In deinen Augen von Kounichi ================================================================================ Kapitel 1: Stolz und Vorurteil ------------------------------ In deinen Augen *~*~*~*~*~* Ich sah dich an, mein Herz wusste es schon bevor ich es wahrhaben konnte. Ich wollte dir meine Hand reichen, getrübt durch Stolz und Vorurteil aber zog ich sie zurück. Kämpfte in mir mit meinem inneren Konflikt dich nur zu mögen, mich nicht zu verlieben. Es würde Schmerz bringen, Leid und Kummer. Meine Augen, sie suchten dich, übermannt von Gefühlen lies ich mich leiten. Stolz, Unnahbarkeit, Eifersucht, sie legten einen Ring aus Eis um mein Herz. Doch schon da war es bereits geschehen, ich wusste es wollte es nicht glauben, zu groß die Angst du würdest es ablehnen, zurückweisen, reichte ich meine Hand nicht in deine Richtung. Konnte ich es nicht geschehen lassen, mich von meinen Gefühlen kontrollieren zu lassen. Mich zu verlieben. *~*~*~*~*~* Ein Blatt, golden gefärbt fiel es zu Boden. Noch viele weitere schmückten den prächtigen Baum im Garten. Starke Herbstkronen in vielerlei Farben zierten bereits viele Vorgärten in der Stadt. Der Wind blies, wurde mit den Wochen immer beißender und nahm bereits einige der schön gefärbten Blätter mit sich auf den Erdboden. Es war Herbst. Die Sonnenstrahlen wurden in der Früh bereits von immer dichteren Nebelschleiern verdeckt. Tau und Dunst legte sich wie ein Teppich über Natur und Mensch in den frühen Morgenstunden. Es dauerte eine ganze Weile länger wie im Sommer bis sich die Wärme der Sonne durch die Natur gekämpft hatte. Die Temperaturen waren bereits gesunken und längst war die brennende, dörrende Hitze vergessen. Sobald die Nacht dem Strahlen des Tages wich, nutzten zwei Kampfkünstler die Gunst der Stunde. Tritte, unzählige Schläge waren zu hören. Die Saotome Männer trainierten im Garten des Hauses. „Glaubst du wirklich, Ranma das du alles schon weißt“ Genma konnte den Schlägen seines Sohnes Ranma nur noch ausweichen. Es verging kaum ein Tag an dem er sich nicht langsam eingestehen musste, dass er ihm nichts mehr beibringen konnte und er so nur noch, als sein Sparring Partner gut war. „Wenn du glaubst mich besiegen zu können indem du mir nur ausweichst, muss ich dich enttäuschen Vater.“ erklärte ihm Ranma hochnäsig. Genma stand der Schweiß auf der Stirn geschrieben, er war bald geschlagen und wurde von seinem Sprössling immer weiter in die Enge getrieben, bis seine Deckung viel. Ranma sah seine Chance und verpasste ihm einen Tritt der ihn zu Boden warf. „Gib dich geschlagen Vater“ stichelte ihn Ranma zufrieden. „Diese Runde geht an dich“ erklärte er. Ranma schnaubte zufrieden, auch ihm standen die Stunden des Kampfes am Körper geschrieben, doch er war zufrieden. „Mein Alter Herr denkst du nicht, du solltest dich einmal zu Ruhe setzen?“ Ranma drehte sich um und warf ihm einen Blick über die Schulter. „Ranma, du gehst falsch in der Annahme das du bereits Reif genug bist, du musst über dich hinauszuwachsen sonst wirst du nie ein wahrer Kämpfer!“ der geschlagene hievte sich hoch und stellte sich vor seinen übereifrigen Sohn. „Was soll das heißen?“ Ranma drehte sich nicht um, doch war bereit für eine nächste Runde sollte sein Vater nicht genug bekommen haben für den heutigen Tag. „Ranma, ich habe dich alles über das Kämpfen gelehrt was ich weiß, selbst die alte Hexe Cologne hat dir genug beigebracht um alle hier zu übertreffen“ - Ranma sah ihn genervt an „und was willst du mir damit sagen?“ er wirkte gelangweilt. Was wollte der alte Zausel von ihm, er wusste dass er bei weitem kräftiger war wie manch seine Rivalen und er sich die letzten Jahre gemausert hatte. Sein Ruf war ihm durchaus bewusst und er galt noch immer als ungeschlagen. „Ranma!“ sein Vater wurde fordernder als er merkte, dass sein Sohn ihn nicht ernst nahm. „Junge, du hast an Kraft und Stärke genug, aber du bist im Geist nicht einen Schritt weiter gekommen“ er erhob seine Faust um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen. „Denkst du wirklich, dass ein wahrer Kämpfer sich nur durch die Kraft seiner Muskeln auszeichnet? Und die Größe seines Stolzes?!“ er packte ihn am Kragen, versuchte es ihm in seinen Dickschädel einzuhämmern. „Komm endlich auf den Punkt, alter Mann!“ nun wurde auch Ranma grantiger als er merkte in welche Richtung dieses Gespräch laufen sollte. „Ranma, sei kein Idiot und mach doch endlich einen Schritt vorwärts“ Genma versuchte nicht zu schreien, doch sein Sohn brachte ihn zur Weißglut mit seinen Spielchen. „Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Vater“ und er warf ihn in den Teich, so konnte er ihm wenigsten nicht wieder volljammern wie enttäuscht er doch von ihm war. Ein kurzer Augenblick trübte Ranma der Gedanken, aber er schüttelte ihn ab und verdrängte es. Ranma wusste genau auf was sein Vater anspielte. Er seufzte und lies die Schultern hängen. Seit vergangenem Jahr drängten beide Väter abwechselnd auf Ranma ein. Je mehr Druck und unterjubelnde Schuldgefühle er von ihnen zu hören und manchmal zu spüren bekam, umso weniger Lust verspürte er nur ein Wort darüber zu verlieren. Genma und Soun machten ihm sein Leben aber auch wirklich nicht leichter und versuchten ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit an die Wand zu drängen um endlich Antworten zu erhalten. Antworten die auch Ranma vielleicht nicht wusste oder doch tief im Herzen vergraben hatte. Er lebte mit seinem Vater knapp drei Jahre hier, fing die Schule an und machte im kommenden Jahr seinen Abschluss. Wenn nicht nur die Rede von der Zukunft wäre und dem hartnäckigen Grund sich darüber den Kopf zu zerbrechen wie seine und ihre beider kommenden Jahre aussieht, würde er die Zeit vielleicht doch auch mal genießen können. Ranma blieb im Türrahmen stehen, unwillkürlich und völlig in Gedanken versunken merkte er gar nicht wie seine Beine ihn vom Garten zum Dojo der Familie Tendo geführt hatten. Sein Blick glitt durch den großzügigen Raum und er blieb in etwa der Mitte des Gebäudes stehen. „Und eines Tages soll das in unsere Hände gelegt werden..“, er war in Gedanken, fühlte sich nicht schwer aber es war ihm eine Last die ihm ungefragt auf die Schulter gelegt wurde. Natürlich war es auch ein großes Geschenk und eine überragende Möglichkeit die ihm dargeboten wurde seinen Traum zu leben und eine Kampfschule übernehmen können. Dennoch, eine Aufgabe die zugleich auch eine Bürde war und Verantwortung mit sich trug. Es wurde erwartet die Kampfschule für Kampfstile Aller-Art erfolgreich zu führen und zu neuem Glanz zu verhelfen, anders als es jetzt war. Der Dojo wurde nur für Trainingseinheiten der Familie genutzt, zu lange schon legte sich der Staub auf vergangene Zeiten in denen der Dojo mit Kampfsport-Anwärtern gefüllt war. Trainingstermine gemacht und für Meisterschaften Trainiert wurden. Es war ein ganzes Stück Arbeit, aber als Ranma sich das ganze durch den Kopf gehen lies, merkte er plötzlich wie seine Gedanken schwer wurden. Nicht die Kampfschule oder der gegenwärtige fehlende Rum, die Bürden und Hindernisse die ihm sein Erbe bereiten würde, bereiteten ihm solches Kopfzerbrechen. Es war das erste Mal, dass er sich in diesem Raum befand und ernsthaft über seine Zukunft nachdachte. Sein Blick glitt hinaus gen Himmel und er stellte fest, dass ihn seine Grübeleien doch einige Zeit mehr gekostet hatten als er sich bewusst war, draußen war es bereits Mittag geworden, die Sonne stand zur Mittagszeit schon etwas tiefer, was die zunehmende kürze des Sonnenscheins für den heutigen Tag unterstrich, wieder einmal mehr wurde ihm bewusst das dies nicht seine liebste Jahreszeit war. „Ranma“ eine junge Frauen Stimme ertönte vom anderen Ende des Raumes. Ranma zuckte bei der Betonung seines Namens etwas zusammen und als sein Blick die Person vor ihm traf, begann sein Herz für einen Moment ein klein wenig schneller zu schlagen. Schnell faste sich der schwarzhaarige Kampfsportler wieder und warf seinen Zopf von der Schulter, seine Augen trafen auf die tiefbraunen seiner Gegenüber. „Das Mittagessen ist fertig“ Akane beäugte ihn und bemerkte, dass Ranma etwas beschäftigte. Bevor der Mann vor ihr, ihr eine gewohnt schnippische Antwort geben konnte, kam sie ihm zuvor. Ranma wollte gerade Luft holen als Akane ihn aus dem Konzept brachte. „Woran denkst du Ranma?“ ungewohnt entschlossen und mit einer Art Nachdruck den er so von ihr nicht kannte, blickte sie ihm direkt in die Augen. Unweigerlich fühlte er sich ertappt und es schien, als konnte er seiner Verlobten nichts verheimlichen, was ihn doch etwas ärgerte, wusste er nicht auf Anhieb wie er reagieren sollte. Wie schon oft in letzter Zeit schaffte Akane es ihn aus seinem Konzept zu bringen, seine Konzentration und Distanz fiel von mal zu mal mehr, was ihn zwischendurch nervös machte und er versuchte so gut er konnte hinunter zu schlucken, sich zu verstecken um gewisse Dinge, wie etwa Gefühle nicht an die Oberfläche zu lassen, ganz besonders nicht vor ihrer Augen. „Ranma?“ hakte Akane nach und wieder fing sein Herz einen etwas ungewöhnlichen Rhythmus ein den er nicht mehr so ganz unter Kontrolle hatte, es schien als bekam er Herzklopfen, was seinem Kopf ganz und gar nicht passte. Die blauhaarige lehnte sich lässig am Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust, demonstrativ wollte sie mit ihrer Körpersprache andeuten sich nicht abwimmeln zu lassen und hartnäckig zu bleiben. Anders als die Sturheit und Verbohrtheit ihrer beiden Väter hatte Ranma es in der Vergangenheit immer, als Herausforderung angesehen Akane damit aufzuziehen und sie an ihrem Stolz zu packen. Doch es hatte sich so vieles geändert. Es war als würde ein Schleier vor seinen Augen verschwinden und er ertappte sich immer wieder einmal mehr das er seine Gegenüber anfing zu mustern. Akane war genau so alt wie er, Anfang zwanzig, beendet auch dieses Jahr die Schule und er war mit der Person vor ihm schon seit dem zweiten Geburtstag verlobt. Beide wehrten sich vehement gegen die Verlobung, als es ihnen ihre beiden Väter vor bald drei Jahren mitgeteilt hatten, welche Zukunft sie sich von ihrer beiden Kinder erhofft haben. Nun ertappte er sich mit dem Gedanken über die Zukunft, die er gemeinsam mit Akane aufbauen sollte, als gar nicht mehr so schlimm an. Es breitete sich immer mehr und mehr ein wohliges Gefühl in seiner Magengegend aus wenn er daran dachte. Und dennoch kostete es bereits viel an Selbstbeherrschung die Fassade aufrecht zu erhalten, da würde er den Vätern bestimmt nicht klein bei geben und ihnen jemals einzugestehen, dass sie ihm Recht wären. Noch musste er es für sich selbst wissen, was Akane für ihn war, beziehungsweise wie viel sie für ihn war. Es hatte sich viel verändert im letzten Jahr und auch er und Akane waren sich etwas nähergekommen. Jedes Mal wenn er die junge Frau vor ihm aus dem Schlammassel retten musste, in das sie hineingeraten war, wenn seine Rivalen Akane in eine eher ungünstige Lage brachten oder es eine andere Art von Bedrohung in Form neuer Feinde gegeben hatte, und er Akane in seine Arme nahm gab es ihm ein Gefühl von Stärke und Sicherheit, welche er nie durch Kampf und Training erlangen konnte. Es war seltsam, er rieb sich den Nacken, fühlte sich unwohl in der Situation wenn Akane ihn bildlich an die Wand gedrängt hatte. Sie kannte ihn gut genug, doch es schien ihn in manch einer Minute gar nicht mehr arg zu stören, es fühlte sich manchmal sogar gut an, wenn man vertraut mit einem war. Unmerklich kam ihm ein kleines Lächeln über die Lippen und die Frau vor ihm schüttelte den Kopf. „Komm, sagst du mir heute noch was mit dir los ist?“ sie musste lächeln. Akane war zwar noch ein ganzes Stück kleiner als Ranma, war ihm aber anders als die anderen Rivalen oder Verehrerinnen immer auf Augenhöhe. Auch sie war fleißig im Kampfsport involviert und trainierte hart um die körperlichen Nachteile die sie Ranma gegenüber hatte auszugleichen. Es würde ihr bei allem Training dieser Welt nicht gelingen ihn an Stärke zu überholen, doch schaffte sie es an Schnelligkeit dazu zugewinnen. Sie hatte ihre Schlagkraft bis aufs Äußerste trainiert und wusste diese auch gut einzusetzen, auch wenn sie Ranma körperlich unterlegen war, da dieser um einiges mehr an Masse und Muskeln hatte, mehr Techniken zum Einsatz brachte und Erfahrung im Kampfsport hatte die ihr fehlten, war sie weder klein noch schwach und stand ihrem Verlobten bald in nichts nahe. Ranma würde es nie offen und ehrlich zugeben und dennoch sie wusste, dass er sie als ebenbürtig empfand. Schon allein diese Tatsache bekräftigte sie in ihrem Stolz und zeigte ihr jeden Tag aufs Neue wie sehr sich ihre harte Arbeit gelohnt hatte. Es versetzte ihr einen Stich im Magen als ihr die Worte ihres Vaters in den Sinn kamen, als er sie nach einem Training abfing, „Meine liebe Akane, ich sehe deine Vorschritte mit großem Stolz an. Ich könnte mir keine bessere Erbin und zukünftige Frau für Ranma wünschen, die zusammen meine Kampfschule übernimmt“ sie sah sein Gesicht noch heute vor sich das mit Tränen überfüllt war und er weinend in die Hände von Ranmas Vater fiel während dieser dann mit einstimmte und Akane nur schweigend und kopfschüttelnd das Weite suchte. Im Boden hätte sie versinken können hätte Ranma das gesehen, zwar wusste er um ihr Training, doch hatte er noch keinen Kampf um sich mit ihr zu messen welches sie am Tag ihrer ersten Begegnung hatten. „Warum glaubst du das mich etwas beschäftigt?“ stellte Ranma ihr die Gegenfrage. „Erstens“, sie ging einen Schritt auf ihn zu und umkreiste ihn. „du würdest im Leben auf keine Mahlzeit verzichten, ganz besonders nicht nach dem Training“ sie machte eine wirkungsvoll gesetzte Pause und dem schwarzhaarigen wurde es mulmig zu Mute. Das Mädchen schaffte es doch tatsächlich ihn zu verunsichern. „Und zweitens, es ist bereits weit nach 12 Uhr, um diese Zeit bist du noch nie im Dojo ganz alleine und ungeduscht gewesen und so in Gedanken versunken, dass dir Zeit und Essen komplett entglitten sind.“ Akane stoppte als sie Ranma einmal siegessicher umrundet hatte. Für einen Augenblick blieb Ranma die Luft weg und er fühlte sich ertappt, doch bevor er etwas erwidern konnte, hörte er erneut ihre Stimme. „Nun, sag mir was dich so beschäftigt Ranma, ich möchte es wissen“ ihre Stimme war ungewöhnlich sanft und nichts aber auch gar nichts lies sie mit dem Mädchen vergleichen das er hier vor drei Jahren kennengelernt hatte. Ihre ruppige Art und das so ungezügelte Temperament hatte sie bereits fast unter Kontrolle gebracht, sie wusste es nun geschickt im Kampf einzusetzen, was ihn hin und wieder einen Schauer über den Rücken jagte wenn er an die Bestrafungen dachte, die er aber mal von ihr bekommen hatte, immer wenn er sich daneben benommen hatte, doch auch er schien ein Stück weit erwachsen geworden zu sein. Und dennoch, das Akanes Art irgendwie fraulicher und ansprechender geworden ist, wenn sie ihm so nahe kam, brachte ihn fast um den Verstand. Er schloss seine Augen für einen kleinen Augenblick und wollte nur genießen, einen kleinen Moment in dem er seine Verlobte nur für sich hatte und sie ihn fast schon umgarnte vor lauter Neugier. „Wir machen beide dieses Jahr unseren Abschluss.“ kam nun von Ranma. Akane war etwas perplex da sie nicht mit so einer Antwort gerechnet hatte, fing sich aber schnell wieder um nicht unsicher zu wirken. Auch sie hatte sich das eine oder andere Mal bereits mit den Fragen der Zukunft beschäftigt aber kam immer zu dem Schluss, dass sie dieses Gespräch eines Tages mit Ranma führen musste. Anfangs war es noch eine riesen Belastung auf die sie absolut keine Lust hatte, mit sechzehn hatte sie noch vergeblich versucht ihren Vater sie als Alleinerbin für die Kampfschule einzutragen und immer wieder und wieder hatte sie die selbe Antwort von ihm erhalten. „Akane, du magst von uns vielleicht die, mit der größten Kraft sein, doch dein Herz braucht mehr als dir Stärke allein geben kann.“ nie hatten seine Worte einen Sinn ergeben und mit Wut und Enttäuschung resignierte sie damals seine Entscheidung. Und nun, stand sie vor Ranma dem anderen rechtmäßigen Erben der Kampfschule und künftiger Ehemann. Ihr Herz machte einen Sprung beim letzteren Gedanken, auch wenn sie lange brauchte und es wahrscheinlich Ranma gegenüber nie zugeben könnte, mochte sie den Gedanken. Allerdings traute sie sich nicht weiter denken und sich eine Zukunft mit Ranma ausmalen, da sie um seine Gefühle nicht sicher war. Es stimmte, sie kamen sich die vergangene Zeit näher, immer mehr und mehr glaubte sie zu sehen wie Ranma es genoss sie von den lästigen, täglichen Verehrern in der Schule zu retten oder in Show-downs am Ende für sich zu gewinnen um dann nur doch wieder von ihrer Seite zu weichen. Und dennoch, die Augenblicke in denen sie nur für sich waren, draußen auf dem Dach unter dem Sternenhimmel, auf der Heimreise nach dem Abenteuer mit Shinnosuke oder den heißen Quellen in denen Ranma sie vom Fluch der Puppe erlöste, glaubte sie etwas in seinen Augen gesehen zu haben, etwas das er bei den anderen Frauen nie zeigte, wenn diese ihn umgarnten. „Wenn ich es dir sage, wirst du mir zuhören Akane?“ fragte Ranma fest. Etwas erstaunt über seine Frage und den vorherigen Satz wusste Akane nicht so recht in welche Richtung dieses Gespräch sich entwickelte. Doch sie verstand, sie hatte ihm in der Vergangenheit vielleicht nicht ganz so oft zugehört, was ihr vielleicht den einen oder anderen Kummer erspart hätte. Aber sie verhielt sich erwachsen, sah es nicht als Beleidigung wie es ihr kindliches Ich vielleicht empfunden hätte. Aufmerksam richtete sie ihren Blick auf Ranma. Ranma war über ihre Reaktion doch noch etwas verwundert, er hoffte insgeheim doch auf einen Streit bei dem er entfliehen hätte können, doch damit machte ihm Akane nun einen Strich durch die Rechnung. Er schluckte, konnte nicht sagen ob es ihm nun recht war seine Gedanken und Sorgen mit seiner zukünftigen Frau zu teilen oder nicht, doch er wollte es wagen einen Schritt zu machen. Ranma fixierte sein Gegenüber mit seinen Meeres blauen Augen und versuchte ernsthaft an die Sache heranzugehen, als nun Erwachsener Mann, nicht als siebzehnjähriger Draufgänger der ohne jegliches Feingefühl in die Situation heranging. Noch einmal atmete er kaum merklich ein und aus bevor er das Gespräch eröffnete, die junge Frau vor ihm schien auch schon bereits etwas angespannt zu sein mit dem was nun folgen würde. Er hoffte er konnte dann bald feststellen welcher Art Akanes Angespanntheit zu Grunde lag. „Hast du bereits darüber nachgedacht welche Ziele du nach der Schule hast?“ seine Frage klang so ehrlich und erwachsen und mit soviel Feingefühl, er schien sich mit dem folgenden wirklich lange beschäftigt zu haben. Akane stutzte ein wenig, doch wartete ab bevor sie ihre Antwort gab. Ranma erkannte, dass er ihre volle Aufmerksamkeit hatte und beschloss sie in seine Gedanken mit einzubeziehen. „Das Erbe deines Vaters anzutreten ist eine Aufgabe die wir gemeinsam treffen sollten und uns ganz sicher dabei sein sollten. Dadurch dass ich mit Vater bereits halb China bereist habe, eher unfreiwillig als freiwillig, habe ich schon etwas außerhalb dieser Stadt gesehen und erlebt. Es zieht mich nicht in die Welt hinaus und ständig neue Abenteuer zu erleben oder in einer anderen Unterkunft zu schlafen.“ er wählte seine Worte mit Bedacht und sprach ruhig weiter. „Akane“ er fixierte sie mit seinem Blick und ging einen Schritt näher auf sie zu. „Wenn du warten möchtest um erst einmal etwas von der Welt zu sehen, bevor du in eine Ehe gezwungen wirst, nur um das Erbe deines Vaters gerecht zu werden, oder andere Dinge zu tun bevor du dich verpflichtest, möchte ich dir die Möglichkeit dazu geben, die Verlobung entweder auf unbestimmte Zeit aufzuschieben oder,“ er schluckte bei dem folgenden Satz und merkte wie sehr es ihn schmerzte die Worte laut auszusprechen. „zu lösen“ Pause. „Sag es mir Akane.“ Ende. Erschrocken über seine Worte hielt sie inne, versuchte sich neu zu sortieren und die Situation einzuschätzen. So viele Gedanken schwirrten ihr im Kopf herum und sie merkte nicht wie Ranma ihre Hand nahm, erst als seine warme Hand, seine Finger über ihren Puls glitten, erwachte sie aus ihrer Starre. „Ranma.“ sie brachte kaum Luft heraus. „Findest du ich bin nicht gut genug? Gut genug um eine Kampfschule zu führen oder meinem Vater Ehre zu erweisen?“ sie wurde drohender, empfand seine Aussage als Angriff und er traf sie mitten ins Herz. Ranma schnappte nach Luft, als er merkte in welche Richtung dieses Gespräch seinen Lauf nahm. „Akane“ doch sie entzog ihm ihre Hand, schneller noch als er reagiert hatte. Er wollte auf sie zugehen, doch sie hatte bereits gut einen Meter Abstand ohne, dass er wirklich registrierte. Ranma erschrak, als er den Blick seiner Verlobten sah. Schmerz „Ist das deine elegante Art mir sagen zu wollen, dass ich nicht mit deinen Plänen für die Zukunft übereinstimme?“ Ranma schluckte, die Situation schien ihm zu entgleiten und Akane würde sich darin verrennen wenn er nicht schleunigst etwas dagegen unternehmen würde. „Nein, ich meine damit nur das es ein großer Schritt ist zu heiraten, eine Familie und Kampfschule zu gründen welche wir dann an unsere Kinder weitergeben werden. Mein Traum war es schon immer mein Kampfstil zu verfeinern, Meisterschaften zu machen und anderen den Kampfsport nahe zubringen, doch was ist mit dir, Akane?“ er packte sie an beiden Armen und hielt sie fest. Akane fühlte sich in die Enge gedrängt und sie wusste nicht ob sie klein beigeben oder kämpfen sollte. Sie ballte ihre Hände, versuchte die drohende Wut und Enttäuschung zu unterdrücken, nicht zu weinen über den Schmerz den sie im innersten fühlte. Ihre Augen blitzten die seinen an und sie schlug seine Hand weg, es war als hätte sie alles was sie beide in den letzten Jahren verband, plötzlich aufgelöst, zerschlagen durch den Mann vor ihr. Sie war nicht gut genug, nicht stark genug für ihn und schien ihm nur ein Klotz am Bein zu sein, so wie immer. „Akane versteh doch, ich versuche-“ doch seine Worte kamen nicht bei ihr an. „Ich bin stark und habe hart trainiert um die Kampfschule zu übernehmen und nun glaubst du dass es nicht reicht? Das ich dem nicht gewachsen bin und erst solch eine Erfahrung wie du machen muss um mit zu entscheiden was rechtmäßig ‚mein‘ sein sollte?“ es war wie eine Ohrfeige für Ranma. „Wenn es darum geht das du ein anderes Mädchen an meiner Stelle haben willst weil ich ein zu großer Trampel und Machoweib für dich bin, dann bitte geh und hol dir deine Weiber, am besten gleich zwei“ sie versuchte nicht zu zeigen wie sehr sie von ihm verletzt war aber schaffte es nicht, wieder einmal ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. „Was soll das jetzt bedeuten?“ Ranma schnaubte, es wurde ihm zu bunt. Wie er es schon befürchtet hatte, hat Akane das ganze komplett verkehrt aufgefasst. „Ich frage dich ob du dir sicher bist was deine Zukunft angeht und du fauchst mich an dass ich dich für zu schwach halte?“ er konnte sich nicht beherrschen wie immer hatte sie ihn komplett aus dem nichts oder wenigen Worten einen Strick gedreht. Ranma fuhr herum aber erkannte, dass sein ursprünglicher Wunsch, sich mit einem Streit herauszuwinden, ganz und gar nicht der richtige Weg war. „Du hast ja keine Ahnung was ich in mein Training gesetzt habe, nicht einmal hast du mich für voll genommen oder dich mit mir in einem Kampf gemoßen, willst aber immer noch davon ausgehen dass ich schwach bin..“ ihre Worte hallten in seinen Ohren wieder. Ja, es stimmte, er wusste das Akane hart trainierte aber hatte keinen ihrer Fortschritte verfolgt oder auch nur ansatzweise einmal Interesse dafür aufgebracht. „Wie kannst du auch nur, wenn dir ständig deine anderen Verlobten nachrennen und du für alles zu beschäftigt bist.“ - „Hey, was soll das? Du weißt genau das sich die Mädchen immer selbst einladen oder mich bei allem und jeder Gelegenheit aufdrängen.“ versuchte sich Ranma zu verteidigen, doch auch er war wieder einmal in seinem Stolz geknickt. Wie konnte sie ihm immer noch unterstellen dass ihm die anderen Mädchen wichtiger waren... „Bis jetzt hattest du nie etwas daran auszusetzen, dass sie dich ständig begleiten oder einfach mal so auftauchen um dich auf Essen oder ein Date einladen. Aber bitte geh, das Versprechen was unsere Väter uns aufgebürdet haben soll dich nicht daran hindern eine andere zu heiraten“ ob sie wollte oder nicht, ihr kamen die Tränen und ihre Stimme brach. Ranma streckte eine Hand nach ihr aus als er sah, dass sie weinte. „Du verstehst das falsch, ich-“ doch er brach ab, sein Herz klopfte wie wild, doch er brachte es nicht übers Herz sie in sein innerstes einzuweihen, zu groß die Angst. Er ließ seinen Kopf sinken und zum ersten Mal kamen ihm Zweifel ob sie beide sich wirklich eines Tages am Riemen reißen konnten, um eine solche Aufgabe zu meistern. Akane hörte ihm aber auch wirklich nie zu.. er schnaubte, ballte seine Hände, er war verärgert, und das aber vielmehr, dass sie miteinander stritten als die Tatsache das Akane die Situation falsch gedeutet hatte. „Wenn du mir einfach nicht zuhören willst, dann bitte lass es. Ich brauchte dich nicht um die Kampfschule zu führen“ und ehe er es gesagt hatte, wurde es ihm bewusst. „Ich brauche dich nicht“ hallte es in ihren Ohren wieder und immer wieder. Akane erschrak. Noch nie hatte er so etwas gesagt. Er hatte sie des öfteren beleidigt aber noch nie hatte er sie so als Last empfunden. Sie war ganz und gar nicht auf Augenhöhe, sie würde ihm nie ebenbürtig sein. Hatte sie sich so sehr in ihm getäuscht? Erschrocken was er gerade zu ihr gesagt hatte, versuchte Ranma Worte ringend auf sie zu zugehen, doch sie hielt eine Hand schützend vor ihren Körper. Akane hob ihr Gesicht an, gezeichnet voller Leid und Enttäuschung sah sie Ranma an und er schluckte schwer. „Es tut mir Leid, dass ich nur eine Last für dich bin. Ich dachte, wir hätten-“ doch sie brach ab und machte kehrt zu groß war der Schmerz und die Erkenntnis Ranma würde sie nicht brauchen, heute nicht und sonst auch nicht. Er würde niemals so empfinden wie sie es tat, niemals. Ranma erwachte aus seiner Schock Starre, noch immer komplett perplex versuchte er sich zu fassen um die letzten zwei Minuten sacken zu lassen, die Dinge die Akane ihm gesagt hatte trafen ihn mitten ins Herz und dennoch war er wütend zugleich, dass sie ihn nach wie vor immer noch als den Jungen ansah der einmal als Mädchen mit einem Panda das Haus betreten hatte. Unfähig ihr zu widersprechen lies er sie ausreden, was sich im Nachhinein als großer Fehler herausstellte. Hätte er sie doch eher unterbrochen und versucht Akane davon zu überzeugen, wäre das vielleicht nie so passiert. „Akane, warte!“ er hechtete ihr nach auf ihr Zimmer. Doch sie schlug ihm die Tür. Sie sank mit dem Rücken auf den Boden. „Akane“ er klopfte doch erkannte, dass es sinnlos war. Wütend über ihr Temperament und dem einfach ‚nicht zuhören wollen‘, machte er kehrt mit den Händen in den Taschen und lief Richtung Badezimmer. „Ich wollte in keinem Moment die Verlobung lösen, du bist nach wie vor die Frau derer mir versprochen wurde, ich wollte dir nur die Möglichkeit geben, Zeit zu nehmen, Zeit die du vielleicht später nicht mehr nachholen kannst.“ er schnaufte tief und seine Brust war schwer. Das Mädchen brachte ihn doch immer wieder auf die Palme. „Zeit die wir vielleicht auch zusammen verbringen könnten“ er saß in der Wanne und redete die Worte immer wieder vor sich her, letzteren Satz aber dachte er sich in Gedanken, es auszusprechen wäre eine Art Zuspruch zu seinen Gefühlen die er in jeglicher Situation unter Kontrolle haben musste. Es war nur ein simpler Satz, der alles hätte noch retten können ehe er ihr noch dazu gesagt hatte, dass er sie nicht brauchen würde. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, er wusste dass sie wütend und verletzt war. Ihre Augen, so voller Schmerz, sie gingen Ranma nicht aus dem Kopf. Akane saß immer noch am Teppichboden ihres Zimmers. Ihre Tränen waren versiegt und sie dachte nach. Das Gespräch mit Ranma hallte wie ein Echo immer wieder in ihrem Kopf. Es tat so weh, zu wissen, dass sie Ranma so nie ebenbürtig sein würde. Niemals so lieben könnte, wie sie es tat. „Ich brauche dich nicht“ sie vergrub ihren Kopf auf den Knien und verharrte so. Schmerz und Angst umringten sie und füllten ihr Herz und wieder begann sie bitterlich zu weinen. Sie fühlte sich wie ein kleines Kind, das ausgeschlossen wurde. Sie würde nie stark genug sein. Nie würde sie hübsch genug für Ranma sein oder ihren Stolz vergessen können und sich ihm an den Hals werfen nur damit er sie als eine seiner Püppchen ansah. Ihr Schmerz wandelte sich in Wut um und sie gab sich ein Versprechen. Akane stemmte sich auf die Beine, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete tief durch. Gleich wie hart sie auch nur trainierte, sie würde Ranma nie einholen können, dass er sie als Kampfpartnerin akzeptierte, Heirat hin oder her, tief im Herzen dachte sich Akane, sie beide wären sich näher gekommen. Sie wäre näher an sein Herz gelangt, dem großen ungeschlagenen Ranma. Hatte er überhaupt ein Herz, in dem sie einen Platz hatte oder ging es ihm immer nur um die Macht jeden zu besiegen? Wo hatte dieser blöde Idiot sein Herz? Viel es ihm wirklich so schwer seinen Stolz nur einmal beiseite zu schieben und nett, zu ihr zu sein? Akane schüttelte den Kopf. Sie wusste, Ranma direkt würde ihr niemals eine ehrliche Antwort geben oder sie auf der Stelle beleidigen was ihr auch nur einfiele, dass er sie Trampel nur mögen würde... Ihr Herz zog sich zusammen. Sie fühlte sich allein, ganz allein mit ihrem Schmerz. Akane holte aus ihrer Kommode ein Bild, ein Foto, dass sie und ihre Mutter zeigte, als sie noch ein kleines Kind war, ein Jahr bevor sie starb. Hinter dem Bild war aber noch ein weiteres ersichtlich. Kurz überlegte sie, es auch anzusehen und an sich zu drücken, doch ihr Schmerz würde es nicht zulassen und sie lies das Bild unbeachtet, hinter dem ihrer Mutter. Bittere Tränen rannen ihr die Wangen hinunter und sie schluchzte herzzerreißend. „Mama.. du fehlst mir so sehr.“ Akane lies sich auf ihr Bett fallen, beide Fotografien fest umschlungen schlief sie einen Traumlosen Schlaf. Ranma schielte unauffällig auf dem leeren Platz neben ihm. Akane war nicht zum Abendessen gekommen und er versuchte es so gleichgültig wie nur irgendwie möglich aussehen zu lassen, dass ihn die Tatsache nicht störte. In ihm brodelte es jedoch und er musste sie heute unbedingt noch sehen, sein schlechtes Gewissen lies ihn einfach nicht los. „Habt ihr euch nicht wieder vertragen?“ Nabikis Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Ranma sah sie perplex an. „Wie-“ - „Na immer wenn einer von euch nicht zum essen erscheint, hattet ihr davor einen Streit oder du trainierst immer nur wie ein gestörter und isst uns danach den Kühlschrank leer“ quittierte Nabiki. „Das stimmt doch gar nicht“ protestierte Ranma ganz entrüstet. „Ranma, hin und wieder mach ich mir wirklich sorgen um euch. Wie ihr wisst solltet ihr gemeinsam die Kampfschule übernehmen und euer bestes geben, aber gemeinsam“ sorgsam betrachtete Kasumi den schmollenden Ranma der stur in seine Schüssel Reis starrte und nur ein „Lasst mich in Ruhe“ brummelte. „Ranma!“ Genma klopfte auf den Tisch. „Ich dachte ich hätte dir erklärt, dass du endlich mal vernünftig werden solltest und deinen Stolz nicht immer den Vorrang geben brauchst.“ sein Vater hielt ihm die Faust vor das Gesicht. „Es reicht, ich bin doch nicht immer Schuld daran wenn wir uns streiten und außerdem hört mir diese dumme Gans auch nie wirklich zu“ verteidigte sich Ranma. „Hast du schon einmal darüber nachgedacht wie du Akane mit deiner Art verunsicherst?“ es war Soun der hinter seiner Zeitung hervor blickte und Ranma durchdringend ansah. Der schwarzhaarige wurde plötzlich still und stutzte. „Herr Tendo ich-“ wollte Ranma bereits beginnen, doch Soun hielt ihm die Hand vor. Kurzes Schweigen durchfuhr den Raum und es schien, als bekämen alle eine Gänsehaut. „Akane ist die erste von uns die morgens aufsteht um zu trainieren bevor sie zur Schule geht, drei mal vielleicht vier Mal die Woche. Sie versucht den anderen Mädchen das Wasser zu reichen, die mit ihrem Training oder bereits geleisteter Erfahrungen, die ihr fehlen, das wieder auszugleichen um ihrer Verantwortung bewusst zu werden. Natürlich hat sie Temperament und einen Starrkopf, doch glaubst du nicht, hättest du ihr nur einmal zugesehen oder ihr etwas Interesse entgegen gebracht, wie sehr sie sich bemüht, dass auch Akane dir dann etwas mehr zuhören würde, wenn ihr beide offen und ehrlich miteinander umgeht, ohne euch ein Urteil zu bilden. Das gleiche gilt natürlich auch für Akane, doch verdammt noch einmal Ranma, bring das wieder in Ordnung und vertragt euch. Ich erwarte, dass ihr es zumindest versucht euch zu verstehen.“ alle im Raum blickten etwas perplex zum hiesigen Familienoberhaupt, so ein Machtwort von Soun Tendo hörte man nur selten. Seine eher ruhige Art ließen ihn nie wirklich hervorstechen. Doch immerhin hatte er seinen Clan den er am Leben erhalten musste und die Kampfschule, die in seiner Familie schon sehr lange geführt wurde, da blieb ihm nicht viel über als einen geeigneten Verlobten für eine seiner Töchter zu finden, wie der auserwählte Ranma zwar ganz passabel, doch leider sehr stur und eigen in seinem Stolz sein konnte. Ranma blickte genervt zur Seite und wusste das er hier nichts mehr zu sagen hatte. Nachdem er sich für das Essen bedankt hatte, etwas geknickt über die Standpauke verlies er das Esszimmer. Es war bereits nach 20 Uhr und nachdem er sich beruhigt hatte und der ärgste Zorn verflogen war, sprang er aufs Dach um nachzudenken. Zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt bemerkte er die andere Person auf dem Dach nicht. „Akane“ stellte er etwas trocken fest. „Ranma“ sie saß im Schatten ein paar Meter weiter von ihm. Sofort war der anfängliche Ärger auch schon wieder verflogen und der Streit vergessen, als er ihre Stimme hörte. „Es tut mir sehr Leid, Akane.“ brachte er über die Lippen, und es schien ihm leichter zu fallen als er anfangs glaubte. Ranma nahm neben ihr Platz, ihr Kopf immer noch gegen den Nachthimmel. „Mir auch, Ranma“ und sie wandte ihren Blick wieder ab. „Manchmal wenn ich mich alleine fühle, schaue ich hoch zu den Sternen.“ gab sie zu und hielt ihre Beine fest umschlungen. Nicht aus Kälte, viel eher aus Einsamkeit, so schien es Ranma. „Du bist nicht allein“ hauchte er bevor er überhaupt über seine Worte nachgedacht hatte und war sofort etwas aufgewühlt. Sein Herz schlug gleich einige Takte schneller, doch ehe er sich versah blickte Akane ihn an und lächelte. Ranma war wie angewurzelt und sein Herzschlag beschleunigte sich, als er das Gesicht seiner Verlobten, glänzend im Mondschein mit diesem bezaubernden Lächeln ansah. Sie wirkte so zerbrechlich und er wollte sie einfach nur im Arm halten, vor allem Schlechten auf dieser Welt bewahren und ihr nie wieder Leid zufügen. Er wusste nicht wie oder warum er plötzlich diesen Mut aufbrachte, doch im Flug einer Sekunde legte er einen Arm auf ihre Schulter und zog sie zu sich heran. Akane wusste nicht wie ihr geschah und sie war unfähig sich auch nur zu rühren, es kam ihr vor wie in einem Traum. Für einen kurzen Moment war sie taub und lies es einfach geschehen wie viel Gefühl ihr Verlobter ihr doch gegenüber brachte. „Ranma“ sie blickte zu ihm hoch und versuchte seine Reaktion zu deuten. Sein Gesicht war etwas in Schatten gehüllt, welch Stoßgebet Ranma in diesem Moment gen Himmel schien, dass es bereits so dunkel war und nur der Mond hell leuchtete, Akane aber seinen Rotschimmer auf der Nase nicht sehen konnte und er kein offenes Buch für sie war, da sie seine Augen nicht gleich sehen konnte. Sie merkte wie schnell sein Herz schlug und lächelte. „Doch, er hat ein Herz“ dachte sie sich und legte eine Hand behutsam auf die seine und schloss die Augen, wollte diesen Moment genießen. Einen Augenblick voller Ruhe und Zufriedenheit, sie war einfach nur glücklich. Ranma indes versuchte seinen Puls wieder zu entschleunigen. Als er ihren Geruch wahrnahm und sie ihre zarte Hand auf die seine legte wusste er nicht wie es um ihn geschah. Natürlich hatte er sie bei jeder Rettungsaktion auf Armen getragen und dennoch, dieser Moment, er war so völlig anders. Es war soviel mehr als nur eine simple Umarmung. Ranma gab sich seinen Gefühlen hin und entspannte sich nun auch merklich. Noch nie hatte es ein Mädchen geschafft ihm so nah zu sein. Nur seine Akane. Er errötete sofort bei diesem Gedanken und jegliche Selbstbeherrschung war dahin. Während Akane völlig ruhig in seinen Armen war. „Bin ich wirklich eine so schreckliche Person?“ kam es plötzlich von der Frau in seinen Armen. Ranma schluckte, „Akane, sieh mich bitte an“ bat er sie und sie blickte in seine Meeresblauen Augen. Er nahm ihre Hand in seine. Ein leichter Rotschimmer legte sich über ihre Wangen und er lächelte sie an, mit der anderen Hand streichelte er ihre Wange. „Es tut mir so leid“ er strich ihr eine Strähne zur Seite. „Du bist das aufregendste Mädchen dem ich je begegnet bin. Ganz gleich was uns auch in der Zukunft bevor steht, ich weiß und ich glaube fest daran, dass wir es schaffen - gemeinsam.“ erstaunt über seine Ehrlichkeit blieb Akane die Luft weg. Sie war so sehr berührt durch seine Worte und fühlte so sehr wie ihr Herz Freudensprünge machte. „Ranma“ eine Träne entkam ihr und rannte über Ranmas Hand, die noch immer auf ihrer Wange ruhte. „Bitte weine nicht mehr meinetwegen Akane“ - „Ich bin so glücklich Ranma“ gab sie zu und er sah durch ihre Augen hindurch, vergas alles um sie herum. Nur die Unendlichkeit der Sterne und die Nacht teilten mit ihnen beiden diesen Moment. Es bedarf keiner Worte mehr, beide waren gefangen in diesem Augenblick. Ranma konnte kein Gefühl benennen das noch großartiger war, als dieser Moment in dem ihn Akane so liebevoll ansah und sie beide nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten. Keinen Sieg dieser Welt würde er eintauschen, er wusste es gab nur sie allein für ihn auf dieser Welt. Es schien eine ganze Ewigkeit zu vergehen, doch schlussendlich trafen sich ihre beider Lippen und verbanden sich zum langersehnten Kuss. Beflügelt von neuen Gefühlen verstärkte Akane ihre Zuneigung indem sie ihre Arme um Ranmas Hals schlang. Für nichts in der Welt würde sie den Platz an seiner Seite hergeben, jetzt, da sie sich endlich gefunden hatten. So wie es sich ihre Herzen schon solange ersehnt hatten. Ranma löste den Kuss, sein Herz pochte wie wild und er sank seinen Kopf und kam an Akanes Stirn an. „Ich kann dir nicht versprechen, dass du es einfach mit mir haben wirst“ Akane lächelte und auch Ranma stimmte mit ein. „Doch ich verspreche dir, dass ich immer an deiner Seite bin“ Akane strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Ranma merkte den Druck in seinen Augen und wie viel ihm die Frau in seinen Armen doch bedeutete. „Ich würde es mir nie anders wünschen Akane“ hauchte er. Ihre Blicke hingen aneinander fest und es war, als würden sich in dieser Stunde ihre Seelen verankern, tief, noch tiefer als Herzen schlagen konnten knüpften sie dieses eine Band, das niemals galt durchtrennt zu werden. Bald darauf hin wurde alles in schwarz getaucht. Es war eine so schöne Erinnerung, vielleicht sogar die schönste die Akane von ihm im Herzen trug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)