „Du weißt es also endlich. Wurde auch Zeit. Ich habe Seto gleich gesagt, er sollte es nicht vor dir verheimlichen.“ Ich klatschte mir meine Hand ins Gesicht. So ein Volltrottel. „Seto? Dad weiß es?“, zischte Joey mich an. Wütender Ehehund auf zwölf Uhr. „Nur er wusste es, ja. Ich habe ihn schwören lassen, dir nichts zu sagen. Damals hielt ich es für das beste. Aber jetzt...tut mir leid, Joey.“ Hoffentlich vergab er mir das schnell. Doch so schnell ließ er sich nicht damit abspeisen. Mist. Hätte ja sein können. „Wann genau, hast du mir den denn einsetzen lassen?“, fragte er, immer noch leise und zornig. „An dem ersten Schultag. Als dich diese Jungs verprügelt hatten.“, sagte ich ihm widerwillig. Er stand auf und wünschte uns noch eine gute Nacht, ehe er stampfend aus der Küche verschwand. Na toll. Das auch noch. „Du solltest ihm nachgehen, Seto.“ Ich grummelte. Natürlich würde ich das. Was blieb mir auch anderes übrig? Also ging ich ihm hinterher. Ich sah, wie er gerade nach oben ging und jede einzelne Stufe aufstampfte. „Joey...warte doch.“ „Worauf denn? Du kannst mich doch orten.“ „Du weißt doch aber, dass es nur zu deiner Sicherheit ist.“ „Kontrollieren wolltest du mich, sonst nichts. Deswegen machst du das. Es könnte ja deinem Ruf schaden, wenn ich irgendeinen Bockmist mache. Das ist so... entwürdigend.“ Daraufhin blieb ich stehen und ließ ihn gehen. Hatte er Recht? Ich schüttelte den Kopf. Das war vielleicht am Anfang so, aber nun.... Ich seufzte und drehte mich wieder um. Er wollte seine Ruhe. Fein, dann konnte ich ihm aus dem Weg gehen, ohne das er Verdacht schöpfen würde. Ich ging in den Keller. So war ich am weitesten von ihm weg. Ich begab mich in meinen Fitnessraum und begann, mich auszupowern.     Nachdem ich ein wenig auf dem Laufband verbracht hatte, stählte ich noch meine Bauchmuskeln und trainierte meine Schulter. Zwei Stunden verbrachte ich damit, ehe ich kurz duschte und wieder nach oben ging. Heute würde ich auf die Schule verzichten. Ich brauchte Arbeit. Musste mich von meinem Mann ablenken, der mich einerseits verwirrte, andererseits so wütend machte. In meinem Zimmer angekommen, sah ich Joey im Bett liegen, zusammengerollt und weinend. Ich zwang mich, nicht weiter hinzusehen und ging in meinen Schrank, zog die Boxershorts aus und suchte mir eine von meinen und einen Anzug heraus. Als ich fertig war, betrat ich wieder das Zimmer. „Ich gehe in die Firma. Wenn du dich dazu entschließt, normal und ohne Vorwürfe mit mir zu reden, sag mir Bescheid. Ich werde auch nicht nachsehen, wo man dich finden kann.“, sagte ich schneidend kalt. Ein bellender Hund kam auf mich zu, schimpfte, zeterte und...weinte... „Wie kannst du es wagen....Als ob ICH irgendwas gemacht hätte, dass nicht in Ordnung war. DU hast...schon gut. Vergiss es. Es bringt offensichtlich nichts mit dir zu reden. Ignorier mich weiter, lass mich ruhig weinen. Ist doch eh egal, wie es mir dabei geht....“ Ich schloss kurz die Augen. Das war nicht das, was ich hatte erreichen wollen. Ich ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. Zuerst wollte er sich noch herauswinden, doch als ich ihn fester umarmte, entspannte er sich und schmiegte sich noch enger an mich. Ob er auch so durcheinander war wie ich?   „Joey... wenn es mir egal wäre, wie es dir geht, hätte ich dich von Anfang an ignoriert.“ „Warum lässt du mich dann stundenlang allein, wenn ich dich brauche?“ Ich zuckte zusammen, hoffte, dass er es nicht gemerkt hatte und streichelte ihm durch sein....so wunderbar weiches Haar. Was sollte ich ihm sagen? Das ich gehört hatte, wie er mir sagte, dass er mich liebte? Auf keinen Fall. Seine Reaktion war so was von vorhersehbar. Angst würde er haben, wie ich darauf reagieren würde, sich mein Verhalten zusammen reimen und dann... würde ich ihm sein Herz brechen.... das wäre sein Ende. Und das...wollte ich nicht. Ich musste mir schneller klar werden, was ich wollte. Vielleicht sollte ich den Termin mit Dr. Han vorziehen. Das ist es. Dr. Han. „Dr. Han. Sie hat in mir so viele Dinge aufgewühlt... von denen ich noch nicht sprechen kann. Tut mir leid Joey, dass du so unter mir leiden musst. Das...das wollte ich doch gar nicht.“ Er begann, meinen Rücken auf und ab zu streicheln. „Ok. Das verstehe ich. Aber... bist...bist du dir sicher, dass es nicht an mir liegt? Ich werde dieses Gefühl nämlich nicht los. Es MUSS noch etwas sein, was mich betrifft.“ Verdammter Mist. „Ok...du hast gewonnen. Es ist der Minichip. Ich habe, ohne dich zu fragen, oder es dir zumindest gleich zu sagen, den einsetzen lassen. Das war so mies von mir. Ein weiterer Vertrauensbruch. Ich frage mich, wie lange du dir DAS noch ansiehst...“ Er löste sich von mir und sah mich mit großen Augen an. Dann lächelte er und streichelte meine Wange. „Am Anfang war ja wirklich noch vieles so verwirrend und... wir hatten uns gegenseitig nicht vertraut. Lass es uns einfach vergessen, ja?“ Einfach vergessen? Wow...er musste wirklich sehr in mich verliebt sein. Ein Kribbeln ging durch meinen Körper und ich lenkte mich schnell ab, küsste ihn zärtlich, was er sofort erwiderte. Was jetzt? Sollte ich ihn wieder mit ins Bett nehmen? In die Firma fahren? Oder doch in die Schule? Es war erst halb sechs...also noch Zeit, für einen Quickie. Ich drängte ihn rückwärts, in Richtung Bett und verleibte mir ein, was mir gehörte.         Die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Ich war doch mit in die Schule gegangen, Mr. Misagis Verhalten wurde immer skurriler und Yugi hatte aufgeregt erzählt, dass er gerne, nur in unser kleinen Runde, bei sich zu Hause, seinen Geburtstag feiern wollte. Dieser war schon am Donnerstag, also morgen und nun saß ich, mit meinem Ehemann im Bett und diskutierte, was wir Yugi schenken wollten oder ihn überraschen könnten. „Nachdem wir Tristan so reich beschenkt haben, können wir Yugi nicht mit ein paar Duel Monsters Karten abspeisen. Da muss schon mehr dabei sein.“ „Wie wäre es, mit einem Urlaub in Ägypten?“, fragte ich ihn. „Ich weiß nicht, ob das nicht zu schmerzhaft wäre für ihn.“ Ich stöhnte genervt. Hoffentlich kam er mir jetzt nicht mit diesem Märchen vom großen Pharao und seinem Hohepriester. Oder dieser Tussi mit den weißen Haaren. Ich sah ihn warnend an und er verzog grummelig sein Gesicht. „Das mit seinem früheren Leben in Ägypten war wahr gewesen und auch dass du der Hohe...“ Ich hielt ihm schnell meinen Finger an den Mund, damit er nicht aussprach, was er hatte aussprechen wollen. Ich glaubte nicht an diesen Unsinn und würde mir so was nicht anhören...auch nicht von meinem Ehemann. „Lass das Joey. Du weißt genau, wie ich dazu stehe. Also schön...wie wäre es mit einem romantischen Candle Light Dinner im teuersten Restaurant der Stadt?“ „Man Seto...das ist doch für Pärchen, aber wir müssen was finden, was für Yugi allein ist.“ Ich verdrehte die Augen. Der Zwerg war genügsam und wäre mit einer seltenen Duel Monsters Karte schon zufrieden gewesen. „Meinetwegen könnten wir ihm eines meiner neuesten Spiele schenken, dazu eine seltene Karte.“ Mein Mann sah mich neugierig an. „Was ist das für ein Spiel?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe es noch nicht entwickelt. Aber die Idee ist gut. Wenn ich mich heute noch reinhänge, kann ich ihm ein persönliches erstellen. Was mit diesem vergangener Leben Quatsch zu tun hat. Dann hat er immer eine Erinnerung daran...“ „Du bist echt fies. Wieso sollte er sich darüber freuen? Er hat Atemu verloren und du willst es wieder aufwärmen mit einem Spiel? Lass dir lieber was anderes einfallen. Ich dachte du bist schlau?“ Ich knurrte. Zweifelte er gerade meine Intelligenz an? Aber was sollten wir ihm schon schenken, was bedeutsam wäre und gut bei ihm ankommen würde? „Ich weiß! Ich werde eine eigene Duel Monsters Karte entwerfen. Ich lasse sie bei meinem Cousin freigeben und Yugi hat eine seltene und sehr persönliche Karte, ein Unikat sozusagen.“ Ich lachte leise. „Und was genau? Diesen Pharao vielleicht?“ Joey strahlte mich an und ich stöhnte. Das. meinte. er. nicht. Ernst. „Ich dachte das wäre zu fies? Und wie willst du das bis morgen schaffen?“, fragte ich ihn. Langsam pisste mich das gewaltig an. „Ja ok. Meinetwegen. Dann einfach nur ein schwarzer Magier Set? Und das Candle Light Dinner.“, meinte er in einem versöhnlichem Ton. Doch diese Diskussion hatte mich wütend gemacht. Ich drehte mich zu Seite, damit ich ihn nicht ansehen musste. Ich hasste Ägypten. Ich hasste diesen Inkarnationsblödsinn und diesen Pharao und seinen Hohepriester erst Recht. Ich wäre nie so dämlich gewesen, auf dieses Mädchen hereinzufallen. Von wegen, die Seele des weißen schlummerte in ihr. Nie hätte einer der weißen Drachen mit eiskaltem Blick sie erwählt. NIE. Dann eher schon Joey... „Hmmm...schade, dass du nicht dieser Hohepriester sein willst... Dieser große, mächtige Stab, den er besaß... war so...imposant...“ Seine Stimme war rau und ging mir durch Mark und Bein. Wie auf Kommando, hatte sich meine Männlichkeit aufgerichtet und erwartete freudig, den Hintern meines Gatten. Ich drehte mich wieder um und klopfte auf meinen Schoß. Mein Blick wanderte zu Joey, ich flüsterte ein „Mach Platz!“ und augenblicklich tat er, was ich ihm sagte. Seine Hände streichelten verlangend meine Brust, ich hörte, wie er von einem berauschenden Duft und der Weichheit meiner Haut erzählte. Das machte mich ein wenig verlegen. Um ihn abzulenken, streichelte ich seine Wange. „Joey? Küss mich.“ Er tat es, unvergleichlich sanft und doch mit einer Leidenschaft, die es wirklich schwer machte, nicht den Verstand zu verlieren. Ich streichelte seine Seiten nach unten, die Beine entlang und wieder nach oben. Dann suchten meine Hände diesen knackigen Hintern, kneteten ihn und ich genoss das haltlose Stöhnen meines Hündchens. Ich hob ihn an der Hüfte hoch und versenkte mich in ihm. Wie wunderbar er sich anfühlte. Ich fühlte mein Herz schneller schlagen, als ich in seine Augen sah, die voller Liebe sprühten. Seine Lippen waren leicht geöffnet, aus denen die süßesten Töne kamen, die ich je gehört hatte. War das Liebe?         „Hallo Yugi. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“ „Danke Joey. Hallo Se...äh ich meine Kaiba.“ Fast hätte er meinen Vornamen verwendet, doch mit einem meiner eisigsten Blicke hatte er sich gerade noch berichtigen können. „Glückwunsch, Muto. Hier dein Geschenk.“, sagte ich und sah mich um. Kitschig war es geschmückt worden, mit vielen bunten Luftballons. Konfetti flog in meine Richtung und verklebten meine Lungen. Ich wusste, wir hätten in der Villa feiern sollen. Da hätte ich mich wenigstens zurück ziehen können. Aber in diesem kleinen Zimmer feiern zu wollen... Ich hustete, ehe mein kleiner Bruder mir etwas zu trinken gab. Es waren nur der Kindergarten und unsere Familie gekommen. Devlin, Bakura und Mokuba standen zusammen und lachten über einen Witz, den Mutos Mutter gemacht hatte. Dahinten in einer Ecke sah ich meine Schwägerin mit Taylor knutschen und Yugis Großvater brachte, zusammen mit Jason, gerade eine Torte, die aussah, wie ein...ägyptisches Puzzle. Ich warf einen frostigen Blick auf meinen werten Gatten, der mich einfach nur frech angrinste und meinte, dass der Stab des Hohepriesters viel beeindruckender war, als alles andere, was er je gesehen hatte. Mir rutschte ein leises Lachen heraus, ehe ich ihn mir schnappte. Was Serenity konnte, dass konnte ich besser. Ich legte meine Lippen auf seine und öffnete meinen Mund einen Spalt weit. Er tat es mir gleich und schnell ließ ich meine Zunge in seinen gleiten, liebkoste und tanzte mit ihr. Wie lange wir dies taten, wusste ich nicht. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein und ich genoss es einfach nur, die nach verführerischem Honig schmeckenden Lippen zu kosten. „Chrm, chrm. Entschuldigt ihr beiden, aber Yugi – Boy möchte seine Torte anschneiden. Das kann er nicht, wenn alle davon abgelenkt sind, euch bei eurer heißen Knutscherei anzustarren. Serenity Liebes, machst du etwa ein Video? Vergiss nicht, es mir auch zu schicken, ha ha ha.“ „Pegasus...!“, knurrte ich ihn an. Ich war aus meiner Konzentration gerissen und das verwirrte mich nun. Doch er lächelte mich nur an. „Hallöchen ihr beiden.“ „Was willst du hier?“, fragte mein Hündchen verwirrt. „Ich feiere mit euch Yugis Geburtstag!“ „Aha...und weswegen bist du WIRKLICH hier?“, fauchte ich. Sein Lächeln begann zu schwinden. Er seufzte ergeben. „Mit euch über die vielen Anzeigen sprechen, die gegen mich laufen. Jungs, bitte...können wir uns nicht irgendwie unter uns einigen?“ Ich hob nur eine Augenbraue. Ihm war nicht zu trauen. Doch Joey fragte ihn, wie er sich das vorgestellt hatte und Pegasus lachte. „Nun, wie wäre es mit einem Abkommen und ihr zieht die Anzeigen zurück?“ „Was für ein Abkommen?“, fragte Joey. „Ich werde euch schwören, mir nicht mehr die Kaiba Corporation unter den Nagel reißen zu wollen und keine Entführungen von Familienmitgliedern mehr. Na was sagt ihr?“ „Das ist zu wenig....und was ist schon dein Wort?“ „Aber, aber Kaiba – Boy. Das wird selbstverständlich alles vertraglich festgehalten. Ich kann auch noch etwas oben drauf legen. Wie wäre es, wenn unsere Firmen partnerschaftlich zusammen arbeiten würden?“ Joey wollte schon einwilligen, doch ich mischte mich nochmal ein. „Das ist mir immer noch zu wenig.“ Pegasus zuckte zuerst mit den Schultern, doch dann schien ihm noch etwas einzufallen. Er lächelte siegessicher. „Onkel Rubeus vertraut mir. Er hat nichts gutes vor, aber ich mag Jason tatsächlich. Wie wäre es, wenn ich euch gegen meinen Onkel helfe?“ Joey lächelte zurück und wollte schon seine Hand nehmen, als ich ihn wieder abhielt. „Wir denken drüber nach.“, meinte ich knapp und ging, meinen Mann an der Hand, an Pegasus vorbei. „Lasst euch nur nicht zu viel Zeit.“, meinte Pegasus. Ich ignorierte seinen Einwand und zerrte Joey mit mir mit. „Hey Arschgeige! Was hast du? Wieso bist du auf einmal so wütend? Und wieso willst du erst darüber nachdenken, ob Pegasus uns bei Ruby hilft?“ Ich schnaubte. „Man, Joey. Dem ist nicht zu trauen. Er hat dich verletzt und behandelt wie...wie Dreck. Ich vertraue ihm kein Stück und werde es vielleicht erst wieder tun, wenn er es bewiesen hat, dass man ihm trauen kann. Und selbst dann, tu ich es nicht.“ Ich zitterte. Ich fühlte mich machtlos, unbeherrscht und erzürnt. Er wagte es, bei Yugi aufzutauchen...Wenn wir jetzt nicht gingen, könnte ich für nichts garantieren. Sollte er es noch einmal wagen, meinen Mann auch nur leicht zu berühren, müsste er auf beide Hände in Zukunft verzichten. Mir entglitt nun vollends die Kontrolle, ich atmete hektischer und ballte meine Hände zu Fäusten. Gleich müsste ich ihm eine reinhauen. Doch was würde Joey davon halten, wenn ich die Beherrschung verlor? Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden. Nein. Nicht jetzt. Nicht hier. Ich zog Joey mit nach draußen. Da vorne, an der Straße war die Limousine zu sehen. Ich ging schneller und konnte den Blick von meinem Hündchen spüren. Ich wollte nur noch hier weg. Roland war gerade ausgestiegen und öffnete uns die Tür. Schnell stiegen wir ein und erst dann konnte ich wieder aufatmen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte.   „Eisberg? Komm schon, was hast du?“ „Nichts, was ich nicht selbst regeln kann.“ „Aber...du weinst.“ Ich schwieg daraufhin und wartete, bis Roland die Türe geschlossen hatte, doch sie blieb offen. Ich sah dorthin und sah in die goldenen Augen meines Schwiegervaters. „Seto! Wieso läufst du einfach...weg. Komm schon, was ist hier los?“ „Seto!“ Serenity war uns ebenfalls nachgelaufen. „Großer Bruder.“ Mokuba... „Kaiba.“ „Kaiba.“ „Kaiba.“ „Kaiba.“ „Kaiba.“ Die gesamte Meute war mir nachgelaufen. Zum Glück sah ich keinen Pegasus hier. Doch nun konnte ich es nicht mehr verhindern, dass die Tränen richtig flossen. Ich wandte mich ab. „Schon gut Leute. Mein Mann braucht noch Ruhe. Er hat morgen wieder einen Termin bei Dr. Han und ist deshalb aufgewühlt. Es tut mir leid. Ich werde ihn schnell heim bringen und komme dann wieder zu euch, ok?“ Yugi nickte sorgenvoll und wünschte mir gute Besserung. Die Tür schloss sich und wir wurden sogleich zur Villa gefahren. Joey begleitete mich in unser Zimmer, half mir beim entkleiden und dann legte ich mich ins Bett. Fürsorglich deckte er mich zu und fuhr mir durch mein Haar. Er summte eine Melodie, die sich verdächtig nach den Glücksbärchis anhörte. Doch es klappte, ich entspannte mich und driftete langsam in einen traumlosen Schlaf.     Ich wachte am nächsten Tag wieder auf und stöhnte. Heute war wieder Freitag. Noch einmal zur Schule gehen und den Termin bei Dr. Han überleben. Ein seltsames Gefühl überkam mich. Ich sah auf die Seite, doch da war niemand. Die Betthälfte von meinem Mann war völlig unbenutzt. Das miese Gefühl verstärkte sich noch und ich musste an Joeys Worte gestern denken. Er wollte mich heim bringen und wieder zu Yugi gehen, um mit ihm zu feiern.... Pegasus! Ich sprang förmlich aus dem Bett und rannte in meinen Schrank. Dann drehte ich um und holte mein Handy von meinem Nachtkästchen. Schnell suchte ich den Kontakt meines Hündchens und rief ihn an. Mir kam dabei der Gedanke, dass ich ihn eigentlich nur hätte orten müssen, doch besser war es mit ihm zu sprechen. „Komm schon, Joey! Heb ab.“ Es dauerte nur noch zwei Sekunden, bis er endlich ran ging. „Hmmm? Viel zu früh....“ „Joey? Wo bist du? Bei Yugi? Oder hat dich Pegasus wieder...“ „Seto? Was...Warum rufst du...oh. Nein ich bin noch bei Yugi. Alles in Ordnung.“ Ich atmete keuchend aus. Ihm war nichts passiert. Er lebte, es ging ihm gut und Pegasus war hoffentlich auch nicht mehr in der Nähe. „Ja, da du Max erwähnt hast...Ich habe gestern noch mit ihm gesprochen, über seinen Plan.“ „DU HAST WAS?“ „Seto...nicht so laut. Ja ich habe mit ihm gesprochen, aber ihm noch nichts zugesichert. Dad meinte, dass er die vertraglich aufgesetzte Vereinbarung überprüfen wird, damit Max keine Schlupflöcher verwenden kann. Alles wird gut, Liebster.“ Ich zuckte zusammen und das Handy entglitt meiner Hand. Ich fing es gerade noch so auf und fragte meinen Gatten, wann er denn nach Hause kommen wollte. „Vermisst du mich etwa?“ Er lachte glücklich. „Nun, ja. Ich komme gerne in etwa zwanzig Minuten heim und dann kümmere ich mich um ein leckeres Frühstück für meinen Lieblings - Ehedrachen.“ Als er das so sagte...überkam mich ein Gefühl der Ruhe und des Friedens. Ich ermahnte ihn, sich ja zu beeilen und er konnte kaum aufhören, sich zu freuen, dass ich ihn bei mir haben wollte. Als ich aufgelegt hatte, seufzte ich. Was konnte es schon schaden, es sich selbst gegenüber einzugestehen? Hier war nur ich alleine und niemand würde es hören.   „Ich liebe dich auch, Joey.“   Ich tigerte im Zimmer umher, hatte mich bereits für die Schule umgezogen und nun wartete ich nur noch darauf, dass er endlich heim kam. Ich hörte das Geräusch einer Türe, die zufiel und sprintete den Korridor und dann die Treppe nach unten. Da war er. Joey. Der mich anlächelte, als er mich sah und seine Arme ausbreitete. Ich fiel förmlich hinein und durch den Schwung, fielen wir beide um. „So begrüßen doch eigentlich Hunde ihre Herrchen, oder nicht?“, lachte Joey mich an. Seine Augen glühten, wie flüssiges Gold. Ich zog ihn zu mir und küsste ihn. Mir war egal, dass er mich mit einem Hund verglich. Was zählte war, dass er bei mir war. Besitzergreifend schob ich meine Zunge in seinen Mund und ließ ihn spüren, dass er mich ja nie wieder alleine schlafen lassen sollte. „Hm....Seto...warte.“ Ich ließ knurrend von ihm ab. Seine Wangen waren gerötet und die Atmung erhöht. Ich grinste ihn verführerisch an und er schluckte. „Du wolltest doch Frühstück, oder?“ Ich lachte und starrte ihm auf seine Mitte. „Oh bitte. Doch nicht jetzt. Die anderen sind auch mitgekommen. Das müssen wir auf später verschieben.“ Ich grummelte nur und half ihm hoch, sah, dass unsere Familie in der Tür stand und uns beobachtete. „Seto, geht es dir wieder besser?“ Ich nickte Moki zu und warf einen vernichtenden Blick auf Serenity, die lächelnd ihr Handy wieder verstaute. „Wenn Seto so scharf auf Joey ist, kann es ihm nur wieder besser gehen, Mokuba.“, meinte sie strahlend. Mein Bruder steckte sich seine Finger in die Ohren, denn meine Schwägerin versuchte ihm zu erzählen, was ich gerade vor gehabt hätte. „Genug jetzt. Ich gehe in die Küche und koche uns was schönes. Ihr zieht euch schon mal für die Schule um.“, meinte mein Mann, mit roten Gesicht. Alle beeilten sich, zu tun, was er gesagt hatte. Jason zog sich grinsend in sein Zimmer zurück und ich leistete meinem Mann Gesellschaft in der Küche.   „Seto!“ „Hm?“ „Lass das bitte.“ „Hmmm.“ „EISKLOTZ!“ „Was denn?“ „Wenn du mich die ganze Zeit umarmst und mich... ablenkst, kann ich nicht kochen. Setz dich hin und gib Ruhe.“, fauchte er. Schweigend tat ich dies und sah ihm nun zu, wie er unser Frühstück kochte. Ich hatte ihm gerade fünf Knutschflecke verpasst und grinste zufrieden. So viel Selbstbeherrschung hatte ich ihm gar nicht zugetraut. Ich würde schon noch bekommen, was mir zustand. Ich musste nur geduldig sein. „Soll ich heute mitkommen?“, fragte Joey besorgt. Ich hob eine Augenbraue. „Mitkommen? Wohin?“ „Zu deiner Psychologin.“ Ich seufzte. „Nein. Das mache ich schon.“ „Wie du meinst.“, meinte er und richtete alles schön an. Jason...ich meine Dad und unsere Geschwister kamen wieder in die Küche und setzten sich. Das würde heute ein langer Tag werden.     Ich gähnte. Der Tag war schleppend vergangen. Joey hatte mir in der Mittagspause erzählt, was er mit Pegasus diskutiert hatte und jetzt, wo ich einigermaßen wieder auf der Höhe war, kam mir dies ganz in Ordnung vor. Jedoch wollte ich nicht, dass er einfach so davon kam. Auch bei Yugi hatte ich mich entschuldigt. Dieser hatte nur abgewunken und gemeint, dass er es verstanden hätte, wenn ich gar nicht mitgekommen wäre, sich aber gefreut hatte, dass ich es versucht hatte. Unsere Geschenke hatten ihn sehr gefreut. So sehr, dass er mir angeboten hatte, sie alle nur noch mit den Vornamen anzusprechen, da unser Vertrauensverhältnis nun stärker geworden sei. Ich hatte dankend angenommen, aber bei mir selbst abgelehnt. Es wäre mir noch zu seltsam, wenn alle mich nun mit Seto ansprechen würden und zum Glück verstanden unsere Freunde das. Nun musste ich aber wieder zu Dr. Han. Es schüttelte mich, vor Grauen. Das letzte Mal saß mir immer noch tief in den Knochen.     Flashback     „Mr. Kaiba. Wie schön Sie zu sehen. Sie hatten vergessen, sich einen neuen Termin zu machen. Ich nehme an, dies hatten Sie auch so geplant?“ Ich knurrte nur zur Antwort und setzte mich ihr gegenüber. „Haben Sie, worum ich gebeten hatte?“ Ich nickte. Mir war nicht wohl dabei, aber ohne Dr. Han, würde es schwerer werden, Haruka hinter Gitter zu bringen. Zum Glück hatte ich das Material noch bearbeitet. Die heiklen Szenen hatte ich extrahiert und auf einen USB Stick gespeichert, der sicher verwahrt, im Safe lag. „Gut. Dann geben Sie ihn mir bitte.“ Äußerst widerwillig übergab ich ihr den Stick, legte ihn ihr in die Hand, bis ich bemerkte, dass es der falsche war. Panisch entriss ich ihn ihr wieder und stand auf. „Ähm...ja. Ich komme gleich wieder.“ Mit diesen Worten drehte ich mich um, ging aus der Praxis, rief Roland dabei an und schilderte ihm, mein Problem. Ich wartete nur ein paar Minuten, ehe er kam und ich mich sofort in die Limousine begab. „Beeil dich Roland. Je eher ich wieder bei Dr. Han bin, desto eher kann ich wieder von ihr weg.“ Roland nickte und trat das Gaspedal durch. Dann waren wir endlich da und ich hoffte, Joey würde schon schlafen, oder zumindest nicht bemerken, dass ich wieder hier war. Ich ging also zur Treppe und diese hinauf. Vorsichtig, Schritt für Schritt schlich ich den Korridor entlang. Ich sah auf mein Handy und bemerkte, dass Joey in seinem Zimmer war. Ich öffnete leise meines und nahm Kurs auf meinen Schrank. Ich ging hindurch und dann in seinen. Weit nach hinten, wo ein Teil des Schrankes fast leer war, öffnete ich ein kleines Türchen, legte meinen rechten kleinen Finger auf die kleine Glasplatte, die zum Vorschein kam und dann öffnete sich der Safe, in dem auch mein von Joey gemaltes Aktbild lag. Ich entnahm den richtigen Stick und legte den mit den anderen in den Safe und verschloss ihn wieder. Dann tapste ich wieder hinaus, in meinen Kleiderschrank, durchs Zimmer und öffnete die Tür. Ich lugte hinaus und bemerkte, dass niemand sich im Flur befand. Das Arbeitszimmer war mein nächster Halt, wo ich den Laptop startete und überprüfte, ob es wirklich der richtige war. Ich öffnete die Datei und ja, sie enthielt das richtige Filmmaterial. Fast hätte ich Dr. Han unseren Porno überreicht. Wenn das Joey wüsste.... Ich fuhr den Laptop wieder herunter, ging genauso leise und vorsichtig, wie vorhin, wieder zur Eingangshalle, wo Roland auf mich wartete.   Wieder beim Gebäude angekommen, wo Dr. Han´s Praxis war, stieg ich aus und jagte die Treppen nach oben. Völlig außer Atem kam ich dort an und brauchte einige Minuten, ehe ich mich beruhigt und ein großes Glas Wasser getrunken hatte. „Nun, Mr. Kaiba...darf ich Sie fragen, was das eben war?“ Ich keuchte immer noch und meinte atemlos, das es „nur“ der falsche Stick gewesen war. „Ach so? Was war denn auf dem anderen drauf?“ Ich spürte, wie mein Kopf sich darauf erwärmte, doch ich schwieg. Sie deutete es völlig richtig und lächelte. „Verstehe. Schade...Darf ich nun den Richtigen haben?“ Ich nickte, übergab ihn ihr und sie verband ihn mit ihrem Computer. Sie forderte mich auf, auf ihre Seite zu kommen. Ich nahm meinen Sessel und trug ihn zu ihr rüber, während sie bereits die Datei aufgerufen hatte und es damit begann, wie ich ihn wiederbelebte, geweint hatte und wir den Tag über zusammen waren. Mal beide schlafend, mal nur ich. Der Teil, wo ich schlief, ließ sie aus, doch nicht den, wo Joey träumte. Dr. Han blieb die ganze Zeit über absolut ernst. Dann konfrontierte ich ihn mit den Alpträumen. Ich erzählte ihr, dass Joey mit mir dies auch schon gesichtet hatte und wir bereits darüber gesprochen hatten. „Also ein kleiner Fortschritt für ihre Ehe. Oh sehen Sie. Sie hatten Recht damit, dass seine Ängste unglaublich tief in ihm verwurzelt sind. Sehen Sie sich nur diese Mimik an...“ Da musste ich gar nicht hinsehen. Diese Enttäuschung über mich, die er empfunden hatte, ging mir immer noch nahe und ich unterdrückte jede Emotion, so gut es eben ging. Dann küsste er mich zaghaft und die Aufnahme war zu Ende. „Warum hört es denn jetzt auf einmal...oh.“ Dr. Han notierte sich etwas, ihr Gesicht war extrem angespannt. „Mit diesen Informationen und denen von Mr. Blade, können wir alles nötige beweisen und brauchen die Aussage, von Ms. Valentine nicht. Sorgen Sie nur dafür, dass man uns noch etwas Zeit verschafft und nicht gleich auf den Deal eingeht.“ Ich atmete erleichtert aus und nickte ihr dankbar zu. „Danke, Dr. Han. So, nun kann ich ja...“ „Aber nein Mr. Kaiba. Wir sind noch lange nicht fertig...“     Flashback Ende     Das war so gruselig gewesen. Sie hatte wohl bemerkt gehabt, was ich empfunden hatte und hatte dann alles haarklein auseinander gepflückt. Ein Glück, dass Joey geschlafen hatte, als ich heim gekommen war. Diese Träume darüber, dass ich Dracheneier mit Käserand essen sollte...brachte mich kurz zum schmunzeln. Mein Gesicht wurde wieder ernst. Ich musste nun wohl über Joeys unabsichtliches Geständnis reden.   „Ah, Mr. Kaiba. Da wären wir wieder...und wie ich sehe, mit neuen Problemen. Wo drückt denn heute der Schuh?“ Ich setzte mich und warf ihr einen frostigen Blick zu. Dann begann ich zu erzählen. Angefangen, mit den bestandenen Prüfungen und dem Abendessen im Restaurant, dem Sonnenuntergang und die Entführung von Joey durch seinen Cousin. Das er ihn verletzt hatte und frecherweise uns einen Deal vorgeschlagen hatte. „Ich würde ihm nicht allzu sehr vertrauen, Mr. Kaiba. Bis jetzt hat Mr. Pegasus nichts getan, was Vertrauen rechtfertigen würde. Auch wenn Ihr Mann da vertrauensseliger ist. Aber Sie könnten ihm einige der Anzeigen erlassen und einige weiter laufen lassen, sie unterschreiben, nach eingehender Prüfung, diesen Vertrag und haben schon mal einen Feind weniger und einen Verbündeten mehr. Lassen Sie noch eine Klausel einbauen, was passieren wird, wenn er sich nicht daran hält. Nur zur Sicherheit.“ Ich stimmte ihr zu und machte mir selbst eine gedankliche Notiz. Ich sollte selbst einen Gegenvertrag aufsetzen. „Was ist dann noch passiert?“ „Ich habe ihm gestanden, dass in seinem Körper ein Minichip versteckt ist, den ich orten kann, sollte es nötig sein.“ Sie nickte. „Gut. Besser, er weiß es. Wie hat er reagiert?“ „Ich habe ihm alles erklärt. Das es nur zu seiner Sicherheit ist...und so weiter. Er hat es verstanden.“ „Alles klar. Das ist auch etwas positives. Was ist noch passiert?“ Ich schluckte und schwieg. Dr. Han´s Gesichtsausdruck wandelte sich von neutral...zu überaus interessiert. „Was hat ihr Mann getan? Kommen Sie Mr. Kaiba. Je eher Sie es mir sagen, und Sie wissen ich werde es so oder so herausbekommen, desto eher können Sie wieder nach Hause.“ „Wir...wir hatten eine... Vereinigung. Danach dachte er wohl, dass ich schlafen würde. Aber...“ „Sie hatten nicht geschlafen?“ „Überaus scharfsinnig, Dr. Han.“ Sie lächelte und strich sich ihr Kleid glatt. „Vielen Dank. Also? Was hat er getan?“ „Getan? Er hat mir über meine Haare gestreichelt.“ Sie hob eine Augenbraue. „In Ordnung. Was hat er gesagt?“ „Er hat mir...möglicherweise...erzählt, dass er...“ „Ja?“ Sie beugte sich nun ganz nah zu mir und in ihren Augen glitzerte es förmlich. Sie ahnte definitiv was. „Er sagte, dass er mich liebt.“ „ICH WUSSTE ES!“, rief sie laut aus und reckte ihre Faust in die Luft. Dann wurde sie wieder ernst und sah mich intensiv an. „Wie haben Sie reagiert?“ Ich wusste es. Nun durfte ich mir was anhören. Also erzählte ich es ihr.     Erschöpft kam ich wieder nach Hause. Mein Joey, der an der Tür auf mich gewartet hatte, sah mich vorsichtig an, doch ich schüttelte nur den Kopf und meinte, ich wäre müde und würde jetzt schlafen gehen. „Aber Eisprinz, es ist noch gar nicht Zeit...und hey. Ich habe Curry gemacht. Du wolltest doch schon immer mein Curry probieren. Ich habe es extra nur für dich gemacht.“ Ich seufzte. Er hatte stundenlang in der Küche gestanden...nur für mich. „Gut. Ich muss mich nur duschen und umziehen. Ich bin gleich da.“     Zehn Minuten später saß ich am Tisch, nur mit Joey, der mir ein wunderbar duftendes Curry gekocht hatte. Schon dem Geruch nach zu urteilen, musste es fantastisch schmecken. Ich probierte einen Bissen und schloss die Augen. Es WAR das beste Curry der Welt. Denn nur meine verstorbene Mutter hatte es genauso hinbekommen. Ich war plötzlich wieder sieben Jahre alt, als meine Mutter mir nach einem Sturz vom Fahrrad, mir so ein Gericht serviert hatte. Ich verband es mit einem behüteten Zuhause. Einem Ort, an dem mir nichts passieren konnte, ich beschützt und geliebt war. „Seto...warum weinst du? Habe ich...was falsch gemacht?“ Ich öffnete die Augen wieder und schüttelte meinen Kopf. Dann erzählte ich ihm, von meiner Mutter. Joey lächelte traurig und legte seine Hand auf meine, während ich den Teller leer aß und von meiner Kindheit erzählte, als alles noch in Ordnung war. „Kann ich noch eine Portion haben?“, fragte ich ihn. Ich würde soviel davon essen, bis ich mich nicht mehr bewegen könnte. „Ja klar. Kommt sofort.“, meinte er. Er brachte mir eine zweite Portion und küsste mich auf meine Stirn. Ich zog ihn zu mir runter, um ihn richtig zu küssen. Ich seufzte in den Kuss hinein. Bei ihm konnte ich sein, wie ich war. Wir lösten uns wieder und ich aß weiter. Sah so aus, als ob ich nun derjenige war, an dem alles lag.   Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)