Balance Defenders von Regina_Regenbogen ================================================================================ Kapitel 8: Minenspiel --------------------- Minenspiel „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!“ (Ernesto „Che“ Guevara, Guerillaführer) Aus einem geeigneten Sicherheitsabstand blickten die sechs in das Labyrinth vor sich. Von hier aus wirkte es nicht annähernd so erschreckend wie Secret es beschrieben hatte. Ein zwei Meter breiter Gang führte in das Innere. Meterhohe dottergelbe Mauern ragten auf beiden Seiten aus dem Boden, der nach einem Meter in einen mit eisblauen Platten gekachelten Weg überging. „Diese Flächen.“, Secret wies auf die anfangs in Zehner Reihen eingeteilten zwanzig mal zwanzig Zentimeter großen Platten hin. „Wenn ihr auf die Falschen tretet, wird eine Falle aktiviert. Solange es sich nicht gleich um eine Tretmine handelt.“ „Wie beruhigend!“, stieß Serena aus. „Und woher wissen wir, auf welche wir treten dürfen?“, fragte Ariane. „Genau da liegt das Problem. Das weiß man eben nicht.“ Justin dachte einen Moment nach. „Wenn wir von hier aus versuchen, die Fallen mit Steinen auszulösen, wird uns vielleicht der Weg versperrt.“ Secret nickte. „Aber wie schaffen es die Schatthen da durchzukommen?“, wollte Ariane wissen. „Sie setzen ihre Fähigkeiten ein, um den Fallen zu entgehen.“, erklärte Secret. „Sie sind sehr schnell und können sehr hoch springen. Wahrscheinlich zerschlagen sie mitunter auch einfach die Wände. Und die Schlaueren unter ihnen werden vielleicht als Schatten hindurchschleichen, so dass die Fallen nicht ausgelöst werden.“ „Schatten als Schatten? Hä?!“, Vitali verstand nur Bahnhof. Secret klärte ihn auf. „Sie können sich in Schatten, also schwarze Flecken auf dem Boden, verwandeln.“ Vitali blickte sich hektisch um. „Waaas? Dann könnten sie die ganze Zeit um uns herum sein?“ „Sie meiden diese Gestalt für gewöhnlich.“, sagte Secret. „Wenn möglich setzen sie bei jeder Gelegenheit ihre körperliche Stärke ein.“ Vitali machte keinen sonderlich beruhigten Eindruck. „Mit ihren Fähigkeiten können wir leider nicht mithalten.“, musste Justin eingestehen. „Aber vielleicht haben wir ja auch irgendwelche Fähigkeiten!“, rief Vivien. Vitali zog ein ungläubiges Gesicht. „Hä?“ „Na diese Verwandlung zum Beispiel.“, meinte Vivien und präsentierte ihre Kleidung. . Secret musterte sie noch skeptischer als zuvor. Vivien setzte fort. „Als wir uns verwandelt haben, sind die Schatthen verschwunden!“ Ariane sagte vorsichtig: „Um genau zu sein, sind sie schon vorher verschwunden.“ „Ja, aber das hatte bestimmt was mit unserer Verwandlung zu tun!“, beharrte Vivien. „Hast du das Gefühl, du hast jetzt Kräfte?“, fragte Ariane. Vivien streckte einen Arm aus und konzentrierte sich. Es tat sich nichts. Sie zuckte mit den Schultern. „Was sollte das jetzt?“, schimpfte Vitali. Nachdenklich legte Justin die Stirn in Falten. Sein Blick wanderte kurz über den Boden. Schließlich begann er zögerlich zu sprechen. „Vorhin, in diesem Treibsand, als wir dachten, ihr wärt tot… Ich – Irgendwie war da Viviens Stimme. Sie sagte, dass hier unten ein Raum ist.“, eröffnete er den anderen. „Du kannst Gedanken lesen!“, jubelte Vivien. Justin machte keinen überzeugten Eindruck. „Ich weiß nicht.“ Secret sagte ausdruckslos: „Oder sie kann Gedanken übertragen.“ Vitali mutmaßte, dass Secret mit dem Verlust seines Gedächtnisses auch jegliche Mimik verlernt hatte. Serena ballte die Hände zu Fäusten und hielt den Blick auf den Boden fixiert. Sie schluckte und überwand sich, die Worte auszusprechen. „Bei mir zu Hause. Die Schatthen. Sie waren von einem Moment auf den anderen wie paralysiert.“ Ariane machte große Augen. „Heißt das, du hast sie paralysiert?“ „Was?“ Vitali wurde laut. „Warum hast du das vorhin nicht gemacht?!“ „Weil es nicht ging!“, schrie Serena zurück. Vitali schnaubte. „Was soll das bringen, wenn es nicht funktioniert?“ „Dann entwickle du doch Kräfte!“, schimpfte Serena. Vitali verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber nur wenn die zuverlässiger sind.“ Serena war kurz davor zu explodieren. „Du könntest uns ja hier rausteleportieren!“ Vivien klatschte in die Hände. „Das ist eine großartige Idee!“ Ariane meldete sich zu Wort. „Entschuldigt, aber sollten wir uns nicht wieder dem Problem mit dem Labyrinth widmen? Wie gehen wir jetzt vor? Irgendwann müssen wir wohl oder übel den ersten Schritt wagen.“ „Jeder von euch sollte auf dieselben Kacheln treten, damit nicht unnötig Fallen ausgelöst werden.“, schlug Secret vor. Ungeduldig trommelte Grauen-Eminenz auf die Lehne seines Sessels. Da hatte er sich auf ein einmaliges Ereignis gefreut und was war? – Nichts! Diese Teenager waren noch langweiliger als die hundertste Wiederholung einer Dauerwerbesendung! Wie konnte man nur so ewig brauchen, um sich zu überlegen, ob man da jetzt reinging oder nicht? Und zu allem Überfluss hatte er hier nirgends Popcorn auftreiben können. Grund genug, dass ihm der Geduldsfaden riss. Die Schatthen machten nie solche Anstalten. Wenn die nicht spurten, dann bestrafte man sie oder trieb sie in die Enge! – Gute Idee! Secret schreckte auf. Verwirrt blickte er sich um. Keine Besonderheiten. Weder ein sich seltsam bewegender Schatten, noch sonst was. „Verdammt! Dieses blöde Rumstehen und Warten macht mich wahnsinnig!“, rief Vitali angespannt. „Na dann geh doch voraus!“, forderte Serena lautstark. „Habt ihr das auch gespürt?“, fragte Justin plötzlich. „Als hätte sich die Erde bewegt.“ „Ich dachte auch, da wäre etwas gewesen.“, stimmte Secret Justin zu. Im nächsten Moment konnten es auch die anderen wahrnehmen. Bei der Stärke des Bebens wäre alles andere auch mehr als verwunderlich gewesen. Der Grund unter ihren Füßen begann zu erzittern. Winzig kleine Risse breiteten sich auf dem Untergrund aus, wurden immer größer. Genau zwischen Arianes Füßen hindurch fraß sich einer der Risse, sodass sie zur Seite sprang. Im gleichen Moment weiteten sich die Risse zu Spalten und zu Kratern aus, als würden sich der Erdboden auftun, um sie zu verschlingen. Ariane sah hilfesuchend zu den anderen. „Wäre schlimmer, wenn der Boden ganz einstürzen würde.“, meinte Vitali. Kaum hatte er den Mund zugemacht, brach am anderen Ende – dort, wo sich die Geheimtür befand – der Boden ins Nichts. „Wehe, du machst noch mal dein Maul auf!“, schrie Serena aufgebracht. Sie rannten auf den Eingang des Labyrinths zu, während immer mehr Teile des Grunds im Schlund des entstandenen Kraters verschwanden. Vitali blickte während dem Rennen nochmals hinter sich. Die Sekunde, die er dadurch verschwendete, ließ den Boden nur noch Schritte vom Labyrinth entfernt unter seinen Füßen wegbrechen. Im letzten Moment warf sich Vitali nach vorne und schlug mit seinem Oberkörper auf dem Boden des Labyrinths auf. Mit seinen Armen versuchte er, sich auf die Plattform hochzuhieven, aber sein Körpergewicht zog ihn nach unten. Ariane und Justin ergriffen sofort seine Arme und zogen ihn ins Labyrinth. Vitali schnappte nach Luft. „Danke, Leute.“, keuchte er und stand auf. Als er abermals zurückblickte, sah er gerade noch das letzte Stück Boden in die Tiefe stürzen. Jäh neigte sich das ganze Labyrinth nach rechts. Panische Angst, dass die gesamte Fläche in die Tiefe stürzen würde, schoss durch ihre Adern. Wie waren sie auch auf die blödsinnige Idee gekommen, dass das Labyrinth vom Einsturz verschont bleiben würde? Ariane und Vitali knallten gegen die rechte Wand, Serena verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Boden. Vivien und Justin hatten sich geistesgegenwärtig hingekniet, um die Balance zu halten. Allein Secret gelang es, aufrecht stehen zu bleiben. „Was ist das jetzt wieder?“, rief Vitali. Auf Secrets Gesicht zeigte sich ein Hauch von Unsicherheit. „Keine Ahnung.“ Serena stand wieder auf und funkelte ihn wütend an. „Ich dachte, du kennst dich hier aus!“ Secret antwortete nicht darauf. Schlagartig schwenkte das Gebilde nach vorne, so dass die sechs beinahe auf die todbringenden Platten stürzten. Serena fand sich erneut auf allen Vieren wieder. „Alter, ich fühl mich wie ne Kugel in so nem Geschicklichkeitsspiel!“, gab Vitali von sich.. Das Labyrinth begab sich wieder in eine waagrechte Lage und Ariane und Vitali änderten ihre Position. „Irgendwas stimmt nicht.“, sagte Secret ernst. „Ach wirklich?“, stieß Serena sarkastisch aus. Secret blickte nach vorne: „Das ist nicht mehr das gleiche Labyrinth.“ Fragend wandte Justin sich an ihn: „Was meinst du damit?“ Secret starrte in das Labyrinth und sagte nichts. „Vielleicht gehört er ja zu diesen Monstern und soll uns bloß in eine Falle locken.“, mutmaßte Serena garstig und machte sich dieses Mal nicht die Mühe, wieder aufzustehen. „Woher weiß er sonst so viel über diesen Ort? Die Sache mit der Amnesie kauft ihm doch keiner ab!“ Ariane trat zu Serena und Secret. „Hör auf. Er kann nichts dafür.“ „Ach ja?“, giftete Serena. Justin ermahnte sie: „Wir müssen zusammenarbeiten, sonst hat keiner von uns eine Chance. Wir sitzen alle im selben Boot.“ Vivien wies auf den zusammengebrochenen Boden hinter ihnen hin. „Zurück können wir sowieso nicht mehr.“ Abermals kippte das Labyrinth nach vorne. Ariane prallte gegen Secret, der ihr den Rücken zugewandt und damit nicht gerechnet hatte. Dieses Mal konnte er das Gleichgewicht nicht halten und stürzte nach vorn – genau auf eine der Kacheln. Im gleichen Moment kam das Labyrinth wieder in eine waagrechte Lage. Ariane, die durch die Pufferung von Secret auf den Beinen stehen geblieben war, blickte entsetzt und reuevoll auf ihn hinab. Secret biss die Zähne zusammen und starrte wie alle anderen auf die Platte, auf der seine rechte Hand gelandet war. Schlagartig färbte sich nicht nur diese Kachel, sondern auch neunundvierzig weitere in ein helles Gelb. Auf einigen waren nun Einsen und Zweien zu erkennen. „Was ist das jetzt?“, rief Vitali. Justin begutachtete die Zahlen und das Bild vor sich eingehend, es kam ihm irgendwie bekannt vor. „Es sieht aus, wie ein MineSweeper Spielfeld!“, gab Vivien von sich. Jetzt erkannte es auch Justin. „Ein was?“, entfuhr es Serena. „Du kannst wieder aufstehen.“, verkündete Vivien dem immer noch regungslos kauernden Secret. „Es ist keine Mine.“ Ariane, die sich neben Secret gekniet hatte, drehte sich unsicher zu Vivien. „Bist du dir da auch ganz sicher?“ „Ja, ansonsten wären die anderen Felder nicht aufgedeckt worden.“, sagte sie überzeugt. „Kann mir mal jemand erklären, wovon ihr redet?“, verlangte Serena angespannt. Justin setzte zu einer Erklärung an. „MineSweeper ist ein altes Spiel.“ Währenddessen wollte Ariane Secret wieder aufhelfen. „Es tut mir wirklich leid.“, beteuerte sie zum wiederholten Male. Secret ignorierte ihr Hilfsangebot und kam alleine wieder auf die Beine. Er bedachte sie mit einem kalten Blick. „Sich entschuldigen, ist ein Zeichen von Schwäche.“ Ariane stockte. „Diese Zahlen“, begann Justin und deutete auf die gelben Platten. „zeigen an, wie viele Minen beziehungsweise Fallen sich in den angrenzenden acht Feldern befinden. Wenn keine Zahl drin steht, ist auch keine Mine drum herum.“ Vivien versuchte, es ihnen zu verdeutlichen. „Also, ihr müsst euch das so vorstellen: Ihr betrachtet immer einen Komplex aus neun Feldern. Drei Zeilen und drei Spalten. Und die Zahl im mittleren Feld sagt euch was über die angrenzenden Felder, also die anderen acht.“ Ariane nahm einen geeigneten Sicherheitsabstand zu Secret und den anderen ein. Vitali zog eine Grimasse. „Ich kapier jetzt schon nix mehr. Justin wollte daraufhin zu einer weiteren Erklärung ansetzen, aber Vitali winkte ab. „Hauptsache, ihr checkt das.“ Justin nickte. „Zumindest gibt es jetzt eine Möglichkeit, vorauszuahnen, wo die Fallen liegen. Außerdem sind es bisher nur kleine Zahlen, das heißt, der Schwierigkeitsgrad ist nicht so hoch eingestellt.“ Vivien fügte heiter hinzu: „Zudem brauchen wir nicht alle ungefährlichen Felder aufdecken, sondern nur so viele, wie wir zum Weiterlaufen brauchen!“ Die anderen verstanden zwar nicht genau, wovon die beiden da sprachen, aber es klang positiv. . „Welches Level bist du?“, fragte Vivien Justin. „Profi schaffe ich nicht immer, und du?“ „Wow!“, stieß Vivien aus. „Ich bin nur Anfänger. Aber viele Köpfe sind besser als einer!“ Wieder begann das Labyrinth zu wanken. „Versucht das Gleichgewicht zu halten.“, sagte Secret, woraufhin Ariane vor Scham ein Stück kleiner wurde. Vitali neben ihr versuchte sie aufzumuntern. „Ey, der Muskelprotz hätte das locker aushalten müssen. Tja! Aufgeblasene Muskeln sind eben doch nicht das Wahre!“ Er grinste Ariane an. „Nächstes Mal musst du eben auf mich fallen.“ Er zeigte ihr den erhobenen Daumen. Ariane lächelte. „Vermutlich ist es ihr lieber auf Secrets Muskeln zu fallen als bei dir auf Haut und Knochen.“, sagte Serena bissig und kam wieder auf die Beine. Dass Vitali anscheinend mit Ariane flirtete, ging ihr gewaltig auf die Nerven! „Alter, was –“ Vitali brodelte. Vivien kicherte. „Serena will wohl von dir aufgefangen werden.“ „Was!“, schrie Serena. Vivien zuckte nur mit den Schultern und betrat die gelben Kacheln, dabei die Arme wie ein Seiltänzer von sich gestreckt. „Das ist nicht wahr!“, kreischte Serena. Ariane lächelte Serena beschwichtigend an und folgte Vivien nach. „Das ist nicht wahr.“, grummelte Serena. Justin und Vivien bahnten ihnen in Absprache miteinander einen Weg nach vorne. Der Schwierigkeitsgrad war glücklicherweise tatsächlich nicht besonders hoch gewählt worden, so dass sie bis auf ein paar weitere Schwankungen des Labyrinths einigermaßen einfach vorankamen. Nach einigen Metern bog der Weg nach rechts ab, dann wieder grade aus und nach links Plötzlich ließ Vitali einen Schrei los. Die anderen folgten seinem Blick und erkannten dass aus der Wand der nächsten Abzweigung der Oberkörper eines Schatthens hervorsprang. Die Kreatur war vollkommen überzogen von der Bausubstanz des Labyrinths, so dass es wirkte, als würde die Wand gerade die Skulptur eines Schatthen gebären. „Meintest du das mit dem gelösten Problem?“, wollte Ariane von Secret wissen. Secret blieb ungerührt: „Einer Falle konnte er eben nicht entkommen.“ Serena gelang es nicht, ihren Blick von dem Schatthen zu wenden. „Du meinst, das könnte uns als nächstes passieren?“ „Der Weg war bisher ein Spaziergang.“, meinte Secret. „Ich bezweifle, dass das so bleibt. Vielleicht will man uns zunächst in Sicherheit wiegen.“ „Wir sollten ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren.“, sagte Justin. Er wollte nicht riskieren, dass die anderen sich wieder zu viele Sorgen machten. Daher konzentrierte er sich wieder darauf, auf welches Feld er als nächstes treten konnte. Schnell hatte er eine passende Kachel gefunden. Unglücklicherweise färbte sich nur eine Platte. Erst bei seinem nächsten Schritt wurden mehrere Felder aufgedeckt, doch dieses Mal gab es ein anderes Problem. Die Fallenanzahl war gestiegen, nun lagen einige Dreier und Vierer nebeneinander, aus deren Konstellation nicht abzulesen war, welche Felder sicher waren. Auch den anderen fiel das längere Zögern von Justin auf. Selbst Vivien, die das Bild nun ebenfalls in Augenschein nahm, konnte nicht sofort aushelfen. „Was ist?“, wollte Ariane wissen. Justin wandte sich zu den anderen. „Das wovon Secret gesprochen hat. Es ist nicht mehr so leicht wie vorher.“ „Und was soll das heißen?“, wollte Serena wissen. Erneut wurden sie von ihrer Umgebung durchgeschüttelt. „Dass wir uns jetzt auf unser Glück verlassen müssen.“, antwortete Vivien an Justins Stelle und machte alsdann einen Schritt auf eine zugedeckte Fläche. Langsam blickte sie auf die Platte, die sie betreten hatte und atmete auf. Die Kachel war gelb geworden und zeigte eine Eins. Die anderen sahen sie fragend an. „Woher wusstest du...“, staunte Justin. Vivien streckte kurz die Zunge heraus. „Ich hab geraten!“ „Du hast was?!“, schrie Serena. „Hast du sie noch alle?! Du spielst hier mit unseren Leben!“ „Ey, was hätte sie denn sonst tun sollen, wenn wir mit Logik nicht weiterkommen?“, verteidigte Vitali den Rotschopf. „Oh ja! Ohne Logik! Vielleicht solltest du jetzt die Führung übernehmen, damit kennst du dich doch sicher aus!“, keifte Serena. „Halt mal die Luft an! Ohne unsere Hilfe wärst du schon längst tot!“, gab Vitali zurück. „Stopp!“, rief Ariane. „Vivien und Justin machen hier gerade die ganze Arbeit. Ich finde, sie haben unser Vertrauen verdient.“ Serena funkelte sie an. „Oder willst du etwa übernehmen?“, fragte Ariane Serena. Serena schwieg. Justin atmete aus und konzentrierte sich wieder darauf, die nächste ungefährliche Platte zu finden. Vivien machte ihm dafür Platz. Der Weg war jetzt nur noch sehr schmal, sodass sie hintereinander gehen mussten. Doch nur wenige Schritte weiter stockte Justin abermals. „Tut mir leid, aber hier kommt man wirklich nur noch durch Ausprobieren weiter.“ Vivien sah Serena fragend an, als benötige sie eine Genehmigung von ihr. „Was siehst du mich an?“, fragte Serena. Hatte Vivien etwa Angst vor ihr? Ariane schlug vor: „Wir könnten abstimmen, welches Feld wir nehmen sollen.“ Unerwartet ergriff Serena nochmals das Wort. „Das kostet uns zu viel Zeit und vermutlich können wir uns eh nicht einigen. Lass sie machen.“ Vivien lächelte. Sie wartete nochmals ab, ob sonst jemand Einwände hatte. Aber keiner sagte etwas. Schließlich sah sie auf den Boden. Von ihrer Entscheidung hing jetzt alles ab. Sie traf ihre Wahl und trat mit ihrem Fuß auf eine der Flächen. Ihre Augen weiteten sich. Rot. „Vorsicht! Das ist eine –“ Das Labyrinth gab ihr nicht die Zeit ihren Satz zu vollenden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)