Zu den Strömen von Babylon von Encheduanna (eine schier endlose Wandung) ================================================================================ Kapitel 6: Tage 29 bis 32 ------------------------- Tag 29   Hannah hat Durchfall. Es begann in der Nacht. Sie klagt über Bauchschmerzen und mag keinen Schritt gehen. Also tragen wir sie abwechselnd und immer, wenn sie muss, bleibt uns nichts weiter übrig, als zurückzubleiben. Ich halte es kaum aus, denn die Kasdim sind an diesem Morgen überall. Werden sie ein Einsehen mit einem Kind haben?   Hannah weint.   Gegen Mittag, als der Tross eine Pause macht, kocht ihr meine Mutter einen Kräutertrunk, den sie nur widerwillig zu sich nimmt. Kein Wunder, er riecht seltsam und schmeckt auch so. Aber er half mir, als ich Kind war.   Über all der Aufregung haben meine Eltern vergessen zu fragen, was sich in der Nacht ereignet hat. Dass ich nun fortan bei Jechonja schlafen werde, muss ich ihnen noch erklären. Aber das ist jetzt Nebensache, denn Hannah erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Als ich sie auf dem Schoß meiner Mutter sitzen sehe, so klein und mager, wird mir neuerlich klar, dass sie zu unserer Familie gehört.   Als wir von der Mittagspause aufbrechen wollen, ist Hannah eingeschlafen. Jechonja nimmt sie auf den Arm. Sie greint leise, öffnet kurz ihre Augen, murmelt: „Sternemann“ und legte ihre kleinen Ärmchen um seinen Hals.   Meine Mutter zieht mich beiseite und läuft jetzt neben mir.   „Was ist geschehen heute Nacht?“   „Nichts. Wirklich nichts.“   Ich sehe zu meinem Vater hinüber, der unbeteiligt tut – oder ist er einfach nur erschöpft von der durchwachten Nacht?   „Aber ich muss weiterhin in Jechonjas Zelt schlafen, weil die Kasdim sonst misstrauisch werden könnten“, füge ich hinzu.   Meine Mutter nickt nur und mein Vater schaut weg. Er wirkt wirklich sehr müde.   Wieder schreit Hannah, diesmal so laut, dass sich auch andere aus unserem Tross nach uns umschauen. Und auch die Kasdim werden aufmerksam …   Sie fragen, was los sei. Jechonja gibt Antwort. „Das Kind hat schlecht geträumt.“   „Dann lass es selbst gehen, so kann es nicht einschlafen.“   „Es ist aber sehr müde.“   „Kein Geschrei mehr!“   Jechonja nickt und gibt Hannah, als der Kasdu weg ist, noch ein wenig des Kräutertrunks. Dann schaukelt er sie leicht, wispert ihr etwas ins Ohr und ihr fallen die Augen wieder zu.   Am Abend mag Hannah nicht wach werden. Sie greint wieder leise und atmet schnell.   „Vielleicht sollten wir sie heute Nacht nehmen, damit ihr schlafen könnt?“, schlägt Jechonja vor.   „Ich werde auch so kein Auge zu tun“, erwidert meine Mutter. „Aber vielleicht könnten Simche, Jochanan und Schimschon bei euch schlafen?“   Jechonja nickt, auch ich stimme zu. Mir ist das außerdem ganz recht, auch wenn ich dann nicht mehr so oft zum Schreiben komme …       Tag 30   Hannah hat sich übergeben und Simche klagt ebenfalls über Bauchschmerzen. Das ist kein gutes Zeichen! Er möchte auch nicht mehr laufen und so nimmt ihn mein Vater auf den Arm. Zum Glück ist er der Jüngste von uns vier Geschwistern und für seine 5 Jahre noch nicht allzu groß und schwer. Auch andere Familien im Tross scheint diese geheimnisvolle Krankheit ergriffen zu haben.   In der Mittagspause sehe ich viele, die den gleichen Kräutertrunk zu sich nehmen, wie den, den meine Mutter kochte.   Hannah ist weiß im Gesicht und mag weder essen noch trinken. Selbst Jechonja vermag nicht, sie zu überreden. Sie weint leise und ich muss erleichtert hinzufügen: Gottlob leise! Aber im Grunde ist auch das kein gutes Zeichen! Sie ist zu schwach für mehr. Manchmal, wenn sie schläft und ihre Ärmchen herabhängen, denke ich, dass sie … Ich mag den Gedanken nicht niederschreiben.   Meine Mutter sieht sehr müde aus, auch mein Vater. Ich beginne mir Sorgen um sie zu machen und schlage neuerlich vor, dass wir Hannah diese Nacht nehmen können. Mutter weigert sich, Vater schaut wieder in die Ferne. Jechonja spricht mit meiner Mutter und sie willigt schließlich ein. Es ist also abgemacht, dass wir Hannah heute Nacht zu uns nehmen. Und wohl auch Simche, denn er weist die gleichen Anzeichen der Krankheit auf.   Einige aus dem Tross beten zu ihren Göttern und opfern ihnen sogar kleine Dinge wie Stoffreste und Brotkrumen. Ich habe Angst, dass die Kasdim kommen und es ihnen verbieten, ja, dass sie diese Menschen bestrafen werden – vor aller Augen, so wie sie es schon oft getan haben. Aber nichts dergleichen geschieht.   Am Abend kommt ein Arzt zu uns und schaut sich Hannah und meinen Bruder an. Er sagt, dass es bisher nur Kinder getroffen hätte, keine Erwachsenen. Vielleicht, so vermutet er, liegt es am Wasser des Flusses? Vielleicht ist eine Substanz darin, die dafür verantwortlich ist? Kinder seien sehr empfindlich. Wir müssten das Wasser fortan abkochen. All das hilft uns im Moment nicht weiter, denn, und das hat mein Vater richtig erkannt, lässt die Kinder nicht wieder gesund werden. Hannah braucht dringend Hilfe – und Simche auch. Aber der Arzt sagt nur, dass wir weiterhin versuchen sollten, den beiden den Kräutertrunk einzuflößen. Und dann sagt er noch etwas: „Bei Hannah müsst ihr mit dem Schlimmsten rechnen!“   Auch wenn das auch meine Gedanken sind, fühle ich mich wie vor den Kopf gestoßen und kann meine Tränen nur mit Mühe verkneifen. Was nützen denn Tränen? Ich nehme mir den Trunk und benetze die Lippen der Kleinen. Sie gurgelt leise. Wichtig ist, dass sie trinkt, aber im Grunde müsste sie auch etwas essen.   Später liegen wir vier in Jechonjas Zelt und ich denke mir: Wie fern ist der vorgestrige Tage. Wie fern. Und wie unwichtig auch. Wenn der Kasdu heute käme, hätte ich die Kraft, ihm entgegen zu treten und ihm zu erklären, dass … Ja, das würde ich ihm sagen!   Und als ich auf Hannah, die neben mir schläft, hinab blicke, denke ich mir, dass ich tatsächlich ihre Mutter sein könnte. Das Alter habe ich. Als ich aufsehe, bemerke ich Jechonjas Blick, der von mir zu Hannah wandert und wieder zurück.   „Was?“, möchte ich fragen, unterlasse es aber. Ich streiche Hannah über die Wange und träufle ihr mit dem Finger ein wenig des Trunks auf die Lippe. Wieder greint sie leise, aber sie nimmt die Flüssigkeit im Schlaf auf. Erneut träufle ich ihr etwas auf die Lippen und ihre kleine Zunge erscheint. Unwillkürlich muss ich lächeln, auch aus Jechonjas Ecke vernehme ich ein leises Lachen. Wieder kreuzen sich unsere Blicke.   Ich kann in dieser Nacht nicht schlafen – und auch Jechonja bleibt wach. Er kümmert sich um Simche, ich mich um Hannah. Immer wieder träufeln wir den Kindern etwas auf die Lippen. Sie dürfen nicht vertrocknen, das hatte der Arzt uns noch gesagt. Aber so kleine Kinder vertrocknen schnell und bei Hannah habe ich schon den Verdacht. Immer wieder versuche ich sie wach zu bekommen und ihr etwas Flüssigkeit einzuflößen. Ihr Atem geht röchelnd und leise und ihre Lider zucken. Außerdem ist sie glühendheiß.   Ich weiß nicht, wie sich eine Mutter fühlt, wenn sie sieht, dass ihr Kind des Todes ist. Ich ziehe Hannah in meine Arme, wiege sie leicht und möchte nur weinen, weil ich nicht weiß, was ich anderes tun kann, als zu warten. Jechonja ist neben mir und streicht ihr über den Kopf. Auch er weiß, dass es nicht mehr lange geht. Sie ist so klein, ihr Körper zu schwach. Wir sehen uns beide an. Keiner sagt ein Wort, denn wir wissen, dass wir verloren haben. Zum ersten Mal, seit ich Jechonja kenne, sehe ich sein schmales Gesicht in tiefer Sorge.   „Ist das auch eine Strafe Gottes?“, möchte ich fragen, unterlasse es aber. Es wäre unpassend. Aber die Frage, warum der Ewige es zulässt, dass ein Kind stirbt, die behalte ich in meinem Herzen, denn die lässt mich nicht mehr los.     Tag 31   Hannah stirbt in meinen Armen – noch an diesem Morgen, bevor wir das Lager abbrechen. Sie hat ganz einfach aufgehört zu atmen. Ist nicht noch einmal erwacht.   Im ersten Moment fühle ich gar nichts, sehe nur das kleine Kind in meinen Armen, das vor wenigen Tagen noch lachte und munter herumsprang. Erst als ich den Kopf wende und Jechonja neben mir sehe und seine Hand auf meinem Rücken spüre, kann ich nicht mehr an mich halten. Ich will es nicht, aber die Tränen kommen und mit ihnen der Schmerz. Warum dieses Kind? Warum Hannah?   „Guten Morgen“, kommt’s da aus einer Ecke. Beide wenden wir uns um. Simche. Den hatten wir beide vollkommen vergessen. Er lächelt und kommt auf uns zu. „Habe keine Bauchschmerzen mehr.“ Zuerst begreift er nicht, doch dann sieht er Hannah.   „Warum schläft sie noch?“   Jechonja nimmt ihn in den Arm. Mehr kann er nicht tun.   Als wir das Zelt verlassen, sehen wir uns meinen Eltern gegenüber.   „Simche hat es glücklicherweise überstanden, aber Hannah ist tot“, sagt Jechonja. Er wirkt sehr gefasst. „Wir müssen sie beerdigen.“   In dieser Nacht starben noch zwei weitere kleine Kinder, wie wir später erfahren.   Die Kasdim erlauben uns, unter ihrer Aufsicht, Gräber auszuheben. Kleine Rechtecke, in die wir die Kinder legen und Erde über sie häufen.   „Ihr könnt ja neue machen“, sagt einer der Kasdim und grinst dazu.   Zeit zum Trauern haben wir nicht – wie müssen weiter –, aber ich drehe mich noch einmal nach den drei kleinen Erdhügeln um.   „Vor 20 Tagen haben die Hunde ihre Eltern ermordet“, murmelt mein Vater, schüttelt den Kopf und wendet sich ab. „Na ja, vielleicht ist es besser so, wer weiß, was uns in Bawel erwartet.“   Mir kommen die Tränen. Ich gehe neben meiner Mutter, die Simche an der Hand führt. Einem Instinkt folgend wechsle ich die Seite und ergreife seine andere Hand. Ich brauche das jetzt einfach!   „Wo ist Hannah jetzt?“, will er wissen.   Meine Mutter holt hörbar Luft. „In der Scheol“, bringt sie schließlich hervor.   „Was ist die Scheol?“, schaltet sich nun auch Jochanan ein.   „Die Unterwelt.“   „Und wie ist es da?“   „Kalt und finster und …“, setzt meine Mutter ein, aber Jechonja unterbricht sie: „Das wissen wir nicht.“   „Warum wissen wir das nicht?“   „Überleg mal selbst.“   „Weiß nicht.“   „Warst du schon einmal dort?“   „Nein.“   „Also, da hast du’s. Niemand von uns war bisher dort, also weiß auch niemand, wie es dort ist.“   „Ich möchte nicht in die Scheol“, lässt sich Simche vernehmen.   „Ich auch nicht“, erwidert Jochanan.   „Wir müssen früher oder später alle da hin, ob wir es nun wollen oder nicht“, fügt Jechonja hinzu.   „Ich nicht!“   Simche sieht zu uns hinauf. „Ich nicht“, wiederholt er.   „Ich auch nicht“, wirft Jochanan ein.   „Auch ihr“, erwidert Jechonja. „Aber erst in langer Zeit. Bis euch die Scheol überhaut einlässt, seid ihr über 100 Jahre alt und Urgroßväter.“   „Also so alt wie du?“   „Älter. Viel, viel älter. Es werden Jahre ins Land gehen. Schöne Jahre, weniger schöne und wieder schöne. Ihr werdet den Wechsel der Jahreszeiten miterleben, während ihr mit euren Frauen am Ufer des Perat sitzt und mit euren Kindern spielt. Und ihr werdet vielleicht Jisrael wiedersehen und euch dort wieder ansiedeln. Vielleicht. Vielleicht sind es aber auch erst eure Kinder oder Kindeskinder.“   Jechonja hat wieder in seiner ganz eigenen Weise gesprochen. Seine Stimme klingt sanft und in seinen Augen erkenne ich trotz der Trauer ein winziges Lächeln.   „Was spinnst du da unseren Kindern vor? Wir haben gerade genug zu tragen“, schaltet sich mein Vater ein.   „Es ist keine Spinnerei“, erwidert Jechonja und kratzte sich am Kopf.   „Spinnerei!“   „Jedes Reich, und mag es noch so festgegründet erscheinen, wird früher oder später untergehen und von einem neuen abgelöst.“   „Das lass nicht die Kasdim wissen!“, ruft mein Vater.   „Sie wissen es, denn sie sind nicht dumm. Zusammen mit den Madaj haben sie die Aschschurim vertilgt, ein Reich, das sich groß und mächtig und unangreifbar dünkte – nun sieh, wo es ist? Niedergestampft ist es! Und ebenso wird es Bawel ergehen. Wenn nicht unter ihrem König Newuchadrezzar, so unter einem seiner Nachfolger.“   „Ja, ja“, winkt mein Vater ab.   „Man muss die Geschichte immer von ihrem Ende her denken, um zu wissen, was als nächstes kommen wird“, fährt Jechonja fort. „Das lehrte mich mein Freund, der Prophet Jirmejahu.“   „Etwa der Spinner im weißen Hemd?“   Jechonja schweigt.   „Hätte ich gewusst, dass du ein Anhänger dieses … dieses … Rät unserem König Zidkijahu dazu, sich zu ergeben und uns, freiwillig in die Golah zu gehen und er selbst?“, schimpft mein Vater. „Wo ist er jetzt? Häh? Das will ich gern mal wissen. Der geht diesen Weg nicht mit. Der nicht. Der kann quatschen, aber handeln tut der nicht!“   „Er wurde nicht mit ausgewählt.“   „Quatsch, nicht mit ausgewählt. Gekniffen hat der? Feiges Ei!“   Hierauf erwidert Jechonja nichts, wohl ahnend, dass meinem Vater nicht beizukommen ist. Das Gespräch erstirbt und jeder hängt seinen Gedanken nach. Und meine kehren unweigerlich zu Hannah zurück. Gut, dass ich Simches Hand noch immer in der meinen spüre.   Am Abend sitze ich wieder in Jechonjas Zelt – an der einen Zeltwand. Er an der anderen, mir gegenüber. Zwischen uns ein Gang von ungefähr zwei Ellen. Wir sehen uns an. Er wirkt traurig, ich bin es. Doch auch jetzt haben wir keine Zeit zu trauern, da die Nacht schon weit fortgeschritten ist und am nächsten Morgen soll es wieder früh losgehen. Ich schüttle mein Kissen auf und kann mir die Tränen nicht verkneifen.   „Weißt du, womit ich Hannahs Herz wirklich erobern konnte?“   Ich sehe auf. Jechonja ist ganz ernst.   „Wie? Was?“   Er verzieht keine Miene, aber dann, plötzlich … Täusche ich mich, oder … Er sitzt reglos da und sieht mich unverwandt an, aber es besteht kein Zweifel: er wackelt mit den Ohren! Dieser große Mann. Und im nächsten Moment lächelt er. Ich schlage die Hände vor den Mund, nicht wissend, ob ich auch lachen soll.   „Das ist es. Das fand sie ganz toll und wollte es immer wieder sehen.“   Und so, als wolle er es bestätigen, wackelt er erneut mit den Ohren. Und ich lasse das Lachen zu. Wie gut das tut!   „Aber das hast du nicht von Jirmejahu?“   „Nein, der konnte dafür aber mit der Nase wackeln.“   „Und ich“, rufe ich. „… ich kann mit den Augenbrauen ...“   Und sogleich mache ich es ihm vor. Er grinst: „Sieht gefährlich aus. Damit vergraulst du garantiert jeden Kasdu.“       Tag 32   Hannah ist gerade einmal einen Tag tot und ich lache schon wieder. Das verwirrt mich. Ich weiß nicht, wie das möglich sein kann. Eben noch weinte ich um das kleine Mädchen und im nächsten Moment scheint alles wie weggeblasen zu sein. Woran liegt das? Daran, dass sie nur 20 Tage bei uns war? Nein, das kann es nicht sein. Bin ich herzlos? Vielleicht? Aber mehr noch denke ich, können wir uns die Trauer einfach nicht leisten. Wir müssen weiter, immer weiter. Das seltsame, was ich in diesem Zusammenhang auch feststelle, ist die schwindende Trauer um unsere Stadt. Wenn ich mir überlege, wie viele Meilen wir schon gelaufen sind, wie weit Jeruschalajim hinter uns liegt … Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Sehnsucht mehr nach ihr. Sie ist Vergangenheit!   Alles scheint egal zu werden: ob ein Mensch stirbt oder ob eine Stadt untergeht. Ja selbst die Maßregelungen der Kasdim schrecken mich im Moment nicht. Ich gehe einfach weiter. Wenn der Kasdu, der vor Tagen von Jechonja und mir verlangte, uns im Schutt der Straße niederzulegen, jetzt käme, würde ich es tun. Ist doch alles gleich. Soll er doch seinen Beweis bekommen und sich daran ergötzen, wenn er es braucht.   Ich schaue mich um. Die Weite des Landes starrt mir entgegen. Und ich starre zurück. Was ist bleibend, was hat Bestand? Woran lässt sich festhalten? Womit weitermachen? Was sind die Dinge, die ein Mensch zum Leben – oder Überleben benötigt? Und was nicht?   Bisher habe ich festgestellt, dass das nicht viel ist: Eine Wasserflasche, Schuhwerk, das die Füße schützt. Etwas zu essen. Und am Abend ein warmes Lager.   Ich gehe wieder an der Seite meiner Mutter. Zwischen uns ist Simche, der wieder über leichte Bauchschmerzen klagt, aber reichlich trinkt und auch etwas isst. Auch fühlt er sich nicht heiß an. Ab und an nimmt ihn mein Vater hoch und trägt ihn ein Stück des Wegs. Manchmal auch Jechonja.   Der Tag vergeht, ohne dass etwas Erzählenswertes geschehen wäre. Wir wandern weiter entlang des Orontes. Schöpfen unser Wasser aus ihm, kochen es ab, trinken, essen, ruhen am Mittag ein wenig, obwohl es im Grunde zu kühl ist, um länger zu verweilen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)