Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 9: Ein Spiel, welches man(n)... --------------------------------------- Den kommenden Tag nutzte Maron dazu, um Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen. Den freien Vormittag gönnten sie sich Freizeit beim schönen Wetter. Sie fuhren gemeinsam zum Themenpark und genossen die wenigen Stunden, die sie an dem Tag hatten in vollen Zügen aus. An ihrem freien Wochenende würden sie erneut hinfahren und alles besuchen, wozu sie Lust haben würden. Diesmal beschränkten sie sich auf die Achterbahnen, mit denen Kenji fahren durfte. Der Kleine hatte eine Menge Spaß und das war das wichtigste. Zum Mittag aßen sie noch gemeinsam. Dazu holten sie sich etwas von einem Imbiss im Park. Das taten sie häufiger, wenn sie unterwegs waren. Dennoch achtete Maron darauf, dass Kenji sich ausgewogen ernährte. Aber sie hatte ihm noch nie verboten etwas Süßes zu naschen. Vorausgesetzt er hatte vorher ‘normale’ Nahrung zu sich genommen. Auch wenn sie es schade fand, dass der Vormittag viel zu schnell vorbei ging, so musste sie leider wieder zur Arbeit. “Nächstes Mal nehmen wir uns zwei volle Tage Zeit”, versprach sie ihrem Sohn und begeistert nickte er ihr zu. “Einverstanden, sobald du frei hast, Mama”, kicherte er und drückte ihre Hand, während sie im Fahrstuhl waren, um zu Sakura zu gelangen. “Das klingt nach einem Deal... also nur einige Tage durchhalten”, gluckste sie und er lachte kindlich. “So machen wir das... vielleicht mag Tante Sakura und Onkel Himuro mitkommen?”, überlegte er und sie lächelte ihn zärtlich an und strich mit dem Daumen über seinen Handrücken. Oben angekommen, stiegen sie aus und machten sich auf den Weg zu der Wohnung des älteren Paares. “Wir fragen sie einfach, sobald mein freies Wochenende auch bleibt”, meinte sie und er nickte lächelnd. “Okay, Mama”, sprach er und streckte sich, um die Türklingel zu betätigen. Sie waren bereits an der Wohnungstür angekommen und wartete darauf, dass diese geöffnet wurde. Lächelnd empfing Sakura die Beiden und ließ sie hinein. Erneut dankte Maron der älteren Dame, doch sie winkte wie so oft ab. Sie hatte die beiden sehr lieb gewonnen, denn sie waren wunderbare Menschen. “Ich mache das gerne”, sprach Sakura und lächelte Maron an. Es war eigenartig, aber sie sah in ihr eine zweite Tochter und wusste, dass Miyako in Maron auch eine Art Schwester sah. Sie hatten sich ebenfalls mehr und mehr angefreundet. So gingen sie auch mal zu zweit aus und entspannten einfach nur. Manchmal war Yamato auch dabei, denn er hatte die Braunhaarige auch ins Herz geschlossen. Vor allem aber hatte nun Miyako eine gute Freundin zum Reden. Zwar war Chiaki auch ein guter Freund, jedoch konnte sie mit ihm nie über Frauen sprechen, denn das meiste brachte ihn auf Abwegen. “Falls etwas sein sollte...” “Melde ich mich augenblicklich”, beendete Sakura den Satz und lächelte sanft. Maron kicherte leise und gab Kenji noch einen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich verabschiede. Da sie noch etwas Zeit hatte, beschloss sie noch schnell unter die Dusche zu springen und sich um zu ziehen. Einen Kaffee für unterwegs hatte sie sich auch noch gemacht und machte sich auch schon auf den Weg zum Krankenhaus. Sie war schon gespannt, wie es diesmal mit ihrem neuen ‘Partner’ laufen würde. Er war ein eigenartiger Mann, aber das war sie in gewisser Weise ebenfalls. Solange sie mit ihm arbeiten konnte, wäre alles gut, denn alles andere interessierte sie nicht. Bei ihrer Arbeit angekommen, zog sie sich für die Arbeit um und ging direkt zum Büro. Sie war froh keinem anderen begegnet zu sein, denn sie mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen. Sie vermied es auch das Krankenschwesterzimmer auf zu suchen. All die Frauen, die auf ihren schönen Chef standen wollte sie definitiv nicht begegnen, denn sie jagten ihr ein bisschen Angst ein. Überraschender Weise war Chiaki bereits im Büro, als sie dieses betrat. “Guten Mittag”, grüßte er sie und wurde mit großen Augen angestarrt. Er hob eine Augenbraue hoch und bemühte sich nicht los zu lachen. “Was ist? Ich kann auch pünktlich meine Schicht beginnen”, sprach er so beiläufig wie er nur konnte. Wobei er am liebsten los gelacht hätte, denn es war unbezahlbar ihr Gesicht so zu sehen. “Mittag”, brachte sie nach einer Weile hervor und schloss die Tür hinter sich. Sie hatte nicht mit ihm gerechnet und war daher sehr verwundert über seine Anwesenheit. Doch sie musste auch über ihn schmunzeln. “Scheint mir fast so, dass du einfach nur zu faul warst”, konterte sie schließlich. Nun konnte er nicht anders. Ein leichtes Schmunzeln zierte sein Gesicht. “Faul?”, wiederholte er und sie nickte sofort. “Hn... mal sehen, ob du recht hast”, überlegte er und reichte ihr die Akten, die er schon für sie vorbereitet hatte. Blinzelnd trat sie näher und stellte ihren Becher ab, ehe sie die Unterlagen entgegen nahm. “Hast... du etwa schon alles vorgearbeitet?”, überlegte sie und sah ihn direkt an. Doch im nächsten Moment bereute sie es, ihn angesehen zu haben. Dieses selbstgefällige Grinsen stieß ihr sauer auf. Augenrollend nahm sie ihren Becher wieder und trank einen kräftigen Schluck von ihrem Cappuccino. “Du bist und bleibst ein Idiot”, meinte sie und ging zum Medikamentenschrank, um alles vor zu bereiten. Verwundert sah er zu ihr und lachte schließlich, als sie sich von ihm abgewandt hatte. Natürlich so lautlos wie möglich. Sie war definitiv ein Unikat, das musste er ihr eingestehen. Zum Glück bemerkte sie nichts mehr von ihm, da sie mit den Medikamenten zu tun hatte. Er erhob sich und beobachtete sie einen Moment lang. Als sie fertig wurde, löste er den Blick und trat zu ihr. “Bereit für Tag zwei?”, grinste er sie an. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte sie zu ihm und etwas in ihren Augen ließ ihn kurz stocken. Eigentlich wollte er noch etwas hinzufügen, aber er verschluckte glatt seine Worte. Er wusste nicht, was es war, aber es zog seine Aufmerksamkeit auf sie. Weitere Gedanken konnte er sich nicht machen, denn sie ging einfach wortlos an ihm vorbei zur Tür und damit hinaus in den Gang. Sie würde dieser Frage keiner Antwort würdigen. Sie wollte einfach nur mit der Arbeit beginnen, um schnell wieder nach Hause zu kommen. Schmunzelnd folgte er ihr und grinste vor sich hin, als ihm eine Idee kam. Ob ich sie womöglich knacken könnte?, fragte er sich und würde sich ein Spaß daraus machen, sie bis zum Äußersten zu necken. Er würde ihr schon zeigen, dass sie ihm genauso verfallen könnte, wie all die anderen. Schließlich war sie doch auch nur eine Frau und er nichts weiter als ein Mann. Der Gedanke gefiel dem Blauhaarigen, doch würde er bei ihr nicht so plump vorgehen wie bei all den anderen. Immerhin sprang sie darauf gar nicht an. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er blieb zwei Schritte hinter ihr, um ihre Schritte zu beobachten. Sie stolzierte nicht und bewegte ihre Hüften kaum. Die anderen Damen jedoch taten dies viel zu oft. Anscheinend wollten sie ihn so rumbekommen. Aber darauf fiel er nie herein. Das wird ein Spaß. Mal sehen, wann sie mich als möglichen Partner auserkoren wird. Mit diesem Entschluss begann er mit der Schicht und arbeitete die Visite mit ihr durch. Die flüchtigen Berührungen bemerkte Maron zwar, doch dachte sie sich dabei nichts. Denn jedes Mal, sobald sich ihm etwas weiter gab, streiften seine Finger ihre. Ihr würde es nicht einmal im Traum einfallen, dass er dies mit Absicht machen könnte. Möge das Spiel beginnen., dachte er sich offensichtlich und ließ keine Möglichkeit verstreichen, ihr nahe zu sein. Dass dies andere mitbekommen könnten, interessierte ihn einfach nicht. Er hatte sein Ziel fixiert. Genau wie der Jäger seine Beute und er würde sie bestimmt nicht so einfach davon lassen. Mehrere Schichten zogen an der Braunhaarigen vorbei und sie musste zugeben, dass sie mit jeder weiteren immer besser mit ihrem Kollegen zurecht kam. Es war sogar angenehm mit ihm zu arbeiten, sofern man den anderen Frauen nicht begegnete. Sobald ein weibliches Geschöpf, welches nicht sie war, bei ihm war, war er durch und durch ein Idiot. Eiskalt, zurückweisend und überheblich. Die Sprüche waren allesamt unter aller Sau. Maron fand sein Verhalten gleichermaßen verstörend und faszinierend. Doch genau das hinderte sie einfach daran, sich ihm auch auf privater Ebene an zu nähern. Mit solchen Männern wollte sie eigentlich nichts zu tun haben und doch musste sie mit ihm zusammen arbeiten. Daher machte sie einfach das Beste daraus. Viel zu persönliche Gespräche ließ sie einfach nicht zu und lenkte schnell vom Thema ab. Das bemerkte Chiaki auch und stoppte für den Moment seine Bemühungen, die er einfach ein anderes Mal fortsetzte. Auf alle Fälle war sie nach der Arbeit mit ihm sehr verwirrt, denn er brachte sie einfach aus dem Konzept. Jedoch wollte sie es bestimmt nicht wissen lassen, weshalb sie sich bemühte neutral in seiner Anwesenheit zu zeigen. Leider klappte das nicht immer. Kaum kümmerten sie sich um Kinder, schon war Chiaki fürsorglich und für den Bruchteil der Sekunde glaube sie, seinen wahren Charakter zu sehen. Immer wieder beschlich sie das Gefühl, dass sein Casanovagehabe nur eine Fassade war, um alle von sich fern zu halten. Dieser Moment der Erkenntnis war viel zu kurz, als dass sie sich weitere Gedanken dazu machen konnte oder wollte. Je nach Sichtweise war beides möglich. Zurzeit sah sie viel zu viel von seinen schlechten Angewohnheiten, weshalb sie nach wie vor äußerlich kein Interesse an ihm zeigte. Innerlich beschäftigte es sie des Öfteren, bis sie von ihrem Sohn und ihren Freunden abgelenkt wurde. Genauso verwirrt war sie demnach auch an diesem Tag. Sie blieb ungewöhnlich länger in der Umkleide. Normalerweise zog sie sich schnell um und verschwand auch schon, ehe eine der anderen Frauen den Raum betrat. Sie hatten dort ganz klassische Spinde und als Maron ihren gerade schließen wollte, blinzelte sie, da an der Stelle der Tür eine junge Frau stand. Diese hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und musterte offensichtlich Maron. Diese Geste erwiderte die Braunhaarige und erkannte die langen dunkelgrüne Haare, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren, sofort. Nur kurz darauf entdeckte Maron auch die grauen Augen der Unbekannten. Wobei sie das Gefühl nicht los wurde, diese Frau bereits gesehen zu haben. Doch ihr wollte es einfach nicht einfallen, woher sie diese kennen könnte. “Ist etwas?”, fragte Maron direkt, da sie das Starren nicht leiden konnte. “Du bist also diese Ma-ron?”, kam es von der Unbekannten. Das Langziehen von ihrem Namen gefiel der Braunhaarigen absolut nicht. Aber am meisten konnte sie es nicht leiden, wenn ihr Gegenüber wusste wer sie war, aber sie wiederum nicht wissen konnte, wer vor ihr stand. “Korrekt, ich bin Maron. Und wer du bist?”, fragte Maron so freundlich wie möglich. Gemeinheiten austauschen, war einfach nicht ihr Ding, weshalb sie auch nicht feindselig wurde. Das passte nicht zu ihr und sie würde das auch niemals tun. Jedoch wurde sie bei ihrem Vornamen angesprochen, deshalb verzichtete sie ebenfalls auf die förmliche Ausdrucksform. “Ich Yashiro, Dr. Yashiro Sanzaka”, erklärte die Fremde und musterte erneut Maron. “Und was möchtest du nun von mir?”, wollte Maron wissen und schloss ihren Spind ab. “Dich nur warnen”, begann Yashiro. “Du vergreifst dich am Eigentum anderer.” Fragend zog Maron eine Augenbraue hoch, denn sie verstand nicht so recht, was ihr die Person vor ihr damit sagen wollten. “Eigentum?”, hakte sie schließlich ahnungslos nach. “Tu nicht so unschuldig... du flirtest die ganze Zeit mit ihm”, spuckte Yashiro ihre Worte förmlich heraus. Dabei trat sie näher an die Braunhaarige heran. Noch immer begriff Maron nicht, was soeben passierte, weshalb sie weiterhin fragend ihre Gegenüber ansah. “Ich kann dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, worum es hier geht”, stellte schließlich Maron klar. “DU flirtest mit MEINEM Chiaki”, fauchte es schließlich durch den Raum. Flirten mit Chiaki?, hallte es in Marons Kopf wider. Sie versuchte ihre Begegnungen Revue passieren lassen. Definitiv konnte sie mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, dass sie nie mit ihm geflirtet hatte. Plötzlich fiel ihr ein, dass Yashiro ihn als Eigentum bezeichnet hatte. Sie kann doch eine Person nicht als solches betiteln... ist sie irre? Noch bevor Maron weiter ihre Gedanken schweifen lassen konnte, holte Yashiro sie zurück in die Realität zurück. “Lass deine Finger von meinem Chiaki, ansonsten wirst du mich noch kennen lernen”, kam es zischend von ihren Lippen. “Was?!”, hauchte Maron. “DU hast mich schon verstanden. Er gehört mir und...”, wollte Yashiro weiter sprechen, doch Maron gefiel es gar nicht, wie sie über Personen sprach. Deshalb unterband sie das im nächsten Augenblick. “HÖR AUF”, erhob die Braunhaarige ihre Stimme und fixierte die Ärztin von ihr. Verwundert blinzelte diese und wollte wieder anfangen, jedoch kam Maron ihr diesmal zuvor. “Wenn du noch einmal eine Person als dein Eigentum betitelst, wirst du mich dann kennen lernen”, entgegnete sie direkt und kniff ihre Augen zu schmalen Schlitzen zu. “Lass deine Drohungen stecken, denn er interessiert mich nicht. Ich arbeite nur mit ihm, mehr oder weniger ist es zwischen uns nicht. Wir sind einfach nur Kollegen”, erklärte sie, nahm ihre Tasche und ging einfach an der verblüfften Yashiro vorbei. Maron hatte keine Lust auf dieses Theater. Das erinnerte sie viel zu sehr an einen Kindergarten und diesem war sie schon seit Jahren ausgewachsen. Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg zum Wagen und fuhr sofort vom Parkplatz weg. Was bildet sich diese Ärztin nur ein? Als wäre Chiaki ein Gegenstand, den man besaß... er ist ein Mensch mit Gefühlen und... Mit großen Augen stockte sie und schluckte. Noch einmal schüttelte sie ihren Kopf. Hör auf so über ihn zu denken, Maron!, mahnte sie sich und verwarf ihren Gedankengang. Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, umso deutlicher wurde es ihr, dass er eigentlich auch nur ein Mensch war. Doch das zugeben wollte und konnte sie nicht. Das ginge nicht. Sie würde sich bestimmt nicht diese Blöße geben und noch einmal nett über diesen Idioten denken. Er ist doch selbst schuld, wenn all diese Irren an ihm kleben. Würde er nicht ein solcher Arsch und Casanova sein, würde auch bei ihm alles normal laufen. Mit diesem Entschluss parkte sie ihren Wagen, ging zum Wohnhaus und damit hinein. Der Fahrstuhl brachte sie hinauf in das 7. Stockwerk und somit zu Sakuras Wohnung und ihrem Sohn. Bei ihnen konnte sie sich endlich auf etwas anderes konzentrieren als auf ihren Arztkollegen. Ich sollte ihn noch mehr ignorieren, als ich es eh schon tue. Dieser Verrückten will ich nicht noch einmal über den Weg laufen., nahm sie sich vor und kehrte mit ihrem Sohn in ihre Wohnung zurück. Gemeinsam ließen sie den Tag ausklingen. Nach diesem Tag vergingen einige weitere Schichten. Maron hielt sich noch mehr an ihrem Vorsatz als zu vor. Chiaki war verwirrt, dass sie noch nicht mal mit ihm zusammen essen wollte. Er verstand ihr Verhalten nicht und irgendwie machte er sich auch sorgen um sie. Immerhin war sie noch nie so zurückhaltend gewesen wie in der letzten Woche. In dieser mussten sie sechs volle Tage hintereinander zusammen arbeiten, vielleicht war ihr das zu viel geworden. Seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. “Verfluchte Scheiße, was ist nur passiert?”, brachte er frustriert hervor und fuhr mit beiden Händen durch seine Haare. “Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?”, hörte er eine Männerstimme. “Hey, Yamato”, grüßte der Blauhaarige ohne auf zu sehen, denn er hatte seinen besten Freund direkt erkannt. “Du hast auf das Klopfen nicht reagiert, also bin so rein”, erklärte dieser und kam näher, um sich gegenüber von seinem Freund zu setzen. “Schon gut”, winkte Chiaki ab und richtete sich auf. “Nun erzähl... was ist los?”, forderte Yamato. “Wenn ich das selbst genauer wüsste”, seufzte der junge Chefarzt und fuhr sich erneut durch die Haare. Eine Geste, die er zur Schulzeit oft machte, wenn er verlegen war. Das verwirrte Yamato sehr. “Hmmmm, was macht dir zu schaffen?”, formulierte der Chirurg seine Frage anders und blickte direkt seinen Freund an. Dieser hielt endlich Augenkontakt und seufzte erneut. “Du weißt ja, dass ich seit Anfang des Monats mit Maron zusammen arbeite”, fing er daher an und Yamato nickte zur Bestätigung. Das war ihm durchaus klar geworden, nachdem er gehört hatte, dass sie in die Station versetzt werden würde. “Unser Start... naja war Katastrophe, weil ich sie schon zuvor hier gesehen hatte und eben... wie soll ich es sagen...”, druckste er drum herum. “Du hast deine Nummer bei ihr abgezogen, die aber nicht geklappt hatte?”, hakte Yamato nach. Diesmal nickte Chiaki. “Das eine Mal hat sie mir sogar eine Ohrfeige verpasst”, gestand der Blauhaarige und musste sogar grinsen, wenn er nur daran dachte. Verdutzt starrte Yamato ihn an und Chiaki lachte. “Nicht so schlimm... ich hatte sie schließlich verdient.” “Oh”, bekam der Chirurg nur heraus und sein bester Freund erklärte ihm, was bis zum heutigen Tage passiert war. Aufmerksam hörte Yamato ihm zu. Es war irgendwie etwas neues, denn Chiaki sprach alles an ohne, dass er nachhaken musste. Ein wenig hörte er sogar eine gewisse Schwärmerei heraus und innerlich schmunzelte er über seinen Freund. Doch äußerlich ließ Yamato sich nichts anmerken. Im Gegenteil, er hatte sogar sich zurück gelehnt und die Arme vor seiner Brust verschränkte. Er beobachtete einfach seinen besten Freund und notierte sich alles in seinen Gedanken. Er würde nachher alles mit ihm durchgehen. Schwärmend berichtete Chiaki von Marons Fähigkeiten und den Umgang mit den Kindern. Sie hatte nämlich ein Kind so einfach abgelenkt, dass dieses nicht bemerkte, wie er dem Kleinen eine Spritze gab. Das hatte ihn beeindruckt. “Hörst du mir überhaupt zu?”, wollte Chiaki wissen, da sein Freund nichts dazu sagte. “Natürlich höre ich dir zu”, erklärte Yamato. “Sagst du nichts dazu?”, fragte Chiaki skeptisch und sah seinen besten Freund abwartend an. “Nun... damit ich das richtig verstehe... Du hasst es, wie die Frauen auf dich abfahren, aber Maron soll das tun?” Zur Bestätigung nickte Chiaki. “Aber nicht auf diese Art, sie soll mich einfach mögen”, setzte er hinzu. “Dir ist klar, dass du gerade rund um die Uhr von ihr schwärmst, wenn wir zusammen sind?” “WAS?! Nein, das tue ich gar nicht”, verteidigte Chiaki sich, doch Yamato grinste. “Chiaki... ich kenne dich seit der Mittelschule... ich weiß alles über dich und du glaubst nicht, dass ich erkenne, dass du dich gerade Hals über Kopf in sie verliebst?”, konterte Yamato direkt und wurde mit großen Augen angestarrt. “Ver...lie...be ich mich wirklich gerade in Maron?”, brachte der Blauhaarige nuschelnd hervor. Eigentlich wollte er doch nur, dass sie ihn genauso anhimmelt wie die Anderen. Nein... nicht genauso..., dachte er sich und schluckte. “Nein, Yamato... ich mag sie als Mensch und Kollegin und genauso soll sie mich auch sehen”, beschloss er schließlich, doch Yamato fing an zu lachen und konnte nicht mehr damit aufhören. 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