I‘ll be good von _pika_ ================================================================================ Kapitel 1: I‘ll be good ----------------------- I‘ll be good Eigentlich sollte ich an meinem Schreibtisch dringend etwas ganz anderes schreiben. Nämlich an einem Buch für den Verlag... Aber diese Idee bekomme ich einfach nicht mehr aus dem Kopf, seit ich das Lieb „I‘ll be good“ von „Jaymes Young“ gehört habe und Pipi in den Augen hatte bei den Gefühlen und Gedanken, die dieses Lied in mir auslöst. Und die ich in dieser kleinen Geschichte eigentliche gar nicht auszudrücken schaffe. Es ist halb 2 nachts... ich bin hundemüde und hoffe es gefällt euch trotzdem. :) #fürmehrSaphael **************************************** Magnus Bane nippte an seinem pink glitzernden Cocktail, der währenddessen allmählich die Farbe über einige Lilafarbtöne bis hin zu Türkis veränderte. Ungewohnt still und in sich gekehrt, so wie es für den schillernden Hexenmeister gar nicht typisch war (besonders auf einer seiner grandiosen Partys in seinem Loft, bei der sich allerhand Schattenweltler und kuriose Gestalten tummelten), blickte er eine ganze Weile lang auf das Glas in seinen Händen und schien nachzudenken. „Ich hab’s mir immer für dich gewünscht.“, sagte er schließlich. Auch wenn ich es nicht kommen gesehen habe, wirklich nicht, dachte Magnus bei sich, ohne es auszusprechen. Raphael hob eine Augenbraue und sah ihn mit undefinierbarer Miene an. „Was?“ Magnus antwortete nicht gleich darauf. Als er bemerkte, wie Raphael ihn anstarrte und offensichtlich eine Erklärung erwartete, blickte der Halbdämon stattdessen den anderen Vampir den er an diesem Abend zu Gast hatte, unübersehbar an, der sich am anderen Ende des Raumes lachend mit Clary unterhielt. Simon. Raphael war so jung gewesen, als er ihn unter seine Fittiche genommen hatte. Viel zu jung. Für das, was ihm widerfahren war, was er sehen musste, getan hatte... Die Erinnerungen hatten sich in seinem Kopf eingebrannt und Magnus war sich sicher, dass es Raphael selbst nicht anders gehen konnte. 15 Jahre. Unschuldig. Wenn auch rotzfrech, nervtötend, dickköpfig und vorlaut... Aber doch unschuldig, fast noch ein Kind. Und diese Unschuld hatte ihm seit dem niemand geraubt, das wusste Magnus. Alles andere hatte man dem Latino geraubt, in der Nacht, in der er in eines der Kinder der Nacht verwandelt worden war. All seine Hoffnung, jedes Gewissen, jedes letzte bisschen Menschlichkeit. Ein Monster hatten sie erschaffen und Raphael selbst hatte das gewusst und auch Magnus. Was er nicht gewusst hatte, war, ob es ihm gelingen würde, den jungen Vampir zu retten. Ja, er hatte es geschafft ihn daran zu hindern, im Sonnenlicht sein untotes Dasein zu beenden. Aber ein Teil von ihm hatte sich damals gewünscht, er hätte den Jungen tot vorgefunden. Und es gab Momente, in denen er sich auch noch Jahre später gefragt hatte, ob er damals das Richtige getan hatte. Ob Raphaels „Leben“ je wieder lebenswert werden konnte? Die Stärke, die der Vampir aus seiner Sturheit zog, hatte Magnus zugegebenermaßen schon immer bewundert und großen Respekt dafür empfunden. Sie hielt den Schattenweltler aufrecht. Ließ ihn immer wieder aufstehen, das hatte er bis heute beibehalten. Doch hatte dieser Weg ihn auch viel gekostet, vielleicht zu viel. Schwäche zeigen und nachgeben zu können... Man hatte ihm die Chance genommen normal erwachsen zu werden. Sich zu verlieben. Mehrmals. Herauszufinden, wie es sich anfühlte zu lieben, geliebt zu werden, nicht geliebt zu werden. Herzen zu brechen, Tränen zu vergießen, Tränen zu verursachen und Tränen zu trocknen. Sein Blick wanderte zurück zu Raphael, sah ihm wissend in die dunklen Augen. „Du musst nicht sein, was du im Spiegel siehst.“, sagte er und sah nun wieder zu Simon. „Es ist deine Entscheidung. Du kannst dich jeden Tag ändern.“ **************************************** I'll be good, I'll be good And I'll love the world like I should I'll be good, I'll be good For all the times that I never could Die Sache mit den Songfics ist, dass man ja meist doch nur die Story ließt und sich den Song gar nicht raussucht, anhört, ggf übersetzt... Daher möchte ich hier kurz zusammenfassen, worum es in dem Lied geht und was es für mich bedeutet. Auf manche Dinge im Leben hat man keinen Einfluss. Auf viele andere aber doch. Dinge, die die Zukunft beeinflussen können oder den einen Augenblick genau jetzt. Jeder Tag kann der sein, an dem wir uns ändern. Es liegt alles bei uns und man hat immer weine Wahl. Das betrifft Raphael, der, wenn man den Charakter nicht OOC darstellen möchte, viel zu stur und eingefahren wäre (und auch viel zu viel Angst hätte Schwäche zu zeigen, da dies sein Selbstschutz ist, der ihn schon immer aufrecht erhält und ohne den er keinen Plan B hätte, um all das Schreckliche auszuhalten, das er gefühlt und erlebt hat), um seinen Gefühlen nachzugeben und auf so einer Party zu Simon hin zu gehen, zu ihm zu stehen und eine Beziehung zuzugeben. Aber es betrifft auch mich selbst. Weil ich immer wieder sehe wie schwer es ist, über seinen Schatten zu springen und alte Muster abzulegen. Deshalb liebe ich Raphael als Charakter so sehr. 😉 Und dieses Pairing. „Ich hab gedacht, ich hätte heute Morgen den Teufel gesehen Welcher in den Spiegel sah Ich wollte dich niemals bluten lassen Meine Vergangenheit hat jetzt jahrelang bitter geschmeckt Man hat mir erzählt, Güte sei nur Schwäche Ich war kalt, ich war gnadenlos, aber das Blut an meinen Händen macht mir eine Heidenangst Vielleicht wache ich heute auf Ich werde gut sein, ich werde weich sein, die richtigen Entscheidungen treffen Und ich werde die Welt lieben, so wie ich sie lieben sollte Für all das Licht, welches ich ausgeschlossen habe Für all die Dinge die ich getan habe In all diesen Jahren Für all die Funken, die ich ausgetreten habe Für all die perfekten Dinge, die ich anzweifle Ich werde gut sein Und ich werde die Welt lieben, so wie ich sie lieben sollte Ja, ich werde gut sein, für all jene Male, die ich es nicht sein konnte...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)