Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 11: Jeder Moment hat zwei Seiten ---------------------------------------- Mehrmals musste Maron blinzen, um zu begreifen, dass ER, ausgerechnet Chiaki, sie gerade küsste. Obwohl sie nicht ganz verstand warum, erwiderte sie schließlich zögernd den Kuss. Ein Teil in ihrem Herzen wollte genau das hier. Sie wollte ihn küssen, ihn spüren, sein wahres Ich kennen lernen. Aber da war noch ein anderer Teil tief in ihr drin, der sie zweifeln ließ. Deshalb stemmte sie beide Hände gegen seine Brust und drückte ihn weg. “Ich... kann das nicht”, keuchte sie und schluckte schwerer. Ihre Gedanken kreisten hin und her und sie konnte diese nicht klar erfassen. So durcheinander war sie von seiner Geste. Überrascht ließ er sie los und sie nutzte den Moment, um zu verschwinden. Sie schritt zur Seite, um von ihm weg zu kommen und ließ ihn einfach stehen. So schnell sie konnte lief sie aus dem Raum und vergaß sogar ihre Sachen dabei. Vor allem aber ihre Tasche, in der sich ihre Schlüssel befanden. Erst auf dem Parkplatz bemerkte sie dies. “Verflucht”, entkam es ihr und sie lehnte sich mit dem Rücken an ihren Wagen. Unbewusst glitt sie mit ihren Fingern über ihre Lippen und erinnerte sich an den Kuss. Es fühlte sich so unbeschreiblich, aber auch unwirklich an. Ihr Herz raste und auch ihre Gedanken taten es. Erst langsam begriff sie, was so eben passiert war. ER hatte sie tatsächlich geküsst. Wieso... hat er das... getan?, fragte sie sich selbst. Seine Worte hatte sie nicht mehr im Kopf, denn alles war eher verschwommen in ihrer Erinnerung. Der Kuss war viel zu sehr im Vordergrund als dass sie sich an das Gespräch erinnern könnte. Ihr Körper erzitterte leicht, als sie sich dessen wirklich bewusst wurde. ER hatte sie wirklich und wahrhaftig geküsst. Mit großen Augen starrte sie auf das Krankenhaus. Ich habe... das auch noch erwidert., stellte sie schluckend fest und biss sich auf die Unterlippe. Eine Ankündigung einer Nachricht ließ sie kurz zusammen zucken. Fast wie von selbst holte sie ihr Handy heraus und blickte auf den Bildschirm. Schwerer schluckte sie, denn Chiaki war der Absender. Sie war unsicher, ob sie die Nachricht lesen sollte. Schließlich beschloss sie dies zu tun. Wenn es beruflich wäre, würde sie antworten und... sollte es privat sein, so würde sie nichts darauf reagieren, denn sie wüsste nicht, wie sie das tun sollte. Ihre Gedanken waren wir leer gefegt. Einzig und allein der Kuss mit ihrem Kollegen hing in diesen fest. Das war absolut nicht gut. Diese einfache Geste würde so ziemlich alles vernichten, was sie sich nun aufgebaut hatte. Doch bevor sie sich die schlimmsten Dinge ausmalen konnte, öffnete die die Nachricht und las diese durch. ‘Hey Maron... verzeih, dass ich dich mit meiner Tat so überfallen habe...’ Nach diesen Worten schickte er ihr ein Foto zu. Es war der künftige Monatsplan. Anbei war noch folgendes angehängt: ‘Wenn du wegen... dem Kuss... nicht mehr mit mir zusammen arbeiten willst... würde ich das verstehen. Aber... lass uns... in Ruhe darüber reden... ich bitte dich. Gruß Chiaki’ Mehrmals musste Maron blinzeln, denn sie hatte mit solchen Worten absolut nicht gerechnet. Sie war nun in der Zwickmühle, denn er hatte ihr etwas Privates aber auch Berufliches geschrieben. Unsicher begann sie eine Nachricht zu tippen. Sie zögerte gefühlt eine Ewigkeit, bis sie diese abschickte und sich zu Fuß auf den Heimweg machte. Einen Ersatzschlüssel für die Wohnung hatte sie bei Sakura. Daher wollte sie ihre Tasche erst am nächsten Tag holen. Da hätte sie frei und Chiaki auch, weshalb sie ihm nicht begegnen würde. Nach Dienstschluss hatte Yashiro sich rasch umgezogen. Sie hatte extra knappe Kleidung mitgenommen, um sich nach der Arbeit schnell zu erfrischen und um zu ziehen. Ihre Bluse und ihr extra kurzer Rock zierten nun den Körper der jungen Ärztin. Die Bluse war in einem leicht durchsichtigen Weiß gehalten, sodass man ihren dunklen BH durch diese nur zu deutlich erkennen konnte. Sie hatte einen Plan, den sie an diesem Tag in die Tat umsetzten würde. Mit einem Vorwand hatte Yashiro Maron zu den Umkleiden gelockt. Sie hatte der Braunhaarigen eine Nachricht geschickt. Dass dies zu einem perfiden Plan gehören könnte, ahnte weder Maron noch Chiaki etwas. Dieser Nachricht hatte Maron keinerlei Beachtung geschenkt, als sie am Ende ihrer Arbeit sich auf den Weg machte. Sie wollte nämlich einfach nur nach Hause und ihren Geburtstag mit ihrem Sohn feiern. Chiaki hingegen war zu den Umkleiden aufgebrochen, um dort das Geschenk für Maron zu deponieren. Er hatte mit Hilfe der anderen Krankenschwestern erfahren, dass seine Arbeitspartnerin Geburtstag hatte und er wollte ihr eine Freude bereiten. Dass er dabei beobachtet wurde, konnte er nicht ahnen. Daher ging er einfach zu den Umkleiden. Er klopfte höflich an, aber niemand antwortete. Deshalb grinste er leicht und betrat den Raum. Zielsicher ging er zu dem Spind und suchte nach dem von Maron. Genau da schlug die Falle zu. Noch bevor er sein Präsent hinterlassen konnte, hörte er eine allzu bekannte Stimme hinter sich. All diese aneinandergereihten Ereignisse brachten Chiaki dazu, mehrere Minuten einfach nur auf die Tür zu starren. Hinter dieser war Maron nur kurz vorher entschwunden. Er hatte sie nahezu mit seinem Handeln überrollt. Am liebsten wäre er ihr gefolgt, um all das auf zu klären. Doch er wusste, dass dies bei ihr keinen Sinn gehabt hätte. Daher schrieb er ihr drei Nachrichten, um zu erfahren, ob er nun eine Arbeitskollegin verloren hätte oder nicht. Seine Emotionen wechselten von Überraschung zu Liebe, von Traurigkeit zu Angespanntheit. Schließlich mündeten diese in der Erleichterung, die er gerade verspürte, als sein Handy piepste. Er hatte ungeduldig auf ihre Antwort gewartet und atmete erleichtert durch, denn diese kam endlich bei ihm an. Eilig öffnete er diese und starrte die kurze Zeile an. Es waren nur zwei Worte, doch diese nahmen ihm eine große Last von den Schultern. Dass er sich einmal über diese Worte so freuen würde, hätte er niemals für möglich gehalten. Maron schrieb nämlich einzig und allein: ‘Bis Montag.’ Damit steigerte sich seine Chance, ihr alles zu erklären, gewaltig. Auch wenn er noch nicht wusste, wie er das machen sollte, so würde er dem Rat seines besten Freundes befolgen und ihr seine Gefühle offenbare. Obwohl er wirklich Angst davor hatte, so schöpfte er etwas Hoffnung. Schließlich hatte sie seinen Kuss erwidert und stieß ihn nicht als Arbeitspartner fort. Das konnte doch nur ein gutes Zeichen sein. Zu mindestens war er sich dessen sehr sicher. Nun wäre es ihm möglich, alles langsam an zu gehen. Er wollte ihr unbedingt deutlich zeigen, wie ernst er es mit seinen Worten vorhin meinte. Denn seit er ihr begegnet war, war nur sie so präsent in seinen Gedanken. Das hatte er falsch aufgefasst, doch dank Yamato sah er einige Dinge nun doch klarer. Zum ersten Mal in seinem Leben war es ihm verdammt ernst damit einer Frau... wahrhaftig einer Frau... sein wahres ich zu offenbaren. Er war ziemlich in seinen Gedanken versunken, denn er hatte alles andere schon vergessen. Er konnte noch nicht mal sagen, warum er in der Umkleide war. Nachdenklich ging er in sein Büro und wollte dort einige Akten durch arbeiteten, die noch liegen geblieben waren. Dabei fiel sein Blick auf einen Zettel, der an seinem Monitor haftete. 30. Mai – Geburtstag von Maron. Verwundert blinzelte er und bekam große Augen, als sein Computer genau dieses Datum zeigte. “Verdammt noch mal... das wollte ich in der Umkleide”, stellte er schockiert fest und schluckte. Seine Gedanken rasten im wahrsten Sinne des Wortes hin und her. Er wollte ihr eigentlich das kleine Geschenk geben, doch wegen Yashiro hatte er dieses Vorhaben komplett vergessen. Es rückte einfach in den Hintergrund. Noch einmal verfluchte er diesen Umstand, denn er konnte das nicht begreifen, wie er das einfach vergessen konnte. Sogleich erhob er sich und lief einmal im Raum umher. Dabei grübelte er, was er tun sollte. Ob sein vorheriger Plan ein guter war, konnte er nicht sagen. Das war eine unangenehme Zwickmühle. Jedoch beschloss er diese für den Moment beiseite zu schieben, denn er wollte sich ablenken. Um dies zu erreichen, kümmerte er sich um die Akten, die er noch ab arbeiten wollte. So eifrig wie möglich ging er diese durch. Aber seine Gedanken schweiften trotz aller Bemühungen zu Maron und ihrem Geschenk rüber. Schließlich beschloss er seine vorherige Idee umzusetzen und ihr das Geschenk in den Spind zu legen. Auch wenn er keinen Schlüssel dafür hatte, so passte der Umschlag ohne Probleme hinein. Es dauerte einige Zeit, bis er die letzte Akte fertig hatte. Seine Lösung zu dem Problem war zwar riskant. Sein Blick wanderte zu der Uhr und ein leichtes Grinsen erschien darauf. Um diese Uhrzeit wäre es ein leichtes unbemerkt in die Umkleide der Krankenschwestern zu kommen. Da die Nachtschicht im vollen Gange war, wären nur wenige Damen auf den Fluren unterwegs. Sein Grinsen wurde breiter und er erhob sich, um sein Vorhaben in die Tat um zu setzten. Er würde es nicht zu lassen, dass Yashiro ihm den Tag noch mehr vermiesen würde, wenn Maron ihr Geschenk nicht bekäme. Für einige Augenblicke ballte er seine Faust, während er seine Schlüssel schnappte und das Büro verließ. Sein einziger Gedanke war, dass Maron das Präsent annehmen würde. Hoffentlich würde dies ihr ein Lächeln auf die Lippen zaubern könnte. Vor allem nach dem, was sie gesehen hatte. Nachdem Maron bei Sakura ankam, wurde ihr natürlich auch zum Geburtstag gratuliert. Eigentlich wollten sie noch ein wenig mit einander feiern, jedoch rückte das ebenfalls in den Hintergrund, da die Jüngere erstmal erklären müsste, warum sie noch in ihrer Arbeitskleidung war. Es war um einiges schwerer als Maron es jemals gedacht hätte. Am Schwierigsten war es zu erläutern, dass sie ihre Tasche nicht dabei hatte. Sakura fragte direkt nach, wie das passieren konnte. Immerhin war das ungewöhnlich für die Krankenschwester. Sie hatte sich immer umgezogen und vor allem aber auch ihre Tasche mit allen wichtigen Sachen dabei. Tatsächlich wurde Maron von der Älteren ausgefragt. Aber Maron erzählte nur von einer unangenehmen Begegnung mit Yashiro. Schließlich war dies keine Lüge und die beste Tarnung, die der Braunhaarigen auf die schnell einfiel. Sie wollte nichts von dem Kuss erzählen, denn das würde sie ins falsche Licht rücken. Genau das wollte sie mit allen Mitteln vermeiden, denn sie war keine von diesen Damen, die mit ihrem Vorgesetzten flirteten. Und doch passierte genau das ausgerechnet ihr. Sakura stutzte ein wenig, als sie den Namen von Dr. Sanzaka hörte. Das bemerkte auch Maron, weshalb sie die ältere Frau neugierig musterte. “Ach du meine Güte... Du bist ihr schon begegnet”, sprach die Ältere aus und verwundert blinzelte Maron. Scheinbar kannte Sakura diese Frau. “Du... kennst sie?”, hakte sie vorsichtshalber nach und Sakura nickte. “Nur allzu gut... sie... ist zwar eine gute Ärztin, jedoch auch ein wenig zu forsch und fordernd”, meinte Sakura direkt und das machte Maron nun doch neugierig. “Wie meinst du das?”, wollte die Jüngere wissen. “Nun... wie soll ich das am besten erklären”, begann Sakura und überlegte einen Moment. “Sie denkt oftmals einfach nicht nach, ehe sie handelt”, erklärte sie schließlich ehrlich, denn so empfand sie das Verhalten der jungen Frauenärztin. Um es mit einem Wort zu beschreiben: verantwortungslos. “Sie handelt schneller, als sie denkt?”, hakte Maron weiter nach und Sakura nickte zustimmend. “So ist es. Vor allem aber... will sie immer ihren Willen haben. Egal in welchem Bereich. Dass dies nicht immer möglich ist, akzeptiert sie irgendwie gar nicht”, seufzte die Ältere direkt. Verwundert blinzelte Maron und sah zu Sakura. “Ihren Willen?” “Mhm”, stimmte sie sofort zu. “Yashiro hat einen Narren an dem jüngeren Chefarzt gefressen und will ihn unbedingt auch als Ehepartner.” Bei diesen Worten bekam Maron große Augen. “Jedoch... berichtet Yamato jedes Mal, dass es den jungen Nagoya gar nicht zu interessieren scheint. Er will sie nicht und doch hängt sie wie eine Klette an ihm”, grummelte Sakura und erklärte die Vorkommnisse so gut sie konnte, ohne sich oder gar Chiaki zu verraten. Das wäre nicht in ihrem, aber vor allem nicht in seinem Interesse. “Oh... das klingt wahrlich nach einer...” Maron suchte nach dem richtigen Wort und schluckte leicht, denn alles, was ihr einfiel, war nicht jugendfrei. “Hmmm einer eitlen Person, einer lästigen Bürde?”, bot Sakura ihr schmunzelnd die Worte an. Zögernd nickte die Jüngere und erneut musste sie schluckte. Von dieser Seite hatte sie all das gar nicht betrachtet, doch nun... grübelte sie viel mehr nach. Sie betrachtete nun die Situationen, in denen sie Yashiro begegnete, von allen Seiten. “Deshalb... hat sie ihn als ihr Eigentum bezeichnet”, murmelte Maron. Nun ergab all das auch irgendwie einen Sinn und es war einleuchtend für die Krankenschwester, wie Yashiro nur so sprechen konnte. Sakura wollte zuerst etwas sagen, aber sie beließ es dabei. Das müssten die beiden unter sich ausmachen. Einige Momente waren die Damen in ihren Gedanken versunken. Maron mochte die Gespräche mit Sakura sehr. Die Ältere war wie eine Mutter. Sogar zu ihr. Das bewunderte sie und nahm sich vor beim nächsten Mal, ihr einen Kuchen zu backen. Nachdem Kenji genug gespielt hatte, machte Maron sich mit ihm und dem Zweitschlüssel auf den Weg in die Wohnung. Dort ließ sie den Tag mit ihrem Sohn ausklingen und genoss es einfach mit ihm Filme an zu sehen. Dabei naschten sie oft und viel. Doch das war ihr egal, denn nur eines zählte für sie: Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen. Ausnahmsweise würde sie im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen. Kenji döste schließlich auch ein und überließ seine Mutter sich selbst und ihren Gedanken. Erneut wanderten diese zu ihrem Kollegen. Habe ich... Chiaki wohl Unrecht getan?, fragte sie sich und betrachtete ihren Sohn. Er schlief seelenruhig an ihre Brust gekuschelt. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie konnte unmöglich diesen Playboy ernst nehmen. Vor allem aber ihn ihrem Sohn vorstellen. Das würde definitiv nicht gut ausgehen. Kenji war erst fast sechseinhalb Jahre alt. Er ahmte viele Dinge einfach so nach und sie wollte nicht, dass er ein solches Verhalten an den Tag legen würde. Das wäre der absolute Albtraum für sie, wenn er ein solcher Weiberheld wie Chiaki werden würde. Schnell schüttelte sie den Gedanken fort und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Kenji war ihr ganzer Stolz gewesen und sie wollte, dass er alles Leben achtete und wertschätzte. Diese Vorstellung manifestierte sich bei ihr und daran würde sie auch festhalten. Langsam aber sicher schlummerte sie auch ein und vergaß sogar den Fernseher aus zu machen. Aber das war nur halb so schlimm. Am nächsten Morgen erwachte Maron nur sehr langsam. Sie blinzelte mehrmals, da sie Stimmen hörte. Mit einem Mal saß sie senkrecht im Bett und sah sich um. Als sie begriff, dass es nur der Fernseher war, konnte sie durchatmen. Erleichtert legte sie sich nochmal zurück in die Kissen und blieb noch etwas liegen. Die Müdigkeit steckte noch allzu deutlich in ihren Knochen. Aber auch der Gedanke an den Blauhaarigen. Noch immer war sie sich unsicher, wie sie sich bei ihm verhalten sollte. Der Kuss ließ sie einfach nicht los und leise seufzte sie. “Ist es zu laut?”, hörte sie die Stimme ihres Sohnes. Das ließ sie schmunzeln, denn er war für sein Alter schon ziemlich aufmerksam. “Aber nein, Kenji”, sprach sie und gähnte noch einmal. Danach streckte sie sich auf dem Sofa und richtete sich schließlich gänzlich auf. Sie lächelte ihren Sohn an und bekam nur ein Strahlen zurück. Genau dafür liebte sie ihn so sehr. Gemeinsam sahen sie sich noch etwas den Anime, der gerade lief, an, ehe sie ihn fragte, was er sich zum Frühstück wünschen würde. Eine Weile überlegte er und sprach davon, dass ihm ein Müsli ausreichen würde. Diese Angewohnheit konnte der Junge nicht komplett ablegen. Er hatte das fast täglich, bevor sie nach Japan gezogen waren. Es war schwierig für Maron das richtige für ihn zu finden, aber mittlerweile mochte er auch einige Sorten und nicht nur die Eine. “Einverstanden... dann mache ich dir eine Schüssel”, lächelte sie ihn an und er strahlte sofort über beide Ohren. Sie hatte es aufgegeben ihm ein anderes Frühstück an zu bieten. Sogleich erhob sie sich und ging zur Küchenzeile. Da die Küche eine offene war, hatte sie einen guten Blick zu ihrem Sohn und lächelte. Er kringelte sich gerade vor Lachen. Sie mochte es sehr, ihn so losgelöst zu sehen. Einen schönen Cappuccino ließ sie sich durch ihre Kaffeemaschine durchlaufen, während sie die Schüssel mit dem Müsli fühlte und die Milch hinein gab. Mit dieser und einem Löffel ging sie zurück ins Wohnzimmer, um Kenji sein Essen zu geben. “Danke, Mama”, sprach er aus und sie lächelte. “Lass es dir schmecken, Kenji”, zwinkerte sie ihm zu und ging zurück in die Küche, um ihren Cappuccino zu holen. Sie hatte noch keinen Hunger und würde sich später etwas machen. Mit dem Becher kam sie zurück und setzte sich zu ihrem Sohn. Während des Essens sprachen sie kaum und lachten nur ein wenig, da der Anime einfach nur witzig war. Erst danach räumte Kenji seine Schüssel weg und sah fragend zu seiner Mama. “Du hast nichts gegessen”, stellte er fest und sie nickte. “Ich esse später, versprochen”, lächelte sie ihn an und trank ihre schwarze Brühe mit extra Milchschaum aus. “Was hältst du davon, wenn wir heute in den Park gehen? Ich müsste nur kurz zum Krankenhaus, um meine Tasche zu holen.” “Oh... hast du sie da vergessen?”, fragte er neugierig und sie nickte verlegen. “Gut... dann holen wir sie, Mama”, sprach er voller Tatendrang aus, doch sie musste leicht schmunzeln. “Aber vorher sollten wir uns noch anziehen”, erklärte sie ihm grinsend und er lachte ebenso los. Kaum hatten sie dies beschlossen, schon gingen sie sich etwas frisch machen und zogen sich um. Ausnahmsweise würde sie ihre Arbeitskleidung daheim sauber machen. Daher machte sie auch gleich eine Wäscheladung fertig und würde danach alles aufhängen. Normalerweise wären sie nicht so lange unterwegs, da sie auch mal einen Entspannungstag einplanten. Fertig angezogen verließen sie die Wohnung und machten sich gemütlich auf den Weg zum Krankenhaus. Dieses war eine gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt. Da das Wetter traumhaft war, bot es sich an einen Spaziergang zu machen. Dabei ließ Kenji ihre Hand keine einzige Sekunde los, denn er hatte das so gelernt. Lächelnd sah sie immer wieder zu ihm und grinste leicht, als er mit großen Augen staunte. “Hier arbeitest du, Mama?”, fragte er begeistert und sie nickte nur zustimmend, ehe sie mit ihm das Gebäude betrat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)