Das Herz will, was das Herz will! von Weissquell (Fortsetzung zu "Die Personentombola") ================================================================================ Kapitel 11: Was das Herz will ----------------------------- Als Eiri ins Freie trat, musste er für einen Moment geblendet die Augen schließen. Dann blickte er sich suchend um. Es war unmöglich, dass Er allzu weit entfernt sein konnte. Da drüben! Unter einem Baum stand die ihm wohlbekannte Person. Shuichi stand neben einer Parkbank und hatte ihn auch sogleich entdeckt. Seine Miene hellte sich auf und rasch kam er zu ihm herübergelaufen. „Yuki! Da bist du ja!“, rief er freudig aus. „Sie sagten, du würdest noch da in der Zentrale feststecken, weil der Strom ausgefallen ist. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Eiri spürte einen harten Kloß in seiner Kehle. Das war mal wieder so typisch für ihn. Wenn jemand anderes in Bedrängnis war, vergaß er völlig was ihm passiert war. „Ich bin ok“, gab er verhalten zurück. „Was ist mit dir?“ Nun setzte Shuichi ein strahlendes Lächeln auf. „Mir ist nichts passiert! Das war ja ein ganz schönes Ding! Hättest du das gedacht, dass uns mal so ein gefährliches Abenteuer passieren würde?“, plapperte er munter drauf los. „Ich dachte erst: Was ist denn jetzt los? Und dann: Wow! Krass! Und als da plötzlich der Bügel aufging, hatte ich schon ein bisschen Bammel.“ Er hakte sich munter bei Eiri ein. „Aber ich wusste ja, uns kann nichts passieren. Schließlich waren Kaiba und du beide in der Zentrale und habt euch darum gekümmert. Und dann sind wir auch schon wieder runtergefahren. Das war echt spannend, sag ich dir!“ Warm lächelte er ihn an. „Was machen wir jetzt als Nächstes?“ Das fiese Gefühl in Eiris Magengegend nahm unangenehm zu. Wie konnte er nur so völlig unbedarft über das hinweggehen was gerade passiert war? Hatte er den wirklich keine Angst gehabt? War das alles nur ein aufregendes Spiel für ihn? Oder war es einfach weil...? Er stutzte. „Ich bin nicht sicher ob hiernach die Führung noch weitergeht“, wandte Eiri jetzt bedächtig ein. Irritiert und enttäuscht sah Shuichi ihn an. Doch dann nickte er leicht. „Mokuba war schon ein bisschen durch den Wind hinterher“, bemerkte er nachdenklich. „Ich glaub er hatte wirklich Angst. Meinst du er hat jetzt keine Lust mehr hierauf?“ „Die Maschine ist kaputt“, merkte Eiri an. „Ich könnte mir denken, dass Seto Kaiba sich jetzt erst mal darum kümmern muss.“ „Stimmt schon“, nickte Shuichi. Dann blickte er verstohlen zu seinem Freund hinüber. „Ist Mokuba ok?“ Eiri atmete leicht durch. „Ich denke schon. Solange er seinen Bruder hat, kommt er schon klar, da bin ich sicher.“ In diesem Moment tauchten im Eingang des Gebäudes die beiden Kaibabrüder wieder auf. Mokubas Augen waren noch deutlich gerötet und Seto wirkte ziemlich blass, doch beide lächelten ein wenig als sie auf die anderen beiden zukamen. Kurz vor ihnen blieben sie stehen. „Wir werden uns jetzt lieber verabschieden“, ergriff Eiri das Wort und fing sich damit einen enttäuschten Blick von Shuichi ein, doch er widersprach nicht. „Ich schätze mal, dass unser Aufenthalt hier langsam seinen Zweck erfüllt hat.“ „Das erscheint mir auch so!“, antwortete Seto bedeutsam. Noch immer schniefte Mokuba leicht, doch nun wandte er sich an seinen Bruder. „Aber wir laden sie doch bestimmt mal wieder ein, oder? Wir können sie doch nicht damit als letzte Erinnerung gehen lassen. Was macht das denn für einen Eindruck, Seto?“ Sogleich hellte sich Shuichis Miene wieder auf. „Ach was!“, wehrte er großspurig ab. „Ich hab das schon fast vergessen. Der Park ist einfach klasse! Hier gibt es so viele tolle Sachen. Da kommen wir bestimmt noch mal wieder her, nicht wahr, Yuki?“, knuffte er seinen Partner spielerisch in die Seite. Nun lächelte auch Mokuba wieder. „Dann müsst ihr mir aber auf jeden Fall Bescheid sagen, ja? Dann komm ich bestimmt wieder mit! Wir haben noch ein paar richtig coole andere Sachen, die zeig ich dir dann beim nächsten Mal.“ Nun streckte er Shuichi eine große Tüte hin. „Deine Andenken“, lächelte er, „Ich hab sie dir mitgebracht.“ In Shuichis Gesicht wurde ein Kronenleuchter angeknipst. „Hey, super! Danke, dass du daran gedacht hast.“ Nun wandte sich auch Seto an den jungen Sänger mit den pink gefärbten Haaren. Die Miene in seinem Gesicht war schwer zu deuten. „Es hat mich sehr gefreut, dass Sie so viel Gefallen an unserem Park hatten. Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich Sie hier mal wieder begrüßen dürfte. Gemessen an den Umständen ist es natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass Sie von nun an freien Eintritt hier haben.“ Völlig entgeistert starrte Shuichi ihn an bei den Worten. Er erbleichte regelrecht. „Ich habe... was?“, fragte er ungläubig. Nun neigte sich Seto zu ihm und während er dem überrumpelten Sänger freundlich die Hand schüttelte, raunte er ihm ins Ohr: „Du hast Mokuba das Leben gerettet. Dafür kann ich dir gar nicht genug danken. Freier Eintritt auf Lebenszeit ist da wohl das Mindeste.“ Fassungslos waren Shuichis Augen aufgeflogen und nun bekam sein Gesicht die Farbe einer überreifen Tomate und es hätte nicht mehr viel gefehlt und er hätte im Kreis gegrinst. „Ach keine Ursache!“, quetschte er so beherrscht wie möglich heraus, doch kaum hatte Seto seine Hand freigegeben, als er sich auch schon in den Ärmel seines Freundes verkrallte und selig in die Luft starrte. „Freier Eintritt auf Lebenszeit, Yuki! Hast du das gehört?“, quietschte er krampfhaft unterdrückt. „Hast du das gehört, Yuki?“ Übersprudelnd vor Begeisterung trippelte er dabei von einem Bein auf das andere. „Ich hab es gehört!“, bestätigte dieser mit einem leichten Seufzen. Dann wandte er sich noch einmal an Kaiba. „Ich rufe morgen meinen Verleger an.“ „Da bin ich dir sehr verbunden“, nickte Seto ein wenig steif. Die beiden Jungen verabschiedeten sich noch einmal ausgiebig von einander und dann raffte Shuichi freudig seine Habseligkeiten zusammen und gemeinsam mit seinem Freund machten er sich auf dem Weg zum Ausgang des Parks. Nachdenklich blickte Seto den beiden nach. Ich glaube, jetzt verstehe ich langsam, was er an ihm findet, dachte er bei sich. Er schafft es einem selbst dann noch ein Lächeln abzuringen, wenn alles in die Binsen geht. Selbst Mokuba hat wieder gute Laune. So viel positiver Einstellung kann man sich wohl nur schwer entziehen. Ein letztes Mal winkten Shuichi und Mokuba sich noch zu und dann stiegen die beiden Männer in Yukis Sportwagen und kurz darauf brausten sie davon. - - - Die Tür zum Bungalow öffnete sich und herein spazierte Shuichi mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einer dicken Tüte voller Kaibaland-Andenken. Rasch marschierte er ins Wohnzimmer und kippte seine Schätze übermütig auf dem Sofa aus. Dabei plapperte er ununterbrochen über den hinter ihnen liegenden Parkbesuch. „Und weißt du was Mokuba noch erzählt hat?“, rief er Eiri zu, der gerade durch die Eingangstür kam. „Er sagte, dass sie alle Wassermonster aus Duellmonster irgendwo darin untergebracht haben. Und jedes Mal wenn eine neue Edition rauskommt, fügen sie die Neuen hinzu.“ Schweigend schloss Eiri die Tür hinter sich, hängte seine Jacke an den Haken und kam dann ins Wohnzimmer. „Und die Entwickler sind die ganze Zeit dabei neue Shows zu basteln. Für jede Jahreszeit haben sie eine eigene Show und für bestimmte Feiertage sogar noch Extravorführungen“, plauderte Shuichi weiter während er begann seine Neuerrungenschaften übersichtlich auf dem Sofa auszubreiten. Eiri war in der Wohnzimmertür stehen geblieben. „Du hattest heute also einen schönen Tag?“, fragte er in eine kurze Pause hinein. Sogleich drehte Shuichi sich lächelnd um. „Einen schönen Tag? Ich hatte einen tollen Tag! Danke, Yuki!“, strahlte er und lief rasch auf ihn zu. Anhänglich schmiegte er sich an den Arm seines Freundes. „Das war ein echt tolles Geburtstagsgeschenk! Danke noch mal! Und danke, dass du mitgekommen bist. Ich weiß du hast eigentlich keine Lust auf so was, aber ich gehe trotzdem immer gerne mit dir irgendwo hin.“ Dann ließ er ihn wieder los und wandte sich wieder seinen Fanartikeln zu. „Und Kaiba!“, seine Augen leuchteten. „Seto Kaiba persönlich hat uns herumgeführt! Wie hast du das bloß hinbekommen?“ Noch einmal wandte er sich zu Yuki um. „Und ich hab jetzt freien Eintritt! Das ist so cool! Da kann ich ja die Show in jeder Saison sehen. Lebenslang freier Eintritt weil ich...“, er stockte kurz, dann drehte er sich wieder zu seinen Spielsachen um. „Lebenslang freier Eintritt!“ murmelte er leise. „Das muss man sich nur mal vorstellen!“ Noch immer musterte Eiri seinen Freund der nun von Neuem damit begann seine Mitbringsel neu zu arrangieren. Wieder war da dieser harte Kloß in seinem Hals. Schließlich sagte er: „Es tut mir leid, dass dein Geburtstag durch diese dumme Sache verdorben wurde.“ „Wer redet denn von verdorben?“, schenkte Suichi ihm ein kurzes Lächeln, bevor er sich wieder umwandte. „Das war der beste Geburtstag den ich je hatte!“ Eifrig war er damit beschäftigt den perfekten Platz für seinen Plüschdrachen auszukundschaften. Eiri seufzte leise und senkte dann den Blick. „Shuichi?“ „Ich meine das Wetter war toll. Und die Begleitung war toll. Und ich habe jede Menge Geschenke bekommen...“ „Shuichi!“ „Und lebenslang freier Eintritt! Wer träumt denn nicht davon? Ich wusste wirklich nicht, dass Kaiba so spendabel ist.“ „Shuichi!“ „Ich meine, ich fand ihn ja schon immer cool, aber in echt ist er ja noch viel genialer! Ich glaube wirklich, der bekommt einfach alles hin...“ In diesem Moment legten sich zwei Arme von hinten um seinen Nacken und umschlossen seinen Oberkörper in einer behutsamen Umarmung. Der junge Musiker erstarrte unwillkürlich. Das Kinn seines Partners ruhte nun leicht auf seiner Schulter und dessen Wange lehnte zaghaft an seinem Hals. „Shuichi...“, sagte er leise. „Hör bitte auf damit!“ „Womit soll ich aufhören?“, kam nun die ungewöhnlich nervöse Rückfrage. Eiris Hand strich nun sanft über Shuichis Oberarm. „Du kannst ruhig zugeben, dass du Angst gehabt hast.“ Behutsam zog er den jungen Musiker noch etwas dichter an sich. Dieser ließ nun ein wenig den Kopf hängen. „Ich hatte doch gar keine Angst“, behauptete er schwach, doch seine Stimme schwankte dabei. Nun reichte Eiris Hand hinauf zu dem Gesicht des Jüngeren und strich ihm leicht mit dem Handrücken über die Wange. „Warum lügst du mich an?“, raunte er ihm ins Ohr. Nun lief ein schwaches Zittern durch Shuichis Körper und seine Schultern erschlafften. „Das war doch dein Geschenk für mich“, kam es nun weinerlich von Shuichi. „Du hast dir doch so viel Mühe gegeben mir eine Freude zu machen...“, der Rest ging in gepressten Schluchzen unter. Behutsam zog Eiri seinen weinenden Freund noch ein Stückchen dichter an sich. Doch die Abscheu auf sich selbst hätte in diesem Augenblick gar nicht größer sein können. Er hätte einen wundervollen Tag mit ihm haben können, und hatte doch nur Augen für einen Anderen gehabt. Und nichts von alledem hatte Shuichi mitbekommen. So viel ehrliche Arglosigkeit schnürte ihm gnadenlos die Kehle zu. Und im gleichen Maße wie ihm sein Fehlverhalten nun bewusst wurde, spürte er wie die Zuneigung zu dem jungen Mann hier bei ihm nur noch von Herzschlag zu Herzschlag stärker wurde. In seiner Magengrube machte sich erneut dieses inbrünstige Verlangen breit, dass sich nicht einmal in Worte fassen ließ und sinnlich setzte er seine Lippen auf den bloßen Nacken so dicht neben seinem Gesicht. Shuichi erschauerte. Er hob den Kopf und dann drehte er sich zu seinem Freund um. Mit großen feuchten Augen blickte er Eiri an, dessen Herz dies einmal mehr einen Stich gab. „Tut mir leid, Yuki!“, sagte er mit tränennassem Gesicht. „Ich wollte eigentlich nicht, dass du dich schlecht fühlst, nachdem du so lieb zu mir gewesen warst und mitgekommen bist.“ Nun legte sich Eiris Stirn leicht in Falten und um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig. „Nein, mir tut es leid!“, sagte er mit schwacher Stimme. „Ich hätte viel mehr mit dir machen müssen. Wir hätte gemeinsam Spaß haben können, stattdessen waren meine Gedanken mit... etwas anderem beschäftigt. Und fast...“, er brach ab. Shuichis Augen weiteten sich verwundert. „Yuki?“, fragte er zögernd und legte nun sanft eine Hand an Eiris Wange. „Du weinst doch nicht etwa! Meinetwegen?“, es klang fast schon erschrocken. Eiri spürte die Feuchtigkeit in seinen Augen aufsteigen, und er schien nichts dagegen machen zu können. Er fühlte sich so schrecklich schuldig und zugleich erleichtert, dass diese Emotionen offenbar irgendwo ein Ventil brauchten. In diesem Moment war er so unglaublich dankbar Shuichi hier bei sich zu haben, dass er es nicht mit Worten ausdrücken konnte. Er schob Shuichis Hand beiseite und dann legten sich seine Finger zärtlich an dessen Kinnlinie und zog ihn nachdrücklich zu sich. Und endlich trafen ihre Lippen aufeinander. Das Gefühl, dass sich in diesem Moment explosionsartig in seinem Körper ausbreitete, ließ Eiri ein hilfloses Schnaufen entfahren. Dann schloss er die Arme um seinen Liebsten und presste ihn innig an sich. Er spürte wie Shuichi den Kuss erwiderte, zunächst zögernd doch dann fast ebenso leidenschaftlich. Eigentlich küssten sie sich eher selten. Meistens lief es doch auf etwas anderes hinaus, doch dieses Mal war es Eiri ein echtes Bedürfnis seinem Freund mitzuteilen, was er tatsächlich für ihn empfand. Seine Hände bebten regelrecht vor Erregung während sie über Shuichis Körper glitten und er spürt wie auch Shuichis Finger sich ein wenig forscher als üblich in seinen Rücken krallten. Eiris Atem ging schwer als er sich wieder von ihm löste. Offenes Begehren lag nun in seinem Blick und er konnte kaum begreifen, wie das jemals jemandem anderen hatte gelten können. Sein Herz pochte heftig in seiner Brust und seine Lippen zitterten regelrecht. „Komm, Shui!“, wisperte er erregt, und dann griff er die Hand des Anderen und zog ihn ohne Umschweife hinüber ins Schlafzimmer. Willig ließt Shuichi sich mitziehen. Er wusste kaum wie ihm geschah. So leidenschaftlich war sein Geliebter schon lange nicht mehr gewesen. Als er jedoch zum allerersten Mal, seinen Kosenamen aus Yukis Mund hörte, war es um ihn geschehen. Ein wohliger Schauer rieselte durch seinen Körper und setzte ihn so vehement unter Strom, dass ihm ein kurzes Keuchen entfuhr. Er war sich kaum noch klar, wie er hinüber zum Bett gekommen war, so sehr schwebte er gerade im siebten Himmel. Nachdrücklich wurde er auf die Matratze gebettet und dann war Yuki bereits über ihm. Sinnlich strich er ihm über seine Haut; Oberarme, Handgelenke, Hals, Oberschenkel, Bauch, es war als könnte er nicht genug davon bekommen ihn zu liebkosen. Eine Gänsehaut jagte die nächste und Shuichi blieb nichts übrig als es geschehen zu lassen. Sinnliche Hände fuhren unter sein Shirt. Geschickte, ungeduldige Finger streiften ihm die Hose ab und legten seine Erregung frei. Ein Seufzer entfuhr Shuichi. Über ihm tauchte nun wieder Yukis Gesicht auf; in seiner Miene lag nun ein solches Verlangen, wie er es schon lange nicht bei ihm gesehen hatte. Erneut senkte er sich zu ihm herab und drückte leidenschaftlich seine Lippen auf seine. Mit bebenden Fingern streifte Shuichi ihm das Hemd ab. Er liebte es wenn er die Chance bekam seinen Geliebten dabei seinerseits ein wenig zu liebkosen. Seine Hände glitten über Yukis Rücken und hinab zu seiner Hüfte. Als er dabei über dessen Verhärtung strich, keuchte dieser unwillkürlich auf. Mit raschem, sicheren Griff entledigte er sich seiner Bekleidung. Wie bereit er für ihn war, war ihm deutlich anzusehen. Sinnliche Lippen wanderten über Shuichis Bauch und von dort weiter hinab, und Shuichis Augen flogen ungläubig auf. Konnte er das vorhaben was er dachte? Nur wenige Momente später sollte sich seine Vermutung bestätigen und unwillkürlich bäumte sich Shuichi unter einem lustvollen Keuchen auf. Sein Atem ging hart und seine Finger verkrallten sich in die Decke dabei. Mit halb geschlossenen Augen gestattete er es sich einen Moment lang nur zu genießen. Dann spürte er wie geübte Hände ihn ergriffen und geschickt auf den Bauch drehten. Er ließ es nur allzu bereitwillig mit sich geschehen, dass seine Hüfte ein Stück angehoben wurde. Erregt wartete er auf das was gleich kommen würde. Kundige Finger lieferten die Vorarbeit und als er ihn endlich ganz spürte, entfuhr ihm ein fast schon erlöstes Seufzen. Die Intensität mit der sie heute beieinander waren, schaukelte Shuichi in einen wahren Freudentaumel hinauf. Schwer atmend genoss er ihr Zusammenspiel. Lustvoll krallte er die Finger ins Laken und es war ihm kaum mehr möglich einen klaren Gedanken zu fassen. „Oh, Eiri...“, entfuhr es im hilflos von der Extase davon geschwemmt. Kaum war ihm dieser Name herausgerutscht ging ein kurzer Ruck durch seinen Partner und ein erregtes Keuchen entfuhr ihm. Krampfhaft schlang er jetzt seine Arme von hinten um ihn und presste sich an ihn so eng er konnte. Scharf sog Shuichi die Luft ein, bei dieser urplötzlichen Innigkeit. Er spürte das vertraute Zucken in seiner Leiste und mit einem erneuten Stöhnen gelangte er schließlich zur Erfüllung. Finger gruben sich für einen Moment krampfhaft in seine Seite und er konnte spüren, dass es seinem Partner ebenso erging. Für einen langen Moment blieben sie noch immer schwer atmend ineinander verschlungen. Dann irgendwann löste sich Eiri von ihm und rollte auf die Seite. Er schöpft und verschwitzt blieben sie nebeneinander liegen. Eine ganze Weile lagen sie einfach nur einander zugewandt beieinander und genossen die Nähe des anderen. Schließlich kuschelte Shuichi sich müde an Eiri und kurz darauf war er weggedöst. Eiri hatte den Kopf auf eine Hand aufgestützt, betrachtete seinen Partner schweigend und spielte ein wenig gedankenverloren mit einer seiner Haarsträhnen. Irrational! Was Kaiba so verachtenswert fand, das empfand er eher als erfrischend. Shuichi war die Irrationalität in Person, aber mit nichts auf der Welt hätte Eiri ihn ersetzen wollen. Er hätte es gar nicht gekonnt. An ihrer Beziehung war gar nichts rational und sie veränderte sich stetig. Es war ein ständiges auf und ab der Gefühle. Es gab praktisch keine Konstanten in ihrer Beziehung. Mit Ausnahme von Shuichi. Shuichi war immer da. Immer laut, oder überdreht, oder vereinnahmend, oder zu Tode betrübt, oder auch sehr lieb, aber er war immer da. Eiri ließ leise die Luft entweichen. Ihn sich als 'nicht mehr da' vorzustellen, bereitete ihm fast körperliche Schmerzen. Sein Zeigefinger strich leicht über die bloße Schulter des Anderen und Shuichi regte sich leicht im Schlaf. Nachdenklich ließ er sich auf den Rücken sinken. Er schüttelte leicht den Kopf. Dieser kleine Dussel würde vermutlich selbst dann immer noch da sein, wenn er tatsächlich was mit Kaiba angefangen hätte. Und er wäre todunglücklich gewesen. Er schob den Gedanken beiseite, das Thema hatte sich ja nun erledigt. Er hatte sich entschieden. Ein leichtes Schmunzeln spielte um seine Lippen. Angefangen hatte das ganze Theater mit einem erzwungenen Kuss. Pass nur auf, Kaiba! Wer weiß, was du dir damit aufgehalst hast? Dann schließlich übermannte auch ihn der Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)