Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 7: Neustart? -------------------- Noch immer standen sich die Beiden wie erstarrt gegenüber. Keiner konnte auch nur einen klaren Gedanken fassen. Nach wie vor versuchen sie Worte für diese Begegnung zu finden. Die Letzten verliefen schließlich mehr als katastrophal. Sie wussten nicht genau, wie sie den anderen ansprechen könnten. Plötzlich entdeckten sie fast zeitgleich das Namensschild des Anderen. Mit großen Augen starrten sie dieses an. Schwerer schluckten sie nur wenige Augenblicke später. Unterschiedlicher könnten ihre Gedanken gar nicht ablaufen. Verfluchte... Scheiße... muss ausgerechnet diese Zicke die Neue sein?, grummelte Chiaki und knurrte leise. Wie kann Vater mir so etwas nur antun? Eine solche Person ausgerechnet in mein Team zu stecken, ist wirklich zu viel des Guten., brummte er weiter und verschränkte leicht seine Arme vor der Brust. Er wusste nicht wohin damit und bevor er mit diesen wild gestikulieren würde, war das die bessere Variante. Doch eines konnte der Blauhaarige mit Sicherheit feststellen, denn das würde noch heiter werde, sollte die Frau vor ihm tatsächlich die Neue sein. Maron hingegen schwankte noch zwischen Ekel und einigen Vorwürfen. Da sie ihm bei der letzten Begegnung eine Ohrfeige verpasst hatte, rückte sie gerade in kein gutes Licht. Auch wenn diese gerechtfertigt gewesen war. Verdammt... wieso muss dieses arrogante Schwein von jetzt an mein Chef sein. Sie wollte viel lieber wieder zurück zu Yamato und seiner Station. Was habe ich nur verbrochen, dass ich auf diese Weise bestraft werde? Und warum zum Geier habe ich ausgerechnet ihm eine scheuern müssen. Seufzend atmete sie einmal tiefer durch. Erst wollte sie sich für ihr Verhalten entschuldigen, doch das wäre falsch. Immerhin hatte er sich unmöglich verhalten. Nachdem beide ihre Gedankengänge beendet hatten, kam wieder leben in ihre Körper. “Du bist also die neue Krankenschwester, die zu uns wechselt?”, fragte er schließlich das Offensichtliche. “So sieht es aus, Doktor Nagoya”, brachte sie hervor. Dabei betonte sie das ‘Doktor’ stärker und auch seinen Nachnamen. Bei diesem Tonfall konnte er nur mit seinen Augen rollen. Nur zu deutlich bekam dies Maron auch mit, jedoch ignorierte sie ihn und seine Geste gekonnt. “Ich bin Chiaki Nagoya, Chefarzt der Chirurgie und Kindermedizin”, stellte er sich so nett, wie er nur konnte, vor und Maron hob eine Augenbraue hoch. “Bitte nenne mich einfach nur Chiaki. Uns allen liegt es sehr am Herzen einen familiären Umgang zu pflegen. Wir arbeiten schließlich fast die Hälfte unseres Tages zusammen.” “Davon habe ich bereits gehört”, stellte sie direkt klar, denn sie brauchte nicht von ihm das noch einmal hören. Zumal sein Benehmen absolut unter aller Sau war und immer noch ist, wenn es nach Maron ginge. Sie atmete einmal tiefer durch und wollte genau wie er sich ebenfalls vorstellen. “Ich bin Maron Okabe, die neue Krankenschwester. Freut mich dich kennen zu lernen, Chi-a-ki.” Dass sie seinen Namen nach Silben betonte, konnte sie einfach nicht vermeiden. “Freut mich auch, Ma-ron", sprach er ebenfalls betonend aus und löste dabei seine verschränkten Arme, um ihr die Hand respektvoll entgegen zu reichen. Doch das konnte sie nicht ernst nehmen, weshalb sie einige Momente zögerte. Schlussendlich nahm sie seine Hand an und drückte diese. Sie hatte schon damals gelernt, dass man am besten Privates und Berufliches einfach trennen sollte. Sie war eigentlich professionell genug, um über sein kindisches und pubertäres Gehabe zu stehen. Auch wenn es ihr im Augenblick noch um einiges schwerer fiel, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Solche Personen gab es, zum Leidwesen aller, überall. Innerlich schwor sie sich ihn irgendwie zu ertragen. Nach Möglichkeiten würde sie ihn einfach ignorieren und nur auf beruflicher Ebene reagieren. Dass sie ein wenig mit ihren Gedanken abdriftete, bemerkte sie nicht. Jedoch fiel ihm dies auf. Daher räusperte er sich etwas und machte etwas, was er für gewöhnlich niemals tat. “Wegen... unserer vorherigen Begegnungen... entschuldige bitte meine Wortwahl”, sprang er damit über seinen eigenen Schatten. Maron blinzelte verwundert und überlegte gerade, ob sie sich verhört hatte. Der möchte-gern Casanova... entschuldigt sich gerade bei mir? Sogar mit einem ‘bitte’?, geisterte es in ihren Gedanken, während sie ein wenig mit ihrer Stirn runzelte. “An diesen Tagen hatte ich einfach nur miese Launen”, versuchte er sein Verhalten zu erklären. Nun zog sie skeptisch eine Augenbraue hoch, denn das kaufte sie ihm definitiv nicht ab. Sie hatte gesehen, wie ernst er seine Wortwahl damals meinte. Das Grinsen in seinem Gesicht hatte ihn verraten. “Ich weiß ja nicht bei wem solch eine Entschuldigung zieht, aber bei mir tut es nicht. Nur weil man mies drauf ist, hat man noch lange nicht das recht so mit anderen zu reden”, meinte sie direkt und vor allem schonungslos ehrlich. Obwohl Chiaki nicht genau sagen konnte warum, aber ihre Worte brachten ihn dazu mit seinen Mundwinkeln zu zucken. “Hm... irgendwie hast du wohl recht”, gab er leise zu und überlegte. “Mir tut es leid, da ich mich dir gegenüber wohl falsch verhalten habe.” Diese Aussage konnte Maron eher ernst nehmen, denn nun klang er viel mehr nach dem Kerl, den sie bei den letzten Malen getroffen hatte. “Vielleicht können wir nochmal von vorne beginnen?”, riss seine Stimme sie aus ihren Gedanken. Sie legte leicht den Kopf schief und nickte nach einigen Sekunden dann doch. “Na gut... ausnahmsweise”, lenkte sie nun doch ein. Irgendwie konnte sie ihm nach einer solchen Entschuldigung nicht allzu böse sein. “Wir sind Kollegen, daher wäre es ratsam, dass wir uns besser vertragen sollten”, erklärte sie ihm. Dass sie die ganze Zeit über die Hände immer noch festhielten, bemerkte keiner der Beiden. Seine Hand drückte sie noch einmal, ehe sie diese los ließ. “Gut erkannt”, kam es überheblich, genau wie die Begegnungen zuvor, über seine Lippen. “Also Neustart?”, hakte er nach. “Neustart”, stimmte sie ihm schließlich zu. Aber sie würde daran auch eine Bedingung knüpfen, denn noch einmal wollte sie solche Gespräche absolut nicht führen. “Solltest du jemals wieder eine derartige Konversation mit mir führen, wird deine Wange erneut Bekanntschaft mit meiner Hand machen”, stellte sie unmissverständlich klar und er konnte sich einfach nicht helfen, doch er musste nun leicht grinsen. “Führe mich nicht in Versuchung”, zwinkerte er ihr lachend zu. Er konnte es nicht erklären, aber irgendwie gefiel es ihm auf diese Weise mit ihr zu sprechen. Sie war komplett anders als all die anderen Frauen, die er seit der Mittelstufe ertragen musste. Oh dieser Mistkerl... der will mich doch sicher nur provozieren., grübelte Maron über seinen Satz nach. Noch bevor sie auf diesen reagieren konnte, wurden sie unterbrochen. So schnell konnte sie gar nicht sehen, als eine Horde Krankenschwestern und Ärztinnen sich um ihn scharrten. Aufgeregt plapperten sie auf ihn ein. Marons Augen wurden größer, als er auch schon anfing ihnen Honig ums Maul zu schmieren. Es sah so absurd aus und erinnerte sie ein wenig an einen Schwarm Bienen, der zu einer einzelnen Blume geflogen kam. Verrückte... allesamt sind sie hier wohl irre., stellte sie fest und konnte nur den Kopf schütteln. Kein Wunder, dass der arrogante Charmbolzen es nicht gewohnt war, dass jemand ihm Kontra gab., ging ihr schließlich ein Licht auf. Die wenigen Sätze, die sie hören konnte, reichten ihr, um ihr Essen wieder hochwürgen zu lassen. Alles in allem war das unheimlich peinlich für sie. Diese Frauen schmissen sich regelrecht an seinen Hals und schrien um die Wette, wen er als nächstes flach legen sollte. Natürlich wurden die Worte nicht auf diese Weise ausgedrückt, doch Maron war fähig genug zwischen den Zeilen zu lesen. Diese Hirnverbrannten Frauen hatten sicher nur das im Sinne. Nur deshalb trieften ihre Worte nur so vor süßlichem Schmalz, welcher ihn wohl betören sollte. Diesem komischen und eigenartigem Spektakel wollte sie nicht mehr beiwohnen. Arme Irren, die es absolut nötig haben., rollte sie nachdenklich mit den Augen, während sie ihren Weg zu der Schwesternstation einschlug. So schnell sie konnte, entfernte sie sich von dem Ort des Geschehen. Definitiv wollte sie nicht wissen, mit welchen Sprüchen er auf all diese Frauen reagieren würde. Noch mehr solcher Dümmlichkeiten würde sie an diesem Tag nicht mehr ertragen können. Kein Wunder, dass er glaubt, sein Verhalten sei normal. Erneut schüttelte sie den Kopf und versuchte sich den Weg zu merken, wie sie zu der Station kam. In dem Raum war sonst niemand mehr an zu treffen. Angesichts der Situation zuvor, war dies auch weniger verwunderlich. Schließlich waren alle gerade bei dem Schönling. Hörbar seufzte sie auf und sah sich um. Das Zimmer war ähnlich aufgebaut, wie das bei Yamatos Station. Das würde ihr wenigstens das Umgewöhnen einfacher machen. Auch wenn sie ihre Kolleginnen wohl jetzt schon am liebsten eine scheuern würde. Sie verhielten sich wie pubertäre Girlys. Während Maron sich in Ruhe umsah, hatte Chiaki sehr wohl bemerkt, dass die Braunhaarige sich kopfschüttelnd verzogen hatte. Er hatte ihr noch einige Zeit nachgesehen. Zu gern hätte er gewusst, war in ihrem Kopf sich vorging, obwohl es ihn ebenso beunruhigen könnte. “RUHE!”, sprach er lauter aus, denn das Geschnatter regte ihn nur noch mehr auf. Erwartungsvoll wurde er von allen angesehen. “Meine Damen ich bitte doch... wir sind hier in einem Krankenhaus”, erklärte er und schob sich an ihnen vorbei. “Aber Chiaki... du hattest uns versprochen mit uns zum Mittag zu essen und wir wollten wissen, ob das heute nun so weit wäre”, sprach eine der Krankenschwestern. “1. Ich habe nie einem von euch das versprochen, 2. Ich gehe nie im Krankenhaus aus und 3. NIEMALS mit Kollegen, also lasst das in Zukunft sein. Ihr verschreckt mit solch einem Verhalten doch nur unseren Neuzugang”, grummelte er und konnte nur seufzen. Diese Frauen konnte er wirklich nicht leiden, weshalb er eigentlich seinen Vater darum bat, alleine arbeiten zu dürfen. Aber nein... er bestand immer darauf, dass jeder Arzt eine Krankenschwester brauchte, die ihm zuarbeitet. “Chiaki warte doch mal”, kam es von Yashiro. Die junge Frau war mit ihm gemeinsam in der Grundschule, ehe er in die Mittelschule der Momokori Schule wechselte. An letzterer lernte er auch Miyako und Yamato kennen. “Was denn noch, Yashiro?”, wollte er wissen und drehte sich zu ihr, nachdem sie ihn eingeholt hatte. “Du kannst doch nicht so mit den Mädchen umgehen...”, begann sie und er rollte mit den Augen. “Wie bitte?!”, knurrte er sie leicht an und entzog sich ihr, da sie sein Handgelenk packen wollte. “Ich darf ihnen also keine Abfuhr erteilen, aber sie dürfen mich als Lustobjekt betrachten, nur weil ich ab und zu mal mit einer Frau schlafe?”, fuhr er sie direkt und schroff an. Er hasste es mit ihr zu diskutieren. “Du kannst es dir doch viel einfacher machen, Chiaki”, fing sie an, jedoch unterbrach er sie direkt. “NEIN! Ein für alle Mal”, sprach er sie knurrend an und kniff die Augen zusammen. “Du warst oder bist nicht meine Freundin, noch warst oder bist du meine Verlobte, noch wirst du JEMALS meine Frau sein! Also hör endlich auf, mir nach zu laufen.” Klar und deutlich sagte er die Worte, denn er hasste es, dass sie ihm seit Jahren hinterherlief, obwohl er noch nie Interesse an ihr gezeigt hatte. “Aber...”, wollte sie einwenden. “KEIN ABER!”, brachte er mit zusammengebissenen Zähnen hervor. “Ich WAR, BIN und WERDE niemals in dich verliebt sein. Also höre auf in dieser Wunschwelt zu leben!” Mit diesen Worten ging er einfach direkt zu dem Stationszimmer, auch Schwesternstation, genannt. Dass er Yashiro womöglich mit seinen Worten verletzt haben könnte, war ihm sogar egal. Sie musste es endlich begreifen, dass er sie nicht wollte und nie wollen würde. Oft genug hatte er es ihr schon damals gesagt, sogar die weitenfernteste Schule, die er auftreiben konnte, besucht. Einfach nur um ihr zu entgehen. Wieso glauben nur all diese Weiber, dass ich auch nur im Geringsten an ihnen interessiert wäre. Seufzend setzte er seinen Weg fort zum Stationsraum. Sein Tag konnte doch bekanntlich nur besser werden, sofern er nicht mit einer Frau arbeiten müsste, wäre sogar das gewährleistet. Jedoch kreisten seine Gedanken noch immer bei den verrückten Frauen. Yamato hatte ihn jedes Mal gewarnt, sobald er mit einer Frau ausging oder gar mit ihnen schlief. Langsam bereute er diese Gelegenheitsbekanntschaften, aber ändern konnte er es sowieso nicht. Vielleicht glauben sie deshalb, dass ich leicht zu haben bin. Bei diesem Gedanken erschauderte er und schüttelte den Kopf. Er war definitiv keiner dieser Callboys, wie Yamato diese Männer nannte. Irgendwie war es traurig, dass sein bester Freund ihn mal mit diesen verglichen hatte. Doch zu seiner Verteidigung musste Chiaki ihm zu Gute halten, dass er ihn nun mal am allerbesten kannte. Immerhin hatte Chiaki sich selbst in der Oberstufe genauso aufgeführt. Wenn er nur daran dachte, dass er damals jede Woche eine Neue hatte, erschauderte er dabei. Dies war natürlich nicht gerade fördernd für sein Verhalten zu all den Frauen. Man könnte es fast mit einem Gift vergleichen. Rückblickend darauf war er definitiv nicht stolz auf seine Taten. Es war für ihn nach wie vor nicht klar, warum er das alles getan hatte. Gerne schob er es auf seine Pubertät. Aber dass dies ihm eine solchen Ruf einbringen würde, hätte er niemals gedacht. Oder er wollte es einfach nicht wahrhaben. Alle Warnungen seiner Freunde hatte er wohl zu lange ignoriert. Seufzend massierte er sich die Schläfen und öffnete schließlich die Tür zum Stationszimmer. Ohne groß nach zu denken schloss er diese und lehnte sich mit dem Rücken kurz daran, um einmal durch zu atmen. Für gewöhnlich hatte er nun zehn Minuten bis die Meute antanzen würde. Demnach genug Zeit um sich einen Kaffee zu machen und nach zu sehen, wer diese Woche seine Schichten mitarbeiten würde. Er konnte nur hoffen, dass Kagura seiner Bitte nachgekommen war und diese angepasst hätte. Am liebsten absolvierte er seine Schichten ganz alleine oder mit einem der wenigen männlichen Pfleger. “Na auch schon da?”, wurde er auch schon begrüßt und verwundert blinzelte Chiaki. “Was?!”, fragte der Blauhaarige nach und blickte in die Richtung aus der die Stimme kam. Maron musste es sich verkneifen los zu lachen, denn dieser Gesichtsausdruck sah einfach unbezahlbar aus. Schluckend starrte er sie regelrecht an. “Du... bist schon hier?”, kam es fast schon fassungslos von ihm, denn er hatte damit gar nicht gerechnet hier jemanden schon vor zu finden. “Also”, begann sie, nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und blickte zur Uhr. Auf diese sah sie demonstrativ lange. “Laut der Zeit dort oben haben wir seit zwei Minuten Schicht”, meinte sie schmunzelnd. Es war gerade irgendwie witzig. Verdattert starrte er sie an und lachte schließlich los. Diese Geste ließ sie kurz stocken. Da entdeckte sie gerade eine Seite an ihm, die sie nicht erwartet hatte. Es klang sogar ehrlich und zauberte ihr sogar ein leichtes Lächeln auf die Lippen. “Stimmt... nun schon seit drei Minuten”, sprach er und ging zur Kaffeemaschine, um sich einen schwarzen Kaffee zu machen. “Fangen wir immer so spät an?”, stichelte sie etwas. “Hm... für gewöhnlich nicht... der Verkehr war ein Graus, weshalb ich leider in diese Falle getappt bin”, erklärte er ohne zu verschönern. Nach ihrem beschlossenen Neustart von vorhin wollte er wirklich nicht alles versauen. Daher sprach er normal mit ihr, wie er es sonst mit Yamato tat. “Falle?”, hakte sie nach und er winkte ab. “Vergiss es einfach... und mit wem darfst du deine heutige Schicht verbringen?”, lenkte er vom Thema ab. “Ähm... ich habe den Plan leider nicht entdeckt und schnüffeln gehört sich nicht”, meinte sie ehrlich und leicht legte er den Kopf schief. “Oh... ich dachte Kagura hätte es dir ausgedruckt und so gegeben”, überlegte er und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Zum Glück konnte das Getränk ihn immer gut über die Schicht bringen. “Nope... das hatte er nicht mehr geschafft, weil ich gestern frei hatte und er wohl die lange Schicht hatte”, überlegte sie und verstehend nickte er. “Stimmt, er hatte die lange Schicht mit Vater”, merkte er an und ging zu dem Schrank mit mehreren Fächern. “Für gewöhnlich ist hier in dem Fach der Schichtplan drin. Da du erst heute zu uns gewechselt bist, hast du noch keines da”, erklärte er ihr. “Entschuldige, wir kamen noch nicht dazu, das an zu passen.” “Halb so schlimm... wo kann ich das denn nun nachsehen?”, fragte sie, da sie wissen wollte, wie sie in den nächsten Wochen arbeiten müsste. Schließlich wollte sie ihre Zeit mit ihrem Sohn richtig planen und vorbereiten. “Warte... ich schaue mal nach”, meinte er und holte sein Handy. Glücklicherweise schicke Kagura Chiaki immer alle Pläne zusätzlich zu. Es dauerte ein wenig zu lange, für Marons Geschmack, weshalb sie beschloss nach zu fragen. “Und?”, fragte sie nun nach. “Ich weiß nicht, ob dich das erfreuen würde”, begann er und zählte ihre Schichten auf. An diesem und folgenden Tag würde sie Spätschicht haben, danach ein Tag frei, gefolgt von drei Frühschichten. Der Rhythmus war schwer sich zu merken, doch dazu würde sie sich den Plan einfach ausdrucken. “Ich schicke ihn dir einfach mal zu”, meinte er und sah sie abwartend an. “Was?”, wollte sie wissen. “Deine Nummer?”, hakte er nach und sie blinzelte verwirrt. “Die steht doch in meiner Akte”, konterte sie. “Um... ehrlich zu sein... ich habe sie gar nicht gelesen”, gestand er ihr. Fragend sah Maron ihn an. “Was das Personal betrifft, vertraue ich Vaters und Kaguras Meinung, also brauche ich die Akte nicht. Immerhin sagt diese nichts über eine Person aus”, sprach er ehrlich und verstehend nickte sie. “Verstehe”, entkam es ihr und sie gab ihm ihre Nummer. Diese tippte er in sein Handy ein und schickte ihr den Plan. In ihrer Kitteltasche vibrierte es und sie zog das Telefon heraus und öffnete die Nachricht. Sie überflog den Plan und blinzelte. Es waren einige Spätschichten eingetragen. “Hmmm das wird anstrengender”, murmelte sie vor sich hin. “Entschuldige die vielen Spätschichten”, erklärte er. “Warum? Da kannst du doch nichts dafür”, meinte sie direkt und lächelnd. “Naja... ehrlich gesagt schon”, sprach er aus und sie legte den Kopf schief. Sie verstand nicht, was er ihr sagen wollte. Hmmmm, sollte ich wetten, ob sie wütend werden wird?, überlegte er und nahm noch einen Schluck, ehe er das Folgende sagte. “Sieh nach, mit wem du arbeiten darfst.” Bei seinen Worten sah sie ihn noch kurz an, bevor sie zu dem Plan blickte und nach oben scrollte, um nach zu sehen. Dabei weiteten sich ihre Augen und sie sah zu ihm auf. “Ist... das dein Ernst?”, entkam es ihr und fast wie von selbst schluckte er leicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)